• Heute war ein schöner, warmer Sommertag. Zu dieser Tageszeit lässt die Sonne den Garten in einem ganz besonderen Licht erstrahlen und die Luft war erfüllt von einem lieblichen Duft. Ich setzte mich auf einen Korbstuhl und betrachtete nachdenklich das Wasserspiel der Fontäne... Und gerade in diesen Moment betrat Makitros den Hortus mit einem, mir unbekannten Mann und stellte den Gast als einen Sergier vor, dann verließ der treue Sklave den Garten ...


    "Ach ..., wie interessant... Nun, sei gegrüßt und nimm den Platz, wie lautet denn Dein Name ...?"

  • Agrippa nahm Platz und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Die Sonne erfüllte sein Gesicht mit Wärme. Als er die Augen wieder öffnete strahlte die Sonne in seinen grünen Augen und ließ diese wie Diamanten aufblitzen. Agrippa betrachtete die wunderschöne Frau vor ihm und antwortete auf ihre Frage: Mein Name lautet Lucius Sergius Agrippa. Vielleicht kennst du meine Brüder Seneca und Glabrio. Mein Vater ist Manius Sergius Fidenas. Ich bin hier um mein Glück zu suchen. Und ich soll dir von meinem Vater sagen: "Macht es besser als der Dümmste der Sergier!" Daran solltest du die Wahrheit über mich erkennen.

  • Der junge Mann, fast noch ein Kind, hat auf mich einen guten Eindruck gemacht und seine offene Art zu sprechen hat mir auch gut gefallen.


    "Oh..., es freut mich sehr, Dich kennen zu lernen, Lucius Agrippa. Deinen Bruder Glabrio habe ich sehr gut gekannt, er war ein sehr netter Mann ... schade, dass er uns schon verlasssen hatte ..." dabei seufzte ich tief...


    Inzwischen wurden Erfrischungen und eine Obstschale von einer Sklavin serviert.


    "Also, Du wirst hier Dein Glück suchen ... Was meinst Du damit? Möchtest Du bald heiraten?"

    Wie der "Dümmste der Sergier" sah er auf jeden Fall nicht aus ... Dachte ich und sah ihn fragend an.

  • Nun edle Severa unter mein Glück machen verstehe ich grundsätzlich erst einmal Beziehungen knüpfen, Kontakte pflegen, einen Patron finden und vor allem einen passenden Beruf für mich zu bekommen. Das ist aus meiner Sicht die Grundlage um hier in Rom Fuß zu fassen.


    Agrippa sah Severa offen an und man konnte erkennen, dass es ihm Ernst war mit seiner Planung.


    Desweiteren ist es mein Ziel soweit es geht in der Karriere voran zu kommen. Wenn es geht Ritter oder Senator. Dass das jetzt natürlich noch Utopie ist dürfte klar sein, aber man muss sich hohe Ziele setzen. Und ich denke wenn all diese Punkte sich erfüllt haben, dann kann ich auch ans Heiraten denken. Ich bin da vielleicht etwas altmodisch, aber ich möchte einer Frau zumindestens so viel bieten können, damit sie unbeschwert und glücklich mit mir leben kann.


    Der junge Sergier dachte über diese Heiratsgeschichte nach. Natürlich waren Heiraten immer auch mit Macht, Einfluß und vor allem Geld verbunden und viele dieser sogenannten Verbindungen hatten nichts mit Liebe zu tun.


    Ich stelle an eine Ehefrau hohe Anforderungen wie eben das auch ein bißchen Liebe dabei sein sollte, ich aber sicherlich keine dumme Pute ehelichen möchte, sondern ein Wesen das Verstand besitzt, mich und die Meinen unterstützt und in der Lage ist hilfreich in Wort, Tat und Gedanken ihren Mann zu helfen gemeinsame Ziele zu verwirklichen. Vielleicht stelle ich mir das Ganze auch verkehrt vor, da ich doch noch sehr jung bin und sicherlich nicht die Erfahrung eines fest im Leben stehenden Mannes besitze.

  • Wie es aussah, wusste Agrippa, trotz seines jungen Alters, genau, was er wollte. Und das hat mir sehr gefallen... Es war heutzutage leider eine Seltenheit..., dabei seufzte ich leise und lächelte ihn freundlich an,


    "Es freut mich, das zu hören, lieber Agrippa ... Du bist ein netter Junge und ich wünsche Dir nur alles erdenklich Gute, damit Du auch Deine Ziele bald erreichen könntest!"


    Dann ist mir noch etwas eingefallen, was mich traurig machte und ein paar Tränen liefen über mein Gesicht...........


    "Wie ich erfahren habe, hat unser lieber Cousin Titus Sergius Lupus diese Welt vor kurzem verlassen und, weil Du sein nächster Verwandter bist, würde ich Dir empfehlen zu Vestalinnen zu gehen und da fragen, ob ein gültiges Testament vorliegt ..."


    Für einen Moment hielt sie inne, denn ich mochte Lupus und vermisste ihn sehr, dann blickte ich Agrippa an:


    "Eine kleine Erbschaft würde Dir bestimmt helfen, hier in Rom Fuß zu fassen" ...

  • Oh das tut mir aber leid und ich möchte nicht das du traurig bist. Du bist so nett zu mir, da macht es mich ebenfalls ganz traurig wenn eine so schöne und dele Dame wie du in der Trauer verweilt.


    Nun deiner Empfehlung werde ich nachgehen und bei den Vestalien nachfragen. Ich danke dir sehr für deine Hilfe und Aufmerksamkeit.


    Agrippa dachte für sich Severa das war eine tolle Frau, wunderschön, mit Verstand und einem Herz aus Gold. So sollte seine zukünftige Frau sein wie die liebste Severa. So ein bißchen hatte er scih schon in sie verguckt.

  • Die Tränen waren schnell vertrocknet und ich sah Agrippa an,


    "... Ach, Agrippa, danke für Dein Verständnis, Du bist so einfühlsam, ..... weißt Du, Lupus war nicht nur ein lieber Cousin, er war auch ein guter Freund und hat mich mit seinem einzigartigen Sinn für Humor immer zum Lachen gebracht ... " :],


    dabei lächelte ich in mich hinein und seufzte ... Und da kam schon meine Sklavin und brachte mir ein heißes Kräutergetränk, denn es wurde langsam kühl...


    "Ich hoffe, Du wirst Dich hier wohl fühlen, denn das ist auch Dein Zuhause, ... und wenn Dir irgendwas fehlt oder etwas stört, sage mir Bescheid, denn ich bin die Herrin des Hauses...", ich trank einen kleinen Schluck, "Möchtest Du auch so ein heißes Getränk, oder lieber einen Becher Wein?... "

  • Ein heißes Getränk wäre nicht schlecht. Im Hortus fühle ich mich sehr wohl. Hier kann man zur Ruhe kommen. Die Farbenpracht nimmt einen gefangen und das Gezwitscher der Vögel macht die Seele frei. Agrippa lächelte diese herrliche Frau voller Freude und Zuneigung an. Es war wirklich ein Traum hier sitzen zu dürfen und zu entspannen. Was Agrippa allerdings verwunderte war, dass er sogleich zu Severa Vertrauen gefasst hatte, wie wenn er sie schon seit Jahren kannte.

  • Und so wurde bald noch ein heißes Getränk für Agrippa serviert. Ich bleib noch eine Weile im Garten und unterhielt mich mit dem jungen Mann über dies und jenes... Dann aber wurde die Zeit ins Haus zu gehen, um mich um andere Angelegenheiten zu kümmern,


    "Agrippa, es war mir ein Vergnügen, Dich kennen zu lernen, ... wir werden uns sicherlich noch öfter sehen und ich hoffe, Du erzählst mir dann über Deine Erfolge hier in Rom... . "


    Dabei lächelte ich ihn sanft an, stand auf und gab ihm meine Hand zum Abschied ....

  • Es war schön spät geworden so dass sich Severa verabschiedete. Agrippa blieb noch ein bißchen im Garten um diese Ruhe zu genießen. Dann begab er sich auch langsam in Richtung Casa um sich auch noch um ein paar Dinge kümmern.

  • Gegen Abend war es kühler geworden und ich ging in den Garten, setzte mich auf die Bank unter einem Baum und genoss das Wunder der Abendstimmung und das sanfte Plätschern der Fontäne. Das Mondlicht fiel sanft auf die Blumen und ich sah durch Zweige und Äste hindurch die Sterne am Himmel glänzen ... . Melancholisch blickte ich auf die schlafende Natur und viele Gedanken bewegten mich in dieser Nacht ...

  • Heute war ein schöner, warmer Sommertag. Severa saß auf einem Korbstuhl und schien tief in eine Lektüre versunken zu sein. Sie erwartete keinen Besuch und genoss die Ruhe. Leise plätscherte eine Fontäne und die Blumen erfüllten die Luft mit Wohlgeruch. Es herrschte eine bezaubernde Atmosphäre in diesem schönen Garten.


    Und plötzlich betrat Makitros mit einer unbekannten Frau den Hortus und ohne ein Wort zu sagen verschwand der treue Sklave im Haus. Severa betrachtete einen Moment die Besucherin, zuckte dann die Schultern und fragte,


    "Salve, wie heißt Du und was kann ich für Dich tun" ...

  • Anaia zögerte einen Augenblick und nahm die Szene in sich auf: den friedlichen, traumhaft schönen Garten und das sympathische Bild der lesenden Frau, die dann den Kopf hob und ihre Besucherin prüfend musterte. Das leichte Achselzucken gab Anaia einen Stich. Wie musste sie auf diese Menschen wirken? Man sagte offenbar den Römern nicht zu Unrecht nach, dass sie unter feiner Sitte etwas anderes verstünden als beispielsweise die Ionier in Milet oder Smyrna. Alles immer ganz direkt und gerade heraus! Nun, das war etwas ungewohnt, aber sie würde sich darauf einstellen. Ohne erst auf ein "Nimm bitte Platz!" zu warten, brachte sie also kurz und knapp ihr Anliegen vor.


    "Salve, domina. Sei bedankt für deine Freundlichkeit, mich zu empfangen. Ich sollte eigentlich angemeldet worden sein. Mein Name ist Anaia Koronis, ich habe eine lange Reise hinter mir, von Asia Minor bis hierher nach Rom, und bin gestern erst angekommen. Ich möchte für längere Zeit hier bleiben und suche nach einem Zimmer in einem ruhigen Haus. Auf Empfehlung des Agenten Sextus Pullo bin ich nun hierher in die Casa Sergia gekommen."


    Sie überlegte, ob sie wohl um einen Becher Wasser bitten durfte.

  • Also, eine junge Frau, die eine Bleibe suchte... Eine Peregrina..., aber die machte einen gepflegten Eindruck und war sehr redegewandt. Aufmerksam hörte Severa zu, nickte und mit einer Geste zeigte auf den anderen Korbsessel.


    "Salve, Anaia Koronis, nimm bitte Platz. Möchtest Du was trinken? ... Ja, ich vermiete die Räume, die Casa ist sehr groß. Aber leider hat mir der Agent keine Nachricht zukommen lassen. Nun, es ist auch egal ... "


    Inzwischen hat meine Sklavin Lyda Erfrischungen serviert und schenkte beiden Damen je einen Becher frisches Wasser. Das hat sie immer ohne Aufforderung gemacht, so war die Sitte im Haus, ob nun der Besucher oder die Besucherin durstig war oder nicht, das ging Lyda nicht an. Severa trank einen Schluck und überlegte kurz...


    "Eine Mieterin ist vor kurzem ausgezogen und ich habe ein Cubiculum frei ... Das kannst Du beziehen, das Zimmer ist auch schon aufgeräumt und neu eingerichtet" , da fiel Severa noch etwas ein, "Was gedenkst Du eigentlich in Rom zu tun?" dabei sah sie die Frau fragend an.

  • Anaia war froh, sich hinsetzen zu können, denn ihre Füße schmerzten vom Aufstieg aus der Subura auf den Quirinalhügel.

    Bei Severas Zusage konnte sie ein glückliches Lächeln, das ihr Gesicht förmlich aufleuchten ließ, nicht unterdrücken. Aus irgendeinem Grund mochte sie dieses Haus, und auch diese junge Dame Severa gefiel ihr immer besser. Wie alt mochte sie sein? Bestimmt zehn, zwölf Jahre jünger als sie selbst. Dankbar griff sie nach ihrem Becher und trank von dem gekühlten Wasser, das einen erfrischenden Minzgeschmack hatte.


    "Dürfte ich mir das Cubiculum ansehen? Ich bin sicher, dass ich mich hier wohlfühlen werde. Darf ich fragen, was es kosten soll? Ich bin mit den Gepflogenheiten und den Preisen hier in Rom ja überhaupt noch nicht vertraut."


    Sie wandte das Gesicht ab und blickte versonnen auf den Springbrunnen. "Du fragst, was ich hier machen will, domina. Nun, nach dem Tod meines Vaters habe ich beschlossen, hierherzukommen, um eine verschollene Verwandte zu suchen. Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit, sie in dieser riesigen Stadt zu finden, ist nicht groß. Aber versuchen möchte ich es trotzdem. Falls sie noch lebt und wir zusammenkommen, stehe ich nicht mehr völlig allein in der Welt. Das wäre schön." Anaia presste die Lippen zusammen und unterdrückte den Impuls, mehr von sich zu erzählen.


    Sie wandte sich ihrer Gastgeberin wieder zu und fragte: "In diesem Haus hier wohnte einmal eine große Familie, nicht?"

  • Inzwischen erzählte Anaia über ihre Pläne hier in Rom, die Severa zur Kenntnis genommen hat,


    "Dann wünsche ich Dir natürlich viel Erfolg bei der Suche, die Wunder passieren auch in dieser großen Stadt!" , Severa lächelte aufmunternd.


    "Du kannst das Zimmer gleich anschauen, meine Sklavin Lyda wird es Dir zeigen, auch das Balneum kannst Du benutzen. Nach so einer langen Reise wird es Dir gut tun..."


    Severa trank noch einen Schluck Wasser und schaute die Besucherin prüfend an, nach einer reichen Frau sah die nicht aus,


    "Nun, ich verlange 30 Sesterzen im Monat und Du kannst Dich im Haus frei bewegen, den Garten und Bibliothek stehen jedem Bewohner hier zur Verfügung ..., auch die Küche ..."


    Severa lächelte leicht und befahl Lyda der neuen Mieterin das Balneum und Cubiculum zu zeigen.

  • "Auch die Bibliothek …?" Anaias holte tief Luft, ihre Augen strahlten. "Es war wirklich die Göttin, die mich hierhergeführt hat! Du weißt nicht, was Bücher mir bedeuten. Und, ja, ein Bad kann ich gut gebrauchen. 30 Sesterzen, das ist sicher in Ordnung. Ich habe noch etwas Geld aus dem Verkauf meines Hauses, das wird eine Zeitlang reichen. In meiner Heimat wäre ich damit jahrelang ausgekommen, aber Rom ist teuer, nicht wahr? Die Münzen rinnen einem nur so durch die Finger. Vielleicht finde ich ja eine Möglichkeit, noch etwas dazuzuverdienen. Vielen Dank jedenfalls! Du bist sehr freundlich. Mögen die Götter es dir vergelten."


    Sie holte einen Lederbeutel zwischen den Falten ihrer Tunika hervor. "Ist es dir recht, wenn ich gleich für diesen und den nächsten Monat bezahle? Und könntest du vielleicht einen Sklaven in die Mansio von Petronilla senden und mein Gepäck holen lassen? Er bekommt natürlich auch einen Obolus dafür."


    *

  • Es war ein anstrengender Tag und ich wollte an die frische Luft, um mich zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen. Im Garten angelangt, setzte ich mich auf einen Korbsessel unter einem Baum. Es war angenehm kühl da und der Duft der Blumen berauschte mich fast. Ich atmete tief durch, machte die Augen zu und träumte von Britannia und von der schönen Zeit, die ich dort erlebte ...

  • [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/pPHYBPk/Pik1.jpg]



    Tusca führte Tiberios durch die Casa direkt in den Garten und zeigte ihm auf ihre Herrin, die unter einem Baum saß und anscheinend schlief: "Da, Domina Cla'ra!".


    Sie ließ seine Hand los und machte kehrt, um die Porta zu bewachen, solange Makitros abwesend war.

  • Tiberios war erstaunt, als die keltische Kriegerin plötzlich seine Hand ergriff und ihn führte, und fast wie fügsames Kind trottete er ihr, in dem er mit der anderen Hand sein Bündel trug, nach bis zum Hortus,
    Dort ließ ihn Tusca alleine.
    Er sah domina Duccia Clara mit geschlossenen Augen in einem Korbsessel unter einem Baum sitzen, sie schien zu schlafen oder vor sich hinzudösen.
    Der furische Sklave wickelte die drei Schriftrollen aus seiner clamys und legte sie vorsichtig auf das Beistelltischchen, den Mantel zog er wieder an und befestigte seine Fibel über seiner rechten Schulter.
    Dann blieb er in einigem Abstand, um die Römerin nicht zu erschrecken, stehen und wartete, bis sie Notiz von ihm nehmen würde.

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