Der Geburtstag des Kaisers

  • Jedes Jahr aufs neue passierte reichsweit in allen Castellen, in allen Standlagern und in allen Marschlagern, am Geburtstag des Kaisers das gleiche. Überall im Reich liessen die Kommandanten die Truppen in ihren besten Uniformen aufmarschieren um sie ihren Eid auf Reich und Kaiser zu erneuern.


    Da während Crassus' Abwesenheit Balbus das Kommando im praetorianischen Teil der Castra Praetoria führte, war es an diesem Tag an ihm den Traditionen gerecht zu werden. Und da der Kaiser persönlich seine Anwesenheit angekündigt hatte, war es natürlich noch viel wichtiger, dass alles gut reibungslos verlief.


    So waren, auf des Kaisers Wunsch, an diesem Aprilnachmittag die in Rom verbliebenden Cohorten der Cohortes Praetoriae auf dem Appellplatz der Castra Praetoria aufmarschiert. In ordentlichen Reihen und in, auf Hochglanz polierten, schwarzen Paradeuniformen standen die Milites nun da und warteten ab. Solange noch nicht begonnen wurde, liefen die Centurionen und Optiones noch durch die Reihen um die letzten Unfeinheiten auszubügeln.

  • Das laute Klappern der Hufe einer berittenen Eskorte kündigt an, dass der Kaiser sich dem Lager seiner Garde nähert und bereit ist, die Parade persönlich abzunehmen.

  • Die wenigen Tribune sammelten sich unterdessen, gemeinsam mit dem Princeps Praetorii, vor den versammelten Cohorten um dort den Kaiser zu empfangen und ihm sowohl zum Geburtstag zu gratulieren, als auch die Eiderneuerung zu überwachen.


    Wenn alles so lief, wie es geplant worden war, so würden der Kaiser und seine Eskorte in wenigen Augenblicken den Platz erreichen und das ganze konnte beginnen.

  • Alles läuft wie geplant und nach wenigen Augenblicken erscheinen erst einige Gardisten und dann der Kaiser auf dem Platz. Er trägt den Feldherrenmantel, jedoch keine Rüstung. Mit würdigen Schritten begibt er sich zu den Tribunen, wechselt einige Worte mit ihnen und steht dann vor dem Princeps Praetorii.


    "Ich stelle erfreut fest, dass alles pünktlich vorbereitet ist."

  • Balbus salutierte vor dem Imperator, bevor er erwiderte: "Die Ankündigung deiner Anwesenheit spornte die Männer noch mehr dazu an sich um Pünktlichkeit und Disziplin zu kümmern." Dass auch die diversen Strafandrohungen ihren Teil dazu begetragen hatten, musste ja niemand wissen.


    Doch damit war es genug des anfänglichen Rumgeplänkels und der Ernst des Tages begann.


    "Mein Imperator, ich melde dir die Cohortes Praetoriae I, III, IV, VII, VIII und IX sowie die Turmae VII bis XXXII der Equites Singulares, sowie die jeweiligen Tribune anwesend und bereit zur Erneuerung des Eides."

  • Der Kaiser hör zunächst entspannt zu und nimmt dann eine etwas strammere und militärische Körperhaltung an. Mit einem Gruß quittiert er die Meldung.


    "Dann mögen die Eide nun gesprochen werden. Ich werde danach einige Worte an die Männer richten."

  • Balbus nickte, trat einige Schritte zurück und wandte sich dann an die Männer:


    "Milites, ihr werdet nun euren Eid als Mitglieder der Cohortes Praetoriae erneuern. Sprecht mir nach!"


    Er schaute kurz zu den Tribunen, die ebenso wie die Milites bereit waren.


    Dann erhob Balbus erneut seine Stimme und begann den Eid: "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Die auf dem Platz versammelten Männer wiederholten die Worte und der Eid kam wie aus einer Kehle.




    Sim-Off:

    Ach ist das herrlich wenn man allein ist *g*

  • "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."



    Sim-Off:

    You never walk alone :D

  • "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Sim-Off:

    Wenn die Kavallerie schon da ist darf die Infanterie nicht fehlen ;)

  • Die Worte der Männer verhallen und der Kaiser tritt nach vorne.


    "Prätorianer! Während eure Kameraden in Hispania damit befasst sind, Gegner unserer Ordnung zu bekämpfen, habt ihr mir hier eure Treue geschworen. Was diese Treue bedeutet, war mir immer bewusst. Es ist mir jetzt in diesem Augenblick bewusst und es wird mir immer bewusst bleiben.


    Rom regiert ein großes Reich. Ein Reich, welches sich nicht führen lässt, wenn man sich nicht seines eigenen Schutzes sicher sein könnte. Im Westen des Reiches wird dieser Schutz gerade gefordert. Im Osten könnte er bald ebenso vonnöten sein. Ich kann mir sicher sein, diesen Schutz zu haben, denn ich sehe euch. Ihr habt geschworen, meinen Befehlen zu folgen und unser Reich nie im Stich zu lassen. Diese Treue erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit.


    Empfangt ein Donativum."

  • Sim-Off:

    Ihr seid so lieb Jungs.. Ich bin zu Tränen gerührt :)


    Als die Milites die Worte des Kaisers bezüglich des Donativums vernahmen, begannen sie zu jubeln. Und auch Balbus und die Tribune waren sichtlich begeistert darüber, dass der Kaiser seinen Männern wieder einmal seine gottgleiche Grosszügigkeit bewiess.

  • Der Kaiser tritt wieder einen Schritt zurück und wendet sich an die Offizere.


    "Die Männer wirken hoch motiviert. Ihr scheint gute Arbeit zu leisten.


    Prudentius Balbus, du leitest derzeit das Tagesgeschäft und die Organisation der alltäglichen Dienste?"

  • Balbus trat einen Schritt aus der Gruppe der Offiziere vor und nickte. "Jawohl Imperator. Der Praefect überliess mir während seiner Abwesenheit zusätzlich zu meinen normalen Aufgaben auch die Leitung des Tagesgeschäftes. Natürlich in enger Zusammenarbeit mit den Tribunen."

  • "Meine Anerkennung dafür, Princeps Praetorii. Deine Führungsqualitäten scheinen beachtlich zu sein. Ich sollte darüber nachdenken, dir mehr Verantwortung anzuvertrauen."


    Den begriff eines eigenen Kommandos nimmt der Kaiser nicht in den Mund. Zumindest nicht hier vor den anderen Offizieren und ohne direkt zu konkret werden zu müssen.

  • "Ich danke dir, Imperator." war das einzige, was er darauf antwortete. Dann fiel ihm ein, was er noch zu tun hatte.


    "Es gäbe noch eine Kleinigkeit, Imperator." sagte er. "Heute morgen ist ein weiterer Bote aus Hispania eingetroffen. Wenn du es wünschst, lasse ich die Schreiben von Crassus holen."

  • Der Kaiser zögert einen Moment, dann schüttelt er den Kopf.


    "Nein, nicht heute an meinem Geburtstag. Manchmal muss man die Dinge auch liegenlassen können. Ich erwarte dich mit dem Bericht morgen in meinem Büro."


    Implizit macht der Kaiser damit auch deutlich, dass er der Angelegenheit in Hispania inzwischen etwas weniger Bedeutung beimisst als vor einigen Wochen.

  • Balbus nickte. "Jawohl, Imperator."



    Die Miltes, die noch immer jubelten, wurden mittlerweile durch die Centurionen zur Ordnung animiert, schliesslich wollte man ja nicht den Eindruck erwecken ein undiziplinierter Haufen zu sein.

  • Der Kaiser bemerkt die ausgelassene Stimmung der Männer und macht noch einmal eine gütige Geste in ihre Richtung.


    "Ihr könnt die Männern nun abtreten lassen. Gibt es noch Bedarf nach einem kurzen, informellen Gespräch mit den Offizieren?"


    Falls nicht, würde der Kaiser die Castra Praetoria wieder verlassen.

  • Balbus nickte und gab einem in der Nähe befindlichen Centurio den Befehl die Männer wegtreten zu lassen. Während dieser Befehl ausgeführt wurde, wandte sich Balbus kurz den Tribunen zu, um zu sehen, welche Antwort diese auf die Frage des Kaisers geben würden. Als diese durch Schweigen oder Kopfschütteln zu verstehen gaben, dass keiner eines solchen Gespräches bedurfte, antwortete der Princeps im Namen des Stabes:


    "Es besteht momentan kein Bedarf nach einem informellen Gespräch."

  • "Dann werde ich mich nun wieder auf den Palatin begeben."


    Der Kaiser grüßt die Offiziere und wenig später verklingt der Hufschlag seiner Eskorte, die das Lager wieder verlässt.

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