Antrittsbesuch der Pyrtanen


  • Nachdem Scipio den Praefecten informiert hatte führte Scipio die Pyrtanen in die prunkvolle Aula Regia, was dem Anlass doch mehr entsprach als das Officium des Statthalters. Zudem eignete sie sich immer Gut um eine wenig römische stärke zu demonstrieren, auch wenn die Hallen nicht von den Römern erbaut worden waren.


    "Statthalter, wie angekündigt ersuchen die Pyrtanen der Polis Alexandria um deine Aufmerksamkeit."

  • Der Praefectus Alexandriae et Aegypti nahm in seinem leicht erhöhten Stuhl Platz, wo er sitzend die meisten Audienzen abzuhalten beliebte.
    Dann nickte er dem Magister Officiorum zu, als Zeichen dafür, dass er nun bereit war die Pyrtanen zu empfangen.

  • Der Magister Officiorum führte die Prytanen in die Aula Regia und zum ersten Mal erblickte Timos diese Hallen. Ihre Pracht drohten ihn auf den ersten Blick zu überrumpeln, doch fing er sich schnell und schritt würdig hinter der Archyprytanen her, die zielstrebig auf den Praefectus zustrebte.

  • Und ebenso zielstrebig blieb die Archiprytanin, also ich, dann auch im angemessenen griechischen Abstand vor dem Praefecten stehen. Meinem persönlichen Empfinden als Römerin nach war ich allerdings viel zu weit von ihm entfernt und auch die kurze, bei mir nur sehr angedeutet wirkende Verneigung, kostete mich einiges an Überwindung.
    Ich blickte einmal schnell um mich zu den übrigen Prytanen und grüßte dann, der Höflichkeit halber den Praefecten:

    Salve, Praefect.
    Jedes weitere Wort von mir würde erst folgen, wenn der Praefect uns die Erlaubnis gegeben hatte zu sprechen und vor allem würde alles folgende dann traditionsgemäß in Griechisch gesagt werden.

  • Nikolaos war Iunia Urgulania direkt gefolgt und stand nun neben ihr vor dem Eparchos. Er deutete eine höfliche Verbeugung an.


    "Khaire, ehrenwerter Eparchos.", sagte Nikolaos. "Habe Dank für deinen raschen Empfang."


    Er schenkte dem mächtigen Mann ein höfliches, allerdings wie oft bei Nikolaos zurückhaltendes und reserviertes Lächeln. Einen raschen, unauffälligen Blick warf er auf die anderen Prytanen. Den sogenannten magister officiorum hatte er keines Blickes gewürdigt, nicht einmal beim Eintreffen in den Amtsstuben des Basileions, nunmehr Satrapeions.


    "Wir kamen zu dir, ehrenwerter Eparchos, aus dreierlei Gründen. Zum einen, um uns, die neugewählte Prytanenschaft, dir vorzustellen. Zum anderem aus einem, wie wir hoffen, angenehmen Anlaß, drittens aus einem - leider! - weniger angenehmen Anlaß. Wenn du erlaubst, könnten wir mit der Vorstellung beginnen."


    Er hatte dies alles sehr vorsichtig und höflich gesagt. Zunächst hatte er mit dem Gedanken gespielt, die drei Anlässe nicht anfangs zu nennen, sondern sie, in jener Reihenfolge, nacheinander anzusprechen. Aber er vermutete, dass der Eparchos kein Mann war, der gerne wartete, auf Dinge, die er erfahren sollte. Daher hatte Nikolaos beschlossen, den Germaniker nun schon vorzubereiten auf den Punkt, vor dem selbst der Gymnasiarchos eine gewisse Furcht empfand.


    Jetzt sah er den Satrapen an. Sein Blick war zurückhaltend, abwartend und in gewisser Weise beinahe unterwürfig. Aber er nutzte den Blick, um im Gesicht des Statthalters zu lesen. Er hoffte, gefährliche Regungen rechtzeitig zu erkennen. Was wäre, wenn der Eparchos schlechter Laune wäre... Daran mochte Nikolaos nicht denken. Dennoch tat er es, und er legte sich schon einige Ausfluchten bereit, mit denen er versuchen wollte, mögliche Zornesausbrüche des Eparchos wenn nicht zu beruhigen, so doch wenigstens von den Prytanen abzulenken.




    Sim-Off:

    Verzeiht mir, dass ich mich hier mal einfach so einbaue. Ich kann leider momentan selten schreiben. Daher konzentriere ich mich auf das wichtigste und lasse Rpg an Torwachen etc. weg.

  • “Ich grüße dich, Nikolaos Kerykes!
    Ich freue mich immer wieder, die neu gewählten Amtsträger der Stadt bei mir begrüßen zu dürfen und es ist mir auch eine besondere Ehre.


    Es gibt also Erfreuliches, aber auch Unerfreuliches zu besprechen?“


    Germanicus Corvus schien nicht überrascht zu sein. Wie er es sagte, klang es eher nach einer Feststellung, und weniger nach einer Frage.


    “Also, dann reden wir. Was habt ihr mir zu sagen?“

  • natürlich war auch Ànthimos dem Magister Officiorum gefolgt, hatte ihm allerdings ein Lächeln und einen freundliches nicken geschenkt, konnte er Scipio doch gut leiden. Ein wenig bedauerte er es, dass er im Moment keine Zeit für ein kleines Schwätzchen hatte. So aber folgte er den anderen Prytanen und nahm sich auch sonst an Nikolaos und Urgulania ein Vorbild wie man sich so verhielt und machte daher auch beim Abstand und bei der Verbeugung keinen Fehler.


    Ansonsten war er ersteinmal ruhig, gebot es doch die Höflichkeit als jüngster Prytane erst einmal die älteren und erfahreneren das Wort zu lassen und sich selbst ein wenig zurück zu nehmen. Mit seinem Selbstbewusstsein hatte es allerdings nichts zu tun, machte der Präfekt doch einen sehr freundlichen Eindruck auf den jungen Griechen.

  • Freundlich nickte Nikolaos. Ihm war nicht entgangen, dass sein Ansprechen des unangenehmen Themas den Statthalter offenbar nicht sonderlich überrascht hatte. Vermutlich hatte der Soldat ihm seine Aufwartung gemacht, ehe er jenen unverschämten Brief an die Prytanen geschickt hatte. Für eine sehr kurze, überaus kurze Zeit verfinsterte sich sein Blick. Aber er war es gewohnt, solche Regungen zu unterdrücken. So hatte er nicht aufgehört, zu lächeln. Vermutlich hatte der Soldat den Statthalter beschwatzt und ihn eingewickelt in Schmeicheleien. Vermutlich hatte der Soldat auch Stimmung gegen die Prytanen gemacht, sie als Unruhestifter dargestellt und nicht, wie Nikolaos sie sah, als diejenigen Bürger, die als einzige versuchten, das alexandrinische Volk zu beschwichtigen.


    "Es ist mir eine Freude, dir die Gebrüder Ánthimos und Timótheos vorzustellen. Der eine ist der gerade gewählte Agoronomos, der andere von nun an Strategos.", sagte er höflich und deutete dezent auf den jeweils angesprochenen. Er ließ dem Eparchos Zeit, sich die beiden anzusehen, ehe er fortfuhr. "Neu besetzt, wenngleich mit einem, wie ich glaube, dir wohlbekannten Gesicht, ist das Amt des Kosmetes. Cleonymus füllt es diese Prytanie aus." Wieder eine kurze Pause. "Das Amt des Exegetes und den Vorsitz über das Koinon der Prytanen hat von nun an die ehrenwerte Iunia Urgulania, die sich auch im letzten Jahr schon um die Polis verdient gemacht hat, und die dir sicher ."


    Er nickte Urgulania freundlich zu.


    "Ehrenwerter Eparchos, ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich sogleich mit dem zweiten Anliegen fortfahre. Wir möchten dir für deine Großzügigkeit, deine Mildtätigkeit und deine Freundschaft zu unserer Polis danken. Doch nicht nur Dank aussprechen wollen wir dir, sondern auch tätig danken. So beschlossen wir, ein Standbild dir zu Ehren aufzustellen."


    Er legte eine Pause ein und gab dem Statthalter Gelegenheit, darauf zu reagieren.


    "Daher möchten wir dich dafür um dein Einverständnis bitten und dich fragen, ob es dir recht wäre, wenn wir in nächster Zeit einen Künstler zu dir schickten, damit dieser deine Züge erfassen und mit dir über die Art der Darstellung sprechen kann, die du wünschst."

  • “Oh, dass schmeichelt mir sehr.“, antwortete Germanicus Corvus und tatsächlich, dass tat es.
    “Ich fühle mich außerordentlich geehrt und danke euch. Natürlich werde ich ihn gerne empfangen.“


    Schon wirkte der Präfekt sehr viel freundlicher als noch kurz zuvor. Man konnte wohl manch Gutes an diesem Mann finden, aber zu seinen zweifellos vorhandenen Schwächen zählte die Empfänglichkeit für Schmeicheleien und Ehrungen. Das fand man bei vielen Aufsteigern aus Familien, die sich keiner sehr langen Geschichte und großer Ahnen rühmen konnten, und zumindest dieser Germanicus bildete da keine Ausnahme.


    So kam es ihm auch gar nicht in den Sinn darüber nachzudenken, welchen Eindruck eine solch besondere Ehrung wie diese in Rom machen könnte.

  • Nikolaos lächelte, als fühle er sich ebenfalls geschmeichelt durch die bloße Zusage des Eparchos. Er hoffte, dieser würde die Schmeichelei mit der Statue nicht so auffassen, die Prytanen hätten versucht, ihn damit zu umgarnen, damit er, angesichts der unangenehmen Angelegenheit nicht vor Wut um sich schlagen könnte.


    "Das freut mich sehr, ehrenwerte Eparchos.", antwortete der Gymnasiarchos höflich und vorsichtig.


    Er legte eine kleine Pause ein, um eben jenen Anschein zu vermeiden. Es sollte auf den Eparchos wirken, als hätten die Prytanen ohnehin im Sinn gehabt, den Statthalter zu beehren, und jene unangenehme Angelegenheit sei dazwischengekommen. Leider war der Statthalter nicht dumm, und das wusste der Gymnasiarchos. Daher tilgte er alles, was irgendwie, und wenn nur leise, den Klang von Frechheit hatte, aus seiner Stimme.


    "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich nun auf die unangenehme Angelegenheit zu sprechen kommen.", sagte er vorsichtig und bescheiden, und vor allem unaufdringlich. So weit ihm das gelang. Er sah den Statthalter fragend, doch nicht herausfordernd, in die Augen. Dann zog er jenen unheilvollen Brief unter seinem Himaton hevor.


    An die Pyranten der Stadt Alexandria


    Mir ist zu Ohren gekommen, daß anscheinend einiger eurer Mitglieder nicht in der Lage sind mich persöhnlich anzusprechen, wenn es um Fragen über die Legion geht und man lieber zum Statthalter rennt wegen jedweder Kleinigkeit.
    Um also euch eure Angst vor mir ein wenig zu nehmen, schreibe ich euch persöhnlich:
    Die Soldaten die zu den Mauern gesandt wurden, sind dazu da diese zu verstärken und zu reparieren. Zum Schutz der Stadt und der Bürger denen ihr dient.
    Weiterhin ist dies Teil eines großen kommenden Manövers der 22. Legion, welches in den kommenden Wochen/Monaten anlaufen wird.
    Dieses wird im Bereich des Judenviertels stattfinden und einen Angriff auf die Stadt bzw. deren Verteidigung simulieren. Dies dient im übrigen eurem Schutz, falls einige von euch vergessen haben sollten wer Alexandrias Unabhängigkeit bewahrt.
    Desweiteren ist dieses Manöver vom Statthalter abgesegnet, ständige Aufmärsche zu ihm sind also absolut überflüssig.
    Auch möchte ich darum bitten, daß die Stadtwache jedwede Agitationen gegen Rom und seine Soldaten im Umfeld dieses Manövers mit voller Härte unterbindet, denn ich werde nicht zögern Ägypter, Griechen oder gar Römer die der Meinung sind Rom müsse aus der Stadt raus und dies mit Gewalt oder Sabotageakten zum Ausruck bringen festzunehmen und zu kreuzigen. Auch Provokationen der Bevölkerung oder anderer Gruppen werde ich mit voller Härte begegnen.
    Solange sich die Bürger Alexandrias ruhig verhalten, wird dieses Manöver über die Bühne gehen, wenn nicht wird Rom das tun was es tun muß um den Frieden in der Stadt zu bewahren.
    Bei Fragen bitte ich euch, bei mir vorstellig zu werden.


    Hochachtungsvoll
    Appius Terentius Cyprianus


    Er reichte dem Eparchos den Brief. Schließlich sollte dieser sehen, dass die Schandschrift wirklich von dem Soldaten gesiegelt war.


    "Bitte missverstehe unser Anliegen nicht. Es ist nicht, dass dieser Brief, und vor allem gewisse Formulierungen die Ehre unserer Polis und der Prytanenschaft verletzt hätten und wir dich deshalb damit belästigen."


    Nikolaos blickte den Statthalter tief in die Augen. Er wollte keine Regung, die auf einen Zornesausbruch hindeuten konnte, am Gesicht des Mannes übersehen.


    "Nicht gekränkte Eitelkeit war es, die uns zu dir trieb, sondern brennende Sorge."


    Wieder eine kurze Pause. Wenn der Eparchos den Gymnasiarchos zum Schweigen bringen wollte, könnte er es tun.


    "Brennende Sorge, ja, gar Furcht. Ich möchte offen zu dir sprechen. Und ich hoffe, du verzeihst mir dies: Wir fürchten, bei dem Manöver könnten sich gewisse Einzelpersonen der Legion des göttlichen Basileus zu Provokationen gegenüber der Bevölkerung hinreißen lassen. Wir fürchten, die einfache Bevölkerung könnte darauf ungestüm reagieren. Mit Mühe und Not konnten wir, bezüglich des Vorfalls am Tychaion, in der Volksversammlung die Bürgerschaft beschwichtigen. Doch-"


    Sein Blick wurde noch viel ernster als zuvor.


    "-müssen wir fürchten, dass wir machtlos sein werden, wenn weitere Vorfälle jener Art das Volk anstacheln. Wir wollen um keinen Preis, dass der Frieden in der Polis und die Freundschaft zu euch Römern, die ihr schützend eure Hände über uns haltend, gefährdet wird, ja gar ins Wanken gerät."


    Wieder ein prüfender Blick. Nikolaos wusste, dass er sich in große Gefahr begeben hatte. Doch andererseits wäre da noch eine viel größere Gefahr. Ohne den Schutz des Eparchos wäre er, einer der mächtigsten der Polis, schutzlos dem Wüten des Soldatens ausgesetzt.


    "Es ist gut, dass dieser Brief nur uns, uns Prytanen erreicht hat. Doch was geschieht, wenn der ehrenwerte Terentius Zyprianus Drohungen, wie die der unvermittelten Kreuzigung, auch in der Öffentlichkeit von sich gibt? Wenn er gar schon vorgibt, Römer kreuzigen (!) zu wollen..."


    Den letzten Satz ließ er eine Weile im Raum stehen.


    "Wie könnten wir uns sicher fühlen, ohne deinen gnädigen Schutz, ehrenwerter Eparchos?"

  • "Ich hoffe, wir haben dich damit nicht über die Gebühr belästigt und du zürnst uns nicht ob unserer gewissen Aufdringlichkeit, die aus Hilflosigkeit und Angst allein entstanden ist.", schloss er seine Rede.

  • Cleonymus hatte die Aula mit den anderen betreten und auch wenn er seit neustem mehr Respeckt für den Magister empfand, so war ihm im Moment doch herzlich egal, immerhin galt es nun dem Praefecten Einigkeit zu demonstrieren und nicht einem Schreiberling Respekt für spät erlernte Werte zu huldigen ...


    Als es soweit war verneigte auch er sich und blieb dann dezent im Hintergrund, immerhin hatte er nicht vor als direkter Gegenspieler des Legionspräfecten angesehen zu werden, schließlich war das hier nicht sein erster Termin vor dem Statthalter innerhalb dieser Woche ...

  • Germanicus Corvus las den Brief, dessen Inhalt ihm allerdings nicht mehr ganz neu war. Dieser Legat brachte ihn wirklich in Verlegenheit. Zwar hatte er kommen sehen, dass die Prytanen diese Sache nicht auf sich beruhen lassen würden, doch tat er sich jetzt dennoch mit einer Antwort schwer.


    “Oh, ja, ähm…“


    Er rieb sich die Hände.


    “Da scheint es ein Missverständnis zu geben.“, versuchte er zu erklären.
    “Es lag gewiss nicht in der Absicht des Legatus Legionis Terentius Cyprianus, euch, die ehrenwerten Vertreter Alexandrias, zu beleidigen. Ich bin mir sicher, er wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ihr euch ebenso an ihn wenden könnt, wenn es um die Legion geht, die er befehligt.“


    Das klang nicht sehr überzeugend, und Corvus wusste es.


    “Was diese Übung betrifft, so dient sie nur der Sicherheit Alexandrias. Die braven Bürger müssen vor Übergriffen geschützt werden. Es ist nur zu ihrem Wohl. Die redlichen Menschen sollen nur ihrer üblichen Beschäftigung nachgehen. Sie haben nichts zu befürchten.
    Sagt es ihnen, bestimmt werden sie auf euch hören. Es gibt keinen Grund beunruhigt zu sein.
    Aber wer den Aufruhr schürt, der zeigt nur, dass er nicht zu den Redlichen gezählt werden kann. In der Stadt gibt es leider viel zu viel Gesindel, zu viele Unruhestifter, Diebe, Halsabschneider, Betrüger und Gauner. Die müssen sich fürchten, ja, und wenn sie sich erheben, dann sollen sie es nur tun, denn umso leichter fällt es uns, sie zu erkennen.“

  • Nikolaos war froh, dass der Eparchos nicht gleich in die Luft gegangen war vor Ärger. Im Gegenteil schien der mächtige Mann sogar etwas verlegen zu sein. Was natürlich für Nikolaos kein Grund sein durfte, nun forscher zu werden. So lächelte er wie jemand, dem man eine Gnade erwiesen hatte.


    "Ich bin mir sicher, du hast recht damit, dem ehrenwerten Legaten keine bösen Absichten zu unterstellen. Dies zu tun, war auch nicht unsere Absicht, als wir zu dir kamen.", sagte er höflich.


    "Nur scheint mir der ehrenwerte Herr - so sehr ich es bedauere- ein wenig ungeschickt in der Wahl seiner Worte und seiner Methoden zu sein, es- bitte verzeihe mir diese Wertung, die vielleicht etwas voreilig ist- in meinen Augen etwas an Feingefühl fehlen zu lassen. Nichtsdestotrotz er ein tüchtiger Mann ist und sicher nur das Beste für das römische Volk und für die Stadt Alexandria will. Aber wir haben Angst, er könnte während des Manövers Dinge veranlassen, die furchtsame Stadtbewohner vor Furcht kopflos werden lassen könnten. Sodass vielleicht, ohne böse Absicht sondern aus einer plötzlichen Regung heraus, auch ansonsten redliche Leute in Zorn geraten könnten. Dabei denke ich vor allem an das einfache Volk. Du weißt sicher selbst, dass das einfache Volk schnell in Raserei gerät.


    Wir wissen und wissen sehr zu schätzen, dass dieses Manöver der Sicherheit in der Stadt dient.


    Doch leider ist es bei einem vergangenen Manöver, welches ebenfalls -wie du sagstest- der Sicherheit der Stadt diente, zu bedauerlichen Vorkommnissen gekommen, die das Volk in Angst und Wut versetzten.


    Daher bitte ich dich, im Namen des Prytaneions und der Polis, mit dem ehrenwerten Appius Terentius Cyprianus zu sprechen und ihn, durch gutes Zureden, vor unüberlegten wie gefährlichen Taten zu bewahren.",


    schloß er seine Ansprache. Er hatte sich bemüht, sein Anliegen freundlich und vorsichtig zu formulieren. Andererseits hoffte er, trotzdessen hätte der Satrap die Dringlichkeit des Anliegens verstanden. So, irgendwo zwischen Ängstlichkeit (nicht direkt Angst) und Hoffnung, wartete er auf eine Antwort.

  • Cleonymus der sich erst im Hintergrund gehalten hatte räusperte sich nun leicht um noch etwas anzufügen ...


    "Verzeih mir das ich nun so dazwischen rede Praefectus doch es erschien mir wichtig folgendes gleich jetzt zu erwähnen ... wie du sicher weißt gibt es im Raum des Imperiums die Acta Diurna, welche von vielen Bürgern und Peregrinii gelesen wird ... nunja und in der letzten Ausgabe gab es auch einen Artikel der uns betrifft, "Gespannte Atmosphäre zwischen Römern und Griechen" war der Titel und es ist von dem Aufmarsch vor dem Tychaeion die Rede, ich dachte nur wir sollten vielleicht gemeinsam ein Symbol der "Versöhnung" setzen um unser aller Gesicht zu wahren!"


    Sim-Off:

    Sorry das ich damit so reingeplatzt bin, dachte es wäre ganz gut das gleich mal hier mit abzuhandeln ;)

  • Nikolaos erschrak, als Cleonymus ihm beinahe in die Rede platzte, was er sich aber nicht anmerken ließ. Er war es nicht gewohnt, dass andere von sich aus redeten. Acta Diurna? Zeichen der Versöhnung? Worauf wollte der Kosmetes hinaus? Nikolaos wusste, dass in dem offiziellen Mitteilungsblatt der kaiserlichen Kanzlei etwas Derartiges stand. Er hatte einen Anschlag am Hafen flüchtig gelesen. Aber was für ein Symbol meinte Cleonymus? Dass dieser von einem drohenden Gesichtsverlust sprach, war Nikolaos mehr als unangenehm. Er wusste selbst, dass es so war, und er glaubte, auch der Eparchos wüsste es. Aber dass der Kollege direkt darauf angesprochen hatte, versetzte den Gymnasiarchos in eine peinliche Lage. Cleonymus hatte womöglich dem Satrapen Gelegenheit gegeben, von der sanft und vorsichtig geäußerten Forderung des Gymnasiarchos abzulenken. Außerdem der Rede des Nikolaos die Schlußwirkung beraubt. Daher missfiel ihm dieser plötzliche Vorstoß des Kosmetes. Zu mehr als zu einem scharfen Räuspern jedoch ließ er sich nicht hinreißen.

  • Regungslos wohnte Thimótheos der Audienz beim Statthalter bei. Er hatte den mächtigsten Rhomäer der Polis noch nie mit eigenen Augen gesehen und war zu seiner eigenen Überraschung recht beeindruckt von dessen Erscheinung. Der Praefectus war elegant gekleidet und besaß Gesichtszüge, die Thimótheos wohlwollend als weich bezeichnen würde. Nebenbei lauschte er den Worten des Keryken und dem Einwurf des Kosmetes. Er horchte auf, blieb jedoch weiterhin stillschweigend im Hintergrund stehen.

  • “Dieser so genannte Aufmarsch...“, entgegnete Germanicus Corvus leicht gereizt, “ich dachte, dass wäre längst geklärt.“


    Das in der Acta derartiges zu lesen stand behagte ihm ganz und gar nicht, denn schließlich wurde sie auch in Rom gelesen, und wenn diese Geschichte bis in den Kaiserlichen Palast drang, dann konnte man dort vielleicht den Eindruck gewinnen, er hätte die Lage hier nicht im Griff.


    “Wie kommt so etwas überhaupt in die Acta? Das ist doch kein Zufall! Wer gibt ihr solche... ähm... Informationen, die so leicht misszuverstehen sind?“

  • Cleonymus sah sich da er dieses Thema angesprochen hatte als denjenigen mit dem der Praefectus nun sprach also antwortete er auch sofort ...


    "Selbstverständlich ist diese Sache bereits erledigt Praefectus, für uns! Allerdings scheint irgendjemand das anders zu sehen.
    Nunja wer die Informationen weitergereicht hat kann ich dir nicht sagen, allerdings kann ich dir sagen das wir es mit Sicherheit nicht waren, denn für uns, als Pyrtanen, hat sie dieselbe schlechte Wirkung wie für dich Praefectus, noch dazu da wir auf die Stimmen der Bürger selbst angewiesen sind!
    Demzufolge muss es nach meinem Verständnis jemand sein der davon profitieren könnte das Rom denkt wir wären nicht in der Lage die Ordnung aufrecht zu erhalten! Denn die wahrscheinlichste Reaktion Roms dürfte wohl die Aufhebung unserer partiellen Eigenständigkeit sein!"


    Das Cleonymus selbstverständlich auch herrausfinden könnte wer die Informationsquelle ganz genau war, wollte er nicht so offen publizieren, immerhin könnte das falsche Schlüsse bei den Mitpyrtanen hervorrufen, würde Corvus jedoch danach verlangen würde er es selbstverständlich erledigen ...

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