Tiro Nero Germanicus Peticus



  • Hier absolvieren der Tiro


    Nero Germanicus Peticus

    unter Anleitung von


    Centurio Aulus Iunius Avianus


    seine Grundausbildung.



    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Nero Germanicus Peticus


    I. Einführung / erste Exerzierübungen


    II. Theorie


    III. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Hasta


    IV. Formationen



    V. Schwimmübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer größeren Gruppe durchgeführt, du kannst und sollst die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.
    Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat.

  • Optio Rubrius Pennus hatte das fragwürdige Vergnügen gehabt, die Rekruten früh morgens aus den Betten zu scheuchen und dafür zu sorgen, dass jeder einzelne von ihnen in voller Montur auf dem Exerzierplatz stand, ehe die Sonne den Horizont erklommen hatte - fragwürdig deswegen, weil der Optio sich damit noch viel früher aus seinem warmen Lager hatte erheben müssen als alle anderen. Dazu war es draußen für italische Verhältnisse recht kühl, nicht nur, weil die Tirones quasi dabei zusehen konnten, wie die ersten Sonnenstrahlen über den Boden krochen, sondern selbstverständich auch, weil der Winter längst nicht vorbei war.
    So hatte der Optio mit mäßiger Begeisterung die Rekruten auf den Platz geführt und war schließlich froh, als er das Kommando an seinen iunischen Centurio übergeben konnte, um sich endlich nicht mehr die Beine in den Bauch stehen und gleichzeitig auf einen Haufen Frischlinge aufpassen zu müssen.
    Avianus betrachtete die Truppe und wurde dabei fast schon ein wenig sentimental. Womöglich wäre es seine letzte Gruppe Tirones, wenn alles lief wie geplant. Aber er wurde ja nur fast sentimental, denn bevor seine Gedanken in Gefühlsduselei abdrifteten, machte er sich lautstark bemerkbar:
    "Tiiiirones!!! In aciem venite*! State**!", bellte er die ersten Befehle über den Platz, damit Ordnung in den Sauhaufen kam. "Salve, Tirones!" Dann wartete er auf eine Antwort, die ihm bestenfalls einstimmig entgegenschallte. Besonders große Hoffnungen machte er sich nicht, da würde er erfahrungsgemäß eher enttäuscht werden. Stattdessen wäre er schon froh, wenn die Rekruten die beiden Befehle halbwegs korrekt ausführten.


    Sim-Off:

    * In Linie aufstellen
    ** Stillgestanden

  • Stellt sich mit der Gruppe in Linie auf und steht stramm. Lautstark erwiedert die Gruppe "Salve Centurio." Schein ein munterer Haufen zusein die Ausbildungsgruppe als da wären:der baumlange Manius Titius Catienus, der dicke Antonius Servius Vales,der schlaue Publius Pomponius Falcidianus Secundus, der starke Artorius Gaius Flaccus, der Schönling Porcius Publius Livius, der aufbrausende Gnaeus Lucretius Voranus, der mürrische Appius Cispius Saserna, der arrogante Lucius Herdonius Taurea, der einfältige Gaius Aurelius Turdus, der weinerliche Servius Lutatius Spurinna, der schlizohrige Lucius Firmius Vehilius Verres und der stoische Quintus Hosidius Calvisius.

  • "Auf eure Fußspitzen achten!", rief er die Reihe entlang und korrigierte, wie so oft die Reihe. Er hatte schon besseres gesehen, aber auch weitaus schlimmeres, stellte er fest, als er die einzelnen Rekruten ablief. "Und danach die Augen wieder zu mir, du Schlaukopf!", blaffte er einen der Tirones an der noch immer auf seine Füße starrte.
    "Mein Name lautet Aulus Iunius Avianus. Von jetzt an werdet ihr mich also nicht nur mit Rang, sondern auch mit Namen grüßen. Ich leite eure Grundausbildung und werde euch zu Milites machen ... vorausgesetzt ihr alle habt das Zeug dazu."
    Um nicht, wie früher so oft, in einen kleinen Monolog zu verfallen, stellte er lieber einem der ahnungslosen Tirones eine Frage.
    "Dein Name, Tiro? Wenn ich euch nun gleich marschieren sehen wollte, welche Ratschläge würdest du deinen Kameraden geben?"
    Avianus hatte schon oft genug gesehen, wie selbst die einfachsten Aufgaben eine Gruppe nicht eingespielter Rekruten überfordern konnte. Manche begannen bereits mit dem falschen Fuß, andere achteten nicht auf die Länge ihrer Schritte und wiederum andere nicht auf den Takt. Ganz besondere Spezialisten brachten es sogar zustande, alle Fehler auf einmal zu machen.


    Sim-Off:

    Peticus darf sich angesprochen fühlen

  • "Nero Germanicus Peticus,ehrbarer Centurio Aulus Iunius Avianus. Wir sollten in Reihe bleiben und gleichzeitig marschieren, stetts auf Vorder.-und Nebenmann achten und tunlichst nicht stürzen! Wir sollten auf das Komandat des Centurio hören , nicht wahr."
    Wieso blafft der mich an? denkt sich er sich.
    Der dicke Antonius Servius Vales hat doch tatsächlich eine Hühnerkeulele in der Hand und kaut genüsslich. Er wird ihm einen verärgerten Blick zu.
    Hauptsache ist das wir nicht darunter Leiden, dass der Kerl sich den fetten Wanst vollschlägt. denkt er im Stillen.

  • Naja, zumindest sagte der Junge nichts Falsches, tröstete sich Avianus über die weniger konkreten Tipps des Tiros hinweg.
    "Richtig, Tiro. Mit dem linken Fuß beginnt ihr. Ich gebe euch heute den Takt vor, damit ihr euch dran gewöhnt. Die Schrittlänge ..." Avianus brach ab. Was er da mit ansehen musste, konnte er gar nicht recht glauben. Aß der? Ja, der aß ... mitten auf dem Exerzierplatz. Der Iunier wusste im ersten Moment gar nicht, ob er lachen oder weinen sollte, ob der offensichtlichen Dummheit des Rekruten. Oder jemanden verprügeln. Die Frage klärte sich dann von selbst, als er mit zügigen Schritten auf den Tiro zustapfte, in den Augen der Blick eines Bullen, der gerade das nächste Opfer seiner Hörner fixierte, und die Vitis schwang schon leicht hin und her, als würde er mit den Hufen scharren.
    "Du kleine Pissnelke ...", knurrte er, wobei der dickliche Tiro besser nicht aufsah ... nur kurz darauf hatte er aber gar keine andere Wahl mehr, denn das Essen wurde ihm mit dem Rebstock aus der Hand geschlagen, ein zweiter Hieb traf krachend seinen Helm und die freie Hand seines Centurios packte ihn gleich darauf am Kragen, damit der Hieb ihn nicht umschmiss.
    "Wer nur den Sold will und im Gegenzug keine Arbeit leisten ... der ist in meiner Centurie an der falschen Adresse. Du kleiner Scheißer wirst auf der Stelle XV Runden um den Platz rennen. Rennen, ist das klar? Nicht gehen, nicht laufen ... rennen. Und deine Kollegen dürfen dich begleiten!" In voller Ausrüstung. Und wenn er sich dabei einen Herzinfarkt holte. Und ein weiteres Nachspiel würde das Verhalten des Tiro sicher noch haben. Latrinendienst, Wachdienst bei Nacht ... Avianus würde sich was ausdenken. "Bedankt euch bei eurem Freund hier! Na los, Tirones!"

  • Ich wusste es , ich wusste es, es gibt Ärger, wer weiss was der Centurio in seiner Wut alles mit uns anstellt,denkt er beim Alaufen der XV .Runden in voller Montur. Zorn bebend versetzt er dem dicken Valens einen leicheten schlag , den niemand sieht, aber so das der Kerl azs dem Trittkam und der Länge lange lang hinschlug.Das wird der fetten Sau lehren nicht auf Exerzierplatz zu fressen und wenn dann nicht in meinen Beisein denkt sich Nero. Wohlgefaäälig betrachtet er beim Vorbeilaufen sein Werk. Um den Germanen herum schnaufen die Kameraden, welche genauso unter der Verfressenheit des Vales zu leiden haben. Eines kann man den schweissüberströmten Gesichtern ansehen die Rache der Kameraden wird fürchterlich für den Tiso Vales.

  • Dass seine Strafe praktisch nicht zu schaffen war, erst recht nicht für junge Tirones, hatte Avianus schon von vornherein gewusst. Aber genau das war ja der Plan gewesen: Dass die Tirones im Anschluss auf dem Zahnfleisch daherkamen und sich keiner mehr derart lächerlich und über alle Maßen respektlos aufführte.
    "Jeder von euch ist nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Kameraden verantwortlich. Das gilt hier genauso wie später im Dienst!", bellte er den Rekruten entgegen, "Also reißt euch gefälligst am Riemen!" Wenn später einer der Tirones Mist baute, konnte das auch einen Kameraden das Leben kosten. Kollektivstrafen waren also gar nicht mal so fehl am Platz. Wie es sein musste, war der Iunier also voll und ganz von seinen Methoden überzeugt. Er war schließlich Centurio. Wenn er nicht wusste, was gut für die Rekruten war, wer dann?
    "Genug! Tirones, in agmen venite*!", kam der nächste Befehl, als er von dem Trauerspiel an schwitzenden und sich schindenden Rekruten genug gesehen hatte. Verbissen zerrte er die Rekruten an den rechten Platz, um eine halbwegs ansehnliche Marschkolonne auf die Beine zu stellen. Nach einem derart groben und unnötigen Schnitzer gleich am ersten Tag, war von Freundlichkeit nichts mehr zu spüren - wenn denn jemals etwas davon zu spüren gewesen wäre. Wie das noch laufen würde ... Avianus würde sich überraschen lassen müssen.


    Sim-Off:

    * in Kolonne antreten

  • "Ich hoffe, jeder hat vorhin zugehört ... wenn nicht, könnt ihr gerne noch ein paar Runden laufen!" Es würde sich ja gleich zeigen, ob seine Erklärungen nach XV Runden laufen noch irgendwo in den Gehirnwindungen der Tirones steckten. Wo hatte er zuvor eigentlich aufgehört? "Ah ja ... Schrittlänge: Etwa einen Gradus." Dann müsste soweit eigentlich alles klar sein. Denn logischerweise ging es als nächstes ans Marschieren, denn an schonen war nicht zu denken. Und die Truppe hatte bereits Bewiesen, dass ihnen ein wenig Feuer unterm Hintern nur gut tun konnte.
    "Aequatis passibus*! Pergite**!", kam deshalb der Befehl des Centurio. Anschließend achtete Avianus genau auf die Füße der Tirones, während er den Takt vorgab und neben den Tirones hermarschierte. "Lae-vum, lae-vum!"

    Sim-Off:

    * Im Gleichschritt
    ** Marsch

  • Also marschieren Sie Im Gleichschritt, Links-zwo-drei-vier.
    Das ganze Exerzieren mach keine Freuddenkt sich Nero, sicherheitshalber strengt er sich an denn er hat weniig Lust und Laune , noch ein Strafexerzieren hinter sich zubringen.

  • Sein Anschiss musste Wirkung gezeigt haben. Denn plötzlich lief alles wie am Schnürchen. Ja gut, ein eingespieltes Team wie ausgebildete Milites es waren, waren die Rekruten noch lange nicht, aber Avianus war bereits glücklich, dass keiner der Jungs über seine eigenen Füße oder die seiner Kameraden stolperte. Irgendwann würden sie soweit sein, dass, sobald das Kommando des Centurios kam, ein Schalter in ihren Köpfen umgelegt würde. Keiner würde mehr nachdenken müssen was zu tun war, keiner würde tratschen oder sich ablenken lassen, sie würden nur die Kommandos des Offiziers hören und sie würden sie ausführen ohne einen Augenblick zu zögern. Das war das Ziel.
    "Als nächstes: Kurven." Geradeaus marschieren war ja halb so wild, wenn man einigermaßen was auf dem Kasten hatte. "Diejenigen, die an der Kurve außen gehen, machen größere Schritte, die innen kleinere!" Das wars dann auch schon mit erklärungen. War ja logisch. Eigentlich. Er würde ja sehen, wie seine Rekruten die Aufgabe umsetzten. "Ad sinistram*!", bellte er den Rekruten zu. "Ad dextram**!", als nächstes. So ging es über den Platz, bis irgendwann auf Höhe der Pfähle, die für Waffenübungen genutzt wurden, ein letztes "Ad dextram**!" über den Platz schallte. "In aciem venite!" Einen Augenblick lang wartete er wieder ab, bis eine einigermaßen akzeptable Reihe vor ihm stand.
    "Tiro Germanicus, wieso hängt dein Gladius rechts am Gurt? Wie würdest du ihn ziehen?", fragte der Centurio dann Peticus und deutete damit bereits an, dass er sie die erste Übungseinheit nicht ausschließlich mit Marschieren, Laufen und Liegestützen verbringen würden. Ach richtig, Liegestütze. Die mussten später auch noch dran. Allerdings erst nach den Waffenübungen, damit auch die schwächeren nicht gleich schlapp machten, sobald sie die schwereren Übungsscuta und -gladii in die Hände nahmen. "Und sprich laut genug, dass dich alle deine Kameraden hören können."


    Sim-Off:

    * links um/links schwenkt
    ** rechts um/rechts schwenkt

  • Übt mit seinen Kameraden das Schwenken. Das der Centurio ihn ansprach antwortet er , situationsbeding etwas überlaut." Mannschaften haben das Gladius rechts zu tragen nur der Centurio , darf es als Zeichen seiner Würde links tragen, verehrter Centurio Aulus Iunius Avianus."

  • Irgendwie schon ein wenig amüsant, wie der Tiro im Zusammenhang mit dem Namen seines Centurios mit Worten ehrbar und verehrt um sich warf. Er verlangte Respekt, keine Frage, jedoch sicherlich keine Anbetung. Aber gut, wenn es den Tiro glücklich machte ... solange Avianus nicht das Gefühl hatte, dass sich der Germanicus über ihn lustig machte, war seine Reaktion auf die Wortwahl des Rekruten ledglich ein leichtes, süffisantes Lächeln.
    "Klingt nett, Tiro ...", gab Avianus zurück, "... ist aber falsch. Mannschaften haben ihren Gladius nicht rechts zu tragen, um den Offizieren ihre Würde zu lassen, sondern vielmehr aus einem ganz anderen Grund: Hast du schon einmal versucht, in der Enge einer geschlossenen Formation den Gladius von links zu ziehen? Viel zu umständlich ... und genau deshalb hängt euer Gladius rechts. "
    Dann war da noch die zweite Frage, die der Centurio seinem Rekrut gestellt hatte, welche aber entweder ignoriert worden war oder der Tiro kannte die Antwort schlicht und ergreifend nicht. Der Tiro konnte froh sein, dass Avianus einfach mal von letzterem ausging, allerdings nicht ohne den Germanicus an sein Versäumnis zu erinnern:
    "Ich fragte auch: Wie würdest du ihn ziehen. Wenn du die Antwort nicht kennst, dann sag es. Aber ignoriere die Frage nicht, soweit klar?! In Ordnung."
    Öfter würde er so etwas nicht durchgehen lassen.
    "Ihr dreht eure Handrücken nach innen und zieht so mit der rechten Hand den Gladius", erklärte er also der Truppe anstelle ihres Kameraden. "Gut ... gladios stringite*, Tirones!"


    Sim-Off:

    * zieht blank

  • Zieht den Gladius wie vorgeschrieben. Da der Centurio ihn wieder direkt ansprach , entschliesst er sich ihm direkt zu antworten: " In der Tat habe gerade etwas neues gelern , in Germania haben wir das anders gehandhab nun da gabes auch keine Marschordnung. Ja und das mit der nicht gegebenen Antwort , soll nicht wieder vorkommen , mein Centurio." er tut wie befohlen, denkt sich aber dabei. Umstendlicher geht es nimmer
    Ein kuzer Aufschrei, da hat doch tatsächlich der Gaius Aurelius Turdus, dem neben ihm stehenden Servius Lutatius Spurinna mit dem Gladius verletzt. Nero denkt sich: Passt : Der Kohordendepp verletzt den Kohordenjammerlappen, der Alte kriegt schlechte Laune und wieder Strafexerzieren nur wegen diese Hampelmänner.

  • Soll nicht mehr vorkommen? Wird nicht mehr vorkommen, hätte der Schlaukopf von einem Tiro besser sagen sollen. Den Rest des Gelabers ignorierte Avianus geflissentlich, ansonsten hätte er dem Tiro zusätzlich erklären müssen, dass er nur reden sollte, wenn er auch gefragt wurde. Für irgendwelchen Smalltalk waren weder die Tirones noch er selbst hier, und weshalb genau eine Antwort falsch war, war dem Iunius auch herzlich egal. Wichtig war nur, dass der Germanicus beim nächsten mal richtig antwortete. Aber dass der Centurio mit der neuen Truppe ohnehin eine absolute Katastrophe vor sich hatte, würde er bald feststellen.
    Gar nicht mal überrascht hörte er einen der Tirones aufschreien und suchte nach dem Quell des Lärms. Wie blöd musste man sich eigentlich anstellen, um den Kameraden neben sich zu verletzen, erst recht, wenn da noch das Scutum dazwischen war, welches die Soldaten links trugen? - Ein vermutlich für immer ungelöst bleibendes Rätsel. Zerknirscht entschloss er sich kein großes Theater zu veranstalten, sonst stünden sie bei dem Sauhaufen an Tirones noch Übermorgen auf dem Platz. "Du Tiro …" Mit der Vitis deutete er auf den Armleuchter, der seinen Kameraden lädiert hatte. "… meldest dich später beim Optio!" Und der andere würde vermutlich zurechtkommen. War ja nur ein Kratzer im Vergleich zu dem, was er schon so gesehen hatte.
    "Damit sowas nicht nochmal passiert und ihr ein paar Muskeln kriegt, wird sich jeder von euch einen der Übungsgladii und ein Übungsscutum dort drüben nehmen. Anschließend hat sich jeder an einen der Pfähle zu stellen!" Er wartete ab, bis sich jeder Tiro eine der wesentlich schwereren Übungswaffen vom Rand des Platzes geschnappt und sich einen Pfahl gesucht hatte und setzte seine Erklärungen anschließend fort: "Achtet auf eure Deckung und stecht zu, verstanden? Linke Schulter und linkes Knie stützen euren Schild, der Gladius schnellt rechts davon und über den oberen Schildrand nach vorne." Wenn nicht gleich wieder irgendein Tölpel seine Natur auslebte, hörte er hoffentlich nur das regelmäßige Tocken, wenn hölzerne Schwerter auf Pfähle trafen.

  • Peticus und seinen Kameraden tun wie gehießen. Übungswaffen aufgenommen und vor die Pfähle gestellt. Wenigstens das schien reibungslos zu funktionieren. Schon geht es los Peticus eh etwas erfahren lässt sein Gladius aus den Pfahl krachen. Um sich nicht den Unwillen des Centurio auszusetzen befolgt er sogar die Anweisen mit dem Schilde, er persönlich würde lieber frei Hand kämpfen, aber Ordnung muss sein.

  • Nacheinander marschierte Avianus die einzelnen Tirones ab, korrigierte Haltung, beobachtete Bewegungen und stellte kleine Aufgaben. Alles in allem war er zufrieden. Hier konnte wenigstens auch nichts passieren, solange den Tirones ihre Waffen nicht auf die eigenen Füße fielen, und selbst dann bliebe es bei blauen Flecken. Er schüttelte kaum merklich den Kopf, als er weiterging. Warum machte er sich überhaupt Sorgen? Wenn, dann war diese Truppe von Leuchten ohne Zweifel selber Schuld.
    "Vergesst nicht, euer Schild schützt nicht nur euch, sondern auch eure Kameraden. Vernachlässigt ihr eure Deckung, kann das nicht nur euch, sondern auch euren Nebenmann das Leben kosten", ermahnte er seine Rekruten erneut, sich nicht nur auf das Herumstochern am Pfahl zu konzentrieren, sondern auch auf ihre linke Hand, bevor er schließlich zu dem Germanicus trat. "Ein Gegner steht vor dir und trägt ebenfalls einen mannshohen Schild vor sich. Welche Strategie würdest du wählen, Tiro?" Gespannt beobachtete der iunische Centurio, was der Rekrut als nächstes unternehmen würde und sah vorerst davon ab, irgendwelche Tipps zu geben.

  • "Richtig, Tiro ... am ehesten wohl ein gezielter Stich mit dem Gladius über die gegnerische Schildkante hinweg, wenn sich die Chance dazu bietet", stimmte der Centurio dem Rekrut zunächst zu und seufzte dann leise, weil ihm etwas ganz bestimmtes fehlte: "Aber nicht nur reden ... zeigen!" Auffordernd klopfte er mit seiner Vitis an den Pfahl, dass der Germanicus sobald man ihn etwas fragte, zu einer kleinen Labertasche mutierte, war für Avianus ja kein Geheimnis mehr. Nur wollte er ab und an auch ein paar Taten sehen, was in der Grundausbildung sicherlich nicht zu viel verlangt war. "Na los!"
    Zusehens besserte sich seine Laune wieder, jetzt wo die Tirones nicht übermäßig viel anstellen konnten gleichzeitig aber beschäftigt waren und etwas lernten. Zumindest sah die Zukunft der Truppe in seinen Augen nicht mehr ganz so zappenduster aus wie noch zu Beginn der Einheit. Vielleicht wurde aus den jungen Kerlen doch noch was, wenn er sich nur genug reinhängte. So war eben das Leben als Centurio. Man kriegte einen Haufen Steine vor die Füße geschmissen, und sollte daraus Kristalle schleifen. Ein hoffnungsloses Unterfangen, hatte er sich mehr als nur einmal gedacht und dennoch war es ihm gelungen. Naja, manchmal eben. Hin und wieder war er froh gewesen, wenn das Ding am Ende in die Fassung passte.

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