düstere Gedanken einer jungen Frau

  • Wütend und mit Rotverweinten Augen kam sie in der Casa an.
    Männer, warum mussten die nur so stur sein und immer recht haben wollen. Sie hatte das Gefühl ihr ganzer Körper wäre geschlagen worden, sie fühlte sich nur müde und leer.
    Sie hatte Harlif auf der Weide zurückgelassen und er hatte sie gehen lassen, also lag ihm ja doch nicht so viel an ihr.
    Wie kam er nur auf die Idee sie heiraten zu wollen und dann im gleichen Atemzug zu sagen dass es nicht ginge?


    Sie lies sich auf die nächst beste Liege fallen und zog die Beine an, schlug die Arme darum und stütze ihr Kinn darauf ab. Ihr war es jetzt egal ob sie noch Dreck an den Schuhen hatte oder sonst etwas.
    Ihr Blick war leer und sie starrte nur vor sich hin, sie fühlte sich erneut allein und verlassen.
    Alle die sie liebte verließen sie, leisen sie alleine. Warum immer sie, was hatte sie den Göttern nur getan um so von ihnen bestraft zu werden.
    Ihre Gedanken waren düster und gar nicht gerecht und vollkommen aus der Luft gegriffen, aber das wollte sie jetzt gar nicht so sehen und so brütetet sie voller Seelenschmerz weiter und weidete sich in ihrem Schmerz.

  • Er kam gerade aus der Küche, wo er Marga einen kleinen Besuch abgestattet hatte und war auf dem Weg zurück ins Arbeitszimmer, als ihm ein kleines Häufchen Elend auffiel. Zumindest schien ihm das so. Und erst als er näher herantrat, erkannte er an ihren roten Locken Dagny. Er seufzte kaum hörbar. und trat weiter auf sie zu. Ihr schien es überhaupt nicht gut zu gehen..... Schließlich setzte er sich dann auch neben sie und legte seine Arm um sie. Na du? Was ist denn los? Haben die beiden Jungs dich denn schon wieder geärgert? Ihm war mittlerweile einiges zu Ohren gekommen, was Witjon un Phelan anstellten und zumindest für den Moment schien ihm das auch hier das Naheliegensde gewesen zu sein.

  • Sie saß schon eine Weile so da und nahm alles was um sie herum war kaum war. Doch als Irminar sich zu ihr setze und sogar in den Arm nahm brach die feste Mauer. Tränen schossen ihr wieder in die Augen, die langsam wieder normal geworden waren.


    „Nein aber Harlif, er…er, oh es ist so gemein und ungerecht. Wie konnte er nur und was dachte er sich dabei. Ich hasse ihn, ich will ihn nie mehr wieder sehen“


    brach es aus ihr heraus, sie legte ihren Kopf an seibne Schulter und weinte erneut. Sein Hemd war in kürzester Zeit an dieser Stelle trief nass von ihren Tränen.

  • Damit hatte er ja am wenigsten gerechnet. Sein Hemd war tatsächlich recht schnell voller Tränen, doch scheinbar musste es raus. Und er ließ sie auch und tätschelte dabei ihren Kopf. Er verstand zwar kaum einies ihre Worte, doch diese zählten in diesem Moment eigentlich eher weniger. Lass es raus, Kleines, hm? Es wird schon wieder... Doch eines bereitete ihm schon Sorgen..was hatte Harlif damit zu tun??? Es war eines der wenigen Worte, die er verstanden hatte..und irgendwie passte das in seinen Augen gar nicht zusammen....

  • Sie schluchzte und ihre Schulter hob und senkten sich fast schon krampfartig, sie lies jetzt alles raus. Ihre Enttäuschung, ihre eigen Wut und Angst, die Unsicherheit und auch die Verzweiflung in ihr selbst. Sie hatte ihn verloren, ihren einzigen Freund der immer so tat als ob er sie verstand aber jetzt? Oh nein, er hatte sie belogen und betrogen und doch konnte sie sich ganz tief in ihr selbst nicht vorstellen ihn nie mehr wieder zu sehen. Wo war nur die Schönheit dieses Tages geblieben?


    „ Ich werde Priesterin, ich gehe nach Rom und werde Vestalin.“


    Brabbelte sie in sein Schulter, ihr war jetzt alles egal aber sei würde nie mehr etwas mit einem man zu tun haben wollen, nie mehr würde sie diesen Schmerz spüren wollen, wie den de jetzt in ihren Herzen tobte.

  • Er wusste nicht wirklich etwas zu sagen, sondern hing nur weiter seinen Gedanken hinterher und tat sein Bestes sie zu trösten. Das was es war, musste sie ziemlich mitgenommen haben. So vergingen die Sekunden, die Minuten... ehe sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Hey...was ist denn los? Was ist mit Harlif? Hat er dir irgendetwas angetan? Er wusste, dass er sie gerade ziemlich überrollte, doch selbst wenn es nur annähernd so schlimm gewesen war, wie er sich das vorstellte, musste darüber gerede werden..so schwer ihr das fallen musste...

  • Sie hob den Kopf und sah ihn mit ihren verweinten Augen an.


    „Harlif? Mir was angetan? Das hätte er niemals und wenn hätte er das nicht überlebt, dieser Schuft, Verräter und Lügner.“


    Fauchte sie, nein angetan hatte er ihr nichts, außer das ihr seine liebe gestanden hatte, kam es ihr langsam zu Bewusstsein. Doch auch gleichzeitig ihr sagte das er sie nicht heiraten konnte, oh warum hat er nur nicht den Mund gehalten und hat alles so gelassen wie es war.

  • Ihre Worte verwunderten ihn. Er sollte ihr nichts angetan haben und doch schalt sie ihn einen Schuft, Verräter und Lügner....da lag wohl einiges im Argen.... Fast schon väterlich zog er eine Strähne aus ihrem Gesicht und streifte ihr diese hinters Ohr. Naja..aber irgendetwas muss doch vorgefallen sein, oder? Sonst würdest du doch nicht so hier sitzen... Es tat ihm im tiefsten herzen weh, sie so sitzen zu sehen. Für sie schien eine kleine welt zusammengebrochen sein und er konnte absolut nichts dagegen tun....

  • Sie sah ihn an und wusste im ersten Augenblick nicht was sie sagen sollte. Was war eigentlich passiert?

    „Er…er sagte ich wäre die Frau die er sich wünscht aber heiraten kann er mich nicht. Ich will ihn gar nicht.„


    Was eine glatte Lüge war und das wusste sie auch aber jetzt und hier konnte und wollte sie es nicht zugeben.


    „Ich will gar nicht heiraten, niemals.“ Brauste sie wieder auf.

  • Harlif wollte was????? Für einen Moment blickte er Dagny fragend an ehe er begriff. Er hatte es also tatsächlich gewagt.... Dieser...dieser...darüber würde gsprochen werden, das war klar.... Er achtete fast gar nicht auf ihre Worte, sondern versuchte die in ihm aufkeimende Wut zu bändigen. Das war des Guten dann doch um einiges zu viel....Er wusste in diesem Moment absolut nichts zu sagen sondern blickte sie starr an und versuchte seine Gedanken zu ordnen... Das war....ziemlich viel auf einmal...

  • Sie lehnte sich wieder an ihn und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter.


    „Irminar, was soll ich nur machen? Er bringt mich zum lachen und ich kann mir gar nicht vorstellen das er nicht mehr da ist. Ach es ist alles so schrecklich schwierig.“


    Sie säufste so tief als ob alle Last der Welt auf ihren schmalen Schultern lastet.

  • Ihre Worte holten ihn dann mehr oder minder wieder in die Realität zurück... Jaah....was konnte sie tun... Es war eine schwierige Situation, das war nicht von der Hand zu weisen. Er legte nochmals seinen Arm um ihre Schultern und hielt sie nun gänzlich fest, ehe er tief durchatmete und in leisem, aber klar verständlichen Ton begann zu sprechen.


    Nun Dagny...in unser aller Leben kommt einmal ein solcher Punkt. Ob wir das wollen oder nicht. Es gehört nun einmal dazu. Es sind Aufgaben der Götter, von denen wir alle nur lernen können. Du bist noch so jung und so ein bewundertswerter Mensch und ich kann nur versuchen zu verstehen, was in dir vorgeht, was du fühlst. Aber sei dir dem Einen gewiss, uns allen geht es einmal so. Du hast viel Zeit mit einem Menschen verbracht und je mehr du ihn kennen gelernt hast um so mehr ist dir dieser Mensch ans Herz gewachsen. Ob das wiederum das Richtige ist, steht auf einem anderen Blatt Pergament. Das hat zumindest in diesem Schritt erst einmal eine mindere Bedeutung. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass, so gut wir einen Menschen auch glauben zu kennen, er uns immer wieder überraschen kann, ja sogar überraschen wird. Und dies kann uns bisweilen auch das Herz brechen. Glaube mir, auch mir ist das schon pasiert. Es ist zwar schon eine halbe Ewigkeit her. Aber wie du siehst..ich bin noch da. Das Leben geht weiter. Und egal ob du diese Prüfung der Götter bestanden hast oder nicht, es wird weitergehen. Es werden neue Herausforderungen kommen.


    Er hielt einen Moment inne.


    Was ich damit sagen will: sicher tut es im Moment sehr sehr weh. Ich weiß nicht genau, was nun vorgefallen ist. Aber du wirst sehen... du wirst daraus lernen und deine Schlussfolgerungen ziehen. Dass es schwierig wird..hey..das ist klar. Aber wenn wir uns den Prüfungen des Lebens nicht stellen, was soll denn dann aus uns werden??


    Er wusste nicht, ob sie seine Intention verstehen würde. Eine Aussage, was er zu der Sache hielt, ließ er bewusst erst einmal außen vor. Dafür musste er sich erst einmal sammeln. Dafür war das alles doch ein wenig zu plötzlich.

  • Sie fühlte sich sicher und geborgen in seinem Arm. Was er sagte verstand sie nicht ganz aber sie erkannte den Sinn dahinter. Das Leben geht weiter, egal was passiert doch im Moment wollte sie nicht das es weiter geht. Sie war müde und erschöpft. Irgendetwas bohrte in ihrem inneren, sie konnte nicht genau sagen was. Eigentlich wollte sie jetzt nur noch allein sein.

  • Aus ihre fehlenden Antwort schloss er, dass sie ihn wohl nicht ganz verstanden hatte. Nun gut, wer konnte ihr das schon verübeln. Es war wohl alles ein wenig viel für den Tag. Doch er konnte und wollte sie nun auch nicht alleine lassen. Zu sehr schien ihr seine Anwesenheit zu helfen. Also schwieg er und ließ ihr die nötige Zeit für ihre Gedanken.

  • Es dauerte eine Weile bis sich vollkommen beruhigt hatte, dann hob sie den Kopf von seiner Brust und sah zu ihm auf.


    „Was soll ich jetzt nur machen?“


    Sie wusste wirklich nicht mehr weiter, alles war so verwirrend und anders. Auf der einen Seite wollte sie ihn nie wieder sehen auf der andern fehlte er ihr schon jetzt.

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