[IUNO PRONUBA] Die Göttin, Balbus und Vespa

  • Wie besprochen waren beide am Morgen, begleitet von einigen Sklaven, in Richtung Tempel aufgebrochen. Die Sklaven hatten ein großes Repertoire an Opfergaben besorgt und brachten diese nun mit. Vor dem Tempel der Iuno Pronuba angekommen, warteten sie auf einen Priester oder Opferhelfer, der sie bei ihrem Vorhaben hoffentlich unterstützen konnte oder wollte.


    "Ich bin wirklich sehr gespannt ob die Göttin das Opfer annehmen wird."


    Etwas flau war ihr im Magen schon und das lag nicht nur an den anderen Umständen. Vespa war aufgeregt und gespannt und hatte Mühe ihre sonst immer gezeigte Beherrschung aufrecht zu erhalten. Immer wieder sah sie sich um und hoffte jemanden zu finden, der zum Tempel gehörte. Ungefragt wollte sie ihn nicht einfach betreten. Die junge Aelierin war bestrebt heute so wenig wie möglich dem Zufall zu überlassen und die Göttin nicht zu erzürnen. Schon gar nicht durch irgendwelche dumme Versehen.

  • Balbus ging eigentlich nicht gerne zu Tempeln, denn auch wenn er wusste, dass es wichtig war sich das Wohlwollen der Götter zu sichern, war genau dies meist so unsagbar zeitaufwändig.
    Doch heute war er wirklich gern hier, denn zum einen war der Anlass ein sehr freudiger und wichtiger und zum anderen war er mit Vespa hier, dem Stern seines Lebens, und mit ihr genoss er sowieso jede Sekunde, da konnten sie sein wo immer sie wollten.
    "Ich bin zuversichtlich, immerhin haben wir ihr doch nicht allzu viel Grund gegeben uns zu zürnen." sagte Balbus auf die Bemerkung seiner Frau hin, während auch er sich umschaute, ob sich nicht irgendwo ein Priester oder Opferdiener versteckte.

  • Durmia Apollinara


    Durmia Apollinara, die auch schon nicht mehr ganz blutjunge Nichte des allseits beliebten Discipulus-Ausbilder Decimus Durmius Verus, welche sich dem Dienst am Tempel der Iuno Pronuba verschrieben hatte, war es, die aufmerksam wurde auf die beiden Eheleute, welche sich auf dem Tempelvorhof eingefunden hatten. Es waren natürlich nicht nur zwei, die sich versammelt hatten, sondern ein ganzer Zug von Leuten, doch es war klar, wer hier opfern wollte. Mit würdevollem Gesichtsausdruck und gemessenen Schritten ging die Priesterin langsam auf den Prudentier und den Aelier zu.
    „Salvete...“, begrüßte sie die beiden mit einer erstaunlich mädchenhafter Stimme, die gar nicht zu ihrem reifen Erscheinungsbild passen wollte. „Ihr wollt opfern?“ Es war eine rhetorische Frage, natürlich. Niemand kam mit solch einer Entourage hierher, um einfach nur den Tempel sich anzuschauen.


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  • Freundlich grüßte Vespa die Frau zurück.


    "Ja, wir möchten gern Iuno opfern. Wir möchten sie um ihre Unterstützung bitten und ihr danken."


    Es kam ihr sehr dekadent vor mit so einer Menge Opfergut hier zu erscheinen, aber Balbus hatte auf das Lamm bestanden und auch die ganzen anderen Dinge. Die Sklaven hatten doch einiges zu tragen und Vespas Opfergaben trugen nicht einmal die Hälfte der mitgekommenen Sklaven.


    "Ist es möglich ihr ein Opfer darzubringen oder kommen wir ungelegen."


    Die Unsicherheit von der Vespa beherrscht wurde, schwang in dieser Frage ganz leicht mit. Noch immer war sie ganz nervös und hoffte darauf alles richtig zu machen.

  • Durmia Apollinara


    Sie lächelte, als die Frau sie freundlich begrüßte. Sie war es offenbar, die hier die Hosen anhatte, schließlich hatte der Mann bisher noch nichts gesagt. „Ungelegen?“, fragte sie und schüttelte amüsiert den Kopf. „Niemand, der der Göttin ehren will, kommt hier jemals ungelegen.“ Sie hoffte, durch ihre ruhigen Worte konnte sie die junge Frau, die mehr als nur nervös wirkte, kalmieren. „Ihr habt ein größeres Opfer geplant? Ein blutiges Opfer?“, fragte sie, als ihr Blick über die mannigfachen Opfergaben schweifte und ihr Blick dann auf dem Lamm verharrte. „Das Lamm ist doch ein weibliches, oder?“, fragte sie schnell nach, nicht, dass einer Göttin ein männliches Tier dargebracht wurde. „Ich würde vorschlagen, die unblutigen Gaben opfert ihr als Voropfer, und das Lamm als Hauptopfer.“ Sie spürte, da waren wohl ein bisschen Führung und ein paar Ratschläge von Nöten.


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  • Für den Moment wurde Vespa auch ruhiger. Nicht ungelegen gekommen zu sein, war doch schon einmal ein gutes Zeichen. Bestätigend nickte Vespa als die Priesterin nach der Art des Opfers fragte.


    "Uns ist ein großes Glück widerfahren und wir wollen dies auch in der Art des Opfers zeigen. Deshalb ist es so groß und ja, es soll auch ein Blutiges sein."


    Als die Aelierin jedoch nach dem Geschlecht des Tieres gefragt wurde, stieg sofort wieder Panik in ihr auf. War es weiblich? Sie wusste es nicht. Vespa hatte es nicht gekauft und sich auch darum nicht gekpmmert. Ein fragender Blick ging zu Balbus und dann zu den Trägern. Auf die anderen Worte der Frau achtete sie in dem Moment nur teilweise. Jemand sollte ihr bestätigen, dass das Lamm weiblich war. Bisher war es doch gut gelaufen...

  • Balbus folgte dem Wortwechsel zwischen seiner Frau und der Priesterin aufmerksam und nickte dann und wann. Als dann die Frage aufkam, ob es sich bei dem kleinen Lämmchen um ein weibliches handelte, antwortete er dann voller Überzeugung.
    "Ja, es ist ein weibliches. Als es gekauft wurde, wurde das extra überprüft."sagte er und nickte zur Unterstützung.

  • Durmia Apollinara


    Die Durmierin lächelte. „Ein Dankesopfer! Iuno wird sich sehr freuen. Der guten Ehe wegen, oder befindest du dich gar in froher Hoffnung?“, fragte Apollinara, denn sie befand es als Priesterin wichtig zu wissen, weswegen jemand opferte. Die Frau schien sich aber mächtig unsicher zu sein beim Geschlecht vom Kalb. Noch bevor aber Apollinara besorgt ihre Stirn in Falten legen würde (noch hatte sie nicht das Alter erreicht, in dem ihre Stirn so oder so faltig wäre) antwortete ihr der Mann, dass alles gut wäre, und das Lamm weiblich.
    „Sehr schön!“, freute sich die Priesterin und räusperte sich. „Dann will ich euch fragen, wie ihr das Opfer euch vorgestellt habt. Ich nehme an, der Herr soll der Opferleiter sein?“ Sie deutete auf den Prudentier. „Ich selber würde vorschlagen, ihr teilt die unblutigen Gaben in zwei Teile auf. Den einen Teil opferst beim Voropfer du, den anderen du.“ Sie deutet dabei zuerst auf Balbus, dann auf Vespa. „Das wird natürlich von einem entsprechenden Gebet begleitet. Nichts langes, nur, dass die Göttin weiß, dass ihr sie adressiert. Und dann kommt das Lamm, ich denke, der Herr sollte dies machen.“ Sie hatte ja keine Ahnung, ob die Frau Blut sehen konnte oder nicht – dem Mann sah man aber an, dass er ein Soldat war. „Zuerst aber müsst ihr die rituelle Waschung vollziehen. Wenn dies alles so recht ist.“ Alles andere konnte ja noch danach besprochen werden.


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  • Scheinbar konnte die Priesterin hellsehen. Wenn Vespa aber noch einmal so darüber nachdachte, warum kamen wohl die meisten Leute hierher? Aus dem gleichen Grund. Sie wollten Iuno danken und sie um ihren Schutz bitten. Wiedereinmal bemerkte Vespa, dass sie zwar viel zu Hause opferte aber so große Opfer irgendwie kaum besuchte. Zum Glück war das Lamm weiblich und die aufgekommene Panik verschwand langsam wieder.


    "Aus beiden Gründen. Wir führen eine wunderbare Ehe und ich werde wenn alles gut geht ein Kind bekommen und aus diesen Gründen wollen wir der Göttin ein Opfer darbringen."


    Dann folgte sie den Ausführungen der Frau. Sie versuchte sich alles ganz genau zu merken und nickte als diese fragte ob Balbus das Tier opfern würde. Blut konnte sie zwar sehen, aber keine Tiere töten.


    "Ich denke schon, dass es so recht ist."


    Fragend sah sie zu ihrem Mann ob er das anders sah. Vielleicht hatte er mit Opfern in Tempeln ja mehr Erfahrung als sie. Im Hause war es ja schon etwas anders.


    "Ich habe nichts dagegen. Wenn du der Meinung bist, dass dies der beste Ablauf ist. Dann sollte es so gehen."


    Nun hing es von Balbus ab.

  • Durmia Apollinara


    Apollinara lächelte zunächst noch ob der Aussicht über ein schönes Opfer an ihre Göttin, dieses gefror jedoch und verebbte, als Vespa ihr sagte, dass sie ein Kind erwartete - als ob sie nachdachte. „Oh, du bist schwanger?“, funkte sie dazwischen, bevor Balbus antworten konnte. Sie runzelte die Stirn kurz. Und lächelte dann wieder, als sie zu einem Schluss kam. „Dann will ich dir gratulieren. Also dann, in jenem Falle vollziehst du am Besten wirklich nur das Voropfer, zusammen mit deinem Ehemann.“ Schwangere Opferende bei blutigen Opfern waren ein wenig heikel, aber bei unblutigen Voropfern konnte man wenig dagegen einwenden. Schließlich war es ja Usus für Schwangere, unblutige Opfer an Geburtshilfegöttinnen darzubringen, bevor sie gebahren! „In diesem Falle wäre die von mir vorgeschlagene Alternative wohl auch die Sicherste.“ Sie wandte sich an Balbus und blickte ihn an, auf seine Zustimmung warten – schließlich war er der Opferherr in spe!


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    Sim-Off:

    Edit nach CD-Beratschlagung

  • Da war tatsächlich etwas, dass die beiden nicht bedacht hatten. Natürlich hätten sie es wissen können, aber andererseits war es für beide die erste Schwangerschaft und da konnten solche kleinen Flüchtigkeitsfehler passieren. Konnte man doch verstehen, oder etwa nicht?


    Balbus nickte dann auf jeden Fall und sagte: "Das klingt nach einer guten Variante." Dann blickte er zu Vespa. "Ich hoffe dir ist das so recht?"

  • Vespa nickte zustimmend. Nie würde sie etwas tun, dass den Unmut der Götter auf sich ziehen würde. Wenn dies der geeigneteste Weg wäre, dann würden sie es genauso so machen.


    "Vielen Dank für deine Glückwünsche. Wir freuen uns wirklich sehr darüber und möchten uns eben bedanken und um Beistand bitten. Wir hoffen natürlich, dass alles gut gehen wird."


    Damit war wohl das alles geklärt und sie würden entsprechend den Vorgaben der Priesterin nun mit dem Opfer beginnen können. Es sei denn, es würde nun doch noch etwas dazwischen kommen.

  • Durmia Apollinara


    Die Priesterin nickte weise. „Das ist gut. Dann wird dies so gemacht. Am Besten betretet ihr den Tempel mit euren unblutigen Gaben. Das Lamm, dass dann draußen wieder geopfert wird, übernimmt ein Popa.“ Sie wandte sich nach rechts und stieß einen recht lauten Pfiff aus. Ein Opferhelfer kam dahergewieselt, der dann auch bereit war, das Lamm zu nehmen und ans Altar zu fesseln, um somit die Opferung vorzubereiten. Gleichzeitig bedeutete Apollinara mit einer Handgeste den Eheleuten, ihr in den Tempel zu folgen.
    Am Eingang des Tempels stand ein kleines Wasserbecken, in dem Apollinara ihre Hände wusch. „Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es.", rezitierte sie dabei. Als sie fertig war, winkte sie die beiden her und deutete auf das Wasser. Zur Reinigung mussten beide dasselbe Ritual vollziehen.
    Als dieses getan war, deutete Apollinara nicht ohne Stolz zur Statue der Iuno im Tempel hin, vor der ein foculus, ein Opfertisch mit einer Feuerstelle, stand. „Verbrennt hier zunächst das Weihrauch, um Iuno auf euch aufmerksam zu machen, dann beginne am Besten zuerst du mit den Gebet - kein langes, nur dass Iuno weiss,dass ihr geopfert wird - und den Opfergaben. Dann kommst du an die Reihe.“ Abwechselnd deutete sie auf Balbus und Vespa. „Ist das so in Ordnung?“

  • Während das arme, unschuldige Lämmchen von dem Opferhelfer mitgenommen wurde, fülte sich der Bald-Opfernde Balbus nicht weniger wie ein Opferlamm, als er an Vespas Seite der Priesterin in den Tempel folgte.
    Während die Priesterin sich reinigte, beobachtete Balbus sie und dachte dabei kurz an das Lämmchen, dass schon bald dafür sterben würde, dass sein eigenes Kind dieses Schicksal nicht teilen musste. Ein kleines Bisschen unfair hätte man es sicherlich nennen können, wenn man denn Tiere lieber mochte als Menschen, aber da er solche Gefühle für Tiere nur selten hegte und dieses Lämmchen auch noch nicht lange kannte, war ihm das Wohl seines Kindes wichtiger.
    Als die Priesterin sich gereinigt hatte, folgte Balbus ihrem Beispiel und trat seinerseits an das Becken heran um sich zu waschen. Natürlich wiederholte er dabei jene Worte, die auch die Priesterin zuvor gebrauchte, allerdings war er dabei ein wenig leiser. "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es."
    Dann trat er von dem Becken zurück um seiner Frau Platz zu machen.
    Als auch sie sich gereingt hatte, folgten sie der Priesterin weiter. Auf ihre Frage nach der Akzeptanz des vorgeschlagenen Ablaufes hin, nickte er und blickte kurz zu seiner Frau, um zu sehen ob sie ebenfalls einverstanden war.

  • Nachdem Balbus sich gereinigt hatte, war sie an der Reihe und tat es den beiden anderen gleich. Auch sie sprach die Worte.


    "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es."


    Nachdem dies dann geschehen war, ging es zur nächsten Station. Vespa bestätigte natürlich den Ablauf und war einverstanden. Ihr fiel auch nichts ein, das man hätte anders machen können. Für den Moment still und andächtig begutachtete Vespa die Statue, lächelte kurz die Priesterin mit einem anerkennenden Blick an. Nun galt Weihrauch zu entzünden und abzuwarten, das Balbus mit dem Voropfer begann.

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