Triclinum | MFG, SAL et al. - Pontificales Abendessen

  • Es hatte eine Weile gedauert, bis sich ein Termin gefunden hatte. Erst kam Krankheit dazwischen, Saturnalien, die ein oder andere Beerdigung, Parentalia und schließlich die Unmöglichkeit, im Winter irgendetwas zu bekommen, das nicht in Essig ersäuft wurde, um es haltbar zu machen. Doch jetzt, trotz Wahlkampf, war endlich alles bereit. Das Essen war vorbereitet, alle Parteien waren soweit bei Gesundheit, und auch die Omen für diesen Tag standen gut – wenn man denn soetwas bei der Auswahl berücksichtigen mochte.


    Und so wartete Sextus auf seine Gäste: Seinen guten Freund Manius Flavius Gracchus, seine Cousine Prisca und seinen Klienten Valerius Flaccus. Seine eigenen, im Haus wohnenden Verwandten würden natürlich auch dazustoßen. So konnte man das Angenehme mit dem Praktischen am einfachsten verbinden.


    Sim-Off:

    Begebt euch in diesen Thread. Geht direkt dorthin. Geht nicht über die Porta. Zieht keine 2000 Sesterzen ein ;)

  • Drusilla war eigentlich nur zufällig in Rom denn ihr geliebter Onkel war nach dem Rennen am Strand mal wieder auf einer kleinen Geschäftsreise. Und sie war nun in einem Alter in dem es nicht anständig aussah wenn sie allein in einer Villa auf dem Lande wohnte. So war sie wieder mal in der Kutsche nach Rom gekommen und hatte wie zufällig noch am gleichen Tag erfahren das Lupus ein Abendessen für hochrangige Freunde gab. Und wie selbstverständlich sah sie es als ihre Pflicht an bei solch einem Treffen ihren Verwandten zu unterstützen. Auch wenn alles was sie tun konnte hübsch aus zu sehen war. Das wollte Sie wenigstens so gut machen wie es ging. Denn auch das machte ja was her und eine hübsche Dame am Tisch war sicher etwas das die Gäste beeindrucken konnte.


    So trat sie in das Triclinum und begrüßte ihren Verwandten. „Salve Lupus. Ich hoffe so deine Gäste zu beeindrucken, damit sie wieder ein mal sehen das bei den Aurelli guter Geschmack und hübsche Frauen noch immer zum Stand der Dinge gehören.“ Wieder mal hatte sie sich extra aufgebrezelt. Eine grüne Tunika aus sehr feinem Leinen, ein silberner schmaler Gürtel und silberne Sandalen. Außerdem trug sie eine Silberne Kette an der drei Opale sich über ihrem Dekolleté aufreihten, Opalohrringe in selber Machart und ihr Haar war hochgesteckt und mit einem Silbernen Band zusammengehalten. So drehte sie sich vor Lupus ein mal um zu zeigen das sie durchaus vorzeigbar war. Dann sah sie ihn an und hoffte das er ihr anzeigen würde welchen der Korbstühle er ihr zugedacht hatte. Denn als wohlerzogene sittsame Dame konnte sie natürlich nicht auf einer Kline liegen.

  • Tiberius war direkt in das Triclinum geführt worden und freute sich immens auf das bevorstehende Abendessen, das in mehrfacher Hinsicht vielversprechend sein würde, wenn es nach Tiberius ging. Illustre Gesellschaft. sicher hervorragendes Essen.
    Er hatte sich extra, wie vom gewesenen Aedilen angeregt, mit neuer Kleidung ausgestattet. Der Schneider war geradezu pikiert gewesen, dass Tiberius überhaupt nach dem Preis gefragt hatte. Über Geld sprach man wohl besser gar nicht.


    Und natürlich würde der Pontifex zugegen sein. Ein Umstand der bei Tiberius ein nicht geringes Maß an Nervosität ausgelöst hatte. Der beste Eindruck musste her. Tiberius hatte seinen Wissensfundus über den Cultus gründlich aufgefrischt. Für den Fall, dass der Pontifex sehen wollte, wie weit her es mit Flaccus so sein mochte.


    Lupus andererseits war noch mit einer Dame im Gespräch, die ihm noch nicht vorgestellt worden war, soweit er sich erinnern konnte. Also hielt er sich im er noch einen Moment zurück.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Als erstes kam Drusilla ins Triclinum. Sextus hoffte sehr, dass ihr Aufenthalt auf dem Land den Kopf der jungen Dame wieder zurechtgerückt hatte. Vor ihrer Abreise hatten sie beide ein etwas unschönes Gespräch über die Verwendung von Rauschmitteln im Haus und passende Gesellschaft für eine patrizische Dame gehabt, und wollte Drusilla jemals standesgemäß heiraten, würde sie die Ratschläge von damals sicher beherzigen.
    Jetzt war sie etwas älter und hatte hoffentlich Rom und seine Annehmlichkeiten und Perspektiven hinreichend vermisst, um mehr an ihre Zukunft zu denken.


    “Ah, salve, Drusilla. Du siehst hinreißend aus. Ich hoffe, die eingeladenen Herren werden nicht zu sehr abgelenkt, denn immerhin geht es darum, meinen Klienten möglichst zum Pontifex zu machen“, verteilte Sextus ein paar Komplimente und klärte Drusilla gleich auch noch über den Sinn und Zweck der heutigen Gastgesellschaft auf.


    Besagter Klient trat auch just in diesem Moment ein. Er hatte wohl seinen Ratschlag befolgt und sich ein wenig neu eingekleidet. “Ah, Valerius! Schön, dass du da bist. Du kennst schon meine Cousine Drusilla?“ übernahm Sextus dann auch den vorstellenden Teil in etwas salopperer Art und Weise. Er war sich ziemlich sicher, dass sein Klient und seine Cousine sich nicht kannten, allein schon, weil Drusilla das letzte Jahr nicht hier gewesen war. Aber das Privileg, höhergestellt zu sein, hatte den Vorteil, dass es nicht als unhöflich gelten konnte, nicht zu förmlich zu sein, während es andersherum nicht möglich war.

  • Drusilla nahm das Kompliment mit einem dankbaren Lächeln zur Kentniss. Die Gedanken zu ihrem Umgang könnte sie natürlich nicht erahnen. Sie empfand ihren Umgang nicht als so sonderlich schlimm. Zumal sie sich doch meist in Kreisen des senatorischen Adels befand und Salonia war sogar auch wie sie Patrizeirin. Sie trieb sich ja nicht mit Schauspielerin oder Tagelöhnern rum.

    Da sie sich also nichts der gleichen dachte, lächelte sie weiter. „Oh ich werde mich in Bescheidenheit üben sei versicher. Ich hatte nur schon etwas vorbereitet um etwas mit der Lyra vorzutragen.“ Sagte sie nur ein bißchen enttäuscht denn das Instrument lang schon in einem Nebenraum bereit. Aber da dies mehr ein Geschäftsessen war würde sie sich auf das gut Aussehen beschränken.


    Dann aber kam auch grade der erwähnte Klient herein und würde vorgestellt. Natürlich kannte sie den jungen Mann nicht. Lächelte diesen aber so gleich freundlich an. „Salve Valerius, ich bin erfreut deine Bekanntschaft zu machen.“ Sagte sie freundlich aber auch nicht zu vertraut.




    [SIZE=6]Edit// da muss die Autorkorrektur wieder zugeschlagen haben. Und zwei Leerzeichen hab ich eingefügt. [/SIZE]

  • Die Einladung, wie auch die Zusage waren bereits seit längerem ausgesprochen, und um so mehr blickte Gracchus dem Abend mit Freude entgegen, denn letztlich handelte es sich nicht um einen drögen Anlass der Pflichterfüllung, sondern einen familiären und freundschaftlichen Abend, an welchem Politik nur beiläufig würde betrieben werden - im Zweifelsfalle jedoch nicht minder bedeutsam. Zudem war der Flavier erfüllt von einer tiefen Freude und Zufriedenheit, dass er - seine bezaubernde Gemahlin an seiner Seite - das Triclinium überaus wohlgemut betrat.
    "Lupus, salve!"
    begrüßte er zuerst seinen Freund und Gastgeber mit einem freundschaftlichen Handschlag, erkannte aus dem Blickwinkel jedoch bereits Priscas Cousine.
    "Danke vielmals für deine Einladung. Ich muss gestehen, ich hegte die Vermutung, du hast sie nur ausgespro'hen, um dein Haus ab und an mit ein wenig Anmut in Form meiner Gemahlin zu schmücken."
    Ein pikarisches Schmunzeln umspielte seine Lippen.
    "Doch ich sehe, die Schaumgeborene ist deiner Familie noch immer hold und kann nicht ertragen, dieses Haus ohne Anmut zu wissen."
    Er wandte sich Drusilla zu.
    "Werte Aurelia, in der Sandarena Ostias schimmertest du einer Perle gleich, doch heute überkommt mich der Ver..dacht Venus selbst hat ihre Töchter geladen - die eine, um an meiner Seite mich zu geleiten, die andere, um uns hier in Empfang zu nehmen."
    Womit beide gebührend gerühmt waren, ohne sie einander in VergIeich zu stellen.

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    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sextus Aurelius Lupus schrieb

    Zitat

    Besagter Klient trat auch just in diesem Moment ein. Er hatte wohl seinen Ratschlag befolgt und sich ein wenig neu eingekleidet. “Ah, Valerius! Schön, dass du da bist. Du kennst schon meine Cousine Drusilla?“ übernahm Sextus dann auch den vorstellenden Teil in etwas salopperer Art und Weise. Er war sich ziemlich sicher, dass sein Klient und seine Cousine sich nicht kannten, allein schon, weil Drusilla das letzte Jahr nicht hier gewesen war. Aber das Privileg, höhergestellt zu sein, hatte den Vorteil, dass es nicht als unhöflich gelten konnte, nicht zu förmlich zu sein, während es andersherum nicht möglich war.


    Die Gesellschaft war schon in aufgeräumter Stimmung, was für Flaccus doch die Anspannung etwas heraus nahm. Lächelnd trat er zu den beiden.


    "Salvete. Nein, ich fürchte, ich hatte tatsächlich noch nicht das Privileg, Patron.


    Gut, dass der baldige Praetor das nachgeholt hat, werte Drusilla. Wie schön dich zu treffen.


    Und ich danke dir jedenfalls für die Einladung, Patron. Eine große Ehre. Und ebenso große Freude, wenn ich das so sagen darf."


    Etwas förmlich, aber so gehörte sich das schließlich.


    "Umso mehr, wenn wir uns auf einen Vortrag mit der Lyra freuen können. Kein Wunder also, dass der Pontifex Flavius selbst gern in dieses Haus kommt, wo nicht nur dein Bewusstsein für das Gemeinwesen zu finden sind, Patron, sondern auch die Götter und Musen ihre Gaben offenbar großzügig verteilen."


    Er fand, dass es ihm nicht eben zukam, die Patrizierin ob ihres Aussehens zu komplimentieren. Bei einer Referenz an ihre musischen Talente würde man aber hoffentlich nichts falsch gemacht haben.


    Ehe er noch viele weitere Worte machen konnte, bemerkte er auch hinter sich schon die Präsenz des Pontifex Flavius und machte diskret Platz, damit jener die Gastgeber begrüßen konnte.

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    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus"Lupus, salve!" ……
    "Danke vielmals für deine Einladung. Ich muss gestehen, ich hegte die Vermutung, du hast sie nur ausgespro'hen, um dein Haus ab und an mit ein wenig Anmut in Form meiner Gemahlin zu schmücken.""Doch ich sehe, die Schaumgeborene ist deiner Familie noch immer hold und kann nicht ertragen, dieses Haus ohne Anmut zu wissen.""Werte Aurelia, in der Sandarena Ostias schimmertest du einer Perle gleich, doch heute überkommt mich der Ver..dacht Venus selbst hat ihre Töchter geladen - die eine, um an meiner Seite mich zu geleiten, die andere, um uns hier in Empfang zu nehmen." ...


    In einem strahlend weißem Kleid und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht betrat Prisca, an der Seite ihres Gemahls, das triclinum. Ihre Laune war heute bestens und nicht nur heute. Auch die Tage und Wochen zuvor wich nur selten das Strahlen aus ihrem Gesicht und das, obwohl ihr in letzter Zeit nicht selten speiübel war. So auch heute morgen, doch das war längst vergessen. Nicht vergessen hatte Prisca hingegen das letzte Zusammentreffen, hier mit ihrem Cousin, welches aber glücklicherweise in keinem kausalen Zusammenhang mit ihrem augenblicklichen Gemütszustand stand:


    "Salve werter Cousin! Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie geht es dir denn ? … Und vielen Dank für deine Einladung. Es ist mir immer eine besondere Freude in das Haus unserer Familie einkehren zu dürfen" Nein, kein einziger Unterton noch ein falscher Blick begleiteten die Worte, die Prisca zuerst an den Hausherrn richtete, wie es sich gehörte.


    "Sei gegrüßt, Drusilla! … Du meine Güte, du wirst mit jedem Tag hübscher! … Wir haben uns so lange nicht gesehen, wir haben uns sicher viel zu erzählen, nicht wahr?" Mit ehrlicher Bewunderung betrachtete Prisca ihre Cousine von oben bis unten, ehe sie diese liebevoll umarmte und ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange hauchte. Das Wort "hübsch" benutzte Prisca im übrigen viel lieber als das abgedroschene Wort "schön" und so wie sie es sagte, meinte sie es auch. Drusilla war überaus hübsch und bewundernswert und umso mehr wunderte es Prisca, dass ihre Cousine immer noch nicht verheiratet war.


    "Salve, Valerius! … Es ist mir eine besondere Freude heute deine Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe dir und deiner Familie geht es gut?" Mit einem offenen und herzlichen Lächeln grüßte Prisca - last but not least - den anwesenden Gast, dessen Namen sie natürlich kannte, auch wenn sie bis dato noch kein Gesicht dazu gesehen hatte.

  • Sie war spät dran! Corvina war noch bei ihrer Freundin Lucretia gewesen und beim Weben und Reden hatte sie sich etwas in der Zeit verschätzt. Sie konnte nur hoffen, dass sie nicht ernstlich zu spät wäre, als sie ihre Straßenschuhe von draußen gegen die weichen sandalae für drinnen tauschte. Aber Reunan beruhigte sie, dass die Gäste auch gerade eben erst eingetroffen wären.
    Sie straffte also einmal ihr blaues Kleid und fühlte vorsichtig nach ihrer Frisur. Aber alle Haarnadeln schienen noch dort, wo sie hingehörten. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich für den Abend umzukleiden und neu zu frisieren, da es aber ein Familienessen war und sie ohnehin schon spät, entschied sie, dass wenn sie hübsch genug für einen Besuch bei den Lucretii war, sie auch hübsch genug für ein Abendessen mit der Familie wäre.


    So trat sie also ein, als alle gerade noch dabei waren, sich zu begrüßen, und schummelte sich möglichst unauffällig an die Seite ihres Onkels, ehe auch sie die Gäste begrüßte. Natürlich zuerst ihre Cousine mit einem züchtigen, kleinen Kuss, wie es sich unter Verwandten gehörte. “Prisca, es ist so schön, dich wiederzusehen. Ich wollte dich besuchen, aber andauernd kam etwas dazwischen. Du musst mir nachher unbedingt erzählen, wie es dir geht, und natürlich auch von Cornelia“, plapperte Corvina mit ehrlichem Bedauern und echter Sorge in der Stimme. Zum Lügen war sie eindeutig nicht geschaffen, und so konnte sie auch nicht verbergen, dass sie bei den jüngsten Todesfällen im Haus der Flavier oft an ihre Cousine hatte denken müssen. Es war aber auch schrecklich! Corvina kam es wie gestern vor, dass sie noch auf der Hochzeit von Flavius Scato und Claudia Sassia gewesen war, oder auf der von Flavius Gracchus Minor und Cornelia. Und jetzt waren sowohl Scato als auch Sassia tot. Es war immer tragisch, wenn junge Menschen starben, die noch ein halbes Leben vor sich hatten.


    “Flavius Gracchus, es ist auch eine große Freude, dich wiederzusehen“, begrüßte Corvina auch den Consular – ohne Küsschen. Es kam ihr immer noch komisch vor, bei ihm aufgrund der verwandtschaftlichen Verhältnisse den Rang weglassen zu dürfen. Aber noch vertraulicher konnte sie beim besten Willen nicht werden, ohne mindestens ohnmächtig dabei zu werden. Und dabei hätte sie ihn so gerne das ein oder andere gefragt. Insbesondere, was aus Scatos Klienten wurde – oder besser gesagt einem ganz bestimmten. Aber dafür würde sie wohl auf eine sehr, sehr, sehr günstige Gelegenheit warten müssen, um auch nur etwas zu erfragen, dass auch nur ansatzweise in diese Richtung ging.


    Valerius Flaccus erhielt ein eher schüchternes “Valerius“, begleitet von einem freundlichen Lächeln und einem kleinen Nicken. Alles natürlich auf sichere Entfernung. Sie war unverheiratet, er war unverheiratet und nur einige Jahre älter als sie, und sie wollte auf gar keinen Fall, dass jemand auch nur auf den Hauch eines falschen Gedankens kommen würde. Sie kannte den jetzigen Klienten und vorherigen Tiro ihres Onkels ja nun doch eher flüchtig, wenngleich er ein Jahr lang ständiger Gast des Hauses gewesen war.

  • Und da traf auch schon Flavius Gracchus zusammen mit Prisca ein. Ein freundschaftlicher Handschlag wurde getauscht, ebenso wie einige Komplimente. “Wenn es so wäre, könntest du es mir wirklich übel nehmen?“ fragte Sextus auf die wohlmeinende Unterstellung hin, dieses Abendessen sei für Prisca.
    In der Tat war es eine ganze Weile her, dass Prisca in der Villa Aurelia gewesen war. In der Tat ein bedauerlicher Umstand, wenngleich Sextus nicht ernsthaft mit einer Wiederholung ihres letzten Treffens gerechnet hatte. Dafür wussten sie beide viel zu gut um die Risiken, und der Nutzen hatte sich auch mit dem einmaligen Ereignis erfüllt.


    “Du weißt, dass du hier jederzeit willkommen bist“, erwiderte Sextus Priscas Gefeixe ehrlich und ohne Unterton. Dies war viel länger ihr zuhause gewesen als das seine. Daran änderte auch die Heirat nichts. Wäre sie keine Frau, wäre sie wahrscheinlich nun der Herr hier. Oder tot, denn da, wo Venus die Frauen der Aurelier segnete, nahm sie als Venus Libitina den Männern frühzeitig ihr Leben. Nur seines nicht. Ihn liebte die Göttin wohl.


    Als letztes kam noch Corvina herein. Sextus hatte sie schon früher wieder zuhause erwartet, aber er verlor kein Wort der Kritik darüber. “Ah, und da ist auch die dritte Grazie!“ führte er nur das Gleichnis weiter und lächelte Corvina fröhlich an. Wenn es eine Person gab, die er außer sich selbst aufrichtig gern hatte, dann wohl seine Nichte. Er wusste, dass dies eine mögliche Schwäche war, doch war er bereit, dieses Risiko weiter bestehen zu lassen.
    “Dann sind wir alle beisammen. Setzt euch doch“ lud Sextus alle Gäste ein. Immerhin war die Einladung als Abendessen ausgesprochen worden.


    Da nur drei Herren anwesend waren und ebenso viele Damen, hatte Sextus anstelle der großen Klinen drei Einzelliegen aufstellen lassen und drei Korbsessel für die Damen. So konnte sich jeder mit jedem gut unterhalten, oder die Damen sich unter sich einfach austauschen, während die Männer über Politik redeten. Durch den symmetrischen Aufbau gab es auch keine explizite Ehrenposition, so dass sich jeder setzen konnte, wie es ihm opportun erschien, ohne damit einen Fauxpas zu riskieren.


    “Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich dir damals, als wir über die Lex Mercatus gesprochen haben, meinen Klienten Valerius Flaccus schon vorgestellt habe“, stellte Sextus sicherheitshalber seinen Klienten seinem Freund noch einmal indirekt vor. “Damals hat er einige Ideen beigetragen und mir einige Arbeit abgenommen.“ Noch ein wenig Werbung für den jungen Mann. Immerhin ging es ja darum, ihn am Ende des Abends zum Pontifex Minor zu erheben.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Werte Aurelia, in der Sandarena Ostias schimmertest du einer Perle gleich, doch heute überkommt mich der Ver..dacht Venus selbst hat ihre Töchter geladen - die eine, um an meiner Seite mich zu geleiten, die andere, um uns hier in Empfang zu nehmen.".


    Dann aber erschienen auch gleich ihre Cousine Prisca und ihr Mann. Was Drusilla ein warmes Lächeln ins Gesicht zauberte. Denn der Flavius machte den Frauen aus der Familie Aurelia gleich weitere Komplimente. Darum sagte sie an den Consular gewandt. „Salve Flavius Gracchus. Nun wenn dem, so ist und da will ich einem Pontifex nicht widersprechen.“ Sagte sie und nickte anerkennend dem Consular zu. „Dann liebt dich die Göttin wohl in ganz besonderem Maße.“ Spielte sie den Ball wieder zum Flavius.


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    "Sei gegrüßt, Drusilla! … Du meine Güte, du wirst mit jedem Tag hübscher! … Wir haben uns so lange nicht gesehen, wir haben uns sicher viel zu erzählen, nicht wahr?".


    Als Prisca sie begrüßte und ebenfalls so lobte war sie etwas verlegen. „Salve Prisca, Ich freue mich so dich wieder zu sehen. Ja wir haben uns lange nicht gesehen ich war mit Onkel Lucius in Salamis auf Cyprus.“ Begrüßte sie nun ihre Cousine und umarmte sie herzlich und wechselte ein Küsschen auf die Wange mit ihr. Schon beim Hereinkommen war ihr das innerliche Strahlen ihrer Verwandten aufgefallen. Wie machte sie das nur? „Nun ich muss gestehen deine lieben Worte machen mich noch verlegener als die deines Mannes. Du siehst heute wieder aus als hättest du die Aura einer Göttin.“ Und etwas leiser und Prisca verschwörerisch zugewandt, sagte sie. „Du musst mir verraten wie du das machst.“


    Zitat

    Original von Aurelia Corvina


    Auch ihre Verwandte Corvina war hier. Leider kannte sie sie nicht sonderlich gut, nur Flüchtig von einer Feier. Trotzdem ergriff sie bei deren eintreffen freundschaftlich deren Oberarm und strich sachte darüber. „Salve Corvina. Ich freue mich auch dich mal wieder zu sehen.“


    Zitat

    Original von Tiberius Valerius Flaccus
    "Salvete. Nein, ich fürchte, ich hatte tatsächlich noch nicht das Privileg, Patron.
    Gut, dass der baldige Praetor das nachgeholt hat, werte Drusilla. Wie schön dich zu treffen."


    „Die Freude ist ganz meinerseits.“ Sagte sie freundlich an den Valerius gewandt. Auch wenn er sie mit einem schlichten Drusilla beim cognomen doch etwas zu persönlich angesprochen hatte. Aber sie war niemand der daraus ein Drama machen würde. Zumal ihr Verwandter Lupus sicher nicht wollte das sein Klient wegen eines solchen kleinen Fauxpas jetzt und hier unangenehm auffiel. Also überging sie diese Kleinigkeit. Für den Ärmsten würde es schon schwer genug werden bei nicht weniger als drei Aurelii Frauen immer Aurelia Drusilla, Aurelia Prisca und Aurelia Corvina zu sagen. Darum setzte sie sich, auch um ihrem Verwandten Lupus einen Gefallen zu tun nach der Begrüßung auf den Korbstuhl neben der Kline des Valerius.

  • Nachdem auch Aurelia Corvina gebührend mit einem adäquaten Kompliment versehen war - stand sie doch ihren Verwandten in ihrer Anmut in nichts nach -, sowie der Valerier gebührend knapp - Gracchus konnte nicht sich entsinnen, ihn bereits näher kennengelernt zu haben - nahmen sie schlussendlich Platz.
    "Ah, die berühmte Lex Mercatus"
    , wandte der Flavier sich an Flaccus.
    "Ein hervorragendes Exempel wie ein gutes Gesetz geschrieben oder überarbeitet wird: nicht in der Exaltation einer schlaflosen Nacht infolge an..genommener Indignation allein mit sich selbst, sondern unter der Ägide eines schlauen Kopfes, doch in Kooperation mit anderen, mehr oder minder schlauen Köpfen. Denn während der einzelne seine eigene Perspektive einbringen kann, wird erst die Perspektive von mehreren ein vollständiges Bild ergeben - wodurch es zudem weitaus wahrscheinli'her wird, dass bereits alle Schwachstellen gesichtet und revidiert wurden, und nicht erst mit der ersten Wortmeldung im Senat emergieren und den Vorschlag so bereits zu Fall bringen ehedem allfällig sein Vorteil zutage treten kann. Denn den politischen Gegner zu Fall bringen, dies ist durchaus eine Art Sport in den heiligen Hallen des Senates."
    Gracchus war kein Freund dieses Habitus, gleichwohl war es schlicht unmöglich eine Diskussion mit derart vielen Beteiligten zu führen, wenn sie nicht im Vorhinein gut vorbereitet war.
    "Du kannst also viel von deinem Patron lernen."
    Er wandte sich Lupus zu.
    "Doch verzeih, ich wollte diesen Abend nicht umgehend mit Poltik füllen, ins..besondere da die Anwesenheit der Familie eine gute Gelegenheit für die Ankündigung einer Veränderung ist - wenn du gestattest?"

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  • Sim-Off:

    Da sich sonst niemand angesprochen fühlte, ging die Frage wohl doch an mich?


    “Veränderungen?“ fragte Sextus pflichtschuldig interessiert direkt nach.
    Veränderungen konnte vieles bedeuten. Nicht alles davon war etwas Gutes. Gracchus könnte beschließen, sich aus der Politik zurückzuziehen und auf dem Land fortan Landwirtschaftsbücher zu verfassen, wie viele große Staatsmänner bereits vor ihm. Das wäre vielleicht ein Gewinn für die Landwirtschaft, sicher aber nicht für Sextus' eigene Zukunftspläne. Veränderung konnte auch bedeuten, dass sein Sohn und die Cornelia den lang ersehnten Nachwuchs bekamen und Gracchus zum Großvater machten. Oder im positivsten Fall konnte es bedeuten, dass Gracchus beschlossen hatte, ein weiteres mal als Konsul zu kandidieren.


    Ein Sklave und eine Sklavin fingen unterdessen so unsichtbar wie irgend möglich damit an, sämtliche Anwesenden mit Getränken nach Wahl zu versorgen. Neben Falerner, weißem Wein und Wasser gab es auch einen Weinessig und einen Fruchtessig, ebenso wie ein Saft-Honig-Gemisch, das Sextus insbesondere für die Damen hatte aus den Vorratskellern heraufholen lassen. Zwar hielten sich Damen allerorten nicht unbedingt an das Verbot für ihr Geschlecht, Wein zu trinken, dennoch hatte Sextus auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er zwar kein penetranter Verfechter dieses Gesetzes war, sehr wohl aber von Frauen von Stand ein standesgemäßes Auftreten favorisierte. Abgesehen davon wusste er, dass zumindest Corvina dieses süße Zeug gern mochte.

  • Der Flavier nickte und ein sublimes Lächeln kräuselte seine Lippen als er den Blick zu seiner Gemahlin hob.
    "Prisca befindet sich in gesegneten Umständen"
    , ließ er die Katze - respektive das Kind - aus dem Sack. Für die Familie, insbesondere für Lupus' und Minors Zukunft, war dies ein durchaus bedeutsames Ereignis, band doch nichts - selbst eine Ehe nicht - zwei Familien so sehr aneinander wie der Fluß ihres Blutes in einem Kind. (Eine gemeinsame Konspiration zur Ermordung eines Kaisers allfällig noch in ähnlicher, jedoch weitaus klandestineren Weise, taugte dies doch nicht für öffentliche Zuspruchbekundung). Für Gracchus weitaus bedeutsamer war indes in dieser Angelegenheit die Freude seiner Gemahlin, welche nichts sich sehnlicher hatte gewünscht als ein Kind. Denn letztlich konnte nach einer erfolgreichen ersten Ehe samt passabler Nachkommen ein Mann durchaus sentimental werden in Hinblick auf seine Gemahlin.
    "In einigen Monaten also wird ein Sproß flavisch-aurelischen Blutes mit uns hier am Tische liegen."
    Selbstredend war dies nur eine Redensart, denn gleichwohl Prisca allfällig das Kind ihren Basen in diesem Haus würde vorstellen, würde in einer solchen Runde wie der heutigen kein Kind am Tische geduldet. Bis Gracchus seinen Sohn - denn was sonstig erwartete er - in solche Belange würde involvierten, würden noch viele Jahre vergehen müssen.

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  • Zitat

    Original von Aurelia Corvina
    …. “Prisca, es ist so schön, dich wiederzusehen. Ich wollte dich besuchen, aber andauernd kam etwas dazwischen. Du musst mir nachher unbedingt erzählen, wie es dir geht, und natürlich auch von Cornelia“


    "Corvina … wie schön … ", entgegnete Prisca den Gruß und den Kuss mit einem strahlenden Lächeln und selbstverständlich erhielt auch Corvina anerkennende Blicke bezüglich ihrer Schönheit: " Oh wie hübsch auch du aussiehst! … und zu beiden Cousinen gesprochen: "Du und Drusilla, ihr zwei seid wahrlich der Beweis dafür, dass Venus höchstpersönlich die Frauen unserer Familie mit ihrem Glanze segnet." Nicht zu glauben, dass die beiden immer noch unverheiratet waren, wobei andererseits kaum ein Römer sich würdig erweisen könnte, solche Juwelen wie die beiden Grazien sein eigen zu nennen. Wahrlich keine leichte Aufgabe für Lupus, würdige Ehemänner für sie zu finden, aber sicherlich keine an der er scheitern würde.

    Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    “Du weißt, dass du hier jederzeit willkommen bist“


    "Mein lieber Lupus, ich danke dir und sei dir versichert, dass auch du in meinem Heim jederzeit willkommen bist", entgegnete Prisca ihrem Cousin lächelnd, wobei seine einladende Worte durchaus einen leichten Schauer über ihren Rücken jagten angesichts der Erinnerung an die heiße Liebesszene mit ihrem Cousin. Ein einmaliger Ausrutscher sicherlich und doch ein unvergessenes Erlebnis. Nicht auszudenken, wenn ich von ihm schwanger geworden wäre …


    Aber zum Glück hatten das Schicksal und die Götter - Fortuna sei Dank - eine andere Bestimmung für sie gehabt und natürlich brannte Prisca darauf ihren beiden Cousinen von dem freudigen Ereignis zu erzählen. So wie auch Drusilla unbdedingt erfahren wollte: Wie ich es schaffe die Aura einer Göttin zu haben? … Nun, das kann ich dir ganz genau sagen, liebe Cousine, ... und das kannst auch du schaffen. Was sage ich, ihr beide werdet auch die Aura einer Göttin haben, sobald ihr … ", gluckste Prisca vergnügt und schon wollte sie mit ihrem "Geständnis" heraus platzen, als plötzlich ihr werter Gemahl das Wort an die Runde ergriff:


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Doch verzeih, ich wollte diesen Abend nicht umgehend mit Poltik füllen, ins..besondere da die Anwesenheit der Familie eine gute Gelegenheit für die Ankündigung einer Veränderung ist - wenn du gestattest?" … "Prisca befindet sich in gesegneten Umständen" ...


    Zunächst hatte Prisca noch geglaubt, dass Gracchus von einer politischen Veränderung sprechen wollte, doch als sein Blick sie traf und seine Worte durch den Raum hallten wurde Prisca ganz anders. Nun war es heraus und so mancher würde sich wohl wundern wie es geschehen konnte. Endlich! Nach so langer Zeit … "Ja ... ich ... ehm ... bin ... schwanger. … Wir ...können unser Glück ….kaum … fassen", hauchte Prisca mehr angesichts der Tatsache, dass ihr für einen Augenblick die Sprache weg blieb während sie ihren Ehemann tief und dankbar in die Augen blickte. Gleichzeitig ließ sie sich (wie in Zeitlupe) auf einen der bereitstehenden Korbsessel nieder und wie Trance griff sie dabei nach einem der dargebotenen Becher mit Honigsaft.

  • Corvina entfuhr eben jener hohe Ton, den nur junge Frauen hervorzubringen imstande waren und auch nur dann, wenn es um Babys ging. Oder Kätzchen und Hundewelpen.
    “Ein Baby!“ sagte sie in diesem freudig entrückten Tonfall, der mit dem vorherigen Ton oft einherging und ergriff noch einmal Priscas Hand, anstatt sich wie die anderen zu setzen. Es war so aufregend!
    “Oh, ich freu mich so für dich! Für euch beide!“ bekräftigte sie noch einmal ihre Zuneigung und drückte noch einmal sanft Priscas Hand, ehe sie sich doch an die Tischsitten erinnerte und brav zu ihrem Platz neben ihrem Onkel ging. Auch sie ließ sich einen Becher mit dem süßen Saft geben, konnte sich in ihrem Korbsessel aber nicht ganz entspannt niederlassen. Diese Ankündigung war viel zu aufregend. Also saß sie leicht nach vorne gebeugt, um so auch kein Wort, das Prisca oder Gracchus dazu zu erzählen hatten, zu verpassen.

  • Na ja jetzt schien erst mal die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Gesetzt gelenkt zu werden den Lupus und Flavius Gracchus sprach grade von so einem und der Flavius lobte Lupus für dessen Ausführung. Nun wenn dem so war dann war das Lob wohl zu Recht erteilt worden mutmaßte sie.
    Doch Flavius Gracchus schien den Abend nicht wirklich mit Politik füllen zu wollen. Den er lenkte das Thema in eine andere Richtung wobei er hier schon mal einen Spanungsbogen schlug in dem er erst fragte ob er es anschneiden dürfe. Sehr geschickt sehr geschickt fand sie den hier war ihre Aufmerksamkeit geteilt den auch die Begrüßung mit Prisca forderte ihre Aufmerksamkeit den diese Lobte nun noch mal sie und Corvina und ihre Schönheit. Was ihr natürlich schmeichelte und ihre Aufmerksamkeit eher in diese Richtung des Gesprächskreis lenkte.


    Nach dem Prisca nun auch Lupus begrüßt hatte schien sie ihr Geheimnis über dieses tolle Aussehen mit ihr und Corvina teilen zu wollen. Darum folgte sie eher den Lippen Priscas den denen ihres Mannes der ja mit Lupus gesprochen hatte aber nun die Bombe in den Raum platzen ließ. Oh bei den Götter Prisca war schwanger. Diese bestätigte auch gleich die Worte ihres Mannes. Auch wenn Drusilla den Eindruck hatte das sie es gern selbst gesagt hätte. Aber gut nun war das Geheimnis entlüftet. Auch sie freute sich wie Corvina riesig. Da sie nun aber schon mal Platz genommen hatte, warf sie Prisca ein freudiges Lächeln zu. „Ich freue mich ebenfalls für euch.“ Aber im Grunde war sie erst mal Sprachlos und wusste gar nicht was sie so recht sagen sollte. Mit einem Stummen lächeln bedachte sie aber trotzdem erst mal den werdenden Vater und nickte diesem freundlich zu. Oh man oh man es war so Aufregend Prisca würde ein Kind bekommen. Nicht nur Venus sondern auch Juno schüttete ihr Wohlwollen über den Aurelii aus.

  • Der Pontifex wartete sodann mit einer für Tiberius völlig überraschenden Neuigkeit auf. Die Erwartung eines Kindes war sicher für eine Familie das schönste vorstellbare Geschenk.
    Dabei kam sich Tiberius nun in diesem für die anderen Anwesenden - er allein gehörte ja nicht zur Familie - äußerst privaten Moment völlig fehl am Platze vor.


    Was ihn natürlich nicht davon abhielt, den Glücklichen zu gratulieren.


    "Was für eine wunderbare Nachricht. In der Tat. Ich beglückwünsche euch von Herzen. Mögen eurem Kind immer beste Gesundheit und das Glück der Welt zu Teil werden."


    Nun war die erwartete Geburt eines Kindes aus zwei der angesehensten Häusern des Reiches natürlich auch immer ein Politikum. Dessen Auswirkungen Tiberius natürlich nicht abschätzen konnte. Einstweilen würde er sich einfach an dem Glück der offenbar von den Göttern gesegneten Familie erfreuen

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Damit hatte Sextus nun nicht gerechnet. Dementsprechend benötigte er einen Moment, die Information zu verarbeiten, während die Damen des Hauses sich schon in Glückwünschen ergingen. “Ich dachte... nicht so wichtig. Ich beglückwünsche euch beide herzlich“, kam er schließlich auch der Etikette nach.
    Nebenzu rasten natürlich seine Gedanken. Er hatte angenommen, dass Prisca unfruchtbar wäre. Sie war sehr lange Zeit mit Flavius Piso verheiratet, ohne jemals eine solche Nachricht zu verkünden, und ebenso währte ihre Ehe mit Flavius Gracchus schon länger und hatte bislang nichts dergleichen hervorgebracht. Außerdem war Prisca zwar noch immer begehrenswert, aber dennoch keine achtzehn mehr. In ihrem Alter das erste Kind auszutragen, war eher ungewöhnlich. Und nachdem er mit Flavius Gracchus die Verhandlungen zu Priscas Ehevertrag gehalten hatte, hatte er auch angenommen, dass Gracchus von ähnlichen Gedanken ausgegangen war.
    Wer hätte je gedacht, dass es am Ende wohl doch an Flavius Piso gelegen hatte?


    Doch auch ein anderer Gedanke kam Sextus, der sich mühte, sich an ein exaktes Datum zu erinnern. Ob der künftige Spross tatsächlich flavisches Blut hatte, war sich Sextus nicht gewiss. Doch meinte er, dass es auch nicht sein Blut wäre, was in neuen Adern flösse. Dann müsste Prisca schon mehr anzusehen sein. Oder?
    “Was sagen denn die Hebammen, wann mit dem freudigen Ereignis zu rechnen ist?“ fragte er also nicht ganz uneigennützig noch einmal interessiert nach. Da Gracchus und Prisca das Ereignis zu verkünden gewillt waren, musste die kritische Zeit der ersten Monate ja doch bereits überschritten sein und die Hebammen zuversichtlich, dass das Kind lebte und gedieh. Niemand verkündete solch ein Ereignis, ohne sich zuvor rückversichert zu haben.

  • Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    “Ich dachte... nicht so wichtig. Ich beglückwünsche euch beide herzlich““Was sagen denn die Hebammen, wann mit dem freudigen Ereignis zu rechnen ist?“ ....


    "Ich … ich danke euch allen für eure guten Wünsche und selbstverständlich seid ihr alle herzlich zum Fest des dies lustricus* eingeladen. Ich weiß, ich weiß, … noch ist es nicht soweit, aber ich zähle bereits jeden Tag bis zur Geburt. Mit einem dankbaren und strahlendem Lächeln im Gesicht nahm Prisca die Glückwünsche der Anwesenden entgegen und obwohl sie erst die 18. Woche überstanden hatte, dachte Prisca bereits an den *) Tag der Waschung, an dem das Kind seinen Namen erhalten würde. Dieses Fest sollte etwas ganz besonderes werden und insgeheim betete Prisca jeden Tag zu Iuno und Fortuna, dass sie und vor allem das Kind in ihr diesen Tag heil erleben würden.


    Die ersten kritischen Wochen waren vorüber und bis jetzt alles fühlte sich bestens an. Die Übelkeit wurde von Tag zu Tag besser und seit kurzem glaubte Prisca erste Bewegungen zu spüren. Bald würde sie ihren wachsenden Bauch nicht mehr so leicht unter dem wallenden Gewändern verbergen können, doch konnte noch viel passieren bis zur (und bei der) Geburt. Aber diese ängstigenden Gedanken versuchte Prisca - so gut es ging - zu verdrängen, wie auch jene Gedanken an das, was passiert wäre, wenn sie von Lupus schwanger geworden wäre. Ob er wohl für einen kurzen Moment befürchtet hat, dass er der Vater sein könnte? …Vielleicht frage ich ihn einfach mal, schoss spontan eine Frage durch Priscas Kopf, die sie ihm selbstverständlich nur unter 4 Augen stellen würde, um ihn ein wenig zu "necken".


    Wobei Lupus sicher gut genug im Kopfrechnen war um sofort zu wissen, dass es nicht sein konnte, denn:"In etwa fünf Monaten wird es endlich soweit sein … Dann werde ich meinem geliebten Mann endlich ein Kind schenken", beantwortete Prisca seine Frage voller Optimismus und Vorfreude und mit einem verliebten Blick zu Gracchus.

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