des Marcus Helvetius Commodus, Raum XIV im OG

  • Das Cubiculum des Marcus Helvetius Commodus lag im Obergeschoss der Villa Urbana von Tiberius Helvetius Varus.
    In den etlichen Wochen wo sowohl Varus als auch Commodus nicht in Roma waren wurden die Räume der Hausherren umgebaut und neu eingerichtet. Anschließend war Commodus in sein jetziges Cubiculum gezogen.


    Der Boden bestand auch hier aus dünnen abgeschliffenen und auf Hochglanz polierten Bohlen aus Edelholz. Diverse Teppiche verzierten den Boden.
    Betrat man den Raum befand sich linkerhand ein Regal mit vielen kleinen Fächern voller Schriftrollen. Einige über Rhetorik, diverse über Architektur und Politik, viele über Geschichte aber auch einige mit leichter Lektüre. Sogar das ein oder andere eher schlüpfrige Werk war hier vorhanden.
    Desweiteren standen dort noch 2 schwere Truhen mit persönlichen Gegenständen des Bewohners.
    Diese Wand und die zum Nebenraum XIII waren fensterlos aber mit einigen Gemälden behangen. Wobei es noch nicht viele waren und noch genügend Platz für weitere gab. Während die Gemälde an der linken Wand mehr oder weniger nichtssagende "Standardbilder" waren stellten die an der Wand zum Nebenraum anderes da. Es waren verschiedene Landschaftsbilder einer mediterranen Insel mit ungewöhnlich vielen Olivenbäumen. Auf einem war eine große edle Villa Rustica zu erkennen und auf einem weiteren sanfte Hügel, wahrscheinlich auch auf der Insel mit losem Olivenbaumbeständ zwischen denen Ziegen grasten. Ein Strandbild fehlte allerdings auch nicht.


    Wenn man sich, nachdem man durch die Tür trat, nach rechts wandte befand sich in der Ecke erst einmal ein kleiner Tisch mit Stuhl. daneben noch 2 weitere Truhen.
    Geprägt wurde der Raum aber von dem übergroßen Bett welches mit dem Kopfende zur Außenmauer stand. Es hätte ausgereicht das bequem drei Personen in ihm hätten schlafen können.
    Die Außenmauer verfügte über 4 kleine Schmale Fenster in Überkopfhöhe.

    Zum Hortulanus hin befanden sich 3 große, doppelflügelige bodentiefe Fenster mit hüfthohen Gittern davor.
    Vor dem ganz rechts, neben dem Bett war eine Art Staffelei aufgebaut wo des öfteren neue Bauwerke auf dem Pergament entstanden.
    Vor dem mittleren waren zwei sehr bequeme Stühle um einen kleinen runden Tisch aufgestellt.
    Vor dem linken in der Nähe des Regals mit den Schriften befand sich ein einzelner beqeumer Stuhl.


    Dadurch das das Cubiculum direkt über den Hortulanus lag und dieser geschickt bepflanzt war so dass fast das ganze Jahr über irgendwas in Hortulanus blühte roch der Raum fast immer nach frischen Kräutern.


    Sämtliche Einrichtungsgegenstände des Raumes waren ganz neu und von bester Qualität. Auffällig war noch das so gut wie alles was in dem Raum aus Holz war, mit Ausnahme der Bodenbeläge, aus dem Holz des Olivenbaumes gefertigt war.

  • Commodus öffnete die Tür und ließ Fausta eintreten. Er folgte ihr sogleich und schloss die Tür wieder.
    Er gab Fausta einen Moment sich umzusehen und nutzte diese Gelegenheit um sie sich auch noch einmal genau anzusehen.


    "Ich hoffe die Einrichtung gefällt dir? Ich habe versucht eine angemessene Mischung aus Luxus, Nutzen und Bequemlichkeit zu finden."

  • >>> Neugierig schaute ich mich um, nachdem ich den Raum betreten hatte. Schriftrollen, Truhen, Bilder.... Nichts, was ich nicht auch erwartete hätte hier vorzufinden. Und natürlich stand auch ein großes Bett an der Seite. Ich hörte, wie sich die Tür hinter mir schloss. "Und vor allem auf die Bequemlichkeit legen wir doch großen Wert, nicht wahr? Bei unserer.. Besprechung..", drehte ich mich um und funkelte ich meinen Cousin aus etwa zwei Schritt Entfernung verführerisch an. Dann ging ich den ersten Schritt langsam auf ihn zu. "Was meinst du? Kümmern wir uns erst darum", zeigte ich auf die Tabula in seinen Händen, "damit wir dann die Köpfe frei haben für ein wenig.. Entspannung?", lächelte ich vielsagend. Denn an meiner Reihenfolge hatte sich vom Peristylium bis hier nichts geändert. "Du sagtest, du bist nicht mehr ganz glücklich mit den Erinnerungen, die du an dein Land in Misenum hast?", nahm ich dann den entsprechenden Faden wieder auf und blickte Commodus tief in die Augen.

  • Am liebsten hätte Commodus die Tabula in die Ecke geworfen und Fausta auf´s Bett. Doch das ging natürlich nicht, schon alleine deshalb weil Fausta wesentlich mehr war als eine Sklavin oder eine Lupa die man sich mal so eben nehmen konnte.
    Sie war eine eigenständige, unabhängige und (noch) unverheiratete Frau.
    Das was er bisher aber gesehen hatte und was sich in seinem Kopf abspielte wie der Tag weiter verlaufen könnte ließ ihn aber zunächst ein wenig "unvorsichtig" reagieren.
    Er trat den verbliebenen Schritt an Fausta heran und blickte auch ihr in die Augen. Seine Arme umschlungen sie und seine beiden Hände kamen auf ihrem Hintern zu liegen. Doch dann hatte er sich wider im Zaum und er fuhr schnell fort.
    "Ganz unbedingt bei solch einer Besprechung sollte man nichts anderes mehr im Kopf haben und vollkommen bei der Sache sein!"


    Ganz kurz ging er noch auf ihre Frage ein:
    "Ich bin sehr guter Dinge das sich das radikal ändern wird!"


    Mit sanftem Druck seiner Hände drehte er Fausta leicht in Richtung des mittleren Fenster.
    "Setz dich doch schon einmal dort hin", folgte als "Anweisung" und Commodus entließ sie aus der Umarmung.
    Neben ihr ging er mit zur Sitzgruppe, rückte den Stuhl zurecht so dass sie sich ungestört hinsetzen könnte.
    Die Tabula die er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte legte er direkt vor Fausta ab. Ganz nebenbei öffnete er die Verschnürung der Tabula öffnete sie aber nicht selber.


    Falls Fausta sie öffnen würde, würde sie erkennen das die erste Seite vor sehr kurzer Zeit gelöscht wurde und nur noch hier und da eine Kerbe oder Teil eines Buchstabens zu erkennen war. Die folgenden Seiten waren wie folgt beschrieben:


    Landbesitz des Tiberius Helvetius Varus


    Italia:
    Weingut bei Arricia in den Albaner Bergen
    Etwas mehr als 210 Acti quadrati
    Ungefähr 8 Acti quadrati bebaut mit einem sehr großen und altem Hauptgebäude und diversen Nebengebäuden.
    Stammsitz der Gens und erstes Land was sie erhielt. Darf niemals die Gens verlassen da sonst nach alter Legende die Götter die Gens untergehen lassen.
    Über 200 Acti quadrati Weinberge mit langsam wieder steigendem Ertrag durch intensive Bemühungen des neuen Besitzers. Größte Teil des Weines geht an die Gensmitglieder ebenfalls aus alter Tradition heraus.


    Die nächste Seiten


    Landbesitz des Marcus Helvetius Commodus


    Italia:
    Villa Rustica auf Ilva
    Ungefähr 52 Acti quadrati
    Ungefähr 40 Acti quadrati Getreidefelder.
    Ungefähr 12 Acti quadrati mit großflächiger Villa Rustica bebaut. Hauptgebäude, Nebengebäude, kleinere Felder und Beete zur Versorgung.
    Verwalter von Insel
    Erzeugnisse in Kornform monatlich per Schiff nach Ostia.



    Epirus:
    Villa Rustica auf Andipaxos
    Ungefähr 45 Acti quadrati
    42 Acti quadrati Olivenhaine.
    Ungefähr 3 Acti quadrati mit relativ kleiner und einfachen Villa Rustica sowie Nebengebäuden.
    Bewirtschaftet von alteingesessener Familie von Insel
    Erzeugnisse hauptsächlich per Schiff nach Nicopolis.


    Epirus:
    Latifundien auf Paxos
    415 Acti quadrati
    220 Acti quadrati an Coloni verpachtet
    120 Acti quadrati Weinstöcke auf Hügeln
    40 Acti quadrati Hügel- und Grasland mit Ziegenherden
    20 Acti quadrati Felder und Beete für Versorgung Villa Rustica
    15 Acti quadrati Gelände mit mittelgroßer, edel und vornehm eingerichteter Villa Rustica inklusive Nebengebäude ca. 2 Millae Passus von Gaios dem Hauptort der Insel entfernt.
    Bewohnt von den Kindern von Helvetia Calvina und Helvetius Falco.
    Verwalter ehemaliger Princeps Praetorii
    Erzeugnisse hauptsächlich per Schiff nach Nicopolis


    Sicilia:
    Landbesitz bei Eryx
    180 Acti quadrati
    Komplett verpachtet an Coloni.
    Verwaltete von ehemaligen Prätorianer der selber 40 Actus quadrati gepachtete hat.
    Erzeugnisse hauptsächlich per Schiff nach Ostia


    Italia:
    Landbesitz in den Sabiner Bergen
    320 Acti quadrati in der Nähe von Reate
    Komplett an Coloni verpachtet die dort Landwirtschaft betreiben.
    Erträge werden in Münzform zweimal jährlich nach Roma gebracht.
    Verwaltet von Legionsveteran der selber 20 Actus quadrati gepachtet hat.




    Italia:
    Latifundien bei Misenum
    92 Acti quadrati
    Ungefähr 7 Acti quadrati bebaut mit einer großen, aufwendig eingerichteten Villa Rustica und diversen Nebengebäuden
    Ungefähr 30 Acti quadrati ungenutztes hügeliges Heideland mit Baumbestand
    Ungefähr 50 Acti quadrati an Coloni verpachtet deren Erträge fast vollkommen in die Versorgung des Anwesen gehen


    der letzte Eindruck erweckte den Eintrug gerade eben gestrichen worden zu sein. Noch nicht einmal richtig gelöscht war er.


    Auf der nächsten Seite




    Landbesitz an



    Italia:
    Latifundien bei Misenum
    92 Acti quadrati
    Ungefähr 7 Acti quadrati bebaut mit einer großen, aufwendig eingerichteten Villa Rustica und diversen Nebengebäuden
    Ungefähr 30 Acti quadrati ungenutztes hügeliges Heideland mit Baumbestand
    Ungefähr 50 Acti quadrati an Coloni verpachtet deren Erträge fast vollkommen in die Versorgung des Anwesen gehen



    Statt dessen ging er langsam auf die anderen Seite des Raumes und holte zwei wertvolle Pokale heraus die er, soweit man das von weitem erkennen konnte, mit unverdünntem Rotwein zur Hälfte fühlte. Anschließend nahm er eine andere, ganz frische und einseitige Tabula und kam zurück an den Tisch.
    Er tat das in einer Geschwindigkeit die Fausta erlaubte ohne Hetze die Tabula vor sich durchblättern zu können.
    Zugegeben ein bisschen wollte er sie auch mit seinem Besitz beeindrucken weshalb er ihr jetzt mehr gezeigt hatte als für die "Besprechung" eigentlich nötig gewesen wäre.
    Schließlich kam er zurück zum Tisch, stellte vor sich und vor Fausta jeweils einen Pokal ab. Dann rückte er den freien Stuhl ein wenig um das er ganz nah neben Fausta saß. Die neue Tabula hielt er noch in der Hand und fragte ganz beiläufig, Männer wollten halt immer wissen wer den Größten hat auch wenn der Gegenspieler gar nicht da war:
    "Wie sieht es eigentlich mit Landbesitz bei deinem zukünftigem Ehemann aus. Für seine weitere Laufbahn geht es ja nicht mehr ohne?"

  • Moment! Ich gab meinem Cousin einen (noch) freundschaftlichen Klapps auf seinen eigenen Hintern. "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!", meinte ich auf eine liebenswürdige Art besserwisserisch. "Das hat mir schon mein Vater immer gesagt!", betonte ich. Und auch wenn ich mich selbst nur selten daran gehalten hatte, konnten sich ja wenigstens andere daran halten! Das nannte man dann nämlich "ausgleichende Gerechtigkeit", wenn ich mich nicht täuschte. Denn sein Verhalten glich meines ja aus. Logisch, nicht? Und vor allem natürlich.. gerecht.
    Ich folgte der Aufforderung mich auf den mir angebotenen Platz zu setzen und verfolgte gespannt, wie Commodus die Verschnürung der Tabula löste. Dann ging er. Das war wohl ein ziemlich eindeutiges Signal, dass ich mir selbst angucken sollte, was darin geschrieben stand. Also machte ich das und konnte lesen, welche Besitzungen meine helvetischen Cousins so ihr Eigen nannten. Auf der letzten Seite fehlte ein Name. Wahrscheinlich Titus Ocella oder dieser Centurio Corvinus, reimte ich mir zusammen. Da kam, die letzte Seite war noch immer aufgeschlagen, Commodus wieder zu mir und brachte uns beiden jeweils einen mit Wein befüllten Trinkpokal. "Danke.", sagte ich dafür und sah mich im Anschluss mit einer Frage konfrontiert, die ich so genau gar nicht beantworten konnte. "Ich glaube, so viel Land wie du, besitzt er sicher nicht.", versuchte ich mein Umwissen nicht allzu offensichtlich werden zu lassen und stattdessen meinem Cousin ein Kompliment zu machen. "Was ist das?", wollte ich dann mit Blick auf die weitere Tafel, die er offensichtlich geholt hatte, wissen. Noch mehr Ländereien?

  • Commodus blickte auf die Tabula in seiner Hand:
    "Das ist etwas besonderes für jemand besonderen", gab er halbwegs geheimnisvoll von sich.


    Er legte die Tabula mit der linken Hand in Faustas Schoß hielt ihre Hand aber noch auf sie aufzuschlagen.
    "Ich möchte vorher noch etwas sagen Fausta. Eigentlich ist es unnötig es auszusprechen das es selbstverständlich ist. Aber mir ist es wichtig es noch einmal zu sagen. Egal wie unsere heutige "Besprechung" noch verlaufen wird. Das was in dieser Tabula steht ist davon unabhängig. Das und eventuell weitere... Aufmerksamkeiten sind nicht als Dank oder gar Wiedergutmachung und die Götter bewahren erst recht nicht als eine Art Bezahlung anzusehen. Sie entstammen meinen freien Willen und einer...", Commodus wollte noch nicht zu Dick auftragen und was von Zuneigung oder noch blödsinniger von Liebe sprechen. Ihm gefiel Fausta keine Frage und unter anderem Umständen wer weiß wie es ausgegangen wäre. Doch das war ja das eine und es gab ja noch anderes. Er fuhr fort um nicht gedanklich abzuschweifen.
    "... Verbundenheit dir gegenüber. Nur selten findet man jemanden der etwas für andere tut, sich bemüht ohne die Gewissheit das jemals ein Zeichen der Anerkennung dafür kommt. Ich mache keinen Hehl daraus und denke ich habe das heute auch bereits gezeigt, ich würde mich freuen wenn dieses Zusammentreffen, auch so weit wie es bis jetzt gegangen ist, eine Wiederholung findet."
    Commodus endete mit seiner Rede und wartete einen Moment ab ob Fausta noch etwas erwidern wollte, bevor er endlich zu den Fakten kam.


    Dafür deutete er mit seiner rechten Hand auf die noch aufgeschlagenen Seite der mehrseitigen Tabula.
    "Das Land bei Ariccia ist seit mindestens 450 Jahren im Besitz der Gens Helvetia. Jedenfalls sind das die ältesten Dokumente die ich dazu gesehen habe.
    Das Land auf Sicilia und in den Sabiner Bergen kam in den Jahren vor den Reformen des Gaius Marius in den Besitz der Gens. Unter meinem Großvater Helvetius Geminus schließlich kam das Land auf Paxos, Andipaxos, Ilva und das bei Misenum in den Besitz der Gens.
    Geminus führte die Gens sehr lange und sehr weise und er führte auch viele Jahre nach seinem Rückzug aus der Politik die Geschicke der Gens aus Misenum aus. Doch sein und der plötzliche Tod so vieler anderer Helvetier ist das nun alles in meinem Besitz und Eigentum. Auf mir liegt die Verantwortung und die Pflicht das alles weiter zu führen, ja zu vermehren und wieder an den Platz zu sitzen an dem seit einer gefühlten Ewigkeit immer ein Helvetier saß.
    Wie du dir sicherlich denken kannst kann ich das nicht alleine und brauche dabei Unterstützung. Manche sind dazu quasi gezwungen weil sie der Gens direkt angehören und mir unterstehen, so wie Varus zum Beispiel. Andere dagegen haben versucht mich aufzuhalten ja sogar meinen Platz streitig zu machen",
    Commodus musste ganz kurz an den verzogenen, weinerlichen Bengel Helvetius Milo denken, der sehr lange der Liebling und Erbe von Geminus gewesen ist bevor er spurlus verschwand und dabei grinsen.
    "Wieder andere helfen mir einfach so ohne dafür im gleichen Atemzug etwas zu fordern. Das ist natürlich eine angenehme Überraschung. Zusätzlich noch wenn diese angenehme Überraschung auch noch so eine wunderschöne und begehrenswerte Erscheinung ist wie die die mir gegenüber sitzt!"


    Varus ergriff mit seiner rechten Hand den Weinpokal und bedeutete Fausta ihren zu nehmen. Er blickte ihr tief in die Augen, stieß an und trank einen mehr als nur ordentlichen Schluck aus dem Pokal. Wenn Fausta es ihm gleichtun würde, konnte sie den Wein schmecken. Er war tatsächlich unverdünnt. Purer, sehr starker und schwerer Rotwein. Er schmeckte irgendwie nach ... Geschichte würden manche sagen. Er war nichts für einen leichten Abend aber dafür würde jeder der ein kleines bisschen Ahnung von Wein hatte merken das der nicht letztes Jahr gemacht worden war. Das er zusätzlich für einen Wein sehr viel Alkohol enthielt ließ sich dann wohl nicht vermeiden. Commodus nahm noch einen zweiten kleinen Schluck und stellte den Weinpokal dann wieder hin.


    "Das Land bei Ariccia kann und darf die Gens nur verlassen indem es dem letzten von uns aus den toten Fingern gedreht wird. Wenn du magst würde ich dir diesen Ort bei nächster Gelegenheit einmal zeigen. Varus hat dort ordentlich aufgeräumt und wenn er dir seine Schätze zeigt wirst du ihn aufgeregt wie in ein kleines Kind erleben.
    Paxos und Andipaxos sind die Orte wo ich mich zu Hause fühle. Wo ich aufgewachsen bin. Wo meine kleinen Geschwister aufwachsen und so die Götter wollen irgendwann einmal meine Kinder und ich meine letzten Jahre verleben werde. Meine geliebte Mutter habe ich dort vor recht kurzer Zeit begraben und wenn ich irgendwann dazu in der Lage ihn oder seine Überreste zu finden werde ich auch meinen Vater dort beerdigen.
    Auch diese Insel würde ich dir gerne einmal zeigen. Sie wegzugeben kann ich aber auch für nichts und niemanden wie du sicherlich verstehst.


    Die Ländereien auf Ilva und Sicilia sowie in den Sabiner Bergen... nun irgendwie passen sie nicht zu dir, wenn du mir dieses Urteil erlaubst.


    Was uns also zurück nach Misenum bringt. Quasi mittig in Italia gelegen, direkt an der Küste und noch nah genug an Roma dran um nicht wirklich weg zu sein doch ein sehr guter Ort für eine Postpräfektin Italias.
    Die harten Fakten über diesen Landbesitz hast du ja bereits gelesen. Wenn du dich über die ungerade Zahl wunderst. 8 Iugerum Land wurden gerade zu einem sehr guten Preis verkauft. Sie waren aber auch mit Wohnhäusern des ehemaligen ....Gefolges und deren Umfeld von Geminus...bebaut und bewohnt"
    , so wie Commodus Gefolge aussprach, ja fast ausspuckte musste es sich um eine wirklich widerliche Bande von Erbschleichern und Speichelleckern handeln.
    Diese 8 Iugerum Land lagen aber auch nicht direkt am restlichen und waren durch die Bucht von ihm getrennt.
    Nun ja jedenfalls das Geld ist noch vorhanden und liegt in einer Truhe in der Villa Rustica. Egal wer der neue Bewohner und Besitzer dieser Villa wird muss ja die Möglichkeit haben dort die Einrichtung die nach dem Geschmack eines überaus ehrbaren und wichtigen aber auch alten Mann vorhanden ist nach seinem Geschmack umzugestalten.
    Die 30 Iugerum mit dem leichten Wald liegen zwischen der Villa und dem an die Coloni verpachtetem Land. Das was diese erbringen und zur Villa liefern reicht eigentlich aus um damit sehr gut leben zu können. Nur einige wenige Sachen muss man noch von anders wo holen. Ansonsten kann man damit zwar nicht leben wie ein Kaiser oder gar ein Lucullus. Aber ich denke Geminus Vorstellungen von einem angenehmen Leben reichen auch schon um gut über die Runden zu kommen.
    Durch die Trennung bekommt man in der Villa jedenfalls nicht viel von der Landwirtschaft mit.
    Gut 2 Drittel der Sklaven erhielten mit dem Tod von Geminus ihre Freiheit. Die meisten waren aber auch schon sehr lange in dessem Besitz. Das verbliebene Drittel sind die jüngsten. Einige weitere müsste man sich wohl noch besorgen doch die vorhandenen reichen auf jeden Fall erst einmal aus um einer Person und Leben zu ermöglichen in dem ihm an nichts mangelt. Naja außer vielleicht das sie ein wenig einsam sein könnte was sich aber durch gelegentliche Besuche ändern lassen könnte", Commodus ergriff wieder dein Weinpokal zwinkerte Fausta verschwörerisch zu und trank einen weiteren kleinen Schluck. Natürlich nicht ohne vorher mit Fausta anzustoßen. Anschließend fuhr er noch ein klein wenig fort.


    "Einen Nachteil hat die Villa das muss ich zugeben. Sie liegt recht hoch auf einem Felsen über dem Meer. Viel man in selbigem schwimmen muss man eine recht steile Treppe zu einem sehr kleinen versteckt liegendem Sandstrand hinuntergehen. Selbst vom Meer aus kann man die Bucht nur bedingt einsehen da sie bis auf einen kleinen Durchlass an der Seite von Felsen umschlossen ist.
    Jedenfalls für ausgiebiges und langes Schwimmen im Meer nicht sonderlich geeignet und der Weg darunter und da hoch möchte man auch nicht mal eben so machen sondern wenn man unten ist möchte man auch erst einmal unten bleiben. Da Geminus ja schon von recht fortgeschrittenem Alter war konnte er dies die letzten Jahre wohl gar nicht mehr und hat sich daher oben ein Badebecken bauen lassen. Wenn man in diesem liegt hat man einen sehr schönen Blick über die Bucht von Misenum und auf die Phlegräischen Inseln. Nur den Vesuv sieht man nicht da er auf der anderen Seite des Felsen liegt.
    Nun ja wie auch immer all das würde ich gerne in deinen Besitz übergehen lassen damit ich weiß das sich jemand um das alles kümmert der es auch zu schätzen weiß und es pflegen wird. Anders als ich es tun wollen würde und könnte. Das hätte eventuell natürlich den zusätzlichen Vorteil das ich selber auch ab und an wieder gerne nach Misenum reise. Vielleicht darf ich es ja sogar sein der dir die Treppe hinunter zu der versteckten Bucht zeigt..."


    Commodus beschrieb noch etwas blumig die Aussicht so das solch ein Bild in Faustas Kopf entstehen könnte.
    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/hlfb-3f-da4f.jpg%20]


    Anschließend, er hatte sie ja nun förmlich unter einem Schwall von Worten begraben wartete er erst einmal ihre Reaktion.

  • Sim-Off:

    Mal eine Anmerkung und eine Frage am Rande: 1 Iugerum (Singular) -> mehere Iugera (Plural). ;)
    Und die Frage: Bist du dir über die Größenordnungen der Ländereien eigentlich im Klaren? 92 Iugera sind über 23 ha Land! 8o Zum Vergleich: Die ganze Landspitze Misenum ist insgesamt nur etwa 40 ha groß (Link) ....und dann soll es da ja noch einen Militärhafen und irgendwo ja auch noch eine kaiserliche Luxusvilla (neben vielem anderen) in der Nähe geben. :D Ich sag mal so: Ich würde mich auch über 1/46 des Ganzen = 1 Heredium Land freuen. Dazu zitiere ich mal: "In diesem Begriff [Heredium] spiegelt sich auch die rechtliche Bedeutung der Landvergabe, da es sich dem Wortlaut nach um ein "erbbares Landstück" oder schlicht "Erbe" handelt. Es ist also eine Landparzelle, für die in einem Kataster ein Besitzer eingetragen werden kann." 8) (Der Plural von Heredium wäre dann übrigens Heredia.)


    Die Tabula landete in meinem Schoß. Etwas Besonderes für jemand Besonderen; etwas Besonderes für mich! Ich lächelte teils gespannt, teils vorfreudig, teils wegen seiner anerkennenden Worte. Dann sprach er weiter und stellte zu meiner Zufriedenheit klar, dass er mich mit der Tabula (oder vielmehr dem, was wohl darauf stand) nicht für irgendetwas bezahlen wollte. Ich nickte. Richtig so! Der nachfolgende Vorschlag einer Wiederholung eines "Zusammentreffens" kam dann allerdings doch etwas überraschend. Von dieser zweisamen Atmosphäre konnte er wohl nicht sprechen, denn um die zu wiederholen, müssten wir sie ja erstmal überhaupt ein erstes Mal ausnutzen! "Natürlich werde ich dieses Haus hier sicherlich nicht zum letzten Mal besucht haben.", antwortete ich daher ebenso vage, wie ich auch nur eine vage Vorstellung davon hatte, was genau mein Cousin mir jetzt damit sagen wollte. Dann lächelte ich wieder, während meine Finger vor Neugier kribbelten.
    Aber bevor ich lesen konnte, was auf der Tafel auf meinem Schoß geschrieben stand, gab mir Marcus Commodus (ja, ich hatte seinen Praenomen ja eben selbst lesen können) erstmal einen langen Vortrag über die helvetischen Besitzungen. Fast schon war ich geneigt zu sagen: Besonders eilig schien er es nicht zu haben, mich in sein Bett zu bekommen. War das gut? War das schlecht? Ich war mir nicht ganz sicher. Es schien zu dem Commodus aus dem Peristylium und dem eben an der Tür zu seinem Zimmer aber nicht so ganz zu passen. Oder übersah ich nur ein Detail? Er redete gerade über seinen Großvater, den Senator Helvetius. (Mit einem Ohr hörte ich ihm ja zu.) Ob es daran lag? Vielleicht betrauerte er noch immer seinen Verlust und ging darüber seiner Lust ver-lust-ig? Ich nickte leicht. Das könnte eine Erklärung dafür sein.


    Mein Cousin wies auf meinen Weinpokal. Ich nahm ihn. Noch halb in Gedanken lächelte ich Commodus an und trank einen normalen Schluck, bevor ich erst merkte, dass der Wein merum war. Mein erster Eindruck: aromatisch, extraktreich, wenig sauer und überaus rund; allerdings ein bisschen warm (lag wahrscheinlich daran, dass der Wein hier im Zimmer gestanden hatte) und damit für meinen Geschmack ein bisschen brandig im Abgang. "Mmh.. Edel.", stellte ich jedoch nur fest und nippte ebenfalls nochmal ganz kurz an meinem Pokal, bevor ich ihn wieder aus der Hand stellte.
    Unterdessen ging die Erzählung weiter, wobei ich mich nur nebenbei damit beschäftigte. Warum nur versuchte Commodus das eigentliche Gespräch immer weiter und weiter auszudehen, statt anders herum zu probieren mit möglichst wenigen Worten auszukommen? Varus wie ein kleines Kind? Ich nickte einfach mal beiläufig. Um etwas zu sagen, hatte ich ja eh keine Gelegenheit. Aber zurück zum Problem: Bekam er auf den letzten Passus etwa Skrupel mit seiner Cousine intim zu werden? Ich meine, heiraten würde ich ihn auch nicht, aber ich war jetzt auch nicht mit ihm zusammen aufgewachsen oder seine Schwester oder so. Oder war er.. Neeeiiin! Oder doch? War Commodus zuvor schon einmal intim mit einer Frau (Sklavinnen zählten nicht!) gewesen? - Na hoffentlich! In der Beziehung war mir nämlich auf jeden Fall so ein Draufgänger wie mein Decimer-Marcus lieber. Und der.... Oho! Während ich mich erinnerte, musste ich irgendwie leicht grinsen. Der lange Abend im "Reich der Nereiden" war schon ein exklusives Erlebnis mit tollem Ausklang gewesen! Commodus erzählte von zwei Inseln und den Sabiner Bergen. Ich nickte einfach mal wieder.


    Dann endlich hörte ich Misenum und spitzte wieder etwas mehr die Ohren. Es folgten wieder viele Details, die ich mir gar nicht alle merken konnte. Ein bisschen was kam mir verschwommen bekannt vor, denn einige Dinge hatte ich ja zuvor erst überfliegend gelesen. Wichtig vom zusätzlichen Erzählten schien mir vor allem, dass über zwei Drittel der Sklavenschaft nicht mehr zum Land gehörten. Das hieß nämlich im Umkehrschluss: Sollte ich das Land bekommen, dann müsste ich erstmal eine gehörige Menge an Sklaven einkaufen, um den einwandfreien Betrieb des Ganzen zu sichern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass alles nach meinen Vorstellungen auch umgestaltet wurde. (Denn da käme kein Land drum herum, das vorher im Besitz eines greisen, alten Senators gewesen war!)
    Wieder griff ich zu meinem Trinkpokal und prostete Commodus lächelnd zu. Dann tat ich so, als würde ich wieder einen Schluck des Weins trinken. Dabei benetzte ich mir aber nur meine Lippen. Und wieder musste ich mich zeitgleich fragen: Was meinte Commodus nur mit seinen Andeutungen? Denn das war jetzt schon die zweite dieser Art, ohne dass hier wirklich etwas passiert war in seinem Cubiculum. Und man verabredete doch keine Affäre miteinander, bevor man nicht wenigstens einmal vorher getestet hatte, ob man überhaupt eine solche mit einer bestimmten Person eingehen wollte! (Nicht, dass ich da bisher groß Erfahrungen mit heimlichen Liebschaften gesammelt hätte. Aber das schien mir doch irgendwie naheliegend.) Oder missinterpretierte ich hier irgendwas? Hatte ich vielleicht schon zu viel dieses schweren Weins getrunken und reimte mir jetzt nurnoch irgendwelchen Blödsinn zusammen?


    Und abermals setzte mein redseliger Cousin seine Erzählung fort. Sein beschriebenes Bild erinnerte mich dann erneut an den Höhepunkt meines Dates mit Marcus, dem Adler! (JA, Höhepunkt in jedem Sinn! Wie gesagt, hatten junge, heiße Draufgänger so einige Vorzüge gegenüber.. naja.. anderen eben.) Da musste ich nun also wieder ein bisschen verträumt lächeln, bevor mir im Nachklang der Worte zum nunmehr dritten Mal aufging, dass da diese seltsame Andeutung im Raum stand. Jetzt musste ich dann aber wirklich mal etwas dazu sagen: "Du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein, dass du mir meinen Aufenthalt hier derartig versüßen kannst, dass es mich unbedingt nach einer Wiederholung dürstet.", stellte ich neckisch lächelnd fest. "Also wagen wir schnell einen Blick hier rein", schaute ich kurz hinab auf die Tafel in meinem Schoß, "und sehen dann, welche Taten du deinen Worten folgen lassen kannst?" Vorher jedenfalls würde ich von meiner Seite aus ihm hier bestimmt nichts versprechen oder anderweitig in Aussicht stellen. Mir ging es schließlich nur darum, dass ich mir irgendwo das holen könnte, was ich in meiner Ehe mit meinem Galbinus nicht bekommen würde. Ein wörtlich heißer Kandidat zu diesem Zweck war in jedem Fall der Decimer-Marcus. Ob mein Cousin hier ebenfalls für das eine oder andere außereheliche Vergnügen infrage käme, das würde ich.. nunja.. eben gleich mal austesten....

  • Sim-Off:


    Also die Größe der Ländereien spielt ja in der WiSim keine Rolle. Da "bringen" die ja alle gleich viel. Ebenso verhält es sich ja bei den erfüllten Voraussetzungen für z.B. den Ritterstand. Da ist es dann auch egal ob ein "Stück" Land was man im Besitz hat ein clima oder ein saltus entspricht.
    Bei der Ingamebeschreibung der Größe hab ich mich an anderen orientiert.
    Nach deinen Anmerkungen hab ich mir das ganze aber nochmal durch den Kopf gehen lassen und drüber nachgedacht. Ich bin schlussendlich zu dem Entschluss gekommen die Größe der Ländereien durch die Wahl einer kleineren Maßeinheit zu halbieren. Das dann immer noch eine ordentliche Größe mit der Commodus protzen kann ;)
    Was Misenum angeht. Ich hab mir das jedenfalls immer so gedacht das auf diesem Kap lediglich die kaiserliche Villa liegt. Der Militärhafen dann dazwischen wo auf heutigen Karten der See ist usw. Und die Villen und Anwesen der anderen Schönen und Reichen eher der "Felsen" sind der auf Karten und bei Google Earth Monte di Procida heißt. Von da sieht man die Inseln auch gut, den Vesuv aber wie beschrieben nicht ;)


    Irgendwie schien es so als ob Commodus bei seiner Rede eben irgendwann sein Publikum verloren hatte. Tja er machte so was hier ja auch nicht jeden Tag und zu mindestens Teile seines Verstandes riefen auch ständig dazwischen er solle hinne machen und zum angenehmeren Teil der Besprechung kommen. Das hatte dann wohl dazu geführt das er viel länger gesprochen hatte als gewollt.


    "Wir brauchen gar nicht waagen. Es ist eigentlich schon alles fertig. Du musst sie nur noch aufschlagen und dein Unterschrift links und rechts machen und sehen dann weiter!"


    Commodus nahm seine Hände aus Faustas Schoß ließ die Tabula aber wo sie war. Er lehnte sich leicht zurück und beobachtete genau ihre Gesicht und Reaktion. Er wollte so auch feststellen was Fausta für ein Mensch war. Schon eiskaltes "Biest" am Ende einer langen Intrigenkarriere oder noch fähig zu aufrichtigen Emotionen. Er hatte jedenfalls kein Interesse jemand mit einem wirklichen oder auch nur in Form von Worten vorhandenen Eispickel in seine Nähe zu lassen. Die machten doch in der Regel unschöne und oft sogar tödliche Wunden.


    Falls Fausta die Tabula nun aufschlagen würde konnte sie folgendes sehen. Die Tabula so gefertigt das man die Verbindung aufmachen konnte und mit einem neuen Deckel versehen konnte. Auf beiden Seiten der aufgeschlagenen Tabula stand der gleiche Text und war von Commodus bereits gesiegel und unterschrieben.


    Der Text begann mit ein wenig juristischem Geplänkel wie Orts- und Datumsangabe. Im Vollbesitz der geistigen Kräft und dergleichen.
    Nach diesem ersten Absatz war zu lesen.



    Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.


    I....


    II.
    Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    III.
    Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Besitz und Eigentum.
    Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
    Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.


    IV.
    Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.


    V.
    Darüber hinaus erhält sie mit dem Land auch das Recht, gemessen am Anteil welches ihr Land vom Gesamtbesitz der Gens Helvetia beträgt, an der Weinernte vom Stammsitz der Gens in den Albaner Bergen beteiligt zu werden.


    Marcus Helvetius Commodus


  • Sim-Off:

    Richtig. Die WiSim sagt nur: 1 Grundstück entspricht in etwa dem Wert von 5.000 Sesterzen. Stichwort: m²-Preis. ;)
    Jedem Spieler steht es also frei, ob er mit einer riesigen Fläche sibirischer Tundra oder lieber mit einem direkt am New Yorker Central-Park gelegenen Loft mit herrlichem Ausblick protzt. (Solange eben beides einen etwa gleichen Wert hat.) 8)
    Zu Misenum: Die 40 ha Land sind alles bis da irgendwo beim Largo del Fusaro. Mit 92 Acti quadrati (Plural), also umgerechnet immernoch über 11 ha wäre das Grundstück also > 1/4 der beschriebenen Landmasse. :] So gesehen nicht mehr viel Platz für die andern Schönen und Reichen am Monti di Procida.... :D


    In angemessener Feierlichkeit, also langsamer als ich eigentlich am liebsten gewollt hätte, öffnete ich die Tafel und begann zu lesen. Und tatsächlich: Hier lag der Grundstein für meinen Ritterstand in meinem Schoß! Ein freudiges Leuchten erfüllte meine Augen und nach dem zweiten Absatz blickte ich erstmal zu Commodus, sah ihn einen Moment lag stumm an und schüttelte dann ganz seicht den Kopf. "Ich danke dir! Das.. also.. das ist wirklich unglaublich!", bekundete ich, obwohl ich ja schon ein bisschen darauf gehofft und ein Fünkchen sogar darauf spekuliert hatte, dennoch weitesgehend ehrlich. Dann las ich weiter.. und stieß kurz darauf auf ein kleines Problem.. oder vielmehr einen inneren Widerspruch. Denn ich war zwar nicht iuristisch großartig gebildet, aber mein gesunder Menschenverstand reichte ja schon, um mir zu sagen: Wenn ich auf Lebenszeit Besitzerin des Landes wäre, dann könnte gleichzeitig kein anderer Besitzer des Landes sein. Und wenn kein anderer Besitzer des Landes sein könnte, dann könnte insbesondere auch kein anderer Mieter oder Pächter eines Teils des Landes sein. Da sah ich also ein bisschen schwarz für die Coloni.. oder auch für mich, falls die Verträge hatten, auf deren Grundlage sie gegen diesen Teil dieses Vertrages vorgehen würden. (Und ohne salvatorische Klausel würden sie damit ja den gesamten Vertrag hier anfechten!)
    Dazu kam am Ende noch der fünfte Absatz, der zwar nicht widersprüchlich klang, aber irgendwie trotzdem.. ein bisschen überflüssig, oder? Denn solange sich das Land in meinem Eigentum und Besitz befände, wäre es ja kein Teil des Gesamtbesitzes der Gens Helvetia, machte also einen Anteil von gar nichts daran aus. Und wenn nach meinem Tod Eigentum und Besitz wieder an die Gens Helvetia fielen, dann wäre es zwar wieder ein Anteil des helvetischen Ganzen, aber ich besäße das Land ja nicht mehr. Wie man es drehte, hatte ich von dieser Klausel eigentlich nichts.


    Am Ende des Geschriebenen angelangt überlegte ich kurz. "Eine Frage, Commodus?", wandte ich mich vorsichtig an ihn. Ich wollte ja nicht unhöflich oder undankbar erscheinen. "Aber was ist mit den Coloni, die jetzt noch Pächter von gut der Hälfte des Landes sind? Die sind ja damit auch Besitzer dieses Teils, oder?" Reichte das schon, damit er wusste, was ich meinte? "Also.. und was die da besitzen, das besitzen ja die und nicht ich, obwohl hier steht, dass sich das Land bis zu meinem Tod in meinem Besitz befinden soll." Erklärungsbedürftig sah ich meinen Cousin ein bisschen ratlos an. Vielleicht sollte man im dritten Absatz den Besitz einfach streichen? Immerhin war das ja eh so eine Sache, die sich so einfach eigentlich nicht festlegen ließ, oder? Jeder würde mich auslachen, wenn ich einem Piraten sagen würde, dass er keinen (unrechtmäßigen) Besitz von meinem Land ergreifen könnte, weil in meinem Vertrag stand, dass das nicht ging....
    Über den wirkungslosen fünften Absatz (denn das dort beschriebe Recht bekam ich ja nie) sagte ich erstmal nichts. War ja eigentlich auch egal. Demgemäß könnte man ja auch noch einen sechsten Absatz schreiben: Wenn eins gleich zwei ist, dann bekomme ich dazu noch 3.000 Sklaven, eine große Jacht, zwei große Truhe voll Gold- und Perlenschmuck, einen lebenslangen Unterhalt in Höhe von wöchentlich 10.000 Sesterzen, und jeden Tag noch einen weiteren Wunsch, der mir erfüllt wird. Schade nur, dass eins nie gleich zwei sein würde.

  • Sim-Off:


    Als wegen dem Grundstück lese ich das eher als Preisempfehlung ;) Für wie viel man sein Grundstück verkaufen würde bleibt ja jedem selbst überlassen und vom Staat kann man sie ja schon sehr sehr lange nicht mehr kaufen.
    Zum Rest schreib ich dir gleich mal eine PN damit das hier nicht zu viel Offplay wird :)


    Commodus erkannte das weitgehend ehrlich nicht und empfand Faustas Aussagen und Regungen als vollkommen ehrlich.


    Die Frage von Fausta brachte Commodus eigentlich auch etwas ins straucheln. Auch er war zwar gut gebildet aber eher in anderen Dinge als in Jura. Er hatte den Vertrag daher kurz mit einem Juristen besprochen und versuchte nun, mit sicherem Auftreten bei zwar nicht völliger aber doch halber Ahnungslosigkeit aufzutreten.
    Das Fausta überhaupt Fragen hatte kam ihm dagegen überhaupt nicht komisch oder undankbar vor. Denn auch wenn sie ja keine "normale" Frau war und sogar Postpräfektin so war sie ja doch eine Frau und der allergrößte Teil ihrer Ausbildung seitdem sie dem Kleinkindalter entwachsen war durfte sich eben auf Frauensachen beschränkt haben und da gehörte Jura und ähnliches ja nicht dazu.
    "Also viel wichtiger als der Besitz ist der Eigentum. Wenn ich dir jetzt einen Stylus von mir gebe damit du unterzeichnest bist du für den Moment der Besitzer des Stylus. Er ist aber weiterhin mein Eigentum.
    Die Coloni besitzen den Teil des Landes welches sie mittels Pachtverträge eben gepachtet haben. Dafür leisten sie an dich als Eigentümerin dann ihre Pacht. Du bleibst aber weiterhin auch Eigentümerin des ganzen Landes. Man könnte das jetzt sicherlich noch bis ins kleinste Detail durchgehen wie z.B. die Frage ob der Coloni wenn er gerade auf dem gepachten Acker steht und die...Hacke schwingt ob das stehen darauf auch reicht ihm zum Besitzer zu machen... Mir wurde aber versichert das für diesen Vertrag oder allgemein juristisch Besitz mehr...allgemeinbegrifflich ist und das Eigentum das wichtige ist.


    Eher nicht ganz zufrieden bin ich mit dem Vten Absatz. Hast du zu dem auch eine Frage?"

  • Der ersten Aussage meines Cousins konnte ich nur zustimmen, auch wenn so ganz unwichtig der Besitz nun auch wieder nicht war. Immerhin gab es da ja solche Dinge wie die Ersitzung, mit denen sich Besitz zu Eigentum machen ließ, nicht wahr? Aber gut, ich nickte trotzdem. "Den Unterschied zwischen Besitz und Eigentum kenne ich.", musste ich dann einfach loswerden. "Und genau deshalb ist mir ja auch nicht ganz klar, wieso du den Besitz hier festzuschreiben versuchst und vor allem auf welcher Grundlage. Denn bleiben wir bei dem Stilus: Wenn ich will und mich clever genug anstelle, dann könnte ich dir deinen Stilus einfach wegnehmen." Ich zuckte mit den Schultern. "Ob du es wolltest oder nicht, wäre ich dann Besitzerin des Stilus und kein Vertrag der Welt könnte das ohne meine Zustimmung ändern." Denn nur die faktische Sachherrschaft und der eigene Besitzwille machten gemeinsam das Besitzen aus. (Manchmal hatte es in Alexandria eben doch geheißen: "Fausta, lernen!") "Dass du mich dann wegen Diebstahl verklagen könntest, ist ja eine andere Sache.... die dich aber auch nicht zwangsläufig wieder zum Besitzer des Stilus macht." Denn so ein Stilus war ja klein genug und vor allem beweglich, sodass er sich gut verstecken lassen würde.
    Aber vom allgemeinen zum speziellen Problem: "Und das ist doch auch die Sache mit den Coloni, oder nicht? Sie bekommen Land, das sie bewirtschaften können, und zahlen dafür ein Entgelt. Genauso wie ein Mieter einer Wohnung werden sie damit dann Besitzer des gepachteten Landes, oder etwa nicht?" Unterschieden sich Verpachtung und Vermietung nicht nur im kleinen Detail, dass man einmal die Möglichkeit der Fruchtziehung, also der Ertragserwirtschaftung, hatte und einmal eben nicht? Und bei einer Mietwohnung bestritt sicherlich niemand, dass der Mieter zum Besitzer wurde. "Achso: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann reicht es natürlich noch nicht aus, einfach nur auf einem Stück Land zu stehen und die Hacke zu schwingen. Denn zum Besitzen braucht man ja auch den Besitzwillen." Ich lächelte Commodus an.


    Dann sah ich auf den noch immer nicht unterschriebenen Vertrag. Aber ich konnte doch nicht einfach etwas unterschreiben, was schon auf den ersten Blick (und ich war ein iuristischer Laie!) nicht ganz wasserdicht war. "Wenn das Eigentum hier also das Hauptsächliche und Wichtige ist, dann könnten wir den allgemeinbegrifflichen Teil" Was auch immer er damit nun meinte. "doch auch einfach weglassen, oder? Ich mein, wenns eh keinen Unterschied macht?" Wieder zuckte ich mit den Schultern und sah meinen Cousin fragend an.
    Ach, und der fünfte Punkt: "Ist im Prinzip wie beim letzten Absatz. Der kommt mir nämlich auch ein bisschen zu viel vor. Denn entweder du besitzt.. oder eignest das Land oder ich tue das. Entweder ist das Land also Teil deines Gensvermögens oder Teil meines Gensvermögens." Ich dachte nochmal kurz nach, änderte meine Meinung aber nicht. "Wie man es dreht und wendet, werde ich also keinen Anteil am Gesamtbesitz.. oder -eigentum der Gens Helvetia haben." Womit auch dieser Teil also irgendwie.... wie hatte ich das Wort "überflüssig" anders ausgedrückt? ....zu viel war.

  • Während Fausta ihre Meinung und Besorgnis in Worte kleidete bemerkte Commodus das er für einen Moment in ihrem Ausschnitt festgehangen war.


    Verdammt warum hab ich das auch nicht mit meinen einfachen Worten geschrieben und das in der Sprache von diesem Juristen verfasst. Na den werde ich bestimmt nicht mehr zu Rate ziehen. Ohne desse Geschwurbel könnte ich jetzt schon was ganz anderes....


    Ging es ihm durch den Kopf während er versuchte Fausta wieder aufmerksam zu folgen. Am Ende ihrer Rede erwiderte er ihr Lächeln. Zunächst ging er auf den Teil V ein da ihm dies einfacher erschien.


    "Also wegen dem Passus V ist das so. Das Land was nun bald dir gehört so du unterschreibst entspricht in etwas 7 von 100 Acti Quadrati des gesamten Landes der Gens Helvetia. Für die Zeit deines Lebens sind diese 7 von 100 zwar kein Eigentum der Gens Helvetia mehr aber ich wollte dir damit zugestehen das du auch entsprechend 7 von 100 Congii Wein der Ernte des Gutes erhältst. Wenn du das nicht möchtest oder du gar kein so großer Weinfreund bist kann man das problemlos streichen. Ich weiß aber das zu mindestens Varus dann sehr traurig wäre, liegt ihm dieser Wein doch sehr am Herzen."


    Commodus trank noch einen kleinen Schluck womit sein Becher dann auch leer war. Er war der Meinung das Fausta den Wein nicht so gerne mochte, trank sie jedenfalls nicht soviel davon. Weshalb er auf die Idee kam das sie vielleicht gar kein großer Weinfreund war. Schließlich war sie ja in Ägypten aufgewachsen und ehrlich gesagt wusste er gar nicht so genau was man da so trank im allgemeinen. Das es vielleicht daran liegen könnte das der Wein doch recht stark und unverdünnt war kam er in seiner Aufregung jetzt gar nicht.


    "Kommen wir zum Stilus. Du bleibst solange du den Stilus in der Hand hältst die Besitzerin, hat deine Sklavin ihn in der Hand ist sie die Besitzerin und hat ihn irgendjemand sonst in der Hand ist er der Besitzer. Er bleibt aber die ganze Zeit mein Eigentum. Rechtlich gesehen bleibt der Stilus also die ganze Zeit meiner. Die Klage bezüglich eines geraubten Stilus ist freilich wesentlich schwerer zu führen als die von 92 Acti quadrati Land welches mit dieser Urkunde in dein Eigentum überschrieben wurde.
    Wenn du so willst sind die Coloni Besitzer des Landes so lange sie die Pacht zahlen aber nie die Eigentümer. So nennen es die Juristen oder wir Normalsterbliche sagen halt sie haben das Land gepachtet und du bist der Eigentümer des Landes. Wenn es dir aber wichtig ist kann ich das aber noch einmal ändern lassen."

  • Ah! Da ging mir jetzt natürlich sichtbar ein Licht auf, nachdem ich verstand, was dieser Absatz sollte. "Ach so.", äußerte ich also. "In dem Fall hättest du besser gleich von sieben Prozent geschrieben. Dann ist das auch für eine Frau wie mich verständlich.", lächelte ich und fand es nicht zum ersten Mal in meinem Leben gut, dass es Dinge gab, von denen es zwar gut war, wenn ich eine Ahnung davon hatte, bei denen ich mich aber auch immer wieder problemlos dumm stellen konnte. "Denn natürlich liebe ich es, guten Wein zu trinken.. vor allem zu einem guten Essen.", gab ich den dezenten Hinweis darauf, dass ich heute noch nicht sehr viel zu mir genommen hatte. Einen Kommentar zum Verdünnen verkniff ich mir lieber, um nicht den Eindruck zu vermitteln, als würde ich denken, dass Commodus ein notorischer Trinker wäre. Denn das dachte ich ja gar nicht von ihm.


    Dann kam mein Cousin wieder auf den Stilus zurück. "Also ich denke, dass alles, was meine Sklavinnen "besitzen" oder zu besitzen glauben, rechtlich mein Besitz ist.", musste ich da einfach kommentieren. Sklaven waren schließlich selbst nur jemandes Eigentum. Und selbst bei den römischen Bürgern gab es, wenn ich das richtig in Erinnerung hatte, ganz, ganz viele, die vor dem römischen Recht im Prinzip besitzlos waren: die Gewaltunterworfenen, also zum Beispiel Hauskinder oder - auch wenn das in unseren Tagen eigentlich sehr selten und unüblich geworden war - Ehefrauen in Manus-Ehe. Ganz so leicht und pauschal konnte man sich das mit dem Besitz also nicht machen, meinte ich zu wissen.
    Es ging weiter zu den Coloni und der Pacht, wobei ich schon der ersten Aussage nicht ganz zustimmen konnte. Denn für den Besitz des gepachteten Landes spielte es nach meinem Verständnis keine Rolle, ob die Pacht pünktlich gezahlt worden war oder nicht. Faktische Sachherrschaft und Besitzwillen waren die Schlüsselworte, die wohl die einzig entscheidend zum Besitzen waren. Danach konnte man ja dann einteilen in rechtmäßige und unrechtmäßige Besitzer. Aber den Punkt auszuführen, das sparte ich mir, weil es nur noch mehr davon ablenkte, dass Commodus ein bisschen an meiner Frage vorbei geantwortet hatte: "Wie gesagt, wenns keinen Unterschied macht, dann könnte man den Teil mit dem Besitz im mittleren Passus ja einfach rauslöschen aus dem Vertrag, oder?" Schien ja schließlich nicht so, als wäre der nun besonders wichtig oder auf irgendwas gefußt (noch immer die Frage: Auf welcher Grundlage wollte man einen Besitz zum Beispiel gegenüber einem Dieb oder bewaffneten Hausbesetzern festschreiben?). Und im Gegensatz zur Erwähnung des Wortes im Absatz zuvor, wo mir einleuchtete, dass es sinnig war festzuhalten, dass mein Cousin seinen Besitzwillen für das beschriebene Land unter den verschiedenen Bedingungen aufzugeben bereit war, wollte mir einfach nicht aufgehen, wofür man das im mittleren Teil brauchte und wie das vor allem mit den pachtenden Coloni in Einklang gebracht werden sollte.


    Ich nippte nun doch nochmal am Weinpokal. Und nachdem ich ihn wieder abgestellt hatte, fand ich: "Wenn du mich fragst, dann könnten wir einfach die zwei Wort hier streichen", zeigte ich auf das "Besitz und" im dritten Teil, "und diesen ganzen Nebensatz hier durch "mit sieben Prozent" ersetzen.", wanderte ich mit meinem Finger dann zum letzten Passus. "Dann geb ich dir mein Autogramm unter das alles und wir haben uns nach dieser Anstrengung ein bisschen Entspannung redlich verdient!", ließ ich meinen Finger weiterwandern bis auf Commodus' Unterarm. Dabei sah ich ihm vielsagend in die Augen.

  • Da war Commodus jetzt aber erleichtert das der Ort an dem Fausta aufgewachsen war aus ihre jetzt keine Liebhaberin von vergorener Milch oder sowas merkwürdigen gemacht hatte und sie Wein nur aus gesellschaftlichem Zwang aber eher nicht gerne trank.
    Den dezenten Hinweis mit dem Essen kam zwar bei Commodus an er verstand ihn aber nicht so ganz wie Fausta ihn eventuell gemeint hatte. Als sie vor kurzem noch unten im Peristyl gesessen hatten waren die Speisen von ihr ja nicht angetastet worden. Daher glaubte er sie bezog sich eher auf ´später` sozusagen nach getaner ´Arbeit`.


    Ansonsten hörte er ihr weiter aufmerksam zu, so gut es ging und nickte an der einen oder anderen Stelle. Das hörte sich alles gar nicht so unlogisch an und daher sah er auch keinen Grund sich den Vorschlägen zu wiedersetzen. Er nahm sich den Stilus, strich hier und da was und quetschte unten was dazu. Die Tabula sah nun natürlich nicht mehr wirklich ordentlich aus.
    Er zeigte ihr kurz die neue Version



    Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.


    I....


    II.
    Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    III.
    Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Besitz und Eigentum.
    Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
    Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.


    IV.
    Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.


    V.
    Darüber hinaus erhält sie mit dem Land auch das Recht, gemessen am Anteil welches ihr Land vom Gesamtbesitz der Gens Helvetia beträgt, an der Weinernte vom Stammsitz der Gens in den Albaner Bergen beteiligt zu werden.
    Darüber hinaus erhält Sergia Fausta für den Zeitraum indem sich das Land in ihrem Eigentum befindet den 7 von 100 Teilen der Weinernte vom Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen.


    Marcus Helvetius Commodus



    Davon ausgehend das sie nun einverstanden war sagte er:
    "Wenn du meinst das es so geht lass ich sie schnell neu schreiben."

  • Milch? Ich liebte Milch! Natürlich liebte ich Milch. Wie auch konnte man luxuriöser baden als in Milch? Das machte die Haut ganz sanft und weich. Die dummen Barbaren sollten (erzählte man sich) das Zeug ja trinken.. genau wie die Tiere nicht nur in Wasser badeten, sondern es auch zum Trinken benutzten. Aber von solchen kulturlosen Unsitten wusste ich, hochwohlerzogen, mich natürlich zu distanzieren.


    Ich überflog das veränderte Schriftstück nochmal kuz und nickte zum Schluss. "Ja, aber bitte ganz schnell. Ich fühle mich von dem vielen Denken schon ganz erschöpft und.. wenn ich dann dieses einladende Gemach dort ständig vor Augen habe....", erklärte ich und verbag ein feuriges Lächeln zur Hälfte hinter einem letzten Nippen am Trinkpokal.

  • "Dein williger Diener", gab Commodus grinsend von sich. Er nahm die Tabula aus Faustas Händen und stand auf. An der Zimmertür angekommen flog diese auf und ein Sklave wurde gerufen. Nur kurze Zeit später erschien dann auch einer. Commodus sprach kurz mit ihm, schien genaue Anweisungen zu geben und deutete zweimal auf die Tabula. Der Sklave nickte, musste aber noch mal wörtlich seine Anweisungen wiederholen bevor er entlassen wurde und den Raum verließ. Commodus schloss die Tür wieder und kam zu Fausta zurück.
    "Sieh es als erledigt an."
    Einen Moment schien er nachzudenken bevor er Fausta die Hand reichte ganz so als ob er ihr aufhelfen wollte. Als sie die Hand von Commodus ergriff war dem aber dann nicht so. Er half ihr nicht hoch sondern zog sie auf die Beine und dann ganz dicht an ihn heran. Natürlich nicht so doll das er ihr weh tun könnte, es sei denn sie war sehr empfindlich, aber dennoch recht fordernd.
    Anschließend legte er seine eine Hand auf ihr Hinterteil, wo sie ordentlich zufasste und ihren Unterkörper an seinen drückte. Die andere ging zu ihren Nacken und Hinterkopf und brachte diesen näher. Danach folgte ein leidenschaftlicher, nach mehr verlangender, Kuss.
    Direkt im Anschluss an diesen folgte aber erst einmal kein weiterer sondern ein Blick in Faustas Gesicht und Augen.
    Es könnte ja sein das sie doch Skrupel bei der Sache hatte und diese bisher nur gut verborgen hatte. Oder aber sie war jemand der eine sehr zarte blümchenartige Gangart bevorzugte. Das wollte Commodus mit seinem inne halten in Erfahrung bringen.

  • Wie konnte ich etwas als erledigt ansehen, dem noch meine Unterschrift fehlte? Ich war schließlich noch lange nicht so erschöpft, wie ich eben vorgegeben hatte zu sein. Und dafür, das mitzubekommen, reichte es sowieso allemal. Ich ließ mir aber trotzdem von Commodus aufhelfen und mich zu ihm ziehen. Feurig erwiderte ich seinen Kuss. Dann sah er mich an. Sanft legte ich meine rechte Hand auf seine Wange. Sie fühlte sich ein bisschen rau, eben männlich an. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Nur locker aus dem Handgelenk (also ohne großes Ausholen oder so und bestimmt nicht so, dass es einem richtigen Mann weh täte!) ließ ich meine vier Finger, ohne Daumen, dann luftig auf seine Wange klatschen. Mein Lächeln wurde noch ein bisschen breiter. "Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass vor dem Vergnügen erstmal noch die Arbeit steht?", fragte ich aus den schmalen Augen einer Raubkatze. Erst dabei fiel mir auf, dass ich meinen Cousin offenbar mit einem meiner hübsch manikürten Nägel aus Versehen leicht gekratzt hatte. Ein kleiner roter Strich, nicht blutig, sondern nur etwas gerötet, war da ungefähr zwei-drei Fingerbreit unter seinem linken (von mir aus gesehen rechten) Auge, knapp unterhalb seines Wangenknochens. Meine linke Hand suchte und ergriff unterdessen Commodus' Kopf.... oder besser gesagt den Kopf, mit dem er gerade zu denken schien. Ich begann selbstbewusst Schritt für Schritt nach vorne zu gehen und meinen Cousin dabei im Umkehrschluss Schritt für Schritt in Richtung der Wand neben der Tür zu drängen. Mein rechter Zeigefinger kam auf seinen Lippen zu liegen, denn ich wollte nicht, dass er mich unterbrach. "Vielleicht habe ich dich ja vergessen zu warnen?" Ich leckte mir genüsslich die Lippen, während ich unaufhörlich langsam in Richtung der Wand neben der Tür drängte. "Dann will ich das jetzt nachholen." Wand erreicht. Meine linke Hand hatte noch immer einen unerbittlichen Griff, während meine rechte von der Wange auf Commodus' Hals hinabrutschte, sein Kinn mit meinem Zeigefinger ein wenig nach oben drückend. "Mein lieber Commodus, an dem Feuer, das seit Generationen durch meine Adern flließt" Gemeint waren hier natürlich nicht wörtlich meine Adern, sondern vielmehr jene meiner Vorfahren und Ahnen. "haben sich schon ganz andere tödlich" Meine linke Hand betonte jenes Wort! "verbrannt!" Langsam aber zielsicher nährte ich mich mit meinem Kopf dem seinen, steuerte allerdings so an ihm vorbei, dass meine rechte an seiner rechten Wange zu liegen kam. "Ich wollte nur, dass du das weißt.", flüsterte ich ihm aus nächster Nähe feurig ins Ohr.

  • Commodus wurde ganz deutlich gezeigt welche Gangart Fausta offenbar bevorzugte. Vielleicht war sie später oder am morgen an Zärtlichkeiten interessiert davor oder dabei ganz deutlich nicht.
    Commodus konnte jetzt nicht sagen das er mit einer sanfteren Gangart Probleme gehabt hätte aber Feuer war definitiv etwas sehr angenehmes.
    Das kleine Tätscheln störte ihn, ebenso wie der Kratzer überhaupt nicht, falls er letzteren im Moment überhaupt wahrgenommen hatte.
    Die Hand um seinen Kopf entlockte ihm ein kurzes erregtes Keuchen und er ließ sich für den Moment bereitwillig führen.
    Der stärker werdende Druck auf seinem Kopf bei ihren Worten ließ dem ersten noch ein weiteres kurzes Keuchen folgen und er wünschte sich den Stoff an gewissen Stellen weg.
    Als ihre Köpfe nebeneinanderlagen und sie ihm ins Ohr geflüstert hatte hatte er scheinbar wieder die Erlaubnis für eine Antwort.
    "Ich komme von einer Insel auf die fast das ganze Jahr die Sonne brennt. Welches Feuer könnte heißer sein als die Sonne? Hitze ist also genau das was mir gefällt und es dauert einige Zeit bis ich verbrannt bin!"


    Commodus Hände wanderten zu Fausta Brüsten und fassten dort ordentlich zu. Er drückte sie damit auch ein kleines Stück von ihm weg damit sie sich wieder in die Augen schauen konnten.
    "Am Vertrauen zueinander müssen wir aber wohl noch etwas arbeiten!"


    Darauf vertrauend das sie ihn nicht wirklich verletzten wollte gingen seine Hände anschließend zu ihrer Kehrseite und er hob sie an. Anschließend drehte er sich zur Seite und setzte Fausta irgendwo zwischen absetzen und fallen lassen auf dem Tisch ab. Er ließ sie dort auf der Tischplatte sitzen und entfernte sich bis er die Tür öffnen konnte. Mit einem Blick der auf sie gerichtet war und wohl so etwas in der Richtung von Na warte ausdrücken wollte. rief er durch die geöffnete Tür nach dem Sklaven und Fausta konnte Worte hören wie
    das erste jetzt sofort, dass andere später.


    In der Wartezeit in der Commodus Fausta nicht aus den Augen ließ und genau beobachtete was sie da sitzend so tat, fasste er im Kopf einen Plan. Das mit dem Feuer wollte er ihr heute beweisen. Heute war seiner Meinung nach kein Raum für Zurückhaltung, heute musste alles was da war geboten werden und das wollte er tun.


    Der Sklave kam und brachte eine Tabula. Commodus nahm sie ihm aus der Hand und knallte ihm die Tür fast vor die Nase.
    Er legte sie in Faustas Schoss und wartete ab. Auf dem Tisch würde sich sicherlich was zu schreiben finden. Irgendwo hinter oder unter ihr!



    Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.


    I....


    II.
    Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    III.
    Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Eigentum.
    Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
    Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.


    IV.
    Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.


    V.
    Darüber hinaus erhält Sergia Fausta für den Zeitraum indem sich das Land in ihrem Eigentum befindet den 7 von 100 Teilen der Weinernte vom Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen.


    Marcus Helvetius Commodus


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]

  • Offensichtlich hatte Commodus keine Ahnung davon, dass ein Waldbrand irgendwo in Germanien ihn hier in Rom weniger stark wärmte, als ein Feuer jetzt direkt hier im Zimmer. Denn ich fand wirklich, dass die Sonne.. wörtlich.. ein bisschen weit hergeholt war für seinen Vergleich. Aber ich verkniff mir einen Kommentar dazu, sondern genoss lieber die Begierde, mit der mein Cousin mich berührte. Ich liebte es begehrt zu sein und begehrt zu werden! Das verschaffte mir ein Gefühl nämlich auch von Macht und Überlegenheit. Herrlich! Doch dann folgte ein Abtörner, auf den hin ich Commodus nur schief anguckte. Hatte er mich nicht heute hierher eingeladen, um genau diesen Mangel an Vertrauen, der durch sein Verhalten der letzten Monate überhaupt erst entstanden war, wieder etwas auszumerzen?! Und war es nicht genau dieser Vertrag, der das bewerkstelligen sollte?! Logische Konsequenz: Ohne abgeschlossenen Vertrag, keine Aufbesserung des Vertrauens. So einfach war das.
    Bevor ich allerdings etwas dazu sagen konnte (und hierzu hatte ich wirklich den einen oder anderen Satz noch auf den Lippen), da wurde ich schon von zwei starken Armen in die Luft gehoben. In dem Augenblick schien es mir dann wichtiger, meinen Kopf so auszurichten, dass ich einigermaßen sah, wo ich hingetragen wurde. Und als ich kurz darauf auf einer Tischplatte landete, war der Zeitpunkt für eine direkte Erwiderung bereits verstrichen. Während mein Cousin also zur Tür zurück ging, lehnte ich mich stattdessen erstmal nach links und dann nach rechts, um zwei Tafeln, drei Papyri und dergleichen unter meinem Gesäß wegzuschieben.. direkt auch gleich vom Tisch hinunter auf den Boden. (Wer wüsste schon, ob der Tisch nicht vielleicht gleich noch anders gebraucht werden würde?) Commodus kam wieder, als ich gerade den letzten Schwung Sachen zu Boden befördern wollte. Ich hielt inne und fingerte mir aus dem Haufen einen Stilus:


    Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.


    I....


    II.
    Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    III.
    Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Eigentum.
    Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
    Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.


    IV.
    Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.


    V.
    Darüber hinaus erhält Sergia Fausta für den Zeitraum indem sich das Land in ihrem Eigentum befindet den 7 von 100 Teilen der Weinernte vom Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen.


    /images/signet/Siegel_Sergia.png



    Sergia Fausta




    Marcus Helvetius Commodus


    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]


    Sim-Off:

    Ich habs mal zwischen den Text und deine Unterschrift "gequetscht". Fand ich irgendwie schöner. 8) Machst du dann das WiSim-Angebot? =)


    Kaum war mein Siegel so irgendwie in das Wachs gedrückt und meine Unterschrift geschrieben, flog der benutzte Stilus in hohem Bogen über meine rechte Schulter. Mit der linken Hand legte ich mein Dokument hinter mich und stützte mich auf der Tafel, die mit ihrer Front auf dem Tisch lag, ab. Ich wollte sie sicher bei mir wissen. Ich schlang meine Beine besitzergreifend um Commodus' Hüfte. Meine rechte Hand wanderte unterdessen an seinen Hals und versuchte seinen Kopf zu mir zu ziehen. "Na? Bereit?", wollte ich aus schmalen Augen schauend wissen, bevor ich ihm versuchte einen Kuss abzuringen.

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