Abschlussbericht des Tribunus Plebis

  • "Für das letzte Mal in unabsehbarer Zeit bestieg Curio die Rostra, er hatte Rechenschaft über sein Amt abzulegen und dies tat er gerne.


    Quirites, höret mich an!


    Der neue Magistrat ist gewählt und schon bald wird er seine Aufgaben aufnehmen. Höchste Zeit also für den abtretenden Magistrat, dass er das wichtigste aus seiner Amtszeit zusammenfasst.


    Ich blicke auf eine sehr intensive Amtszeit zurück. Intensiv nicht nur in den politischen Diskussionen und im Ausarbeiten von Projekten, als auch intensiv, was den Verlust vieler guter Freunde in Factio und Familie betrifft. Doch das eine ist privat und das andere öffentlich und hier will ich über das Öffentliche sprechen:


    Im Kern hatte ich 2 Hauptbeschäftigungen:


    1. Consideratio Tribuni Plebi


    In regelmässigen Abständen suchte ich die neusten Diskussionen im Senat dem Volke näher zu bringen, indem ich sie kurz zusammenfasste. Dies geschah oft in engem Kontakt mit dem Princeps Senatus (Adria). Ihr gilt also meinen Dank. Wobei ich durch ihr Tun nicht immer bloss in freundlichen Gedanken ihr verbunden war. Doch das belangte ausschliesslich Dinge des Senatswesens und keinerlei privaten Dinge.
    Ich hoffe, dass diese Considerationes den Bürgern einen Einblick in die Senatsarbeit bringen konnten und bedanke mich nochmals bei allen Helfern und Interessierten.
    Vielleicht findet sich einst ein Nachfolger, der an diese, für mich liebe, Tradition anzuknüpfen gewillt ist. Es wäre mir jedenfalls eine grosse Freude.


    2. Comitia Plebis Tributa (Plebiszit)


    Die Diskussion um die Mitbestimmungsmöglichkeit von "Nicht-Senatoren" und "Nicht-Patrizier" , also von Nicht-Senatorischen Plebejern, war eine sehr Umstrittene. Manch einer beteiligte sich, viele aber (und darunter auch zahlreiche Plebejer) leider auch nicht. Mag das damit zusammenhängen, dass entweder ich als Volkstribun darin versagte, die Plebejer für das Thema zu interessieren, oder hänge es damit zusammen, dass es nur sehr wenige Plebejer-Familien gibt, die keine guten Kontakte zu mindestens einem Senator oder Patrizier hatten. Vielleicht liegt der Grund auch irgendwo in der Mitte.
    Nichts desto trotz fanden sich einige zur Diskussion bereit, darunter auch etliche Senatoren und nach schon fast erbitterten Argumentsaustäuschen wurde die Möglichkeit zum Plebiszit tatsächlich durch Senat verabschiedet. Die Änderungen fanden Eingang in unsere Gesetzestexte.
    Der Volkstribun kann nun also in "Sonderfällen" eine Comitia Plebis Tributa einberufen und ein "Plebiszit" durchsetzen, was nur durch den Imperator wieder rückgängig gemacht werden kann. Neben dem Imperator und dem Senat hat nun also auch das Volk eine direkte Möglichkeit Gesetze zu verabschieden.
    Für diesen Triumph des Volkes will ich auch wieder den zahlreichen Helfern danken. Seien es Senatoren, wie Factio-Freunde, wie auch nicht-Factio-Freunde. Ich denke es dürfen sich einige Angesprochen fühlen und jenen will ich danken."


    Curio hielt inne. Eigentlich war er müde und wollte sich kurz fassen, doch ab und zu vermochte die Politik noch immer ihn mit Leidenschaft für die Sache zu entflammen.


    "Was sonst konnte ich in dieser Amtszeit verrichten? Ich hielt mich die ganze Zeit in Roma auf und besuchte sehr regelmässig den Senat und beobachtete sein tun. Ferner hielt ich meine Türen für alle Bürger stets geöffnet, doch hatte niemand die Notwendigkeit sich an den Volkstribunen zu wenden.


    Nun wünsche ich dem antretenden Magistrat gutes Geschick und auch Spass an seiner Arbeit. Ich bedanke mich nochmals bei all jenen, die in langen Diskussionen mit mir die Sachlagen besprachen und mich auch auf andere Arten unterstützten :)."

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

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