Nachdenken, Entspannen, Abschalten

  • Nach der Auseinandersetzung mit Sabina hatte sich Sedulus in die Therme geflüchtet. Im Normalfall nutze er das Bad welches es in der Casa Germanica gab aber in diesem Fall mußte er einfach einmal dort raus, etwas anderes sehen. Außerdem würde ihm eine Massage welche es hier gab sicherlich auch gut tun.
    So ging er in die Umkleide und besorgte sich ein Handtuch um von dort aus das Caldarium zu betreten. Dort setzte er sich an ein Becken und wie aus dem Nichts stand auch schon ein Sklave hinter ihm welcher Sedulus einige warme, schon fast heiße Güsse verpasste. Zumindest empfand es Sedulus so.


    Sim-Off:

    Wer mag, darf dem armen geschundenen Vater 8) gerne Gesellschaft leisten.

  • Wie der Zufall es so wollte, hatte sich auch ein weiterer Senator an diesem Tag in die Therme und in das dortige Caldarium verirrt. Decimus Livianus betrat mit umgeschlagenen Handtuch den warmen und dampfigen Raum. Es dauerte einen kurzen Moment, bis er sich halbwegs an das neue Klima gewöhnt hatte und so ging er erst nach einigen Atemzügen weiter. Mit einem suchenden Blick ging er wenige Schritte, bis er ein bekanntes Gesicht sah.


    "Senator Sedulus! Welch Zufall. Ich hoffe du hast nichts gegen etwas Gesellschaft?"

  • Sedulus war in Gedanken versunken. Was machte er nur mit seiner Tochter falsch? Warum war sie dermaßen gegen eine Hochzeit mit Serrana, sie kannte sie ja noch nicht einmal. Sicher trauerte sie noch um ihre Mutter und das war ja auch rechtens, doch darum mußte sie sich doch nicht so anstellen... Sedulus seufze gerade als er eine ihm beaknnte Stimme vernahm. Er drehte sich zu der Person der sie gehörte um.


    Ah, salve Senator Livianus. Nein habe ich nicht, setz dich doch bitte.


    Und deutete einladend auf den leeren Platz neben sich.


    Wie geht es dir? Leider kamen wir gar nicht dazu uns bei den Fonts zu unterhalten. Ich habe dich und deinen Bruder auch gar nicht gehen sehn.


    Begann Sedulus ein Gespräch.

  • Offenbar hatte er es mit dem Sportprogramm in den letzten beiden Tagen ein wenig übertrieben. Celsus' Rücken- und Nackenmuskulatur schmerzten unangenehm, und auch sein restliche Körper fühlte sich derart steif und unbeweglich an, dass vermutlich nur noch eine ordentliche Massage Abhilfe schaffen konnte. Wäre es ihm nur um das Bad gegangen,dann hätte er das auch daheim in der Villa Tiberia erledigen können, aber entweder hatten die dortigen Sklaven keine Ahnung, wie man beim massieren richtig zupackte, oder sie waren auf die Bedürfnisse von älteren Herren wie seinem künftigen Papa eingestellt. Nein, da versprachen die Thermae Agrippae schon einen etwas größeren Effekt.
    Nachdem er sich umgezogen hatte, bewegte sich Celsus gemütlich durchs Caldarium zu der Stelle, an der man den einen oder anderen heissen Guss verabreicht bekommen konnte. Zwar hielten sich in diesem Bereich bereits zwei Männer auf, aber da der Tiberier auch Unbekannten gegenüber recht aufgeschlossen war, sah er kein Problem damit, sich zu den beiden zu gesellen.


    "Salvete, die Herren. Störe ich gerade ein privates Gespräch, oder darf ich dazukommen?"

  • "Ja, wir haben uns schon recht früh wieder zurückgezogen. Ich hoffe du verzeihst, dass wir so unhöflich waren uns nicht mehr zu verabschieden. Wir wollten nicht zusätzlich stören. Ansonsten kann ich mich nicht wirklich beklagen. Es geht mir meist so, wie es die anderen wollen."


    Livianus lächelte breit und wollte gerade die Gegenfrage stellen und sich nach Sedulus Wohlbefinden erkundigen, als sich ein weiterer Mann zu den Senatoren hinzugesellte, der dem Decimer gänzlich unbekannt war. Nachdem das Gespräch gerade erst begonnen hatte, konnte man noch nicht von einem privaten Gespräch reden, daher nickte Livianus einladend.


    "Natürlich Bürger. Bitte setz dich."

  • Ich hoffe es lag nicht am Essen, der Darbietung oder gar den Gästen?


    Fragte Sedulus nach.


    Gestört hätte es sicherlich nicht, warum auch?


    Allerdings war Sedulus ja auch einige Zeit eher abwesend.
    Denn letzten Satz von Livianus fand er dann recht witzig.


    Dann hoffe ich für dich, dass die Anderen noch sehr lange wollen.


    Und grinste dabei.
    Da gesellte sich auf einmal ein junger Mann zu ihnen. Sedulus musterte ihn kurz und nickte schließlich als Livianus ihn einlud sich zu ihnen zu setzen. Er hatte auch nichts dagegen. So wurde das Gespräch vielleicht sogar recht interessant. So grüßte Sedulus den Neuankömmling.


    Salve.


    Und stellte sich und seinen Senatskollegen auch gleich vor.


    Mein Name ist Germanicus Sedulus und dies hier Senator Decimus Livianus.


    Er hatte bei sich mit Absicht seinen Rang weggelassen...


    Und mit wem haben wir das Vergnügen?

  • "Vielen Dank, das ist nett von euch." bedankte sich Celsus für die freundliche Einladung der beiden und ließ sich mit einem Seufzer auf einem freien Platz nieder, bevor er sich den beiden Männern wieder zuwandte . Ein Decimus und ein Germanicus also, es wurde wirklich dringen Zeit für ihn, sich endlich mal genauer mit den wichtigen Familien der römischen Gesellschaft zu beschäftigen.


    Der junge Tiberier musterte neugierig die Männer, die beide älter zu sein schienen als er selbst und bedankte sich bei Sedulus mit einem Kopfnicken dafür, dass er ihm ihre Namen genannt hatte. Du liebe Güte, der eine war sogar ein Senator, dem hatte er selbst ja herzlich wenig entgegenzusetzen..


    "Freut mich sehr, eure Bekanntschaft zu machen. Ich bin übrigens Tiberius Celsus." Wie oft er wohl noch die Gelegenheit haben würde, sich mit diesem Namen vorzustellen? Am besten nutzte er die Gelegenheit, wann immer sie sich bot.

  • "Ein Triberier" sagte Livianus sichtlich interessiert.


    "Ich habe mit einem Tiberier bei der Legio I gedient. Tiberius Vitamalacus. Ein guter Mann. Zuerst war er mein Stellvertreter und dann hat er schließlich selbst das Kommando über die Legion erhalten. Bist du mit ihm verwandt?"


    Auf die näheren Hintergründe zu diesem Kommandowechsel wollte Livianus selbstverständlich nicht eingehen, doch das tat eigentlich auch nichts zur Sache. Neugierig musterte er den Patrizier.

  • Sedulus dachte sich die beiden ersten Worte welche Livianus ausgesprochen hatte und war auf die Antwort des Tiberiers gespannt. Vielleicht war er ja sogar mit seinem "besten Freund" Durus über einige Ecken verwandt. Aber das würde sich sicherlich noch wärend des Gespräches herausstellen.
    So hielt sich Sedulus erst einmal zurück.

  • Puh, kaum hatte er die Begrüßung hinter sich gebracht, da wurde es auch schon wieder schwierig. Seit seiner Ankunft in Rom hatte Celsus es sich immer wieder vorgenommen, sich endlich mal in Ruhe mit dem Familienstammbaum zu beschäftigen, aber irgendwie hatten sich stets Sachen gefunden, die deutlich spannender für ihn gewesen waren. Der Name, den Livianus ihm genannt hatte, war Celsus zwar schwach vertraut, aber wirkliche Kenntnisse besaß er über diesen Verwandten nicht.


    "Ja, wir sind miteinander verwandt, allerdings habe ich ihn bislang noch nicht kennenlernen können. Ich bin in Sicilia aufgewachsen, und bin bislang nur mit den Familienmitgliedern vertraut, die zur Zeit in der Villa Tiberia leben. Der Consul Tiberius Durus hat mich dort freundlicherweise aufgenommen." beantwortete Celsus die Frage des Decimers. Der Mann war also nicht nur Senator sondern auch noch Legionskommandant. Erstaunlich, wen man in den Thermen so alles kennenlernen konnte. Vielleicht entpuppte sich der Germanicus ja noch als Pontifex Maximus oder etwas in der Art...Naja, sollte sich tatsächlich so etwas in der Art heraustellen, dann konnte er die hohe Messlatte mit seinen bislang null Erfahrungen auf militärischer und auch politischer Ebene prima wieder ausgleichen.

  • Diese Frage war nun erfreulicherweise leichter zu beantworten, denn Celsus hatte sie seit seiner Ankunft schon einige Male gehört.


    "Nun, mein Vater Tiberius Celus hat es vor seinem frühen Tod bis zum Quaestor gebracht, und ich habe mich entschlossen seinen Weg zu folgen und ihn nach Möglichkeit noch ein wenig weiterzugehen." Naja, strenggenommen, hatte seine Mutter das beschlossen, aber so etwas konnte man einem gestandenen Legionskommandanten ja nicht auf die Nase binden. Zumal das Amt eines Quaestors ja sogar für jemanden wie ihn ein erreichbares Ziel darstellte. Mit den politischen Errungenschaften seines künftigen Adoptiv-Vaters sah es da leider schon ganz anders aus.
    Celsus schob diesen unerquicklichen Gedanken wie immer gekonnt zur Seite und machte einem der Sklaven ein Zeichen, ihm den ersten heissen Guss zu verpassen. Als das heisse Wasser auf seine verspannten Rückenmuskeln traf, seufzte er kurz geniesserisch auf und wandte sich dann wieder seinen beiden Nachbarn zu.


    "Und was ist mit dir? Bist du auch politisch aktiv?" fragte er den Germanicus. Blöde Frage eigentlich. In den großen römischen Familien schienen, von ihm persönlich einmal abgesehen, alle Männer irgendwie das Bedürfnis zu haben, sich im Cursus Honorum so weit wie möglich nach oben zu arbeiten.

  • Interessiert hörte Sedulus zu.


    Ich hatte schon vermutet du seist aus wirtschaflichen Gründen von Sicilia nach Rom gekommen. Dass du deinem Vater in die Politik folgen möchtest ehrt dich.


    Sedulus wußte von was er sprach.


    So ist es. So wie Senator Decimus Livianus hier, bin auch ich Senator und für die öffentlichen Gebäude der Stadt Rom verantwortlich.


    Hoffentlich würde es den Tiberier nicht schocken, dass er es gleich mit zwei Senatoren zu tun hatte. Aber die Tiberier waren ja schließlich auch nicht ohne.

  • Nein, mit wirtschaftlichen Erwägungen hatte sein Umzug nach Rom nun wirklich nichts zu tun gehabt. Bislang war sein Onkel Corbulo für seinen nicht allzu bescheidenen Lebensunterhalt aufgekommen, und von nun an würde das halt Tiberius Durus übernehmen. Wobei Celsus das ungute Gefühl beschlich, dass der alte Senator nicht ganz so anstandslos und ohne weitergehendere Erwartungen sein Geldsäckel hervorziehen würde...


    "Ähm, nun ja, danke sehr...." reagierte er ein wenig verlegen auf Sedulus' Lob. Hätte seine Mutter auf dem Sterbebett nicht den guten alten Onkel Durus aus dem Hut gezogen, dann wäre Celsus mit Sicherheit nie auf die Idee gekommen, auch nur einen Fuß nach Rom zu setzen. Zumindest nicht, um in die Politik zu gehen. Die hiesigen Wagenrennen hätte er sich früher oder später sicher mal ansehen wollen, aber dafür hätte ja auch eine kleine Vergnügungsreise ab und an gereicht.


    Ach, du liebe Güte, noch ein Senator....Und für was es hier in Hauptstadt alles Verantwortliche gab. Da hatte er wohl noch einen langen und steinigen Weg vor sich.


    "Oh, das hört sich aber interessant an." sagte er mit gebührend beeindrucktem Gesichtsausdruck. "Von derartigen politischen Höhen bin ich selbst natürlich noch weit entfernt, ich werde in den nächsten Tagen erst mein Tirocinium fori beginnen." Celsus seufzte bedeutungsschwer auf, dann fiel ihm wieder ein, dass er schon seit einigen Tagen in der Villa Aurelia bei Aurelius Corvinus hätte vorsprechen sollen. Naja egal, morgen war ja auch noch ein Tag...

  • So, du beginnst also ein Praktikum. Bei wem wenn ich fragen darf?


    Wollte Sedulus von Tiberius Celsus wissen ehe seine nächste Frage an seinen Kollegen Livianus ging.


    Und wie schaut es mit dir aus Senator Livianus? Was planst du als nächstes? Oder gibt es interessante Geschäfte in die man einsteigen könnte?


    Sedulus hörte und bekam schon recht viel mit was in Rom so vor sich ging, aber noch lange nicht alles.

  • "Nun, ganz entschieden ist das noch nicht, aber vermutlich werde ich das Tirocinium fori wohl beim Senator Aurelius Corvinus ableisten." erklärte Celsus, der froh war, zur Abwechslung mal etwas halbwegs konkretes über seine berufliche und politische Zukunft erzählen zu können. "Der Senator ist wohl ein Freund der Familie und besonders meines Gastgebers, daher lag diese Lösung eigentlich nahe, zumal er in der kommenden Amtszeit als Aedils tätig sein wird."


    Celsus streckte sich kurz aber gründlich, dann musterte er seine beiden Sitznachbarn neugierig. "Da es sich bei euch um altgediente Senatoren handelt, vermute ich mal, dass ihr im Gegensatz zu mir immer schon in Rom gelebt habt, richtig?"

  • Als Celsus den Namen der Gens Aurelia nannte, nickte Sedulus.


    Und was hast du nach dem Praktikum vor Tiberius Celsus? Wird du den Weg des Cursus Honorum bestreiten oder hast du etwas anderes im Sinn?


    Dann lächelte Sedulus erst einmal als Celsus meinte er wäre altgedient.


    Auf meinen Kollegen dem Senator Decimus Livianus mag dies wohl zutreffen allerdings noch nicht auf mich. So lange habe ich den Senatorenstreifen auch noch nicht um mich als altgedient zu bezeichnen.


    Ach, ich habe schon in einigen Provinzen gelebt. Mal für länger und mal nicht so lang.

  • Livianus lachte und schloss sich den Worten seines Senatskollegen sofort an.


    "Und mich könnte man ohnehin als Weltenbummler bezeichnen junger Freund. Ich mein halbes Leben bei der Legio gedient, in den unterschiedlichsten Provinzen unseres Reiches. Geboren und aufgewachsen bin ich in Hispania. Ich fürchte also, dass ich ebenso wie Senator Sedulus nicht damit dienen kann, ein alteingesessener Römer zu sein, falls es einen solchen heute überhaupt noch gibt."

  • Mit dem, wonach ihm der Sinn stand, hätte Celsus eine ganze Menge Unterhaltungen bestreiten können, aber vermutlich würde es sich nicht gerade mit dem decken, was der Germanicer sich darunter vorstellte. Gleich zwei Senatoren, und der eine von ihnen auch noch ein altgedienter Kommandant, - vermutlich wäre es für den weiteren Verlauf dieser Unterhaltung einfacher gewesen, zu ein paar Peregrini ins Becken zu hüpfen.


    "Nun, so ganz genau weiß ich das ehrlich gesagt noch nicht, Senator Germanicus." antwortete er Sedulus und zuckte leicht mit den Schultern. "Meine Familie daheim erhofft sich für mich natürlich eine politische Karriere und mein Gastgeber hier in Rom vermutlich auch. Vielleicht stoße ich bei der Arbeit für den Senator ja auf einen Bereich, der mich besonders interessiert." Vielleicht eine Art Sachverständiger für das Gaststätten- und Unterhaltungsgewerbe, das hätte doch mal was...Vermutlich würde der alte Durus auch nichts dagegen haben, wenn sein künftiger Sohn eine Karriere bei der Armee anstrebte, aber das hörte sich in dessen Ohren falls überhaupt möglich noch anstrengender als das Dasein eines Politkers an. Dann doch lieber das Dasein eines Weltenbummlers wie der Decimer, vorzugsweise natürlich ohne die Arbeit in der Legion!


    "Oh, nach Hispania würde ich auch mal gerne reisen." Sein Grinsen reichte jetzt von einem Ohr zum anderen. "Da soll es doch besonders schöne Frauen und Pferde geben, nach allem, was man so hört." Und da man sich mittlerweile ein wenig warmgeplaudert hatte, beschloss Celsus das Gespräch von der doch eher ermüdenden Zukunftspläne lieber wieder in seichtere Gewässer zu lenken. "Und was hat euch beide heute hier in die Thermen getrieben, wenn ich das fragen darf? Ich persönlich komme ja ganz gern wegen der Sportmöglichkeiten hierher, aber in eurem Fall sind es vermutlich auch die Klienten, oder?" Wichtig genug schienen die beiden älteren Herren ja zu sein und beide waren ganz offensichtlich so wohlhabend, dass sie mit Sicherheit auch ein eigenes Balneum daheim ihr eigen nennen konnten.

  • Dann hoffe ich für dich, dass du dich nicht langweilen wirst. Mit unter kann es doch recht trocken zugehen.


    Lächelte Sedulus. Denn er wußte wovon er sprach.


    Wohlgemerkt, in Germania gibt es auch schöne Pferde. Wie auch die Gens Decima unterhält die Gens Germanica eine Pferdezucht.


    Nur dass eben beide Zuchten ihren Standort in verschiedenen Provinzen hatten.


    Ich mußte einfach einmal von Zuhause raus. Ich hatte das Gefühl, als würde mir die Decke auf den Kopf fallen. An meine Klienten habe ich da am wenigsten gedacht.

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