Post für Marei

  • ~ Ursus et Cimon


    Nach den erledigten Arbeiten des Tages und nachdem Ursus Cimon für den Abend frei gab, machte der Nubier sich auf die Suche nach Marei. Er suchte alle Lieblingsplätze des Mädchens ab. Die Tafel versteckte er noch hinter seinem Rücken. Es war nicht auffällig, da seine Haltung dem oftmals nicht ganz unähnlich war. Er lächelte die ganze Zeit und freute sich bereits darauf, ihr die Tafel zu überreichen. Hoffendlich schlief sie noch nicht ...

  • Mama Frija und Papa Baldemar wollten nachts alleine sein und hatten deshalb beschlossen sie mit ihrem gesamten Hab und Gut in ein leerstehendes Zimmer auszuquartieren. Das benachbarte Zimmer von der Köchin und des pickeligen Trottels war ihr neues Zimmer. Ihr Bett, ein Hocker und eine Kiste ohne Deckel standen nun darin. Letzteres zum Sammeln von getragener Wäsche gedacht. Ein Brett brachte Baldemar neben dem Hocker an der Wand an, worauf ihre Kleidung lag, darunter ihre calceus in einer Reihe standen. Am Fußende hängte Baldemar ein weiteres Brett auf, dort sollte Puppe Nina in einer Art Schlafsack schlafen. Marei sollte das alleine schlafen und alleine aufstehen üben, da sie mit ihren 10 Jahren nun alt genug dafür war. So schwer es auch fiel. Selbständigkeit hieß das hatte Papa Baldemar gesagt. Die Zimmernachbarn hatten eins gemeinsam: sie schnarchten wie drei Sägewerke zusammen. Marei hatte noch nie ein Sägewerk gesehen.. aber es hörte sich in ihrer Vorstellung so an. Nein, Marei schlief noch nicht. Sie hatte noch einen Auftrag bekommen: in der Küche das Geschirr spülen und den Tisch für das gemeinsame Frühstück aller Sklaven in der Küche decken. Von eben jenem kehrte sie zurück und traf auf Cimon. Den dunklen Löwen hatte sie heute noch gar nicht gesehen. "Ciimoonn!!" rief sie begeistert aus und lief ihm eilends entgegen, um sich in seine Arme zu stürzen und von ihm auffangen zu lassen. "Hast dus schon gehört.. ich hab ein eigenes Zimmer bekommen!"

  • Natürlich wusste Cimon, welche Veränderung vor sich ging. Denn nur wenig entging dem Nubier, vorallem, da Frija hatte fragen müssen, ob das wohl gehen würde. Sklaven hatten nur selten einen Raum für sich. Er selber hatte da Glück. Bei Baldemar und Frija lag es sicher daran das Frija immer für ihre Herrin da sein sollte und von daher in der kleinen Kammer neben ihrer Herrin untergebracht waren. Aufgrund der Vergangenheit, hatte Cimon sich dafür ausgesprochen, das Marei alleine untergebracht werden mochte, bis sie ein wenig älter sein würde. Denn normalerweise waren die Sklave in soetwas wie Schlafsälen untergebracht gewesen.


    Er war sich nicht sicher, wie viel sein Wort zählte, doch der Nubier glaubte fest daran, das er inzwischen soetwas wie eine feste Größe im Sklavenhaushalt von Ursus 'herangewachsen' war.


    Auf seinem Weg Marei zu suchen, lief sie ihm über den Weg und Cimon lächelte ihr entgegen. Die Tafel hielt er noch verborgen hinter seinem Rücken, was kaum auffallen würde, da er eine ähnliche Haltung oft sein Eigen nannte. Sie schien sich wirklich zu freuen und der Nubier konnte es kaum verhindern, das sein Lächeln immer breiter wurde. Natürlich fing er sie auf. Dabei achtete er aber darauf, das sie nicht genau auf die Tafel schauen konnte. Es war nicht ungewöhnlich das Cimon eine Tafel bei sich führte. Denn auch wenn er sich sehr viel merken konnte, so schrieb er es dennoch auf... für sich und seinen Herren.


    "Salve meine beste Marei. Du hast dein eigenes Zimmer jetzt schon bekommen?"


    Ja, er wusste von dem Zimmer und hatte sich ja auch dafür ausgesprochen, aber das es so schnell geschah war irgendwie an ihm vorrübergezogen. In letzter Zeit hatte der Nubier einfach zu viel um die Ohren. Dennoch minderte es in keinster Weise seine gute Stimmung.


    "Magst du es mir vielleicht zeigen, Marei?"


    Dann würde sie ihren ersten Brief von ihrer guten Freundin in ihrem neuen Zimmer lesen können, das hörte sich irgendwie gut an. Cimon korrigierte seine Haltung ein wenig, da er sich zur Begrüßung hatte hinabbeugen müssen. Der dunkle Sklave strich sich die Kleidung wieder korrekt glatt und sah Marei fragend an.

  • Mit Wonne warf sie sich in Cimons Arme und schmiegte sich an ihn. Es war immer wieder schön, eine sachte Berührung, eine Umarmung, ein über Haare streicheln zu bekommen.Sie vertraute ihren Eltern und Cimon in dieser Sache sehr. Bei anderen Menschen dagegen, die ihr fremd waren, wich sie diesen Berührungen aus. Sie konnte nicht anders. "Salve, Cimon." holte sie artig die übliche Begrüßung nach und strich noch rasch über seinen Kopf, bevor er sie los liess.


    "Ja, jetzt schon, habe ich ein eigenes Zimmer bekommen. Papa hat noch einiges aufgetrieben, damit es nicht so kahl und ungemütlich aussieht. Ich habe doch flicken, stopfen und nähen gelernt. Du kennst meine bunte Tasche für Puppe Nina? Mama hat gesagt, ich soll wieder Stoffreste sammeln, damit ich mir daraus eine Überdecke nähe. Zum Spielen auf dem Bett. Und wenn es Herbst wird, die Blätter dann von den Bäumen fallen, und wenn wir dann immer noch hier sind, dann soll ich Federn besorgen." plapperte sie drauflos und fasste nach Cimons großer Hand. "Ja, bitte komm mit, ich zeige dir mein Zimmer, dann weisst du auch gleich den Weg dahin." Dass er seine andere Hand auf dem Rücken verbarg war nichts Neues, doch neugierig war sie schon. "Die Köchin und ihr Neffe haben zusammen ein Zimmer. Deren Nachbarin bin ich... und weisst du was? Mama Frija hat auf einem Kissen geschlafen und es dann mir gegeben... deswegen riecht es nach ihren Haaren!"


    Bei soviel Geplapper war der Weg recht schnell gegangen. Marei stiess die Tür auf und ging zuerst rein. "Tadaa... wir sind da. Gefällt es dir hier?" Mit schnellen Schritten gelangte sie zum Bett und zog das vorhin erwähnte Kissen heraus. "So ist Mama trotzdem bei mir... wenn ich mitternächtlich aufwache und mich alleine fühle.. es riecht so gut. Die Idee ist toll! Oder nicht?" Ja, alleine schlafen müssen war für Marei ein kleines Abenteuer. Wenn sie viel zu tun hatte, dann fiel sie abends todmüde ins Bett und schlief wie ein Stein. Aber nicht immer, es gab hin und wieder Nächte in denen sie weinend hochschreckte und kaum zu beruhigen war. Allerdings konnte sie sich kaum an diese Minuten errinnern und wunderte sich dann, wenn man ihr davon erzählte. Oh, sie musste noch erforschen, wie sie vom neuen Zimmer zu Cimons Kammer gelangte. "Wo du doch da bist, dunkler Löwe Ich bin fertig mit meinen Aufgaben. Bringst du mich ins Bett? Dazu eine Geschichte?" Bittend sah sie ihn an.

  • Es tat gut Marei so fröhlich zu sehen und es hielt Cimons Lächeln fest. Ihre Begrüßung ließ den Nubier kurz den Kopf senken. Seltsam wie wenig es ihn inzwischen störte sich den Kopf rasieren zu müssen.
    Nachdem er sie losgelassen hatte, hörte er Marei aufmerksam zu. Er nickte, als sie fragte, ob er die Tasche noch kannte. Dabei sagte er nichts, da er sie nicht unterbrechen wollte. Cimon nahm ihre Hand. Um sie so vorgehen zu lassen.


    "Ja, gerne sehe ich mir dein Zimmer an, Marei. Es ist wirklich eine wunderbare Idee von Frija, dass du dir eine decke fertigen kannst. ... Oh, das ist aber nett von deiner Mutter, das sie dir ein Kissen zur Verfügung gegeben hat."


    Traurig dachte er an seine Mutter und musste darauf acht geben, das er diese düsteren Gedanken nicht nach außen zeigte.
    Wie gut das sie rasch ankamen und er dadurch aus seiner Vergangenheit gerissen wurde. Der Nubier lächelte, als Marei ihm ihr Zimmer präsentierte.
    Langsam trat er nach ihr ein und sah sich bewundernd um.


    "Es ist wirklich wunderschön dein kleines Reich, Marei."


    Mit einem sanften Nicken bestätigte Cimon das die Idee mit dem Kissen wirklich net gewesen war. Es war lange her, das er sie ins Bett gebracht hatte, also nickte er lächelnd und setzte sich neben das Bett auf den Boden.


    "Hast du dich denn schon gewaschen? Dann musst du dich umziehen und ich... hol mal eine tolle Geschichte hervor."


    Mit einer feierlichen Geste holte er die Tafeln hevor und beobachtete dabei ob die Überraschung gelingen mochte. Doch vielleicht würde Marei denken, das es wirklich nur eine Geschichte war und kein Brief ...

  • "Danke!" strahlte sie Cimon an und zauberte die selbst genähte Tasche hevor, welche sie unters Kopfkissen gelegt hatte. Sie legte die Tasche zu Puppe Nina, damit die etwas hatte, was nach ihrer Puppenmama roch. Marei schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Schüssel und Tücher fürs Waschen im Zimmer bekommen, weil ich mich weiterhin bei den anderen mich waschen soll. Ich hatte keine Lust darauf und habe mir nur die Hände und das Gesicht in der Küche gewaschen als ich mit allen Auträgen fertig war. Dafür gehe ich morgen ganz früh ins Bad..." plapperte sie und kramte nach der Tunika für die Nacht.


    Wunderbar, es würde eine Geschichte aus Cimons Mund geben. Mit großen Augen starrte sie die Tafel an. An der einen Ecke glitzerte es verdächtig. Ein Medaillon war im Inneren der tabula in den Wachs gedrückt und nicht größer als eine kleine Münze. "Du machst es aber spannend, Cimon. Ich bin gleich bettfertig... mach kurz die Augen zu." Flugs drehte sie ihm ihren Rücken zu, stülpte die Tunika überm Kopf und zog sich die beigefarbene Nachttunika an. Als nächstes streifte sie die Sandalen ab und plumpste neben Cimon aufs Bett, ihre Finger emsig damit beschäftigt die geflochtenen Zöpfe aufzulösen. War da nicht als erstes ihr Name zu lesen? "Was ist es denn für eine Geschichte, dunkler Löwe?"

  • Zumindest war sie ein wenig gewaschen und Cimon wollte nicht oberlehrerhaft sein. Das eine Mal konnte er es doch durchgehen lassen, oder? Der Nubier lächelte und wuschelte ihr durchs Haar.


    "Das werden wir dann wohl ändern müssen, kleine Marei. Ich werde dann mal dafür sorge tragen, dass du eine Waschschüssel bekommst."


    Zumindest das konnte er für sie tun, und er freute sich sogar ein wenig darüber. Immerhin würde sie sich dann in der Früh gründlich waschen, dass sollte ihm reichen.
    Lächelnd nickte Cimon und schloss die Augen, als sie ihn darum bat. Zuerst merkte er wie sie neben ihm Platz nahm dann sagte sie etwas und er konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.


    "Kann ich wieder schauen?"


    Erst wenn er eine positieve Antwort bekommen würde, könnte er seine Augen öffnen. Das würde er auch ganz langsam machen. Cimon wollte ihr zeigen, wie ernst er sie nahm und das sie sich auf ihn verlassen konnte.
    Ihre Frage welche Geschichte es war sorgte bei dem dunklen Sklaven für ein freundliches Lächeln.


    "Eine ganz besondere Geschichte. Aber sie ist nicht von mir. Jetzt ab unter die Decke und ich lese sie dir vor, ja?"


    Dazu stand er kurz auf, um sie noch zudecken zu können. Erst dann setzte er sich wieder auf die Bettkante und nahm die Tafel so zur Hand das marei es nicht würde lesen können. Mit dunkler, sanfter Stimme begann er nun zu lesen. ...


    "Liebe Marei dir schreibt Esquilina, ...


    Na sowas, das ist ja eine ganz andere Tafel ... nicht die Ilias ..."


    Sein Grinsen unterbrach das Lesen kurz und er sah Marei verschwörerisch an, bevor er weiter laß ...


    " ich bin jetzt schon viele Tage auf dem Landgut, weil Marcus gesagt hat, dass bald was ganz schlimmes passieren wird und ich dann nicht im Lager bleiben soll.


    Aber hier ist es sooo langweilig und es passiert doch überhaupt nix. Ich würde mir wünschen du wärest hier, weil hier ganz wenige andere Kinder sind und keine so tolle Freundin wie du.


    Außerdem, wenn es im Lager gefährlich ist, dann ist das noch doofer, dass du da bist, weil ich will nicht, dass dir was passiert.
    Außerdem könnten wir uns dann zusammen um die Babyziegen kümmern, die wir ganz neu haben. Die sind ganz, ganz winzig. Nur so groß wie, mmmh, weiß grade nicht. Wie mein Bein, wenn ich es einknicke. Verstehst du, was ich meine?


    Dass du mir deine Haarklammer geschickt hast, hat mich ganz dolle gefreut. Ich versteh nur nicht, warum meine Augen da nass geworden sind, weil ich war ja nicht traurig.
    Ich hab dir auch was geschickt, ein Medaillon, dass dich beschützen soll, wenn es gefährlich wird. Das gab es in Cremona von einem alten Phoniker und ist aus dem Zahn von einem Tier in Asia.


    Hoffentlich geht es dir gut,


    es grüßt dich


    Esquilina ...


    Ich hoffe das ist eine schöne Geschichte, Marei. Ach... was ist das denn?"


    Vorsichtig löste er das Medaillon und nahm es in die Hand, bevor er Marei die Hand hin hielt und plötzlich dann die Hand öffnete... nun hing das Medaillon vor ihr und er konnte sein fröhliches Lächeln kaum unterdrücken. Bestimmt würde es Marei freuen von ihrer Freundin zu hören.

  • "Das wäre fein, Cimon." bedankte sich Marei für seine Hilfe wegen der Waschschüssel und drückte seine Hand. Wieso hatte er immer noch die Augen zu, wenn sie neben ihm saß? "Hups... ja klar du kannst schauen." kicherte sie amüsiert über ihren eigenen Fehler ihm dazu nicht Bescheid zu geben. Sie hob das nach Frija duftende Kopfkissen hoch und rutschte auf die leere Stelle während Cimon die Decke lupfte. "Besondere Geschichte, die nicht von dir ist?" Mit dieser verwirrenden Frage im Kopf kroch das kleine Sklavenmädchen unter die Decke und bettete das Kissen unter ihren Kopf. Gespannt hörte sie zu und entliess seinen kleinen Juchzer über die Lippen, kaum dass sie gehört hatte, von wem die geheimnisvollen Zeilen waren. "Post von Esquilina? Neeee.. die ist nicht die Ilias. Also ich meine die Tafel nicht meine Freundin." freute sich Marei und lachte über das neueste Wortspiel.


    Viele Gedanken wanderten durch ihren Kopf während sie mit gespitzten Ohren Esquilinas Worten, die aus Cimons Mund kamen, lauschte. Esquilina ging es gut und sie vermisste sie. Marei spürte die geladene Spannung im Lager und hatte Angst vor der unbekannten Gefahr, die Schlimmes bringen sollte. Babyziegen? Wie süß! Zumindenst konnte sie eine Sorge streichen, denn die Haarspange war ganz so wie Licinus es versprochen hatte bei ihrer Freundin angekommen. Esquilina hatte ihr auch etwas zum Anfassen geschickt. Gespannt wartete sie, ganz still unter der Decke liegend, auf das Öffnen von Cimons Hand und blickte das Medaillon an. "Das ist schön... ich danke dir, Cimon." flüsterte sie leise und entnahm es vorsichtig Cimons großer Hand, um es von allen Seiten zu betrachten und dann selbst die Hand drum zu schliessen. "Deshalb blieb die Bank leer. Ich vermisse dich auch, Esqui."


    Marei blickte Cimon traurig an. "Das muss was ganzganzganz schlimmes sein, was auf uns zukommt, wenn sie nicht hier sein darf. Der primus pilus hat Angst um sie." sprach sie aus was ihr durch den Kopf ging. "Es kommen mehr und mehr Soldaten. Man sagt, dass dominus Ursus etwas Großes vor hat und deshalb alle diese Männer braucht. Und ihre Gesichter sind vielvielviel ernster geworden... das macht mir auch Angst. In der Küche schweigen alle, wenn ich nach dem 'Warum' frage oder wenn sie darüber reden, weil ich nicht in der Nähe bin. Und wenn doch sagen sie, dass das nichts für meine Ohren ist. Und dann haben wir noch diese Gäste, die zu seiner Familie oder der Familie seiner Frau gehören. Diese Menschen kommen ja kaum aus ihren Zimmern heraus und der Obersklave scheucht mich von ihnen fort. Außerdem ist manchmal die Rede davon, dass Septima und ihr Sohn Durus auch wegen dem kommenden Schrecklichen fortgehen sollen. Dann müssen Papa Baldemar und Mama Frija und ich auch mitgehen. Was wird daraus? Und aus dir, Cimon?" Ja, sie beobachtete alles sehr aufmerksam und spitzte die Ohren. Musste sie auch, wenn sie wissen wollte was los war. Aber wenn niemand etwas sagte, dann bekam sie noch mehr Unwohlsein. Wenn das so blieb, dann würde selbst Mama Frijas Geruch aus dem Kopfkissen nicht mehr beim Einschlafen helfen und sie würde grübelnd wachbleiben.

  • Der dunkle Sklave stieg kurz in ihr Kichern ein, als sie auf diese herrlich kindliche Art auf seine geschlossenen Augen reagiert hatte. Es war schön sie zu überraschen und zu merken wie sie sich über den Brief freute. Ihr Wortspiel hatte auch Cimon ein Lachen entlockt.
    Ihr geflüsterter Dank sorgte dafür das Cimon Marei kurz brüderlich in den Arm nahm.


    "Nicht mir musst du danken, beste Marei. Kleiner wirbelwind... es ist Esquilina, die dir diese Zeilen schrieb und dir dieses Geschenk machte."


    Er freute sich über die Freundschaft die Marei gefunden hatte. Auch wenn es eine Herrin war... und damit unpassend... es war eine Freundschaft und sie würde sicher beiden Mädchen gut tun.
    Traurig musste Cimon nicken als er Mareis weitere Wörter hörte aber er versuchte dabei nicht sein Lächeln zu verlieren, das er in diesem Moment nur für Marei reserviert hatte.


    "Ja, das ist es... es kommt etwas sehr schlimmes. Aber Dominus Ursus wird uns sicher durch diesen Sturm lenken und wenn wir ihm folgen, so wartet am Ende Ehre und Freude auf jeden von uns.
    Dominus Ursus wird das Recht und das Erbe des Kaisers verteidigen. Das ist das einzig richtige was er tun kann. Hab keine Angst meine Kleine Marei. Am Ende wird alles gut werden ... ganz bestimmt.
    ... Ich... ich Marei, werde beim ehrenwerten Dominus Ursus bleiben. Ich muss ihn doch schützen. Ich werde gut auf ihn acht geben."


    Ja, daran glaubte der Nubier mit ganzem Herzen. Und er würde dafür sogar sterben.

  • "Ich werde mich auch bei Esquilina bedanken.. durch einen Brief.. anders geht es ja nicht." erwiderte Marei und drückte die Münze noch ein bisschen fester. Vielleicht sollte sie diese in Ninas Puppenkleidung einnähen? Es wäre jedenfalls eine Überlegung wert. Im Bett liegend hörte sie an was Cimon sagte und bemühte sich das eigene Unwohlsein nicht offen zu zeigen. Es reichte aus ihrer Sicht schon, wenn Esquilina und Licinus sich Sorgen machten. Mit ihren Zieheltern hatte sie über das Gesagte noch gar nicht gesprochen. Baldemar und Frija hatten wegen ihrer Dienste und Aufgaben so viel anderes im Kopf und Marei hatte nicht mehr direkt mit der Herrin zu tun. Sie war ein kleines unscheinbares Sklavenmädchen. "Ich weiss, dass der Kaiser ein wichtiger Mann ist der das Volk lenkt. Nun ein neuer Kaiser auf dem Thron sitzt. Sie sagen, dass der Nachfolger nicht der richtige ist und sie den wirklich richtigen auf seinem Thron sitzen sehen wollen. Deshalb soll dieses Schlimmes, du sagst, Sturm und Krieg, kommen. Dieser Sturm, wird er länger dauern als eine Nacht, gar Wochen und Monate??" Cimon würde bei Ursus bleiben was auch immer geschah. Es war seine Aufgabe! Stumm nickend gab sie an, dass sie ihn gehört hatte und drehte sich auf die Seite mit dem Rücken näher an die Wand, ein bisschen unters Brett, auf dem Nina lag, rückend. Nach einer Weile meldete sich ihre Stimme. "Du passt aber auch auf dich auf, nicht wahr? Und es ist nicht weit zu deinem Zimmer zu laufen, stimmts?"

  • Lächelnd nickte Cimon als Marei meinte das sie sich bei Esquilina bedanken würde. Aber das neue Thema über die bevorstehenden Probleme sorgte dafür das der Nubier sich zunehmend schlechter fühlte. Doch das versuchte er ihr nicht zu zeigen. Langsam nickte er, denn es würde sicher länger dauern als eine Nacht.
    Dann runzelte er leicht die Stirn denn er verstand ihre letzte Frage nur in Teilen.


    "Vermutlich wird es länger dauern, ja. Aber natürlich werde ich gut auf mich aufpassen, kleiner Wirbelwind. ... Es... nein es ist nicht weit zu meinem Zimmer. ... Aber was meinst genau damit?"


    Bei allem versuchte er noch ein wenig aufmunternd zu lächeln, damit Marei später nicht seinetwegen schlecht schlafen würde. Cimon korregierte die Decke und achtete darauf das Marei sicher darin untergebracht war. Dann strich er wieder brüderlich über ihren Kopf, um ihr so die Sorgen ein wenig zu nehmen.

  • "Muss es denn unbedingt geschehen? Wir haben Waffen, um gegen Menschen zu kämpfen, die unserem Land weh tun wollen. Aber dieser Streit um die Kaiser ist doch was ganz anderes. Können die Menschen sich nicht durch langelange Gespräche darauf einigen wer auf dem Thron sitzen darf?" fragte sie leise, nicht wissend, ob sie die Antworten wirklich hören wollte. Es war doch schon schwer genug mit der Angst umzugehen. Cimon wollte auf sich aufpassen. "Ich meine, ich sollte den Weg zu deinem Zimmer kennen. Diese Zimmer hier liegen doch ein bisschen mehr nach außen hin als die der Zimmer der Familie des Legaten. Dann kann ich dich wecken, wenn irgendetwas ungewöhnliches zu hören ist..." Irgendetwas wollte sie für ihre Freunde tun, dazu beitragen, dass es allen gut ging und sie heil aus allem raus kamen. Trotz der Angst. Fehlte nur noch der Mut der die Angst besiegte. Cimon richtete die Decke, streichelte ihren Kopf. Sie mummelte die Füße ein und blickte ihn aus ihren Augen an... "Licinus hat gesagt, ich soll zu seinem Sohn laufen, wenn ich euch nicht mehr finde." Jetzt war es raus. "Ich werde morgen einen Teil meiner Sachen zusammensuchen und zu meinem Sax legen."

  • "Es ist leider nicht so leicht, Wirbelwind"


    Cimon lächelte und hoffte sie mit ihrem Spitznamen ein wenig aufmuntern zu können. Sie sollte sich nicht zu viel Sorgen machen. Dabei bemühte er sich die eigenen Ängste zu verbergen. Als er weiter sprach Klang seine stimme sanft und ruhig.


    "Da ist ein Mann in Rom, der nicht reden will. Und gegen diesen gilt es anzugehen. Aber bitte mach dir nicht zu viele Sorgen, kleine große Marei. Es wird alles gut werden."


    Was sollte er auch anderes sagen, als immer wieder zu betonen das nichts schreckliches geschehen würde. Für Grauen und Panik war später Zeit, sollte der Versuch den rechtmäßigen Kaiser zu unterstützen fehlschlagen.
    Langsam und nachdenklich nickte der dunkle Sklave zu Mareis Erklärung sie könne ihn wecken wenn sie etwas ungewöhnliches hören würde. Auch wenn das bedeuten möchte das sein Schlaf in nächster Zeit wohl ziemlich Leiden könnte. Doch das war es Wert. Wenn Marei so besser würde schlafen können.


    "Ja, das ist wirklich eine ausgezeichnete Idee, Marei. Aber Pass dabei immer gut auf dich auf,ja? Sollte es zu .... Ungewöhnlich sein, dann Versteck dich besser."


    Er würde sie dann schon finden, da war er sich sehr sicher. Besser sie achtete auf sich selber wenn das Chaos Mantua doch noch erreichen sollte als das sie sich seinetwegen in unnötige Gefahr bringen würde.
    Wenigstens mummelte sie sich ein und Cimon hoffte sehr das das kleine Mädchen bald würde schlafen können. Und vor allem mit angenehmen Träumen. Ihre großen Kinderaugen sorgten für ein deutliches Laecheln in seinem Gesicht.
    Was sie dann sagte klang an sich nicht unvernünftig ... Und es würde ihr vielleicht die Sorgen nehmen.


    "Dominus Licinus ist ein sehr kluger Mann. Du tust gut daran auf ihn zu hören, Wirbelwind. Und dein Sax wird dir mit Sicherheit helfen können."


    Nun deckte er sie ordentlich zu und sah sie mit der ihm eigenen ruhigen Stärke an.


    "Nun ist es aber Zeit für dich zu schlafen, Marei."


    Cimon zwinkerte sie an und blieb bei ihr sitzen. Er würde so lange bleiben bis sie schlafen würde. Und wenn es nötig wäre würde er ihr auch eine guten Nacht Geschichte vom dunklen Löwen und der Prinzessin erzählen.

  • "Mhhmmmhm... das wäre ja noch schöner wenn alles leicht wäre." Aufmerksam hörte sie zu und schüttelte den Kopf. "Weil er nicht reden will gehen alle gegen ihn vor? Vielleicht braucht er Honigkirschen, die ihn zum reden bringen?" versuchte sie es mit einem aus ihrer Sicht akzeptablen gut gemeinten Vorschlag. Viele der Erwachsenen, die sie bisher kannte mochten Süßigkeiten, gaben das aber nicht gegenüber jedem kund. Cimon fand ihren Vorschlag gut, ihn zu wecken wenn sie was hören sollte... aber sich selber zu verstecken? Dann hatte sie den Auftrag nicht ausgeführt und auf nicht ausführen gab es Strafe. "Mhm... wenn ich mich verstecke, dann denke nicht, ich bin feige." versuchte sie einen Kompromiss zu finden. "Und du pass auch auf dich auf." Unter der Decke wurde es wärmer und wärmer.. die Wärme tat gut und machte schläfrig. Oh, ihr Sax mitnehmen und die Techniken zur Gegenwehr anwenden, die Papa Baldemar ihr beigebracht hatte? Darüber musste sie nochmal nachdenken.. aber nicht jetzt, die Angst zwickte schon wieder ihren Magen. "Licinus IST klug. Ihr seid beide klug." Sie spielte mit einer Strähne ihres Haars, zwirbelte sie um ihren Finger und vom Finger. "Woher wisst ihr 'Großen' bloß immer, wenn es Zeit zum Schlafen gehen ist?" maulte sie. "Geht es dir auch so? Mit dem 'morgens schwer aus den Federn kommen'? Ich muss ja jetzt alleine aufstehen... aber ich würde mich schon gerne mal noch eine Runde umdrehen. Doch bevor ich das überhaupt denken kann stehen Mama Frija oder Papa Baldemar klopfend an der Tür und kommen rein. Wie machst du das bloß mit dem Aufstehen? Denkst du an was bestimmtes was dich zum dein warmes Bett verlassen verlockt?"

  • Versöhnlich lächelte Cimon, als Marei auf ihre kindliche Art die Probleme einfach so löste... ja, wenn ein paar Honigkirschen doch nur alle Probleme würden lösen können.
    Dann schüttelte er leicht den Kopf, als Marei ihre Bedenken laut aussprach.


    "Nein, du bist natürlich nicht feige, Marei. Im Gegenteil. Es wäre sehr schlau von dir. Ja, natürlich werde ich auf mich aufpassen, du hast mein Wort kleiner Wirbelwind."


    Offen lächelte der Nubier und nickte erneut. Ja, vielleicht waren sie beide klug, doch Licinus war offenkundig der Klügere. Dann musste er fast lachen und korregierte noch einmal den korrekten Sitz der Decke, damit Marei ja nicht wieder kalt werden würde.


    "Man weiß es einfach, wenn man älter wird. Nein ... ich kann ... recht gut morgens aufstehen. Aber das ist bei jedem anders und kann sich auch mit der zeit ändern."


    Versöhnlich zwinkerte der Nubier ihr zu. Wie er es schaffte wusste Cimon nicht zu erklären. Es war einfach so und oft waren es sogar schlechte träume die ihn aufschrecken ließen. Davon erzählte er Marei lieber nichts ... was nun? Er beließ es dabei und fing an eine Geschichte zu erzählen...
    Über einen dunklen Löwen und einer Prinzessin die er schützte ...

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