hortus | Arbeitsflucht im Garten - Wenn der Kopf wo anders ist...

  • Der junge Gallier hatte sich ziemlich schnell eine neue Aufgabe gesucht, nachdem er regelrecht aus dem Nebenraum und damit auch vor einer Konfrontation seiner Gefühle gegenüber Cimon geflohen war.


    Man hatte ihm nahegelegt, im Garten ein wenig die Pflanzen zu gießen und dabei vielleicht auch noch ein wenig Unkraut zu zupfen. So stand er nun mit einem Krug voll Wasser bei den Rosen, befeuchtete die Erde unter den Pflanzen und zupfte gleichzeitig ein paar kleine Pflänzchen heraus, die zweifellos nichts mit diesen ehemaligen Hagebutten gemeinsam hatten.


    So ging er nun zwischen den Pflanzen umher und warf immer wieder vermeindliches Unkraut in einen Sack, den er eigens für diesen Zweck mitgenommen hatte. Da er mit seinen Gedanken immer noch bei dem war, was er erst vor wenigen Momenten zu seinem nubischen Freund gesagt hatte, war er nicht besonders konzentriert bei der Arbeit und fragte sich bei so manchem Grünzeug, ob er es stehen lassen oder rausreißen sollte.


    Unsicher kniete er sich neben eine Pflanze unweit der Orchideen und besah sie sich näher. Dass er so schmutzig werden würde, weil der Boden ein wenig aufgeweicht war, kümmerte ihn nicht wirklich. Er wusste nicht, ob er das Ding herausreißen oder stehen lassen sollte. Nach einer Weile beschloss er, dass er sich dies überlegen würde, nachdem er den Krug wieder mit Wasser gefüllt hatte.


    Das Gefäß war schnell an der villaeigenen Versorgung gefüllt und dann war er auch schon wieder bei den Pflanzen angelangt, die er nach einigem Überlegen dann doch samt Wurzeln aus dem Boden riss und in den Leinensack warf. Würde er einen Fehler machen, konnte man sie ja zur Not wieder einpflanzen. War es tatsächlich Unkraut, hatte er sie mit den Wurzeln entfernt, aber eigentlich war ihm das ja alles total egal. Er stellte den Krug zur Seite und riss noch ein paar weitere Pflanzen heraus.


    Was sollte er jetzt nur machen? Nachdem, was er zu Cimon gesagt hatte, war er sich selbst nicht mehr sicher, wie er darüber denken sollte. Mochte er ihn nur als Freund? Liebte er ihn? Hatte er gerade die noch recht frische, aber doch enge Freundschaft ruiniert, in dem er weggelaufen war?


    Nach und nach riss er immer mehr Pflanzen aus dem Beet ohne wirklich groß darauf zu achten, was er da eigentlich gerade an Grünzeug aus dem Garten entfernte. Seine bläulichen Augen waren ein deutliches Indiz für all jene, die es wusste, dass er traurig war. Nur war hier gerade niemand, der das hätte bemerken können.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Áedán ()

  • Nach einiger Zeit des Grübelns und der...Entspannung war Cimon hinausgegangen um sich die Beine zu vertreten. Allerdings hatte er zuvor die Listen geprüft und die letzten Truen verschlossen. Dann führte ihn sein weg in den hortus... und dort hörte er jemanden bei den Blumen arbeiten. Lngsam und vorsichtig kam er so leise es ging näher. Dann sah er ihn...Áedán...


    Er lächelte und sah was dieser tat. Sofort trat er hinter ihn und legte eine Hand sanft auf dessen Schulter. Leicht drückte er sie freundschaftlich.


    "Nein, nicht diese. Ich kenne mich zwar nicht aus..aber die und diese daneben sind schon eine ganze Weile da. Ich glaube die gehören dahin."


    Unsicher sah er nieder und bemühte sich sehr freundlich zu lächeln. Dabei war es gut, das sie hier nichts zwangsläufig alleine waren. Denn so waren sie gezwungen eher Abstand zu wahren. Dabei merkte Cimon, wie gerne er ihn in den Arm genommen hätte. Denn er ahnte etwas in dem Anderen, was er gerne getröstet hätte. Sicher konnte er sich jedoch nicht sein. Aber es gab einiges was er in der Zeit, seitdem sie räumlich getrennte Wege gegangen waren, für sich herausgefunden hatte.

  • Gedankenabwesend hatte Áedán immer mehr Pflanzen herausgerissen und so erschrak er ziemlich heftig, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte, freundschaftlich zudrückte und ihn dann auch noch eine vertraute Stimme ansprach.


    Er fuhr heftiger zusammen, als er vielleicht gewollt hatte, richtete sich auf und sah Cimon vorwurfsvoll an. "Musst du mich so erschrecken?" maulte er den Nubier an, obwohl dieser nun wirklich nichts für seine aktuelle Laune konnte. Der junge, rotblonde Gallier war deprimiert und hatte sich ablenken wollen. Da kam sein guter Freund ihm nicht gerade recht. "Ich versuche nachzudenken und zur Abwechslung mal etwas zu arbeiten, Cimon!" meinte er empört. "Domina Celerina braucht mich im Moment nicht als Leibwache, weil sie kaum die Villa verlässt. Ich brauche eine Aufgabe! Ich kann doch nicht dauernd... ich kann doch nicht andauernd darüber nachdenken, was ich... für dich fühle." Seine Worte wurden zum Ende hin immer leiser.


    Sehr bläuliche, blaugrüne Augen blickten direkt in Graue und dabei war er verdammt ernst. "Ich kann doch nicht... ich... Cimon, was machst du hier?" fragte er schließlich. Da der nubische Sklave unmöglich gewusst haben konnte, dass er selbst hier war, hoffte er, dass es sich um einen Zufall handelte. Was er im Moment nämlich überhaupt nicht tun wollte war, über seine Gefühle nachzudenken.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Als Áedán sich derart heftig erschrak, schreckte auch Cimon etwas zusammen. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern und versuchte zu grinsen. Der Freund schien schlechte Laune zu haben und seine mehr bläulichen Augen sprachen eine deutliche Sprache. Nun legte er seine Hände an die Unterarme des Galliers.


    "Verzeih bitte, Freund. Ich wollte dich nicht erschrecken...nur verhindern, das du dir Ärger einholst... Ich...ich kann auch gehen, wenn es dir dann besser geht Áedàn. ... Ich habe vorhin ...nachgedacht..."


    Nun wurde er etwas verlegen da er auch daran denken musste, wie er seine Erleichterung gefunden hatte, die aber weitaus weniger effektiev gewesen war, wie die Nähe zu dem Gallier. Tief durchatmend suchte er nach den weiteren Worten...


    "Und dann wollte ich ein wenig...an die frische Luft... ich will dich nicht zwingen ...darüber nachzudenken. Aber ...ich weiß nun mehr über mich...und... das was geschehen ist."


    Langsam kam er etwas näher mit dem Kopf uns sah sich um...es war niemand zu sehen... er sprach leise. Fast hauchte er die Worte in die Ohren des Galliers.


    "Ich empfinde ehrliche und tiefe Freundschaft zu dir. Ich weiß ganz sicher das unsere...Innigkeit mir gut getan hatte und ich es mochte. Aber ich weiß auch das mein Herz einer verbotenen Liebe gehört. Aber keine Angst. Ich habe mich entschlossen, diesen Teil meines Herzens verstummen zu lassen...doch da ist noch jemand... und ich weiß ganz sicher, das ....ihm der rest meines Herzens gehört. Bitte verzeih... Und...bitte bleib ein guter Freund und.... ich .... ich... bereue keinen Augenblick mit dir Áedán."


    Schwer atmend ließ er von dem Gallier los und sah ihn ruhig an. Er wollte ehrlich sein, wollte nicht mit einer Lüge die Stadt verlassen. Obwohl er auch wusste, das der Körper des Anderen eine unglaubliche Anziehungskraft zu haben schien. Aber besser er verschwieg dies, um Áedán keine falschen Hoffnungen zu geben. Wo dieser doch über seine Gefühle wohl nicht im klaren war.

  • Der junge Gallier sah den Nubier grimmig an. Hörte er gerade wirklich richtig? Ja, er musste richtig gehört haben. Jedes einzelne Wort hatte seine Ohren erreicht und war von dort aus in seinen Verstand vorgedrungen. Die verbotene Liebe, das war diese Frau, die er nicht kannte, die aber sehr wahrscheinlich in dieser Villa lebte, aber wer war diese andere Person, der Cimons Herz gehörte.


    Seine Augen verfärbten sich verärgert wesentlich mehr ins Grüne und dann schlug er auch schon, ohne vorher lange darüber nachgedacht haben, so fest mit der Faust in das Gesicht seines dunkelhäutigen Freundes, dass dieser nach hinten umflog. "Das ist ja schön für dich, dass du da so gar nichts bereust, Cimon!" brüllte er den anderen Sklaven an. "Hast du vielleicht irgendwann mal drüber nachgedacht, was das bedeutet? Was das für mich bedeutet? Ich bin keine Hure, Cimon! Ich bin ein Mann! Du bist ein Mann! Das wird nie wieder geschehen! Geh doch zu denen, denen dein Herz gehört, du Mistkerl! Verschwinde mit deinem Dominus nach Mantua und lass mich in Frieden!"


    Sein Atem ging sehr schnell und er zitterte vor Zorn am ganzen Leib. Er war drauf und dran, den anderen regelrecht zu verprügeln, aber statt dessen nahm er den Krug und übergoss Cimon mit dem Wasser. Dann stampfte er auch schon davon, um das Gefäß wieder zu füllen. "Du bist echt das letzte!" maulte er dabei.


    Sim-Off:

    Liebe Villa, das fettgeschriebene hört man wahrscheinlich auch noch in der Nähe des Gartens.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Áedán ()

  • Der Hieb kam vollkommen unerwartet und streckte Cimon danieder. Fassungslos sah er auf und hörte seinen Freund sehr laut sprechen. Dabei formten seine Lippen immer wieder ein stummes 'Aber' ... doch er sprach nicht, fühlte nur diese Leere und wie er glaubte tiefer in eine Schwärze zu stürzen, die ihm gab, was er zu verdienen schien. Dann schüttete Áedán auch noch das kalte Wasser über den Nubier der nur halb hochschreckte und das Pochen in seinem Kiefer versuchte zu ignorieren.


    Ihm kamen Tränen in die Augen doch er ließ sie nicht zu. Sich das Kinn haltend versuchte er aufzustehen. Er war das Letzte? Alle Worte zuvor konnte Cimon verarbeiten, alles was der Gallier getan oder gesagt hatte geriet in den Hintergrund. Dieser eine Satz liß ihn hilflos dastehen und die Freundschaft dahin schwinden. Er hatte das nicht gewollt.... das nicht...niemals.
    Seine Lippen zitterten, doch er sprach nicht. Das kalte Wasser rann ihm über den Kopf hinab und auch seine Tunika war leicht durchnässt. Aber ihm wurde aus einem ganz anderen Grund bis ins Mark kalt.


    Cimon machte sich daran langsam zu gehen und blieb doch wieder stehen. Jeder Schritt war schwer geworden und er betastete seinen schmerzenden Kiefer. Sprachlos zittrete der Nubier und sah einfach vor sich hin... er hatte es mit wenigen Worten vernichtet und all das Vertrauen, die Freundschaft schien unendlich in Ferne gerückt zu sein.

  • Auf halben Weg in die Exedra hörte Flora stimmen. Eigentlich hatte sie lesen wollen, aber die eindeutig erregten Worte, ließ sie neugierig innehalten. Denn genauen Sinn der Worte konnte sie nicht wirklich erfassen, aber es klang jedenfalls nicht nach einer freundlichen Unterhaltung sondern nach einem handfesten Streit? Eigentlich sind erhobene Stimme eine Seltenheit in der Villa. Kurz zögerte sie, eigentlich ging sie das Ganze nichts an. Aber sie war verdammt neugierig. Schließlich schlug sie den Weg in den Garten ein. Keinen Augenblick zu früh wie es den Anschein hatte. Áedán und Cimon schienen sich zu prügeln. Vor Überraschung riss sie glatt die Augen auf. Von Cimon hatte sie so ein Verhalten eigentlich nicht erwartet. Innerlich strafte sie sich und setzte dann einem missbilligenden Ausdruck. „Was ist hier los?“ fragte sie Beide und sah von einem zum anderen. Auch wenn sie Cimon sehr gern hatte, was machte es für einen Eindruck, wenn sich die Sklaven prügelten. Ein Gast hätte sie entdecken können. Ihr Blick fiel auf das Orchiedeenbeet, da fehlte eindeutig eine der wertvollen Pflanzen. Eine steile Falte der Verägerung bildete sich zwischen ihren Brauen. Ihr Blick glitt zu ihren Rosen und mit entsetzen stellte sie fest, dass ein Teil ihres Lavendels fehlte. Da blieb ihr doch glatt vor Wut die Sprache weg.


    [SIZE=7]Edit:// was zugefügt[/SIZE]

  • Schockiert blickte Áedán die Aurelia an, die gerade in den Garten kam. Beinahe wäre ihm der Krug zu Boden gefallen, aber er fing ihn gerade noch auf, bevor er zerschellte. "D-Domina." stammelte er und sah dann zu Cimon hinüber, der irgendwie recht betreten stehen geblieben war.


    "Wir... haben uns gestritten, Domina. Wir... waren nicht der gleichen Ansicht, was... ein Thema anging." versuchte er so geschickt wie nur möglich die Situation zu umschreiben. "Cimon hat mir gerade erklärt, dass er... zwar nichts bereut, sein Herz aber irgendwem anderes gehört."


    Seine Aussagen klangen nun nicht wirklich zusammenhängend, aber es war auch nicht die Absicht des jungen Galliers, eine der beiden Zwillinge aufzuklären. Er tippte zwar, dass es sich hier einmal mehr um Domina Flora handelte, aber sicher war er sich nicht.


    Da die Aurelierin nun jedoch verärgert zum Garten blickte, war er sich dann doch sehr schnell sicher, dass er richtig geraten hatte. "Die aus der Küche haben mich in den Garten geschickt..." murmelte er zur Erklärung. "... die meinten, ich würde schon nichts falsch machen. Ich hab allerdings alles mit Wurzeln im Beutel. Man kann alles wieder einpflanzen."

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Er hörte eine Stimme, sah wütende Augen und sein Herz schlug ihm bis in den Kopf. Er sah ihr in die Augen. Doch kein Leuchten war zu sehen, nichts... er ließ den Blick senken und war nun der festen Überzeugung Domina Narcissa gegenüber zu stehen. Er atmete heftiger und wusste nichts gutes zu sagen. Was Áedán dann aber sagte...das war zu viel. Wütend machte er einen agressieven Schritt auf den Gallier zu und stoppte sich grade noch so, bevor er seinerseits zuschlagen würde.


    Die Nasenflügel des Nubiers bebten. Er versuchte selber etwas zu sagen, doch was würde er sagen können, was diese Worte verbessern mochte? Es gab nichts ausreichendes. Aber er ballte seine Hände zu Fäusten. Die Kiefermuskeln arbeiteten und sofort schmerzte es dort. Scharf zog er die Luft ein.
    Cimon holte tief Luft und sah nur zu den Füßen der Frau, von der er glaubte es sei Narcissa.


    "Verzeih, Domina. Nur eine...Unstimmigkeit."


    Er vermutete noch, das sie eine ähnlich liebe Person wie Flora war. Schließlich hatte er sie treffen dürfen und sah sie als überaus freundlich an. Solange die beiden nun keine Fehler machen würden...dann musste es doch gut ausgehen.

  • Flora brauchte einen Moment um ihre Wut zu bändigen. „Habt ihr sie noch alle?“ fuhr sie Beide an. Ganz vergessen war es, dass sie Cimon ja eigentlich sehr gern hatte. Der Garten! Ihr schönes Beet! „Ihr seid Sklaven der Aurelia, ist euch bewusst WELCHEN Eindruck es macht, wenn ihr euch mitten im Garten prügelt? Habt ihr einmal überlegt was passiert wäre, wenn ein Gast euch entdeckt hätte?“ fauchte sie Beide an und klang dabei wie eine kleine wütenden Katze. Ihre grünen Augen funkelten gefährlich.


    Ihr wütender Blick ruckte zu Áedán, als er zu erklären versuchte. So ganz verstand sie nicht, worauf sie hinaus wollte, aber für einen Augenblick stockte ihr glatt das Herz. Cimon hatte sich doch etwa nicht verplappert? Sie konnten in Teufelsküche kommen, wenn irgendwer davon erfuhr. Lysandra und Narcissa zählten nicht, von ihnen wusste sie, dass sie ein Geheimnis für sich behalten konnten. Aber Áedán traute sie nicht über den Weg, sie kannte ihn noch nicht genug. Ihr Blick wanderte von einem zum anderen. „Es ist egal, warum ihr euch streitet“, fuhr sie Beide an. „Ihr habt dies nicht im Garten zu tun! Oder sonst in irgendwelche Räumlichkeiten, in denen sich Gäste oder Familienangehörige aufhalten. Wenn ihr euch prügeln wollt, dann sucht euch einen Sportplatz in den öffentlichen Thermen! Rom ist voll davon!“ Zu ihrem Schrecken stellte sie fest, dass Cimon auch eine völlig andere Seite haben konnte, er wirkte unbeherrscht und wäre glatt noch einmal auf Áedán losgegangen. In ihre Wut mischte sich nun Enttäuschung.


    Flora fixierten erst einmal den Gallier. „Wenn du dir bei Pflanzen nicht sicher bist, dann lass die Finger davon, oder aber frag mich. Markus wird nicht begeistert sein, dass du eine seiner Orchideen ausgebudelt hast!“ Kurz atmete sie durch. Was sollte sie jetzt machen, sie konnte Beide nicht ungestraft davon kommen lassen. „Den Garten werdet ihr wieder in Ordnung bringen“, das war noch keine Strafe, sondern das Erwartete sie schlichtweg einfach. „Und ich werde wohl mit Brix reden müssen... Er soll entscheiden, wie ihr bestraft werdet!“ Diese Entscheidung zeriss ihr glatt das Herz, aber was blieb ihr anderes ürbig?

  • Áedán war so in Zorn, dass er alle Vernunft vergaß und statt dessen der Aurelia erklärte, was er gerade von irgendwelchen Eindrücken hielt. "Ich wollte hier nur arbeiten, Domina! Er kam her und meinte, er müsse mir irgendwelche Dinge erklären! Benutzt hat er mich! Schmählich benutzt! Sein Herz gehört aber irgendwem anderes und dann noch einer Frau dazu. Wenn er zwei Menschen in seinem Herzen haben kann, warum dann nicht auch mich, frage ich! Für Vergnügungen war ich ihm gut genug, aber nun redet er nur noch von der Frau, mit der er nichts haben dürfte, und dem komischen Sklaven!" knurrte er und man hörte, dass er sich wirklich zusammen reißen musste, um nicht loszuschreien.


    "Es wird nicht wieder vorkommen, Domina! Vor allem, weil er nicht mehr da sein wird!" meinte er zerknirscht und funkelte Cimon zornig an. Es war ihm eigentlich ganz recht, den Nubier erst einmal eine Weile nicht mehr sehen zu müssen. Seine Gefühle und sein Stolz waren schwer verletzt.


    Als die Aurelia ihn so ansah, schluckte er schwer. "Domina Flora, du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass ich jetzt nach diesem Streit das gemeinsam mit Cimon in Ordnung bringe! Ich habe das alleine falsch gemacht und bringe das alleine wieder in Ordnung! - Bevor noch mehr geschieht!" äußerte er sich empört und zeigte auf den Garten. Orchideen fehlten seiner Ansicht nach keine. Der letzte Satz bezog sich allerdings nicht wirklich auf die Pflanzen, sondern auf den Kinnhaken, welchen er dem anderen Sklaven verpasst hatte. Nur zu gerne hätte er dem Nubier gleich noch eine verpasst, nur um seiner Wut Ausdruck zu verleihen.


    "Brix? - Domina, bitte..." begann er, besann sich dann aber. Es hatte keinen Sinn, sich nun groß mit ihr zu streiten. Er konnte ohnehin nur verlieren.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Sie schien wütender zu werden und Cimon beruhigte sich zunehmend. Denn ihre Worte waren richtig. Er wusste wie falsch dies war, gleich wie es angfangen hatte. Er nickte zunächst ergeben. Bevor er abreiste, konnte er sicher ein wenig arbeiten. Und vieleicht würde er dann die richtigen Worte finden.
    Doch dann...Brix? Er erinnerte sich an die Worte seines Herren und schüttelte energisch den Kopf. Dabei sah er sie direkt an.


    "Verzeih, Herrin. Ja, natürlich werden wir... Aber....Das wäre nicht rechtens, Herrin. Unsere Herren...also in meinem Falle Dominus Ursus und in seinem Domina Celerina, haben das alleinige Recht eine Bestrafung zu bestimmen. Und.... WAS?"


    Abrubt drehte er sich nun Áedán zu. Was er eben gehört hatte, was dieser Gallier sagte. Er machte alles doch nur noch schlimmer. Und wieso fühlte Cimon sich nun so dreckig und leer? Wütend schritt er auf den Gallier zu und schnaubte dabei kurz. Seine Muskeln zitterten und er war kurz davor sich wahrhaftig mit ihm zu prügeln. Narcissa würde doch sicher mit ihrer Schwester reden.... denn noch vermutete er in seinem wirren Kopf dies wäre die Zwillingsschwester der Frau, die er liebte.


    Er wollte nicht mit ihm zusammen arbeiten? Cimon verstand kaum mehr etwas um ihn herum. Die Wut rauschte in seinen Ohren und der Selbsthass schrie ihn an, er solle den Gallier niederschlagen oder zumindest wegrennen...weg... und nie wieder zurück kommen. Sicher würde niemand ihn vermissen. Alles brodelte in ihm. Doch er versuchte tief durchzuatmen und seine ihm eigene Ruhe wieder zu finden.

  • Langsam verschränkte sie die Arme vor der Brust. Alle Beide versuchten sich zu rechtfertigen und auch sie davon abzuhalten zu Brix zu gehen. Besonders Áedán schien nicht zu verstehen, dass er keine Wahl hatte, sondern einfach gehorchen musste. Immer mehr versteinerte sich ihre Miene. Was bei allen Göttern faselte der Gallier da. Sie konnte nur den halben Sinn der Worte verstehen, es ging aber eindeutig um eine Frau und Cimon und Áedán der irgendwie da mitmachte. Ganz leicht legte sie den Kopf schief.
    Hatte Cimon etwa mehr als nur eine Liebschaft. Sie hatte immer mehr das Gefühl, wie eine Trophäe behandelt zu werden. Dieser Gedanke versetzte ihr einen Stich. Reichte es nicht schon aus, dass sie ohnehin nur aus politischen Gründen verheiratet werden würde? Kurz biss sie sich auf die Lippen, weil sie nicht vor den beiden Sklaven in Tränen ausbrechen wollte. Schon gar nicht vor Cimon, anscheinend hatte sie sich getäuscht in ihm. Aber sie würde ihm nicht die Genugtuung geben zu zeigen, wie sehr er sie verletzt hatte.


    „Wer hat gesagt, dass du eine Wahl hast?“ fragte sie kalt, als der Gallier Protest erhob, dass er nicht mit Cimon zusammen arbeiten wollte. Sie sah ihn solange an, bis er den Blick senkte. Sie war hier die Herrin und er hatte zu gehorchen. „Auch hab ich nicht gefragt, warum ihr euch prügelt“, sie machte eine kleine Pause. „Einzig und allein euer Verhalten steht hier zur Debatte. Ich will keine Rechtfertigungen hören. Aber da du dich so offensichtlich weigerst, meinen Anweisungen folge zu leisten, werdet ihr Beide die Hauseigenen Thermen putzen, die Regenrinnen säubern und anschließend die Pflanzen wieder eingraben. Und wenn ihr die ganze Nacht damit beschäftigt seid!“ sie fand das war eine sehr passenden Strafe für die zwei Streithähne. Sollten jetzt noch einmal Widerworte kommen, würde sie sich glatt noch mehr einfallen lassen und wirklich zu Titus und Celerina gehen. Sie war sich ziemlich sicher, dass diese nicht begeistert sein würden von dem Verhalten.

  • Geknickt ließ Áedán tatsächlich den Kopf sinken. Nun hatte er Domina Flora anscheinend wirklich ernsthaft verärgert und das hatte er nun wirklich nicht tun wollen. "Verzeihung, Domina Flora." sagte er leise und ließ sie weiter reden. Die Strafe, die sie sich für die beiden ausgedacht hatte, schien ihm nun wirklich eine Qual zu werden.


    Sie hatte beschlossen, dass er gemeinsam mit Cimon die hauseigenen Thermen putzen, die Regenrinnen säubern und dann auch die Pflanzen wieder eingraben sollte. Ihm fiel ein Haken an der Sache auf, aber er würde schweigen. Seiner Ansicht nach sollte man wohl doch lieber zu erst die Pflanzen wieder einbuddeln, damit sie nicht kaputt gingen, aber sein Bedarf an versuchter Widerrede war gedeckt. Noch wütender wollte er die Aurelia nun wirklich nicht machen.


    Grimmig sah er mit stechend grünen Augen zu seinem nubischen, ehemals doch recht guten Freund hinüber. Der dunkelhäutige Sklave hatte vor einem Moment noch sehr wütend ausgesehen, jetzt wirkte er aber wieder sehr kühl und unnahbar.


    Sein verletzter Stolz meldete in diesem Moment allerdings, dass Cimon sehr wütend aussah und dies bestätigte sich nicht zu letzt dadurch, dass der andere Mann wutschnaubend auf ihn zu kam. Kurz zuckte der rotblonde Gallier zusammen und fürchtete schon, einen Schlag abzubekommen, aber dann stand der Nubier auch schon neben ihm und zitterte einfach nur vor Wut.


    "Ich bleib dabei, du bist ein Mistkerl." zischte er ihm brummig zu.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Cimons Wut verebbte und er senkte den Blick. Je mehr sie sprach um so deutlicher ging sein Körper in die Defensieve. Die Aufgaben erschienen angemessen und der Nubier nahm dies lieber an, als wenn sie mit Ursus und Domina Celerina sprechen würde. Am Ende würde dies noch ganz andere Strafen ergeben. Zumindest schienen die beiden ansonsten aus der Gefahr zu sein.


    Plötzlich ruckte sein Kopf empor als er Áedán hörte. Er sah ihr direkt in die Augen, sah das Grübchen im Gesicht. Aber wieso sah er es erst jetzt? Erschrocken zitterten seine Lippen und er sprach tonlos eine Entschuldigung.
    Langsam trat er auf sie zu, stoppte aber umgehend. Fragend, bittend, flehend sah er sie an. Nun wurde ihm sein Herz um so kälter und es schmerzte ihn fast körperlich das sie dies gehört hatte.


    Was Áedán dann an den Nubier gewannt zischte, sorgte dafür das Cimon den Gallier direkt ansah. Fragende Augen suchten in den mehr grünlichen Augen nach Vergebung. Doch er fand nichts gutes für sich darin. Er hatte zu viel geredet. Und nun sank seine Stärke in sich zusammen. Er ließ die Schultern hengen und trat an das Beet. Ohne ein Wort zu sagen nahm er den Beutel an sich, kniete sich nieder und fing an Löcher für die Pflanzen mit den bloßen Händen zu bereiten. Dabei kämpfte er gegen seine Tränen an. Noch gewann er gegen seine Gefühle.


    Aber er wusste Flora hinter sich, Áedán schräg hinter sich und fühlte seinen Rücken von Blicken durchbohrt. Alles schien in Schmerzen aufzugehen und der Selbsthass wollte nicht weniger werden.

  • Mit einer gewissen Genugtuung sah sie wie Áedán den Kopf senkte. Anscheinend schien er endlich zu wissen, welchen Platz er hatte. Eigentlich war sie nicht wirklich wütend, sondern vielmehr enttäuscht und verletzt. Sie wollte einfach nicht glauben, dass sie sich so sehr in Cimon getäuscht hatte. Kurz entschlossen entschied sie für sich selbst, den Nubier nun gänzlich zu ignorieren. Auch wenn es den Anschein hatte, dass er sich erklären wollte. Ihre Züge verhärteten sich, als sie ihn kurz ansah. Sie wollte seine Ausreden nicht hören, seine scheinheiligen Erklärungen. Lysandra hatte recht, alle Männer sind gleich, stellte sie mit einiger Verbitterung fest. Wie hatte sie nur so dumm sein können, so naiv. Auch wenn die beiden Männer es ihr nicht ansahen, sie war zutiefst erschüttert. Cimon schien sich jedenfalls fast wie ein bockiges Kind zu benehmen, anscheinend war es ihm so gar nicht recht, dass sie diesen Streit oder was auch immer das gewesen war, mitbekommen hatte. Hatte er geglaubt es würde ihr nicht zu Ohren kommen, wenn er sich bei anderen Sklaven darüber ausließ, wen er in sein Bett gelockt hat? Spätestens wenn Lysandra das erfahren hätte, wäre die Hölle los. Am besten sie ließ Lysandra den Beiden auf den Zahn fühlen.


    „Lysandra wird euch beaufsichtigen!“ erklärte sie dann nur und drehte sich auf dem Absatz um. Es war klar, dass sie erwartete, dass die Beiden ihre Aufgaben erledigten. Wenn nicht, dann würde sie wirklich zu Titus und Celerina gehen. Mit erhobenem Kopf stolzierte sie etwas steif davon. In ihr Zimmer.

  • "Ja, Domina Flora." sagte Áedán und bestätigte hiermit, dass er ihre Worte gehört hatte.


    Nachdem die Aurelia hoch erhobenen Hauptes davongestackst war, drehte er sich aufgebracht zu Cimon um. "Lysandra? Lysandra! Die hat mir gerade noch gefehlt! Erst muss ich mir deine Rede anhören! Dann die von Domina Flora! Und jetzt noch von dieser blöden Kuh, die meint, ich würde nur Ärger machen!" knurrte er verärgert und versuchte wirklich, nicht loszuschreien. Man hörte ihm an wie sehr er um Fassung rang.
    "Das nächste Mal überlegst du dir vorher, mit wem du ins Bett gehst! Hätte ich gewusst, dass du mich nur ausnutzt, wäre ich niemals unter dir gelegen! Schlaf ruhig weiter mit dieser Freien und diesem anderen Kerl! Bei mir kannst du nicht mehr landen."


    Damit holte er auch schon eine Pflanze aus dem Beutel, welche harte, nadelähnliche Blätter und lilane Blüten hatte, welche einen sehr starken Geruch verströmte. Hätte er gewusst, dass es Lavendel war, hätte er ihn wohl auch so genannt, aber so pflanzte er ihn einfach wieder dort ein, wo er ihn samt Wurzeln herausgerissen hatte.


    Danach nahm er den Krug und ging Wasser holen. Cimon würdigte er keines Blickes, als er begann, die Erde um die Pflanze anzufeuchten und festzudrücken. Mit dem Nubier war der junge, rotblonde Gallier erst einmal fertig.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Lysandra würde sie beaufsichtigen? Und sie ging...mit ihr ging sein Herz und die blutende Seele. Sein Körper zitterte und er konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Dann sprach Áedán drauf los. Und Cimon spürte wie seine Tränen über die Wangen liefen. Mit gesenktem Kopf grub er kleine Löcher für Pflanzen. Der Dreck in seinen Händen schien auch in seinem Inneren zu herschen. Er fühlte sich wie...ja, er war doch nun die Lupa. Wie die Mutter so... er wollte schreien, den Gallier zum Schweigen bringen. Doch er schwieg.


    In einen Strudel von Selbsthass und diesem...Dreck wischte er sich die Tränen mit dem Handrücken immer wieder weg. Zum Glück ging Áedán...doch er kam wieder. Stille...unangenehme Stille herrschte nun, die nur noch mehr schmerzte als alles andere...Lupa.... Wieder wischte er...doch diesesmal wischte er sich den Dreck ins auge. Sein Fluch schluckte er hinunter. Er rieb einfach weiter. Fester. Es schmerzte. Ja, das war gut. Immer fester rieb er den Dreck sogar ins Auge und blinzelte unkontrollierbar. Seine Tränen versuchten nun auch den Schmutz zu entfernen... doch wie entfernt man den Schmutz auf der Seele?


    Lupa.... Ein Schlag gegen den eigenen Kopf. Nur leicht. Aber es tat gut... ein weiterer, festerer Schlag. Die Schläfe pochte und er vergrub die Hände anschließend in der Erde. Sein rechtes Auge schmerzte und tränte. Sein Linkes tränte nur. Laufen...er wollte nur Laufen, doch er konnte nicht. Er musste hier hocken bleiben und arbeiten. Fort...nur fort. Von allen Problemen, von allen Menschen, von allem Leid. Es war ein Moment gekommen, in dem er es nicht mehr schaffen würde, es allen recht zu machen. Und dabei führte er den Menschen Schmerzen zu, die ihm einiges bedeuteten.

  • Áedán bekam natürlich mit, was Cimon da tat. Er richtete sich auf, packte ihn an den Schultern und richtete ihn nach hinten auf die Knie auf. "Lass das! Es bringt dir gar nichts, dich selbst zu schlagen." knurrte der junge Gallier und erschrak dann. Der Nubier vergoss Tränen. Ob dies aus Wut oder Trauer der Fall war, konnte ihm eigentlich egal sein. Es waren starke Emotionen, welche Besitz von ihm ergriffen hatten. "Waa hast du? Warum weinst du, Cimon? Weil wir streiten?" fragte er den dunkelhäutigen Sklaven. Nun tat es ihm leid, so hart und wütend gewesen zu sein und man hörte uns sah es ihm auch ab. Was hatte den starken Mann so sehr verletzt, dass seine Wangen nun von Tränen benetzt wurden?


    Er bewegte sich um den Freund herum und ging vor ihm in die Hocke. Blaugrüne Augen blickten ernst in graue feuchte, nachdem eine Hand das geschlagene Kinn angehoben hatte.


    "Es tut mir leid. Ich war wütend und verletzt. Da lässt mich gerne meine Vernunft im Stich." versuchte er sich zu erklären.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Cimon versuchte die Berührung abzuschütteln, bleib dabei aber eher fahrig. Es war weder besonders kräftig noch besonders gezielt. Es bringt nichts? Der Nubier wollte etwas sagen. Doch er konnte kaum die Atmung kontrollieren. Er schubste Áedán immer wieder von sich weg und bemühte sich um Ruhe, die aber nur langsam kam. Nun schien es dem Gallier leid zu tun. Aber war er selber nicht der Schuldige? Lagnsam sackte er in sich zusammen und legte die Hände auf den Erdboden.


    "Ich.... nein, ...du bist nicht schuld. Du hattest recht.Ich...ich bin kein guter Mensch. ... "


    Er konnte dem Blick nicht standhalten und ruckte den Kopf weg von der Hand die ihn erhob. Dabei verzog sich seine Mine. Der Kiefer schmerzte ein wenig. Sein rechtes Auge schmerzte noch immer wegen dem Dreck und er blinzelte stärker. Leise fluchend versuchte er mit den dreckigen Händen das Auge zu befreien...aber natürlich machte er es nur noch schlimmer.


    "Hör auf dich zu entschuldigen!
    Es... du verstehst nicht...du hast zu viel gesagt.... du ... ich will dich als Freund. Ich...können wir es nicht vergessen? Alles einfach vergessen? Einfach.... nur Freunde sein? Áedán? Meinst du das geht?"


    Nun versuchte er in die Augen des Anderen zu sehen. Doch es schmerzte im rechten so sehr das er den Blick wieder von der Sonne wegsenkte und nun mit den Unterarmen versuchte etwas auszurichten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!