[Domus] Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus

  • Domus Tribuni Angusticlavi


    Servius Artorius Reatinus



    ________________________________________________



    Dies hier ist das relativ mittig im Lager gelegene Wohnhaus des ritterlichen Tribunes (Tribunus Angusticlavius) Servius Artorius Reatinus. Hier lebt Reatinus zusammen einem kleinen Haushalt aus gut behandelten Sklaven, der das Haus in Schuss hält, welches in der Größe etwa dem Haus eines Lagerkommandanten (Praefectus Castrorum) entspricht.


    Nicht weit von der Principia entfernt, sind die Laufwege des Tribunus sehr kurz, so dass Reatinus schnell in der Prinipia zur Stelle sein kann, wann immer er gebraucht wird. Doch hat der ritterliche Tribun von hier aus einen guten Zugang zum gesamten Lager. Kurzum ist es für Reatinus ein ausgezeichneter Wohnort, den er mit guter Inneneinrichtung versehen hat und der sich somit sehen lassen kann.




  • Nachdem ihr Herr ihnen gesagt hatte, welches das richtige Haus war, hatten die Sklaven die Wagen entladen und begonnen, die Habseligkeiten ihres Herrn hereinzubringen. Bashir machte es viel mehr Spaß, auszupacken und alles an seinen richtigen Platz zu schaffen, als vorher das einpacken. Das Haus war dem bei der Legio II sehr ähnlich. Und nach wenigen Stunden sah es schon fast wieder so aus wie ihr gewohntes Zuhause. Außerdem durchzogen angenehme Düfte bald die Räume, denn das Abendessen wurde bereits vorbereitet. Sie alle freuten sich schon darauf. Und auch auf ihre bequemen Schlafstätten.

  • Den ersten Tag hatte sich Reatinus viel unangenehmer vorgestellt. Er hatte sich dem Legaten vorgestellt, seine ritterlichen und senatorischen Amtskollegen kennengelernt und sich mit dem restlichen Stab vertraut gemacht. Sein Officium war komplett bezogen, erste Schreibarbeiten waren erledigt. Es ging alles erstaunlich leicht von der Hand und während Reatinus seinen heutigen Dienst beendete und von der Principia zu seinem neuen zu Hause lief, konnte er endlich wieder an sich selbst und seine Familie denken. Diese war ihm nun näher als von Germanien aus, und es war eine Art familiäre Eingebung, dass er dies sogar spüren konnte. Dass ihm wärmer ums Herz wurde, hatte er also nur begrenzt dem warmen Klima Italiens zu verdanken.


    Vor dem Domus Tribuni Angusticlavi bleib der Tribunus Angusticlavius stehen und sah es sich an... es sah alles so aus, wie die Legio II... es kam ihm vor, wie ein einziges, großes Déjà-Vú. Er schob den Schlüssel hinein in die Tür, öffnete sie und während er hereintrat, erhob sich Baldram, der Ianitor. Die Ochsen und Pferde waren scheinbar schon in den Ställen, während die Wagen zwar leer, aber noch da waren.
    "Na, Baldram? Gab es Probleme?"
    "Nein, Herr!"
    "Gut."
    Reatinus mochte es, wenn alles problemlos lief und er hasste unerwartete Schwierigkeiten. Sein Leben war etwas, dass gerade laufen musste. Es duftete heimisch, es wurde gekocht und Reatinus liebte diesen Geruch. Er fühlte sich schnell wie zu Hause. Als er einen kleinen Rundgang durch das Haus machte, stellte er sogar fest, dass alles dort war, wo es sein musste. Sklaven gingen ihres Weges und grüßten, Reatinus grüßte zurück.


    "Bashir! Wo bist du, ich brauche dich!" Jemand anderes, den er mit einer wichtigen Aufgabe betrauen konnte, fiel Reatinus in diesem Moment nicht ein. Außer Alexandros, aber der hatte alle Hände voll zu tun.

  • Schnell drückte Bashir den Stapel Decken, den er gerade zu den Sklavenunterkünften hatte bringen wollen, jener ungeschickten jungen Sklavin in die Arme, die vor der Abreise die Vase hatte fallen lassen. Und eilte, nachdem er eine kurze Entschuldigung gemurmelt hatte, in Richtung Stimme. Er hatte gar nicht mitbekommen, daß der Herr heimgekommen war. Etwas außer Atem kam er vor Raetinus zum Stehen. "Hier bin ich, Herr."

  • Zum Glück konnte bei Decken nicht so viel passieren wie bei Vasen, die älter sind als er selbst, hätte sich Reatinus gedacht, wenn er anwesend gewesen wäre. Bashir kam so, wie Reatinus ihn gerufen hatte und zeigte die Spuren eines hektisch herbeigeilten Sklaven. Reatinus grinste.
    "Nur die Ruhe. Ich habe einen Auftrag für dich, Bashir", erklärte Reatinus seinen Standpunkt, "Ich habe ein Geschenk für meine Familie in Rom. Und ich verschicke es lieber über dich, weil ich dich besser kenne, als den Cursus Publicus. Nimm dir Hektor und liefer das Päckchen ab. Du hast Zeit, dich vorzubereiten."

  • Bashir war sich nicht sicher, ob er wach war oder träumte. Hatte er gerade wirklich gehört, was er gehört hatte? "Ich, Herrr? Ich soll nach Rrom rreiten? Ganz allein?" Das war ein Vertrauen, wie Bashir es sich nicht zu erträumen gewagt hätte. "Ich werrde Dich nicht enttäuschen, Herrr!" Seine Augen verrieten, wie ehrlich er es meinte. Er war stolz, daß Raetinus ihm vertraute. Glücklich, daß er beweisen durfte, was er wert war. Freute sich auf den tagelangen Ritt auf Hektor. Was wohl in dem Päckchen war? Aber das durfte ihn nicht interessieren. Es war auch nicht wichtig. Er würde es abliefern.

  • "Ich, Herrr? Ich soll nach Rrom rreiten? Ganz allein?"


    Dass es Bashir überraschen würde, damit hatte Reatinus gerechnet, doch die Worte zauberten ihm doch ein Grinsen auf den Lippen. "Nur, wenn du dich dem gewachsen fühlst", gab der Artorier etwas belustigt zur Antwort und wies dem Parther, mitzukommen. In seinem Zimmer sollte das Päckchen reisebereit stehen, wenn Alexandros es nicht vergessen hatte, dort abzustellen. "Das denke ich auch", nickte Reatinus und setzte sich in Bewegung. Lange war er nicht mehr bei seiner Familie, und es war jetzt günstig, ihr wenigstens etwas zu schicken, um ein Lebenszeichen von sich zu geben. Dies war Reatinus wichtig.


    Sie setzten sich in Bewegung und bahnten sich ihren Weg bis zu Reatinus´ Cubiculum. Dort traten sie ein und auf seiner Liege lag das Päckchen. Säuberlich verpackt, ohne die geringste Spur einer Unreinheit, nahm der Tribun es und reichte es Bashir. "Zieh los, wenn du dich bereit dafür fühlst. Nimm dir Zeit, so lange das Päckchen heil ankommt", erklärte er.

  • Bashir folgte seinem Herrn. Er war so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr. Allein dieser Vertrauensbeweis! Und dann war es ja auch durchaus ein Erlebnis, nach Rom zu kommen. Und dieses mal nicht in Ketten und mit ungewissem Schicksal. Vor allem, wenn er sich Zeit nehmen durfte, wie sein Herr es ihm anbot. "Herrr, ich danke Dirr. Ich werrde alles zu Deinerr Zufrriedenheit errledigen, ganz bestimmt. Und wenn Du errlaubst, werrde ich mirr in Rrom das Forrum ansehen mit seinen Tempeln. So viel habe ich schon davon gehörrt. Gleich morrgen frrüh werrde ich aufbrrechen." Er fragte nicht nach Geld und Vorräten für die Reise. Er war sicher, daß sein Herr ihm beides zukommen lassen würde, bevor er aufbrach. Und Bashir nahm sich fest vor, den Auftrag schnell und zuverlässig auszuführen. Das Päckchen nahm er vorsichtig entgegen. So wie sein Herr das betonte, enthielt es wohl etwas zerbrechliches. Also würde er sehr aufpassen müssen.

  • Der Parther hatte es schon eilig, in die Stadt der sieben Hügel zu kommen, stellte Reatinus fest. Er kannte seine Vorgeschichte nicht so sehr. Er wusste lediglich, dass Bashir ein Parther war und gefangen genommen wurde. Und dass er bei der Quintilierin gelebt hatte, von welcher Reatinus ihn abgekauft hatte. Ihn hatte es nie gestört, dass Bashir Probleme mit dem Bein hatte, denn seinen Dienst hatte er mit nicht weniger Elan vollbracht, als der restliche Haushalt.
    Der Grund für die Eile erschloss sich Reatinus schon sehr bald. Und er hatte im Grunde nichts dagegen einzuwenden, und wusste nicht einmal, dass es für Bashir eine Gelegenheit war, Rom nicht in Ketten zu erleben.
    "Nun denn... eine Belohnung für deinen Botendienst steht ohnehin noch aus", erwiderte der Tribun nickend.

  • Und ob Bashir es eilig hatte. Er empfand diese Aufgabe als reines Vergnügen, auch wenn ihm durchaus klar war, daß solch eine Reise anstrengend war und auch nicht ganz gefahrlos. Aber er durfte reiten! Tagelang! Und erhielt nun auch noch die Erlaubnis, sich einige Sehenswürdigkeiten in Rom anzuschauen! "Du ahnst nicht, welch Frreude Du mirr machst, Herrr. Soll das Päckchen denn fürr jemand bestimmtes sein? Oderr einfach fürr die Familie? Meinst Du, ich darrf eine Nacht bei ihnen überrnachten?"

  • Reatinus sah es sogar bei Sklaven gern, wenn sie Freude hatten. Sie hatten immerhin nicht das, was der gemeine Civis für Privilegien hatte. Von anderen Rittern oder Patriziern ganz zu schweigen. Doch er wollte nicht, dass sich Bashir von seiner Euphorie ablenken ließ. "Ich hoffe, ich werde es eines Tages erahnen", grinste Reatinus und sah daraufhin ernst hinein, "Doch pass bei deiner Freude auch gut auf. Und meide in Rom die Subura. Mach einfach einen großen Bogen darum. Auch wenn der Umweg groß ist, es könnte sein, dass es deine erste und letzte Romreise wird." Die Subura hatte keinen guten Ruf, und das nahm sich Reatinus zu Herzen.
    "Das Päckchen ist für die Familie. Und du darfst übernachten. Ich denke, zu schreiben, wird sinnlos sein. Wenn du mein Päckchen überbringst, wird das Beweis genug sein."

  • Aufmerksam hörte der Sklave seinem Herrn zu und nickte. "Demnach ist die Suburra derr Stadtteil, wo die sehrr arrmen Menschen und die Verrbrrecher wohnen? So einen Stadtteil gibt es in jederr Stadt und wenn Du mirr sagst, wo in Rrom das ist, werrde ich den Berreich meiden. Sorrge Dich nicht um mich, Herrr. Ich kann mich wehrren, ich warr doch auch einmal Soldat. Und ich werrde gut aufpassen und als errstes soforrt Deine Familie aufsuchen." Er nahm bei aller Freude seine Aufgabe sehr ernst. Und er hing an seinem Leben, schließlich war er noch jung und sein Leben ganz und gar nicht so schlecht, daß er dessen bereits überdrüssig wäre.

  • Müde und verstaubt langten sie beim Domus an. Bashir klopfte, damit der Ianitor schon mal öffnete. Dann kamen auch sofort zwei weitere Sklaven, um zu helfen. Einer brachte dem jungen Herrn eine Schale mit warmem Wasser und ein Handtuch, ein anderer eilte herbei, um ihm seine Schuhe auszuziehen und gegebenenfalls den Mantel abzunehmen. "Da sind wir", erklärte er Rusticus überflüssigerweise. Er begann sogleich, das Gepäck abzuladen, denn er wollte möglichst bald die Pferde versorgen.

  • So viel Bereitschaft zu dienen hatte man Mamercus schon seit Ewigkeiten nicht mehr entgegen gebracht. In Nuceria hatte er das Leben eines Zimmermannes geführt und nachdem man sich an den Sohn aus guter und alteingesessener Familie in diesem Handwerk gewöhnt hatte, hatte man ihn behandelt wie jeden anderen auch. Normalerweise fand er es übertrieben sich derart umsorgen zu lassen, heute allerdings genoss er es sich, fallen lassen zu können.


    Es dauerte auch nicht lange und schon lag er auf einer Kline unter dem Dach des Peristyls und genoss etwas frisches Obst. Bald würde wohl sein Vater sein Tagwerk abgeschlossen haben und als Überraschung wartete sein erstgeborener Sohn auf ihn. Um sich die Zeit ein Wenig zu vertreiben las er in einem Papyrus, der die 'Anabasis' des Xenophon zum Inhalt hatte. Seiner Meinung nach eine passende Lektüre, wenn man gerade im Begriff war sich in Kürze den Adlern anzuschließen.

  • Papier, Schreiben schreiben, Papier, Verwaltung, Arbeit... und Papier. Der heutige Tag war der reinste Papierkrieg, unter dem Reatinus beinahe hätte wahnsinnig werden können. So viel Arbeit hatte er selten gehabt und noch seltener musste er so viel in schneller Folge oder gleichzeitig erledigen. Man sah dem Artorier die Folgen eines mehr als nur stressigen Arbeitstages an und er war absolut nicht in der Stimmung für weitere Scherereien. Seine Haare waren leicht zerstaust (er fuhr sich heute oft mit der Hand darüber) und seine sonst maßgeschneidert anliegende Kleidung hatte er auf dem Weg von der Principia ins eigene Haus ein wenig gelockert. Das tat er immer nach einem harten Arbeitstag und es entwickelte sich immer mehr zur Gewohnheit für den Tribunen. Dabei wusste der Artorier noch nicht einmal, welche Stimmungsschwankung ihm bevorstehen würde, wenn ihn auf einmal sein erstgeborener Sohn im eigenen Hause begrüßte. Dann müsste er tatsächlich danach suchen, ob es Halluzinationen oder akute Verrücktheit in Folge von Überarbeitung gab.
    Es war schon der späte Nachmittag und der Übergang in den Abend kündigte sich an, so dass über dem Hause des Artoriers die Sonne nur noch schwach stand, denn sie hatte diesen Mittag ihre ganze Energie verbraucht. Trotzdem hatte sich der germanische Hühne Baldram als Ianitor ein schönes, schattiges Plätzchen vor der Eingagstür ins Haus gesucht. "Baldram! Gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Ich will hoffen, dass alles beim Alten ist", sprach Reatinus, während sich der kräftge Hühne erhob, ob dem Artorier die Tür aufzuhalten.
    "Dominus. Nicht. Du Besuch haben, sehen du selbst, wer ist gekommen. Bashir zurück, hat mitgebracht." Das Latein von Baldram war gebrochen, sehr sogar. Aber man verstand, was er einem mitteilen wollte. "Besuch? Wer besucht mich ausgerechnet jetzt und wer bei den Göttern hat Bashir erlaubt, Leute in mein Haus zu schleppen", fragte Reatinus und fuhr sich genervt über das Gesicht. Aber es war ja nicht Irgendwer. Zum Glück. Baldram hätte gerne gegrinst, aber er tat ernst und unwissend.
    "Bashirrrrr! Komm sofort her", rief Reatinus streng durch die Wohnung.

  • Während Rusticus sich verwöhnen ließ, schleppte Bashir das Gepäck herein, dann machte er sich auf den Weg, die Pferde zu versorgen, was eine ganze Zeit brauchte. Danach endlich konnte er daran denken, sich zu säubern, eine frische Tunika anzuziehen und sich in der Küche etwas zu essen geben zu lassen. Kaum hatte er aufgegessen, klang schon ein lauter Ruf durch das Haus. Anscheinend war der Herr heimgekommen. Und er hörte sich nicht sehr amüsiert an. Erschrocken sprang Bashir auf und eilte ins Atrium zu seinem Herrn.


    "Salve, Herrr. Du hast mich gerrufen?" Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, was seinen Herrn veranlaßte, so laut herumzubrüllen. Immerhin war er extrem schnell gewesen mit seinem Auftrag. Vor allem unter der Voraussetzung, daß er sich eigentlich hatte Zeit nehmen dürfen.

  • Als der Ruf seines Vaters durch das Haus schallte entging das auch Mamercus nicht. Zunächst empfand er Freude, die Stimme seines Vaters einmal wieder zu hören, doch dann nahm er den Tonfall war, in dem gerufen wurde. Das klang nicht allzu gut. Um nötigenfalls zu verhindern, dass Bashir für etwas Ärger bekam, das er angeordnet hatte, stand er eiligst auf und begab sich ins Atrium. Nur einen Schritt weit im Raum blieb er stehen. Er war kein Kind das dem Vater um den Hals fallen würde, außerdem war es höflicher lies er seinem Vater die Zeit, die dieser brauchte um ihn zu erkennen. Immerhin hatten sie sich eine lange Zeit nicht gesehen.

  • Zitat

    Original von Bashir
    Während Rusticus sich verwöhnen ließ, schleppte Bashir das Gepäck herein, dann machte er sich auf den Weg, die Pferde zu versorgen, was eine ganze Zeit brauchte. Danach endlich konnte er daran denken, sich zu säubern, eine frische Tunika anzuziehen und sich in der Küche etwas zu essen geben zu lassen. Kaum hatte er aufgegessen, klang schon ein lauter Ruf durch das Haus. Anscheinend war der Herr heimgekommen. Und er hörte sich nicht sehr amüsiert an. Erschrocken sprang Bashir auf und eilte ins Atrium zu seinem Herrn.


    "Salve, Herrr. Du hast mich gerrufen?" Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, was seinen Herrn veranlaßte, so laut herumzubrüllen. Immerhin war er extrem schnell gewesen mit seinem Auftrag. Vor allem unter der Voraussetzung, daß er sich eigentlich hatte Zeit nehmen dürfen.



    Reatinus war nicht sicher, was er zu Bashir als nächstes sagen sollte. Zunächst begann er, Worte zu sammeln, um dem Parther eine ganz direkte und unmissverständliche Frage zu stellen: "Ich hatte einen harten Tag und wen bei Jupiter hast du mitgebracht? Warum hast du nicht gefragt, bevor du Leute in mein Haus..." Reatinus sah seinen Sohn vor einer Türschwelle stehen und benötigte einige Sekunden, um zu registrieren, wer es war, der da stand. Der Vater traute seinen Augen nicht und das Gefühl des Stresses und der Verspannung wich einem Gefühl, ein wildes Gemisch aus Wärme, Wiedersehensfreude und Verwunderung. Reatinus konnte sich auf einmal nicht rühren, als hätte sein Gehirn aufgehört, Impulse an den Körper zu senden. "Sohn?" Dies war alles, war der erstaunte Hausherr über die Lippen brachte. "Du... Mamercus!"

  • Betreten starrte Bashir auf seine Fußspitzen, als sein Herr ihn anfuhr. Er war sich gar keiner Schuld bewußt. War denn der Sohn des Herrn am Ende gar nicht sein Sohn? War er einem Betrüger aufgesessen? Bashir öffnete den Mund. "Herrr... err hat gesagt, err sei Dein Sohn", wagte er leise und unsicher einzuwenden. Doch der Herr hatte seinen Sohn bereits bemerkt. Eine merkwürdige Situation. Und zutiefst verwirrend für den Sklaven, der stumm abwartete, was als nächstes geschah.

  • Nun, da sein Vater ihn erkannt hatte, trat Mamercus auf Reatinus zu. "Salve, Vater!" damit reichte er ihm den Arm zum Gruße. Auch er war vom Glück beseelt seinen Vater wohlauf wiederzusehen. Es mussten knapp vier Jahre sein, die sie sich nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hatten. Drei Jahre in denen er hart gearbeitet hatte und nun wahrlich zum Mann gereift war. Drei Jahre die ihn darauf vorbereitet hatten in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er hatte sich eben nicht wie sein Bruder schon gleich nach dem Anlegen der toga virilis bereit gesehen sich zum Dienst zu melden. Nun war er sich sicher dazu bereit zu sein, diese Pflicht einen guten Römers auf sich zu nehmen.
    Allerdings stand nun erst einmal das Wiedersehen mis seinem Vater auf der Tagesordung und wenn dieser bereits sein Tagwerk beendet hatte war es vermutlich auch schon zu spät um noch das Rekrutierungsbüro aufzusuchen. Bei aller Genügsamkeit und Bescheidenheit wollte Mamercus sich noch eine Nacht in einem weichen Bett gönnen ehe er ein solches für viele Jahre missen würde. Diesen Wunsch würde sein Vater ihm ja wohl kaum abschlagen können.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!