Pflanzenheilkunde für Kaeso Teil 1

  • Esquilina schlief. Der Husten war noch immer schlimm und es war wichtig, dass die Kleine gut abhustete und den Schleim aus der Lunge entfernte. Der bisherige Trank hatte noch nicht das optimale Ergebnis gebracht. Alpina beschloss auf frische Pflanzen und andere Pflanzen zu setzen. Sie würde sie selbst sammeln und dabei Kaeso gleich die erste Lehrstunde geben. Neman wurde beauftragt sich um Esquilina zu kümmern. Alpina packte Ursi in ein Tragetuch und nahm einen Korb. Dann ging sie in die Taberna Medica wo Kaeso gerade die Aufsicht über den Laden hatte.
    Sie lächelte den Jungen an. "Es wird Zeit für deine erste Lektion in Kräuterheilkunde. Häng ein Schild an die Tür, dass vorübergehend geschlossen ist und komm mit mir. Ich will dir zeigen, welche Pflanzen gegen Husten helfen und gleich welche mit dir einsammeln."

  • Aufregung machte sich in mir breit, heftig nickend schaute ich mich suchend um. Ein Schild, wo war ein Schild? Musste ich das jetzt schreiben? Nein, hier gab es doch irgendwo Schilder. Richtig ich kannte es aus Rom und auch hier hatte ich solche Schilder auch gesehen. Hektisch lief ich zu Ecke wo ich das Schild im Regal vermutete. Zog es heraus, wobei mir ein zweites fast auf den Boden gefallen wäre. Aufatmend ging ich zur Türe und hängte das Schild auf.
    Aufgeregt war ich aber noch immer, denn jetzt sollte das beginnen was ich am meisten fürchtete. Krampfhaft bemüht, ein schiefes lächeln zu Stande zu bringen, schaute ich Alpina an, „ich wäre dann soweit, was kann ich tragen?“

  • Der Junge schien nervös zu sein. Aber er schaffte es, das Schild aufzuhängen. Dann waren sie fertig zum Abmarsch. Als Kaeso seine Hilfe anbot reichte Alpina ihm den Korb mit der kleinen Sichel.
    "Das ist nett von dir. Du kannst gerne den Korb nehmen. Folge mir!"

  • Gemeinsam mit Kaeso verließ Alpina die Casa Helvetia. Sie liefen durch die Cabane und betraten dann die Straße in Richtung Alteium. Am Wegesrand fanden sie die ersten Heilpflanzen.
    "Sieh da, Kaeso! Das ist Huflattich." Sie zeigte auf eine gelb blühende niedrige Pflanze. Die meisten waren verblüht aber einzelne sonnenförmige Köpfchen mit gelbem Strahlenkranz konnten man noch sehen. Die Blätter waren lang gestielt, herzförmig und etwa handtellergroß. "Er ist eine wichtige Lungenheilpflanze. Geerntet werden vor allem die Blätter. Meist erst im Mai und Juni. Aber wir können auch jetzt schon welche nehmen. Der Huflattich enthält Schleimstoffe, sie wirken vor allem gegen den Hustenreiz und trockenen Husten, können aber auch das Abhusten erleichtern."
    Die Raeterin knipste ein Blatt ab. "Siehst du? Die Oberseite ist dunkelgrün, die Rückseite stark behaart und weißlich fast wie Filz." Sie hielt Kaeso das Blatt hin, damit er es selbst in die Hand nahm.


    Alpina erntete von den Pflanzen nur einige wenige Blätter und ging dann weiter. Sie drehte sich zu Kaeso um. "Entdeckst du hier noch mehr Huflattich?"
    Sie wollte, dass Kaeso die Pflanze wiedererkannte und selbst anhand ihrer Eigenheiten sammeln lernte.



    Sim-Off:

    Bildquelle: eigens Foto

  • Verwundert sah ich wie Alpina sich, kaum das wir die Straße betreten hatte nach der ersten Pflanze bückte, war ich doch in der Anmahne gewesen ihre Heilpflanzen würden draußen irgendwo an geheimen Orten wachsen. Langsam nahm ich das Blatt entgegen und betrachtete zunächst die Oberflächlich. Dies war mir eine völlig unbekannte Welt. Nie hatte ich auf Pflanzen geachtet und war arglos an ihnen vorbei gegangen. Nun stand ich da und betrachtete ein Blatt, doch was war das, es fühlte sich unten ganz anders an. Neugierig drehte ich es um um die Unterseite genauer zu betrachten, ehe ich mit der Handfläche vorsichtig darüber rieb. Ja jetzt sah und spürte ich was Alpina eben über die Pflanze erzählt hatte. Merkwürdig und so ein Kraut was da am Wegrand wuchs sollte den Husten lindern? Noch mit meinen Überlegungen beschäftigt, hörte ich ihre Frage und Aufforderung selber nach der Pflanze zu suchen. Suchend streifte ein Blick den Straßenrand entlang um auf der anderen Straßenseite zu verharren. „Ja ich glaube dort drüben stehen noch welche, wenn ich mich nicht irre. Eilig ging ich zu der von mir entdeckten Stelle. Wirklich es waren zwei von der Pflanze. „Ja es sind welche,“ meinte ich, „doch die Blätter von der Pflanze sehen ganz anders aus, auch ihr Stiel und die Blüte ist auch viel größer“ und wies auf einen Löwenzahn der ganz in der Nähe des Huflattich wuchs.

  • Kaeso schien eine Erfahrung zu machen. Alpina konnte es in seinen Augen sehen. Er nahm das erste Mal eine Pflanze anders war als sonst im Alltag. Mit den Augen und dem Tastsinn machte er Bekanntschaft mit dem Huflattich. Die Kräuterfrau lächelte. Ja, so war es ihr auch ergangen, als ihre Großmutter sie das erste Mal zum Sammeln mitgenommen hatte. Bis dahin waren ihr die Pflanzen nur als schmückendes Beiwerk im Garten von Tellus Mater erschienen. Sie hatte die Unterschiede nicht bewusst wahrgenommen. Wie unerfahren ihr neuer Gehilfe war konnte sie sogleich feststellen. Kaeso zeigte auf einen blühenden Löwenzahn und glaubte einen Riesenhuflattich vor sich zu haben. Alpina verkniff sich ein Grinsen.
    "Lass uns dort hingehen", sagte sie und zog den Jungen mit sich. Sie bückte sich und pflückte Blüte und Blatt des Löwenzahns. "Was siehst du, Kaeso?"


    Die Raeterin hielt in der einen Hand Huflattichblüte und Blatt in der anderen dasselbe vom Löwenzahn. Deutlich war der Unterschied erkennbar.

  • Aufmerksam betrachtete ich die Blätter der Pflanzen und dann auch die Blüten. „Die Blätter der größeren Pflanze sieht ganz anders aus. Es ist länglicher und hat Zacken, auch seine Unterseite ist anders, sie nicht weißlich behaart. Die Blüte ist um einiges größer und fülliger.“ Kaum mit meiner Beschreibung fertig sah ich wie eine weißliche Flüssigkeit aus dem Stiel der größeren Pflanze tropfte. „Ist die Pflanze giftig? Da tropft so etwas aus dem Stiel?“ Bestimmt ist diese Pflanze nicht gesund für die Menschen, entschied ich für mich selber.

  • Ihre Frage entlockte dem Jungen tatsächlich eine sehr gute Beschreibung. Er erkannte die Unterschiede. Alpina lächelte und nickte. "Sehr gut, Kaeso. Du hast die wichtigsten Unterschiede erkannt. Die Pflanze, die du gefunden hast, heißt Löwenzahn. Du wirst ihre Heilkraft noch kennenlernen. Heute aber brauchen wir sie nicht, denn sie ist keine Lungenheilpflanze. Der Milchsaft ist nicht giftig. Er fördert die Ausscheidung der Galle und wird zur Behandlung von Gallengries, Gallensteinen und Leberbeschwerden eingesetzt."


    Die Kräuterfrau zeigte noch einmal auf den Huflattich. "Dann suchen wir noch einmal nach mehr Huflattich. Denn wir nehmen nie alle Blätter und Blüten eines Vorkommens, maximal ein Drittel, denn im kommenden Jahr wollen wir ja wieder welchen ernten können."


    Sie drückte Kaeso den Huflattich in die Hand. "Willst du es noch einmal versuchen?" Ihr Blick war einerseits auffordernd andererseits sollte er ihm die Sicherheit vermitteln, dass sie an ihn glaubte.

  • Gallengrieß, Gallensteine, was war das? Woher sollte ich so etwas kennen? Mich näher damit zu beschäftigen blieb keine Zeit, denn Alpina stellte mir die nächste Aufgabe.
    Aufmerksam betrachtete ich die Umgebung und suchte langsam vorwärts gehend weitere Huflattich Pflanzen. Bald entdeckte ich eine umgeknickte Blüte. Kein Wunder, wer achtete schon auf derlei Pflanzen, wenn er nicht gerade Medizin daraus herstellte. Also weiter, abermals wechselte ich die Straßenseite um Ausschau zu halten.
    Dann aber hielt ich plötzlich inne und schaute mich fast erschrocken um. Was mochten die Leute denken, da lief ein Junge mit einem Korb durch die Gegend und pflückte Blümchen. Wie albern musste das aussehen. Hoffentlich sah das kein Junge oder Mann.
    Mein Blick streifte Alpina, beschämt senkte ich den Kopf und suchte weiter. Nun schien ich Glück zu haben, nicht weit von mir war ein breiterer Grünstreifen mit einigen gelben Blüten. Dort angekommen kniete ich nieder, betrachtete aufmerksam die Blüten und Blätter. Sorgsam schnitt ich nicht zu viele Blüten und Blätter ab. Fragend schaute ich Alpina an. „Wie viele brauchen wir noch?“

  • Dieses Mal fand der Junge ein weiteres Vorkommen des gesuchten Huflattichs. Alpina war zufrieden. Von seinen Bedenken und der befürchten Peinlichkeit ahnte sie nichts. Es gab durchaus auch Männer, die ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln und Kultivieren von Heilpflanzen verbrachten.


    Die Kräuterfrau folgte Kaeso und sah ihm zu wie er sorgfältig die Blätter und Blüten erntete. Auf seine Frage, wie viel noch nötig war, sah sie in den Korb.
    "Für heute reicht das. Aber in den kommenden Tagen werde ich dich noch einmal alleine losschicken, mehr davon zu sammeln", stellte Alpina klar.


    "Lass uns weitergehen", forderte sie den Jungen auf. "Deine Lektion ist noch lange nicht beendet. Sieh hier am Wegesrand, diese unscheinbare Pflanze mit den breiten Blättern."
    Sie kniete sich nieder und pflückte ein Blatt ab. Dort wo sie den Stiel abgerissen hatte, lugten Fäden aus der Pflanze hervor. Die Oberseite des rundovalen Blattes, das etwa die Hälfte ihres Handtellers bedeckte war dunkelgrün und glänzend, die Rückseite, als sie das Blatt umdrehte, etwas blasser.
    "Diese Pflanze heißt Breitwegerich. Man kann sie zerreiben und den Saft zur Beruhigung bei juckenden Insektenstichen und zur Behandlung kleinerer Wunden benutzen. Kennzeichen sind diese Fäden im Blatt. Wenn du es zerreißt oder abreißt hängen die Blattadern als Fäden heraus."


    Alpina demonstrierte Kaeso wie man das machte. Dann zerrieb sie das Blatt in den Handflächen, bis der Pflanzensaft austrat und das Blatt freut wurde. Schließlich öffnete sie es wieder und legte es dem Jungen auf den Unterarm. Er sollte die kühlende und beruhigende Wirkung wahrnehmen.
    "Aber wir suchen heute den langen Bruder des Breitwegerichs - den Spitzwegerich", fuhr sie fort. "Dort drüben in der Wiese steht er."


    Die Hebamme stapfte munter drauflos und bückte sich zu einer Pflanze, die der anderen ähnelte. Die Blätter waren jedoch fast ellenlang und schmal. Noch trug der Spitzwegerich keine Blüten. Alpina nahm einen Teil der Blätter und hielt sie Kaeso hin. "Versuch du mal das Blatt zu zerreißen und sieh wie man beide Wegeriche unterscheidet. Der Spitzwegerich wirkt hervorragend gegen Husten, vor allem auch solch gegen Lungenentzündung. Man kann einen Trank daraus herstellen oder einen Sirup. Dazu zerkleinert man die Blätter im Mortarium, fügt wenig Wasser hinzu und erwärmt diesen Brei. Dann wird Honig hinzugefügt. Wir werden Esquilina jede Stunde einen Löffel voll davon geben. Lass uns eine ordentliche Menge davon sammeln. Und denk daran: nie mehr als ein Drittel der Pflanze ernten!"


    Sie hob mahnend den Zeigefinger. Als sie einges gesammelt hatten, lobte die Kräuterfrau den Jungen. "Sehr gut gemacht. Kannst du dir noch eine Pflanze merken? Mindestens eine solltest du heute noch kennen lernen."

  • Ein zaghaftes Lächeln überzog mein Gesicht nach Alpina Frage. „Heute habe ich den Huflattich, Löwenzahn, Breitwegerich und zuletzt den Spitzwegerich kennengelernt. Ich denke eine fünfte Pflanze findet noch Platz in meinem Kopf.“
    Ja ich war davon überzeugt und als ich weiter darüber nachdachte kam mir der Gedanke, dass wenn ich einen Mond lang jeden Tag fünf Pflanzen kennen lernen würde, wie viele ich dann kannte? Ich hob innerlich die Schultern, denn soweit gingen meine Zählkünste dann doch nicht. Dann blieb noch die Frage ob es überhaupt so viele Pflanzen hier gab, wir waren ja schließlich in Germanien.
    „Ist diese Pflanze dann auch um den Husten zu bekämpfen?" Diese Frage stellte während ich den Inhalt des Korbes betrachtete.

  • Alpina lächelte. Es gefiel ihr, dass der Junge nicht nur die bereits kennengelernten Pflanzen rekapitulieren konne, er wollte noch mehr lernen. Sie gab ihm einen Wink ihr zu folgen und stapfte weiter über die Wiese bis zum Waldrand. Dort im Schatten einiger Büsche und Bäume blieb sie stehen und zeigte auf eine Pflanze, deren dunkelgrüne Blätter helle Tupfen hatten. Die Blätter waren oval aber spitz zulaufend und hatten einen matten Glanz. Was jedoch auffällig an der Pflanze war, das zeigten die Blüten. An langen Stängeln standen hübsche kleine Trichterblüten in kräftigem Rosa und Violett - an ein und derselben Pflanze gab es Blüten in unterschiedlichen Farben.


    Die Kräuterfrau kniete sich hin und zeigte auf die Heilpflanze. "Das ist Lungenkraut", erklärte sie. "Ich nehme an du kannst am Namen schon erahnen, wofür sie genutzt wird, nicht wahr?"

  • Ich hockte mich neben Alpina und betrachtete die von ihr gezeigte Pflanze. Sie musste sich nicht nur alles über die Pflanze sondern auch über ihren Standort merken. „Es ist eine schöne Pflanze, schade dass sie etwas versteckt wächst und nicht so im Freien wie die anderen.“ Gespielt nachdenklich kratzte ich mir den Kopf. „Lass mich überlegen, die Pflanze heilt ebenfalls Husten“, grinste ich dann. „Wenn man an einen fremdem Ort ist, weiß man dann wo man die einzelnen Pflanzen suchen muss, wo sie wachsen?“ Fragte ich dann noch nachdenklich.

  • Der Junge machte Fortschritte und Alpina freute sich. "Sehr gut, Kaeso, so ist es. Jede Pflanze hat eine bestimmte Lieblingsumgebung. Wir halten uns ja auch am Liebsten da auf, wo wir uns wohl fühlen. Der eine von uns liebt die Sonne, der andere den Schutz der Bäume. Einer mag es warm, ein anderer liebt es kühler. Und bei Pflanzen ist es auch so. Wenn du gelernt hast, was die Pflanze für eine Umgebung und für Böden bevorzugt, wirst du sie überall finden. Lungenkraut mag schattige Laubwälder und Gebüsche. Es blüht im März oder April. Man nimmt die blühende Pflanze und trocknet sie oder verwendet sie frisch", erklärte die Kräuterfrau.


    Sie pflückte einige Stängel und ging dann weiter zum nächsten Vorkommen.
    "Wie du schon so richtig gesagt hast, nimmt man Lungenkraut bei Lungenerkrankungen und Husten aber auch bei Heiserkeit und Halsweh. Man hat aber auch festgestellt, dass es gut bei entzündetem Magen und Darm wirkt und gegen Durchfall und Blasenleiden hilft. Doch vorsicht!" Sie hob den Zeigefinger. "Es darf nicht über einen langen Zeitraum verwendet werden, da es im Übermaß schwarze Galle erzeugt."


    Nach einiger Zeit war Alpina zufrieden. "So, wir haben genug Kräuter und du hast für heute genug gelernt. Du wirst bald die Gelegenheit bekommen, das Gelernte anzuwenden und zu vertiefen. Und nun komm, wir müssen Esquilina den Trank machen!"

  • Zu Alpinas mahnenden Worten mit erhobenem Zeigefinger musste ich lächeln, bestimmt würden das immer wiederkehrende Worte sein, schnell unterdrückte ich dann aber mein Lächeln und meinte beflissen, „ich werde es mir merken.“
    So wie sie mir den Standort des Pflanzenwuchses erklärt hatte leuchtete es mir ein. Dann jedoch kam mir ein Gedanke, welchen ich versuchte ihr zu erklären. „Wie ist das aber in anderen Ländern. Womit helfen sich die Menschen dort? Ich kenne mich nicht besonders in der Kräuterwelt aus, doch glaube ich nicht, das in Rom die gleichen Pflanzen wachsen wie hier. Oder nimm das Gebirge was zwischen Rom und Germanien liegt, dort wächst doch fast gar nichts. Ähnlich ist es bestimmt in den Wüsten.“
    Nachdenklich schaute ich mich um. Schon schoss mir der nächste Gedanke durch den Kopf, etwas was ich schon länger wissen wollte. „Woher weiß du das alles?“

  • Alpina lächelte als sie von Kaeso mit immer neuen Fragen überschüttet wurde. So war ihr das lieb. Es zeigte sein Interesse und das war ein gutes Zeichen.


    "Jede Landschaft und jede Klimazone hat ihre eigenen Heilpflanzen. Vor einiger Zeit habe ich eine längere Zeit in Germania magna verbracht und dort einiges von einer germanischen Kräuterfrau über die Verwendung der dort wachsenden Pflanzen erfahren. In meiner Heimat Raetia und besonders in den Alpes, dem Gebirge zwischen Rom und den transalpinischen Provinzen, wachsen wieder andrere Heilpflanzen. In den kalten Regionen der Berge, in denen die Bedingungen hart sind, sind manche besondere Pflanzen heimisch und haben manchmal mehr Kraft als im Flachland."


    Sie dachte kurz nach. Dann nahm die Kräuterfrau den Jungen mit sich in den Kräutergarten des Hauses.

  • An diesem Tag stand der Hausbesuch bei Petronia Octavena an. Alpina wollte die Gelegenheit nutzen, ihrem Schüler die Kräuter zu zeigen, die man in der Schwangerschaft häufig benötigte. Sie schloss die Taberna Medica und hängte ein Schild an die Tür, dass sie erst am Nachmittag öffnen würde. Dann drückte sie Kaeso den Korb in die Hand in dem bereits eine fertige Teemischung, ein Öl und einige Utensilien lagen, die sie womöglich für die Untersuchung und Behandlung der Schwangeren brauchen könnte. Sie versicherte sich, dass ihre kleine Sichel im Gürtel steckte und schlug die Palla über den Kopf und um die Schultern.
    "Hast du deine Tabula und den Stilus? Und deinen Stoffbeutel für die Kräuter? Prima, Kaeso, dann können wir aufbrechen!"


    Sie wanderten zunächst durch die Gassen der Stadt, um diese schließlich in Richtung der Villa Duccia zu verlassen. Dort, auf den Wiesen und in den Wäldern, würde die Lehrstunde beginnen.

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