cubiculum TAU | Bettgeflüster

  • ~ wenige Tage nach der Vermählung


    Bis auf den Abend nach dem Hochzeitsempfang, hatte Septima immer in Ursus Bett geschlafen und sie hatten sich geliebt. Mal nur ein mal, mal auch zwei mal und an einem Tag sogar noch mehr. Septima war unersättlich, jetzt wo sie dieses Spiel ihrer beider Körper kennen und lieben gelernt hatte. Schon wenn sie sich gegenseitig auszogen, ging ein Schauer nach dem anderen über ihren Körper und ihre Lust gewann die Oberhand. Dann galt alles nur noch dem einen Ziel – den Gipfel der Lust zu erleben.


    Auf Ursus’ Brust ruhend, wartete Septima darauf, dass ihr Atem wieder langsamer ging und ihr Körper sich entspannte. Gerade jetzt ging ihr wieder die schwangere Frau im Gästetrakt durch den Sinn. Mit der flachen Hand auf seiner Brust, dass Kinn darauf gebettet, schaute sie Ursus ins Gesicht. „Wer ist eigentlich diese Siv und die griechische Gelehrte?“ Wenn sie schon nicht wusste, was in diesem Haus vor sich ging, dann doch hoffentlich ihr Mann.

  • Von einer wohligen Müdigkeit umfangen lag Ursus da und streichelte sanft den Rücken seiner Frau, während sie ihren Kopf auf seine Brust gebettet hatte. Es war unglaublich, wie sehr sie sich gegenseitig begehrten. Sie ihn fast mehr als er sie, wie er mit Erstaunen feststellen mußte. Das war ein Gedanke, an den er sich wahrhaft gewöhnen mußte. Er kannte es bisher eigentlich so, daß der Mann derjenige war, der meistens die Initiative ergriff.


    So lagen sie nun da und er hätte nun so langsam wegdämmern können, als Septima die Stille unterbrach und nach Siv und Penelope fragte. Also suchte er seine Gehirnwindungen doch noch zusammen und wurde davon wacher, als er sein wollte in diesem Moment. "Siv, das ist eine ehemalige Sklavin von Marcus. Eine Germanin. Er hat sie kürzlich freigelassen und seit dem bewohnt sie das Gästezimmer. Frag mich nicht, was er plant. Und Penelope Bantotakis, habe ich sie Dir noch nicht vorgestellt? Tut mir leid, im Moment geht alles irgendwie drunter und drüber. Sie ist mein Gast für die Zeit, in der sie hier in Rom einen Kurs über Musik abhält. Sie kommt aus Alexandria und ist eine sehr gelehrte Frau. Ihre kleine Tochter ist auch mit hier, ein süßes Mädchen. Du weißt doch, daß ich für die Schola arbeite? Nunja, der Rector, Germanicus Avarus, reagiert auf alles sehr gereizt, was das Museion in Alexandria betrifft. Deshalb hielt ich es für besser, sie privat unterzubringen, als über die Schola. So braucht sie sich mit Avarus gar nicht herumzuplagen. Der Kurs ist fast beendet und dann wird sie wieder abreisen."

  • Neugierig lauschte sie Ursus Worten. Aha, die Schwangere war also mal die Sklavin des Hausherren gewesen und er hatte sie frei gelassen? „Wieso hat er sie frei gelassen? Hat sie irgend wem aus diesem Haus das Leben gerettet? Oder hat sie sich sonst auf eine besondere Weise profiliert?“ Es musste schon ein gewichtiger Grund vorliegen, damit ein Sklave von seinem Besitzer freigelassen wurde. Aber vielleicht hatte sie auch einfach eine vorgegebene Zeit abgearbeitet und sich dadurch die Freiheit verdient. Oder sie hatte genug Geld, dann konnte sie sich auch selbst die Freiheit erkauft haben. Oder… oder… oder… Es gab viele Gründe und Septima war gespannt, welcher Grund für diese Freilassung verantwortlich war.


    Sanft bewegte sie sich auf Ursus, darauf bedacht, dass er sie nicht gänzlich verließ. „Hm… das du für die Schola arbeitest ist mir neu.“ Septima erhob sich und saß nun wieder rittlings auf seiner Mitte. Ihr Blick war vorwurfsvoll. „So, so… du arbeitest nicht nur für die Acta, sondern auch für die Schola, ja? Was genau tust du dort? Also in der Schola meine ich. Unterrichten? Akten sortieren?“ Ihre Hände gingen dabei über Titus’ Brust und ihre schlanken Finger liebkosten ihn. Kurz beugte sie sich wieder vor, und küsste ihn auf die Brut.

  • Ursus rückte seinen Kopf ein wenig herum und schaute seine Frau an. "Marcus redet nicht darüber. Nein, sie hat meines Wissens nach niemamdem das Leben gerettet oder sonst etwas besonderes getan. Sie ist seit einigen Jahren im Haushalt und dient Marcus." Und dient Marcus. Erst als er es aussprach, kroch der Verdacht, der schon länger tief in ihm gelauert hatte, hoch in sein Bewußtsein. Aber mehr als ein Verdacht konnte es nicht sein. Ursus verstummte, denn er dachte nach. Marcus hatte Siv freigelassen. Damit war das Kind ein römischer Bürger. Und einen römischen Bürger... Nein, das würde Marcus nicht tun! Hoffentlich wurde es ein Mädchen! Hoffentlich wurde es ein Mädchen!


    Es war gut, daß das Gespräch sich in eine andere Richtung bewegte. "Hat Dir Dein Onkel denn gar nichts über mich erzählt?", staunte Ursus, als sie sagte, daß es ihr neu war. "Ich schreibe für die Acta, ich unterrichte ab und an, aber hauptsächlich kümmere ich mich darum, daß die Kurse, vor allem der cursus res vulgares, einigermaßen regelmäßig stattfinden. Im Moment arbeite ich mit anderen daran, einen neuen Kurs zusammenzustellen. Sag mal, was weißt Du denn überhaupt über mich, hm?" Die Müdigkeit war verflogen. Spätestens als sie sich rittlings auf ihn setzte. Ihre liebkosenden Finger verursachten ein heißes Kribbeln auf der Haut und die Küsse weckten seine Lenden, in denen sich langsam wieder Wärme auszubreiten begann.

  • Erst jetzt fiel Septima auf, dass Ursus von einem Marcus sprach. Wen genau meinte er damit? Sie hatte vorher gar nicht darüber nachgedacht. Viel zu sehr waren ihre Gedanken mit den beiden Frauen beschäftigt gewesen, die sich hier in der Villa aufhielten, ohne das sie wusste warum. „Wen meinst du eigentlich mit Marcus?“ erkundigte sie sich deshalb bei ihrem Mann. Und wieder fuhr Septima mit ihren Lippen über Ursus Brust, kostete mit der Zungenspitze seinen Schweiß und liebkoste ihn mit ihrem Mund. Seine Reaktion auf diese Zärtlichkeiten spürte sie kurz darauf in sich. Ein zufriedenes Grinsen, als ob sie gesüßte Trauben gegessen hätte, lag auf ihrem hübschen Gesicht und Septima hörte nicht auf mit ihren Liebkosungen. „Wer ist eigentlich der Vater von dem Kind?“ fragte sie weiter. Vielleicht einer der anderen Sklaven? Aber wieso sollte sie dann freigelassen worden sein? Und wenn es Brix war? Aber dann hätte sein Herr ihn bestimmt auch frei gelassen, oder nicht? Gab es irgend eine Art von Abmachung zwischen dem Maiordomus und seinem Herrn? Nicht selten gab es Sklaven, die ihr eigenes, kleines Vermögen anhäuften und trotzdem lieber in ihrem sicheren Sklavenverhältnis blieben, als sich frei zu kaufen.


    „Oh, ich fürchte nicht viel. Mein Onkel hat mir so gut wie gar nichts über dich erzählt. Allerdings war er in der Zeit seines Consulats sehr beschäftigt und hatte wenig Zeit.“ erwiderte Septima zwischen mehreren Küssen seiner Brust. Ihre Hände strichen derweil über Ursus’ Seiten und ihr Becken bewegte sich leicht auf seiner Mitte. Septima hütete sich davor, Ursus zu sagen, dass es sie auch nicht interessiert hatte, was er tat, oder auch nicht. Deshalb hatte sie Durus nie über ihren zukünftigen Mann ausgefragt. Sie selbst hatte mit einer langweiligen Ehe gerechnet, wo sie sich gegenseitig aus dem Weg gingen und er nur ab und an zu ihr ins Bett kam, damit möglichst ein Nachkomme gezeugt wurde. Das nun sie es war, die ständig zu Ursus ins Bett kam, das hätte sich wohl keiner von beiden vorstellen können.


    Septima richtete sich wieder auf, mit den Händen auf Ursus’ Brust abgestützt, um ihn besser spüren zu können. Ein wohliges Seufzen zeigte ihre Zufriedenheit über den anwachsenden Zustand ihres Mannes. „Und was hat es mit dem Legatsposten auf sich?“ Wenn sie schon Zeit hatten, dann konnte sie ihren Mann gleich weiter ausfragen. Sanft kreiste ihre Hüfte, während sie auf seine Antwort wartete.

  • Es gab so viele Dinge, die Septima noch nicht wußte und die Ursus irgendwie voraussetzte, weil sie doch jetzt zur Familie gehörte. Er schalt sich selbst einen Dummkopf deswegen. Natürlich hatte seine Frau die Praenomen der einzelnen Familienmitglieder noch nicht eingeprägt, wer könnte das in der kurzen Zeit auch verlangen? "Marcus Corvinus. Mein Onkel. Von dem rede ich." Ihre Liebkosungen hörten nicht auf. Im Gegenteil. Das ließ seine Gedanken doch etwas lose werden. Er erwiderte ihre Zärtlichkeiten, indem er seine Hände auf Wanderschaft schickte und nun auch mit seinen Lippen ihre weiche, zarte Haut erforschte. Wie war noch gleich die Frage gewesen? Der Vater? "Ich weiß es nicht. Ich habe... nur... eine Vermutung." Eher eine Befürchtung, doch sollte er die wirklich aussprechen? Er wollte keine Gerüchte in die Welt setzen, die am Ende auf die ganze Familie zurückfielen. Andererseits war Septima seine Frau.


    "Hmmmhm", meinte Ursus, als sie ihm erklärte, daß ihr Onkel dafür keine Zeit gehabt hätte. Daß dies ein wenig merkwürdig war, würde ihm erst viel später einfallen, wenn sein Gehirn wieder mit genug Blut versorgt wurde. Schließlich mußte doch jede Braut neugierig sein und versuchen, so viel wie möglich über ihren Zukünftigen herauszufinden. Schon gar eine intelligente Frau wie Septima. Doch zu solchen Schlußfolgerungen war er nun nicht mehr fähig. Hitze füllte ihn aus, jeder ihrer Küsse rief einen angenehmen Schauer hervor. Seine Lippen fanden ihre Brüste.


    Legatsposten... sie hatte gefragt... hatte sie? "Das ist noch nicht sicher", murmelte er undeutlich. "Ich habe die Prima .... doch schon kommandiert... als Tribun... deshalb...," er warf seine Frau herum, so daß sie in den Kissen zu liegen kam und er auf ihr, "bin ich einer ... der Kandidaten."

  • Aha, bei Marcus handelte es sich also um den Hausherren. Und ausgerechnet dieser entließ eine schwangere Sklavin in die Freiheit? Kam nur ihr das merkwürdig vor, oder sonst noch wem? „Eine Vermutung? Und die wäre?“ Ein Seufzen folgte ihren Worten, denn nun waren es Ursus’ Hände, die ebenfalls anfingen sie zu verwöhnen.


    Offensichtlich gab sich ihr Mann mit ihrer Antwort, bezüglich ihres mangelnden Interesses an seiner Person, zu frieden und hakte nicht weiter nach. Sehr gut so. Leider gab es für sie auch keine wirklich befriedigende Antwort auf die Frage nach dem Legatsposten. Sie hatte ihn wohl zu sehr abgelenkt mit ihren Küssen und Berührungen. Gerade als Septima alles eine Stufe zurück fahren wollte, ergriff Ursus die Initiative und drehte sie einfach herum. „Hey…!“ protestierte Septima in gespielter Entrüstung, lachte ihm dabei allerdings ins Gesicht. Sofort spürte sie seine Männlichkeit viel deutlicher und sie öffnete sich ihm bereitwillig. Für einen Moment genoss sie den starken Druck, ehe sie sich auf die eigentliche Antwort ihres Mannes konzentrierte und ihn versuchte durch das Umschlingen mit ihren Beinen an seiner Hüfte, im Tempo zu bremsen. Viel zu schön war der Weg zum Ziel, als dass sie ihn jetzt schon zu Ende gehen wollte. Beim ersten mal, ja, beim zweiten mal liebte es Septima, wenn alles etwas länger dauerte und sie sich dabei unterhalten konnten.


    „Hast du denn gute Aussichten die Stelle als Legat zu bekommen? Wer sind die anderen Kandidaten?“ fragte sie somit weiter und hoffte damit ihrer beider Lust ein wenig bremsen zu können, aber nicht zu sehr, denn den gegenteiligen Effekt wollte sie erst recht nicht erzielen.


    Der Moment erschien Septima günstig, so dass sie noch eine weitere Frage hinzu fügte. In zwei Tagen würde sie von einer Sänfte der Flavier abgeholt werden, um sich mit Furianus außerhalb der Stadt zu Treffen. Da sie noch nicht wusste, wie eifersüchtig Ursus auf eine solche Einladung reagieren würde, wollte sie die Frage schnell hinter sich gebracht haben. Und ohne sein Einverständnis würde sie wohl eher nicht zu dem Treffen gehen. „Übrigens, habe ich eine Einladung von Senator Flavius Furianus erhalten. Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich ihn in seiner villa suburbana besuche, oder?“ Dabei zog sie Ursus mit dem Druck ihrer Beine noch näher an sich und fuhr ihm mit den Fingernägeln über den Rücken.

  • "Hmmmhm", machte Ursus noch einmal und seufzte wohlig auf. Diese Frau war ein Vulkan, heißer als der Vesuv. "Ich möchte... keine haltlosen Gerüchte streuen...", keuchte er und hoffte, daß sie es verstehen würde. Sie protestierte, als er sie herumwarf, doch ihr Lachen strafte ihren Protest Lügen. Sie genoß es und er wußte es. Trotzdem bremste sie ihn, was für ihn wirklich nicht leicht war. Natürlich wollte er es für sie auch schön gestalten und gab sich Mühe, ihre Wünsche zu berücksichtigen, doch manchmal... sie heizte ihm manchmal allzu sehr ein.


    "Hm... das wird ja .. nicht offiziell gemacht. Aber... viele Möglichkeiten gibt es nicht. Livianus vielleicht... Er war schon mal ... Legat der Prima..." Seine Küsse unterbrachen seine Worte immer wieder. Wirklich bremsen konnte ihre Frage ihn nicht. Nur fiel es ihm immer schwerer, die Fragen zu beantworten. Seine Konzentrationsfähigkeit war nun einmal stark eingeschränkt in diesem Moment. Vielleicht auch ein Glück, denn auch die nächste Frage drang nicht vollständig durch. Noch nicht. "Furianus... warum nicht... Seine Frau mag Dich... ahhh." Ihre Fingernägel gaben ihm den Rest...


    Einige Zeit später hingegen drangen ihre Fragen und ihre Aussagen etwas tiefer in sein Bewußtsein. "Furianus? Moment... nur er? Und nur Dich?" Eifersucht glomm in seinen Augen auf. Das war natürlich Unsinn! Reiner Unsinn! Die Flavier waren Freunde und bestimmt ging die Einladung eigentlich von Claudia aus. Er stützte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über Septima, um in ihre Augen schauen zu können. "Warum da draußen? Warum nicht hier in der Stadt?"

  • Es war schön zu sehen, wie sehr Ursus ihre Vereinigung genoss, doch wirklich zurück halten konnte sie ihn nicht. Fordernd drücke sie sich ihm entgegen, genoss die starken Gefühle, die jede seiner Bewegungen in ihr auslösten. Auf den Verdacht von Ursus, wer nun der Vater von Siv’s Kind sein könnte, ging Septima vorerst nicht weiter ein. Wenn er es ihr nicht sagen wollte, dann eben nicht. Was interessierte sie überhaupt eine Freigelassene.


    Die Sache mit dem Legatsposten der Prima war schon interessanter. „Wie… ohhhh…“ Ein erneutes Stöhnen folgte und Septima zog Ursus näher an sich heran. „Jahhh… mach weiter…“ forderte sie ihn wollüstig auf. „Mhhhmmm… Wer… ist denn für… die Vergabe des Posten zuständig?“ Langsam aber sicher konnte auch sie sich nicht mehr voll auf die Unterhaltung konzentrieren, was dafür sorgte, dass sie die Beine wieder auf dem Bett abstützte und sich unter ihrem Mann räkelte.


    „Furianus? Ich… weiß nicht. Er hat… aahhhh… was von seiner Pferdezucht erzählt. Bestimmt…. Mhhmmm… ist seine Frau auch dabei… ganz sicher.“ Das war eine kleine Notlüge, hatte ihr der Flavier doch erzählt, das Claudia Catilina keinerlei Interesse an seiner Zucht hatte. Aber sie konnte sich doch einfach ein wenig dumm stellen. Wenn Ursus hinter her fragen würde, würde sie ihm auch die Wahrheit sagen. Außerdem, was sollte denn schon passieren. Er war ein hochgestellter Senator und sie eine verheiratete Frau… Ttzzz…

  • Ursus konnte wirklich nicht mehr zuhören. Er war völlig umfangen vom Rausch der Sinne, folgte mehr instinktiv denn bewußt ihren kleinen Hinweisen, wie sie es wollte. Was nicht schwer war, da sie ihn hauptsächlich antrieb. Und das deckte sich mit seinem eigenen Wollen. Vielleicht war er ein wenig zu schnelll, doch wenn es so war, ließ Septima ihn davon nichts spüren. Für ihn war es die vollkommene Vereinigung. Das Gemeinsame Erklimmen eines noch nie zuvor erklommenen Gipfels.


    So mußte Septima warten, bis sie ihre Antworten bekam. Ihr Mann mußte unwillkürlich schmunzeln. "Du bist unglaublich, weißt Du das? Hochpolitische Gespräche in solch einem Moment. Der Kaiser entscheidet so etwas. Beziehungsweise im Moment wohl der Praefectus Urbi." Er küßte sie und schaute sie weiter an. Seine Eifersucht war vorerst verflogen. "Seine Frau, ja natürlich, veilleicht freundet ihr euch ja an? Seine Pferdezucht anschauen? Achte doch mal darauf, ob er gerade ein gutes Gespann im Angebot hat. Ich suche für die Factio nach einem neuen Gespann. Für wann ist die Einladung denn? Ich könnte schauen, ob ich mir nicht die Zeit nehmen könnte, Dich zu begleiten." Es war tatsächlich eine sehr spontane Idee und hatte nichts damit zu tun, sie vielleicht überwachen zu wollen. Wobei das ein angenehmer Nebeneffekt wäre.

  • Es war wie immer ein berauschendes Gefühl, als die Welle über ihr herein brach und Septima nur noch laut Titus Namen rief. Sie fühlte sich, als hätte es schon immer so sein sollen. Obwohl sich jedes mal ein ganz bestimmtes Lächeln, ein geflüstertes ‚Ich liebe dich, merk dir das.’ in ihre Gedanken schlich und Septima noch viel lustvoller wurde.


    Nun lagen sie nebeneinander, erschöpft aber glücklich, zumindest musste es für Außenstehende so wirken. Ursus beantwortete ihr eine Frage, über die Septima erst einmal nachdenken musste, da sie nicht mehr wusste, welche sie ihm überhaupt gestellt hatte. Ach ja, es ging um den Posten als Legat. „Der Praefectus Urbi also. Das sind keine besonders guten Voraussetzungen.“ merkte sie kritisch an und drehte sich auf die Seite, um den neben sich liegenden Mann zu betrachten. Es war zu dieser Jahreszeit noch immer recht kühl, aber noch waren beide zu erhitzt von ihrem Liebesspiel, als das sie eine Decke gebraucht hätten. Somit konnte Septima die Umrisse ihres Mannes gut im Licht der Öllampen sehen und sie musste sich eingestehen, dass ihr seine Muskeln durchaus gefielen. Besonders wenn sie deutlich zu sehen waren, weil er sich über ihr abstützte und sie körperlich liebte. Ob es jemals etwas mehr zwischen ihnen geben würde als die rein körperliche Liebe? Ob er etwas mehr für sie empfand als einfach nur… Besitzerstolz? War sie nur sein Spielzeug? Tausend Gedanken jagten in diesem Moment durch ihren Geist, bis Septima durch Ursus Frage und darauf folgenden Vorschlag jäh zurück auf das Thema des Besuchs von Senator Flavius gezogen wurde.


    Ihr Götter, musste er denn unbedingt mit wollen? Septima kannte den Terminkalender von Ursus nicht, so dass sie keinerlei Ahnung hatte, ob er in zwei Tagen Zeit hätte sie zu begleiten oder nicht. Und wieso regte es sie auf, dass er sie begleiten wollte?! Sie wollte sich doch nur für ein nettes Gespräch und ein Abendessen mit dem Flavier treffen, oder? Septima fühlte sich unruhig, konnte ihre eigene Ablehnung gegen ein Treffen mit Furianus UND Ursus nicht verstehen. „Ehm… das Treffen ist in zwei Tagen.“ antwortete sie wahrheitsgemäß und betete innerlich, dass Ursus keine Zeit haben würde. „Sag mal, Factio… heißt das, du bist auch im Wagenrennsport aktiv?“ Das war eine gute Gelegenheit, dass Thema auf etwas anderes zu bringen. „Für welche Factio denn?“ Septima legte reichlich Begeisterung in ihre Stimme, denn bereits auf dem Pferderennen, welches sie mit ihrem Cousin Ahala zusammen besucht hatte, war ihr bewusst geworden, wie begeistert Männer von dieser Art Sport sein konnten.


    „Und was den Praefectus angeht… Wer ist denn dafür zuständig, dass er die Kandidaten für den Posten mitgeteilt bekommt? Und hat man ihm diese schon vorgelegt?“ Wenn ja, dann wüsste Septima gerne, was denn da so lange brauchte, und wenn nicht, dann wollte sie wissen ob es nicht möglich wäre, irgendwie positiv darauf hinarbeiten zu können, dass dem Praefectus Urbi nur ein Name vorgelegt wurde. Immerhin weilte Octavius Macer zur Zeit in Mantua, da er dort sein Tribunat verrichtete. Wenn Ursus nun Legat dort werden würde, könnte sie ihn nach Mantua begleiten und endlich, nach Wochen, ihren Liebsten wieder sehen – und vielleicht auch mehr?

  • Da mußte Ursus ihr wahrhaftig Recht geben. "Nein, keine guten Voraussetzungen", gab er zu, "er kann Patrizier nicht ausstehen. Aber der einzige andere ernstzunehmende Konkurrent ist Decimus Livianus. Er war schon mal Legat der Prima. In Parthien. Und geriet in Gefangenschaft. Nunja, es heißt, der Kaiser ist enttäuscht von ihm, aber Gerüchte sind natürlich unzuverlässig. Ich habe mit Aelius Quarto gesprochen und er wollte direkt mit seinem Bruder darüber sprechen. Über das Ergebnis des Gespräches bin ich noch nicht informiert. Vermutlich ist er noch gar nicht aus Misenum zurück."


    Ursus schaute bedauernd drein. "In zwei Tagen? Das ist ungünstig, schade. Nein, da werde ich nicht können." Er ahnte ja nicht, wie sehr er seiner Frau damit in die Hände spielte. "Ja, natürlich. Ich bin Princeps der Factio Aurata, der Goldenen. Leider waren wir in der letzten Zeit alles andere als siegreich. Aber ich hoffe, das bald ändern zu können. Interessierst Du Dich für Pferderennen? Bist Du Anhängerin einer bestimmten Factio?" Es wäre schon sehr unangenehm, wenn seine Frau eine andere Factio anfeuern würde. Aber er wollte zumindest so fair sein, sie zu fragen.

  • „Ja, dass der Praefectus Urbi nicht gut auf Patrizier zu sprechen ist, dass habe ich auch schon vernommen. Und der Decimus ist immer hin kein Patrizier.“ Doch Ungnade klang schon wieder besser, so dass Septima das Beste für ihren Mann hoffte. Schade aber auch, sie hätte Ursus, und sich selbst, gerne geholfen schneller an diesen Posten zu kommen.


    Septima legte sich wieder auf den Rücken und starrte die Decke über dem Bett an. Wie lange hatte sie nun schon Macer nicht mehr gesehen. Es waren Wochen, wenn nicht sogar schon Monate. Ein Seufzen unterdrückend, riss Septima ihre Gedanken von Macer los und richtete ihre Konzentration wieder auf den Mann neben sich.


    Das Ursus sie nicht zum Besuch der Villa suburbana von Flavius Furianus begleiten konnte, war eine Erleichterung für Septima. Aber wieso wollte sie nicht, dass ihr Mann mit dabei war, wenn sie den Flavier besuchte? ‚Weil ich gerne mal etwas alleine unternehmen möchte.’ gab sie sich sofort selbst die Antwort und ihr Gewissen war beruhigt.


    Die Frage nach dem Rennsport war genau richtig gewesen, wie Septima erfreut feststellte. „Du bist zu deinen Aufgaben in der Schola, denen für die Acta und denen deiner Klienten auch noch Princeps der Aurata?“ Damit hatte er sie nun wirklich überrascht. Septima richtete sich auf, um Ursus besser anschauen zu können. Dann rutschte sie näher zu ihm und kuschelte sich mit ihrem Körper an seinen. Inzwischen war sie mehr als gewollt ausgekühlt und suchte so Wärme. Mit einer Hand auf seiner Brust, dass Kinn darauf gestützt, nuschelte sie mehr. „Ich war bisher nur auf einem Rennen und da haben die Aurata nicht besonders gut ausgeschaut. Ob ich Anhänger einer Factio bin. Mhm…mein Onkel würde es gerne sehen, wenn wir alle für die Veneta wären, und beim letzten Rennen haben Aulus und ich auch im blauen Block gestanden, allerdings… habe ich die Regeln da noch nicht gekannt und weil die Aurata ganz hinten waren… habe ich die angefeuert.“ gab sie kleinlaut zu und studierte Ursus Gesicht. Würde er sie jetzt auslachen?

  • "Nein, das ist er nicht. Und er ist ein erfahrener Kommandant. Ich sagte ja, er ist ein ernstzunehmender Konkurrent. Doch wir werden sehen. Der Praefectus Urbi ist auch manches mal für eine Überraschung gut. Am Ende zaubert er einen seiner Klienten aus dem Ärmel, ob der nun geeignet ist oder nicht." Das hielt Ursus immer noch für das Wahrscheinlichste, wenn tatsächlich der PU entschied. "Ich hoffe auf den Einfluß von Quarto auf seinen Bruder. Du würdest es Dir also wünschen, mich auf diesem Posten zu sehen?" Er fragte ganz unbefangen, denn auch er wollte die Wünsche seiner Frau kennenlernen. Ihre Gedanken und ihre Beweggründe.


    Septima lag auf dem Rücken und Ursus stützte sich auf seinen Ellbogen. Mit der anderen Hand ließ er seine Finger spielerisch über ihre Schulter gleiten. Anscheinend hatte er sie wieder einmal überrascht. Er lachte leise und ließ sich nun seinerseits auf den Rücken zurückfallen. "Ja, das bin ich. Du siehst, ich bin ein vielbeschäftigter Mann. Der Senat hat mich außerdem damit beauftragt, die Bauarbeiten beim Ulpianum zu überwachen und voranzutreiben. Außerdem gehöre ich den Salii Palatini an. Schau, nicht jede dieser Aufgaben fordert mich jeden Tag. Von daher ist es zu schaffen. Wenn ich auch sagen muß, daß ich mir gerade bei der Factio wünschen würde, daß unsere Mitglieder sich stärker einbringen würden."


    Erstaunt blickte Ursus seine Frau an, als sie ihm gestand, die Goldenen angefeuert zu haben. "Du hast mitten im Block der Blauen die Goldenen angefeuert? Ist das wahr? Und Du lebst noch?" Das war sogar eine fast ernst gemeinte Frage. So manche Factioanhänger, gleich welcher Factio, waren mehr als fanantisch. "Dann kann ich also hoffen, in Dir eine Unterstützerin der Factio Aurata zu finden?"

  • Ursus' Worte machten ihr nicht gerade Mut, dass das mit dem Legaten in Mantuna klappen könnte. Septima zog einen leichten Schmollmund. „Also, nach dem anfänglichen Schock, als dieser Beamte in der Eheregistratur davon gesprochen hatte, könnte ich es mir durchaus vorstellen dich auf dem Posten zu sehen.“ Ihre Finger malten dabei Kreise auf Ursus Brust, die sehr zu ihrer Freude, nicht so viele Haare aufwies, wie sein Namensvetter. „Also ja, ich würde es mir für dich wünschen und würde dich schweren Herzens begleiten, denn unser geliebtes Rom zu verlassen würde mir nicht besonders leicht fallen.“ Sie hört auf Kreise zu malen, sondern angelte nach der Decke am Fussende des Bettes. Als sie diese endlich zu packen bekam, zog sie sie über sie beide nach oben und kuschelte sich wieder in Ursus' Armbeuge.


    Die Aufzählung von Ursus Tätigkeiten war noch nicht zu ende, so dass Septima immer größere Augen bekam und sich nun auf der Brust ihres Mannes abstützte um in besser ansehen zu können. „Du bist auch noch ein Salii? Das heißt du kannst besonders gut tanzen und singen?“ Letzteres war mehr im Spaß gesagt, denn nicht immer konnten die Salier wirklich gut singen. Es ging einfach um die Traditionen, welche gerade unter Patriziern weit verbreitet waren.


    „Also ist es die Factio, die dir die meiste Zeit nimmt? Kann ich dir dabei vielleicht irgend wie helfen?“ Septima hatte zwar keine Ahnung was Ursus als Princeps Factionis alles zu tun hatte, aber sie wollte ihm wenigstens zeigen, dass sie ihn unterstützen würde.


    „Jetzt hör aber auf!“ fuhr sie Ursus an und schlug ihm spielerisch auf die flache Brust, als er genauso erschrocken reagierte, wie fast jeder der von ihrem Fehltritt im blauen Block erfuhr. „So schlimm sind die Venetaanhänger gar nicht. Sie haben sehr verständnisvoll reagiert und mir schnell verziehen. Na ja, sie hatten beim Endlauf auch nicht besonders viel zu jubeln. Wobei... mir einfällt... du auch nicht!“ neckte sie ihn und bereitete sich auf eine Kitzelattacke ihres Mannes vor.

  • Dieser Schmollmund war so etwas von süß! Ursus konnte sich kaum sattsehen daran. "Es war ein Schock für Dich? So schlimm? Die Prima zu kommandieren ist eine sehr große Ehre und eine ebenso große Verantwortung. Es ist die einzige in Italia stationierte Legion. Legat der Prima zu sein, ist mit sehr hohem Prestige verbunden. Natürlich würde es meine Ämterlaufbahn ein wenig aufhalten. Aber es würde mir gleichzeitig auch einen Karriereschub geben." Es kribbelte, wo sie mit ihrem Finger über seine Brust fuhr und Kreise malte. "Es ist lieb von Dir, es für mich zu wünschen. Und Du müßtest Rom nicht völlig missen. Es sind zwar ein paar Tage Entfernung, doch nichts spricht dagegen, wenn Du ab und an für einige Zeit nach Rom reisen würdest. Auch ich würde hin und wieder nach Rom kommen. Natürlich muß ich dann darauf achten, das Pomerium nicht zu betreten." Irgendwie war es schön, davon zu träumen. Daran zu glauben, daß es wahr werden könnte, wagte Ursus noch nicht.


    "Jeder Patrizier ist in irgendeiner Sodalität. Ich bin ein Salier, ja. Und ich bin nicht einer der übelsten Tänzer und Sänger, es gibt weit schlechtere als mich." Er grinste breit. "Demnächst findet das Quando Rex Comitavit Fas statt. Da werden wir auch dabei sein und unsere Tänze vorführen. Wenn Du magst, kannst Du ja zuschauen und Dir selbst ein Urteil bilden? Unsere halbe Familie ist dabei, da hast Du auch gleich noch den direkten Vergleich."


    Ursus legte den Kopf ein wenig schief. "Nein, die meiste Zeit beansprucht sie nicht, das kann man wirklich nicht sagen. Aber Hilfe könnte ich auf jeden Fall brauchen. Du willst also wirklich helfen? Verstehst Du was von Pferden? Wenn nicht, dann bist Du bestiimmt die richtige, unsere Fahrer zu besseren Leistungen anzuspornen." Ihren enttäuschten Blick konnte bestimmt niemand ertragen, als würden die Männer versuchen, sie nicht zu enttäuschen. Das konnte wirklich funktionieren!


    "Die Veneta ist unser Erzfeind!", erklärte Ursus temperamentvoll und als sie dann noch ihren Scherz auf seine Kosten machte, mußte sie tatsächlich eine Kitzelattacke ertragen. Lachend fiel er über sie her ...

  • „Die Vorstellung Rom bereits recht bald wieder verlassen zu müssen, die hat mir an dem Posten nicht gefallen, nicht das du mehr Ansehen dadurch erringen kannst.“ erklärte Septima kurz und knapp. Das es zur Zeit einen Herzensgrund gab, weshalb sie bereit war mit nach Mantua zu reisen, dass behielt sie schön für sich und stellte sich im Geiste vor, dass es Octavius Macer war, an den sie sich gerade drückte.


    Das Ursus tatsächlich zu gab, tanzen und singen zu können, verblüffte Septima schon wieder. Diese Nacht war ja voller Überraschungen. „Wer aus der Familie ist denn noch mit unter den Salier? Oh ja, ansehen würde ich mir das sehr gerne.“ Ob es Ursus unsicher machen würde, wenn er sie unter den Zuschauern wusste?


    Ihr Vorschlag, ihm bei der Factio zu helfen, traf sofort auf Zustimmung. Was hatte sie sich da nur eingebrockt?! „Stimmt, mit Pferden kenne ich mich so gut wie gar nicht aus. Da motiviere ich lieber den Auriga. Wie genau stellst du dir das vor?“ fragte sie in neckischem Unterton und strich ihm mit dem Handrücken die Seite vom Oberkörper entlang, bis in die Armbeuge.


    Mit ihrem Kommentar über das schlechte Abschneiden der Aurata beim letzten Rennen, hatte sie Ursus heraus gefordert und versuchte sich nun lachend unter ihm zu behaupten. War der Mann überhaupt irgend wo kitzelig. Septima bemühte sich redlich und wand sich wie ein Fisch auf dem trockenen unter Ursus, dabei lachte sie herzhaft und befreit auf. "Nein.... oh nein.... nicht.... ahhhh...."

  • Das war etwas, was Ursus gut verstehen konnte: Nicht gern Rom fern zu sein. Er selbst empfand dies auch als einzigen großen Nachteil an dem Posten. Zumal er das Zentrum der Stadt gar nicht betreten durfte, solange er das Kommando hatte. Dies bedeutete auch, daß er die Familie nicht besuchen konnte. Nicht in der Villa Aurelia zumindest. "Hättest Du Freude daran, ein eigenes Haus einzurichten? Ich meine, für den Fall, daß das mit dem Kommando eintrifft. Ich benötige dann eine Behausung außerhalb des Pomeriums. Insgesamt ist es sicher keine dumme Idee, so einen Wohnsitz zu schaffen. Wenn ich mir ansehe, wie viele von uns in den Senat streben, dann wird ein solches Haus, das außerhalb des Pomeriums liegt, sicher noch häufiger gebraucht." Er war gespannt darauf, was sie dazu sagen würde. Die meisten Frauen hätten bestimmt Spaß daran. Welche Frau richtete nicht gerne ein? Welche Frau kaufte nicht gerne Möbel und Deko-Nippes?


    "Nun, Orestes, Imbrex und natürlich Corvinus. Avianus ist sogar der Magister der Salii Palatini. Und Cotta hat auch schon gesagt, daß er zu den Palatini möchte. Na, wenn Du zusiehst, geben wir uns natürlich besonders viel Mühe", versprach er vollmundig, ohne zu wissen, wie die anderen das sehen würden.


    Schade, sie bestätigte gerade, daß sie von Pferden nicht viel verstand. Aber sie war eine sehr schöne Frau mit sehr viel Charme. Damit sollte sie auf die Fahrer einigen Einfluß ausüben können, obwohl die es ja gewöhnt waren, von Frauen umschwärmt zu werden. Ihr neckischer Tonfall entging ihm nicht. Vor allem, da ihr Streicheln ihm einen Schauer durch den ganzen Körper jagte. Nein, so sollte sie den Fahrern natürlich nicht einheizen! Da mußte er gleich mal gegenlenken! "Am besten kommst Du oft mit zum Training, zeigst den Fahrern aber ganz und gar die kalte Schulter. Sie werden sich dann darum reißen, Deine Aufmerksamkeit zu erringen. Wenn Du bei schlechten Leistungen Deine Enttäuschung und Deine Verachtung zeigst und ihnen bei guten Leistungen ausnahmsweise ein Lächeln oder gar Applaus schenkst, werden sie sich für Dich die Beine ausreißen!"


    Kitzelig war sie also! Und nicht zu knapp! Ursus wußte das auszunutzen und kitzelte sie nun gründlich aus. Solche frechen Bemerkungen mußten schließlich bestraft werden. Außerdem machte es Spaß. Vor allem, da sie seine kitzligen Stellen noch nicht entdeckt hatte und sich somit gar nicht so recht rächen konnte.

  • Ihre Unterhaltung wurde jäh unterbrochen, als Ursus sich auf sie stürzte und sehr kitzelige Stellen am Körper seiner Frau fand. Nachdem Ursus sie endlich in Ruhe ließ, mußte Septima zunächst tief Luft holen, um sich von den Lachattacken zu erholen und erst einmal ihre Gedanken sammeln um ihm auf seine Fragen antworten zu können. So herzhaft und ausgelassen hatte sie schon lange nicht mehr lachen müssen und obwohl sie sich jetzt fühlte, als ob ein Bauschuttwagen über sie hinweg gefahren wäre, blieb eine tiefe, innere Zufriedenheit zurück, wie sie sie bisher nicht erlebt hatte. An ihn gekuschelt murmelte sie zunächst mehr, als dass sie deutlich sprach auf seine Frage nach dem einrichten eines Hauses.


    „Mhm... Ein eigenes Haus außerhalb des Pomeriums? Sicher kann ich mich um die Einrichtung kümmern, oder besser gesagt, es einrichten lassen.“ Ob ihr das Spaß machen würde, ließ sie zunächst offen. Es konnte auch sehr viel Arbeit bedeuten, wenn Ursus nicht bereits eine eingerichtete Villa erstand, und sie tatsächlich von den Mosaiken an Fussböden und Wänden, bis hin zum letzten Beistelltischchen alles selbst aussuchen sollte. „Ich nehme allerdings an, dass du eher eine bereits eingerichtete Villa finden wirst. Da dürfte es nicht gar so viel Mühe bereiten, die Möbel und Wände deinem und meinem Geschmack anzupassen.“ Im Laufe des Gesprächs war Septimas Stimme deutlicher geworden und sie fuhr wieder mit ihrem Finger über Ursus' Brust und zeichnete diverse Muskelverläufe nach.


    Inzwischen hatte Septima auch ihr eigenes Cubiculum nach ihrem Geschmack herrichten lassen. Das Wandgemälde war weniger provokant gemalt als in ihrem Cubiculum in der Villa Tiberia. Doch hielt sie sich nicht besonders häufig in diesem Zimmer auf, da sie die Nächte für gewöhnlich gemeinsam in Ursus Bett verbrachten. Und bisher hatte sich weder Septima ihrem Mann, noch er sich ihr verweigert.


    „Wann findet denn das Quando Rex Comitavit Fas statt? Und werden dort alle Salier der Familie Aurelius dran teilnehmen?“ Irgend wie hatte Septima arge Probleme sich die Männer der Aurelier tanzend vorzustellen. Über diese Grübeleien vergass sie fast ihr anderes Thema. Die Factio und wie sie, Setpima, bei der Arbeit behilflich sein konnte. Außerdem sorgte die wohlige Entspannung für immer Müdigkeit, sowohl in ihrem Körper als auch in ihrem Geist. „Mhmm... ich werd dir helfen... bloss nicht zu genau hinschauen... mhmm... das kann ich.“ erwiderte sie schon halb schlafend. Die Bewegungen ihrer Hand hörten auf und innerhalb von Sekunden war sie an Ursus Brust eingeschlafen. Sollte sie länger so liegen bleiben, würde das bei Septima zu heftige Kopfschmerzen am nächsten Morgen führen.

  • Ursus stimmte seiner Frau nickend zu. "An einen Neubau hatte ich auch nicht unbedingt gedacht. Ich möchte auch so nahe an die Familienvilla heran, wie es nur geht. Da findet sich ohnehin kein unbebautes Fleckchen. Aber ich bin sicher, auch ein gekauftes Haus muß unserem Geschmack erst angepaßt werden. Das eine oder andere neue Mosaik und vor allem neue Wandgemälde, das wird schon sein müssen. Von den Möbeln ganz zu schweigen. Wollen wir uns dann zusammen auf die Suche nach solch einem Haus machen? Wenn uns gar nichts gefällt, können wir immer noch darüber nachdenken, ein Haus abreißen zu lassen und doch neu zu bauen." So im Detail hatte er noch nicht darüber nachgedacht. Noch war ja auch nicht sicher, ob er je Bedarf an einem Haus außerhalb des Pomeriums haben würde.


    "Übermorgen findet der erste Teil des Festes statt. Und ja, alle aurelischen Salier werden dabei sein. Keiner von uns ist unansehlich oder dick oder ungeschickt. Wenn alle sich im Einklang bewegen, sieht das ziemlich gut aus." Das klang zwar nach Eigenlob, aber es entsprach durchaus der Wahrheit. Die weiteren Worte seiner Frau wurden undeutlich. Ursus lächelte, denn noch während sie sprach, war sie eingeschlafen. Unglaublich, daß sie einmal vor ihm einschlief. Noch eine ganze Weile hielt er sie im Arm und streichelte sie. Dann, als ihm selbst die Augen zufielen, bettete er sie auf ihr Kissen, da er Angst hatte, sie sonst durch eigene Schlafbewegungen unbewußt zu wecken, deckte sie sorgsam zu und kuschelte sich gemütlich an sie, einen Arm um ihre Taille gelegt. So schlief er bald darauf ebenfalls ein...

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