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Bereits seit Wochen pfiffen eiskalte Winde durch die Wälder Germania Superiors und auch in den Straßen der Civitates zogen die Menschen die Schals enger um den Hals und die Kapuzen ihrer Mäntel tief in die Gesichter. Alle warteten auf ihn, der Kindern und Alten den tödlichen Husten in die Brust und das Fieber in den Kopf setzt. Alle warteten auf den Frost.
Und eines Nachts kam er, zauberte Eismuster auf Glasscheiben und ließ die unbefestigten Wege gefrieren, wo er die steinernen Militärstraßen zu rutschigen Fallen werden ließ. Im Schutz der Dunkelheit überzog er die Provinz mit seinem eisigen Atem und ließ die Wälder zu weißen Panoramen erstarren. Es dauerte nur zwei Tage, da waren die Bäche und kleineren Flüsse gefroren, Teiche mit undurchdringbaren Eisflächen überzogen und es fiel reiner, weißer Schnee vom Himmel. Die Welt schien erstarrt unter der weißen Decke, die sich über das Land legte.
Und während in Italia und Achaia Schlachten zwischen den Menschen ausgefochten wurden, kam es in den nördlichen Provinzen zu einem ganz eigenen Kampf. Jede Nacht schlich der Frost ins Land und machte es sich untertan, nur um am folgenden Morgen der schwächelnden Kraft der Sonne zu weichen, die seine Eroberungen zurückzugewinnen suchte. Und irgendwann schlug das Kräftegewicht dann endgültig um.
Der Winter nahte. Und als die Tage immer kürzer wurden, fiel der Schnee und die Geister der kalten Jahreszeit nahmen Einzug ins Land.