[Cubiculum] Iullus Helvetius Curio und Duccia Silvana

  • Curio saß mal wieder lange in seinem Arbeitszimmer. Oft schlief Runa schon, wenn er endlich ins Bett fand, aber nicht so heute. Runa wollte mit ihrem Mann reden, so saß sie bei Kerzenschein und widmete sich, der ihr so ungeliebten Handarbeit – mit irgendwas musste man sich ja die zeit vertreiben um nicht doch einzuschlafen.

  • In das Togatuch und die beiden Pelze gehüllt, die er sich im Arbeitszimmer über die Beine gelegt hatte, betrat Curio erst sehr spät das gemeinsame Schlafzimmer. Den letzten Brief hatte er sogar noch beiseite legen müssen, da es trotz des Kohlebeckens, das er ins Atrium gestellt hatte, wo ihm nochmal der bitterkalte Wind in die Kleider gehuscht war, des Togatuchs und der Pelze, die er bei sich hatte, war es ihm schlicht zu kalt zum Arbeiten geworden. Als er dann in den Flur hinaustrat, war er überrascht, dass durch denTürschlitz des Schlafzimmers noch Licht hinaus in den Korridor drang. Kurz wurde es Curio warm ums Herz, da seine Frau doch tatsächlich auf ihn gewartet hatte. Leider dauerte das nicht lange an, sodass er schnell die Tür öffnete, ins Schlafzimmer trat, die Tür ebenso schnell wieder schloss und mit einem älteren Stück Pelz auch noch den Türschlitz am Boden abzudichten versuchte. Leider war das Ding zu kurz, sodass an den Seiten noch kleine Löcher blieben, es war aber definitiv besser, als ein komplett offener Türschlitz, durch den die Kälte ungestört in den Raum kriechen konnte.


    Schmunzelnd nahm Curio dann zu Kenntnis, dass sich Silvana mit Handarbeit versuchte, wachzuhalten. Offenbar hatte sie nichts anderes gefunden, was sie in dem nur schwach beleuchteten Raum machen konnte, sodass nun die unliebsame Handarbeit herhalten musste. Langsam ging er auf sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.


    Darf ich dich von deiner Stickerei befreien?


    fragte er mit einem breiten Grinsen und blickte auf die Stickerei, die eigentlich ganz schön aussah, wenn man die kleinen Unsauberkeiten an den Ränden außer Acht ließ. Curio wollte nur noch ins Bett auf die warmen, größeren Pelze, die sie als Schlafunterlage nutzten, und unter die ebenso warme und große Bettdecke. Danach nur noch Augen zu und schlafen, schließlich musste er morgen wieder früh raus, um den letzten Brief noch zu beantworten und den ganzen Stapel Antwortschreiben rauszuschicken, damit sie in den nächsten Tagen ihre Adressaten erreichten.

  • Sie schaute lächelnd auf und schaute ihn fast dankbar an. Ob man wenigstens schon erkennen konnte, dass es ein Wolfs- und ein Widderkopf werden sollte? Nun ja sie hatte ja noch Zeit... So legte sie nun also die Stickerei beiseite und lächelte. „Nur zu gern... nur zu gern.“ Runa sah ihm an wie müde er war und sie war versucht das Gespräch auf später zu verlegen. Aber wer wusste schon, wann Curio mal wirklich Zeit hatte. Zur Zeit sahen sie sich ja nur für ein paar Momente bei gemeinsamen Abendessen. Danach verzog er sich meist direkt in sein Arbeitszimmer.
    Sie gab also ihrem Drang nicht nach sich mit Curio ins Bett zu kuscheln und zu schlafen, sondern sah ihren Mann fragend an. „Hast du noch einen Moment?“ Runas blaue Augen ruhten auf ihrem Mann und sie fügte noch hinzu. „Ich muss dir was sagen.“ Weder am Ton noch an ihrer Haltung konnte man erkennen in welche Richtung es gehen würde.

  • Curio nickte. Hatte er doch gewusst, dass die Stickerei nur das kleinste Übel gewesen und sie eigentlich froh war, wenn er sich endlich - im Moment buchstäblich - von seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer loseisen konnte, damit sie zusammen schlafengehen konnten. Doch weit gefehlt. Bereits nach einem Schritt zurück aufs Bett zu, fixierte Silvana ihn mit ihren blauen Augen. Ob er einen Moment hatte, fragte sie und schob dann gleich hinterher, das es etwas zu besprechen galt.


    Um was geht es denn?


    fragte er, als er den Schritt wieder rückgängig machte und sich neben sie in den freien Korbsessel setzte. Ausgezogen hatte er sich freilich noch nicht, dafür war es einfach zu kalt. Was sie auch immer zu besprechen hatte, es war wohl wichtig, dass es nicht bis morgen warten oder sie beide das auch drüben im warmen Bett besprechen konnten. Mit einer Hanbewegung zog er das Togatuch fester und ließ dann seinerseits seinen Blick auf Silvana ruhen.

  • „Um Veränderungen.“ sagte Runa und übte sich gerade mal darin auch mal um den heißen Brei zu reden. Sie selbst zog die Decke nun auch fester um sich. Ihr Gesicht war ernst, ja es gelang ihr gerade wirklich gut nichts von dem was sie eigentlich fühlte und dachte nach außen dringen zu lassen. Auch wenn ihr das unfassbar schwer fiel. So schob sie nun also ein kleines Päckchen zu Curio und nickte ihm zu. „Mach es auf.“ Dann schaute sie gespannt auf ihren Mann, der wenn er die Verschnürung lösen und den groben Stoff auseinander schlagen würde, ein kleines paar Schuhe darin finden würde.
    Runa zweifelte nicht daran, dass ihr Mann wohl wissen würde, was sie ihm damit sagen wollte um so gespannter wartete sie auf seine Reaktion, bis die Information ihr Ziel erreicht hatte. Diesen Moment wollte sich Runa nicht entgehen lassen. Nun huschte doch ein kleines Lächeln über ihr Gesicht...

  • Veränderungen. Nun, Veränderungen konnten was gutes haben, manche sagten, dass Veränderungen immer schlecht seien. Silvana hielt sich aber mit Details zurück und Curios Gedanken schweiften ab. Erst als seine Frau ihm ein Päckchen herüberschob, fokussierte er zuerst seine Frau, ihre Hände, die das Päckchen bewegten und dann das Päckchen selber, das nun vor ihm lag, und das er zu öffnen aufgefordert wurde.


    Veränderungen...


    echote er unschlüssig, nahm dann aber das Paket auf, besah es sich erstmal von allen Seiten, löste dann die Schnüre und klappte den Stoff beiseite. Darunter fand er ein paar kleine Schuhe, definitiv zu klein für sie beide. Immer noch unschlüssig blickte er vor sich auf den Schoß und versuchte schlau zu werden aus dem, was er sah.


    Ähm... die sind doch schon sehr klein...


    verbalisierte er seinen ersten Gedanken. Es war schon spät, es war kalt, sein Gehirn hatte den ganzen Tag gearbeitet und hatte sich wohl schon ins Bett verabschiedet, wo er eigentlich auch am liebsten liegen würde. Vielleicht würde es ja helfen, die Schuhe hochzunehmen und so fasst er sie an der Ferse, hob sie an und besah auch sie sich von allen Seiten. Doch auch hier gab es keine Tipps. Hilfesuchend blickte er zu Silvana hinüber, in der Hoffnung, dass sie nicht in die Fußstapfen ihres Vaters treten und erstmal minutenlang drumherum zu reden, bevor er erfuhr, wofür oder für wen diese winzigen Schuhe nützlich sein konnten.

  • Runa musterte ihren Mann und gerade Curio, der doch sonst kausale Zusammenhänge recht schnelll erkannte tat sich gerade im Moment schwer. Und wie es so ihre Eigenart war, wenn etwas nicht so lief wie sie es sich vorstellte, rollte Runa mit den Augen. Na klar war er müde, hatte viel Arbeit gehabt... aber bei den Göttern, wem konnten solche Schühchen schon passen?
    Runa legte die Hände in ihre Schoss und sah ihren Mann also an und... schwieg erst mal, natürlich nicht zu lange, aber lang genug um wohl seine Geduld etwas auf die Probe zu stellen.
    „Nun...“ fing sie an, was wohl nicht gerade darauf schließen ließ, dass sie direkt herausplatzen würde mit der Antwort. „Also...“ Ja Runa genoss das gerade :D. „Also was ich dir sagen wollte ist, dass deine Nächte wohl zum nächsten Sommer hin kürzer, unruhiger, mit weniger Schlaf werden.... oder du schläfst im Gästezimmer.“ Ob er es nun verstand?

  • Hä? Die Fragezeichen in Curios Augen wurden nur noch größer, als Silvana zuerst verzögerte und danach mit einem zweiten nebulösen Hinweis fortfuhr - ganz offensichtlich hatte sie tierischen Spaß dabei, ihren Mann zappeln zu lassen - der Curio kein bisschen weiterbrachte. Oder vielleicht doch?


    Runa, ich weiß ja, dass du gerne schwanger werden möchtest. Aber niemand hetzt uns. Wenn Iuno entscheidet, dass es an der Zeit ist, wird es schon klappen. Und überhaupt: Warum sollte ich mich deswegen aus meinem eigenen Schlafzimmer verbannen lassen? Das wäre doch sowieso total kontraproduktiv, oder nicht...


    Ganz offensichtlich musste Curio seinen Verstand grade erst aus dem wohlverdienten Tiefschlaf aufrütteln, bevor er auch nur eine Chance hatte, zu verstehen, worauf Silvana nun hinauswollte. Doch hatte er jetzt schonmal am Thema gekratzt und da sein Verstand langsam wieder zu sich kam - nicht ohne sich mit einem kurzen aber heftigen Ziehen an der Schläfe zu beschweren, dass Curio es doch tatsächlich gewagt hatte, ihn zu dieser unrömischen Zeit zurückzurufen - und gleich alles miteinander verband, was er an Informationen gesammelt und selbst zur Sprache gebracht hatte, machte es dann doch Klick. Vermutlich konnte Silvana regelrecht sehen, wie ihrem Mann ein Licht aufging, zumindest sprach Curios Mimik Bände.


    Oder hat Iuno schon...?


    Angespannt erhob er seinen Blick von den Kinder(!!!)schuhen (wem sollten sie denn auch schon passen, als einem Kind) und fokussierte seine Frau. Hatte es wirklich geklappt? So schnell?

  • Runa grinste, ja man konnte es förmlich sehen, wie es in ihrem Mann arbeitete. Sie wollte schon protestieren, denn sie wünschte sich eine Schwangerschaft ja nur bedingt – sie hatte immer noch ne Heidenangst vor der Geburt. Aber sie schwieg und tatsächlich so ganz langsam schien wohl die Information bei ihrem Mann angekommen zu sein.
    Ihr Grinsen wurde zu einem breitem Lächeln, als der Blick ihres Mannes sie traf und sie nickte... ganz zaghaft. Dann strich sie sich über den Bauch und sagte leise. „Ja hat sie...“ Und Runa wäre nicht Runa... „Oder meinst du ich sticke tatsächlich völlig freiwillig an einer Decke für ein Babybett?“ Nun lachte sie fröhlich. „Ja Iullus du wirst Vater!“

  • Dass sein Verstand noch nicht komplett zurückwar, merkte man schon daran, dass Curio erneut einige Augenblicke brauchte, um die Bestätigung nicht nur akustisch wahrzunehmen, sondern auch zu verarbeiten und entsprechende Schlüsse daraus zu ziehen. Dann allerdings schlug die Nachricht ein wie ein Pilum in ein Scutum, Curio sprang auf, was nur mittelmäßig gelang, da er gleich über seine eigenen Füße stolperte und recht unsanft mit den Knien auf dem kalten, harten Boden zu hocken kam. Ein leises


    Uff...


    entfuhr ihm, doch ließ er sich davon nicht lange aufhalten, sondern rutschte an seine Frau heran und küsste sie, zuerst auf ihre Stirn, auf beide Wangen, ihre Nase, ihren Mund, eigentlich ihr ganzes Gesicht, ihre Hände und schließlich auf ihren Bauch - wobei er dabei so vorsichtig wie möglich war. Dabei brachte er in jeder Pause einzelne Worte hervor, die sich schließlich sogar zu Sätzen verbanden.


    Das... ist ja... wunderbar... Wir.... werden... wirklich... Eltern...? Ich... liebe... dich...


    Natürlich hatte er die Stickerei nicht sofort als Babydecke erkannt, sondern hatte eher den freudigen Blick seiner Frau wahrgenommen, als er sie von den Stickerei befreit hatte. Jetzt aber kannte seine Freude keine Grenzen. Erneut versuchte er sich im aufspringen und dieses Mal klappte es deutlich besser.


    Es gibt jetzt so viel zu tun... Ich muss meinen Eltern schreiben... deine Eltern müssen wir aufsuchen... Alpina und Lucius müssen natürlich auch bescheid wissen... Wir müssen eine Wiege kaufen... Anziehsachen... Weißt du schon, was es wird? Ach, nein... Natürlich nicht, wie solltest du auch?


    Hin und her sprangen seine Gedanken und wahrscheinlich wäre er gleich hinausgelaufen, um in die Welt hinauszurufen, dass er Vater wurde gemeinsam mit der wunderbarsten, schönsten, klügsten und patentesten Frau der Welt, die er seine Ehefrau nennen durfte.

  • Runa feixte ja sie feixte, als sie sah wie ihr Mann sich freute. „Ja!“ bestätigte sie noch mal seine Feststellung, hielt ihn dann aber fest, bevor er wirklich noch mitten in der Nacht das halbe Haus wecken würde. „Immer langsam. Es sind noch ein paar Monate. Seit zwei Monaten... Also eigentlich quasi in unserer ersten oder zweiten Nacht... muss es passiert sein. Ich denke, Alpina können wir Bescheid geben, mit allen anderen warten wir bis zur Wintersonnenwende.“ Ja auch Runa wusste, dass in den ersten Monaten sehr sehr viel passieren konnte. Sie wollte den Kreis derer die es wussten klein halten... zumindest erst einmal. Sie gab ihrem Mann, der nun eher an einen aufgeregten Jungen erinnerte einen Kuss. „Ich liebe dich auch und deine Frau würde jetzt liebend gern schlafen...“ Sie zwinkerte ihm zu. Ja auch Runa wusste, dass sie beide wohl viel zu aufgeregt waren um innerhalb der nächsten Augenblick einzuschlafen, aber sich zumindest schon mal unter den kuscheligen Decken legen, damit konnte man ja schon mal anfangen.

  • Silvanas bestätigendes "Ja" klang in Curio nach. Sie wurden Eltern, sie wurden wirklich Eltern! Und während er euphorisiert aufzählte, was es alles zu tun galt, fasste sie ihn und hielt ihn einfach mal zurück. Der junge Helvetier atmete ein Mal und ein weiteres Mal tief durch, bevor er wieder einigermaßen rational zu denken begann.


    Du hast recht. Wir sollten nichts überstürzen.


    war der erste klare und vernünftige Satz in den letzten Minuten, in denen er entweder neben sich stand oder komplett euphorisiert von der Neuigkeit war, dass er Vater wurde. Die ganzen Risiken und Gefahren für seine Frau und ihr Kind kamen ihm aber nicht in den Sinn, ganz im Gegenteil konnte er nicht damit aufhören, sich Gedanken über das Kind zu machen. Würde es ein Junge oder ein Mädchen? Bekam er einen Stammhalter oder eine kleine Prinzessin? Wie würden sie das Kind nennen? Würde es sich mit Ursicina verstehen? Könnte sich Neman auch um ihr Kind kümmern? Oder benötigten sie noch jemanden? Wann mussten sie spätestens alles für das Kind einkaufen? Wann musste das kleine Cubiculum für das Kind vorbereitet werden?


    Und wieder kam Silvana dazwischen und holten ihn aus der Welle der Fragen heraus. Lächelnd blickte er Silvana an, nahm ihre Hand und führte sie zum Bett.


    Ja, lass uns ins Bett gehen.


    Raus aus den ganzen Schichte von Kleidung und rein ins warme Bett, ja, das wäre klasse. Schlafen würde er aber in den nächsten Minuten nicht, auch wenn er grade merkte, wie müde er eigentlich war. Mit einem griff schlug er die Bettdecke zurück, damit sich Silvana bereits hineinlegen könnte und zog sich dann auf seiner Seite das Togatuch und Pelze aus, sodass er nur noch eine schwergewebte, warme Tunika trug.

  • Runa entledigte sich der Decke in die sie sich gehüllt hatte und schlüpfte unter die von Curio gehaltene Decke. Sie wartete bis ihr Mann ebenfalls im Bett lag. Aber kaum, dass Curios Körper die wärmenden Fälle erreicht kuschelte sich Runa an ihren Mann, legte den Kopf auf seinen Brust und flüsterte. „Wir werden Eltern, kannst du dir das vorstellen?“ Runa konnte es irgendwie nicht. Gerade war sie dabei sich ihrer kleinen Nichte anzunähern und zu lernen, wie man mit so einem kleinen Wesen umging und nun – wenn auch erst in 7 Monaten – sollte sie selbst? Sie sprach ihre zweifel auch aus. „Meinst du wir schaffen das?“ Nun die Hauptlast würde wohl eh bei ihr liegen, denn Curio war ja tagsüber bis spät mit seiner Arbeit beschäftigt und Runa würde ihn auch wenn das Kind da war sicher nicht davon abhalten. Sie wusste, das Curio ja gerade zu dazu verdammt war nach oben zu kommen und das fiel einem nun mal nicht in den Schoss.
    Aber wenn er Zeit finden würde, dann würde Runa ihn sicherlich auch mit einspannen. Sie selbst hatte ja ein überaus gutes Verhältnis zu ihrem Vater und wünschte sich das für ihre Kinder auch.

  • Kaum hatte sich Curio zu Silvana ins Bett gelegt, kuschelte sie sich auch schon an ihn. Der junge Helvetier atmete einmal tief durch, denn es waren grade diese Moment, die er ganz besonders genoss. Selbstverständlich waren sie aber noch nicht geworden, trotzdem sie mittlerweile nun schon gut zwei Monate verheiratet waren. Sanft legte er seinen Arm um sie und streichelte über den Stoff, der ihren Rücken bedeckte. Die Frage, die sie dann stellte, brachte Curio wieder zum Nachdenken. Konnte er sich sich vorstellen? War ihm bewusst, was damit af sie beide zukam?


    Nein... irgendwie noch nicht.


    antwortete er ebenso flüsternd. Es wirkte noch irreal, zumal einerseits ja auch noch nichts zu sehen war und er sich - obwohl er sich Kinder wünschte - noch nicht wirklich als Vater sah. Grade erst Onkel geworden hatte er gehofft, dass er mit der kleinen Ursicina quasi ein bisschen üben könnte und jetzt hatte er eine schwandere Frau, die nochmal besonders viel Zuwendung bedurfte. Und auch ihre nächste Frage ließ es in ihm arbeiten, auch wenn ihm nach wenigen Augenblicken klar wurde, dass es hier eine richtige und eine falsche Antwort gab.


    Natürlich schaffen wir das, mein Herz. Schau, wir haben schon so viel zusammen geschafft, sind also gut in Übung damit.


    sagte er nach einer kurzen Pause. Natürlich gab es auch in ihm Zweifel, ob sie nicht soch zu jung waren. Allerdings lagen sie ja gesellschaftlich im guten Durchschnitt, auch wenn grade die Männer normalerweise etwas älter waren. Zudem fielen ihm Silvanas Sorgen zur Geburt ein, die sie nach Alpinas Geburt mit sich herumtrug und die Curio nur unzureichend hatte zerstreuen können. So gab er ihr einen Kuss auf den Kopf.


    Wir dürfen nur keine Angst haben. Denn auch wenn wir Hilfe brauchen, haben wir immer noch Alpina, deine Mutter und meine Mutter - wahrscheinlich sogar in dieser Reihenfolge.


    Curio lachte leise, denn seine Mutter würde wohl nur im äußersten Fall nach Mogontiacum reisen, zumal er immer noch nicht einzuschätzen wusste, wie Silvana und sie jetzt eigentlich zueinander standen. In jedem Fall wäre aber Alpina ihre erste Ansprechpartnerin, nicht nur als Freundin, sondern glücklicherweise auch als Hebamme. Seine eigenen Sorgen hielt er dabei aber erstmal zurück. Natürlich befürchtete er, nicht genug Zeit für seine Familie zu haben oder eben beim Zeitmanagement zu versagen. Schon jetzt hatte er lange Arbeitstage, doch eben noch kein Amt inne. Wenn er erstmal zur Aedilität antrat, würde der Wahlkampf noch mehr Zeit fressen, von der eigentlich Amtszeit ganz zu schweigen. Er wollte das Kind aufwachsen sehen und seine Frau bei der Erziehung und Pflege des Kindes unterstützen, doch wollte (und musste) er auch seine Karriere vorantreiben und so gut sich dabei eine gesunde Familie machte, war sie eben auch ein Zeitfaktor, wenn man sie nicht nur aus Werbezwecken vorzeigen wollte.

  • Curio liebte seine Frau. Es war ein Privileg, das er an jedem Tag wieder neu feierte. Manchmal kam es vielleicht etwas kurz, vor allem in diesen Tagen, da sich die Saturnaliafeierlichkeiten näherten. Heute Morgen aber hatte er frei und Silvana hatte auch frei und so konnte er sich einen Luxus gönnen, der ihnen nur selten vergönnt war: Er konnte neben seiner Frau liegen und sie beim Schlafen beobachten. Dieser Anblick entschädigte für vieles und vor allem für die kurzen Nächte der letzten Wochen. Auf ihrem ebenmäßigen, bezaubernden Gesicht mit dem von der tiefstehenden Wintersonne leicht gebräunten Teint spielte eine dezente Traummimik, die ihn umso mehr lächeln ließ. In diesem Moment war auch der Schatten verschwunden, der sonst seit dem Tod ihrer Mutter auf ihrem Gesicht lag und auch die kleine Sorgenfalte über der Nasenwurzel war, zumindest für kurze Zeit verschwunden. Curio wollte sie nicht wecken, wollte das Bild nicht zerstören, das sich ihm hier grade bot und das ihm eine tiefe innere Ruhe gab. Doch wusste er, dass dieses Bild nie lange vorhielt, da sie dazu neigte, nach einer viel zu kurzen Zeit ebenfalls aufzuwachen.

  • Runa träumte nicht und das war eine Erholung. So weigerte sie sich auch noch eine ganze Weile die Augen zu öffnen, auch wenn sie sehr wohl bemerkte, dass sie beobachtet wurde. Da sie aber zu Hause war, konnte sie sich in Sicherheit wähnen und einfach noch etwas dieses Gefühl der Leere genießen. Doch irgendwann öffnete sie die Augen und blinzelte ihren Mann an. „So früh schon wach?“ fragte sie und zog ihn zu sich um ihn mit einem Kuss zu begrüßen. Sie murmelte an seine Lippen. „Weiß du es ist noch viel zu früh um aufzustehen. Ich hätte da eine Idee wie wir die Zeit nutzen könnten.“ Schon wanderten ihre Hände üben den Körper des Mannes den sie so sehr liebte.

  • Auf Silvanas frage zuckte Curio die Schultern.


    Gewohnheit...


    antwortete er, denn für gewöhnlich war er zu dieser Zeit schon auf den Beinen, um irgendwas zu tun. Es war immer etwas anderes, auch wenn es sich dann und wann wiederholte. Heute morgen aber war es eine willkommene Abwechslung und so ließ er sich nur zu gerne zu ihr hinüberziehen und von ihr küssen. Die folgenden geflüsterten Worte Silvanas und ihre Berührungen verursachten bei Curio unvermittelt eine Gänsehaut, woraufhin auch er seine Hände unter der Decke verschwinden ließ und mit ihnen die Berührung suchte. Zuerst ihre Arme entlang, über ihre Schulterbeuge, ihre Brüste und ihren Bauch, wo er sich einbildete, bereits eine winzig kleine Wölbung wahrzunehmen. Doch war es genau jene Wölbung, die ihm Einhalt gebot, ohne allerdings die Nähe zu Silvana abbrechen zu lassen. Stattdessen legte er seine Handfläche auf ihren Bauch.


    Meinst du eigentlich, wir bringen damit unseren kleinen Schatz dort drin durcheinander?


    flüsterte er ihr zu. Es war eine ernstgemeinte Frage, denn soweit er wusste, lag ein Paar während der Schwangerschaft ja nicht beieinander, was hier im Haus allerdings aufgrund der beengten Verhältnis recht schwierig geworden wäre, ganz abgesehen davon, dass er es irgendwie albern fand, sich während der Schwangerschaft quasi von seiner Frau zu trennen.

  • Für einen Moment verwirrt und schaute ebenso. Ja klar wusste sie, dass viele Paare getrennt schliefen und vor allem während der Schwangerschaft. Aber dies hatte wohl weniger mit dem Kind zu tun, als das die meisten Paare ja doch nur eben wegen jenem Erben beieinander lagen. Aber hier war das wohl gänzlich anders. Sie liebten sich und suchten nicht nur die Nähe des Anderen wenn es darum ging Erben zu zeugen. „Meinst du nicht, dass wir noch früh genug Rücksicht auf unser Kind nehmen werden?“ Ja das war sogar mehr als wahrscheinlich. Die ersten Monate würde wohl Runa im Zimmer ihres Kindes oder das Kind eben hier schlafen und da wäre das was sie jetzt gerade mit ihrem Mann vorhatte wohl eher – nun ja unangebracht? Runa ließ ihren Worten aber auch sogleich Taten folgen und schon waren ihre Hände wieder auf Wanderschaft. Sie würde sich ganz sicher nicht von dem kleinen Wurm in ihrem Bauch jetzt schon diktieren lassen, was sie zu tun hatte und was nicht. Und inzwischen kannte sie ihren Mann ja auch schon so gut, dass sie sehr genau wusste, wo sie ihn berühren musste, dass er gar nicht anders konnte, als ihren Wünschen zu folgen (mach mal war es durchaus von Vorteil das Männer zu einem gewissem Grad Trieb gesteuert waren :D)

  • Die Antwort auf seine Frage war eine Gegenfrage. Das mochte Curio eigentlich gar nicht, doch jetzt grade reichte ihm das ausnahmsweise mal als Antwort.


    Wenn wir ein bisschen aufpassen, wird es sich bestimmt nicht gestört fühlen.


    gab er daher nur grinsend zur Antwort, zumal ihre Hände sich ohnehin schon wieder auf den Weg gemacht hatten. Warum sollte er da noch wiedersprechen? Dennoch würde er allerdings nochmal eine Portion Vorsicht walten lassen, zumal ja, wie Alpina gesagt hatte, bis zur Wintersonnenwende noch einiges passieren konnte. Davon unbeeindruckt gab ihm Silvana klare Signale, die er nun ebenfalls mit zärtlichen Berührungen ihres gesamten Körpers beantwortete. Eine erneute, mehr als nur angenehme Abwechslung für den heutigen Morgen.

  • Ob nun Vorsicht oder nicht. Runa hat gerade so richtig gefallen dran gefunden – also an dem Erben zeugen und so – darauf würde sie sicher nicht gleich wieder verzichten, nur weil Iuno meint gleich zuschlagen zu müssen.
    So genoss sie also die Berührungen die Curio austeilte und tat es ihm gleich....


    Als sie erschöpft nebeneinander lagen, grinste Runa ihren Mann an. „Also ich hätte nichts dagegen, jeden Morgen so zu beginnen.“
    Jetzt erst wurde Runa bewusst, das ihr Mann ja um diese Zeit gar nicht mehr im Haus war. Ruckartig setzte sie sich auf. „Bei den Götter, du kommst zu spät...!?!?“

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