[Triclinium] Speisezimmer

  • Vorsorglich hatten die dienstbaren Geister des Hauses, schon für einen hübsch dekorierten Tisch und zwei bequeme, mit Kissen ausgelegte Korbsessel gesorgt.

  • Zusammen mit Calpurnia betrat ich das Speiszimmer,... und mittlerweile knurrte mein Magen wirklich etwas.

    "Das ist wirklich ein Vorteil, in einer grossen Villa mit vielen Sklaven zu wohnen,.. Wennm ich da an meine Zeit auf Wanderschaft oder in der Casa Rustuca in Gallica denke."


    Lächelnd sah ich Calpurnia an, und nahm sie einfach in den Arm.

  • "Bitte nimm Platz."


    Der wohlig warme Raum, der noch von Catus gestaltet worden war und eine fast sinnliche Ausstrahlung hat, ist einer meiner Lieblingsräume in der Villa.


    Eine hübsche schwarze Sklavin brachte die Fingerschalen und eine weitere einen Krug Wein. Sie füllte zunächst dem Gast den Becher, dann mir.


    "Ich bin sehr neugierig, zu erfahren, was Du alles so erlebt hast. Du machst immer nur Andeutungen. Bitte erzähl mir doch etwas."


    Meine Hände wusch ich der Fingerschale und dann trank ich einen Schluck unverdünnten Weines.

  • Ich setzte mich, wusch meine Finger in der Schale und nippte am Wein...

    "Nun, willst du wirklich Dinge aus meiner Jugend erfahren ?"


    Ich lächelte sie an und nahm ihr Hand in meine...

    "Sage nicht, ich hätte dich nicht gewandt... Mein leiblicher Vater war einst ein Soldat der Batavischen Hilfstruppen. Er schloss sich, wie sein Patron, ein Patrizier, der Tribun seiner Einheit war, dem Auftsand an. Der Auftsand wurde niedergeschlagen, und nur dank des Einflusses des Vaters seines Patrons überlebte er..."


    "So kam er an die Casa Rustica der Patrizier in Gallica,... Dort hatte er eine Beziehung zu einer Makedonische Sklavin, welche in verschiedenen Lupanaren gearbeitet hatte, bevor sie in der Casa Rustica landete... aus dieser Beziehung entsprang ich... glücklicher Weise wurde meine Mutter bei beging ihrer Schwangerschaft freigelassen."


    Ich machte einen Moment Pause, trank einen Schluck Wein.

  • "Und jetzt erwartest Du, dass ich vor lauter Entsetzen in Ohnmacht falle, wie es sich für eine Prinzessin gehört?".


    Ich beugte mich vor und legte meine Hand auf seine.


    "Ich liebe Dich und da ist mir egal wer dein Vater, wer deine Mutter ist. Probleme werden die anderen Mitglieder meiner glorreichen Familie haben. Ich aber bestimmt nicht."

  • Da auch ich Hunger bekam, gesellte ich mich zu Calpurnia und Lucius, die ebenfalls in der Villa anwesend waren.


    "Salve, Calpurnia, salve, Lucius! Wie geht es euch?", begrüßte ich die beiden und nahm auf einer Kline platz.

  • "Salve Quiri, wir wollten gerade essen. Willst Du dich nicht zu uns setzen?"


    Ich freute mich ihn zu sehen.

  • Ich wäre gern mit Calpurnia allein geblieben,... aber ich sah die freude in ihrem Gesicht und daher beschloss ich, mich mit ihr zu freuen...

    "Salve, Quirinalis,... gesell dich doch zu uns."


    Ich blickte kurz zu Calpurnia, schenkte ihr ein Lächeln.

    "Ich war gerade dabei, Calpurnia über meine Jugend in Gallica zu berichten..."

  • "Über deine Jugend in Gallica?"


    Interessiert schaute ich ihn an.


    "Erzähl ruhig weiter... Lass dich nicht durch mich stören."


    Ich fand es immer sehr spannend, wenn Leute über ihre Vergangenheit erzählten, nicht, weil ich besonders neugierig war. Es waren die Geschichten, die dahintersteckten, die mich magisch anzogen. Fast so wie damals, als ich mit Lucidus und Livia bei unserem Großvater war, der uns viel über seine Erlebnisse berichtete.

  • Ich winkter einer Sklavin, ein weiteres Gedeck aufzulegen und einen Sessel zu bringen.


    "Nicht das Du gleich geschockt aus dem Zimmer läufst!".


    Mein freches Grinsen, zeigte, das ich es nicht ernst meinte.

  • "Du weißt doch, mich kann so schnell nichts schocken!"


    Ich versuchte mir eine Weintraube zu angeln und probierte dabei so patrizierhaft wie möglich auszusehen. Allerdings war das wohl zu vornehm, denn die Traube rutschte mir aus den Finger und rollte fast bis ans andere Ende des Raumes.
    Angestrengt unterdrückte ich mein Lachen...

  • Ich lachte leise...

    "Nun, ich kam also in dieser Casa Rustica zur Welt... Wobei Castellum wohl besser passt. Der Pater Familias war einst Legtus Legionis gewesen, und seine rechte Hand und Verwalter war ein alter Centurio... Normalerweise wurden wir Kinder nur `Probati`genannt vom Legatus..."


    In meinem Inneren hörte ich wieder seine Stimme...

    "Selbst seinen eigenen Enkel nannte er so,... Wir waren drei Jungs, etwa gleich alt... Quintus, Cato und ich... und wir wurden alle drei vom Centurio unterrichtet. Naja, eigentlich hauptsächlich Quintus, bei ihm trug es auch wirklich Früchte... Quintus tiberius Vitamalacus ist nun Centurio bei der IX."


    Ich nahm eine Traube und reichte sie Calpurnia...

  • Calpurnia schien von der Legion genau so begeistert zu sein, wie ich...


    "Nun, ich hab mich immer bemüht, vor den Lektionen des Centurios zu drücken, "grinste ich,"und je älter ich wurde, desto besser wurden meine Verstecke,..."


    Ich scxhenkte Calpurnia ein Lächeln...

  • "Aber, aber... Was ist mit der Treue zum römischen Volk und zum Kaiser?", sprach in einem ernsten Ton.


    Dann aber wandelte sich meine fast schon finsterer Gesichtsausdruck zu einem leichten Grinsen.


    "Allerdings, ich verließ die Legion auch sehr schnell und wurde ehrenhaft entlassen. Das ist aber eine andere Geschichte."


    Ich bemerkte, wie Lucius Calpurnia wieder und wieder anlächelte - ich tat einfach so, als würde ich es nicht bemerken, aber ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht.

  • Wieder wurde ich leicht rot. Quiri müsste schon blind sein, um nicht zu bemerken, was zwischen mir und Lucius war.


    Endlich kam das Essen.


    "Würdest Du mit bitte, das Brot reichen?", fragte ich Lucius und schaute ihm dabei tief in die Augen.


    "Bisher habe ich nur wenige Legionäre kennengelernt. Aber ich hatte einen Seemann als Mann. Ich würde nie wieder einen Mann nehmen der mit irgendetwas anderm mehr verheiratet ist, wie mit mir!"

  • Mit einem Lächeln reichte ich Calpurnia das Brot.

    "Aber natürlich, meine Liebe."

    Gerade noch konnte ich mich zurückhalten, `meine Liebste`zu sagen.

    "Nun, damals war ich ein Junge,... und wurde auch ein Streuner. Doch etwas hatte ich schon gelernt, Treue zu Freunden und der Familie... Nur damals hatte ich keine Familie."
    erwiederte ich Quiris einwand.


    Bei seiner Bemerkung, er habe nur kurz gedient, musste ich daran denken, was wohl Quintus davonhalten würde, seine Haltung in dieser Beziehung kannte ich nur zu gut.

    "Nun, liebe Calpurnia, dann würde Quintus sicher nicht der richtige Mann für dich sein,... er ist mit der Legion und dem Dienst für die Familie und das Imperium verheiratet..."


    Das ich da ganz anders war, das erwähnte ich nicht,... nicht heute nicht einfach so vor Quiri...

  • "Das will ich doch hoffen. Schliesslich würde ich keine Frau heiraten!", zog ich meinen PF auf.


    Ich nahm einen Löffel von der Suppe und genoss das herrlich frische Brot dazu.


    "Aber die meisten Männer sind doch mit ihrer Karriere und ihren Freizeitvergnügen mehr verheiratet, als mit der eigenen Frau."


    Provokant, aber auf diese Weise konnte ich erfahren, was meine Männer so dachten.

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