atrium | Eine Führung für Clara

  • Als sie das atrium betraten, schien gerade die Sonne durch das compluvium und durchflutete den Raum mit angenehmer Helligkeit. Das Wasser im impluvium glitzerte daher, als wäre es reines, flüssiges Silber. Ein herrlicher Anblick, der den Betrachter dazu verleitete, sich auf den bereitstehenden Bänken niederzulassen und ihn einfach zu genießen.


    Doch dafür waren sie jetzt im Augenblick nicht hergekommen. Ursus lachte leise. "Offenbar bist Du ein Liebling der Götter. Den ganzen Tag war es bedeckt, doch nun scheint die Sonne, damit unser atrium in seiner ganzen Pracht erstrahlen kann." Er ließ ihr einen Moment, den Anblick zu genießen und die Kunstwerke und den nicht minder kunstvollen Familienaltar zu bewundern, dann führte er sie gemächlich durch die weiteren Räume. Die Sklaven, die ihnen dabei begegneten, stellte er ihr vor und er zeigte und erklärte ihr, wen sie nur ansprechen brauchte, wenn sie etwas wünschte, wo die Familie für gewöhnlich speiste und wo sie sich jederzeit niederlassen konnte.


    "Möchtest Du lieber erst eine Pause machen oder wollen wir den Garten gleich besichtigen?"

  • Mit Begeisterung ließ ich mich von Ursus durch die Patrizienvilla herumführen. Als wir das Atrium betraten, sah ich mich um.
    Hier war ich schon, hier wurde ich empfangen als ich in die Villa kam, aber in meinem elenden Zustand damals konnte ich
    die ganze Pracht nicht wahrnehmen ... Erst jetzt konnte ich das Atrium bewusst überblicken und war von der Schönheit und bezaubernder Anmut des Raumes sehr beeindruckt... Langsam betrachtete ich die Kunstwerke und bestaunte ehrfurchtsvoll den Familienaltar


    "Oh, ich hoffe sehr, dass die Götter ihre Meinung ändern und mir etwas Glück schenken würden ..."


    lächelte ich bescheiden und sah Ursus dankbar an. In der Tat erstrahlte auf einmal das ganze Atrium im Sonnenlicht
    und das silberhelle Wasser im impluvium schimmerte blau-grün, wie Cupidus Augen, die ich so liebte ... Ich seufzte tief
    und dann machten wir unseren Rundgang durch die anderen Räume weiter. In der Küche bekam ich ein Stück Honigkuchen,
    der sehr gut schmeckte!


    " Ich möchte schon gern den Garten besichtigen, aber ich bin zu leicht angezogen ... und es ist noch ziemlich kalt draußen ...
    aber eine Pause brauche ich auf jeden Fall ..., werter Ursus, außerdem möchte ich meine Pferde besuchen, denn wenn
    sie mich zwei Tage nicht sehen, werden sie nervös ..."

  • Ursus lächelte und führte sie zu einer der Steinbänke im atrium. "Dann setze Dich doch bitte. Der Garten läuft uns nicht davon. Und Deine Pferde sind gut versorgt, auch sie werden einen Moment auf Dich warten können. Ruh Dich aus. Und Dein Mantel wird Dir geholt." Während sie sich setzte, schickte Ursus eine Sklavin los, um den Mantel für Clara zu holen.


    Dann setzte er sich zu ihr, um sich weiter zu unterhalten. "Wie kommt es, daß Deine Pferde so an Dir hängen? Es ist doch eher ungewöhnlich für eine Frau, so ein enges Verhältnis zu den Tieren aufzubauen." Seine Neugierde war geweckt. Denn insgesamt hatten nur wenige Römer eine besondere Beziehung zu Pferden. Und er hatte noch von keiner Frau gehört, bei der dies der Fall war. Sebst Lucilla hatte ja nur deswegen Interesse an den Pferderennen, weil sie die Fahrer bewunderte, wie sie ihm bei ihrem Gespräch an den Saturnalien erklärt hatte.

  • Mit großer Freude nahm ich Platz auf der Bank und seufzte erleichtert. Der lange Rundgang war sehr interessant, aber
    auch ermüdend. Ganz gesund war ich noch lange nicht ...


    "Nun, die Pferde sind meine Leidenschaft ... . Als ich 14 Jahre alt wurde, ging ich mit meinem Vater nach Britannia, wo er
    als Verwaltungsangestellter arbeitete... Wir hatten dort ein Landgut und mein Vater betrieb da auch eine Pferdezucht
    von hochwertigen Vollblüter, ja, ... also er züchtete Rennpferde ... und die sind sehr, sehr sensibel ... .
    Ich habe zwei mitgebracht und jetzt in der neuen Umgebung werden sie bestimmt sehr unglücklich, wenn ich nicht bald
    komme und sie beruhige ..."


    Bei dem Gedanke wurde ich selbst nervös und es fröstelte mich, ich sah Ursus unruhig an :


    "Es wird mich sehr freuen, wenn Du mich in den Stall begleiten würdest, wenn Du dafür Zeit hast, selbstverständlich ..."


    ich seufzte leicht


    "... Ach übrigens, die Villa ist sehr schön, ich bin beeindruckt und danke Dir für diesen Rundgang ...."


    und ich lächelte Ursus freundlich an

  • Eine Sklavin brachte Becher mit verdünntem Wein und eine Schale Obst. Ursus nickte leicht, um seine Anerkennung auszusprechen, daß dies unaufgefordert gebracht worden war. Kurz darauf brachte eine andere Sklavin dann den Mantel.


    "Du warst in Britannia? Magst Du mir ein wenig von diesem Land erzählen?" Es war Cadhlas Heimat und sie erzählte immer nur so wenig davon, wie es wirklich dort war. Vermutlich glaubte sie, ihn damit zu nerven, wenn sie davon berichtete. Dabei interessierte es ihn wirklich sehr. Schon gerade, weil es ihre Heimat war.


    "Ich begeistere mich sehr für Pferderennen und entsprechend auch für die Tiere. Schade, daß es nicht gleich ein ganzes Gespann ist, das Du mitgebracht hast, die Aurata könnte frisches Blut gebrauchen." Er meinte das natürlich nicht ganz ernst, denn sicher würde sie ihre kostbaren Tiere nicht für Wagenrennen hergeben. Daher lachte er und zwinkerte ihr scherzhaft zu, damit sie sich sicher fühlen konnte.


    "Sehr gerne gehe ich mit Dir in den Stall, um die Tiere zu besuchen. Wenn ich ehrlich bin, hast Du mich sogar ziemlich neugierig auf sie gemacht. Demnach stammen sie also aus der Zucht Deines Vaters?" Er klang ehrlich interessiert.


    Und machte eine wegwerfende Handbewegung, als sie sich so bedankte. "Das ist doch gern geschehen und ich nehme mir die Zeit gerne. Du mußt Dir keine Sorgen deswegen machen, ich kann es mir heute durchaus leisten, ein paar Stunden meiner Arbeit fernzubleiben."

  • Langsam entspannte ich mich und da kam schon die Sklavin mit meinem warmen Mantel, den ich neben mir auf die Bank
    hinlegte und freute mich auch über die Erfrischungen, die eine andere gerade mitgebracht hatte.
    Ich nickte dankend, nahm einen Schluck Wein und versuchte Ursus Frage zu beantworten, was mir nicht leicht fiel :


    " ... Britannia ... " - wiederholte ich verträumt - " ach, das ist ein schönes Land, grün, sehr grün und viel Nebel, auch regnet
    es da oft, zu oft, möchte ich sagen ... und dieser Nebel ..."


    ich machte eine Pause und trank langsam noch einen Schluck


    "Mein Verlobte ... , er war ein römischer Offizier, war eines Tages mit seinen Legionären in einen Hinterhalt geraten ...
    er kam nicht wieder zurück ... in diesem dichten Nebel ist er umgekommen, von Wilden getötet ... "


    es war immer noch sehr schwer für mich darüber zu reden, ich senkte meinen Blick und seufzte schwer, dann nahm ich mich wieder zusammen und wechselte das Thema


    "Es freut mich zu hören, dass Du Dich für Pferderennen interessierst, und ... doch, doch, ich habe ein ganzes Gespann
    aus Germanien mitgebracht und zwei Pferde warten noch auf mich in Brundisium, wo ich einen Urlaub machte, ich muss
    sie nur holen lassen ... , oh ja, die stammen alle aus der Zucht meines Vater, die jetzt mir gehört ..."


    sagte ich nicht ohne Stolz, lächelte zufrieden und nahm einen Apfel


    "Und danke, dass Du Dir die Zeit für mich nehmen kannst ..., das schätze ich sehr ... "


    Ursus war ein netter und sympathischer Mann und ich fühlte mich wohl in seiner Gesellschaft

  • Lächelnd hörte Ursus zu, wie Clara von Britannia schwärmte. Es mußte ja doch etwas an diesem Land dran sein, wenn die Menschen so davon gefangen waren. Trotzdem es dort soviel regnete und es dort so viel Nebel gab. Ein eigenartiges Land, ganz ohne Frage. Und so langsam wurde Ursus wirklich neugierig darauf.


    Doch als sie dann von ihrem Verlobten sprach, blickte er sie entsetzt und voller Mitgefühl an. "Das... das tut mir leid. Entschuldige bitte, daß ich traurige Erinnerungen in Dir geweckt habe. Das war nicht meine Absicht." Auch wenn er nicht hatte wissen können, was er mit seiner Frage anrichtete. Was hatte sie nicht schon alles furchtbares erlebt?


    "Du hast ein ganzes Gespann dabei? Willst Du es denn vielleicht mal laufen lassen? Oder eher nicht?" Er wußte ja nicht, wie gut die Pferde wirklich waren. Doch anschauen konnte man sich ja vielleicht mal, wie gut sie waren?


    "Was hältst Du davon,wenn wir einfach mal in den Stall hinüber gehen?"

  • Als Ursus mich mit so viel Mitgefühl ansah, senkte ich wieder meinen Blick und sagte leise


    "Ach, das konntest Du doch nicht wissen, es tut mir leid, dass ich Dir darüber erzählt habe, aber immer, wenn ich
    an Britannia denke, dann kommt diese schmerzhafte Erinnerung hoch... , am besten werden wir nicht mehr
    darüber reden..."


    dann trank ich noch einen Schluck und versuchte der Trauer zu entgehen. Als Ursus dann über den Stall sprach, fühlte ich mich gleich besser


    "Darauf warte ich sehr, dass wir in den Stall gehen und Du meine Pferde selbst ansehen kannst, die sind wirklich
    sehr schön ..., ja, natürlich lasse ich sie laufen, denn sie sind Rennpferde und brauchen Bewegung und den Wind ..."


    ich schmunzelte als ich an meine Rappen dachte. Dann nahm ich den Mantel und zwei Apfel und sah Ursus an -


    "Ich bin bereit ..."

  • Sim-Off:

    Ich schlage vor, wir bleiben einfach hier im Thread.


    Sie hielt sich ja nicht mit langen Vorreden auf, das mußte man ihr lassen. So entscheidungsfreudig waren noch lange nicht alle Frauen. Ursus nickte also und erhob sich. "In Ordnung, gehen wir in den Stall. Hier geht es entlang."


    Wieder bot er ihr seinen Arm an, um sie zu führen. Schade, daß sie nicht über Britannien reden wollte. Doch natürlich würde er ihren Wunsch respektieren. Denn traurige Erinnerungen in ihr zu wecken, war ganz und gar nicht sein Wunsch. Und so ging er über diese Angelegenheit einfach hinweg und erwähnte sie einfach nicht mehr. Die Pferde schienen da ein weit unverfänglicheres Thema zu sein.


    Als sie den Stall betraten, umfing sie die Wärme und der typische Pferdestallgeruch, der nicht einmal unangenehm war. Es war still und irgendwie gemütlich hier. Zu hören war nur das friedliche Malmen der Tiere, die sich gerade über ihr Heu hermachten und gelegentlich ein zufriedenes Schnauben.

  • Mit einem zufriedenen Lächeln stand ich auf und zog meinen warmen Mantel an, dann nahm ich dankend Ursus Arm wieder an
    und ließ mich in den Stall führen. Dort angekommen sah ich mich um, der Stall war gut gefüllt, aber ich entdeckte sofort
    in zwei Boxen, die nebeneinander waren, meine Tiere, meine zwei Rappen, die mich auch schon bemerkt haben und
    schnaubten leicht, dabei bewegten sich ihre Ohren hin und her... Mit Freude sah ich, dass die beiden gut versorgt waren
    und keinen nervösen Eindruck machten... Begeistert erzählte ich Ursus:


    " ... Das ist Artaius, er ist sechs Jahre alt und, obwohl er noch keine große Rennerfahrung hat, gewann er schon fast jedes
    Rennen der Saison in Britannia ..."


    dabei streichelte ich das schwarz-blaue Fell des Pferdes und gab ihm einen Apfel und dann auch noch einen Kuss ...


    "... Und das ist Nocturnus, er ist schon sieben Jahre alt und das schnellste Pferd im Gespann ... denn der Sieg des Gespanns, wie Du weißt,
    hängt vor allem von der Leistung des ganz links laufenden Pferdes ab, das zuerst die Kurve nimmt und ... es bestimmt auch die Schnelligkeit ...,
    Nocturnus ist auch sehr klug ..., nicht wahr, mein Liebling ..."
    - sprach ich leise zu ihm, streichelte zärtlich das anmutige Geschöpf
    und gab ihm auch seinen Apfel und meinen Kuss ...


    Dann blickte ich wieder Ursus an -

    "So, nun möchte ich mir gern auch Deine Pferde anschauen ..."

  • Es war unglaublich. Die beiden Pferde schienen Clara tatsächlich zu erkennen und zu begrüßen. Ursus trat an die beiden herrlichen Tiere heran und streckte dem einen, Artaius hatte sie ihn genannt, seine Hand hin, damit das Tier sie beschnuppern konnte, bevor er es zu streicheln begann, - nachdem Clara Apfel und Kuß losgeworden war und sich dem zweiten Tier zuwandte.


    "Wahrhaft herrliche Tiere! Ich hoffe, ich bekomme sie bald mal in Aktion zu sehen." Die Bewunderung in seiner Stimme war ehrlich. Selten hatte er so schöne Tiere zu Gesicht bekommen.


    Als sie dann nach seinen Pferden fragte, schüttelte Ursus den Kopf. "Ich besitze zur Zeit kein eigenes Pferd. Seit ich aus Griechenland wieder da bin, hatte ich keine Zeit zum Reiten und deshalb habe ich auch nicht die Notwendigkeit gesehen, mir ein Pferd anzuschaffen. Sollte ich doch noch ein Tribunat zugewiesen bekommen, womit wohl leider kaum noch zu rechnen ist, wird sich das vielleicht ändern. Die Tiere, die Du hier siehst, gehören der Familie und natürlich kann ich bei Bedarf eines von ihnen nehmen." Er war ohnehin nur ein durchschnittlicher Reiter, obwohl er sehr gerne ritt. Doch nur selten fand er Gelegenheit dazu. Und auch, wenn er damals in Griechenland auch schon einen Rennwagen hatte lenken dürfen, so war er doch weit entfernt davon, ein richtiger Wagenlenker zu sein.

  • Es freute mich sehr zu beobachten, mit welcher Bewunderung Ursus meine Pferde ansah ... Und Artaius ließ sich sogar
    von Ursus streicheln, was nicht selbstverständlich war. Und ich war stolz auf meine Tiere ...


    " ... Oh ja, die sind herrlich und sehr rassig, und zwei warten auf mich noch in Brundisium, die sind schon etwas
    älter, aber immer noch sehr gut im Rennen ... "


    Dann seufzte ich leicht


    "Es tut mir leid, dass Du kein eigenes Pferd hast, aber wenn Du Artaius magst, kannst Du mit ihm auch ab und zu
    ausreiten ... ich glaube, er mag Dich ja auch ... "


    dabei sah ich Artaius fragend an, er schnaubte leicht, wackelte mit seinen Ohren und nickte zustimmend ... . Nun,
    musste ich laut lachen, aber als ich Ursus Worte über sein Tribunat vernahm, wurde ich ernst und blickte ihn an


    "Ein Tribunat? Oh, es ist höchst interessant, ich würde gern mehr darüber wissen..., aber warum zweifelst Du?"

  • "Wenn die beiden anderen nur halb so rassig sind wie diese beiden, dann zweifle ich nicht an ihren Fähigkeiten", lächelte Ursus, während er den Hengst streichelte, der sich das erstaunlich willig gefallen ließ.


    Als sie ihm anbot, das Tier einmal zu reiten, leuchteten seine Augen vor Freude auf. "Es wäre mir wirklich eine große Ehre, dieses edle Tier reiten zu dürfen. Vielen Dank für das Angebot, Clara. Ich werde es mit Freuden annehmen." Er mußte ebenfalls lachen, als der Hengst auf Claras Frage zu antworten schien. Aber er tat es nicht laut und plötzlich, sondern leise in sich hinein, denn er wollte die Pferde ja nicht erschrecken. "Ja, ich glaube auch, wir zwei verstehen uns gut", stellte er fest und bereute nun, nicht auch einen Apfel mitgenommen zu haben.


    "Nun, eigentlich hätte ich längst etwas hören müssen. Aber ich nehme an, daß einfach der Tod des Kaisers dazwischen gekommen ist. Streng genommen haben wir zur Zeit keinen Kaiser. Und die Tribune werden nun einmal vom Kaiser ernannt. Wir werden sehen. Vielleicht holt er das nach, wenn er in Rom eingetroffen ist und als Kaiser bestätigt wurde. Oder es wird eben nächstes Jahr etwas." Er zuckte die Schultern. Ihm blieb nichts weiter, als abzuwarten.


    "Es ist nicht so schlimm. Zu tun gibt es immer etwas. Nur die Ungewißheit macht mich unruhig. Doch laß uns nicht über dieses leidige Thema sprechen. Tun können wir ja doch nichts. Also, wann werden die beiden anderen Pferde hier eintreffen? Du läßt sie doch sicher hierher bringen?"

  • Artaius schaute Ursus mit großen Augen und gespitzten Ohren an, was bedeutete, dass er Ursus mochte, aber als er mich
    lachen hörte, wieherte er leicht, es war seine Art zu lächeln und zeigte, dass er heute gut gelaunt war, was mich auch sehr freute.


    "Es wäre mir auch eine Ehre, wenn Du bereit bist mein Pferd zu reiten ..., wann immer Du möchtest, es wird auch ihm gut
    tun , die Bewegung und die frische Luft ..."


    sagte ich höflich und lächelte bescheiden.


    "Ich habe gehört, dass der Kaiser tot ist, die Sklaven sprachen darüber, aber ich weiss nicht, was passiert ist ... auf jeden
    Fall ist es ein trauriges Ereignis ..."
    - ich wurde nachdenklich und seufzte leicht


    "Ich bin mir aber sicher, dass eine glänzende Zukunft Dich erwartet, und Du wirst Rom ehrenvoll dienen ..."


    Und weil Ursus das Thema wechseln wollte, sprach ich wieder über meine Pferde:


    "Oh ja, die beiden anderen sind genauso rassig und edel, Du wirst es schon selbst sehen ...., ich werde aber bald selbst
    nach Brundisium aufbrechen und bringe dann die Pferde natürlich mit ..., wollen wir wieder ins Haus zurückgehen, Ursus?"

  • Das war doch mal eine Aussage! Ursus betrachtete das Pferd mit leuchtenden Augen. Was für ein herrliches Tier! Und er durfte es reiten! Er würde diese Möglichkeit so bald wie möglich nutzen. Solch eine Möglichkeit würde sich ihm schließlich nicht so schnell wieder bieten.


    "Wenn Du Begleitung brauchst, dann sage es nur. Es sind genug zuverlässige Sklaven im Haus. Hektor zum Beispiel kennt sich gut mit Pferden aus. Und Sertorio ist auch ein sehr zuverlässiger Mann, auch wenn er es mit Pferden nicht so hat." Immerhin hatte er es zu Pferd bis Mantua und wieder zurück geschafft. Das war doch für einen Fischer eine anerkennenswerte Leistung.


    "Aber natürlich können wird gerne wieder ins Haus gehen. Und Du wolltest ja auch noch den Garten sehen." Er bot ihr seinen Arm an und führte sie zurück ins Haus, durch das atrium und zum Garten, in dem jetzt natürlich nicht viel blühte. Doch der Frühling kündigte sich mit zarten Knospen und einigen wenigen frühen Blumen bereits an. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Garten in seiner ganzen Pracht erblühen würde.


    "Es heißt, der Kaiser sei von einem parthischen Pfeil getroffen worden. Zuerst sah es wohl nicht so schlimm aus, doch dann ist er doch daran gestorben. Es ist wirklich sehr traurig, er war ein guter Kaiser und über seinen Nachfolger weiß ich nur wenig. Doch da ihm die Legaten und soweit gehört habe, auch die Senatoren bereitwillig die Treue geschworen haben, muß er ein ebenso guter Mann sein. Wäre es anders, hätte sich sicherlich jemand gefunden, der ihm seinen Platz versucht hätte, streitig zu machen."

  • Ursus Augen leuchteten als wir den Stall verlassen haben, nun, meine auch, denn ich war mehr als zufrieden, dass meine
    Pferde so gut versorgt waren, gute Laune hatten und auf keinen Fall nervös wirkten. Ich verabschiedete mich zärtlich von
    beiden und nahm wieder dankend Ursus Arm an. Langsam gingen wir ins Haus zurück und dann führte Ursus mich zum
    Garten.


    "Danke, Ursus, ich brauche natürlich Begleitung, und ich denke dabei an Hektor ... wir haben uns schon kennengelernt,
    und er hat mir seine Hilfe auch angeboten ..."


    Unter welchen Umständen wir uns kennengelernt haben, erzählte ich nicht, lächelte nur in mich hinein


    "Ja, mit dem Kaiser tut es mir leid, uns bleibt nur hoffen, dass wir bald einen neuen haben werden ohne Streitereien und
    Bürgerkrieg ..."


    Im Garten herrschte eine zauberhafte Atmosphäre, auch wenn es noch kühl war, erwachte der Garten jetzt allmählich
    mit den ersten Vorboten des Frühlings aus seinem Winterschlaf und kündigte sich bereits mit den ersten Blüten an


    " Ach, es ist immer wieder schön zu erleben, wie die Natur zu neuem Leben erwacht ..."


    fasziniert sah ich mich um

  • Hektor war natürlich eine gute Wahl, ganz ohne Frage. Er war zuverlässig und verstand etwas von Pferden. Daher nickte Ursus zu ihrer Wahl. Daß sie Hektor bereits kannte, macht die Sache natürlich noch besser. Da mußte er sich keine Sorgen um sie machen und konnte sicher gehen, daß Clara und ihre Pferde sicher hierher gelangen würden.


    "Das freut mich, daß Du Hektor schon kennst und daß Du seine Begleitung annimmst. Er wird Dich nicht enttäuschen, da bin ich mir sicher. Wann hast Du vor, nach Brundisium aufzubrechen?"


    Er legte den Kopf leicht schief, als sie ihre Befürchtungen, daß es zu einem Bürgerkrieg kommen könnte, äußerte. "Sein Sohn Valerianus scheint von allen anerkannt zu werden. Von daher brauchen wir uns erst einmal keine Sorgen zu machen. Doch er ist krank. Wir können nur hoffen, daß er wieder gesund wird und noch lange regieren wird. Ich würde es mir wünschen." Auch wenn er Valerianus nicht persönlich kannte, mußte er doch ein fähiger Mann sein. Denn Iulianus hatte ihn immerhin adoptiert und zu seinem Nachfolger bestimmt. Das hätte er sicherlich nicht getan, wenn es sich um jemand Unfähigen handeln würde.


    Der Themenwechsel zum Garten kam ihm eigentlich ganz recht, denn er fand, daß Clara sich nicht so viele Sorgen machen sollte. Zumindest im Moment war das wirklich noch nicht vonnöten. "Es wird nur noch wenige Tage dauern, dann sieht der Garten schon ganz anders aus. Wenige warme Sonnentage genügen, um die Natur geradezu explodieren zu lassen. Ich bin sicher, der Garten wird Dir gefallen, wenn erst einmal alles blüht. Gerade im Frühling ist er einfach herrlich."

  • " ... Eigentlich möchte ich so bald wie möglich nach Brundisium fahren, aber ich denke, ich soll zuerst Hektors Herrin fragen,
    ob sie ihm erlaubt, mich zu begleiten ..."


    Der Garten sah schon jetzt herrlich aus und ich atmete die frische Luft ein. Der Frühling lag in dieser Luft und nach den grauen
    Tagen war die Sehnsucht nach Licht und Farbe besonders groß.


    "Ja, Ursus, der Garten zeigt sich schon jetzt, wie ich sehe, im Frühlingsgewand und ich könnte mir vorstellen, wie schön es hier
    sein wird, wenn alles blüht ..."


    Mit großem Interesse hörte ich zu, was Ursus mir über Valerianus erzählte und wurde nachdenklich -


    "Es ist gut zu hören, dass wir uns keine Sorgen haben sollen, aber es tut mir leid, dass Valerianus krank ist und wir sollen wirklich beten
    und uns wünschen, dass er gesund wird und bleibt ... was fehlt ihm denn?"

  • Das konnte Ursus gut verstehen, wenn die Pferde doch genau so an ihr hingen wie sie an ihnen. Außerdem konnte sie von der Ferne aus ja nie sicher sein, daß die Tiere in ihrem Sinne versorgt und behandelt würden. Wenn er so wertvolle Tiere besitzen würde, so war er sich sicher, daß er ebenso darauf drängen würde, sie möglichst bald wieder in seiner Nähe zu haben. "Nun, ich bin sicher, Prisca wird Dich gerne empfangen, um das mit Dir zu besprechen. Soll ich Tilla zu ihr schicken, um sie zu fragen, wann es ihr recht wäre?"


    Sie spazierten durch den frühlingshaften Garten und genossen die zwar noch frische, aber dennoch nicht zu kalte Luft. Es war angenehm heute und Ursus war von daher recht froh, daß Clara ihn für eine Weile von seinem Schreibtisch entführt hatte.


    "Niemand weiß so genau, was er hat. Und gerade das beunruhigt mich am meisten. Wäre es etwas harmloses, dann gäbe es ja keine Probleme, es öffentlich zu machen. - Naja, wir werden es erfahren, nehme ich mal an. Es hat keinen Sinn, sich allzu große Sorgen zu machen, bevor man keine genauen Informationen hat. - Lassen wir es also auf uns zukommen. Sicher wird Valerianus bald in Rom eintreffen. Und dann wird es auch zuverlässige Berichte geben. Hoffen wir das beste." Er lächelte Clara zuversichtlich an.

  • Der Spaziergang durch den Garten hat mir gut getan und Ursus angenehme Stimme wirkte beruhigend auf mich


    "Nun, Du hast Recht, wir werden uns keine Sorgen machen und einfach abwarten. Ob diese Gerüchte stimmen,
    werden wir schon bald erfahren ..."


    Der Gedanke, dass der zukünftige Kaiser krank war, machte mich traurig und erinnerte mich am meine Krankheit,
    die noch nicht ganz geheilt war und in jedem Moment sich wieder zurück melden konnte. Aus diesem Grund wollte
    ich meine Pferde so bald wie möglich hierher bringen, wenn mir etwas zustößen sollte, hier wird man sich richtig um
    sie kümmern, dessen war ich mir sicher.


    "Es freut mich zu hören, dass Tilla wieder gesund ist, ja, Ursus, es wäre nett von Dir, wenn Du das für mich tust ... und ich
    bin Dir sehr dankbar dafür..."

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