Eingesperrt im goldenen Käfig

  • Ein paar Tage war die junge Römerin jetzt schon im Catellum der Legio I, die ihrem Verwandten Aurelius Ursus unterstand. Ihre Unterkunft im Praetorium und dieses selbst war ohne Zweifel sehr luxuriös, Ursus hatte da nicht zu viel versprochen. Es reichte also gerade, um Lentidias Anspruch kurzzeitig zu befriedigen, aber auf Dauer war selbst das nichts für sie. Sie fühlte sich zu dem noch wie in einem goldenen Käfig, sie konnte nicht rausgehen und sich auf dem Forum Romanum präsentieren, sie konnte sich nicht mit anderen jungen Frauen der Gesellschaft treffen.. wenn sie aus dem Praetorium Schritt war sie nicht in Rom, sie war im Catellum einer Legion. Karg, eintönig, langweilig sah es hier aus. Alles war gleich!
    Was konnte sie also tun? Sie würde nicht das brave Mädchen spielen und hinter den Mauern des Praetoriums versauern, dort beschäftigte sich ja auch keiner mit ihr.
    Mit Mila, zwei weiteren Sklavinnen, die etwas zu trinken für die Aurelia mit sich führten, und Ardzrun trat sie nun vor die Porta des Praetoriums. Mal sehen, ob sich wenigstens die Soldaten Roms über ihre Anwesenheit im Castellum freuten.


    Als sie mit ihrem Gefolge durch die Straßen schritt, gähnte sie. "Also das hätte ich mir wirklich spannender vorgestellt." sagte sie gelangweilt und genervt. Die paar Soldaten beeindruckten sie nicht. Sie wollte mehr, sie wollte nicht irgendwelche strammstehenden Männer in Rüstungen sehen, die irgendwelche Gebäude bewachten.
    "Mit Verlaub, domina.." begann Mila "Vielleicht sollten wir zum Campus gehen.."


    Hochnäsig schaute sie die Sklavin an, ohne die sie sich bestimmt noch nicht einmal ankleiden konnte, und strafte sie wieder einmal mit scharfen Worten "So? Glaubst du, diese Idee wäre dir allein in den Sinn gekommen?" so eine dumme Sklavin wollte Lentidia jetzt belehren? Natürlich hatte sie die Idee nicht gehabt, woher sollte sie so etwas auch wissen? Solche belanglosen Dinge brauchte man als Patrizierin nicht zu wissen. Sie wies ihre Sklaven also an, sie zu diesem Campus zu führen, wo angeblich viele der Soldaten sein sollten.


    Dort angekommen wechselte Lentidias Laune schlagartig. Starke Männer in durch die Sonne gläzenden Rüstungen. Sie maschierten, kämpften und schwitzten, sie schrien und stöhnten.
    So etwas hatte die junge Frau noch nie gesehen, ihr wurde wärmer..


    "Etwas zu trinken." sagte sie schon fast ungewohnt freundlich, worauf die Sklavinnen sich erst etwas irritiert anschauten, ihr aber dann schnell einen Becher reichten, den die Aurelia ohne einen Blick zu verschwenden entgegennahm. Ihre Augen waren auf die Männer gerichtet.



    Sim-Off:

    Es sind alle dazu eingeladen mit zu posten, vor allem die Soldaten :)

  • Die Männer der Turma I waren an diesem Tag abenfalls auf dem Campus. Heute wurde der Kampf Mann gegen Mann geübt.
    Metalus und ich waren gerade dabei uns odenslixh mit hieben einzudecken, da erschien plötzlich ein Gast.
    Hey Fontinalis, wer ist die den?
    Erst dachte ich das es ein täuschungsmanöver sei, aber er hatte recht.
    Keine, noch nie gesehn.

  • Die Frühlingssonne schien über dem campus. Warm, zu warm für die Übenden. Mit lautem Krachen trafen die scuta aufeinander. " Heute schaffst du mich nicht." presste Antias hinter seinem scutum unter Anstrengung heraus. Er schwitzte, der Rücken der Tunika unter der Lorica war feucht und klebte unangenehm. Sein Gesicht glänzte und war Rot vor Anstrengung. Marius lachte heißer. " Kleiner, ich schups dich in den Dreck, ob du willst oder nicht." Antias hielt ächzend dagegen, wurde von Marius Stück für Stück zurückgedrängt. Es staubte. Antias stemmte die Füße in den Dreck. " MIT GLADIUS! " rief er und setzte seinen Übungsgladius ein. Stich rechts vorbei, Stich oben. Marius hatte Mühe Antias zu parieren, musste zurück weichen. Der Hüne war im Rückwärtsgang. Antias setzte nach, kommentierte seine Aktion. " SEITE! OBEN! SEITE! UNTEN! SEITE! SEITE! ...." Marius lief der Schweiß in die Augen, tropfte von der Nase. Plötzlich ließ er seinen Gladius sinken. Antias stach zu und traf ihn. " Ha.., 2 Sesterzen krieg ich von... heee, du bist ja gar nicht bei der Sache." Marius sah zu dem Grüppchen was auf dem campus erschienen war. Antias folgte seinem Blick, senkte Scutum und Gladius für einen Moment. Frauen auf dem campus. " He, he ... kennst du die noch?" fragte Marius grinsend. Antias hatte sie erkannt. Das war die junge Aurelia, die ihn zum Schwitzen gebracht hatte. " Ja." knurrte Antias. Den Namen vergaß er nicht so schnell und das was er ertastet hatte. " Aurelia Lentidia." Sie war nicht von schlechten Eltern. " Du konntest die Finger ja nicht von ihr lassen und musstest sie unbedingt abtasten." stichelte Marius. Das war Antias zu viel. " Scuta sursum!" rief er und stürzte auf Marius zu. Krachend traf sein scutum auf das von Marius. Der hatte zu spät reagiert, war unvorbereitet, zwei Stolperschritte rückwärts und er lag im Dreck." Und das sind 4 Sesterzen." stellte Antias fest. " Aurelia Lenditia ist nichts für dich Marius." "Aber was sie im Schlepp hat." raunte er und sagte nichts weiter. Sixtus hatte das Schauspiel mitbekommen und sah fragend zu Marius. " Ein bisschen dünnhäutig, was Frauen betrifft, der Kleine?" und grinste. Ein Pfiff ging über den campus. Sixtus und Marius grinsten, taten unbeteiligt. Antias sah gerade zu dem Grüppchen um die Aurelia und lief rot an, drehte sich sofort weg, sah zu cato, der zuckte unwissend mit den Schultern. Ah, da hatte sixtus was womit er den Kleinen heute Abend aufziehen konnte.

  • Es dauerte einen Moment, bis die ersten der gerade trainierenden Männer sie am Rand des Campus entdeckten. Starre Tunnelblicke in ihre Richtung konnten sie sich zwar nicht erlauben, aber einige lünkerten ab und an.
    Lentidias Blick wechselte von einem begeisterten Lächeln in ein etwas verführerischeres, was einen der Soldaten unachtsam sein ließ, woraufhin ihn sein Gegner traf. Sie spielte ein wenig mit ihren Blicken, denen sie den Soldaten zu warf. Die beiden Männer schienen sich zu unterhalten, das der eine von beiden Anitas war, der an der Porta bei ihrer Ankunft vor ein paar Tagen Wache stand, bemerkte sie nicht. Sein Gesicht hatte sie sich bestimmt nicht gemerkt, auch wenn er ihr ziemlich nahe kam, da die Aurelia ihn provoziert hatte sie etwas 'gründlicher' abzutasten.
    Die beiden Soldaten schienen sich gegenseitig anzusticheln, jedenfalls streckte der eine den anderen folglich zu Boden. Das war ja alles so aufregend! Männer, die sich ihretwegen bekämpften.


    "Mila, ich will, dass die beiden näher bei mir weitertrainieren, ich kann von hier aus nichts erkennen. Ardzrun, du gehst mit ihr." wies sie ihre Sklaven an. Eigentlichh hätte sie nur Ardzrun geschickt, allerdings war der Armene zu stumpfsinnig, als das er ihren Wunsch richtig äußern könnte. Mila alleine würde sie nicht ohne Schutz auf den Campus lassen. "Jawohl, domina." entgegnete die junge Sklavin.


    Sie schluckte kurz, nahm ihren Mut zusammen und betrat dicht gefolgt von Ardzrun den Campus. Nach dem Vorgesetzten suchend, wanderte ihre Augen abwechselnd von links nach rechts. Wie ein Vorgesetzter aussah wusste nicht, nur, dass er anders aussehen musste, als die übrigen. Und einen solchen fand sie schließlich in dem Optio.


    "Meine Herrin Aurelia Lentidia wünscht, dass die beiden Soldaten dort drüben.." das Mädchen zeigte in die Richtung der beiden Männer "..mehr in ihrer Nähe trainieren, sie möchte die beiden beobachten.." diese Worte kamen mit gesenktem Blick und nur vorsichtig über ihre Lippen, die ganzen Rüstungen und der raue Umgangston machten ihr Angst.

  • Das Gefolge setzte sich in Bewegung. Ein Sklave setzte sich ab und kam auf Metalus und mich zu, sie war Schüchtern. Entweder es lag an den Soldaten oder sie war es von Natur aus. Aber die bitte die ich dann hörte brachte mich ein wenig durcheinander.
    Ich überlegte kurz, während mein Kamerad kämpfte, er kämpfte darum nicht zu lachen. Kurz entschlossen ging ich zu den anderen Soldaten.
    Hey du. Name und Dienstgrad.
    Einen davon hatte ich schon mal gesehn, wusste aber nicht mehr wo und wann.

  • Oh, oh, bei Bendis. Was sich da zusammen braute. Sie hatte sich, so wie es aussah, bei dem Optio beschwert. Antias strafte Sixtus und Marius mit einem wütenden Blick. Wieder Arrest und diesmal wegen dieser Idioten. Langsam machte er sich ungewollte bei allen wichtigen Leuten unbeliebt. Das lenkte nur unnötig Aufmerksamkeit auf ihn. Was er am wenigsten brauchte.


    Der Optio war auf dem Weg zu ihnen. Sixtus und Cato nahmen ihr Training wieder auf. Grinsend sahen sie dem Anschiss von Antias entgegen. Marius blieb nichts anderes übrig, als sich zu Antias zu stellen. Er war schließlich sein Trainingspartner. Seine Augen hatte er natürlich bei der augenscheinlichen Sklavin. Wohin sollte er auch sonst sehen. " Die ist süß, wär doch was, so für den Abend, bei einem guten Tropfen Wein.... " raunte Marius. " Halt deine ...." Der Optio war da. Antias stockte, hielt den Mund und straffte sich.


    Das fing gut an Name, Rang. Fehlte nur noch das Wunschrevier und die Tage, die er im Arrest verbrachte.


    " Servius Obsidius Antias, Tiro." sagte Antias und machte sich keine Illusionen, mit was die nächsten Tage ausgefüllt waren. Marius hielt den Mund, er wurde nicht gefragt. War ihm auch recht so.

  • Ich sah Antias durchdringend an.
    Siehst du die Frau dort drüben? Die ei.. ähm die gebildete. Sie wünscht das ihr zwei näher bei ihr trainiert.
    Diese Situation war zu komisch.
    Also macht der I Ehre. Wehe ihr versagt. Dann könnt ihr die Latrinen die nächsten Tage euer Zuhause nennen. Alles verstanden?

  • Es kostete ihn Überwindung das zu tun. Marius war heiß auf den Kampf. Sie gingen zu dem wartenden Grüppchen. Während des Weges bot Antias Marius eine Wette an. " 4 Sesterzen, dass ich dich packe. " Marius lachte auf. " Da halte ich dagegen."


    " Salve Aurelia. " grüßten Antias und Marius wie aus einem Mund. Antias erfasste mit einem Blick, dass sie heute eine weit größere Ausstrahlung besaß als bei ihrer Ankunft. Beinahe hätte er die Augen gesenkt, merkte es rechtzeitig. Keine Mine verzog er , zeigte nicht was er dachte. Er nickte ihr zu und stellte sich auf. Marius tat es ihm gleich.
    " Scuta sursum!" das war der Beginn ihres Trainingskampfes. Antias konzentrierte sich, versuchte alles um sich auszublenden. Die Aurelia ging ihm durch den Kopf. Nein, Chio sie gehört zu dir. Sie alleine, mach keine Dummheiten. Fall bloß nicht auf.


    Sie belauerten sich plänkelten. Ein kurzer Ausfall von Antias. Marius griff an. Krachend trafen die Schilde aufeinander. Antias mobilisierte all seine Kräfte, drückte dagegen. Sein Gladius stieß an der Seite vorbei. Marius erwiderte die Aktion seinerseits mit einem Stich über die Oberkante seines scutum. Antias riss stöhnend sein scutum nach oben. Drückte nach vorn und stieß mit deinem Gladius unter dem scutum zu. Ein gedämpfter Schmerzenslaut von Marius. Er hatte seinen Fuß nicht rechtzeitig weg bekommen. Eine Antwort blieb er nicht schuldig. Mit der Wucht seinen ganzen Körpers warf er sich gegen das scutum von Antias. Drei Schritte drängte er ihn zurück. Keuchend hielten sie gegeneinander an. Marius war stärker als Antias. Es war eine Frage der Zeit, dass Antias nachgeben und seinem Freund den Sieg überlassen musste, aber Antias wusste um die Behäbigkeit seines Freundes.
    Er machte es wie vorhin bei ihrem Kampf. Er sagte lautstark jede Aktion an, mit der er Marius anging. Stich auf Stich.... " latus ictus! ....latus ictus!...supra ictus! ....subtus ictus! .....Latus ictus! " Marius wich zurück, biss die Zähen zusammen, presste einen Fluch heraus, als der Gladius ihn eindeutig an der Seite traf. " Satis." rief Antias und machte einen Schritt zurück. Seine Arme waren schwer, glänzten vom Schweiß, die Muskeln schmerzten. Die Tunika war durch. Marius hatte ihm gut was abverlangt. Der sah etwas wütend drein, rang ebenfalls nach Luft. Sein Gesicht war rot und schweißnass. Ein Versuch zu Lächeln, der gründlich Misslang.


    Antias hatte das scutum abgestellt und den casis abgenommen. Hoffentlich reichte der Aurelia das. Die Kameraden ihrer Centurie hatten ihre Trainingseinheit abgeschlossen und machten der nächsten Centurie Platz. Sie standen als letzte da. Marius bekam endlich ein Lächeln für die Sklavin hin. Antias war bemüht seine Blicke irgendwohin zu schicken nur nicht zur Aurelia. Er sah auf seinen casis und räusperte sich. " Ein kleiner Eindruck. Ich hoffe wir haben dich nicht gelangweilt, Aurelia Lentidia."

  • Wieso schleichte dieses Mädchen denn so? Lentidia wurde ungeduldig, denn Mila schob sich ja gerade zu nur über den Campus.
    "Wein." wies sie ihre anderen beiden Sklavinnen an und bekam schnellstens das, was sie wollte. Es war für einen Frühlingsmonat sehr warm, woraufhin der jungen Aurelia der Alkohol etwas zu gut bekam, was sie allerdings nicht merkte, denn sie war zu aufgeregt, gleich würden zwei Soldten vor ihr kämpfen! Jedenfalls, ging sie davon fest aus, der Optio würde es doch wohl kaum wagen einer Verwandten des Legaten einen Wunsch abzusprechen..
    Aber: Sie schien sich grundlos frühzeitig aufzuregen, ein Mann ging auf die beiden Soldaten zu, anscheinend ihr Vorgesetzter, woraufhin jene zu ihr rüber kamen, gefolgt von Ardzrun und Mila.


    Als die beiden Männer vor ihr standen und sie grüßten klatschte sie freudig einmal in ihre Hände und behielt diese zusammengefalten vor ihrem Dekoltee. "Wie aufregend! Ich grüße euch, Soldaten!" sie strahlte bis über beide Ohren. Kurz darauf ging es auch schon los. Die Schilde prallten auf enander, die Schwerter klierten und suchten sich von allen Seiten aus Wege zum Gegner. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    Die beiden Männer brachten ihr Blut in Wallung, der Wein stieg ihr zu Kopf. Mit der einen Hand hielt sie sich an der hölzernen Zaunabgrenzung des Campus fest, auf den Zeigefinger der anderen Hand bis sie leicht.
    Die Soldaten schwitzten und stöhnten, so etwas hatte sie noch nie gesehen. Auch wenn es nur einfache Soldaten waren, sahen sie so stark in ihren Rüstungen aus..
    Als sie merkte, dass die beiden aufzuhören schienen, nahm sie sich wieder etwas zusammen und wechselte aus ihrer schmachtenden in eine freundliche und lächelte vergnügt.


    "Schon zu Ende? Wie schade.." entgegnete Lentidia dem, der sie damals bei ihrer Ankunft abgetastet hatte, so langsam er kannte sie ihn auch wieder. Sie schaute ihn an "Du, komm näher." sie musste unbedingt seine Rüstung anfassen und ihn berühren..
    Der andere der beiden Soldaten lächelte die Sklavin Mila an. Diese warf ihm ein kurzes Lächeln zu und schaute dann wieder schüchtern in Richtung Boden. Seine Größe beeindruckte ihn, aber was hieß das schon ..

  • Was sollte er tun? Er konnte schlecht kehrt machen und den Campus verlassen. Das gab riesen Ärger. Ein flüchtiger Blick zu Marius, der grinste und nickte ihm aufmunternd zu. Man, der hatte sein letztes bisschen Verstand ausgeknipst seit er die Sklavin der Aurelia gesehen hatte.


    Zögernd fast widerwillig trat Antias an sie heran. Er war sich sicher sie merkte, dass er nicht sonderlich erfreut über ihren Wunsch war. Sein Blick ging stur geradeaus, er vermied es sie anzusehen. Sein Körper war gespannt wie ein Bogen. Jeder einzelne Muskel. Du hälst es aus, schalte ab. Lass sie nicht an dich ran. Er traute sich kaum Luft zu holen. Seine linke Hand lag auf dem oberen Rand des scutum. In der rechten Armbeuge hielt er den cassis. Wie eine Salzsäule stand Antias da. Eine Schweißtropfen bahnte sich seinen Weg an der Schläfe entlang nach unten.

  • Voller neugier beobachtete ich den Kampf. David gegen Goliath. Der Tiro war schnell, schien aber nicht so Kräftig zu sein wie sein Gegner. Demnoch siegte die Kraft im ersten durchgang klar.
    Der zweite war von Geplänkel gezeichnet. Aber der Tiro blieb dran und landete einen Treffer!
    Was würde nun kommen? Und wer zum geier war diese Frau?
    Angespannt beobachtete ich weitter.

  • Dem Soldaten war die ganze Sache nicht geheuer, jedenfalls zeigte Lentidia das sein Verhalten. Auf der einen Seite hatte er anscheinend Probleme damit, seinen Blick von ihr abzuwenden, und auf der anderen stand er zielich steif und angespannt vor ihr. Aber als würde das die Aurelia davon abhalten ihn ein wenig zu begutachten.


    Sie schritt nun auf ihn zu und musterte ihn erfreut von oben bis unten. Der Mann war groß und hatte eine süße Nase und schöne braune Augen. Viel mehr konnte man auch unter dem Helm nicht erkennen. Was Lentidia besonders interessant fand war die Tatsache, dass er kein Römer zu sein schien. Erst etwas zaghaft, dann doch entusiastischer näherte sich ihre Hand seinem Körper. Dieses komische Schild stöte sie dabei erheblich, also ging sie ein Stück zur Seite. Zuerst streichte sie mit ihren Fingerspitzen über seine schweißnassen Muskeln, er war nicht von Statur wie Ardzrun, aber dünn war er keinesfalls. Sie erwischte sich dabei, wie sie auf ihre Unterlippe biss. Als nächstes wanderte ihre Hand über seine Schulter zu seiner Brust, oder viel mehr dem Brustpanzer. Ob seine Muskeln darunter auch so hart sind, wie die Rüstung?
    "Wie lautet dein Name?" fragte sie den Mann mit einem Funkeln in den Augen. Eigentlich wollte sie gar nichts über seine Persönlichkeit wissen, sie ineressierte sich nur für sein Äußeres, aber sie brauchte schließlich den Namen, falls sie irgendwann einmal eine Privatvorstellung wollte..

  • Wie bei einer Fleischbeschauung auf dem Sklavenmarkt ging es ihm durch den Kopf. Sein Adamsapfel hüpfte nervös durch mehrmaliges Schlucken. Der Mund war ausgetrocknet. Ihre Fingerspitzen, er meinte sie schon zu spüren, da war sie kurz davor ihn zu berühren. Alle Härchen an seinem Körper stellten sich auf. Besonders die im Nacken. Er hielt den Atem an. entließ die Luft erleichtert, als sich ihre Hand von ihm löste und über die Lorica strich. Sogar da meinte er ihre Fingerspitzen zu spüren. Bleib ruhig, es ist bald vorbei. Ihr Duft stieg ihm in die Nase, betörend, brachte ihn fast aus dem Konzept. Die Frage überraschte Antias. Er holte tief Luft , räusperte sich. " Servius Obsidius Antias." sagte er leicht irritiert. Das Funkeln in ihren Augen sagte ihm alles. Er kannte es von den Frauen, die nach den Rennen draußen standen und warteten. Ihnen ging es nur um ihr Vergnügen, welcher Art auch immer. " Wünschst du noch etwas Aurelia? Die Therme ist nur eine begrenzte Zeit für uns zugänglich."merkte er vorsichtig an. Den Diensträngen entsprechend, gab es festgelegte Zeiten, zu denen sie Zutritt zur Therme hatten. Er war kein Offizier, der auch außerhalb seiner Zeit gehen konnte. Sie hatte sicher nichts dagegen. Ihre Visite schien beendet. Er sah es ihr an, irgendeine perfide Idee geisterte durch ihr kleines Köpfchen.

  • Ohje, es schien dem Soldaten wirklich unangenehm zu sein, aber das war Lentidia völlig egal, sie bemerkte es auch nicht, da sie nur Augen für Oberflächlichkeiten hatte.
    Fraglich, ob sie sich den Namen behalten konnte, aber ihre Sklaven würden es bestimmt. Zaghaft versuchte er sich nun aus der Situation zu ziehen, aber als das wort Therme fiel, ignorierte sie seinen Versuch.
    "Thermen sagst du?" sie strahlte förmlich "Wie schön!" schob sie nach, das Praetorium hatte keine eigene, das hatte sie schon in Erfahrung gebracht. Aber eine Therme voller Soldaten.. Lentidias Knie wurden weich bei dieser Vorstellung! "Du hast mein Interesse geweckt Obsodonius.." sagte sie mit einem Strahlen und einer imensen Selbstsicherheit, sodass es wirklich den Anschein hatte, als wüsste sie nicht, dass sie den falschen Namen genannt hatte. "Obsidius Antias.. domina.." flüsterte Mila ihrer Herrin zu. "Das sagte ich doch!" fuhr sie ihre Sklavin an und verfiel folglich wieder in ihren lieblichen, verführerischen Tonfall "Mir ist langweilig, du wirst mir zeigen wo die Thermen sind." wies sie den Soldaten wie selbstverständlich an, aber was sollte er tun? Sie war eine Verwandte des Legaten, er hatte keine Wahl.

  • Unbewusst hatte er ihrer Idee Nährstoff geliefert. Sie wuchs ihm nu und platzte wie eine überreife Frucht. Marius stand mit offenem Mund da, nicht fähig ein Wort zu sagen. Eine Frau, jetzt, zu dieser Stunde auf dem Weg zur Therme. Das ging nicht gut. Die Legionäre waren nicht zimperlich. Antias hatte fast den gleichen Gedanken. Nichts, rein gar nichts konnte er dagegen tun. Die Aurelia ließ sich sicher in keinster Weise davon abbringen. Angesäuert und fieberhaft nach einem Ausweg suchend, drückte er Marius das scutum und seinen Helm, den cassis in die Hände. " Versuch einen Centurio, Tribun oder wenn es nicht anders geht, den Legaten aufzutreiben. Ich habe weniger Angst um die Jungs. Ich fürchte eher um die Unversehrtheit der Aurelia, beim dem was sie vor hat." raunte er ihm zu.
    Warum traf es ausgerechnet ihn? Hätte sie nicht Marius nehmen können, der war scharf auf die kleine Sklavin und hätte ihren Wunsch freiwillig erfüllt.
    Antias voraus, die Gruppe um die Aurelia folgte. Er kam sich vor wie ein Liktor. Hoffentlich hatte Marius, bis sie bei der Therme ankamen, einen Offizier aufgetrieben.

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