[CP|AEG] Die Schreibstuben des Cursus Publicus

  • Noch bevor die Sonne begann vom Berg hinab zu steigen, begab sich Herius mit einigen Rollen außer Haus. Er wollte zuerst einmal bei der Post vorbeischauen und ausloten, in wie weit man da zu einem Zugeständnis bereit war. Hoffentlich, so dachte er muß er den Praefectus Aegyptii nicht anpumpen, um seine Worte in die Welt hinaus zu schicken.


    Er betrat einem Eques würdig das Officium. Überall waren emsige Griffel dabei Pergament mit Buchstaben zu füllen. Kurz blickte sich Subdolus um und erkannte einen Vorgesetzten ohne Mühe. Viele Jahre hatte er selbst ganze Provinzen im Postdienst geleitet. Ein Leichtes also hier zu Stuhle zu kommen.


    "Salve, ich bin Herius Hadrianus Subdolus und habe eine ungewöhnliche Bitte an den Cursus Publicus."


    Abwartend einer Reaktion blieb er stehen.


    Sim-Off:

    Für die Bediensteten des Cursus Publicus reserviert.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Er ließ sich Zeit. Üblich war es hier wie überall, wenn die Sonne schon jene Hitze derart drückend durch die Straßen schob. Erst nach einigen Augenblicken hob er sanft den Kopf. Das gesicht war von einer jugendlichen Miene geprägt und sein Äußeres war weniger dem Rang, denn vielmehr dem Vermögen seines Vaters geschuldet. "Salve Römer, man trifft hier unten nicht viele von euch." Mit hier unten meinte er eindeutig Alexandria. Die Worte waren jedoch nicht abwertend gewählt, vielmehr bedauernd. "In welcher Angelegenheit kommst du, wenn nicht im Versenden von Briefen?" So sicher war er sich dieser Frage nicht, aber die Ansprache des Römers ließ vermuten, das es sich um etwas anders handelte, als um das Tageswerk dieser Zunft.

  • "Oh es geht um einen Brief, er soll meinen Patron erreichen. Doch nunja meine Reisekasse ist leer. Sein Namen, also der meines Patron ist der des Legatus Augusti cursu publico Medicus Germanicus Avarus, ich bitte darum ein Schreiben an ihn zu transportieren ohne die fälligen zehn Sesterzen zu verlangen."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Unsicher blickte der Beamte sich um. Er war gerade wirklich zur falschen Zeit am falschen Ort. Zwar befand sich ihm gegenüber ein Euques der römischen Zivilisation, aber vor der Kasse des Cursus Publicus waren trotzdem alle Römer gleich. Wenn er kein Geld mehr hatte, warum belieh er nicht einen dieser tollen Ringe da an seiner Hand? Nun er mußte sich diese Frage selber beantworten. Und schon spürte er einige Blicke anderer Schreiber auf sich gerichtet. Was tun bei solch einem klangvoll gewählten Patron. Der Mann blieb erstmal hart. Nur keine Schwäche zeigen und vielleicht nachgiebig werden. Es konnte auch gut möglich sein, das dies eine interne Prüfung war...


    "So einfach geht das nicht. Wir haben alle unsere Bestimmungen und hier in Alexandria können wir auch nicht einfach nachprüfen, wie es um die Richtigkeit deines Klientelverhältnisses steht. Hm, natürlich will ich dich nicht der Lüge bezichtigen, auf keinem Fall, aber wir haben auch alle unsere Anweisungen."


    Seine Situation unterstreichend, hob er beide Hände abwehrend in die Höhe und merkte zugleich, das das Interesse ringsum nur umso mehr stiegt. Es war eben kein alltägliches Verlangen.

  • Herius fing den Blick auf seinen Ringfinger auf und kombinierte haarscharf. Die ablehnende Haltung war doch auch irgendwie nachvollziehbar.


    "Sieh her!" Er streifte sich einen seiner Ringe vom Finger. Er enthielt die Signatur seiner Familie und würde auch in Rom erkennbar sein. "Ich lege dir diesen Ring zu dem Schreiben. Ihr transportiert es und werdet auf Nachfrage auch in Rom die paar Sesterzen ausgehändigt bekommen. Ich füge einfach einen Satz dazu, der meine Lage erklärt." Abschätzend betrachtete er den Mann. Ohne Frage war dieser Ring für ihn ein Vermögen wert. Doch Herius wollte jenem Burschen nichtmal den Ansatz eines solchen Gedanken gönnen. "Meine Reise wird mich ebenfalls bald nach Rom führen. Dann suche ich auch den Senator Germanicus Avarus auf und lasse mir den Ring wieder aushändigen. Ich hoffe für dich, das er dann noch vorhanden ist. Ist er es nicht, komme ich persönlich zurück und hacke dir eigenhändig deine Finger ab. Hast du mich verstanden?" Der Ring war ein Vielfaches von dem Wert, was ein Brief kostete und mit seinen letzten Worten hatte der Hadrianus sicherlich die Einschüchterung perfekt gemacht. Seinen Brief holte er nun auch aus der Tasche, legte ihn aber noch nicht vor, sondern ließ sich einen Griffel nebst Tinte geben, um besagten Satz unten anzufügen. Später würde er noch das Siegel erneuern müssen und den Ring am Schreiben mit einer Schnur befestigen...


    Sim-Off:

    Schmuckangebot Wisim an CP bitte mit Brief später in Rom an Germanicus Avarus übergeben.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Völlig panisch, immer die anderen Schreiber in der Stube im Blickwinkel, folgte der junge Beamte dem Treiben des 'Kunden'. Nur nichts falsch machen, war seine Devise. Bestimmt war das eine dieser Kontrollen, die allen Beamten das Nackenhaar streuben ließ. Der große Mann aus Rom, der Hauptstadt jeglicher Zivilisation schickte einen Wächter aus, der die Vorgänge in den Provinzen auf Rechtmäßigleit überprüfen sollte. Bestimmt war diese Aktion jetzt die allseits berühmte Fangfrage. Nur nicht ins Schwitzen kommen, bleib kühl.


    "Also sowas hatte ich auch noch nicht." hüstelt "Ich kann diesen Ring als Pfand annehmen." offensichtlich war er mehr wert als diese ganze Aktion. "Aber dann steigt die Gebühr um fünfzig auf sechzig Sesterzen, denn einen Ring zu befördern, kommt der Dienstanweisung Frachtgut nah. Das wären dann fünfzig für den Ring und zehn für den Brief." Wiederholte er nochmal und fand, das dies durchaus berechtigt war.

  • "Mach das. Mein Patron wird dafür zahlen, wenn der Ring und der Brief heil in dessem Haus in Rom ankommen."


    Es war müßig über so wenige Sesterzen zu streiten. Noch wenn man sich in der schlechteren Position befand. Zwar war Herius sich sicher, das der Beamte ihn um jeden Preis über den Tisch zerren wollte oder aber nur seine Situation ausnutze. Doch irgendwie hatte der Bursche auch nichts davon. Also beließ er es dabei darüber nachzudenken und rollte stattdessen das Schreiben zusammen, was er gerade noch um einige Worte verlängert hatte. Dann drückte er seinen Ring in das flüssige Wachs und fixierte ihn mit einer kleinen Schnur. War das Wachs hart, würde man Mühe haben, das gute Stück aus dem Wachs herauszupobeln.


    Ad Senator
    Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica - Circus Flaminius
    Rom


    Salve Patron,


    meine Worte beginnen mit einer Entschuldigung. Leider hatte ich in den letzten Monaten nie die Gelegenheit einen Brief über den Stand der Ermittlungen zu senden. Mancher Orts war es auch einfach zu gefährlich unsere Identität auf Pergament zu verfassen und in einer fremden Welt einer Karawane mitzugeben.


    Heute, wo ich diese Zeilen verfasse, sind wir in Alexandria zurück. Mit zahlreichen Entbehrungen und vielen Verlusten, aber gesund kehrten Decimus Magnus und ich in die Stadt am Nilus zurück. Voller Freude kann ich Dir mein Patron davon berichten, das wir den Senator und Legaten Decimus Livianus gefunden und befreit haben. Sein Zustand ist den Umständen einer langen Gefangenschaft unter Parthern entsprechend, aber er kommt langsam wieder zu Kräften.


    Im Hause deines Verwandten Germanicus Corvus bekamen wir zudem alles, was uns in dieser schweren Zeit fehlte. Mein Dank darüber ist immens.


    Ohne zum Aufbruch zu drängen, werden wir in ein paar Wochen wohl Richtung Rom aufbrechen. Wir hoffen neben einem guten Schiff natürlich auf eine ruhige See. Doch bisher hat sich dahin gehend noch nichts ergeben. Gut Möglich, das wir durch die Classis Alexandria eine Fähre gestellt bekommen, aber so hoch zu greifen, wäre unserem Wesen entgegengestellt.


    Ich verbleibe mit erleichterten Grüßen aus Alexandria und werde den Göttern opfern, damit auch unsere letzte Etappe Katastrophenfrei bleibt.


    Auf bald in Rom,


    Herius Hadrianus Subdolus


    Es gab einige Probleme diesen Brief zu Dir zu senden, ich bitte dich meinen Ring mit dem Genswappen der Hadrianii zu identifizieren und ihn auszulösen. Man hat ihn als Pfand angenommen, um dieses Schreiben zu transportieren. Leider sind mir die römischen Münzen dafür ausgegangen. HHS


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Ad


    Stationarius
    Iulius Flavus
    Cursus Publicus
    Alexandria, Agora



    Salve Iulius Flavus


    Es ist nun schon einige Zeit her da ich deinen Brief erhalten hatte und möchte mich für die lange Zeit des Wartens entschuldigen.


    Zum ersten ist es erfreulich dass du die Fahrt ohne Probleme überstanden hast und wohlbehalten in Ägypten angekommen bist. Weiters freut es mich zu hören dass es unter den Mitarbeitern der dortigen Station keinerlei Diskrepanzen bei deinem Eintreffen aufgetreten sind und so kann ich nur sagen dass es einen positiven Effekt auf deine weiteren Dienst im Cursus Publicus haben wird.


    Die Frage deinerseits betreffend der Besetzung des Postens zum Praefectus Vehiculorum ist nicht sonderlich dringend. Es besteht zur Zeit kein notwendiger Bedarf an einer Neubesetzung und so bitte ich dich die Geschäfte so weiter zu behandeln wie bisher.


    Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit für mich eine kurze Reise nach Alexandria zu machen um die Gepflogenheiten und Kultur dieses Landes kennenzulernen und um mit dir ein paar Neuigkeiten auszutauschen.


    Vale


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/m/829/7702/pgerac.png]


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