[Centuria] Centuria III, Cohors I

  • CENTURIA COHORTIS PRIMAE
    Centuria Tertia




    Neben der Unterkunft des Hastatus neben der Principia befindet sich die Unterkunft der Legionäre der ersten Centuria. Hier schlafen und essen die Legionäre in Zeltgemeinschaften (Contubernia) in ihren Zimmern. Weil die Centurien der I. Kohorte mit jeweils 160 Milites doppelte Mannstärke haben, beanspruchen sie nicht nur eine, sondern zwei gegenüberliegende Baracken dieser Art.


    Jede Stube besteht aus einem Vorraum (A), in dem Waffen und Ausrüstung gelagert werden, dahinter befinden sich die Schlafstuben (S) mit vier Stockbetten, sowie einem kleinen, gemauerten Herd, auf dem die Soldaten ihre Nahrung zubereiten können. Aus diesem Grund lagern sie hier häufig auch die Gemeinschafts-Handmühle, mit der sie die Getreiderationen zu Mehl verarbeiten. Neben der spartanischen Standard-Einrichtung haben viele Soldaten noch in ihren Stockbetten Zwischen-Regale für persönliche Gegenstände eingezogen. Trotzdem wirken die Räume eher kahl als wohnlich.
    Vor dem Gebäude befindet sich ein überdachter Säulengang, in dem die Legionäre bei schönem Wetter ihr Essen verspeisen oder ihre Ausrüstung reparieren können. Direkt davor verläuft die Lagergasse mit zwei kleinen Ablaufgräben auf jeder Seite.


    Das Gebäude ist etwa hüfthoch mit Bruchsteinen gemauert, darüber bestehen die Wände aus gekalktem Fachwerk. Das Dach ist mit roten Ziegeln aus der legionseigenen Ziegelei gedeckt.
    Damit man auch im Schlafraum Licht hat, befindet sich zwischen den aneinanderliegenden Kasernenblöcken ein schmaler Lichthof, zu dem sich in jedem Schlafraum ein Fenster öffnet.

  • Und auch Antoninus den diese Art von kleinem Ausflug wohlgeläufig war, war in Vorhinein Informiert worden. Nun da es soweit war trat der Tubicinen seiner Centuria nur mit seiner Tunika bekleidet vor das Gebäude und fiel in das Signal mit ein. Es war natürlich verständlich das sein Kamerad der Cornicen seine Sachen mit heraus brachte. Denn die zwei hatten ja fast den gleichen Job nur das die Tuba das Lagerleben regelte und die Grundsätzlichen Befehle übermittelte das Cornu aber die Bewegungen des Signifer beim manövrier der Manipel. Oder wie im Falle der Doppelcenturien der ersten Cohorte nur die der Centuria.


    Antoninus beobachtet wie sein Optio den Sammelpunkt festlegte indem er den Signifer mit seinem Stab zeigte wo er sich hinstellen sollte. Klappte alles schon mal recht gute fand Antoninus. Es war das erste mal das er mit doppelte Mannstärke aus einem Lager ausrückte. Der Tesserarius hatte seine Schreibsachen zusammen gepackt und stand nun draußen und lies sich noch vom Optio bei der Rüstung helfen. Anders als der Optio der einen Lorica Hamata trug und recht schnell seine Rüstung an hatte trug dieser den übliche Lorica Segmentata bei der sich die Männer gegenseitig unterstützen mussten. Antoninus trug weil er bei sich bei der Garde großer Beliebtheit erfreute den Lorica Squamata. Alles lief wie es laufen sollte die Männer zogen ihre Rüstungen an und kamen Bewaffnet aus den Unterkünften um sich bei dem Signum zu sammeln.


  • „Was ist jetzt wieder los? Beginnt nun das große umsortieren“, maulte Theopompus.

    „Mensch sei froh, wir kommen immerhin zur Centuria III, Cohors I“, antwortete Persaeus. „War hier nicht der spurlos verschwundene Iulier Centurio“, hakte Frugi nach. „Genau, stimmt ja“, pflichtete Persaeus bei.
    Die drei Freund hatten das ihnen zugewiesene Contubernia gefunden luden erst einmal ihre habe in dem Vorraum ab. Ehe es ans einsortieren ging. „Na Jungs ist doch gar nicht so übel“, lachte Pompus nach einem Blick in die Stube. Ganz so, als ob es hier anders wäre, als in allen anderen Stuben. „Immerhin ist man so freundlich und lässt uns zusammen. Ob wir das immer schaffen?“ Frugi konnte sich ein Leben ohne die beiden kaum vorstellen. Jeder von ihnen ging zeitweilig, sofern das als Legionär möglich war, seine eigene Wege doch die Stubengemeinschaft blieb immer bestehen genau wie ihre Freundschaft.

  • Verus stapfte mit festem Schritt die einzelnen Stuben ab, um dann mit seinem Rebstock an die erste Tür zu hämmern. Er hatte sich heute vorgenommen, die Stuben zu kontrollieren und sich dabei den Männern vorzustellen, die ihn noch nicht kannten. Immerhin war seine Centurie mit Ersatzkräften aufgefüllt worden. Die Soldaten, die unter dem Vordach saßen, nahmen sofort Haltung an und reihten sich neben den Türen auf, wie es üblich war. Verus selbst blickte ernst in die Gesichter der Soldaten, die lautstark an alle Legionäre der Centurie mitteilten, dass "Durchgang" war. Verus selbst verlor keine Worte, hielt die Hand im cingulum militare, um diese dort abzustützen. Er begann bei dem Quartier des Conternubium von Octavius Frugi mit seinen Kameraden. Mit einem schnellen Schlag öffnete er die Tür und stand im Vorraum. "Achtung," rief der Centurio mit militärischer Breite.

  • „Verdammt, haltet doch mal die Klappe“, rief Frugi, „hat da draußen nicht jemand gerufen 'Durchgang'?“
    „Ha ha guter Witz, wer soll den denn machen? Ne Kleiner das zieht bei mir nicht“, blaffte Pompus zurück
    „Du vergisst wir sind jetzt in der Cohort I. Was wir von dem Centurio zu halten haben na ja.“, sinnierte Persaeus.
    Mit einem Krabum flog die Türe auf und eine Stimme brüllte das übliche "Achtung". Die drei Freunde standen für wenige Augenblicke wie zu Salzsäulen erstarrt ehe Leben in ihnen erwachte. Fast exakt gleichzeitig standen sie dann in vorschriftsmäßiger Haltung da.
    Aufgeräumt haben wir und gefegt auch, überlegte Frugi, doch Waffen und Rüstung wollten sie gleich nach draußen schleppen um diese in Ordnung zu bringen. Wenn das man gut geht, außerdem neue Besen kehren gut, da hagelt es gleich Strafen, Sonderdienste und der Gleichen. Verdammt ich wollte doch nachher die neue Lupa besuchen.
    Jetzt standen die drei da und harrten der Dinge die da kommen würde, nur eine Meldung kam nicht.

  • Verus trat nun mit einem Hand im Gürtel und der anderen am Rebstock in den Raum. Seine Augen waren ernst durch die engliegenden Augenlider verkleinert, da er heute die übliche Strenge zeigen musste, wenn er selbst dies auch als Schauspiel betrachtete. Das römische Militärwesen basierte auf dieser Strenge und somit musste er auch daran partizipieren. Verus nahm nun doch die bequeme Haltung zurück, indem er die Hand aus dem Gürtel nahm, um beide Hände an den Rebstock zu führen; mit dem man nach römischer Sitte auch Strafschläge verteilte. Es war eine Geste der Autorität, dass er nun zwei Hände am Stock hatte und diesen zu schützen schien. Scheinbar wollte er einen kräftigen Schlag austeilen aber seine Armhaltung verhieß dies noch nicht. Die Stube wirkte in seinem Sinne durchschnittlich ordentlich. "Veteranus," rief Verus halblaut und meinte damit Frugi als Stubenvorsteher und somit Chef des Conternubiums. "Meldung über Zustand des Conternubium und die Namen der vorhandenen Legionarii," befahl Verus kalt und suchte mit den Augen die Augen des Octavius Frugi. Nun nahm er doch wieder die zweite Hand vom Stock und schlug mit der Faust gegen die Wand neben sich, um zu testen, ob die Soldaten nicht geheime Verstecke im Putz angelegt hatten. Oft versteckten sie illegalle Dinge dort oder Dinge, die ein Centurio nicht gerne sah, wie reines Opium. Zwar dürften die Soldaten gelegentlich Opium rauchen oder verdünnt in Wein zu sich nehmen aber in der Stube war es verboten, da es dazu führen konnte, dass die Soldaten nicht mehr dienstfähig waren. Nein, es fiel nichts aus der Wand und der Putz bröckelte nicht.

  • "Achtung," brüllte Verus scharf und laut in den Vorraum des ersten Conternubiums seiner Centurie. Er hatte angedacht diesen Neuling unter seine Autorität zu nehmen. Er hoffte, dass sich der Stubenälteste melden würde, um den neuen Tiro in Empfang zu nehmen. "Antreten," krachte es, wie ein geschossenes Wort, aus dem Mund. Nun fand sich der Neue doch im Alltagsleben der Legion wieder. Der Ton wurde härter. "Hier, Tiro!" Verus deutete mit seinem Stock zum Conternubium und jener Stubenkammer. Die anderen Soldaten der Centurie, welche in den anderen Stuben lebten, versuchten den Blicken des Centurios auszuweichen, während sie weiter ihre Arbeiten verrichten, um nicht unter seine Aufsicht zu fallen. Verus hingegen hatte heute feste Absichten, diesen Neuling unterzubringen und würde erst später, seine Aufsicht vollziehen. "Nimm' Haltung an," schimpfte Verus zu Licinius, dem Frischling und gab ihm bereits einen sanften Vorgeschmack auf die Ausbildung, indem er ihm einen schnellen Schlag mit dem Stock auf die Schulter verpasste.

  • Der Weg von den Horrea bis zur Cohors I war nicht weit - sie mussten nur an den Thermen vorbei. Titus fand allerdings schon als sie angekommen war, dass die Tragestange auf der Schulter ganz schön rieb - das war er doch irgendwie nicht gewohnt. Dann ließ der kumpelhafte Centurio doch einmal ein bisschen Autorität spielen und es setzte den ersten Schlag.
    Iosephus streckte sich - Bauch rein, Brust raus - und versuchte, die Tragestange und die beiden Pilae, die er auch noch mitschleppte, möglichst elegant abzustellen. Dass er ausgerechnet vor seinen Kameraden so förmlich auftreten musste, fand er zwar ein bisschen komisch, aber er war nicht hier, um Befehle infrage zu stellen.

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Verus trat nun mit einem Hand im Gürtel und der anderen am Rebstock in den Raum. Seine Augen waren ernst durch die engliegenden Augenlider verkleinert, da er heute die übliche Strenge zeigen musste, wenn er selbst dies auch als Schauspiel betrachtete. Das römische Militärwesen basierte auf dieser Strenge und somit musste er auch daran partizipieren. Verus nahm nun doch die bequeme Haltung zurück, indem er die Hand aus dem Gürtel nahm, um beide Hände an den Rebstock zu führen; mit dem man nach römischer Sitte auch Strafschläge verteilte. Es war eine Geste der Autorität, dass er nun zwei Hände am Stock hatte und diesen zu schützen schien. Scheinbar wollte er einen kräftigen Schlag austeilen aber seine Armhaltung verhieß dies noch nicht. Die Stube wirkte in seinem Sinne durchschnittlich ordentlich. "Veteranus," rief Verus halblaut und meinte damit Frugi als Stubenvorsteher und somit Chef des Conternubiums. "Meldung über Zustand des Conternubium und die Namen der vorhandenen Legionarii," befahl Verus kalt und suchte mit den Augen die Augen des Octavius Frugi. Nun nahm er doch wieder die zweite Hand vom Stock und schlug mit der Faust gegen die Wand neben sich, um zu testen, ob die Soldaten nicht geheime Verstecke im Putz angelegt hatten. Oft versteckten sie illegalle Dinge dort oder Dinge, die ein Centurio nicht gerne sah, wie reines Opium. Zwar dürften die Soldaten gelegentlich Opium rauchen oder verdünnt in Wein zu sich nehmen aber in der Stube war es verboten, da es dazu führen konnte, dass die Soldaten nicht mehr dienstfähig waren. Nein, es fiel nichts aus der Wand und der Putz bröckelte nicht.


    Das hat er nun davon unser kleiner Vorzeige Miles, dachte Pompus freundschaftlich, als Frugi die volle Aufmerksamsamkeit des Centurio bekam. Wogegen Persaeus sich redlich bemühte ein Grinsen zu unterdrücken nachdem der Fausthieb des Centurio vergeblich war. Nicht mit uns mein Lieber dachte er. Und wer darf es wieder sauber machen?
    Frugis Haltung straffte sich,
    „Miles Cersobleptes Bavius Persaeus,
    Diopeithes Pedius Theopompus
    und Titus Octavius Frugi bei der Vorbereitung zur Waffenreinigung nach dem Säubern des Conternubiums, Centurio“.

    Gleichzeitig ratterte erim Kopf alles durch was doch nicht in Ordnung sein konnte, denn mit den Jahren schlich sich leider oft ein gewisser Schlendrian ein.





    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    "Achtung," brüllte Verus scharf und laut in den Vorraum des ersten Conternubiums seiner Centurie. Er hatte angedacht diesen Neuling unter seine Autorität zu nehmen. Er hoffte, dass sich der Stubenälteste melden würde, um den neuen Tiro in Empfang zu nehmen. "Antreten," krachte es, wie ein geschossenes Wort, aus dem Mund. Nun fand sich der Neue doch im Alltagsleben der Legion wieder. Der Ton wurde härter. "Hier, Tiro!" Verus deutete mit seinem Stock zum Conternubium und jener Stubenkammer. Die anderen Soldaten der Centurie, welche in den anderen Stuben lebten, versuchten den Blicken des Centurios auszuweichen, während sie weiter ihre Arbeiten verrichten, um nicht unter seine Aufsicht zu fallen. Verus hingegen hatte heute feste Absichten, diesen Neuling unterzubringen und würde erst später, seine Aufsicht vollziehen. "Nimm' Haltung an," schimpfte Verus zu Licinius, dem Frischling und gab ihm bereits einen sanften Vorgeschmack auf die Ausbildung, indem er ihm einen schnellen Schlag mit dem Stock auf die Schulter verpasste.


    Was zum Donnerwetter war mit dem Centurio los schon wieder stand er in der Türe ihres Conternubium. Alle ließen alles fallen, stehen und liegen und sprangen los. „Centurio, melde Conternubium bei der Vorbereitung zum Antritt ihres Wachdienstes, angetreten,“ meldete Octavius. Nachdem wie er meinte perpekt angetreten war.
    Auch das noch, ein Frischling, stöhnte Persaeus innerlich, wogegen Pompus auf der Stirn geschrieben stand, oh wie schön ein neues Spielzeug für mich. Der Rest des ihres Conternubium schielte zu dem dem neuen Stubengenossen. Was hatten sie dem angetan, gleich hier musste der Landen in der I. .


  • Gut, die Meldung klappte! Verus war soweit zufrieden und nickte denn Anwesenden zu. Dann blickte er zu den Waffen im Vorraum und schüttelte den Kopf. "Das ist auch dringend notwendig, Milites," sagte der Centurio halblaut. "Ich werde den Zustand der Ausrüstung heute Abend kontrollieren und diejenigen bestrafen, deren Ausrüstung in mangelndem Zustand ist," drohte der Mann, der sicherlich sanfter war, als er sich hier präsentierte. "Falls ihr alle mich noch nicht kennt. Ich bin Tiberius Verus, euer Centurio und erwarte ausgesprochene Leistungen, da ihr nun zur ersten Kohorte gehört. Ihr seid Elite und ihr werdet auch dementsprechend geformt!" Verus Blick wurde ernster und er schlug abermals gegen eine Wand, jedoch auf der gegenüberliegenden Seite. Wieder nichts. Scheinbar hatten sie wirklich keine Verstecke in den Wänden geschaffen. "Betten freimachen und Lager öffnen," befahl Verus und trat an Frugi vorbei zu den Hochbetten. Er wollte schauen, ob sie dort verbotene Dinge versteckten. "Wie ist der Versorgungszustand des Conternubiums," fragte der Offizier nebensächlich.

  • Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    Was zum Donnerwetter war mit dem Centurio los schon wieder stand er in der Türe ihres Conternubium. Alle ließen alles fallen, stehen und liegen und sprangen los. „Centurio, melde Conternubium bei der Vorbereitung zum Antritt ihres Wachdienstes, angetreten,“ meldete Octavius. Nachdem wie er meinte perpekt angetreten war.
    Auch das noch, ein Frischling, stöhnte Persaeus innerlich, wogegen Pompus auf der Stirn geschrieben stand, oh wie schön ein neues Spielzeug für mich. Der Rest des ihres Conternubium schielte zu dem dem neuen Stubengenossen. Was hatten sie dem angetan, gleich hier musste der Landen in der I. .


    Verus wartete die Meldung ab und verarbeitete diese für eine logische Sekunde und einen Atemzug. Der Neuling tat, wie ihm befohlen, was Verus gerecht zur Kenntnis nahm. "Das ist unser neuer Tiro, sein Name ist Licinius," erklärte Verus. "Euer Wachdienst wird heute auf Conternubium II verschoben. Ihr werdet euch heute um Einführung des Neuen kümmern. Zeigt ihm die Latrinen, die Therme und die wichtigen Einrichtungen, sobald ich ihn euch überlasse. Morgen beginnt seine reguläre Ausbildung. Miles Octavius, du bist sein Waffenbruder und wirst ihm die Waffen erklären. Ich werde den Tiro morgen befragen," zählte Verus seine Anweisungen auf und gab somit auch ein kleines Geschenk preis: der ungeliebte Wachdienst wurde auf ein anderes Conternubium verschoben. Sicherlich eine Geste des guten Willens, damit der Neue gut angekommen konnte. Zudem war ein frischer Tiro noch nicht zur ersten Wache zu gebrauchen. Er musste erst grundlegende Dinge erlernen. "Dafür hat der Rest von euch übermorgen Latrinendienst. Die Latrine muss gereinigt werden. Der Tiro wird euch helfen," ließ er dann im Nachsatz fallen und schmunzelte bitter, wie er es sich antrainiert hatte, um die Maske eines harten Centurio zu tragen.

  • Titus sah seine neuen Kameraden an. Die Kerle sahen nicht so vielschrötig aus, wie er gedacht hatte. Sie schienen sich sogar zu freuen, den Wachdienst loszusein - bis der Centurio den Latrinendienst anordnete. Auch Iosephus schaute ein bisschen bedröppelt drein. Das würde die Jungs nicht für ihn einnehmen.

  • Was ist nur mit unserem Centurio los, dachte mindestens einer der drei Freunde. Ständig kam er zu ihnen, jetzt brachte er höchst selber einen Neuling an. Grüßend nickten sie Licinius zu.
    Auf die Nachricht, ihr Wachdienst wäre verschoben worden grinste Theopompus erfreut. Seine Miene verfinsterte sich jedoch zusehends mit jedem weiteren Wort des Centurio.
    Verdammte Kacke, dachte indessen Persaeus, ich wusste doch sofort, dass das ganze einen Haken hat. Das mit dem Latrinendienst ist aber schon bösartig. Genauso schaute er daraufhin Licinius an, da sein eigentliches Ofer der Centurio ja ausfiel.
    Durch Frugis Körper ging ein Ruck, der noch größere Haltung annehmen anzeigen sollte, wenn das überhaupt möglich war und dazu kaum ein lautes,jawoll Centurio“. Obwohl er lieber, 'och nö muss das sein?' gesagt hätte. Danach kam dann das i Tüpfelchen, der Latrinendienst. Von da an wusste der Octavier, der Neue würde es nicht nur bei ihm schwer haben.
    Mit eiserner Miene und zusammengebissenen Zähnen standen sie nun da und starrten geradeaus. War es das nun oder ging es noch weiter. Was haben wir dem nur getan? Grübelte Persaeus, aber bestimmt nicht als einzigster von ihnen.

  • Verus war zufrieden und erinnerte sich für einen Moment an seine alte Jugendzeit, als er selbst frisch sub aquila war. Er lächete kaum merklich und sagte dann: "Gut, lass' deine Sachen hier. Wir gehen nun ins Sacellum, um dich zu vereidigen, danach werde ich deine Ernennung ausarbeiten lassen." Der Centurio blickte sich noch einmal um, um die Reaktionen der Altgedienten zu deuten. Ja, scheinbar ging sein Plan auf. Frischlinge mussten einen harten Start haben und sich ihre Anwesendheit verdienen, damit sie später auf den Feldzügen stabil blieben. Kameradschaft musste verdient werden und war erst besser, wenn sie wirklich erarbeitet war. Verus war ein perfider Planer und Strippenzieher und dies auch bei seinen Soldaten, obwohl er diese Fähigkeit nie zum Nachteil seiner Truppe benutzte. Am Ende war es immer gut ausgegangen. "Conternubium, weitermachen!" - donnerte seine Stimme, während er Licinius hinaus führte, um mit diesem zum Heiligtum zu gehen.

  • Iosephus sah sich um und stellte seine Sachen schließlich im Vorraum zu denen der anderen. Dann sah er seinen neuen Kameraden noch einmal etwas beschämt in die Augen - er hatte ihnen immerhin einen Latrinendienst eingebrockt - und folgte dem Centurio.

  • Nach seinem Fahneneid kehrte Iosephus in seine Unterkunft zurück, wo ihn seine neuen Kameraden bereits erwarteten. Sie schienen nur halb begeistert zu sein, einen Grünschnabel als neuen Waffenbruder zu haben und blickten ihn abschätzig an. Iosephus sagte nichts. Was sollte er auch sagen? Ihn beschäftigte noch immer die Frage, ob er seinen Gott mit dem Fahneneid verraten hatte...


    Schließlich fasste sich Pedius Theopompus doch ein Herz und begann ein bisschen mit ihm zu plaudern. Wo er her kam, was er bei der Legion wollte, bei welcher Einheit sein Vater gedient hatte und so weiter. Über das Gespräch vergas Iosephus ganz sein Grübeln und schließlich fragte er, ob seine Kameraden ihm alles zeigen konnten. Theopompus machte also einen kleinen Rundgang mit ihm durch das Castellum und Persaeus kam mit, während sein neuer "Waffenbruder" Octavius lieber in der Unterkunft blieb, wie es schien. Viel Neues gab es allerdings sowieso nicht zu entdecken - der Licinier hatte seinen Vater unzählige Male im Lager besucht und wusste deshalb, wo was zu finden war. Sah ja überall gleich aus.


    Als sie zurück kamen, widmete Iosephus sich schließlich seiner Ausrüstung. Theopompus empfahl ihm, erstmal alles gründlich zu säubern - das Materiallager hielt die Sachen nicht so perfekt in Schuss, sodass es klug war, erstmal den Flugrost loszuwerden! Also putzte der neue Rekrut erstmal den ganzen Nachmittag und ließ sich dabei erklären, was er wofür brauchte...

  • Der Licinier war inzwischen bei der Armee angekommen. Seine Grundausbildung lief und er litt nicht mehr jeden Tag an höllischem Muskelkater - aber immer noch oft genug! Das tägliche Trainieren wie Laufen, Fechten und so weiter beanspruchte immer neue Muskelpartien, von denen Iosephus als Zivilist nicht einmal gewusst hatte, dass er sie hatte. Heute schmerzten seine Finger aber, weil sein Kamerad Quintus ihm eine drauf gegeben hatte. Und das war ein echtes Hindernis, wenn man dabei war, seine Ausrüstung sauber zu machen.


    Während er seine Rüstung polierte - der Optio verlangte, dass sie jeden Morgen aussah wie geleckt! - bereitete ihm der geschwollene Finger besonders Schwierigkeiten.
    [COLOR=#affe]"Alter, warum muss dieser Vollidiot ausgerechnet meine Hand treffen!"[/COLOR] fluchte er in Richtung seines Kameraden Servius. Aber der grinste nur: "Ach, gib's ihm halt morgen zurück!"
    Iosephus ließ den Lappen fallen und betrachtete noch einmal seinen Zeigefinger. Der Finger pochte und war dick. Es sah aus, als wäre ein Gelenk richtig angeschwollen - das war auch die Stelle, wo es bei jeder Bewegung weh tat. Er steckte den Finger nochmal in den Mund und die Kühle des Speichels an der Luft schien tatsächlich zu helfen. [COLOR=#affe]"Mann, damit kann ich mein Schwert morgen ja kaum halten!"[/COLOR]
    "Na erzähl' das mal dem Optio, der wird dir schon zeigen, wie du dein Schwert halten kannst, Alter!" antwortete Servius und lachte. Aber er hatte natürlich Recht - wenn Iosephus geglaubt hätte, dass irgendsoein Capsarius ihm helfen würde, wäre er ins Valetudinarium gegangen. Aber bei sowas zuckten die feinen Sanitäter auch nur mit den Schultern und sagten, dass das schon wieder werden würde. Und der Optio lachte wahrscheinlich - da musste ein Soldat durch. So war das!

  • Ein Melder des Hauptquartiersstabes erschien in der Soldatenunterkunft und hinterließ nur einen knappen Kommentar.


    "Der miles Titus Octavius Frugi soll beim praefectus antanzen. Zur hora nona. Pünktlich. Valete Kameraden, ich muss leider sofort weiter."


    Sim-Off:

    Versetzungsurkunde und so

  • Rums die Türe flog krachend auf und ein Schwall kalt feuchter Luft zog in die Unterkunft der Centuria III, Cohors I. „Tür zu,“ maulte aus dem Hintergrund der gute Pompus. „NEIN Auflassen“, rief Frugi voller Übermut. „Lasst frische Luft herein, damit ihr wach werdet, denn sonst denkt ihr noch ihr träumt.“Du warst doch nicht schon in der Taberna?“ argwöhnte Pompus. „Ne der wurde vorhin zum Alten bestellt, der hat ihn bestimmt so zusammengestaucht, dass er jetzt nicht mehr weiß ob er Männlein oder Weiblein ist“ lästerte Persaeus. Breit grinsend lehnte Frugi mit verschränkten Armen gegen einem Bett und ließ das Gelästere über sich ergehen. „Nee etwas besseres, er hat mir gesagt, wir brauchen keine endlose Übungsmärsche durch das kalte, nasse Germanien zu machen.“Ja klar und der Centurio spendiert uns drei Tage Sonderurlaub im Lupanar. Träum weiter Junge.“ Kam leicht verärgert von Persaeus. „Mit sowas macht man keine Scherze“, brummte Pompus.
    „Ihr habt Recht, das hat er nicht gesagt, aber ich kam gerade eben zu der Schlussfolgerung, da er mir mitteilte wir würden nach Rom versetzt“. Jetzt starrten ihn die beiden Freund ungläubig an. Nach einer Weile kam ein, „nee“ und ein „echt?“ „Ja aber einen Haken hat die Geschichte doch“, „dachte ich mir doch“,kam von dem ewigen Pessimisten Persaeus. Frugi fuhr aber unbeirrt fort, „ich bin euer Optio“. „Nee“, „echt?“ „Mensch kleiner dann gratuliere ich dir“, freute sich Pompus für ihn. „Junge das muss gefeiert werden,“ folgte von Persaeus.

  • Iosephus saß oben auf seinem Bett (je niedriger der Rang, desto weiter oben musste man schlafen) und verfolgte die frohe Kunde, die der Octavier hereinbrachte. Als Neuer (auch wenn er inzwischen schon eine ganze Zeit bei der Truppe war) hielt er natürlich lieber seinen Mund. Die Alteingesessenen hatten ihn in den letzten Monaten nicht wirklich in ihren exklusiven Zirkel kommen lassen, weshalb er vor allem mit Servius zusammenhing. Dass sie gingen, fand er trotzdem irgendwie komisch. Was würde wohl nachkommen? Oder würden sie sie komplett umgruppieren?

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