Endlich in den CU

  • Sofort nach Beendigung meiner Audienz bei Marcus Vinicius Hungaricus eilte ich als frischgebackener Miles der Cohortes Urbanae wie befohlen zu Gaius Octavius Victor. Ihm als Princeps Prior der CU war die ehrenvolle Aufgabe zuteil geworden, mich auf die Gefahren vorzubereiten, welche auf mich als Angehöriger der CU zukünftig lauerten.


    Da Victor und ich inzwischen befreundet waren, würde er sich gemeinsam mit mir freuen, das meine Aufnahme in die CU und die Ernennung zum Miles so rasch erfolgt waren.


    Ich hatte die Absicht mit der Ausbildung bei Victor so schnell wie möglich zu beginnen, damit ich möglichst bald mit der Realisierung des von Hungaricus angesprochenen Auftrages beginnen konnte.

  • Victor erwartete Falco schon auf dem Exerzierplatz des Castras. Die beiden hatten sich ja schon im Vorfeld öfters getroffen und der Princeps Prior kannte ja schon die Begeisterung Falco's für die CU. Darum schwang er keine große Begrüßungsrede, beglückwünschte den frischgebackenen Miles noch einmal zu seinem bestandenen Aufnahmetest und scheuchte ihn dann für 30 Runden mit voller Ausrüstung im Kreis umher. Zum Aufwärmen natürlich nur!


    Nachdem Falco seine Runden absolviert hatte, liess ihn Victor nur ein paar Sekunden verschnaufen, bevor es weiter ging am ersten Tag.


    "So, Falco! Jetzt nimm dir dort ein Holz-Gladius und den Scutum und schlag mal auf den Pfahl dort drüben ein. Ich weiß, dass du den Kampf mit den Waffen schon in deiner Grundausbildung bei der LEGIO I gelernt hast, aber ich möcht erst mal wissen, wie du kämpfst. Bekämpf den Pfahl, na sagen wir mal so um die 60 mal. Danach dann 40 Würfe mit dem Pilum! Los, hopp, hopp, hopp..."

  • Ich hatte schon gehört, das Victor die Neulinge bei den CU in der Ausbildung auf Herzen und Nieren prüfte, indem er sie bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit trieb. Bereits nach kurzer Zeit wußte ich, das dies kein Gerücht war, sondern der Wahrheit entsprach. Zum Glück war ich in gut trainiertem Zustand und auch aus meiner gerade absolvierten Grundausbildung bei der Legio I schon einiges gewohnt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, das die Ausbildung bei Victor auch für mich echt hart werden würde.


    Nach Victor´s sogenannten Aufwärm-Runden klebete meine Kleidung schon vor lauter Schweiß am Körper. Nach seinem Kommando nahm ich Übungs-Gladius und Scutum auf und begab mich in die Ausgangsstellung gegenüber dem mir zugewiesenen Holzpfahl.


    Ich begann mit der Übung. Schild in Augenhöhe..., Ausfallschritt..., Zustechen..., Treffer..., Zurück... Und das Ganze immer wieder, bis die von Victor genannte Zahl erreicht war. Zum Glück war dies schon in der Grundausbildung eine meiner liebsten Übungen gewesen.


    Gleich danach - ohne Pause - ging es weiter mit dem Werfen des Pilum. Natürlich sofort mit Scutum und auf die Entfernung für geübte Kräfte. Auch hier wieder. Ausgangsstellung einnehmen..., Pilum hoch..., Anlauf nehmen..., Wurf... Dann im Laufschritt das Pilum holen und zurück an die Ausgangslinie. Und wieder von vorn. Nach den ersten Versuchen war ich wieder drin in der Übung und fand meine Trefferquote ganz zufriedenstellend. Die Frage war nur, ob das Victor genauso sah.


    Als ich das Pilum-Werfen beendet hatte, meldete ich Victor den Vollzug der Übungen.

  • Victor war recht zufrieden mit Falco's Leistungen. Er hatte wahrlich schon schlimmeres gesehen.


    "Ganz gut, Miles! An deinem Pilum-Wurf sollten wir zwar noch ein bisschen feilen, aber das ist in einer engen Großstadt kein Beinbruch."


    Für 10 Minuten könnte der Princeps Prior Falco eine Pause. Danach gings an eine neue Übung.


    "Als nächstes sprintest du volles Tempo mit kompletter Ausrüstung, dazu zählen natürlich auch jetzt die Waffen, von diesem Pfahl dort links, zu dem Pfahl dort hinten am anderen Ende des Platzes. Wenn du dort ankommst will ich zwei Angriffe sehen, dann wieder zurück hierher und das Gleiche nochmal. Das Ganze 20mal für den Anfang und danach kannst du für heute schluss machen. Verstanden?"

  • Einen gewissen Einfallsreichtum konnte ich Victor bei der Auswahl der Übungen nicht absprechen.


    Ich setzte den Helm auf, nahm das Scutum in die Schildhand, steckte das Gladius in die Schwertscheide und nahm das Pilum in die rechte Hand.. Danach ging ich zu dem mir von Victor zugewiesenen Ausgangspfahl und schätzte unterwegs die Entfernung zwischen den zwei Pfählen ein. Ich schätzte sie auf etwa 80 bis 90 Passus.


    Am Ausgangspfahl angekommen, sprintete ich wie befohlen los. Kurz vor dem gegenüberliegenden Pfahl ließ ich das Pilium fallen, zog das Gladius, nahm Kampfhaltung gegenüber dem Holzpfahl einen und machte den ersten Angriff. Scutum hoch..., Ausfallschritt, Zustechen..., Treffer..., Zurück... Und das Ganze nochmal. Die Treffer saßen sauber. Danach hieß es umdrehen, Gladius in die Schwertscheide, Pilum aufnehmen und Sprint zum gegenüberliegenden Pfahl. Hier wieder die beiden Angriffe mit dem Gladius.


    Die ersten 6 bis 8 Sprints zwischen den Pfählen fielen mir noch relativ leicht. Aber ab dann wurde es zunehmend zur Qual und es schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. Die Beine wurden immer schwerfälliger, die Arme schmerzten von der Belastung, der Schweiß lief mir jetzt in Bächen vom Körper herunter.


    Ich hörte Victors Stimme: "Falco, streng Dich an. Die Hälfte hast Du jetzt geschafft."


    Die Hälfte... Und weiter ging es. Mein Körper bewegte sich nur noch wie in Trance. Das Einzige, was mich aufrechthielt, das war mein Wille. Falco, das hältst du durch, sagte ich mir immer wieder. Falco, Du kannst nicht aufgeben. Sonst wäre alles umsonst gewesen.


    Jetzt rief Victor: "Falco, nur noch fünf Mal. Gleich hast Du´s geschafft." Ich war am Ende, völlig fertig. Aber das gab mir wieder Auftrieb. Und das, woran ich zwischendurch schon fast nicht mehr geglaubt hatte, trat ein. Ich hatte es geschafft. Ich hatte die Übung erfolgreich beendet.


    Als ich dann zu Victor ging und ihm den Abschluß der Übung meldete, warf er mir einen anerkennenden Blick zu. Soviel konnte ich erkennen, obwohl mir der unter dem Helm herabrinnende Schweiß den Blick trübte.

  • Am nächsten Tag ging es mit frischen Kräften weiter. Nach dem gestrigen harten Training wurde es heute etwas theoretischer, es ging um den Schwert-Kampf aug engstem Raum.


    "Der größte Teil der Arbeit für die CU findet sich ja in den engen Gassen der Ewigen Stadt. Darum wollen wir uns heut mal etwas spezieller dem Kampf Mann gegen Mann auf kürzestem Abstand widmen. Aber erstmal noch 40 Runden ohne alles."


    Während Falco sich ans aufwärmen machte, holte Victor einige Übungs-waffen aus dem Arsenal, darunter auch ein beschlagnahmtes, aber höllisch scharfes Langschwert irgendeines besoffenen Babaren.


    Als Falco fertig war, ging es an die Einweisung in die folgende Übung.


    "Die feigen Banditen unserer heiß geliebten Subura und anderer Stadtteile treten häufig in Gruppen auf. Wenn es also zu einem KAmpf zwischen ihnen und uns kommt, sind wir meist heillos in der Unterzahl, bevor Verstärkung herbeikommt. Viele, nicht alle, von ihnen schlagen mit solchen Langschwertern dort um sich. Die sehen zwar gefährlich aus, sind aber wenn man weiß wie recht einfach auszuschalten. Langschwerter sind im Gegensatz zu deinem Gladius zum schlagen und nicht zum zustechen gedacht, dräng dich also einfach dicht an den Gegner und er hat arge Probleme dich überhaupt zu treffen."


    Victor drückte Falco das Langschwert und einen kleinen Rundschild in die Hand. Dann nahm er selbst die normale römische Bewaffnung auf und stellte sich vor Falco auf.


    "Versuch mich jetzt mal anzugreifen! Los mit voller Kraft."


    Während Falco jetzt also ausholte um Victor einen kräftigen Jagdhieb zu verpassen, duckte sich Victor und der Princeps Prior drängte sich urplötzlich mit 2 schnelllen Schritten fest an Falco's Körper, indem er dessen Schild von unten mit seinem Scutum wegrückte. Sofort drückte dem Miles sein Gladius an die Nieren und grinste ihn etwas spöttisch an.


    "Tot, mein lieber. Damit dir das nicht im wahren Kampf passiert kannst du das dort 70mal am Pfahl ausprobieren. Dann hast du erstmal Pause und wir machen mit dem Städte-Training weiter."

  • Ich war froh, das Victor jetzt in meiner Ausbildung zu den Übungen überging, die speziell für den Kampf in der Großstadt geeignet waren. Dies konnte bei der Realisierung meiner zukünftigen gefährlichen Aufgaben und Aufträge einmal überlebenswichtig für mich werden. Ich wußte mich zwar auch schon zuvor meiner Haut zu wehren, aber Victor würde mir garantiert noch Sachen beibringen können, von denen ich bisher noch nichts wußte.


    Als ich mit dem Langschwert auf ihn losging, hatte ich schon die Ahnung, das ich trotz der Reichweitenvorteil keine Chance gegen ihn haben würde. Genauso war es dann auch. Victors blitzschnelle Bewegung war eindrucksvoll mitanzusehen und im Ernstfall wäre es mein Ende gewesen.


    Um Victors Weisung umzusetzen, legte ich also das Barbarenschwert und den kleinen Rundschild wieder zur Seite und nahm Scutum und Gladius zur Hand. Damit begab ich mich zu dem Pfahl und begann mit der befohlenen Übung.


    Ich nahm Kampfhaltung gegenüber dem Pfahl ein, drängte mit 2 schnellen Schritten an den Pfahl heran, drückte mit dem Scutum einen imaginären Schild weg und stach gleichzeitig mit dem Gladius in die ungefähre Nierengegend, wenn es sich bei dem Pfahl um einen Menschen gehandelt hätte. Anfänglich korrigierte mich Victor mehrmals, er verlangte schnellere Bewegungen, ein härteres Wegdrücken mit dem Scutum und präzisere Stiche mit dem Gladius. Dann hatte ich den Bogen raus. Wie ich bereits bei meinen früheren Übungen mit dem Schwert bei der Legio I und bei den CU festgestellt hatte, machten mir die Übungen mit dem Gladius trotz der körperlichen Anstrengungen immer den meisten Spaß. Ich sah darin auch einen wirklichen Sinn, weil ich wußte das dieses Kampfesform in der Stadt weit eher zum Einsatz kommen würde, als etwa das Werfen mit dem Pilum. So absolvierte ich die Übung konzentriert und motiviert zu Ende.


    Nachdem ich die von Victor befohlene Pause zur Erholung genutzt hatte, meldete ich mich bei ihm zur Fortsetzung der Stadtkampfausbildung. Ich wollte in dieser Zeit bei ihm möglichst viel lernen, aber natürlich auch möglichst rasch mit der Ausbildung fertig werden.

  • Nachdem Falco seine Pause beendet hatte setzten die Beiden das Training mit reiner Theorie fort.


    "Kommen wir jetzt mal dazu den Pilum auch als Nahkampfwaffe zu benutzen. Besonders gegen mehrere Gegner eignet sich dieser Wurfspeer auch als Schlagstock. Du kannst dir ausserdem deine Feinde recht gut vom Leib halten, wenn du dich mit dem Pilum ind der Hand immer ein bisschen drehst. Die meisten Menschen weichen vor einer Waffe zurück, auch wenn sie ihen gar nicht gefährlich werden könnte, du weisst ja sicherlich, dass die Metall-Spitze deines Pilums bei zu kräftigen Berührungen abbricht.


    Ansonsten rate ich dir, nimm dich vor Atacken auf deinen Rücken in acht. Lass dir bloss nicht deine Nackenhaare wegschaben, der kleinste Luftzug hinter dir lässst sie dir zu Berge stehen und du kannst dich auf einen Angriff aus dem Hinterhalt gefasst machen.


    Alles andere kommt mit der Praxis. Ich musste auch ein paar schmerzhafte Lektionen hinnehmen, bevor ich mich halbwegs mit den Kampfgewohnheiten unserer werten Banditen auskannte... Besonders mit den Jugendbanden *grmbl*"


    Bei diesen Worten streichelte Victor etwas realitätsverloren seine jüngsten Narben. Dann fuhr er fort.



    "Aber egal. Jetzt tun wir noch ein bisschen was für deine Kondition, nicht? 30 Runden Waffenlauf, dann 20 Pilumwürfe und zum Schluss, nach 30 Minuten Pause einen Langstreckenlauf von hier zur Tiberinsel und wieder zurück. Aber dalli, klar?"

  • Victors theoretische Ausführungen waren sehr interessant, insbesondere wenn er von seinen Kampferfahrungen mit den Jugendbanden und anderen Verbrechern sprach. Er hatte in seiner Zeit bei den Cohortes Urbanae bereits zahlreiche, teilweise auch bittere Erfahrungen sammeln können. Davon sprachen seine Narben ein beredtes Lied. Nun gab er seine Erfahrungen an mich als Anfänger in den CU weiter.


    Ich war in meiner Tätigkeit als Investigator auch schon mehr als einmal in gefährlichen Situationen gewesen. Km kampf eins gegen eins hatte ich mich meiner Haut immer zu wehren gewußt und waren einmal Mehrere hinter mir her gewesen, hatte ich immer meine läuferischen Talente zu nutzen gewußt. Aber angesichts meiner zukünftigen Aufträge, in denen ich es mit wirklich gefährlichen Berufsverbrechern zu tun bekommen würde, war der Anstieg des Risikos für Leib und Leben schon jetzt absehbar. So war ich Victor für jeden seiner Tips dankbar.


    Nach der Theorie-Stunde setzte Victor sogleich wieder die körperliche Ertüchtigung auf die Tagesordnung. Zunächst die 30 Runden Lauf rund um das Ausbildungsgelände, in voller Montur und mit Waffen. Das war kräftezehrend.


    Danach gab mir Victor die Gelegenheit an meinen Würfen mit dem Pilum zu feilen. Dazu nahm ich zunächst die Ausgangstellung ein. Dann ging es los. Pilum hoch..., Anlauf nehmen..., Wurf... Im Laufschritt das Pilum holen und zurück an die Ausgangslinie. Und wieder von vorn. Ich merkte deutlich, das meine Würfe heute kraftvoller und genauer als noch beim letzten Mal kamen. Das tägliche Training zahlte sich aus.



    Nach der von Victor gewährten Pause ging es zum Langstreckenlauf. Vicor, ich und noch einige Neulinge bei den CU.


    Ich schätzte die Länge der Strecke vom Castra Praetoria bis zur Tiberinsel und zurück auf etwa 8 römische Meilen. Die Tiberinsel erreichten und verliessen wir über die Pons Fabricius.


    Victor trieb uns zu einem scharfen Tempo an und achtete darauf, das niemand zurückblieb. Nachzügler bekamen sofort seinen Stock zu spüren. Ich lief vorn und stellte einmal mehr fest wie sich mein körperlicher Zustand durch das tägliche Training erst in der Legio I und dann bei den CU verbessert hatte. Der einzige, dem die Strapazen dieses Langstreckenlaufes noch deutlich weniger auszumachen schien wie mir, war natürlich Victor.


    Als aber endlich wieder die Mauern des Castra Praetoria vor uns auftauchten, war auch ich froh.

  • Victor war mit den Leistungen Falcos im großen und Ganzen mehr als zufrieden. Der Miles hatte sich als zäher Bursche erwiesen, den man ruhigen Gewissens in den Großstadtdschungel frei lassen konnte.


    Blieb eigentlich nur noch eine Sache zu testen übrig. Der Kampf Mann gegen Mann. Der Princeps Prior bestellte darum seinen Schüler nach dem Mittagessen zum letzten Mal auf den Exerzierplatz, mit Körperpanzer und allen Waffen.

  • Pünktlich zum befohlenen Zeitpunkt erschien ich mit angelegter Rüstung, Helm, Scutum und allen mir zur Verfügung stehenden Waffen, - also Pilum, Gladius und Pugio - vor Victor. Mir schwante schon, das der Kampf Mann gegen Mann nochmal eine sehr lehrreiche Veranstaltung werden würde. Ein paar blaue Flecken würde ich mindestens davon tragen.

  • Victor kam schweisstriefend von der Baustelle Stallungen zum Exerzierplatz. Dort stand etwas einsam und verlassen Falco und schien schon etwas ungeduldig.


    Irgendwo in Victors Hinterkopf regte sich ein kleiner Gedanke, der ihm hartnäckig versuchte mitzuteilen, warum Falco dort stand. Dann fiel es ihm wieder ein, ein Zweikampf war ja für heute angesetzt. Schnell winkte er Falco zu nochmal kurz zu warten, steckte seinen Kopf in einen Eimer Wasser und legte dann seine Ausrüstung an.


    Danach stellte er sich vor den Miles und begrüsste ihn noch schnell.


    "Tut mir leid, dass du warten musstest, aber jetzt kann es ja losgehen. Aber noch kurz die Regeln: Eigentlich gibt es keine, also hau mit aller Kraft zu und wehr dich so gut du kannst! Verstanden?"


    Nachdem Falco genickt hatte stellte sich victor in Verteidigungsposition mit dem Schild nach vorne und dem rechten Fuß leicht nach hinten versetzt.


    "Greif an! Zeig mir mal was ein Investigator so drauf hat, hähähähä!"

  • Ich legte das Pilum ab, nahm das Scutum hoch, zog mein Gladius und stellte mich in Kampfhaltung gegenüber Victor auf. Dann versuchte ich eine täuschenden Bewegung nach links, von einem tatsächlichen Angriff über die rechte Seite gefolgt, um Victor damit zu überraschen. Ich legte Kraft in den Stich, aber nicht zuviel damit mich der eigene Schwung nicht aus dem Gleichgewicht bringen konnte.

  • Victor trat zwei schnelle Schritte auf Falco zu, riss den Scutum auf Augenhöhe hoch. Mit dem Schild wehrte er die Finte des Miles ab und drehte sich dabei über den Falco's Scutum ab. Sofort im Rücken desselben angekommen hob Victor seinen Pilum zum Wurf, und schleuderte ihn auf den Schild von Falco, sodass der Schaft abbrach und die spitze steckenblieb.

  • Das ich Victor mit meiner Täuschung nicht wirklich überraschen konnte, war vorauszusehen. Sein sofortiger Gegenmangriff kam dagegen für mich überraschend. Auch die Schnelligkeit und Sicherheit seiner Bewegungen war verblüffend. Der Mann beherrscht sein Handwerk, dachte ich kurz.


    Den durch Victor geworfenen Pilum wehrte ich mit dem Scutum ab. Das war nicht gar so schwer, da ein Scutum ziemlich groß ist. Mein Riesenglück war, das der Schaft des Pilum abgebrochen war und nur die Spitze in meinem Scutum steckte. Wäre der Schaft drangeblieben, hätte ich mein Scutum an dieser Stelle wegwerfen können, denn mit einem Pilum im Scutum kann sich kein Mann mehr vernünftig bewegen.


    Victor hatte mich aber auf eine Idee gebracht... Blitzschnell sprang ich zu meinem Pilum, welches ich abgelegt hatte, hob es auf und schleuderte es noch aus der Drehung in Richtung von Victor.

  • Im Grunde hatte Victor damit gerechnet, dass Falco nach dem Pilum griff. Darum zog er erstmal sein Gladius und ging dann langsam auf den Miles zu. Als dieser seinen Speer auf den Princeps Prior schleuderte, duckte sich Victor nach rechts-unten weg und liess den Pilum an seinem leicht angeschrägten Scutum abprallen. Er flog noch ein paar Schritte weit und blieb dann am Ende des Platzes liegen.


    Victor lächelte Falco etwas spöttisch an und breitete dann seine Arme einladend ein wenig aus...

  • Die Pilen waren jetzt aus dem Spiel. Im Grunde war mir das recht, denn das Gladius lag mir mehr als das Pilum. Aber Victor war auch im Umgang mit dem Gladius ein Meister. Soviel wußte ich und vor allem hatte er mehr Erfahrung im Umgang damit als ich.


    So standen wir uns jetzt gegenüber, beide in einer Hand das Scutum und in der anderen das Gladius. Victor versuchte mich zu einem leichtsinnigen Angriff zu provozieren. Langsam ging ich auf ihn zu. Kurz vor ihm machte ich plötzlich einen raschen Sprung nach vorn, versuchte ihn mit einem heftigen Stoß meines Scutums aus dem Gleichgewicht bringen und versuchte mit meinem Gladius einen Stich seiltlich um das Scutum des Princeps Prior herum. Ich selber blieb dabei in Deckung hinter meinem Schild.

  • Als Falco auf ihn zugesprungen kam, zog Victor seinen Schild eng an den Körper und trat schnell einen Schritt zurück, als sich die Scuti berührten. Jetzt geriet Falco ins straucheln und konnte seinen geplanten Hieb nicht an den Mann bringen.


    Während Falco noch damit beschäftigt war sein Gleichgewicht wiederzufinden, sprang nun Victor seinerseits vor, krachte mit seinem Schild gegen Falco's und gab ihm dann mit dem Schwertknauf einen Schlag auf den Helm. Dann löste er sich wieder durch ein paar schnelle Schritte vom Miles.

  • Meinen ersten Gegentreffer hatte ich eingesteckt. Ich rückte mit einer Hand den Helm wieder zurecht und bewegte mich wieder langsam auf Victor zu. Das Problem war, ich mußte angreifen. Der Princeps Prior reagierte nur auf meine Aktionen.


    Jetzt versuchte ich es mit einer neuen Taktik. Ich begann Victor langsam zu umkreisen. Meine durch das Scutum geschützte Körperseite immer in Victor´s Richtung. Dieses Umkreisen unterbrach ich immer wieder mit fintierten Angriffsversuchen, welche ich aber sofort abbrach, wenn ich sah, das Victor rechtzeitig reagierten. So klatschten die Schwerter zwar ein paarmal harmlos auf die Scuti, aber ansonsten passierte einige Zeit lang nicht viel.


    Nach einigen Runden um den Princeps Prior hielt ich plötzlich die Gelegenheit für einen Angriff gekommen. Victor schien mir für einen kleinen Moment lang unkonzentriert zu sein. Natürlich konnte das auch wieder eine Finte von ihm sein, aber ich beschloß diese Gelegenheit für einen ernsthaften Angriff zu nutzen. Rasch bewegte ich mich die 2, 3 Schritte, welche uns voneinander trennten, auf Victor zu. Wiederum versuchte ich ihn mit einem kräftigen Stoß meines Scutums zu Fall oder zumindestens aus dem Gleichgewicht zu bringen. Für den Fall das er straucheln sollte, war ich darauf vorbereitet, mit meinem Gladius nachzusetzen.

  • Der Princeps Prior hatte tatsächlcih einen Moment nicht aufgepasst und sah nun, wie Falco gegen seinen Scutum prallte. Victor sprang schnell zurück, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen und hatte Mühe einen sicheren Stand wiederzufinden.


    Falco selbst hatte allerdings auch Mühe seinen Schwung abzubremsen und so musste er diese Chance ungenutzt ziehen lassen. Jetzt machte sich Victor daran seinen Gegner zu umkreisen.

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