• So ging Sedulus also zu den Speichern um sich dort nach Bibulus zu erkundigen. Vielleicht hatte er ja Glück und er traf ihn sogar noch dort an.


    Unterwegs dorthin grüßte er einige Bekannte die er noch aus seiner Dienstzeit her kannte und unterhielt sich kurz mit diesen oder sie machten Späße.


    Endlich kam er zu den Horreae und fragte einen der Männer die dort Dienst taten.


    Salve Miles. Sag, der Princeps Prior Bibulus, ist der hier irgendewo?


    Sedulus hoffte es jetzt mal. Nicht das er noch eine Odyssee hier hinlegen mußte...

  • [SIZE=6]SimOff: Der Dornenbusch wehte langsam vorbei, die Musik schwoll an...und....doch...es gab sie noch, die Spieler in der einsamen Prärie der CU ^^[/SIZE]



    „Fast die Hälfte der Vorräte, Princeps prior!“
    „Hm!“
    , murmelte Bibulus und sah nachdenklich auf das Korn hinab, was sie im Speicher gelagert hatten, das sah nicht gut aus, wirklich nicht gut. Irgendwo mußte das Dach undicht sein, denn einige der Säcke hatten die Flüssigkeit der vergangenen Regentage angesaugt und waren im Nu verdorben, eine grünlichmilchige Schimmelschicht überzog das sonst goldene und schmackhafte Korn, daß sie an die Soldaten für ihre Rationen verteilte. Verärgert zog Bibulus seine Augenbrauen zusammen, doch es half nichts, das Korn mußte weg geworfen werden und sie mußten nach dem Schaden suchen.


    Der Soldat, der draußen vor dem Speicher stand, sah auf als er den Herankommenden sah, er nickte kurz.
    „Ja, ist er...Moment!“
    Schon eilte er hinein und erreichte seinen vorgesetzten Offizier.
    „Princeps prior, Du wirst gesucht!“
    Bibulus sah auf und ließ das verschimmelte Korn in den Sack zurück fallen.
    „Gesucht? Von wem?“
    Der Soldat blinzelte und dabei fiel ihm auf, daß jener Mann gar nicht seinen Namen genannt hatte und da er ein junger Soldat war, war ihm der Germanicer nicht mehr bekannt. Er zuckte ratlos mit der Schulter, Bibulus rollte mit den Augen und verließ den Raum, um hinaus zu treten. Bibulus hatte natürlich kein so kurzes Gedächtnis und war schon länger bei der CU. Er nickte Sedulus knapp zu.
    „Salve, Germanicus. Was treibt Dich denn wieder zur CU? Möchtest Du wieder in den Militärdienst treten? Keine Lust mehr auf Politik und ewige Debatten?“
    Bibulus sah auf seine Hände, die noch vom Korn verdreckt waren und wischte sie sich beiläufig an der Seite ab.

  • Salve Bibulus alter Haudegen.


    Grüßte Sedulus seinen ehemaligen Vorgesetzten und Kollegen.
    Er hob eine Hand und winkte lässig ab.


    I wo, wo denkst du hin. Wobei. Doch dann müßte ich wohl wieder als Prabtus beginnen. Ich weiß nicht ob mir der Sinn dannach wäre.
    Nein, ich dacht mir nur wenn ich schon mal in Roma bin, so kann ich auch mal einen Abstecher in Castra machen und meine alte Kameraden einen Besuch abstatten. Und außerdem hast du doch alles im Griff wie ich sehe. Was braucht die CU dann noch mich?
    Was die Debatten angeht, so habe ich gerade mal eine hinter mir. Naja gut vieleicht auch zwei wenn ich die mit meinem Onkel Avarus mitrechne.


    Grinste Sedulus breit.


    Und wie geht es dir so? Gibt es denn Ärger mit dem Getreide?


    Natürlich war es Sedulus nicht entgangen das Bibulus`Hände noch mit Staub und einige Getreidekörner beschmutzt waren.

  • „Wohl wahr, alles im Griff, die ganze CU!“
    , bestätigte Bibulus trocken und grinste breit im Anschluß.
    „Wie immer halt, Germanicus, wie immer. Man tut seinen Dienst, es gibt schlechte und es gibt gute Tage!“
    Der alte Veteran der CU, der schon viele Rekruten bei den cohortes ausgebildet hatte und so manche von ihnen hatte zu anderen Legionen oder – wie eben bei Sedulus – in andere Gefilde hatte ziehen sehen, zuckte mit der Schulter. Daß heute kein besonders guter Tag war, nach der Entdeckung in den Speichern, zeigte der etwas mürrisch verzogene Ausdruck in dem vom Wetter und Sonne gezeichneten Gesicht des Soldaten.
    „Hm, ja...ein undichtes Dach, dummerweise haben wir das erst jetzt bemerkt und gut die Hälfte von den Vorräten sind leider völlig verdorben, taugen noch nicht mal, um sie den Schweinen vorzuwerfen.“
    Und dabei hatte Bibulus mit der Inspektion gerade angefangen, er hoffte, nicht noch mehr böse Überraschungen zu erwarten.


    „Und Du? Man hörte, Du wärest zu 'ner Legion nach Germania geschickt worden...die Secunda, oder? Bist also wieder zurück...und bald Senator, hm?“
    Am Ende würde Bibulus Sedulus noch mit Herr ansprechen müßen, Herr Senator, Herr Politiker, ein gemachter Mann wäre der ehemalige Soldat - Sedulus - und wie es schien auf dem besten Weg dahin.
    „Aber Du bist doch nicht nur aus alter Freundschaft hier, hm?“

  • So ist`s recht. So kenn ich dich.


    Lächelte Sedulus und wollte Bibulus schon auf die Schulter klopfen. Doch im letzten Moment konnte er gerade noch wiederstehen. Der alte Miles würde ihm wahrscheinlich den Kopf abreißen ehe er überhaupt die Schulter berühren konnte. :D
    Als Sedi das Missgeschick vom defekten Dach hörte verzog er sein Gesicht.


    Das wird den Praefectus Urbi sicherlich nicht in Jubelrufe ausbrechen lassen wenn du ihm das steckst. Außerdem kostet es nur unnötig Geld. Zum einen wegen des Daches und eben wegen dem verdorbenen Getreide.
    Wie ist er denn so, der Neue?


    Bei der Secunda war schon vor zwei Jahre. Aber auch das letzte Jahr habe ich in Germanien verbracht. War dort als Quaestor pro praetore tätig.
    Ob ich Senator werde oder nicht, das wissen nur die Götter und die nicht mal glaube ich.


    Wie kam er denn jetzt auf dieses schmale Brett? Warum sollte Sedulus nicht wegen der alten Zeiten mal hier vorbeigeschaut haben...


    Hmm? Wie meinst du das? Ach ja, möchtest du nicht mein Klient werden? Du hast doch noch keinen Patron oder doch? 8) :D


    Deshalb war Sedulus natürlich nicht hier aber wenn er schon so dumm fragte der Bibulus... :P

  • Ein undefinierbares Brummen kam von Bibulus' Lippen und er sah nicht gerade gut gelaunt von dem Speicher in Richtung der principia, wo der praefectus urbi – theoretisch – anzutreffen war, gesehen hatte er den PU bisher nur flüchtig und kaum ein Wort mit jenem Mann gewechselt, er war schließlich nur ein princeps prior, aber seine Meinung hatte Bibulus bereits über jenen Mann gebildet, eine Meinung, die er – wollte er noch eine gute Zeit bei den CU haben – sicherlich nicht hinaus schreien würde, so dumm war Bibulus ganz gewiß nicht.
    „Ja, er wird nicht sonderlich begeistert sein.“
    , bestätigte Bibulus.
    „Na, wie sollte er schon sein, Germanicus? Wie ein Kommandant nun mal ist!“
    Selten da, kaum für die Männer zu sehen und wegen irgendwelchem politischen Einfluß dahin gesetzt worden.
    „Aber er hat ja angeblich schon eine Legion irgendwo im Osten kommandiert, da wird er sicherlich ein guter Kommandant sein.“
    Gerüchte, Gerüchte eben.


    „Zwei Jahre in Germanien? Na, dann bist Du sicherlich froh wieder in Rom zu sein, stimmts?“
    Bibulus lachte trocken auf.
    „Patron? Haha, dachte ich's mir doch, bist auf der Suche nach Wählerstimmen, oder? Na, kannst sicher sein, daß Du meine hast, Germanicus, einen Soldaten unter den Politikern können wir immer noch gebrauchen, damit die mal was vernünftiges da oben entscheiden.“
    Mit einem Deuten seines Kinnes zeigte Bibulus auf einen Tisch, den die Soldaten neben dem Speichereingang aufgebaut hatten, damit Bibulus dort die Inventur vornehmen konnte und den schreiberischen Kram erledigen.
    „Komm', nimm doch Platz, ich denke, wir können uns einen Becher Wein erlauben.“
    Verschwörerisch zwinkerte Bibulus.
    „Wenn Du es nicht gleich meinem neuen Kommandanten auf die Nase bindest. Miles...“
    , meinte er an einen Soldaten gewandt.
    „Hol' einen Krug und ein paar Becher!“
    Platz genommen und gegen die Wand des Speichers gelehnt betrachtete Bibulus Sedulus mit etwas verengten Augen und nachdenklicher Miene.
    „Na, Germanicus, was treibst Du denn als Nächstes? Geht’s weiter in der Politik oder willst Du was anderes probieren?“

  • Auf alle Fälle wollte Sedulus nicht in der Haut des Bibulus stecken wenn es zum PU ging. Nicht mal in der Nähe wollte er sein. Aber gut, vielleicht war der Neue ja gar nicht mal so wie einst Victor. Aber ein Donnerwetter würde es allemal geben.


    Du wirst es ihm schon irgendwie schonend beibringen so das er nicht gleich aus der Haut fährt wie ich dich kenne.


    Nickte Sedulus zustimmend zu.


    Ich habe zwar auch etwas in der Richtung gehört, nur ob es auch zutraf wußte ich nicht. Aber da du es nun auch sagst... Dann weiß er ja zum Glück wie man eine Einheit in der Größe anpacken muß. Anderseits hat er dann ja auch solche Männer wie du. Also wenn die Probati und Frischlinge nicht spuren.


    Unter Frischlinge verstand Sedulus die Männer, die gerade ihre Grundausbildung hinter sich gebracht und nun in den regulären Dienst aufgenommen wurden.


    Eigentlich sind es drei Jahre. Ich habe bei der Secunda zwei Jahre als Tribun gedient und eben dann das letzte als Quaestor wenn man es genau nimmt. Es ist auf alle Fälle anderst als in Germanien, ein wenig lebendiger.


    In der Zwischenzeit hatte Sedulus auch Platz genommen.


    Nein, Wählerstimmen brauche ich im Moment eigentlich keine.


    Winkte Sedulus ab.


    Aber es freut mich zu hören das ich deine schon ein mal habe, sollte ich für das Amt des Aedilen kanditieren, wenn auch nicht bei der jetzigen Wahl.


    Sedulus grinste uns schüttelte mit den Kopf.


    Ich werd mich hüten zum Praefecten zu rennen, wo ich ihn noch nicht mal kenne... Am Ende bekomme ich noch selbst eine übergebraten.


    Er zuckte mit den Schultern.


    Tja, es hängt alles davon ab ob ich in den Senat komme oder nicht. Zur Zeit ist das alles noch in der Schwebe was ich als nächstes tun werde...
    Beim Militär weiß man was Sache ist das ist der Vorteil, aber so.
    Es ist alles nicht so einfach sag ich dir.

  • Schon kam der los geschickte Soldat zurück, um sowohl den geforderten Wein als auch einige Weinbecher mitzubringen und sie – nicht nur für Bibulus und Sedulus – zu füllen und an die Männer weiter zu reichen. Bibulus hatte schon viele PU kommen und auch wieder gehen sehen, viele unterschiedliche Charaktere kennen lernen können, Decimer, Octavier, Vinicier und jetzt war es eben der Getreue des Kaisers; Bibulus hatte mit der Zeit seine Gelaßenheit gefunden, gerade was die Umstellungen, aber auch eben das Verkünden von schlechten Nachrichten anging; so nickte der ältere Veteranensoldat langsam auf die Worte von Sedulus hin und nahm einen Schluck von dem Wein – der sich mit Sicherheit nicht mit dem Wein aus dem Weinkeller der gens von Sedulus meßen konnte.
    „Mir ist ein erfahrener Kommandant auch lieber, aber wir haben auch schon Politiker überlebt.“
    , erwiderte Bibulus mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Nickend lauschte Bibulus seinem ehemaligen Kameraden; ja, im Militär sprach es sich herum, welche Einheiten gut waren und welche schlecht, wo man dienen und wo man schnell um eine Versetzung bitten sollte. Die Secunda war eine der guten Einheiten, laut Bibulus' Wissen, was auf Hörensagen beruhte.


    Verstehend deutete Bibulus ein Nicken an.
    „Ah so, ja, stimmt, Du kannst ja erst für das Amt des Aedils kandidieren, wenn Du Senator bist, ich vergaß...“
    Wo Bibulus doch häufiger mit den Aedilen es zu tun bekam, schließlich waren diese auch auf die Mithilfe der CUler angewiesen, und manchmal auch umgekehrt. Bibulus grunzte leise auf, es klang eindeutig amüsiert.
    „Ach ja, da hast Du schon Recht, Sedulus, hier beim Militär weiß man, was kommt, aber man weiß es auch für die nächsten Monate und wird an keinem Tag mehr überrascht, gerade wenn man schon lange dient. Hat auch seinen Nachteil!“
    Bibulus zuckte mit der Schulter, gleichwohl manche Tage monoton waren, so war es ihm auch ganz recht so, er diente gerne in der Hauptstadt und bei den CU.
    „Man hat gehört, Du hast eine fesche Blondine geheiratet, Sedulus, stimmt das?“

  • Naja, Sedulus kannte ja nur Victor und der war ja bekanntlich durch und durch Militär. Hatte er sogar unter seinem Vater gedient.


    Tjaja, die Männer der CU sind halt hart im nehmen. Da kann kommen was wolle, die bringt so schnell keiner klein.


    Grinste Sedulus ebenfalls und nahm den Becher mit Wein.


    Na dann auf die CU!


    Sprach`s und prostete Bibulus zu.


    So ist es. Und um dieses Amt zu bestreiten, braucht man viele Sesterzen... Aber lassen wir das.


    Bei der Aussage des Altgedienten nickte Sedulus zustimmend.


    Ja da hast du allerdings recht. Aber wenn es dir ein Trost ist, dies ist nicht nur beim Militär der Fall, sondern auch bei anderen Arbeiten. Man macht sie halt einfach.


    Dann horchte Sedulus auf.


    Das war einer der Gründe warum ich aus den CU ausgeschieden bin. Es ist die Nichte des Octavius Victor. Als er das erfuhr, hätte er mich am liebsten gefressen. Er hätte mich halt nicht nach Ostia abkommandieren sollen. Dort begann alles, am Hafen. Ich kann mich noch ganz genau an jenen Tag erinnern.


    Über Sedulus Gesichtszüge huschte ein verschmitztes Lächeln.


    Ach ja, was ich dich noch fragen wollte... Als ich auf dem Wege zu dir war, traf ich auf einen Princeps Prior. Er kam mir irgendwie bekannt vor doch weiß ich ihn leider nicht zuzuordnen. Leider hatte er mir seinen Namen nicht genannt. Außerdem machte er mir einen recht merkwürdigen Eindruck auf mich. Er meinte noch er wäre von der Prima zu den CU gekommen. Du weißt nicht zufällig wen ich meine oder?


    Jetzt war Sedulus gespannt ob Bibulus diesen komischen Vogel kannte...

  • „Auf die cohortes urbanae!“
    Auch Bibubulus hob den Becher, ebenso nickten einige Männer, die daneben herum lümelten oder standen, beifällig bei jenem Trinkspruch, denn viele von ihnen gaben viel darauf, bei den CU zu dienen und waren sehr stolz auf ihre Arbeit – wie auch Bibulus, selbst wenn er an solchen Tagen wie heute, wo er die horreae kontrolliert hatte, mehr mißmutig war. Bibulus nickte verstehend bei der Erwähnung von vielen Sesterzen, Brotschenkungen, Senatorenbestechungen, schon im Vorfeld teuer, und dann erst das Ausrichten der Spiele, wo sich jeder Aedil von Jahr zu Jahr zu übertreffen suchte, was nicht vielen gelang, aber die Masse an Zuschauern durchaus befriedigte und ihnen bei den CU auch einige hektische Tage an Arbeit brachte. Leise brummend bestätigte Bibulus auch jene Worte über monotone Arbeiten, ja, als Handwerker, Bauer oder Verwaltungsmensch hatte man es mitunter auch nicht beßer, und an manchen Tagen war die Arbeit bei den CU sicherlich deutlich interessanter als die eines Politikers.
    „Ja, da magst Du Recht haben, Sedulus, außerdem will ich mich gar nicht beschweren, ich mache den Dienst bei den CU gerne.“


    Die grob verputzte Mauer der Speicher spürte Bibulus an seinem Rücken als er sich gemütlich zurück lehnte und – dafür daß er im Dienst war – einigermaßen entspannt den Wein schlürfte. Ein rauhes Lachen kam aus seiner Kehle als er das von der Nicht des Octaviers vernahm, ja, die säuerliche Miene des Mannes konnte sich Bibulus gut vorstellen, er hatte sie ja oft genug gesehen, als dieser hier das Kommando noch führte.
    „Dann meinen Glückwunsch dafür, Sedulus, scheint ja wirklich eine gute Partie zu sein. Und? Ist sie schon guter Hoffnung oder hast Du schon Nachwuchs sogar bekommen?“


    Abermals einen Schluck geschlürft und nachdenklich die Stirn gefaltet als Sedulus die Sprache auf einen dubiosen princeps prior brachte, Bibulus lauschte Sedulus' Worten und dachte einen Augenblick lang nach.
    „Von der Prima? Hm, also vor ein paar Wochen – glaube ich – ist eine ganze Handvoll von den Soldaten zu uns gekommen, sind alle in der vierten centuria der ersten cohors.“
    Die Bibulus, da er der ersten centuria dieser Kohorte angehörte, auch recht gut kannte, zumindest vom Sehen her oder den Musterrollen.
    „Hm, naja, von früher her hatten wir schon Zulauf von der Prima, das war jedoch noch vor dem Krieg, aber, wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht war das der Decimer, Decimus Supus oder Seropus....Serapio, ja, genau, Decimus Serapio.“
    Fragend sah Bibulus zu Sedulus.
    „Und was soll merkwürdig an dem sein? Jung vielleicht, aber das waren wir alle mal, Germanicus. Ansonsten kommt er doch aus einer respektablen Familie.“

  • Ja doch mir hat es auch recht gut gefallen. Naja bis auf das mit Ostia. Aber wenn man so will hatte es ja auch etwas Gutes nicht wahr.


    Lächelte Sedulus.


    Ich danke dir Bibulus. Und gleich auf deine Frage zu antworten, wir haben eine kleine Sabina. Nur leider seh ich sie zu selten. Ich war die ganze Zeit mehr von Zuhause weg als sonst was und das als Quaestor. Ich hoffe mal das sich das wenn wir hier in Rom sind ein klein wenig legen wird.


    Nahm erneut einen Schluck und prostete den Milites um sich herum zu die wohl spitze Ohren bekommen hatten.
    Was wenn jetzt ein hochraniger Offizier hier vorbeikommen würde. Sedulus mochte sich das erst gar nicht ausmalen...


    Als dann Bibulus auf diesen PP zu sprechen kam, hörte Sedulus genaustens zu das ihm auch ja nichts entging.


    Decimus Serapio sagst du? Ist ja interessant. Der Name sagt mir sogar etwas. Wie macht er sich denn so?


    War das nicht dieser Typ den Minor und er gejagt hatten. Am Ufer des Tibers? Ging er nicht sogar mit einem Messer auf Minor los? Ja das mußte der gewesen sein. Das der sich traute zu den CU zu gehen nachdem was er da abgezogen hatte. Wäre nicht dieser Legat gekommen, würde er wahrscheinlich jetzt noch im Bau sitzen. Nur warum kam der hier her? Er hatte doch damit rechnen müssen das Sedulus noch aktiv war...

  • „Ja, wer will schon nach Ostia?!“
    Bibulus nickte zustimmend, er diente gerne in Rom und wollte auch hier bleiben, aber die Gefahr, woanders hin versetzt zu werden, schien nicht mehr zu bestehen, Bibulus hatte sich mittlerweile in manchen Bereichen als unentbehrlich erwiesen, sehr zu seiner Zufriedenheit und immer noch princeps prior zu sein, störte ihn auch nicht, im Gegenteil.
    „Ein kleiner Wonneproppen? Dann noch mal meinen Glückwunsch dazu. Sie schreit wahrscheinlich die ganze Zeit, hm? Kleine Kinder machen das ja gerne!“
    Da hörte auch schon die Erfahrung von Bibulus bezüglich Kindern auf, worüber er manchmal ganz froh war, dann wiederum auch wehmütig.
    „War Deine Frau dann die ganze Zeit hier in Rom oder ist sie Dir nach Germania gefolgt?“
    Eine treu sorgende Ehefrau tat das wohl – so zumindest in dem bescheidenen Weltbild von Bibulus – aber Römerinnen waren dann wiederum doch sehr eigen, besonders was die Provinzen anging.


    „Wie er sich so macht...?“
    Bibulus hob die Hand und kratzte sich am Kinn, grübelnd über jene Frage von Sedulus bezüglich des Decimers. Der Soldat zuckte ratlos mit der Schulter.
    „Ich denke mal, ganz passabel. Ich habe zumindest noch nichts Schlechtes über ihn gehört, hat wohl ein paar Auszeichnungen im Krieg bekommen, wie viele von der Prima. Aber ansonsten...ja, er tut seinen Dienst, wie alle hier!“
    Bibulus musterte Sedulus doch nachdenklich.
    „Aber warum fragst Du das? Sollte ich vielleicht besorgt sein, Sedulus?“

  • Sedulus wollte auch nicht und jetzt war er verheiratet und auch noch Vater und das dank diesem verflixten Ostia...
    Trotzdem nickte er zustimmend.


    Ja danke. Tja, das vermag ich nicht ein mal zu sagen so selten war ich seit ihrer Geburt Zuhause. Ich hoffe nur das sich das nun ändern wird - schaun mer mal.


    Es gab aber auch welche die hörte man kaum...


    Nein, ich nahm sie mit nach Mogontiacum. Sie hat auch dort unserer Tochter zur Welt gebracht. Es war quasi mein Wunsch.


    Und Sedi war froh das Paulina diesem nachgekommen war. Auch wenn er als Sabina geboren wurde gerade in Rom weilte. Das Leben konnte ab und an schon recht komisch sein.


    Ja. Ist er ein guter Soldat?


    Fragte Sedulus als auch prompt die Antwort kam.
    Eben, er tat seinen Dienst. Das war auch nicht anders zu erwarten. Wobei wenn man aus eine solchen Familie stammt wie er, da konnte man auch leicht zum Überflieger mutieren... :D


    Nun, ich will ehrlich zu dir sein Bibulus. Vor Jahren als Minor noch hier war, den kennst du doch auch noch, nicht? Da hatten wir mal das Vergnügen einen Decimer hier bei "uns" im Carcer zu "bewirten". Sein Onkel oder was es war, hatte ihn damals rausgehauen. Und es kam zu keiner Verhandlung. Und ich glaube es war eben jener. Und so wie er sich mir gegenüber verhalten hat, würde es mich nicht wundern wenn er es wirklich ist.
    Aber wenn er seinen Dienst ordentlich versieht...

  • „Am Ende wünschst Du Dir sehnlichst ein Amt herbei, um nicht zu viel zu Hause sein zu müßen!“
    Bibulus grinste kurz und schlürfte weiter von dem verdünnten Wein. Ein guter Soldat? Bibulus ließ den Becher etwas sinken und drehte ihn zwischen seinen von Schwielen rauhen Händen, die schon seit langer, langer Zeit das Schwert und die hasta zu führen wußten. Bibulus dachte einige Herzschläge lang über die Frage nach und war...überfragt, er hatte mit dem Decimer so gut wie kaum etwas zu tun gehabt. Doch gerade als Bibulus die paßende Antwort formulieren wollte, eröffnete Sedulus auch schon den Grund, warum er so beharrlich nach jenem Soldaten gefragt hatte. Bibulus sah ihn schweigend an, das Grinsen von vorhin war verschwunden und eine nachdenkliche Falte bildete sich auf der sonnengebräunten Stirn des älteren Soldaten.
    „Der Caecilier...“
    Bibulus nickte knapp, ja, Minor hatte er durchaus noch in Erinnerung. Aber das, was er gerade gehört hatte über den Decimer, das gefiel Bibulus gar nicht, sollte es stimmen, was den Verdacht anging, nicht, daß Bibulus seinem ehemaligen Kameraden nicht glauben würde – im Gegenteil, er glaubte ihm jedes Wort-, aber dieser schien sich nicht ganz sicher zu sein, oder formulierte Sedulus es nur vorsichtig? Bibulus hob die Hand und fuhr sich nachdenklich über sein Kinn.
    „Kein Verhandlung? Hm, das klingt ganz danach, daß da politische Mauscheleien dahinter stecken.“
    Bibulus wußte ja, daß genug Decimer Senatoren waren und eine Krähe hackte ja nicht der Anderen das Auge aus, wie man bekanntermaßen wußte – was natürlich auch für Soldaten galt.
    „Das ist natürlich nicht erfreulich...was hat er denn damals verbrochen?“

  • Das versteht sich ja von selbst. Von irgendetwas müssen wir ja auch leben nicht wahr. Oder glaubst ich möchte meinem Onkel auf der Pelle hängen und mir andauernd sein Genöhle anhören müssen ich solle mir doch Arbeit suchen.


    Auch Sedulus trank von seinem verdünnten Wein und drehte den Becher in seiner Hand und beobachtete diesen für eine Weile und dachte nach. So etwas wie Vertuschung wird es wohl gewesen sein. Nur keines schlechtes Licht auf die Gens werfen. Das konnte gut hinkommen ja.


    Am Anfang war es eigentlich recht harmlos so weit ich mich erinnere. Wir haben ihn beim Diebstahl erwischt. Dann wurde es aber doch ein klein wenig heftiger. Er konnte uns entkommen und wir ihm natürlich hinterher.


    Sedulus sah die Situation vor sich als wäre sie eben erst geschehen. So klar und deutlich, in fast ihren ganzen Einzelheiten.


    Dann konnten wir ihn stellen. Aufeinmal zog er aber ein Messer hervor und ging damit auf Minor los. Aber wir konnte ihn zum Glück niederkämpfen ohne das wer groß verletzt wurde.
    So hätte man ihn eigentlich wegen vier Verbrechen anklagen müssen.
    Als erstes Diebstahl, dann Flucht vor einem Staatsorgan, Wiederstand gegen die Staatsgewalt und unerlaubter Waffenbesitz wenn man so will inerhalb des Pomeriums.


    Der wäre nie wieder aus dem Carcer rausgekommen oder wäre zumindest in die Verbannung geschickt worden. Oder eventuell noch auf eine Vergnügungsfahrt als Passagier in Ketten auf einer Galeere.


    So sah Sedulus zumindest diese Angelegenheit... Ob Decimer hin oder her... 8)

  • Von einem politischen Amt leben können? Bibulus beäugte Sedulus mit einem scheelen Blick und zuckte mit der Schulter, womöglich meinte Sedulus auch was ganz anderes, nämlich den Dienst in der Verwaltung, wo man – wie man immer wieder hörte – wahrhaft Unsummen an Geldern und dann noch mal so viel an Bestechung erhielt, aber als Ritter hatte man da es wohl einfacher.
    „Hmh!“
    , murmelte Bibulus leise in sich hinein. Denn er wollte Sedulus auch nicht in den Schilderungen bezüglich des Decimers unterbrechen, der alte Soldat nickte immer mal wieder und seine Stirn erhielt nach jedem Satz immer mehr an Falten und Runzeln.
    „Diebstahl...hmh...“
    Unschön für einen CUler, aber noch nichts, was sonderlich weltbewegend war, aber auch das würde Bibulus überprüfen müssen.
    „Ein Messer...hm...“
    Das war natürlich nicht gut, auch nicht, daß er einen Soldaten angegriffen hatte. Bibulus tippte nachdenklich mit seinen Fingerspitzen auf das Holz des Tisches und nickte zustimmend, ja, wenn alles seinen rechten Gang gegangen wäre – obwohl Bibulus nicht wußte, ob dem so geschehen war oder nicht – dann hätte das Böse für den Decimer enden können.
    „Hm, unschön, unschön...“
    , murmelte Bibulus und überschlug in Gedanken sein weiteres Vorgehen in dieser Sache, es einfach ignorieren, wäre schön einfach, aber es war nicht Bibulus' Art, der mehr ein Soldat der gründlichen und doch soliden Art war. Er sah auf und war dabei recht ernsthaft.
    „Ich danke Dir, Germanicus, ich werde das mal genauer verfolgen und sehen, was da zu tun ist!“
    Zuerst würde er wohl mal einen Blick in die Akten werfen, dann...würde sich das schon zeigen. Langsam hob sich Bibulus' rechter Mundwinkel und seine Schultern zuckten kurz, eines innerlichen Lachens wegen.
    „Weißt Du, wäre doch im Grunde auch mal was anderes, wenn das Diebesgesindel selbst zur CU kommt, eine ganz neue Art der Verbrechensbekämpfung...wenn sie alle dann ihren Dienst so verrichten wie der Decimer, also ohne Beanstandung...“
    ...zumindest wie Bibulus bisher gehört hatte, aber er würde auch noch mal einen Blick in bestimmte Bücher schauen, um zu sehen, ob der Decimer auf andere Weise sich nun betätigte.

  • In der Tat ist so etwas unschön. Ich will sagen, es ist sogar unverfroren. Erst eine kriminelle Tat begehen und sich dann noch bei den CU einschreiben und dort Dienst tun.


    Meinte Sedulus doch ein klein wenig entrüstet.


    Ich denke dies ist meine Pflicht zum einen als Bürger und zum anderen als ehemaliger CUler. Du hättest doch mit Sicherheit genauso gehandelt nehm ich an.


    Zumindest ging Sedulus ein mal schwer davon aus.


    Naja, ich finde es reicht da vollkommen wenn dieses Gesindel in den Legionen Dienst tut. Hier bei den CU brauchen wir so etwas denke ich nicht wirklich. Ich kann mir recht gut vorstellen wie das hier dann ablaufen würde.
    Jede Cohorte wäre dann ein solches Grüppchen von Straßenbande und sie würden sich dann in der Castra bekriegen wärend andere Gruppen oder auch Einzelgänger weiterhin vor den Toren muter ihrem Treiben nachgehen würden. Ich glaube nicht das dies auf dauer etwas bringen würde. Allerhöchstens weniger Hinrichtungen... :D8)


    Sedulus trank seinen Becher leer. So langsam wurde es für ihn Zeit wieder aufzubrechen.


    So, nun muß ich aber wieder. Außerdem möchte ich euch nicht die Zeit stehlen. ;)


    Damit meinte er nicht nur Bibulus sondern die ganze Meute die um den Tisch herumstand.
    Er erhob sich und reichte seinem ehemaligen Ausbilder die Hand.


    Es hat mich gefreut dich wiederzusehen Bibulus. Vielleicht trifft man sich ja mal hier oder dort.


    Wer genau wußte dies schon...

  • Abgesehen davon, daß Bibulus sich ein Leben außerhalb des Militärs nicht vorstellen konnte, die Arbeit hier war nun mal sein Leben und wahrscheinlich würde er tot umfallen, sobald er als Zivilist die castra für immer verlaßen sollte, aber er hätte wohl tatsächlich so wie Sedulus gehandelt, immer an das Wohl der CU – sein Leben eben – denkend, darum nickte Bibulus langsam, immer noch in Gedanken mit jenem – mehr unliebsamen – kleinen Problem, was nun in sein Leben getreten war und das er von nun an erst mal nicht ignorieren konnte – oder gar wollte!
    „Da hast Du schon Recht, Germanicus!“
    , pflichtete Bibulus seinem ehemaligem Kameraden bei. Ein dunkles und abgehacktes Lachen konnte sich Bibulus nicht erwehren bei der Vorstellung, die Sedulus beschwor, ja, die CU als letzter Platz von den Straßenkämpfen von den vielen Banden, das wäre war und wohl der Untergang Roms, zumindest in Bibulus' Gedanken.
    „Naja, noch können wir das verhindern, wollen wir mal hoffen, daß das bei dem Gesindel nicht noch Schule macht!“
    Bibulus grinste kurz und nickte zustimmend, ja, er mußte langsam mit seiner Arbeit weiter machen, es galt noch einige Speicher zu kontrollieren, zudem mußte er noch einen langen Bericht danach verfaßen, schließlich eilte es doch, wenn noch mehr Vorräte verdorben waren.
    „Na, dann wünsche ich Dir viel Erfolg, Germanicus, und wenn Du im Senat landest, dann denk an uns arme Soldaten, wenn Du über unsere Angelegenheiten abstimmst!“
    Ob der Senat da jedoch noch was zu sagen hatte, das wagte Bibulus zu bezweifeln, der Kaiser entschied oder seine rechte Hand, ihr neuer Kommandant, den Senatoren wurde doch letztendlich nur noch Sand in die Augen gestreut, wenn sie glaubten, noch etwas mit ihren Stimmen bewirken zu können.
    „Wer weiß, die Götter treiben manchmal ein seltsames Spiel mit uns. Vale, Germanicus!“
    Der Becher war eh leer, so daß Bibulus ihn zur Seite stellte und sich erhob, um auch Sedulus noch die Hand zum Abschied zu reichen. Er nickte noch mal Sedulus zu und marschierte zu dem nächsten Vorratsspeicher, einen kleinen Troß an Soldaten hinter sich.

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