Wenn der Vater mit der Tochter ...

  • Es gefiel Baldemar nicht. Für Marei machte er eine Ausnahme. Sie traten auf den Weg. Er griff nach ihrer Hand. Die Soldaten ignorierte er. Römer. Das der ein oder andere Römer ihm bereits einiges bewiesen hatte, ignorierte der Marser ebenso. Vorerst. Noch waren die Beweise nur marginal. Er blieb stehen. An was hattest du gedacht? Fragte Baldemar knapp nach. Ihn selber interessierte nichts. Nichts was mit dem castellum zu tun hatte. Also ließ er ihr die erste Wahl. Seine Schultern zuckten. Was für ein trister Ort.

  • "Ehmmm... wohin?" überlegte Marei und sah einer Gruppe Soldaten nach, die ziemlich fertig aussahen. "Wieso seufzen die denn so gruselig?" Tja, wenn man nicht wusste, wieviel die Soldaten zu trainieren hatten. Es erinnerte sie ans Ringen.. an diesen seltsamen Kampf zwischen Baldemar und dem Herrn. "Vielleicht dahin, wo die seufzenden Männer herkommen? Hmm.. ursus sprach von einem Trainingsplatz. Vielleicht stören wir die Männer, wenn wir dort auftauchen und sagen, dass wir zugucken wolen???" schlug sie vor. "Oder lass uns zu den Ställen gehen!?? Dorthin wo diese Maultiere stehen sollen. Hast du schon mal ein solches Vierbeiner gesehen? Sie sollen halb Pferd und halb Esel sein. Aber dann hätten sie ja zwei Köpfe und acht Beine und zwei Schwänze!" präsentierte Marei schlußendlich ihre neuesten Rechenbeispiele.

  • Wohin? Das war eine gute Frage. Die sie eigentlich nur zurück gab. Der Germane grinste. Sein Blick folgte den Soldaten. Die Schultern zuckten. Der Marser sah in die Richtung aus der die Römer kamen. Der Übungsplatz? Warum nicht? Er schlug die Richtung ein. Die Maultiere? Nichts was Baldemar besonders interessierte. Was sie sagte verwirrte. Lass uns nachschauen gehen, wieso die Männer derartig erledigt sind. Muss ja einen Grund haben. Sagte er im gehen. Sein Grinsen zeigte die Freude. Römer die litten gefielen ihm. Er hatte ein seltsames Bild im Kopf. Von seltsamen Tieren. Nein, Maultiere haben als Mutter ein Pferd und als Vater einen Esel. Andersherum wäre es ein Maulesel. Also nur ein Kopf und vier Beine. Fasste der Germane zusammen. Überraschend lang war seine Wörteraneinanderreihung hierfür.
    Aber wie sollte er ihre komische Vorstellung auch beseitigen? Zwei Köpfe? Kurz lachte er auf. Komisch war die Vorstellung schon. Und zumindest hatte sie korrekt gerechnet. Grinsend strich er ihr über den Kopf. Klever war die Kleine. Ganz wie der Papa.

  • "Au fein... ich kann mir unter Training nicht viel vorstellen. Ich kenne nur so das Training, welches Cimon immer mit Ursus früh am Morgen machte." jubelte Marei über Baldemars Zustimmung zum Trainingsplatz zu gehen und schob nebenbei ihre kleine Hand in seine große Pranke. "Nein, Maultiere haben als Mutter ein Pferd und als Vater einen Esel. Andersherum wäre es ein Maulesel." wiederholte Marei seine Worte für sich selbst noch einmal und zog die Stirn in etliche Falten zusammen. Also ganz normale Vierbeiner mit anderen Namen! "Ich kann mir solche Mischungen überhaupt nicht vorstellen, Baldemar.. aber echt nicht!!! Ich glaub, ich muß diese Vierbeiner erstmal sehen.. und natürlich will ich die dann auch anfassen!" betonte Marei, sich nicht sicher während, ob sie denn den Mut hatte die Maulesel und Maultiere überhaupt anzufassen. Ein Vierbeiner mit zwei Köpfen.. brrr!! "Siehst du schon den Trainingsplatz?" fragte sie den Marser und reckte den Kopf. Immer mehr fitte oder fertige Soldaten kamen und gingen in eine bestimmte Richtung, aber nur wenn Uniformierte sie anbrüllten. Marei zeigte ungeniert auf einen solchen 'Brüller'. "Warum brüllen die denn andauernd die anderen an? Wissen die anderen nicht von selber was die tun müssen?"

  • Ein richtiges Training der römischen Soldaten kannte auch Baldemar nicht. Er nickte nur. Sein Blick ging hinunter. Ihre kleine Hand suchte nach seiner. Er umfasste sie. Ein gutes Gefühl, ein Vater zu sein. Er lächelte. Wieder ein Nicken. Sie konnte es sich nicht vorstellen? Ja. Du wirst sie sehen. Versprach er knapp. Er würde sein Wort halten. Keine Frage.
    Um den Mut der Kleinen machte er sich keine Sorgen. Im Notfall war er ja noch da. Sie gingen dabei weiter. Dann nickte er und wies nach vorne. Hier gleich rechts. Dann geht es auf den Platz. Den Weg kannte er gut. War nicht so schwer. Bei den einprägsamen Wegen im Lager. Das sie auf einen Soldaten zeigte störte Baldemar nicht. Er musste lachen. Ihre Frage hätte von ihm kommen können. Die nennen das Disziplin. Ohne Brüllen keine Ordnung. Baldemar grinste breit. Es ging zum Exerzierplatz. Er blieb stehen und ließ eine Gruppe Soldaten passieren. Sie gingen in Formation. Man sah den Gesichtern an, wie schwer es fiel. Aber sie zeigten sonst keine weitere Schwäche. Da musste er doch glatt anerkennend nicken. Aber nur kurz.

  • Hm.. er schein mit seinen Worten noch etwas sagen zu wollen. Marei sah ihn von der Seite her forschend an und nickte. "Gut." Neugierig wie sie war reckte und streckte sie nach Baldemars den Hals, um nichts zu verpassen. "Ahaa.. so heisst das. Und jetzt gucken wir denen zu... ehm.. natürlich ohne die Männer in ihre Di-Zi-Linie zu stören. Dizi-plinie.. ach nein.. Dizi-pinie..." Sie verfiel wieder einmal ins neue Worte erschaffen, liess das lustige Wortspiel aber rasch wieder sein. Denn was das Training der Soldaten zum Schauen und Gucken bot war spannender.


    "Gucke mal.. die da.. äh.. rechter Hand.. die ziehen sich aus. Boah.. was nachen die denn jetzt? Die ziehen sich alles wieder an?" Sie hatte schwitzende Soldaten beim Anlegen ihrer Ausrüstung und Marschgepäck entdeckt. "Kannst du auch so schnell wie die da drüben, Papa?" fragte sie blitzschnell, bevor ihr die Frage wieder entfiel. Sie wollte weiter gehen, immer schön am Rand des Trainingsplatzes entlang . "Wenn du nicht mitmachen magst.. ist nicht schlimm. Schau mal... was für tolle Helme die haben. He, der Brüller da... der hat sogar einen Helm mit Federn drauf. Oha.. der hat eine Stimme." teilte sie aufgeregt plappernd dem Marser ihre ureigenen Beobachtungen mit.

  • Er lachte. Ihre Worte waren toll. Sie war ein wahrer Sonnenschein. D-i-s-z-i-p-l-i-n sprach er langsam aus. Denn er wollte es ihr leichter machen. Nein. Wir werden nicht stören. Bestätigte er. Sie gingen weiter. Am Rand entlang. Baldemar war sehr gelassen. Er beobachtete die Männer. Das ah in der tat seltsam aus. Der Marser zuckte mit den Schultern. Die Üben anziehen. Können wohl nicht alle Römer. Scherzte er mit einem Lachen. Ob er es konnte? Seine Schultern zuckten. Sicher. Behauptete der Germane. Aber er würde es nicht beweisen. Sollten die nur machen. Helm mit Federn drauf? Er sah den Mann. War er doch recht auffällig. Ja. Sagte er kalt. Die kannte er. Centurio. Sagte er knapp. Centurio. Noch einmal leiser. Wie der, der einst den Sohn seines Freundes erschlagen hatte. Kaum ein Mann. Gerade erst zum Krieger ernannt. Baldemar schüttelte den Kopf. Was sollte das nur? Blöde Gedanken waren das. Er befiehlt diesen Männern. Überflüssig das zu sagen. Er grinste. Sah zu ihr runter. Ohne Vorwarnung hob er sie hoch, auf seine Schultern. Ein besserer Überblick war nicht zu verachten.

  • "D-i-s-z-i-p-l-i-n. D-i-s-z-i-p-l-i-n. D-i-s-z-i-p-l-i-n. Das Wort bricht mir fast die Zunge... und nein.. wir stören nicht.. wir gucken nur." Bei seinen Worten übers Anziehen musste sie lachen. "Voll komisch.. ne? Cimon hilft Ursus auch immer beim Anziehen und Ausziehen.. aber nur weil er viel mehr Kleidung trägt als ich. Ich kann mich schon alleine an- und ausziehen.. bis auf die Schuhe zubinden klappt alles ganz gut. Soviel Kleidung wie Ursus und Septima besitze ich nicht. Gerade soviel, dass mir nicht kalt wird. Das meiste davon wird mir bald zu klein sein, weil ich wachse. Cimon hat gesagt, er wird sich drum kümmern." erklärte sie unbefangen und umklammerte Baldemars Kopf, als er sie unerwartet auf seine Schultern hob. "Oh.. das ist ein Centurio? Wo er wohl seine Feder her hat? Können wir ihn danach fragen? Ich würde es echt gerne wissen... achnee, machen wirs lieber nicht, wir dürfen ja nicht stören." errinnerte sie sich im letzten Moment. "Weisst du, wo die Soldaten sind, die mit Waffen üben? Du bist auch ein Krieger, Baldemar."

  • Baldemar lachte. Für eine gebrochene Zunge hört es sich doch gut an. Lobte er seine Tochter. Ja. Bestätigte er das sie nur gucken würden. Ein Nicken. Komisch war es in der Tat. Cimon half Ursus beim Anziehen? Ja, so sind sie die Römer. Meinte er lachend. Dann wurde er ein wenig ernster. Gut wenn er sich darum kümmert. Du wirst es noch lernen. Seine Gedanken kamen ihm in den Weg. Ursus. Bei ihm war es ein wenig anders. Wegen Ursus. Bei ihm ist es. Macht. Je mehr Menschen er ‚besitzt’ umso mächtiger ist er. Baldemar schluckte. Noch dachte er in dieser Art.
    Sie hielt sich gut fest. Gut. Ja. Ein Centurio. Sagte der Marser während er über die Frage nachdachte. Genau. Stören wäre nicht gut gewesen. Darauf hatte Baldemar auch kein gesteigertes Verlangen. So ein Gespräch mit einem Centurio konnte doch nicht gut sein. Frag am besten Cimon. Meinte er dann nur. Der dunkle Sklave wusste viel. Schien dazu noch ein ungebrochenes Interesse an dieser Armee zu haben. Marei war oft bei ihm. Warum auch nicht?
    Er war ein Krieger. Ja. Seine Mundwinkel zuckten. Keine Ahnung. Meinte er nur kurz. Das waren Römer. Er Marser. Hmm. Er sah sich um. Drehte sich leicht nach allen Seiten. Wohl gerade nicht hier. Meinte er grübelnd

  • Sim-Off:

    Ich bin spät, aber ich hoffe nicht zu spät


    Licinus war auf den campus gekommen, um ein paar Übungseinheiten von Kollegen zu beobachten und sich selbst mal wieder zu ertüchtigen. Zu Beginn wollte er einige Runden um den Campus joggen, als er die erste Hälfte absolviert hatte sah er am anderen Ende jedoch ein separiertes Päärchens stehen. Und einge der beiden war definitiv zu klein für einen Soldaten. Und weiblich noch dazu. Offensichtlich wurde er jedoch nicht entdeckt. Als er sich näherte fasste er einen Plan und zog noch weiter an den Rand des campus heran, die letzten Worte konnte er noch verstehen und schlagartig mischte er sich ein:
    "Eins nach dem anderen. Man muss den Feind ja erstmal erreichen, bevor man ihn bekämpfen kann."
    Dann wandte er sich an das kleine Mädchen:
    "Salve Marei!" udn an Baldemar:
    "Marcus Iulius Licinus, primus pilus. Und wer bist du?"

  • "Hmm.. findest du?" fragte Marei und schielte auf ihre Zunge, die heil geblieben war. Das musste ganz schön schwer sein mit gebrochener Zunge zu sprechen, ging ihr durch den Kopf. "Oh ja.. ich lerne das Schuhe zubinden auch noch.. wie so vieles anders auch." Da sie ja oben saß, konnte er nicht sehen, dass sie die Stirn runzelte. "Pfftt.. ich merke nichts davon, dass er mich besitzt... außer dass ich so vieles um Erlaubnis fragen soll und muss. Nicht nur ihn oder seine Frau.. auch mal den Cimon oder den Lux." das kleine Sklavenmädchen fand es gemütlich auf seinen Schultern und genoß die ungewohnte Aussicht.


    Wie groß würde sie später mal werden? Die Köchin sagte, dass sie für vieles noch zu klein wäre und deshalb noch mehr wachsen müsste. "Ähja.. ich frage Cimon." Wie, er wusste nicht, wie Römer mit Waffen aussahen? Marei kicherte amüsiert und hielt sich gut fest, wie er sich mit ihr im Kreise drehte. "Ich habe schon Soldaten gesehen. Du musst weitergehen, Papa, der Platz ist riesig und scheint kein Ende zu haben.. ganz bestimmt ist der 'Speer' hier." meldete sie von ihrem erhöhten Sitz aus. Eine bekannte Stimme dröhnte durch die Luft. "Na, wenn man von jemandem bestimmten spricht.. dann ist er rasch dabei. Salve! Gerade habe ich ihm von dir erzählt...." plapperte Marei und war gespannt, über was die beiden Männer gleich sprechen würden.

  • Sim-Off:

    Nein, nein. Genau richtig


    Er drehte sich. Nickte bei Mareis erste Frage. Sie lernte also Schuhe zubinden. Gut. Zufrieden grinste der Germane. Die Kleine lernte viel. Das war schön zu hören. Sie merkte also nichts davon? Ein Nicken. Gut das Ursus und Septima es ihr nicht so deutlich zeigten. Er schnalzte. Lux? Den kannte er kaum. Hmm. Frag lieber mich oder Cimon. Dem Nubier vertraute er. Anders wie diesem Lux. Der war irgendwie seltsam.
    Marei schien ihre Sitzgelegenheit zu gefallen. Das Lächeln wurde breiter. Sie sprach weiter über die Soldaten. Der Platz war groß. In der tat. Gerade wollte der Marser losgehen. Baldemar erschrak. Ruckte leicht herum. Hielt Marei fest. Sicher.
    Ein Centurio. Er fixierte ihn aus schmalen Augen. Der Gedanke an den jungen Krieger in seinem Blut. Er ließ ihn nicht los. Marei schien ihn zu kennen. Der Römer stellte sich vor. Grüßte. Den Feind? Hatte er ihn richtig verstanden? Die Mundwinkel zuckten. Ein höflicher Centurio? Gab es so etwas? Heilsa. Begrüßte er den Mann. Licinus. Iulius. Iulius Licinus. Na den konnte er sich merken. Vielleicht. Primus pilus? Na das konnte der Römer vergessen. Daran würde Baldemar sich nur verschlucken.
    Baldemar. Knurrte er eine Antwort. Ein Zucken der Mundwinkel. Ein Leuchten in den Augen. Bei dem Lärm der römischen Arme. Kein Problem. Ein Zunicken.

  • "So? Was hast du ihm denn erzählt?" fragte Licinus neugierig. Es interessierte ihn schon, was genau sich das kleine Mädchen von ihrem Ausflug gemerkt hatte und was in ihrem Gedächtnis verschwommen war. Zum anderen war der Mann, Baldemar, nicht grade gesprächig. Aber seine letzten Worte konnte er nicht ganz nachvollziehen.
    "Was ist bei dem Lärm kein Problem?", erkundigte er sich und mühte sich, dass seine Verwunderung sich nicht zu sehr in seine Stimme durch schlich.

  • "Ich habe ihm von den Maultieren erzählt.. er sagt genau dasselbe wie du. Und ich hab ihm von dir erzählt, also dass ich mit dir auf dem Wall war. Dass Soldaten keine Angst vor dem Wald haben. Dass Soldaten Staub machen, wenn sie Holz geholt haben. Dass sie andauernd trainieren müssen." erzählte Marei nickend und stemmte die Arme gespielt verärgert in die Taille, sah ihn stirnerunzelnd an. Ebenso wie die Köchin es machte. "Aber das Soldaten sich alleine an- und ausziehen müssen.. dass Centurios Federn auf dem Kopf haben.. hast du mir nicht erzählt! Wo kommen die Federn her, eh? Wo sind die Soldaten mit den Waffen? Zu denen wollten wir gerade rüber. Koommst du mit?" Marei holte nach diesem Wortschwall tief Luft und liess die Arme sinken, um sich wieder an Baldemars Kopf festzuhalten. "Natürlich nur, wenn du Zeit hast und wir dich nicht aufhalten..."

  • Licinus schmunzelte als sich Marei vor ihm aufbaute, ganz die strenge matrona.
    "Natürlich müssen sich die Soldaten allein aus- und anziehen können. Was dachtest du denn?" fragte er unschuldig zurück, bevor er über seinen Kopf zeigte.
    "Übrigens haben die centurionen keine Federn auf dem Kopf, sondern Rosshaarbüsche, so wie ich. Die mit den Federn und dem langen Stab, dass sind die Stellvertreter der centurionen, die optios. Die Federn sind, glaube ich, Hahnenfedern." Er hatte sich nicht darum gekümmert, war auch selbst noch nie auf Einkaufsmission gewesen. In seiner eigenen optionenzeit war er, wenn eine Feder hinüber war, ins Materiallager gegangen und dort neue bekommen.
    "Soldaten mit Waffen, mmh?"
    Licinus war skeptisch. Eigentlich gab es keinen Grund es nicht zu tun, wenn sie die Erlaubnis des legatus, der gleichzeitig ihr Herr war, hatten sich den campus anzusehen. Aber andererseits wollte er auch nicht, dass die Soldaten redeten, er würde hier den Fremdenführer spielen, das wäre der Disziplin vermutlich nicht zuträglich. Und seinem Ruf auch nicht. Daher schwieg er.

  • Ja, was hatte sie erzählt? Zweifelnd sah er zu Marei auf. Nicht alles stimmte. Die Mundwinkel zuckten. Über das Flunkern würde der Germane ihr später etwas erzählen. Vor allem das mit dem Wall gefiel ihm nicht wirklich. Die Gegenfrage des Römers überraschte den Marser leicht. Aber so war das mit den Römern. Die Schultern zuckten so weit es ging. Marei auf selbigen würde es sicher bemerken. Na Anschleichen. Ein Grinsen.
    Schweigsam überließ er Marei das Reden. Ab und zu zuckten seine Mundwinkel. So konnte sie nach den Federn fragen. Auch gut. Der Römer sollte mitkommen? Ein Räuspern. Ein zweifelnder Blick. Naja, wenn sie es wollte. Wieder zuckten die Schultern. Vielleicht hatte er ja keine Zeit.
    Noch bevor er etwas sagen konnte ging es weiter. Die beiden waren ja fix im Reden. Dies kommentierte der Germane nur mit einem Schnalzen. Keine Federn sondern Rosshaare. Ach was. Den Spott konnte er nicht unterdrücken. Federn. Rosshaar. Für den Marser war es vollkommen egal. Naja, Optios also. Was soll’s. Es blieben Römer. Hahnenfedern. Ach ne. Was der Mann alles wusste. Grinsend sah Baldemar sich um. Aber noch lachte er nicht. Seine Art verstand nicht jeder. Da war abwarten nicht das Schlechteste.
    Ah. Endlich ging es um Waffen. Gut das der Marser keine Gedanken lesen konnte. Wer brauchte schon eine Erlaubnis sich hier zu bewegen? Zu sehr war er im Herzen ein freier Mann, als das er so etwas auch nur erahnen würde.
    Eine Antwort blieb aber aus. Also? Fragte Baldemar. Er hätte diese Übungen schon sehen wollen. Eher als die Schwimmübungen. Kampf war etwas, was in den meisten Sprachen ähnlich war. An diese Art des Optio dachte er dabei weniger. Zwar brannte es noch in ihm. Ändern können würde er eh nichts. Ob dieser Römer anders war? Der Germane hatte Geduld. Konnte warten. Die Augen wurden schmaler. Neugier. Oder verstecken die bewaffneten Römer sich? Er grinste. Na, hatte dieser wohl Humor? Wenn ja. Glich er dem von Baldemar?

  • Licinus breitete die Hände aus und entgegnete, "Ja, das ist wohl so. Aber lieber anständig ausgerüstet, als leise." War zumindest seine Meinung.
    Licinus war es ja gewöhnt, dass Soldaten nicht viel redeten, aber dieser Mann war ein Gipfel der Einsilbigkeit, wie Licinus im weiteren Verlauf feststellen konnte. Fragte sich, ob es dazu einen besonderen Grund gab, oder es in der Natur Baldemars lag.
    "Nun, ich bin auf Inspektionsgang, werde mir alle Gruppen die heute hier sind angucken. Bestimmt macht ein Ausbilder auch Waffentraining. Kommt mit!"
    Allerdings würde es ein Inspektionsgang werden. Womit Licinus informeller Vormittag auch gleiche einen offizielleren Touch bekommen hatte, wie der Grieche sagt. Er hatte das Gefühl, als ob, je höher man stieg, desto weniger Zeit zum eigentlichen Training hatte.

  • "Ich finde es seltsam, dass das zum Trainieren gehört!" Marei dachte sich ihren Teil. "Pfftt!!! Rosshaarbüsche! Hahnenfedern!" ...die spinnen die Römer! Denn vorhin war sie von Baldemar zu einer Marser-Angehörigen ernannt worden. "Was trägt dann dominus Ursus auf dem Kopf? Hm? Mauleselfedern?" sinnierte sie und stellte ihrem Soldaten-Freund eine neue Frage zum Löchern. Das kleine Sklavenmädchen lachte, als Baldemar meinte, dass die Bewaffneten sich verstecken würden. "Noch ein Inspektionsgang? Hast du das auch gemacht als ich neulich.. dich .. beschlichen habe? Das finde ich prima, dass du uns mit kommen lässt. Papa... können wir mitgehen? Bitteee... komm mit." Sie lief gerade nicht zu Fuß, denn sie wurde getragen: von Papas starken Schultern. Darauf war sie unheimlich stolz. nicht nur auf seine Schultern sitzen zu dürfen sondern einen Papa zu haben, der solch tolle bewundernswerte Schultern hatte.

  • Ein Grinsen. Ein Schnalzen. Soso, anständig ausgerüstet? Da konnte der Germane nichts gegen sagen. Das war wohl so. Das Nicken kam. Wenn auch ungewollt. Für einen Moment amüsierte er sich über sich selber. Sein Römerhass hatte offenbar seine Grenzen. Einsilbig war er ohne Zweifel. Hätte man ihn gefragt. Es wäre nicht viel als Antwort gekommen. Früher war es einmal anders gewesen. Es war lange genug her, das er es vergessen hatte.
    Kommt mit? Der Marser hasste es, derartig befohlen zu werden. Nein. Es war wieder einmal sein Römerhass. Denn an sich war es doch ein gut gemeintes Angebot. Wie gut das Marei da war. Sie zeigte es ihm mit ihren Worten. Hätte Baldemar die Befürchtungen des Römers geahnt. Gesagt hätte er nicht viel. Vielleicht so etwas wie ‚wen interessiert es’. Denn dieser Mann war offenbar jemand der etwas zu sagen hatte. Für Baldemar Grund genug zu glauben, das die Legionäre eh alles tun würden, was Licinus befehlen würde. War doch sein Name. Oder? Ein leichtes Grinsen.
    Über Mareis Reaktion musste er fast lachen. Sie glich sich ihrem Vater schon gut an. Langsam wurde sie zu einer waschechten Marser. Leicht klopfte er gegen ihr Bein. Ja. Sie würden mitkommen. Er hatte den Centurio falsch verstanden. Gut das er nur wenig redete. So hatte er seine Gedanken nicht voreilig verraten. Dies bestätigte ihm, das es gut war, schweigsam zu sein. Das Marei stolz auf ihn war ahnte der Germane nicht. Er rechnete nicht einmal damit.
    Immer breiter wurde sein Grinsen. Baldemar sah zum Römer. Er schien bereits einiges mit Marei erlebt zu haben. Sie mochte ihn wohl. Grund genug ihm eine Chance zu zugestehen. Er nahm Marei von den Schultern. Hielt sie sicher. Ließ sie kurz ‚fliegen’. Stellte sie vor sich. Legte die Hände beschützend auf ihre Schultern. Baldemar ging davon aus, das sie vielleicht lieber gehen wollte. Dann zeig uns mal deine Krieger. Die Mundwinkel zuckten.

  • "Wieso? Wenn es Alarm gibt, dann müssen die Soldaten so schnell wie möglich kampfbereit sein. Also müssen sie sich ihre Ausrüstung so schnell wie möglich anziehen können."
    Licinus verstand nicht ganz, was das Mädchen so amüsierte, waren ihm diese Vorgänge doch ganz in Fleisch und Blut übergegangen.
    "Mauleselfedern? Marei, hast du schon mal ein Pferd oder einen Esel mit Federn gesehen?" fragte er zurück. "Aber ich weiß auch nicht, woraus der Helmbusch des legatus besteht. Ehrlich gesagt, ich habe mich auch nie darum gekümmert."


    Gemeinsam mit den beiden ging Licinus den Rand des campus entlang zu dem Bereich, in dem die Pfähle in den Boden getrieben waren zum Schertraining.
    Während sie liefen, antworte Licinus dem Mädchen:
    "Beschattet oder nachgeschlichen. Ja, genau. Aber damals habe ich was anderes inspiziert, also angeguckt."


    Schon hörte man den Ausbilder:
    "Verdammt Gaius! Stechen! Nicht schlagen! Stechen! Geht das irgendwann in dein Hirn rein?!"


    "Offensichtlich probati, bei der Schwertausbildung."
    kommentierte Licinus das offensichtliche. Ob der Germane nun etwas auftauen würde?

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