Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus - Seiteneingang

  • Schnellen Schrittes war Cimon zum Nachbarhaus gegangen und suchte dort den Seiteneingang auf. Er wollte den Herren nicht stören oder irgendeinen Fehler machen. Der Nubier wusste nicht einmal, ob es eine gute Entscheidung war einfach so zu gehen. Er würde es sicher seinem Herren beichten müssen...später.
    Nun klopfte er an die Seitentür des Hauses von Artorius RReatinus... hatte er sich den Namen wohl richtig gemerkt? Hoffendlich war Bashir auch da.


  • -----------------
    Alexandros
    -----------------


    Im Gegensatz zu Baldram, der als Ianitor des Hauses die Hauptpforte strengstens im Auge behielt und alle Aktivitäten kritisch unter die Lupe nahm, musste dieses Mal der Grieche herhalten, der sich zufällig in der Nähe aufhielt und ein Klopfen der Seitentüre bemerkte. Das war merkwürdig. Um diese Zeit gab es keine Lieferanten, die irgendetwas vorbeibrachten. Die kamen normalerweise immer morgens!
    Trotzdem öffnete er und sah einen Unbekannten dort stehen. "Ja", fragte er etwas unpassend, aber immerhin höflich.

  • Unsicher stand Cimon da und sah wie die Tür von einem ihm unbekannten geöffnet wurde. Ob dies wohl auch ein Sklave war? Wichtig war es ja nicht. Dennoch senkte er leicht zur Vorsicht den Blick. Sein Rücken aber blieb ebenso stolz und Aufrecht wie der rest des Körpers. Doch er hatte zumindest den eher demütigen, niedergeschlagenen Blick inzwischen gut gelernt. Warum auch nicht, bei solchen Prügeln...
    Die Gedanken abschüttelt, konzentrierte er sich auf die Gegenwart und sah nur gerade genug auf, um sein Gegenüber ansprechen zu können.


    "S..salve... Ich bin Cimon, Servus des Titus Aurelius Ursus. Kann ich mit Bashir sprechen?"


    Seine anfängliche Unsicherheit wich aus ihm heraus und sein Blick ging immer höher bis er fest in die Augen des Gegenübers gerichtet war. Als er es merkte sah er langsam wieder nieder, um nicht zu auffällig und ruckartig zu reagieren. Doch sein Körper blieb aufrecht, denn so wollte sein Herr es. Er musste entsprechend wirken... er zeigte seinen Herren nach außen und... zum Glück hatte er die gelegenheit hier zu üben bevor es nach Rom ging.


  • -----------------
    Alexandros
    -----------------



    Merkwürdiger Kerl, der Alexandros ein wenig verdutzte - warum senkte er sein Haupt und zeigte so viel Respekt vor einem Mitsklaven? Sah man Alexandros nicht an, dass er ein Sklave war? Nun gut, vielleicht war es die Bestätigung dafür, dass es sogar den Sklaven im Hause Artorius sehr gut ging. Es war Alexandros egal, denn Cimon war ein Sklave eines Freundes seines Herren und somit wäre es wohl kein Problem, ihm Einlass zu gewähren. Und Bashir musste sich hier im Haus auch irgendwo aufhalten, wenn er gerade nicht das Pferd seines Herren versorgte. "Bitte, komm doch hinein", sprach der Grieche und machte eine einladende Geste.


    "Bashir! Bist du hier", rief er nach dem Parther.

  • Bashir hörte seinen Namen rufen und eilte in die Richtung, aus der dieser Ruf gekommen war. Am Seiteneingang hatte Aleksandros gerufen. "Hierr bin ich. Was gibt es denn, Aleksandrros?" Da erkannte er, wer vor der Tür stand. "Cimon! Ist etwas geschehen? Was ist los?" Es war schon sehr ungewöhnlich, daß so spät am Abend der Sklave des Aureliers vor der Tür stand.

  • Der Mann ließ ihn herein und Cimon folgte ihm. Neugierig sah er sich um, was wohl gleich oder anders zum Hause seines Herren sein mochte. Als Bashir dann kam musste der Nubier kurz stutzen und sah den Mann an, den er nun dank des Namens als Griechen erkannte. Kurz überlegte er ob er etwas in dessen Heimatsprache sagen sollte, entschied sich aber dagegen, da er es als unhöflich Bashir gegenüber ansah. Fröhlich schaute er ihm entgegen und stutzte erneut.
    Sofort machte er beschwichtigende Gesten und seine Körperhaltung hatte sich gänzlich geändert. Er stand nun wie einem freund gegenüber. Dabei gald sein freundliches Wesen ebenso Alexandros, den er nun, durch Bashirs Verhalten etwas anders einordnete.


    "Nein, nein...mach dir keine Sorgen. Nichts zu schlimmes. Also nicht mit mir..mein Herr..aber deswegen bin ich nicht hier. Bitte entschuldige...ich bin ein wenig durcheinander. Wir haben einen Besucher, der nach dir gefragt hat. Und wenn du Zeit hast...ich schätze Phraates würde sich sehr freuen dich wieder zu sehen."


    Offen lächelte Cimon Bashir nun an, da er glaubte etwas gutes getan zu haben. Das dessen Herr es vieleicht verbieten würde, das kam dem Nubier nicht in den Sinn.

  • Alexandros zog sich schnell zurück, als er hörte, daß die beiden sich kannten. Bashir meldete sich noch eben bei ihm ab, daß er für ein paar Stunden mit Cimon gehen würde, dann nickte er Cimon zu. "Es ist wirrklich eine grroße Frreude fürr mich, Phrrates wiederrzutrreffen. Bitte laß uns zu ihm gehen."

  • Ausnamsweise mal zeigte Cimon sehr offen seine Freude darüber eine gute Entscheidung getroffen zu haben und nickte seinem Freund zu. Dieser hatte sich also abgemeldet und würde nun mitkommen dürfen.


    "Er wird sicher bereits im Garten auf uns warten. Komm..."


    Mit zwar schnellem Schritt aber nicht überhassteter Eile ging er voran. Cimon bemühte sich Ruhe auszustrahlen, um nicht negativ aufzufallen. So gingen sie ein Haus weiter und dort durch den Seiteneingang wo Xenon bereits auf sie wartete um zu öffnen, in den Garten.

  • Den Jungen holte er kurz vor dem Haus ein...dann sah er sich um...ängstlich. Er hatte nicht rausgehen sollen...nicht dürfen. Vor allem nicht zu jemandem der Krank war...aber es war Bashir...für ihn würde Cimon jede Strafe entgegennehmen... sein bester Freund durfte doch jetzt nicht alleine sein.
    Er nahm das geschnitzte Pferd, auf dem Bashir saß ab... zumindest sah der Nubier dies in seinem 'Werk'.
    Schnell schickte er den Jungen zurück, musste ja nicht sein, das sie beide Ärger bekamen. Es war bereits etwas später... tief atmete Cimon durch und ging dann an die Tür des Seiteneingangs. Dort wo man als Sklave eben anklopfte und bat so durch leichte Schläge gegen das Holz um Einlass. Das Stück Holz in beiden haltend wartete er. Seine Augen gingen kurz in Richtung des Himmels...der Götter... und wieder wusste er nicht, an wen er sich wie zu wenden hatte...demütig senkte er sofort wieder den Kopf. Bashir durfte doch nicht gehen, er durfte nicht sterben. Panik erfasste den wartenden Nubier. Doch sein Gesicht zeigte nur einen leichten Schweißfilm.

  • Ein älterer Sklave öffnete die Tür und betrachtete den Anderen mißtrauisch. "Was willst Du hier?" fragte er. In den letzten Tagen konnte man nicht vorsichtig genug sein. "Schickt Dich der Legat? Der Tribun ist nicht hier."

  • Noch immer hielt Cimon die Figur fest in den Händen, als sich die Tür öffnete und ein etwas älterer Mann dort erschien. Der Nubier senkte ergeben zum Gruß leicht den Kopf.


    "Nein, mich schickt nicht mein Herr... ich wollte nach Bashir sehen. Mein guter Freund soll sehr krank sein. Ist das wahr?"


    Mit großer Sorge in den AUgen sah er langsam auf und betete kurz aber intensiev im Geiste, zu Göttern, die er nicht kannte. Aber wer würde helfen können, wenn nicht sie? Cimon erwartete die schlimmste aller Antworten und hoffte doch das alles gut enden mochte.

  • "Zu Bashir?" verwundert sah der Sklave den Mann an. "Dir ist klar, dass er sterbenskrank ist und wahrscheinlich auch noch ansteckend?Der Herr Celer kümmert sich um ihn, aber es sieht nicht gut aus. Du solltest zurück gehen, denn sonst steckst Du Dich und andere auch noch an."

  • Seine Augen wurden immer größer und Cimon wusste nicht mehr was er denken sollte oder gar wie er nun antworten würde können. Seine Lippen bewegten sich, doch nichts wollte ihm so recht über selbige kommen. Das Stückchen geschnitztes Holz in seinen Händen wog plötzlich schwerer als gedacht und er konnte nicht anders als es immer wieder anzusehen. Sterbenskrank... nein, das wusste er nicht...bis jetzt. Den ungewollten Tränen immer näher kämpfte der Nubier gegen all seine Ängste.
    Er wusste das er zu Bashir wollte. Doch er wusste auch, das es Ärger geben würde. Sein Herr...Ursus wäre sicher dagegen. Doch er musste sich nun ganz alleine entscheiden. Alleine stand er da ...nur er, das Holz und sein pochendes Herz...


    "Ich...darf ich zu ihm? Er ist mein bester Freund...und erster Freund...in meinem ganzen Leben...bitte...ich muss zu ihm. Ich werde danach mit niemandem anderen sprechen und mich fernhalten... bis alles vorbei ist...du hast mein Wort."


    Sein eigenes Leben war ihm plötzlich um so vieles unwichtiger geworden. Was würde denn auch bleiben, würde Bashir sterben? Mit wem würde er über seine Liebe sprechen können? Wer würde ihm zuhören, wenn es um Dummheiten ging? Er durfte nicht sterben...nein...und wieder fielen ihm die götter ein. Das Pferd mit dem Reiter...das kleine Stück geschnitzte Freundschaft. Es sollte Bashir darstellen. Ein Gedanke kam ihm...ein sehr wichtiger. Sein Messer hatte er dabei. Aber nicht jetzt, er musste warten... und selbst wenn er etwas opfern würde...er würde es niemals richtig machen können...wusste er doch nichts über irgendeine Götterwelt, geschweige denn jener, die über sein oder gar Bashirs Leben entscheiden mochten.

  • Mit gesenktem Kopf folgte Cimon brav und wartete, als es ihm gesagt wurde. Nervös hielt er das Stück Holz in seinen Händen und wollte gar nicht über all die Gefahren nachdenken sondern nur an seinen guten Freund...der doch gesund werden sollte...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!