[Canabae] Ein neues Heim für ein junges Paar aus zwei Welten

  • Es war kurz vor Sonnenuntergang und Corvinus stand, ungeduldig von einen auf den anderen Fuß trippelnd in einer Seitenstraße des Canabae.
    Wenn man aus dem Porta Principalis Dextra das Castellum verließ kam man mitten ins Canabae. Folgte man der Haupstraße, die nach dem verlassen des Castellum einen leichten Knick nach Links machte, würde man, nach verlassen des Canabae am Drususstein vorbeikommen und später zum Vicus Novus. Wenn man nicht dem Knick folgte sondern geradeaus ging kam man auf eine kleine Nebenstraße. Da stand Corvinus nun knappe 400m vom Tor entfernt.
    Wie überall standen hier im Canabae fast ausschließlich Streifenhäuser.
    Diese unterschieden sich in Details alle voneinander waren aber alle nach dem gleichen Muster erstellt worden.


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    Immer wieder sah er sich aufmerksam um und hielt nach Alwina Ausschau. Hatte er alles richtig aufgemalt? Würde sie ihn finden. Er fing an die Straße auf und ab zu gehen.

  • Aus der Stadt hinaus. Die Via entlang bis zum ersten Abzweig, links. Die Sonne ging bald unter. Sie lief die Seitenstraße entlang. Ihre Schritte wurden schneller als sie Berengar sah, der ihr entgegen kam. " Corvinus." rief sie und rannte zu ihm. Den Peblos mit einer Hand gelupft, so fiel das Rennen leichter. " Wartest du schon lange? Ich habe mich beeilt. Es war einfach zu finden. Von hier ist es noch näher zu den Bienen." Sie sah an ihm vorbei. " Und da geht es zum castellum nicht wahr? " sie atmete durch. Ein flüchtiger aber zärtlicher Kuss. " Welches Haus ist es denn ?"
    Ihr stand die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Ein Haus anzusehen, ihr zukünftiges gemeinsames Haus, wenn es ihren Vorstellungen entsprach.

  • Er erwiederte ihre Begrüßung und war ganz aufgeregt was daran zu merken war das sein Kuss fast noch flüchtiger war als ihrer.


    "Etwas mehr als 21 Jahre aber nun bist du ja seit ein paar Wochen da."


    Er folgte ihrem Blick.


    "Ja genau das da hinten", es waren wohl gut 400m ", ist die Porta Principalis Dextra. Wenn du dadurch gehst und dich nach links drehst kommen zuerst die Barracken der I Cohorte. Dann folgt man dem Intervallum, das ist der Weg zwischen der Mauer und den Barracken. Erst geht es an der Therma vorbei und dann kommen die Barracken der II Cohorte. Die zweite Barracke ist die meiner Centurie. Also selbst wenn ich im Castellum bin, wäre ich keine 1000 Schritte entfernt."


    In seiner Aufregung hatte er das plappern angefangen. Dabei war ja noch gar nicht klar ob ihr das Haus gefallen würde. Er war auch ein wenig im Zweifel was das anging. Frauen hatten ja manchmal so ihre Vorstellungen und er wusste nicht genau ob das bei Germaninnen anders war. Das Haus lag an einer Nebenstraße aber der Knick wo die Haupstraße abging war nur 5 Häuser weiter. Wenn man aus dem Haus auf die Nebenstraße trat konnte man das Tor des Castellums sehen.


    Er wollte sie nicht länger auf die Folter spannen und ging zum 6 Haus vom Knick an gezählt.


    Das Haus machte von außen keinen wirklich guten Zustand. Es zeigte deutliche Spuren der Vernachlässigung. Das Vordach sowie das eigentlich Dach schien einige Löcher zu haben und auch das Fachwerk an den Seiten war an diversen Stellen beschädigt.
    Corvinus fing gleich an es zu verteidigen.
    "Also lass dich von dem ersten Anblick nicht täuschen. Es wurde nicht gut behandelt und braucht definitiv Pflege, Zuneigung und Arbeit. Ein Kamerad der im zivilen Maurer ist hat mir aber versichert das die Substanz in Ordnung ist. Es war auch nie ein Lupanar oder dergleichen. Das Paar was es vorher bewohnt hat ist vor einiger Zeit gestorben und die beiden Söhne hatten sich nicht einigen können wer es bekommt und es so verkommen lassen."


    Er holte einen Schlüssel vor und sperrte eine durchaus massive Fronttür auf und betrat den erste Raum nach der Veranda.


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  • Entgeistert sah sie ihn an. Er nahm sie gerade gehörig auf den Arm. " Corvinus." Sie boxte ihn leicht in die Seite. 21 Jahre, er war im besten Alter.


    Seine Wegerklärung wurde spätestens beim Intervallum und der Therme für Alwina zu kompliziert. Sie ließ ihn erzählen, er war scheinbar aufgeregt.


    Dieses Haus war es also. Stirnrunzeln und skeptische Blicke. Durch das Vordach schien an manchen Stellen die Sonne. Beim Haus sah es nicht viel besser aus. Die Löcher in den Wänden hätte man als Dunstabzug oder Fenster benutzen können. Wie konnte man ein Haus nur so verkommen lassen. Alwina seufzte hörbar. Wie es wohl drin aussah? Beim Aufsperren löste sich vom Vordach ein Dachziegel und zersprang scherpelnd auf der Straße. Alwina sah Corvinus bedeutungsvoll hinterher als er das Haus betrat. Vorsichtig folgte sie ihm und flüsterte. " Nur ein bisschen Pflege, Zuneigung und Arbeit."

  • "Scheiße", kommentierte er den Dachziegel.
    Er merkte schon das es wohl doch etwas mehr zu tun gab. Aber er vertraute seinem Kameraden der gesagt hatte das die Substanz gut war. Das Haus war ja auch noch nicht alt eben nur die letzten paar Jahre sich selber überlassen worden. Von der Lage aber fast ideal und soweit Corvinus in der knappen bisherigen Zeit hatte feststellen können das einzige was machbar war.


    Grundsätzlich war der Raum wie das ganze Haus gebaut. Ungefähr bis zur Schulterhöhe, von Corvinus waren die Mauern aus mehreren Schichten gebrannter Ziegeln. An den Innenseiten verputzt mit einem Putz dem Marmor beigemischt wurde und an den Außenseiten mit Ton. Darüber bestanden die Wände aus doppeltem Fachwerk. Das traf für alle Außenmauern zu. Bei den Innenmauern war die zwischen dem Raum in dem sie gerade standen und der große Raum (7) massiv aus verputzten Tonziegeln. Die anderen Innenmauern dünnere Wände aus verputztem Fachwerk.
    Der Boden des Raumes indem sie gerade standen, wie sich später herausstellte des ganzen Hauses wieder mit Ausnahme des großen Raums(7) waren große Terracottafarbene Bodenfliesen.
    Außer der Tür durch die sie gerade den Raum betreten hatten gab es links und rechts von der Tür noch große Läden die mit zweiflügeligen Holztüren verschlossen waren. An den beiden Wänden gab es je zwei kleine Fenster die ebenfalls mit kleinen Läden verschlossen waren.
    Der Raum, früher mal der Verkaufsraums des Hauses, war übersäht von Unrat. Mehrfach schienen ihr Fremde übernachtet zu haben. In einer Fensternische nisteten Tauben und eine dicke Staubschicht überzog alles. An Möbel oder dergleichen war nichts vorhanden.


    "Öhm... also das wird besser versprochen", sagte Corvinus aufgeregt und zog Alwina durch die dahinter liegende Tür und stand auf einem kleinen Flur.
    An jeder Seite gingen zwei Türen ab. Rechts lag nach Corvinus Aussage zuerst die Culina und dann ein Waschraum. Links zwei fast gleich große Räume die ehemaligen Wohn- und Schlafräume der Bewohner.
    "Willst du dir erst hier die Räume ansehen oder wollen wir erst durchgehen zum hinteren Teil?"

  • Skeptisch sah sich Alwina um. Unrat, Scherben, Stoffreste. Sie drehte sich zur Front und stellte sich vor wie es hier aussehen könnte. Die Vorstellung zerplatzte mit einem Ruck. Alwina fand sich in einem schmalen Flur wieder. „ Erst hier die Räume. Schließlich wollen wir hier wohnen. Ich hoffe in der culina den Herd haben sie stehen gelassen.“ Erwartungsvoll warf sie einen Blick um die Ecke in die culina.


    Waren die Räume einigermaßen in Ordnung ließe sich drüber reden, dieses Haus zu nehmen. Im Grunde warteten hier die gleiche Arbeiten, wie an der Hütte im Wald, nur umfangreicher. Ohne hilfreiche Hände war es nicht bis zum Winter zu schaffen. " Wieviel will er denn für das Haus haben?" fragte Alwina.

  • "Ich glaube schon", kommentierte er mit etwas unglücklichem Ton. Er wusste ja das es nicht gut aussah. Aber ein neues Haus konnte er sich nicht leisten und so wie es bisher aussah waren alle Behausungen die sonst noch in Frage kommen in noch schlechterem Zustand, in schlechter Nachbarschaft direkt neben einer Taberna oder Lupanar wollte er nicht wohnen oder einfach zu weit weg. Naja wenn es Alwina am Ende nicht gefiel würde er weitersuchen.


    Die Frage nach dem Preis half ihm etwas auf andere Gedanken zu kommen.
    "Das ist ja das gute daran. Es würde das erste Jahr gar nichts an Miete kosten. Dem dem es jetzt gehört hat es bei einem Kartenspiel gewonnen. Er ist noch nicht lange dabei will aber schon Imunes werden da er keine Lust mehr auf die ewigen Wachdienste hat. Zum Imunes kann ich ihn nicht einfach machen da ich aber die Wachpläne schreibe würde ich ihn einfach nicht mehr draufsetzen. Wenn der Feldzug vorbei ist haben wir ein Vorkaufsrecht."
    Er sagte ihr offen die volle Wahrheit. Keine Ahnung ob es bei germanischen Kriegern auch derat Geschäfte zwischen Vorgesetzten und Untergebenen gab aber er wollte das es zwischen ihnen keine Geheimnisse gab. Sie standen immer noch in der Tür zwischen Verkaufsraum und Wohnbereich.
    Er setzte die Führung fort:


    Während eine massive Tür die Verbindung zwischen Verkaufsraum und "Wohnflur" abtrennte, die allerdings dringend Farbe und Öl brauchte, waren die Eingänge zu den 4 Räumen den Flur entlang ohne Türen. Man konnte erkennen das in jedem Durchgang eine Vorkehrung für einen schweren Vorhang war. Von den Vorhängen selber war aber keine Spur zu sehen.
    Der erste Raum auf der rechten Seite war etwas lang gestreckt. Es war die Culina das Hauses. 3 kleine Fenster an Außenwand brachten Licht in den Raum. Rechts an kompletter Wand zum Verkaufsraum stand, lag mehr, die Ruine eines großen Regals. An der Flurwand "stand" weiteres aber schmaleres Regal mit Türen, also eher ein Schrank. Es war allerdings im selben Zustand wie das andere Regal.
    An Außenwand unter einem Fenster ein Tisch für max. 4 Personen. Der Tisch sah noch einigermaßen aus, nur komplett verdreckt. Es fehlten aber alle Stühle. Unter den anderen beiden Fenstern gemauerter Herd der eine Größe hatte die ausreichte um auf ihm Speisen zu machen die man im Verkaufsraum würde anbieten können. Oder vielleicht durch einen der Läden hindurch. Der Herd war Sehr sehr dreckig und bei eintreten waren deutliche hörbare Geräusche von Mäusen zu vernehmen. Links, an Wand zum Nebenraum war eine Luke im Boden zu erkennen. Darunter war ein ca. 2m tiefer, 2x2m großer "Keller". Die steile Stiege hinunter, sowie die Regale und das Fass welches zu sehen war, taugten allerdings alle nur noch zum Feuermachen.
    Wieder auf den Flur hinaus kam nach der Culina der nächste Raum. Er war kleiner und annähernd quadratisch. Hier waren größtenteils weiße Fliesen an Boden und Wänden. Diese waren teilweise mit Symbolen bemalt. Doch die Farben waren verblaßt und auch hier war eine dicke Dreckschicht. Links an der Wand entlang war zunächst auf hüfthöhe ein "Waschbecken" mit einer Steinplatte daneben. Daneben dann ein großer gemauerter "Waschzuber". Der Zuber war groß genug das darin 2 Personen gleichzeitig sitzen konnten wenn sie dicht zusammen saßen. Er hatte, genau wie das "Waschbecken" tatsächlich einen Abfluss. Beides war mit einer dicken Schicht Grünspan überzogen.
    An der Außenwand war wieder ein kleines Fenster. Unter Fenster, von dem Zuber durch eine hüfthohe ehemals weißgetünchte Mauer getrennt, befand sie eine gemauerter "Abortkonstunktion". Bedeutete eine steinerne Sitzplatte mit Loch. Darunter ein großer Eimer. Daneben stand ein weiterer Eimer mit Schwamm am Stock. Wobei der Schwamm total vertrocknet war.
    "Hinter dem Haus gleich bei der Hoftür ist ein Brunnen. Der ist wird von den gut 10 Häusern direkt herum genutzt", versuchte Corvinus etwas positives in all dem Dreck anzumerken.


    Wieder auf dem Flur getreten führte er Alwina in die beiden Wohnräume und hoffte auf keine weiteren Überraschungen.
    Beide Räume (5 und 6) waren nahezu gleich groß. Sie wurden jeweils von zwei kleinen Fenstern beleuchtet. Beide Räume waren vollkommen frei von Möbeln und ebenfalls stark verschmutzt einer zeigte deutliche Spuren von zeitweisen Übernachtungsgästen.
    Im rechtenn Raum lag auf Fensterbank ein fetter brauner Kater der beim eintreten einmal genervt maunzte und als Corvinus sich ihm näherte einmal fauchte und dann durch die Decke auf den "Dachboden verschwand.


    "Der schafft die Mäuse wohl alleine nicht mehr", kommentierte Corvinus.


    Am Ende der 4 Räume machte der Flur einen Knick nach rechts, dann nach einem kurzem geraden Stück einen nach Links. Dahinter war ein relativ langer Flur mit zwei kleinen Fenstern an der Außenwand. Am Ende war eine massive Tür zu sehen die wohl auf den Hof führen würde und vor der Tür lag eine tote Katze.
    Alle kleinen Außenfenster die sie bis jetzt gesehen hatte befanden sich in ca. 1,8m Höhe und waren mit kleinem Fensterladen verschließbar. Sie alle brauchten dringend Farbe und Öl.


    "Und?", fragte Corvinus zum Schluß mit Hoffnung in der Stimme.

  • Was gab es da zu sagen. Sie sah nach oben, an den Wänden entlang, seufzte hörbar. " Ein kaputtes Dach, kaputte Wände, Dreck überall. Du denkst das ist das Richtige für uns?" Insgeheim hatte sie den Laden vorn in Gedanken schon eingerichtet. Eine Vorstellung von ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Die culina wurde zum Mittelpunkt ihres zukünftigen Hauses und Ingrim konnte mit. Sie hatte die Hütte im Wald selber hergerichtet. Hier brauchte sie professionelle Hilfe. Der Winter war schneller da als man denken konnte, bis dahin mussten Dach und Wände dicht sein. " Du sagtest das erste Jahr keine Miete und nach dem Feldzug könnten wir es kaufen?" Sie drehte sich, sah andächtig nochmals in jeden Raum, schüttelte den Kopf. " Corvinus, weißt du, das Haus..... so wie es aussieht." Nachdenklich sah Alwina ihn an, dann ihr Entschluss. " Wir nehmen es."

  • Er ließ ein wenig die Schultern sinken.
    "Wenn es irgendwie machbar ist kümmer ich mich vor dem Abmarsch noch um Dach und Wände...",


    Er nickte wegen der Miete und dem möglichen Kauf...


    Seine Schultern sanken noch etwas tiefer als sie scheinbar versuchte ihm zu sagen das sie es nicht wollte.


    Doch dann kam es anders.


    "Wirklich?", fragte er zunächst ungläubig. Dann jauchzte er laut. Er würde ein zu Hause haben. Mit einer Frau die er liebte. Noch mehr für das es sich lohnte zu kämpfen und zurück zu kehren.
    In seinem Freudentaumel küsste er sie erst wild und nahm sie dann tatsächlich auf den Arm.
    "Warte bist du den Rest siehst!"


    Mit seiner wertvollen Fracht auf dem Arm rannte er den langen Flur entlang, stieg über die tote Katze und öffnete die Hintertür. Die ebenfalls sehr massiv war, dringend Farbe und Öl brauchte und nur schwer aufging.
    Er trug sie durch die Tür und sie standen beide auf dem
    "Wohnhinterhof".
    Der gesamte Hinterhof wurde von einer ca. 2m hohen Außenmauer aus gebrannten, erdfarbenen, verputzten Ziegeln umfasst. Oben auf der Mauer waren Tonscherben angebracht mit scharfen Kanten. So leicht würde da keiner drübersteigen.
    Neben Tür durch die sie gerade gekommen waren war in die Außenmauer eine weitere Tür eingelassen. Sie musste in den Zwischenraum zwischen ihrem zukünftigen Haus und dem Nachbarhaus führen. Allerdings sah es so aus als ob diese sich im Moment jedenfalls nicht öffnen ließ.
    Fast die ganze rechte Außenwand des "Wohnhinterhofes" wurde von einem verfallenem Holzdach eingenommen unter dem tatsächlich sogar noch etwas Holz lagerte. Es schien allerdings sehr sehr gut abgelagert zu sein.
    Am Ende stand ein großer Runder Steinbackhofen.
    Unten Feuerstelle, darüber der Ofen mit zwei Lagen.
    Neben dem Ofen eine weitere massive Tür um Hof zu verlassen.
    "Dahinter ist wie gesagt in ein paar Metern ein Brunnen!"


    Die Innenmauer war eine Holzwand die dringend Farbe braucht und ca. 1,6m hoch war. Momentan war sie einfach nur grau
    Näher zur Außenmauer als zum Haus hin war in die Holzwand eine schmale Tür eingelassen.
    Zwischen Tür und Wohnhaus gab es zwei weitere Vordächer. Beide sehr baufällig aber standen noch. Unter dem näher zur Tür hin war ein Tisch mit "Richtblock" und man konnte am Dach ein paar Hacken zum aufhängen erkennen.
    Unter dem anderen Vordach war eine großer gemauerter "Kiste". Inder sich tatsächlich noch die Reste eines Sackes und Getreidekörner befanden. Allerdings auch ein paar Nagerleichen und ein erbärmlicher Gestank.
    Der Boden war mit dichtem Rasen bedeckt der an einigen Stellen fast hüfthoch war und an anderen, wahrscheinlich dort wo früher immer viel gestanden und gearbeitet wurde eine halbe Wade hoch.


    Corvinus setzte Alwina ab und öffnete die Tür zum "Hühnerhof" da der Durchgang zu schmal war als das er sie durchtragen konnte.
    Hier war ein offener Hof an dessen Außenmauer entlang zahlreiche Nistmöglichkeiten in mehr oder weniger schlechtem Zustand waren. Der Boden, warhscheinlich nach jahrelanger Düngung und Verlust von scharrenden Hühnern fast komplett mit hüfthohem Gras bewachsen.
    In den Hühnerstall und damit zurück ins Haus führte eine schmale Tür wo links und rechts davon jeweils eine "Hühnertür" war.


    Corvinus wollte ihr alles zeigen und öffnete die Tür zum Hühnerstall damit Alwina reinsehen konnte.


    Ein großer Raum, annähernd so groß wie der Wohnraud des Hauses, war hier früher ein Hühnerstall. An der Außenwand befanden sich 4 "Schießschartenartige" vergitterte Fenster. Diverse Hühnerkäfige und Nistplätze für Hühner, waren die Einrichtungsgegenstände des Raumes. In wie weit man diese noch brauchen konnte war erstmal schwer zu sehen. Einen guten Eindruck machten sie aber nicht gerade.
    Die Mauern, der komplette Raum hatte dichte "Außenmauern", gingen bis hoch zum Dachstuhl und hatte scheinbar keine Verbindung zum restlichen Dachboden oder Haus.
    Im Dach waren noch zwei "Kamine" mit vergittertem Deckel die ca. 1,5m über Dach hinaus gingen.
    Der Boden war aus gestampftem Lehm. Einstreu oder dergleichen nur noch rudimentär erkennbar.


    "Hier wurden früher wie gesagt Hühner gezüchtet und sie selber und die Eier verkauft. Ich weiß nicht ob dir auch sowas vorschwebt. Könnte riechen, obwohl ich glaube das die Kamine, die dicke Mauer und die Holzwand es einigermaßen vom Wohnbereich fernhalten werden. Die Eier und natürlich auch das Hühnerfleisch kannst du auf jeden Fall sehr gut an Legionäre und Römer verkaufen. Ich weiß nicht wie es bei Germanen und Galliern ist aber Römer essen bestimmt täglich mehrere Eier so sie denn zu kriegen sind."



    Sim-Off:

    Wollte eben die Beschreibung des Hauses im "Vorher" Zustand fertig machen deshalb der zweite lange Post.

  • Die Reaktion von Corvinus machte ihr Angst. Unerwartet verlor sie den Boden unter den Füßen. Ihr Arme flogen um seinen Hals. Sie juchzte vor Schreck und lachte als sie erkannte, dass er sich wie ein kleines Kind freute. Er trug sie bis in den Hof. Alwina hörte ihm zu, sah alles an. Bei der Kiste rünfte sie die Nase. Weiter ging es durchs Gras. Eine Sichel zum Grasschneiden musste her. Gedanklich hatte sie ein kleine Liste angefertigt. Was an wichtigen Dingen gekauft werden musste. Corvinus setzte sie ab, erleichert ging sie hinter ihm her sah sich den Stall an. Hühner und ihre Eier. Hühner wurden in solchen Ställen gehalten. Alwina kannte die Hühner erst, seit sie hier in Mogontiacum lebte. Bei ihnen gab es nur Schafe, Rinder, Ziegen und Pferde. Eier wurden in der Brutzeit der Enten und Gänse gesammelt. Kleiner Vögel mussten auch dran glauben, mit der Maßgabe, dass mindestens ein Ei im Nest zurück blieb. " Wir hatten keine Hühner. Ich werde Valgiso oder Boduognatos fragen, die können wir da weiterhelfen." Davon ging sie ganz fest aus. Die beiden wussten viel , warum nicht was über Hühner züchten.


    Die Sonne war fast hinterm Horizont verschwunden. Alwina rieb sich die Hände. Es war kühler geworden. Der Sommer wollte dieses Jahr nicht so richtig zum Vorschein kommen.
    Die Sonne musste unbedingt wärmer scheinen, das war wichtig für die Bienen und den Honig. " Hinter dem Lagerhaus steht ein alter Karren. Den bringe ich her zum Schutt wegfahren. Morgen, auf dem Markt werde ich ein paar Dinge kaufen. Übermorgen nach den Bienen, fange ich hier an. Bist du einverstanden?" Corvinus und sie hatten bald ein schönes zu Hause. " Es wird schön. Doch ich glaube wir schaffen das."

  • "Das ist gut, wenn dir was anderes einfällt was du mit dem Platz machst... du bist die Herrin hier im Haus", sagte er auf die Sache mit den beiden Galliern und den Hühnern.


    "Natürlich bin ich einverstanden. Morgen ist auch mein ganzer Tag verplant. Aber ich versuche morgen was und wenn es klappt kann ich ein paar Tage mit ein paar Kameraden hier arbeiten. Damit wenigstens das Dach und die Wände wieder in Ordnung sind."


    Er legte ihr den Arm um die Schulter und schaute ins Nirgendwo:
    "Da bin ich mir sicher, alleine schon weil du da bist."

  • Das hörte sich fast an wie zu Hause, Herrin im Haus. Eine eigene Familie, Corvinus und sie. Was kam zwangsläufig ins Spiel, Kinder. Die Familie vergrößern und erhalten. Jungen für Ruhm und Ehre, Mädchen für die Festigung von Freundschaften und familiären Bindungen. Aber darüber befanden die Götter und es wäre angebracht ihnen zu opfern, um bestmögliche Aussichten auf gesunde, starke Kinder zu haben.


    "Dach und Wände dicht. Das wäre das wichtigste von allem und hilft sehr viel weiter. Wenn es klappt wird das Haus bis zum Winter fertig sein." Alwina hatte noch etwas auf dem Herzen. " Hättest du etwas gegen einen Mitbewohner. Er arbeitet bei uns für sein Unterkunft." Bittend sah sie ihn an.

  • Die Frage versetzte ihm zunächst einen Stich der gleichzeitig aus Eifersucht und Verlustangst gespeist wurde. Er schluckte erst einmal bevor er antwortete. Es nützte nichts er musste und wollte ihr vertrauen und hatte eben noch gesagt das sie die Herrin im Haus sein würde.
    "Also... ähm... nicht direkt und ich hab ja gerade gesagt das du die Herrin hier bist.... ich lass dich ja auch wirklich mit der ganzen Arbeit alleine und so weiter... also wenn es den sein muss.... kenn ich ihn denn zufällig?"


    Es musste ein Mann sein sie hatte ja von etwas männlichem gesprochen. Corvinus hoffte auf so jemanden wie den alten von den Bienen.

  • War da ein Fünkchen Eifersucht seinem Verhalten? Berengar du hast keinen Grund dazu, aber du siehst süß aus, wenn du eifersüchtig bist, dachte sie bei sich.


    " Er ist Jäger und ein guter Wächter. Er ist umgänglich, hat eine kräftige Stimme und nimmt es mit den stärksten Männern auf, die es hier in Mogontiacum gibt. Ihr werdet euch aneinander gewöhnen. Er hat vor dir auf mich geachtet und er wird es, wenn du nicht da bist. Ihm reicht eine alte Decke als Schlafstelle. Er trinkt nur Wasser und kümmert sich alleine um sein Essen. Sein Name ist Ingrim. Ich glaube nicht, dass du ihn kennst. Er ist meist draußen im Hof beschäftigt. Ich war mit ihm auch Mal bei den Bienen und im Wald." schmunzelnd erzählte sie von ihrem zotteligen vierbeinigen Freund. " Meinen Garten hat er neulich fast verwüstet. Da hat er was zu hören bekommen. Einen Nasenstüber hat er von mir gekriegt. Ist beleidigt abgezogen." Sie sah sich den Hof nochmals an. " Das wird ihm gefallen. Ihr seht euch, wenn du wieder hier bist. Du wirst mich mit ihm teilen müssen." ein tiefgründiges Lächeln stand auf ihrem Gesicht. Ein beschwichtigender Kuss auf seine Wange. " Ihr werdet euch verstehen. Deinen Geruch und deine Stimme kennt er. Ich habe ihm klar gemacht, dass ich Eifersucht nicht dulden werde. Versprichst du mir, zu versuchen mit ihm klar zu kommen?" sie griff seine Hand und hielt sie fest. " Bitte."

  • Nun kam ein Moment wo sehr deutlich wurde das Corvinus eben fast ausschließlich eine Unterhaltung im Militär oder militärischer Umgebung führen konnte. Da war er inzwischen durchaus erfahren und verstand nur selten irgendwelche "Details" nicht.
    Das hier aber war was völlig anders und dazu noch was sehr neues. Sein Erfahrungsschatz und Wissen war eher auf dem Niveau eines Säuglings.
    So verstand er überhaupt nicht, nicht mal im Ansatz das Alwina ihn hochnehmen wollte.


    Eben hatte er noch gehofft aber die folgenden Worte trafen ihn jeder wie ein Tiefschlag. Ja er wich sogar einen Schritt zurück.
    Jäger...kräftige Stimme... nimmt es mit den stärksten Männern auf... ihr werdet euch aneinander gewöhnen.... er hat vor dir auf mich geachtet und wird es wenn du nicht da bist... sein Name ist Ingrim waren die Worte die bei ihm im Kopf ankamen und hängen blieben und jedes einzelne wie ein Schlag war.
    Doch das schlimmste kam noch
    ich war mit ihm auch mal bei den Bienen... und im Wald und sie lächelte dabei noch. Es fühlte sich gerade so an als ob sein Herz brechen wollte. Er fühlte den Schmerz körperlich und griff sich an die Brust.


    Doch es war immer noch nicht vorbei
    ...du wirst mich mit ihm teilen müssen... alles davor war nicht bei ihm angekommen.
    Konnte das wirklich sein... hatte sie ihn so getäuscht. Seine Gefühle und sein Herz welches zu brechen drohte schrien NEIN aber sein Verstand wollte ihm sagen DOCH SIE HAT ES DOCH GERADE SELBER GESAGT


    Der Kuss auf die Wange nahm er wie durch einen Schleiher war, die Worte mit dem Geruch und der Stimme unverständliches Hintergrundgeräusch.
    ich dulde keine Eifersucht.... versprich mit mit ihm klar zu kommen .... Bitte verstand er wieder.


    Er musste sich an die Wand lehnen. Das war der schlimmste Moment seit langem wenn nicht in seinem ganzen Leben. Ihm war richtig Übel... er würde solange weg sein und dieser dieser Ingrim würde soviel Zeit haben ihn vergessen zu machen..... Doch was sollte er tun. Bei allem Schmerz war da auch ein riesiges Gefühl von Liebe für sie und wenn er jetzt Nein sagen würde... würde sie gehen.... Er konnte es nicht riskieren... bei allem Schmerz.


    Er merkte wie ihm etwas schwindelig wurde und er ein ganz schwaches und leises:
    [SIZE=7]"Ich verspreche es.... Ich liebe dich über alles.... und ... und wenn es das ist was du dir ... wünscht?"[/SIZE]
    Er schaute ihr in die Augen und seine spiegelten Angst, Verlust, Schmerz und vielleicht auch ein kleines bisschen Wut, Verzweiflung und Eifersucht wieder.

  • „ Berengar? Corvinus? Warum siehst du mich so an? Was habe ich....Oooh.“ Ziemlich schnell wurde ihr klar, dass er alles falsch verstanden hatte. Mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Betreten schaute sie ihn an.„ Du denkst du müsstest mich mit einem anderen Mann teilen? Corvinus, niemals!“ Sie drückte sich an ihn. „ Hör mir jetzt ganz genau zu. Ja?“ Sie sah ihm in die Augen. „ Ingrim läuft auf vier Pfoten, bellt. Er ist der beste Mäusejäger den ich kenne. Sein Revier verteidigt er vor jedem, egal wie stark. Seine gute Spürnase hat ihm viel über dich verraten. Dein Stimme kennt er , weiß wie du mit mir redest. Er muss nur akzeptieren, dass du der erste Mann im Haus bist, deswegen dulde ich keine Eifersüchteleien.“ Sie streichelte Corvinus über die Wange. „ Hast du mich jetzt verstanden? Ingrim ist ein Hund. Einen besseren zweiten *Mann* kannst du dir gar nicht wünschen.“ Alwina war etwas geschockt, dass sie ihm mit ihrer Erklärung zu Ingrim, so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte.

  • "Ouch..", entwich ihm ein tiefer Ausatmer als sie ihm sagte das er sie komplett falsch verstanden hatte.
    Er war immer noch vollkommen geprägt von dem Gefühl welches ihn eben erfüllt hatte. Nun konnte er seine eine Schwester verstehen die mal Wochenlang fertig war nachdem sie sich unglücklich verliebt hatte. Damals hatte er nur den Kopf über sie geschüttelt. Er würde sich so schnell es geht bei ihr entschuldigen.


    Die Worte taten gut. Ebenso die Nähe und das streicheln. Doch er braucht noch einen Moment und konnte zunächst nur nicken und leise sagen:
    "Ich mag Hunde gerne...."


    Er richtete sich wieder auf und nahm sie in den Arm und gab ihr einen langen Kuss. Hielt sie danach aber immer noch im Arm, ganz so als wollte er sich versichen das sie wirklich da war. Er bemerkte, von den Gefühlen fast übermannt das sich sogar fast Tränen der Erleichterung in seinen Augen gesammelt hatten. Nur mit Mühe konnte er verhindern das sie die Augen verließen. Auch deshalb hielt er sie noch länger fest. Die tiefe innige Beruhrung half wieder Ruhe in seinen Körper zu bringen, den Schmerz im Herz zu vertreiben. Noch immer war ihm etwas übel aber er trennte sich schließlich und sah ihr in die Augen.


    "Entschuldige meine Dummheit und meine Zweifel. Ich bin so unerfahren was das angeht... und das hat mich eben echt umgehauen. Ich habe noch nie so etwas gespürt... es hat sich angefühlt als ob man mit ein Dutzend Schläge in den Bauch verpaßt hätte und mein Herz durchbohrt. Ich bin so dumm das ich dir so etwas zugetraut habe... so an die gezweifelt habe... kannst du mir dummen Ochsen verzeihen?"

  • Nachdem sie sich am Tag der Besichtigung getrennt hatten konnte Corvinus nur noch einmal kurz in das neue Haus kommen und hatte ein paar Dinge vorbei gebracht.


    Dann aber kam er mit insgesamt 5 anderen Legionären ins Haus. Sie kamen aber nicht durch die Vordertür sondern durch die Tür im Hinterhof und betraten zunächst selbigen. Sie waren in kompletter Marschausrüstung und legten diese nun erst einmal ab bis sie nur noch eine Tunika und natürlich ihre Militärgürtel trugen. Corvinus öffnete erstmal die hintere Tür und rief:
    "Alwina bist du da?"


    Er wollte nicht das sie sich erschreckte falls sie da war.

  • " Du bist kein dummer Ochse und ich versuche zu verstehen, was da eben in dir vorgegangen ist. Entschuldige, dass ich dich so erschreckt habe." Sie hielt seinem Blick stand. Hatte sie am Anfang als sie sich kennen lernten genauso gezweifelt wie er in dieser Situation. Wusste sie, dass es keinen Grund gab. " Weißt du wir gehen was Essen und dann nach Hause. Ich kann es noch nicht glauben. Ein Haus für uns." Ein Kuss, übermütiges Ziehen an seinem Arm. " Komm, du Ungetüm." sagte sie schmunzelnd.

  • Die Karre war bis zum Rand gefüllt mit Schutt. Die letzte Karre Schutt. Stolz, mit dem Korb in der Hand schlenderte Alwina zurück ins Haus. Sie hatte sich eine Pause verdient. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Stirn. Hinten ging die Tür. Die Stimme, Berengar! " Ja, hier in der culina." Nicht mehr lange, Alwina sauste um die Ecke und rannte nach hinten um ihn zu begrüßen. Sie stürzte durch die Tür und fiel ihm um den Hals. Hier stimmt etwas nicht. Huch, da waren ja noch mehr, die wie Berengar aussahen. Mit geröteten Wangen ,ließ sie Berengar los, gab ihm einen Kuss auf die Wange. " Salve Corvinus. " sagte sie zurückhaltend. " Sind das die Männer? Ich fahre den Karren weg. In der culina hängt ein Schlauch Wein und auf dem Tisch steht ein Krug Wasser. Bin gleich zurück." Sie lief nach vorn und fuhr den Schutt weg.

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