Io Saturnalia: Tag 1 - Festakt zur Begrüßung des neuen Statthalters

  • Curio war mal wieder einer der ersten Decurionen, der zum Festakt im Sitzungssaal der Curia eintraf. Dieses Mal kam er aber nicht alleine, sondern wurde zum ersten Mal seit der Hochzeit bei einem offiziellen Termin von seiner Frau begleitet. Es war natürlich üblich, dass Decurionen ihre Frauen zu solchen offiziellen Anlässen mitbrachten, doch hatte es seit Hochzeit keine offiziellen Veranstaltungen gegeben, bei denen Silvana hätte mitkommen können. Nun, da er aber so früh da war, lag es wohl irgendwie an ihm die letzten Vorbereitungen zu unterstützen. Denn die Sklaven hatten ja heute frei und vergnügten sich wahrscheinlich im Moment auf dem Forum, wo der Handwerkermarkt bereits in vollem Gange war. Glücklicherweise hatten die Sklaven bereits am Tag vorher die größten und schwersten Vorbereitungen durchgeführt, sodass jetzt nur noch Kleinigkeiten anstanden. Und so legte Curio, wie er es eben meistens tat, selbst Hand an, wobei er penibel darauf achtete, dass seine Frau vor körperlicher Arbeit verschont blieb. So konnten nun also auch die höherrangigen Gäste, darunter besonders die Ducciersippe - Legatus Duccius Vala samt Familie und Stab, Procurator Duccius Marsus mit Familie und nicht zuletzt Pontifex Duccius Verus, wobei Curio inständig hoffte, dass sich sein Patron zumindest einigermaßen von dem Tod seiner Frau hatte erholen können - erscheinen.

  • Runa war heute mal so wirklich festlich gekleidet. Curios Mutter würde wohl gerade anerkennend nicken, denn Runa sah gerade so auch, wie das Musterbeispiel einer römischen Ehefrau. Eine cremefarben Tunika, die nicht so eng geschnitten war, da man inzwischen schon einen Bauchansatz bei der sonst so schlanken Frau erkennen konnte. Runa wollte auch gern bei den Vorbereitungen helfen und so sah sie ihren Mann fragend an. „Kann ich auch irgendetwas tun?“

  • Seine Frau war ja eigentlich ein Naturmensch und wenn er ehrlich war, gefiel sie ihm in ihrem eigentlichen Auftreten immer noch am besten. Jetzt aber war sie die perfekte römische Ehefrau, festlich gekleidet - wobei sie offensichtlich darauf geachtet hatte, ihren kleinen Bauchansatz ein wenig zu kaschieren, was ihr nach seinem Dafürhalten hervorragend gelungen war - mit hochgesteckten Haaren. Sie würde nicht nur an seiner Seite stehen, sie würde dabei auch eine gute Figur machen, und obwohl ihm ersteres vollkommen genügen würde, war zweiteres doch für zukünftige Wahlkämpfe äußerst beruhigend. Nun schien es ihr aber nicht genug zu sein, dabeizustehen und sich sagen zu lassen, dass sie nichts zu tun brauchte und es zeigte sich, wie ähnlich die beiden Eheleute waren. Auch Silvana musste irgendwie anpacken und so blickte sich Curio um, ob er irgendeine möglichst wenig anstrengende Arbeit für sie fände. Dann aber trat er an sie heran und versuchte sich so zu stellen, dass sie niemand hören könnte.


    Ich möchte, dass du auf die aufpasst und dir nichts aufschwatzen lässt, was dich zu sehr anstrengt. Du weißt warum. Ansonsten rufst du mich bitte.


    Er streichelte mit den Fingerspitzen kurz über ihren Bauchansatz und nickte ihr dann lächelnd zu.


    Du könntest nach den Getränken und den kleinen Speisen schauen, die für die Pausen zwischen den Reden angesetzt sind.


    schlug er dann vor und blickte sie fragend an. Reicht ihr das?

  • Runa nickte, auch wenn sie der Meinung war, das Curio mal wieder übertrieb. Immerhin war sie nur schwanger und nicht krank. Aber Alpina hatte sie ja schon vorgewarnt, dass Männer dazu neigten ihre Frauen in der Schwangerschaft übertrieben vorsichtig zu behandeln. Sie lächelte ihren Mann aber an. „Natürlich ich pass schon auf.“ Ja genau die Antwort, die er sicher hören wollte, es aber wohl kaum glauben würde. Immerhin sollte man annehmen Curio kannte seine Frau. Aber Runa schaute wirklich nur nach den Speisen und Getränken orderte noch dies und das. Ordnete einiges anders an, bis sie mit dem Gesamtbild einverstanden war. Sie hatte hier und heute wirklich nicht die Absicht schwere körperliche Arbeit zu verrichten – nicht wegen ihrer Schwangerschaft, nein allein aus praktischen Gründen. Immerhin war dies hier nur Teil eins von noch so einigen die heute folgen würden.

  • Witjon erschien im Beisein seiner Gattin Octavena. Beide hatten sich dem Anlass entsprechend festlich gekleidet, was für Witjon bedeutete, dass er eine edle Toga und sämtliche Zeichen seines Standes trug. Einzig die schweren Winterstiefel und der Pelzmantel, den er am Tor der Curia abgegeben hatte, wichen ein wenig vom traditionellen römischen Festtagsdress ab. Die Kinder hatten sie heute in der Obhut des Gesindes der Villa Duccia gelassen. Ihre Tochter Ildrun hatte nicht den nötige Geduldsfaden für den heutigen Festakt und Phelans neugeborener Sohn war in der Curia sowieso völlig fehl am Platze.


    Es begann nun der übliche Begrüßungsreigen. Nachdem Witjon und Octavena sich an einigen Decurionen vorbeigekämpft hatten, traten sie an Curio und Runa heran. "Salvete ihr beiden. Runa, du siehst fabelhaft aus. Wie eine wahre Matrone!", stellte Witjon überrascht fest. "Curio, wie laufen die Vorbereitungen? Haben die Leute, die wir anstelle der Sklaven für heute eingestellt haben, gute Arbeit geleistet?"

  • Curio war grade dabei, einen letzten Tisch zurechtzurücken, als Duccius Marsus ankam. Seitdem der Helvetier mit Silvana verheiratet war, hatte sich die Beziehung zu den duccischen Familienmitgliedern schlagartig verändert, womit Curio gewisse Problemchen hatte, denn wenn er mit dem duccischen Sippenoberhaupt vor der Hochzeit noch beim Gentilnomen gewesen waren, konnte er nun zum Cognomen wechseln. Marsus machte davon wie selbstverständlich gebrauch, nur bei Curio haperte es noch dabei und insgeheim fühlte er sich dabei auch ein bisschen unwohl. Doch es half alles nichts. Je schneller er damit zurechtkäme, dass er mittlerweile auch ein - wenn auch indirekter - Teil der duccischen Familie war, desto besser. Glücklicherweise war es dann auch Silvana, die zuerst angesprochen wurde, bevor sich der Duccier ihm zuwandte.


    Salvete, Marsus, Octavena. Meine Frau ist immer für angenehme Überraschungen gut.


    sagte er daher zuerst mit eine warmen Lächeln in Richtung seiner Frau und beantwortete dann die duccische Frage.


    Die Vorbereitungen laufen hervorragend. Es zahlt sich, denke ich, aus, dass wir auf Freiwillige gesetzt und die Arbeit hier nicht als munerum ausgeschrieben haben. Sonst würden hier wohl jede Menge murrende Municipes rumlaufen.


    führte Curio mit einem einen kurzen Lachen am Ende aus.


    Für die Freiwilligen bietet sich ja zudem die Möglichkeit, den Statthalter einmal von Nahem zu sehen.

  • Witjon schmunzelte. "Wem sagst du das", kommentierte er Runas Einfallsreichtum. Hinsichtlich der Freiwilligen nickte Witjon zustimmend. "Zwang ist häufig der schlechteste Weg, um das Ziel zu erreichen."


    Daraufhin wandte Witjon sich mit gutmütigem Lächeln an Curios Frau: "Und wie geht es dir? Bereitet dir der baldige Nachwuchs noch keine Schwierigkeiten?" Wehmütig musste er dabei an Runas Mutter denken und bemühte sich dennoch ein weiterhin fröhliches Gesicht zu machen. Er hoffte, dass die junge Duccia ihre Schwangerschaft gut überstand. Gerade die erste Geburt war ja häufig auch nicht die leichteste. Witjon war deshalb froh, dass so eine fleißige Hebamme wie Susina Alpina auf Runa Acht gab.

  • Runa nickte ihrem Onkel zu und verzog leicht das Gesicht, dass wohl ausdrückte, was sie von dieser Verkleidung hielt. Aber dennoch begrüßte sie ihn nur wenige Augenblicke später freundlich mit einer Umarmung. „Hejsa Onkel.“ dann trat sie einen Schritt zurück um auch seine Frau zu begrüßen. Wieder zu Witjon Gewand sprach sie weiter und strich sich sanft über den Bauch. „Nun noch gibt es keine Probleme, die morgendliche Übelkeit, auf die könnte ich verzichten. Aber sag wie geht es Vater und wie meinem Bruder?“ Ja Run machte sich Sorgen um beide jedoch hatte sie seit der Geburt und dem damit verbundenen Tod es vermieden die Villa Duccia zu betreten.

  • Witjon erwiderte Runas Umarmung. Beruhigt hörte er, dass es ihr gut ging. Er hätte es jetzt auch keine weiteren Sorgen vertragen. Runas Frage nach ihrem Vater und Bruder beantwortete Witjon mit unverhohlenem Bedauern. "Deinem Bruder geht es soweit gut. Die Amme kümmert sich reizend um den Kleinen und auch Octavena und ich tun unser Bestes. Aber dein Vater scheint sich immer noch nicht erholt zu haben. Ich dringe einfach nicht zu ihm durch."

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Natürlich stand der Festakt zu seiner Begrüßung (ein Umstand, den der eher Feindseligkeiten gewohnte Vala immer wieder den Kopf schütteln ließ) ganz oben auf dem heutigen Tagesplan des neuen Statthalters. Nichtsdestotrotz war er nach wie vor sehr eng eingebunden in die Geschäfte der Amtsübergabe, eine Prozedur die tatsächlich mehr als eine Woche in Anspruch nahm. Zwar mahlten die Mühlen der Antike SEHR langsam, aber sie mahlten VIEL. Dementsprechend musste abgewogen werden, wann wo wieviel Zeit eingespart werden konnte... und gerade heute war eine kleine Gesandschaft Alta Ripas eingetroffen, die nicht hatte warten wollen bis der Legat sich zu ihnen bequemte, sondern ihm JETZT und HEUTE die Aufwartung machen wollte... natürlich um ihn mit allerlei Anliegen zu belagern, zu denen nicht zufällig auch eine Grenzstreitigkeit mit der Nachbarcivitas Noviomagus gehörte.


    So war es Sirius, der vor der Zeit des Empfangs in der Curia Mogontiacums auftauchte und sich vernehmlich als Leibsklave des neuen Legaten zu erkennen gab, um zu den Organisatoren und Hauptverantwortlichen des Geschehens geführt zu werden. Kurz darauf befand er sich angesichts des Helvetius, der sich auf der Liste der zu lernenden Namen (die Sirius schon während der monatelangen Anreise gepaukt hatte) kurzfristig ziemlich weit nach oben geheiratet hatte.
    "Helvetius, der Statthalter bestellt dir und den anderen Organisatoren seine Grüße und vorauseilenden Dank für die Organisation dieses Moments." , zeigte der Sklave sich in diesem Moment als außergewöhnlich professionell und attitüdenfrei, "Ich kann dir versichern, dass er pünktlich seinen Weg hierher finden wird, allerdings ist er derzeit noch in intensive Gespräche eingebunden, so dass er mich vorgeschickt hat um den genaueren Verlauf des Empfangs abzusprechen. So stehe ich hier nun und bin begierig zu erfahren, was auf den Legatus zukommt und von ihm erwartet wird."

  • Dem Auftritt nach zu schließen hätte es auch schon der Statthalter selbst sein können. Stattdessen war es dessen Leibsklave mit dem Namen Sirius, der sich gleich für die Allgemeinheit als eben dieser vorstellte und sich dann schnutrstracks zu Curio, der dann wohl nun endgültig zum Organisationsleiter der Veranstaltung aufgestiegen war, durcharbeitete.


    Salve, Sirius.


    grüßte der Helvetier daraufhin freundlich, hörte sich an, was der Sklave zu sagen hatte, und machte sich danach klar, dass es wohl doch besser gewesen wäre, sofort einen Organisationsleiter zu bestimmen, denn dann hätte es wohl keiner solchen Auftritte bedurft. Wie auch immer: Da hatten sie in die Latrine gegriffen und nun war es offensichtlich Curio, der dieses Versäumnis auszubügeln hatte.


    Nun, richte dem Statthalter doch bitte vorneweg unsere Entschuldigung aus, dass ihm das Programm nicht früher zugestellt wurde.


    sagte er daher erstmal bedauernd, auch im Namen der Gruppe der Organisatoren und wohl auch irgendwie im Namen der Stadt, die hier ja letztlich die Gastgeberin war. Allerdings half das alles nichts. Der Statthalter wollte Informationen, also sollte er sie bekommen. Das Programm war ja ohnehin dem Anlass entsprechend naheliegend.


    Es gibt insgesamt drei Programmpunkte, bei denen wir um die Anwesenheit des Statthalters und seiner Frau, sofern diese nicht anderweitige Verpflichtungen hat, bitten würden. Der erste ist die Begrüßungsansprache von Duumvir Vitellius Tryphon. Der zweite Punkt wäre eine Erwiderung des Statthalters. Und schließlich der dritte Punkt, die Ernennung eines Rex Bibendi Saturnaliae. Dieser wurde durch die Decurionen ausgewählt, wird heute benannt und danach Mischverhältnis des Weins für die öffentlichen Feierlichkeiten der nächsten Tage vorgeben. Danach findet noch ein Umtrunk statt, zu dem der Statthalter und seine Frau natürlich herzlich eingeladen sind. Allerdings haben wir natürlich auch Verständnis dafür, wenn seine Anwesenheit dabei aufgrund seiner Amtsverpflichtungen nur von kurzer Dauer sein kann.


    Damit war das Programm grob umrissen, dessen Dauer sich für den Statthalter nicht in die Unendlichkeit steigern dürfte. Berechenbarkeit dürfte für den Statthalter ja von großer Bedeutung sein, da er noch genug andere Verpflichtungen haben dürfte.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Sirius hörte mit gespitzten Ohren, was der Decurio und offensichtliche Cheforganisator ihm zu sagen hatte. Auf die angebotene Entschuldigung konnte Sirius nur müde abwinken, in Rom hatte es ständig bei öffentlichen Akten Planänderungen bis hin zur letzten Minute gegeben... da war das hier blanker Luxus der Vorhersehbarkeit.
    "Ansprache des Duumvirs, Ansprache des Statthalters, Saturnaliengedöns, Umtrunk. Verstanden." , nickte er bedächtig, schien einen Moment zu zögern und fuhr dann doch auf der Stelle herum um den Ort des Geschehens wieder zu verlassen...



    ...nur um eben zum genannten Zeitpunkt im Gefolge des Legatus aufzutauchen, der dem Anlass entsprechend in winterlich-wohlige Wolle und feine Seide im vollen Staatsornat des Amts des Statthalters auftauchte. Die Miene in exemplarischer Gelassenheit ruhend, führte er seine stadtrömische Eleganz ausstrahlende Gattin über das Forum der Civitas, dezent und doch unübersehbar flankiert von einigen seiner Pedites und Equites Singulares in bester Paradeuniform.


    "Geschätzte Decuriones..." , sprach Vala die versammelte Brigade der Stadtelite recht unspezifisch und die Duumvirn schließlich doch noch besonders an, "..ehrenwerte Duumvirn. Meinen Dank für diese Einladung und diesen Akt. Mich ehrt dieser Akt, bevor er überhaupt begonnen hat."

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Witjon erwiderte Runas Umarmung. Beruhigt hörte er, dass es ihr gut ging. Er hätte es jetzt auch keine weiteren Sorgen vertragen. Runas Frage nach ihrem Vater und Bruder beantwortete Witjon mit unverhohlenem Bedauern. "Deinem Bruder geht es soweit gut. Die Amme kümmert sich reizend um den Kleinen und auch Octavena und ich tun unser Bestes. Aber dein Vater scheint sich immer noch nicht erholt zu haben. Ich dringe einfach nicht zu ihm durch."


    Runa nickte nachdenklich. „Danke, dass ihr euch so liebevoll um meinen Bruder kümmert.“ Runas Blick ging nun an ihren Onkel vorbei irgendwo ins Nirgendwo. „Ich werde wohl mal mit meinem Vater reden müssen. Vielleicht finde ich einen Zugang zu ihm.“ Ja sie hatte es bewusst vermieden auf ihren Vater zu treffen. Auch wenn Runa sich mit dem Tod der Mutter inzwischen arrangiert hatte, konnte sie ihren Vater nicht verstehen. Die Götter hatten ihm seinen Sohn geschenkt, eben jenen den er sich so sehr gewünscht hatte und nun... Viel weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, den Alrik betrat den Raum.... obwohl Alrik? Nein der dort den Raum betrat war wohl eher der Römer nicht der Germane. Runa trat einen Schritt zurück, damit Witjon den Gast begrüßen konnte.

  • Curio, der bis grade eben noch recht entspannt neben seiner Frau gestanden und ihrem Gespräch mit dem duccischen Procurator gelauscht hatte, schaute plötzlich hoch, als der Statthalter dann auch tatsächlich selbst im Sitzungssaal der Curia erschien, begleitet von seiner Frau und einigen Sicherheitsleuten um ihn herum. Die erste Begrüßung war von professioneller Freundlichkeit aber dann - passierte einige Momente nichts. Wieder fluchte der junge Helvetier in sich hinein, dass bei der Planung dieser Veranstaltung keine konkreten Aufgaben verteilt worden waren und sich die beiden Duumvirn offenbar darauf warteten, dass das nicht vorhandene Organisationskomitee den Statthalter begrüßte, während Curio und die übrigen Organisatoren dafvon ausgingen, dass dies durch die Duumvirn übernommen werden würden. Sollte er zu einem späteren nochmal eine solche Veranstaltung vorbereiten müssen, würde er wissen, dass es wohl nötig war, ganz kleinteilig durchzugehen, wer wann was zu tun hatte.


    Wir können sie nicht so lange stehen lassen.


    flüsterte er seiner Frau zu, ergriff sanft ihren Unterarm und trat mit einer für ihn selbst überraschenden Selbstverständlichkeit auf den Statthalter zu.


    Werter Legatus Augusti pro Praetore Duccius! Im Namen des Ordo decurionum, der mich mit der Organisation dieses Festakts zu deinen Ehren beauftragt hat, heiße ich dich hier im Sitzungssaal der Curia willkommen.


    sagte er, als er mit Silvana vor dem Duccier und der Tiberia stand.


    Werte Tiberia! Es ist uns ebenso eine Freude, dass du die Festakt mit deiner Anwesenheit beehrst.


    In der Hoffnung, dass es dann gleich richtig losgehen konnte, wandte er sich daraufhin nochmal an den Statthalter.


    Wenn du und deine Frau, uns dann nach vorne folgen wollt? Dann können wir auch gleich mit dem Festakt beginnen.


    So wartete er nun, dass sich das Statthalterpaar in Bewegung setzte und ging dann zusammen mit Silvana voran Richtung Apsis.

  • Sisenna Vitellius Tryphon
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/57.jpg]


    Decuriones und Gäste sammelten sich langsam im Saal und man plauderte angeregt miteinander. Die Räumlichkeiten füllten sich und die Duumvirn bemerkten bei diesem Andrang nicht sofort, dass da auch noch plötzlich ein Statthalter mit seiner Frau eingetroffen war. Es war gut, dass Helvetius Curio die Initiative ergriff und die Begrüßung der Ehrengäste übernahm. Die Duumvirn wurden bald darauf ebenfalls auf des Statthalters Ankunft aufmerksam gemacht und eilten zu dessen Begrüßung. Nachdem diese angemessen vollbracht worden war, bemühte Duumvir Vitellius sich darum, den Festakt zu beginnen. Er hieß die Gäste Platz nehmen auf den bereitgestellten Klinen, blieb selbst jedoch stehen. Als die Leute sich niedergelassen hatten, richtete er das Wort an die Gäste:


    "Municipes, Cives, Decuriones, werter Legatus Augusti Pro Praetore Duccius, hochgeschätzte Tiberia, an den Saturnalien steht die römische Welt Kopf. Sklaven gebärden sich wie Herren, Herren bedienen ihre Sklaven, die Menschen werden ganz toll und feiern ausgelassen.


    Mit deiner Rückkehr nach Mogontiacum, geschätzter Duccius, haben wir braven Bürger der Stadt die Garantie, dass nach Beendigung der Festlichkeiten unsere Füße wieder auf dem Boden stehen und die Decke an den Platz über unseren Köpfen zurückkehrt. Die Zeiten des Wohlstands und der Stabilität aufrecht zu erhalten, wird die wohl wichtigste Aufgabe sein, die diese Provinz dir stellt, und du wirst sie gewiss bravourös meistern. Es ist mir eine besondere Ehre, einen Sohn unseres Municipiums" - was freilich so nicht ganz korrekt, aber nach Ansicht des Duumvirs nicht weiter erläuterungswert war - "heute als neuen kaiserlichen Statthalter in Mogontiacum willkommen heißen zu dürfen. Nicht nur dein Ruf als vielgerühmter Kriegsheld eilt dir, Duccius, voraus. Nein, auch deine holde Ehefrau lässt unsere Gemeinde zukünftig in neuem Glanz erstrahlen." Mit einer theatralischen Geste unterstrich Vitellius seine Worte.


    "Ich freue mich deshalb, euch" - damit adressierte der Duumvir nun wieder die Anwesenden - "unseren neuen Statthalter, Senator Titus Duccius Vala, und seine Gattin Tiberia Lucia vorstellen zu dürfen. Herzlich willkommen in Germania Superior und in Mogontiacum!" Jetzt war es an Vala, einige passende Worte an die versammelten Gäste zu richten, bevor das Programm weitergehen konnte.




    NDM

  • Es dauerte den gewissen einen Moment, bevor man die Tiberia und Vala in Empfang nahm und sie grüßte. Mit einem belustigten Schmunzeln hatte Vala zur Kenntnis genommen, dass es sich dabei um den Helvetius handelte. Der Kerl hatte definitiv Chuzpe.
    Ein paar nette Worte gewechselt, tauchten schließlich auch die Duumvirn auf und der offizielle Teil begann quasi augenblicklich. Den Kopf leicht gesenkt verfolgte Vala mit fortgeführtem Schmunzeln die Rede vor der Elite der Civitas, verdrehte bei der Erwähnung seines Status als Kriegsheld gespielt die Augen und nickte schließlich, als es darum ging nun selbst ein paar Worte zu verlauten.


    "Werte Duumviri, geschätzte Decuriones... Bürger Mogontiacums.", begann Vala seine Rede, die er nicht großartig vorbereitet hatte, immerhin hatte er derartige Reden schon oft genug gehalten und heuer ging es ja nun auch nicht um eine Wahl... nur um den ersten Eindruck, und den formte man am besten aus der Hüfte und nicht tagelang einstudiert, "Es mag als klischeehafte Hülle erscheinen, wenn ein Politiker aus Rom die Bürger dieser Stadt aus vollem Munde lobt, aber ich komme doch nicht drumrum zu sagen: ihr könnt euch nicht vorstellen wie lange ich auf diesen Moment hingearbeitet habe. Jahrelang habe ich in Rom gewirkt, ich habe das Reich an vielen Orten gesehen... und selbst das großartige Alexandria mit seinen Wundern konnte mich nicht derart beeindrucken, dass ich meine Heimat vergaß. Nun stehe ich hier vor euch und sehe mich am Ziel dessen, auf das ich jahrelang hingearbeitet habe. Ich kann nicht in Worte fassen, wie stolz es mich macht nach all der Zeit in Rom endlich auf meine Zeit hier in meiner Heimat zu blicken. Eine Zeit, die natürlich ebenso viel Arbeit bedeuten wird... aber nirgends geht einem die Arbeit leichter von der Hand als daheim.


    Kurzum: die Ehre liegt also ganz auf meiner Seite und ich freue mich darauf mit euch zusammenarbeiten, um die Frieden und Prosperität unserer Provinz zu erhalten und auch zu mehren."

  • Duumvir Sisenna Vitellius Tryphon hielt eine kleine Ansprache und kündigte den Versammelten Gästen den Mann an, der Grund war für den heutigen Festakt. Alrik füllte unter dem Applaus der Gäste wie gewohnt den Raum mit seinem Auftritt aus. Verhältnismäßig kurz aber absolut passend sprach er die Decuriones und ihre Familien an, verkündete seine Heimatverbundenheit und bekräftigte seinen Willen, sich für die Provinz nach bestem Wissen und Gewissen einzusetzen. Der Statthalter schmierte den Würdenträgern Mogontiacums gerade so viel Honig ums Maul, dass man es noch ertragen konnte, und beließ es auch dabei. Zuletzt versprach er weiter andauernden Frieden und Wohlstand, was für eine Grenzprovinz wie Germania Superior eine besondere Bedeutung hatte. Zufrieden nickend stimmte Witjon schließlich in den neuerlichen Applaus ein, der der kurzen Antrittsrede des neuen Statthalters folgte. Er hoffte sehr, dass Alrik seine Ankündigungen wahr machen konnte und würde.

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