[Rhenum Secundum] Der Zug des nordgermanischen Heeres in den Süden

  • http://farm5.staticflickr.com/…81596983_e0b594866a_n.jpg Wohl war ihnen nicht allzu sehr dabei gewesen, als sie aus dem Lager marschierten und sich an die Spitze des Zuges vor die im Felde wartende sechste Legion setzten. Die Soldaten der einundzwanzigsten Legion hatten in den vergangenen Jahren nicht untätig herumgesessen wie andere Legionen... vier Mal hatte sie in den vergangenen Jahrzehnten alleine den Hauptstandort gewechselt, hatte an vielen kleineren und einigen größeren Feldzügen teilgenommen.. und noch nie war es den Soldaten gut bekommen ihren Hauptstandort zurück zu lassen ohne dafür gegen eine komplette andere Legion ausgetauscht zu werden. Einige Legionäre waren da abgeklärt und gaben nicht viel darauf, die jüngeren die sich gerade erst ein Weib klargemacht hatten sahen das allerdings sehr viel kritischer. Ganz davon abgesehen, dass nicht jeder Legionär und Offizier sein Weib und seine Familie im Tross mit auf den Feldzug nahm und damit junge Familien für mögliche Jahre getrennt würden.


    Freilich war es der Statthalter der Provinz persönlich, welcher den Heerzug mit seinen Equites Singulares anführte, gefolgt von den Kontingenten der beiden Legiones und den kleineren Auxiliareinheiten. Insgesamt ein riesiger Heerzug, der mitsamt Tross mehr als zehntausend Menschen in sich vereinte und daher Tag für Tag einen logistischen Kraftakt für die Praefecti Castrorum und ihre mit der Versorgung der Masse an Mensch und Tier beauftragten Stäbe.


    Es waren die Civitates an der Route, die unter dem Heerzug am meisten zu leiden hatten... zwar brachte die Lawine aus Mensch und Metall viel Geld mit in die Orte, doch wog dies meist nur einen Bruchteil dessen auf was an Nahrungsmitteln während des fünftägigen Marsches nach Mogontiacum requiriert wurde. Die gepflegte Höflichkeit der Stadtväter bei Erscheinen des Flaminius Cilo und seiner gepanzerten Entourage verwandelte sich nur allzu schnell in Erleichterung über das Verschwinden selbiger, und das obwohl die Legionen nur einen Abend lang für kurze Zeit Station machten bevor sie in aller Frühe am nächsten Morgen weiterzogen. Rigomagus, Antunnacum, Confluentes, Boudobriga und Bingium wurden auf diese Art und Weise beehrt, bevor man am sechsten Tage ihres Marschs Mogontiacum beehren würde...




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  • Mogontiacum bedeutete vor allem eins: man würde über die Brücke über den Rhenus ziehen und sich in eine Gegend begeben in der für eine Legion deutlich weniger zu holen war als links des Rhenus. Was vor allem daran lag, dass freie Bauern und Pachtnehmer rechts des Rhenus zwar mit deutlich mehr zugesprochenem Land rechnen konnten... allerdings auch mit deutlich häufigeren Besuchen von ungeladenen Gästen die hinter dem Limes ihre Heimat hatten.
    Mit dem Statthalter Germania Superiors war ausgehandelt worden, dass das südgermanische Kontingent ihre Truppen eher südlich von Mogontiacum mit requiriertem Nachschub versorgen würden damit die Civitates um Mogontiacum herum nach den fünf Tagen des Marschs die nordgermanischen Truppen für die lange Hungerstrecke bis nach Raetia versorgen konnten... schließlich war der nächste größere Nachschubposten, der in der Lage wäre ein komplettes Heer einzudecken erst bei Augusta Vindelicum gelegen. Freilich hatte man die Pächter von Staatsland und die Stadtoberen schon zuvor darauf vorbereitet, dass das Heer des Flaminius Cilo zu versorgen wäre, und um den Aufenthalt des Heeres so kurz wie möglich zu gestalten hatte man auch vorher schon genug Getreide und andere Versorgungsgüter im Castellum der bereits vor Tagen schon abmarschierten zweiten Legion eingeliefert. Das einzige was geschehen musste war die Waren aus dem Lager der Legio II auf die Lasttiere und Soldaten des großen Heeres aufzuteilen, damit diese am nächsten Tag bereits in einem elend langen Wurm über die Brücke auf die andere Seite des Rhenus ziehen konnte um von dort aus den Marsch nach Raetia fortzusetzen.


    Sim-Off:

    Sollten die Bürger Mogontiacums Interesse daran haben, an den hier beschriebenen Geschehnissen teilzunehmen, sie schlicht zu beobachten oder auch nur zu kommentieren, sind sie herzlich dazu eingeladen dies in diesem Thread zu tun. Ansonsten lasse ich das Heer einfach weitermarschieren...


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  • Natürlich ließ es sich der alte Petronier nicht nehmen, den Durchzug der beiden Legionen zu beobachten. So stand er gemeinsam mit seinem Sohn und ein paar Veteranen-Freunden an der Via Praetoria, gegenüber des Statthalterpalastes, und beobachtete, wie sich die Lawine aus Stahl und Fleisch an ihm vorbeizog. Eine solche Truppenansammlung hatte er während seiner ganzen Dienstzeit nicht gesehen, denn in den Krieg waren sie ja nie gezogen. Zwei ganze Legionen brauchten wirklich unendlich lange, bis sie in Viererreihen ihren Weg durch die Stadt gebahnt hatten...

  • Witjon war ebenfalls unter den Schaulustigen, die das soldatische Monstrum begafften. Die Nägel der Soldatenstiefel machten einen unaufhörlichen Lärm auf dem Straßenpflaster der Hauptstraße und die eine oder andere Centurie stimmte ein Marschlied an, um der Bevölkerung etwas zu bieten. Hier und dort stand eine Gruppe junger Frauen, die die Legionäre mit schüchternen Blicken bedachten. Der ein oder andere Miles bekam sogar eine Blume an den Helm gesteckt und zog damit den Neid seiner Kameraden auf sich. Doch nicht jeder war begeistert über den Einzug der Legionen. Besonders den Decuriones sah man eine gewisse Anspannung an. Es war ein Kraftakt, selbst für eine größere Civitas wie Mogontiacum, tausende Mäuler mit Nahrung zu versorgen. Wie bereits in den Orten im Norden würde ein Seufzer der Erleichterung durch die Reihen der Mogontiner gehen, wenn Flaminius Cilo seine Männer wieder aus der Stadt herausgeführt hatte und im Süden verschwunden war.


    Witjon wandte sich letztlich mit gemischten Gefühlen ab. Er hoffte auf einen Sieg dieser Legionen, die noch stolz und kraftvoll dahermarschierten. Vielleicht sollte man Mars ein Opfer darbringen, denn eine Niederlage der germanischen Truppen würde sicherlich Ärger für Mogontiacum nach sich ziehen, denn hier hatte immerhin der Statthalter seine Pläne geschmiedet und die Truppen Versorgung bezogen. Zumal die Provinzen auch für größere marodierende Germanengruppen attraktiver wurde, wenn die Verteidiger geschwächt aus der Schlacht zurückkehrten.

  • Dicht neben seinem Vater stand auch Lucius und beobachtete die Soldaten. Obwohl der Alte ihm mit seinen Schikanen, die angeblich ach so soldatisch waren, das Leben zur Hölle gemacht hatte, übte die Truppe doch eine seltsame Faszination auf ihn aus. Immerhin fühlte er sich nach der harten Schule jedem einzelnen Legionär ebenbürtig - was ihm nützen würde, wenn er einst selbst an der Spitze einer solchen Truppe stand. Immerhin hatte sein Vater ihm auch ausführlich erklärt, was die ritterlichen Offiziere für Aufgaben hatten und, dass er davon ausging, dass auch Lucius einmal zu ihnen gehören würde.


    Etwas abseits erblickte der junge Mann auch Duccius Marsus - wenn er an die Duccier dachte, musste er gleich an die Gefahr denken, die ohne den Schutz der Legionen über dem Land lag...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Als der Statthalter sie passierte, stupste Crispus seinen Sohn an und deutete auf den Legaten.


    "Schon wieder ein Senator, siehst du? Immerhin sehen wir 'ne Menge von denen dank diesem Krieg. Und dahinter sind seine Offiziere, die Reiter da sind die ritterlichen Tribune - das wirst du auch einmal werden, wenn die Götter wollen..."


    Natürlich hatte er seinem Sohn bereits eingetrichtert, welche Ränge es in einer Legion gab, woran man sie erkannte und so weiter - aber allzu oft gab es eben auch nicht die Gelegenheit, solch einen Aufmarsch zu verfolgen.


    Dann entdeckte er Marsus und gab seinem Sohn ein Zeichen.


    "Gehen wir 'rüber zu Marsus, vielleicht weiß er was über die Kosten für uns."


    Dann schob er sie zwischen den Decurionen vorbei zu dem Duccier. Er begrüßte ihn mit einem Nicken und beobachtete dann schweigend die nächste Kohorte, die sich an ihnen vorbeischob.


    "Duccius, weißt du, was uns der Krieg bisher kostet?"


    fragte er dann ganz beiläufig. Diese Unzahl von Männern hatte sicherlich ihre Vorräte aufgestockt - und wer zahlte, war wohl klar.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Duccius, weißt du, was uns der Krieg bisher kostet?"


    fragte er dann ganz beiläufig. Diese Unzahl von Männern hatte sicherlich ihre Vorräte aufgestockt - und wer zahlte, war wohl klar.


    Witjon erwiderte das Nicken. Auf Crispus' Frage hin zuckte er dann nur mit den Schultern. "Die genauen Zahlen kenne ich nicht. Aber da unser Geld ja noch nicht aus Argentoratum hergebracht worden ist, sind vermutlich sämtliche laufenden Einnahmen für die Vorratsbeschaffung drauf gegangen. Wir können froh sein, wenn dieser Krieg zügig gen Süden wandert und dort auch bleibt."

  • "Das ist wahr. Allerdings werden die beiden Heere sich sicherlich über uns versorgen..."


    antwortete Crispus und dachte an die armen städtischen Bediensteten, die wahrscheinlich keinen Lohn ausgezahlt bekamen - vielleicht sollte der Ordo Decurionum ein wenig Geld organisieren...


    "Oder weißt du etwas darüber, wie es in anderen Provinzen aussieht? Haben sich noch mehr uns angeschlossen? Also außer diesem Cornelier in Syria?"

  • Nach der Vorhut und der Hauptstreitmacht fand sich der Tross ein, der jedoch einen Umweg nahm um von Westen her durch das Castellum der zweiten Legion zu ziehen, die dort eingelagerten Vorräte zügig aufnahm und dann durch die Stadt über die Brücke zog um sich südlich der Mattiacerfestung wieder mit dem Heer zu vereinen. Erst dann zog die Nachhut, bestehend aus einer Cohorte und einer größeren Truppe Reiterei, hinterher... es würde mehrere Stunden gedauert haben bis sich der riesige Heerwurm versorgt und durch das Nadelöhr der Brücke begeben hatte.


    Fünf Stunden später würde man damit beginnen das Marschlager zu errichten, um am nächsten Tag frühstmöglichst weiterzumarschieren. Diese Prozedur würde sich vom Abmarsch aus Mogontiacum ganze elf Mal wiederholen bis das große Heer unter dem Kommando des Flaminius Cilo endlich in Raetia in Augusta Vindelicum ankommen würde. Bis dahin würde man stur am Limes entlangmarschiert sein und den Stämmen jenseits der noch nicht allzu befestigen Grenze klargemacht haben wie ein derart gigantisches Heer aussehen mochte.


    TDV

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Das ist wahr. Allerdings werden die beiden Heere sich sicherlich über uns versorgen..."


    antwortete Crispus und dachte an die armen städtischen Bediensteten, die wahrscheinlich keinen Lohn ausgezahlt bekamen - vielleicht sollte der Ordo Decurionum ein wenig Geld organisieren...


    "Oder weißt du etwas darüber, wie es in anderen Provinzen aussieht? Haben sich noch mehr uns angeschlossen? Also außer diesem Cornelier in Syria?"


    Missmutig stimmte Witjon dem Petronius zu. "Im schlimmsten Fall müssen wir in unseren Nachbarcivitates im Westen Getreide ankaufen, wenn unseres nicht mehr reicht", mutmaßte er dann noch. Auch wenn es grundsätzlich immer der Fall war, dass die Menschen in den Städten schneller Hunger litten als ihre Nachbarn auf dem Land, wenn es zu Nahrungsknappheit kam, könnte es diesmal sogar bei den Bauern knapp werden. Zumindest nahm Witjon das an, wenn man davon ausging, dass man den Bauern wesentlich mehr Getreide abkaufen musste, als sonst üblich war.


    Hinsichtlich Crispus' zweiter Frage konnte Witjon nur mit den Schultern zucken. "Ich weiß vermutlich nicht mehr als du. Es gilt als gesichert, dass Cornelius' Bruder in Britannia auf unserer Seite steht. Und Gallia sowie Belgica haben bisher quasi keine Beachtung gefunden, weil dort kein nennenswertes Militär stationiert ist. Ich schätze aber, dass die sich ruhig verhalten werden. Was sollte es ihnen auch bringen, sich jetzt einzumischen? Höchstens finanzielle Unterstützung wäre von ihnen zu erwarten, aber darüber weiß ich jedenfalls nichts. Und über die Provinzen im Süden ist im Grunde genommen nichts bekannt."

  • "Hm, ich wette die Männer am Danuvius werden sich nicht so schnell anschließen. Man sagt, dass Salinator bei seinen Männern nicht unbeliebt war."


    plauderte Crispus weiter, während weitere Soldatenreihen an ihnen vorüberzogen - der Alte hatte ganz vergessen, wie lang so ein Heerwurm war. Manche Soldaten wirkten bereits ein wenig müde, obwohl sie den Großteil der Reise noch vor sich hatten - und die größten Gefahren, denn ihre Gegner würden ihresgleichen und keine abgerissenen Banditen sein...

  • "Entschuldigung! .. Oh Mist.. Entschuldigung!!" schallte es nur so durch die Straßen Mogontiacums. Ständig rempelte Dagwin wen an oder stiftete sonstiges Chaos. Er hatte es eilig!


    Die Legion setzte sich in Bewegung! Er hatte noch Leif beim Stall helfen müssen, daher war er spät dran, sein Verwandter Witjon musste schon irgendwo dort sein.
    Das würde er sich nicht nehmen lassen, römische Soldaten in Reih und Glied dem Triumph entgegen maschierend.
    Die Menge der Schaulustigen war leider nicht allzu überschaubar, daher dauerte es etwas, bis er Witjon fand.


    Keuchend und hastich nach Luft ringend kam er bei seinem Verwandten an.
    "Uff.. hab.. hab ich.. was verpasst?" gab er nach und nach von sich, dann staunte er nicht schlecht. So viele Soldaten! Er war schlichtweg völlig beeindruckt und bemerkte so erstmal nicht, dass Witjon sich mit einem Mann unterhielt. Nach einigen Momenten drehte er sich um und strahlte Witjon vor Begeisterung an. Als er seinen Blick weiter nach rechts schwenkte sah er dem Mann in die Augen, mit dem sich Witjon unterhalten hatte. Der Mann sah irgendwie grimmig aus.. ein wenig eingeschüchtert, brachte Dagwin erstmal kein Wort heraus.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Hm, ich wette die Männer am Danuvius werden sich nicht so schnell anschließen. Man sagt, dass Salinator bei seinen Männern nicht unbeliebt war."


    "Gut möglich", gab Witjon zu. "Er hat angeblich viele Freunde dort unter den Kommandeuren. Immerhin haben sie in der Gegend jahrelang zusammen Seite an Seite gekämpft. Zusammen mit dem verstorbenen Valerianus, die Götter seien im gnädig." Witjon zuckte ein bisschen die Achseln. Er wusste auch nur, was man sich so auf der Straße erzählte.
    "Aber andererseits heißt es ja, dass Aegyptus sich losgelöst hätte. Vielleicht muss sich Vescularius in Rom ja plötzlich gegen zwei Seiten verteidigen?"


    Zitat

    Original von Faustus Duccius Decula
    Keuchend und hastich nach Luft ringend kam er bei seinem Verwandten an.
    "Uff.. hab.. hab ich.. was verpasst?" gab er nach und nach von sich, dann staunte er nicht schlecht. So viele Soldaten! Er war schlichtweg völlig beeindruckt und bemerkte so erstmal nicht, dass Witjon sich mit einem Mann unterhielt. Nach einigen Momenten drehte er sich um und strahlte Witjon vor Begeisterung an. Als er seinen Blick weiter nach rechts schwenkte sah er dem Mann in die Augen, mit dem sich Witjon unterhalten hatte. Der Mann sah irgendwie grimmig aus.. ein wenig eingeschüchtert, brachte Dagwin erstmal kein Wort heraus.


    Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen von Dagwin, der plötzlich zwischen den Menschen auftauchte und voller Begeisterung die marschierenden Soldaten angaffte. Witjon musste grinsen über so viel kindlichen Ungestüm.
    "Keine Sorge, du hast nichts verpasst. Die Legionäre marschieren und marschieren und das wird noch lange so bleiben", antwortete er in gutmütigem Ton.


    Dann wandte er sich an Crispus und stellte die beiden einander vor. "Petronius, dieser neugierige Bursche hier ist mein Großneffe Faustus Duccius Decula. Faustus, begrüße artig meinen Kollegen, Decurio Marcus Petronius Crispus." Er gab dem Jungen einen auffordernden Wink und erklärte diesem weiter: "Soll ich dir etwas verraten? Petronius ist ehemaliger Primus Pilus der Legio Secunda. Er ist ein richtiger Legionsveteran."

  • "Aegyptus auch? Das is' ja ein Ding!"


    erwiderte Crispus staunend - diese Neuigkeit hatte er tatsächlich noch nicht gehört. Und es erinnerte ihn daran, dass Reatinus in Aegyptus einer der höchsten Offiziere war - die Götter schienen nicht zu wollen, dass sie auf verschiedenen Seiten kämpften. Vielleicht war dies auch ein Wink, auf welche Seite man sich stellen sollte...


    Bevor er aber weiter auf die politische Großwetterlage eingehen konnte, kam ein kleiner Stöpsel angelaufen, den der Alte schon öfter im Umkreis der Duccier gesehen hatte. Der Name sagte ihm allerdings nichts - wahrscheinlich Verwandtschaft aus den Wäldern Germaniens. Dass man ihn als Primipilaris vorstellte, entlockte ihm ein Lächeln.


    "Jaja, so'ne Truppe hab' ich auch 'mal kommandiert!"


    bemerkte er und deutete auf die vorbeimarschierenden Truppen.


  • Dagwin war offensichtlich so baff, dass er erstmal keinen Ton mehr herausbekam. Deshalb schmunzelte Witjon nur milde und wuschelte dem kleinen Duccius durchs Haar.


    Petronius Crispus zugewandt hakte er dann einfach wieder dort ein, wo Dagwin sie beide unterbrochen hatte.
    "Allerdings, Aegyptus hat sich auch gegen den Vescularius gestellt. Oder zumindest nicht auf seine Seite. So ganz klar ist das wohl noch nicht, sagt man. Aber 'man' sagt ja bekanntlich viel. Wenn es nach den einfachen Leuten geht, ist Italien bereits in Mord und Totschlag versunken."
    In einem kritischen Blick äußerte Witjon seine Skepsis über derart leichtfertiges Gerede. Und noch immer zogen Milites im Gleichklang der Caligae an ihnen vorüber. Bedrohlich hallten die Nägel ihrer Soldatenstiefel durch die Straßen Mogontiacums.

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