Pavillon | Ein friedliches Frühstück

  • Gemeinsam mit Claudius Felix verließ Livineia die Villa Claudia um sich in Richtung des Pavillons zu bewegen. Gleich als ihr eine leichte Brise ins Gesicht schlug, verzog sie schon wieder leicht das Gesicht. Ja, sie hatte sich frische Luft gewünscht und damit gerechnet, dass es kalt war, aber die Realität sah nun wieder anders aus. Sie fröstelte etwas, klagte aber nicht. Sie wollte keine Schwäche zeigen, nicht einmal dem kleinen Bruder gegenüber. Sie zog unmerklich leicht die Arme weiter in den Stoff zurück. Im Grunde war es gar nicht richtig kalt, es schien sogar ein wenig die Sonne, aber die verwöhnte Livineia fand es grauenhaft. Und wenn es in Germanien noch kälter sein sollte als hier, überlegte sie, würde sie sofort erfrieren. Nein, nein, Germanien musste der sichere Tod sein. "Hach, es ist wirklich schön wieder daheim zu sein. Alleine schon die schöne Aussicht über die Stadt. Viele nennen zwar Achaia zivilisiert, aber für mich wird Rom immer das Beispiel an Humanität und Zivilisation sein. Niemand weiß es so gut zu leben, wie unsere Priviligierten." Damit meinte sie natürlich sich und ihre Familie. Und vielleicht auch einige der anderen patrizischen Familien. Sie lächelte kunstvoll gekünstelt und sog einmal gespielt genießerisch die Luft ein. Furchtbar. Wie konnte Quintus nur auf so eine dämliche Idee kommen! Dass sie diese Idee selbst noch innerhalb der Villa gut fand, war ihr entfallen. Wie alles, was ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen könnte.

  • "Sie wollen im Pavillon frühstücken?" Das brachte Mansuri's Pläne komplett durcheinander.Sie musste sich kümmern, es war keiner da der alles in die Hand nahm. Die Früchte Birnen und Äpfel frisch aufgeschnitten in einer Schale. Eingelegte Früchte in Honig in einer Schüssel. Mansuri, scheuchte die erst mit frischen Decken und Kissen hinauf.Zwei Kohlebecken sollten aufgestellt werden. Teller, Löffel, Spießer,Becher, Servietten wurden in einen Korb gepackt und ab ging es hinauf. Angewärmter Gewürzwein, Wein und nicht zu kaltes Wasser in Krügen nahmen die nächsten zwei. Das Brot war noch warm vom Backen. Datteln und Weintrauben, eingelegtes Gemüse, Käse und Schinken wurde fertig angerichtet. Eine Schar von Sklaven bevölkerte den Pavillon und richtete alles her. Mansuri prüfte, die Decken waren handwarm. Man hatte sie vorher auf heiße Steine gelegt. Der Tisch war vorbereitet. Ein Sklave als Mundschenk eingewiesen. Zwei weitere hatten die Speisen zu reichen." Keine unnötigen Worte. Seit immer aufmerksam und bewegt euch." rief Mansuri ihnen in Erinnerung. Einen Jungen plazierte sie ein Stück vom Pavillon weg. Sollte etwas Fehlen, hatte er es ihr schleunigst mitzuteilen.

  • Einmal nicht aufgepasst, dumm rumgestanden und schon wurde einem wieder was aufgehalst, war ja typisch. Morrigan musste unbedingt an ihrem Timing arbeiten. Nun ja es nütze ja nichts als die olle Feuerschale schnappen, sie zum Pavillon

    Sim-Off:

    seit wann haben wir hier einen Pavillon :D

    schleppen und die zweiten auch noch da hin, dann schnell verduften. Gerade stellte sie die zweite schale ab, als die beiden Herrschaften um die ecke kamen. Ach du ... Morrigans Timing stimmt wirklich nicht.
    Sie schaute sich um in welche Richtung sie sich verdrücken konnte.

  • Was ist denn heute los? Vewundert beobachtete ich wie Morrigan die zwei Feuerschalen durch den Garten trägt. Neugierig folge ich ihr in sicherer Deckung beim zweiten Gang zum Pavillon. Zum wundern bleibt mir keine Zeit, da der jüngste Claudier in Begleitung einer Frau erscheint. Das muss die Herrin von Corona sein. Sicherheitshalber entferne ich mich leise von dem Ort.

  • Schnell überprüfte Morrigan noch, ob wirklich alles an seinem Platz war, notfalls könnte sie ja noch was richten, bevor die Beiden hier eintrafen.
    Nein es schien so, als wäre wirklich alles vorhanden.

  • Zitat

    Original von Claudia Livineia
    Gemeinsam mit Claudius Felix verließ Livineia die Villa Claudia um sich in Richtung des Pavillons zu bewegen. Gleich als ihr eine leichte Brise ins Gesicht schlug, verzog sie schon wieder leicht das Gesicht. Ja, sie hatte sich frische Luft gewünscht und damit gerechnet, dass es kalt war, aber die Realität sah nun wieder anders aus. Sie fröstelte etwas, klagte aber nicht. Sie wollte keine Schwäche zeigen, nicht einmal dem kleinen Bruder gegenüber. Sie zog unmerklich leicht die Arme weiter in den Stoff zurück. Im Grunde war es gar nicht richtig kalt, es schien sogar ein wenig die Sonne, aber die verwöhnte Livineia fand es grauenhaft. Und wenn es in Germanien noch kälter sein sollte als hier, überlegte sie, würde sie sofort erfrieren. Nein, nein, Germanien musste der sichere Tod sein. "Hach, es ist wirklich schön wieder daheim zu sein. Alleine schon die schöne Aussicht über die Stadt. Viele nennen zwar Achaia zivilisiert, aber für mich wird Rom immer das Beispiel an Humanität und Zivilisation sein. Niemand weiß es so gut zu leben, wie unsere Priviligierten." Damit meinte sie natürlich sich und ihre Familie. Und vielleicht auch einige der anderen patrizischen Familien. Sie lächelte kunstvoll gekünstelt und sog einmal gespielt genießerisch die Luft ein. Furchtbar. Wie konnte Quintus nur auf so eine dämliche Idee kommen! Dass sie diese Idee selbst noch innerhalb der Villa gut fand, war ihr entfallen. Wie alles, was ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen könnte.


    Quintus musste schmunzeln.Da merkte man wieder das sie verwandt waren,auch für ihn gab es keine schönere oder zivilisiertere Stadt als Rom.


    "Da hast Du wohl Recht.Es gibt wahrlich keinen Ort der sich mit Rom messen kann,und Priviligierte können es wahrlich nirgendwo besser haben. Nur die Zeit ist auch hier im Wandel. Unserer Familie "


    hier sprach er die Definition der idealen und bestmöglichen Priviligierten aus seiner und der Sicht seiner Schwester direkt aus


    "könnte es aber gewiss noch besser gehen. Mit Sicherheit,und dies ist bei den Göttern nichts gegen unseren ehrwürdigen Kaiser..."


    Quintus schmunzelte...


    "ging es dem Imperium unter der Führung unserer Familie besser als zu dieser Zeit.Der Pax Deorum ist im Moment nicht hergestellt.Hat es so etwas jemals unter unserer Führung gegeben?."


    Quintus war natürlich klar das es das auch zu claudischer Herrschaftszeit gegeben hatte,aber als Claudier sah man das nun einmal ein wenig anders.....

  • Linos tat Recht daran, in Deckung zu bleiben, während Livineia sich an der Seite von Quintus allmählich dem Pavillon näherte. Sie lauschte interessiert den Ausführungen ihres kleinen Bruders, die wieder einmal ganz ihrer Meinung entsprachen. Für sie waren Diskussionen nicht interessant, denn dort wurden zwei Meinungen vertreten. Ihr war es um ein Vielfaches lieber, wenn man einfach ihre Meinung unterstrich, ihr zustimme und man sich einig war. Die fehlende Debatte tat ihrem Kopf gut. Und wenn sie in einer Diskussion tatsächlich einmal den Kürzeren zog, verlor sie umso mehr das Interesse an einer solchen und wurde sauer. Sie hasste es, in irgendeiner Disziplin schlechter zu sein, die sie sich zutraute. Sport und Kampf und solche Dinge gehörten nicht in ihr Interessensfeld - aber Intelligent sein, das wollte sie durchaus. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig war, denn sie würde ienes Tages auch ohne Grips gut untergebracht sein. Aber als dumm gelten? Nein, das wollte sie auf keinen Fall. Aber so fühlte sie sich nach jeder verlorenen Debatte und der Person, die sie schlug, trug sie dies auf ewig nach. Auf ewig sei in diesem Falle als 'Bis zur nächsten Aufmerksamkeit in Form eines teuren Geschenkes' definiert. Je teurer diese Aufmerksamkeit war, desto kürzer war diese Ewigkeit. "Das steht doch vollkommen außer Frage, mein lieber Bruder!" unterstützte sie ihn augenblicklich und fügte an: "Aber in den heutigen Zeiten darf man seine Meinung ja nicht einmal offen kundgeben, ohne ernsthafte Probleme zu bekommen..." Sie ließ ein theatralisches Seufzen vernehmen, als sie um einen Busch bogen, der kurz vor dem Pavillon stand. Den Jungen hatte Livineia nicht registriert, der für ihre Wünsche zuständig sein sollte. Wohl aber diese schwarzhaarige Sklavin, von der sie in ein paar Tagen vermutlich sogar wissen würde, dass sie eine sehr gute Kämpferin war. Widerlich. Aber in diesem Moment wusste Livineia lediglich, dass Morrigan irgendwie die Ästhetik des Pavillons störte.
    Mit klarer, deutlicher Stimme - und mit all jener Missgunst, die sie verspürte, als sie das gemütliche Haus für dieses kalte Wetter verlassen hatte - sprach sie Morrigan an. "Sklavin, verschwinde aus meinem Sichtfeld. Ich will dich nur sehen und hören, wenn ich dich rufe. Dann aber auch sofort." wies Livineia Morrigan an. Ihre Augen funkelten kalt, ehe sie ihren Blick wieder auf die Sitzecke richtete.
    Dann richtete sie sich wieder ihrem Bruder zu, während sie sich niederließ. "Natürlich hat es das niemals unter der Herrschaft unserer Familie gegeben. Auch diesen Sittenverfall nicht. Unter der claudischen Herrschaft wäre es auch niemals zu so einem pöbelnden, plebejischen Stellvertreter gekommen, von dem wir in dem Gasthaus gehört haben. Das muss man sich nur einmal vorstellen! So ein übelriechender Plebejer agiert für den Kaiser. Er muss nicht bei Sinnen sein..." konstatierte Livineia und schüttelte den Kopf, während sie sich in die Decke kuschelte.

  • Morrigan blickte die junge Claudia direkt an. Oh ja Corona hatte recht ein eingebildetes, launisches Etwas. Die spielte sich auf als sei sie Gott persönlich. Hielt sich für was Besseres und das obwohl sie in ihrem Leben nie was geleistete hatte. Das schwerste was die wohl jeden tag machte war ihren faulen trägen Körper vom Lager zu wuchten. Obwohl Morrigan sich fast sicher war, das sie selbst dafür die arme Corona holte.
    Ein wunder, dass sie es schaffte überhaupt ohne fremde Hilfe ein Bein vor das andere zu setzen.
    Morrigan ging ohne ein Wort, sie hatte eh nicht vorgehabt hier zu bleiben. Sie hatte nur sicher gehen wollen, dass alles an seinem Platz ist, damit Mansuri keinen Ärger bekam.
    Mit hocherhobenem Haupt und einem Blick, der all ihre Verachtung ausdrückte, ging sie an der Claudia vorbei und verschwand in Richtung Villa.
    Bei dem Sklaven der für die Bedienung zuständig war blieb sie noch kurz stehen.
    “Pass bloß auf, die Zicke ist mal wieder prächtig gelaunt. Ich verdufte in die Ställe, die Stuten da kann man händeln, aber die Zicke dort... Naja viel Spaß wünsch ich dir. Fals jemand fragt ich bin erst im Ludus, dann in den Ställen.” Morrigan klopfte dem armen Sklaven auf die Schulter und verschwand dann endgültig.

  • Claudia war beinahe entsetzt als sie Morrigans Reaktion gewahr wurde. Zwar konnte sie natürlich - zu Morrigans großem Glück - keine Gedanken lesen, doch alleine schon die Tatsache, dass Morrigan nicht demütig den Blick senkte, lockerte eine ungeheure Welle Wut in der jungen Patrizierin. Jeder hatte vor ihr zu kriechen, jeder verdammte, dreckige Sklave der es wagte, die gleiche Luft wie sie zu atmen. Und wenn er ihr nicht für jeden Atemzug durch gutes Benehmen seine Dankbarkeit ausdrückte, wurde sie zornig. Sie konnte diesen undankbaren, elenden Geschöpfen jede Freude am Leben nehmen, sie zurechtweisen, einsperren, ihnen jedes Sonnelicht entziehen. Sie konnte dafür sorgen, dass sie nicht mehr atmeten. Wenn sie es wollte, dann konnte sie auch dafür sorgen, dass ein Sklave tagelang an einem Strick an einer Wand hing. Sie sog einmal tief die Luft ein, als sie Morrigans Rücken sah. Sie war so wütend, dass sie sogar ihre perfekte Selbstkontrolle für einen Moment verlor und sich leichte Zornesflecken auf den hübschen Wangen abzeichneten. Morrigan hatte keinen Ton gesagt, sie hätte ihre Anweisungen demütig bestätigen müssen. Aber anstatt dessen provozierte dieses elende Sklavenstück auch noch durch eine stolze Haltung. Und gerade weil dieses barbarische Mädchen, nein, dieser barbarische Gegenstand provzieren wollte, verschob sie die Bestrafung auf einen anderen, späteren Zeitpunkt. Ihr würde schon noch etwas Gutes einfallen. Es gab nur einen Menschen der verächtlich dreinschauen durfte - und das war sie selbst. Keine Sklavin. Aber sie sah wiede rschweigend zu Felix.

  • Quintus musste Schlucken.Er wusste nicht was gefährlicher war,über den Kaiser und dessen Herrschaft zu lästern oder über disen plebeischen Mistkerl von Praefectus Urbi.Er würde sie wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken töten lassen,sollte er von diesem Gespräch erfahren....Er dieser dreckige Plebeier der mehr Macht hatte als jedes einzelne Mitglied der zur Herrschaft geschaffenen Familie der Claudier.Während er dies dachte ließ er sich auf eine der im Pavillon stehenden Klinen nieder und nahm sich ein paar der soeben aufgetischten Weintrauben.


    "Sprich nicht vom Praefectus Urbi ,Schwester.Wir wissen von welcher Art und von welchem Stand er ist.Dieser Mann ist es nicht wert,das wir ihm auch nur ansatzweise unsere Aufmerksamkeit schenken.Auch mir missfällt es welche Positionen dieser unfähige Mann ohne einen einzigen bedeutsamen Vorfahren ausfüllen darf.Aber auch hieran kann man erkennen,wie ungeeignet unser "ehrenwerter und geliebter" Kaiser für ebenjenes Amt ist.Er wendet sich dem Pöbel und nicht dem Adel zu.Wir,die wir von den Göttern als Herrscher und Führer des hirnlosen und nach Führung schreienden Volkes geschaffen worden sind,müssen uns Dank der "Weisheit" unseres Imperators dem Urteil eines Mannes beugen,der von Natur aus unter uns steht.Das kann nicht im Sinne der Götter sein und mit Sicherheit werden sie ihn mit der Zeit seines Postens entheben und "

    Quintus schmunzelte


    "geeignete und von Iuppiter dazu berufene Männer aus bedeutenden,patrizischen Familien an seiner Statt einsetzten.Und wer weiß...Vielleicht sind die Götter ja sogar so erbost darüber,dass sie auch den Kaiser seines Postens entheben und würdigere und zur Führung Roms geborene Männer als Imperator Roms einsetzten."


    Der junge Claudier war sich sicher,dass seine Schwester verstehen würde,aus welcher Familie eben diese zur Führung geborenen Männer kommen sollten.

  • Die junge Claudia machte sich nicht viel aus Angst. Sie hatte eine spitze Zunge. Sie konnte diese zwar hervorragend kontrollieren, aber Furcht kannte sie nicht. Sie zügelte sich, wenn sie Respekt hatte und wenn es ihr helfen konnte, mehr Einfluss zu gewinnen. Wenn sie aber nur aus Angst schweigen sollte, redete sie lieber. Sie war ein gut gemischtes Paradoxum, mal höflich zurückhaltend, mal unhöflich fordernd. Manch einer mochte ihre vorschnelle Art sogar als mutig und ehrlich betrachten - aber sie war einfach nur vorlaut. Ihre spitze Zunge hatte nichts von den Eigenschaften einer jungen, selbstbewussten Frau, die mit einem Lächeln sprach. Sie war jung, selbstbewusst - aber sie lächelte nicht wenn sie ihre Meinung kundtat. Lediglich wenn sie sich schlängelnd auf Komplimente stützte konnte ihr Lächeln vor Süße mehr tropfen als frische Honigwaben.
    Livineia machte eine wegwerfende Handbewegung als Quntus vom Praefectus Urbi sprach. Nur, um zu unterstreichen, wie wenig Hochachtung sie vor diesem mächtigen Manne hatte. "Unser werter Kaiser scheint kein Rückgrat zu haben. Seit sein Vater verstarb habe ich nichts, aber auch wirklich gar nichts Großes von ihm vernommen. Gegen seinen Vater möchte ich nicht unbedingt wettern, er regierte wenigstens mit bestimmter Hand. Aber er wusste auch, wo sein Platz ist." schilderte sie ehe sie mit etwas gedämpfter Stimme fortfuhr, wie man es bei Tratsch eben zu tun pflegte: "Aber der Kaiser ist ja auch nur adoptiert, er ist kein Patrizier. Vielleicht fehlt ihm einfach das edle Blut, um zu sehen, welchen Fehler er mit diesem Plebejer beging." Sie nickte. Das musste es einfach sein, allein hieran erkannte man schnell, wer die fähigen Herrscher waren. Konsequenz, Mut, Traditionsbewusstsein und Pietät sollte ein Herrscher ihrer Meinung nach ausüben. Angst sollte das Volk manchmal haben, aber vor Allem Respekt. Aber wie sollte man Respekt vor einem Menschen haben, den man praktisch nie sah, nichts von ihm hörte? Darum waren Patrizier einfach prädestiniert zu Herrschen, sie kannten die Öffentlichkeit.
    Livineia griff zu dem getrockneten Obst und begann mit leicht gespreizten Fingern zu essen, bedacht, sich nicht zu sehr mit der klebrigen Süße einzusauen. Hach, das Leben konnte schon schön sein, wenn es nicht gerade im Winter unter freiem Himmel stattfand. "Über das Tun und Denken der Götter zu urteilen steht uns nicht zu, Quintus. Ich bin mir sicher, sie tun das Richtige. Und wenn sie Rom auf diesem Wege nur zeigen wollen, dass es so vor die Hunde geht. Dass es starke Persönlichkeiten braucht. Wer weiß, vielleicht spreche ich ja sogar mit einem geborenen Führer." meinte sie mit einem munteren Blitzen in den Augen. Sie spaßte - das kam selten genug vor.

  • Irgendwann überkam mich doch die Neugierde und spähte durch die Büsche.
    Die beiden jungen Claudier saßen noch immer dort und unterhielten sich.
    Zu gerne hätte ich gewusst was sie so lange zu bereden hatten.
    Vielleicht sollte ich mich leise heran pirschen?
    War es ihr Alter was mich magisch anzog oder waren es die Personen.
    Da war zu einem der hübsche junge Mann und zum anderen die Herrin von Corona, von der man nicht so viel gutes hörte.

  • Eine Hand legte sich auf die Schulter von Linos. Dies musste vollkommen überraschend für den Wachstafelschreiber sein, wie er von einigen Sklaven genannt wurde. Oder war es doch anders? Na, auf jeden Fall die Überraschung musste schlichtweg gegeben sein, denn Corona hatte sich vollkommen lautlos angeschlichen. Sie hatte es eigentlich nicht einmal darauf angelegt, von Linos ungehört zu bleiben, vielmehr wollte sie es vermeiden, von Livineia oder Felix gesichtet zu werden.
    Besagte Hand landete aber wenigstens sehr langsam und behutsam, fast wie eine Geisterhand, auf der Schulter von Linos. Leise, sehr leise flüsterte sie: "Nicht erschrecken. Komm..." sagte sie und versuchte ihn vorsichtig, ein wenig fortzuziehen. Ihre zarten Züge wirkten besorgt und vorwurfsvoll, hatte er sich doch, aus ihrer Sicht, in eine gewisse Gefahr begeben. Das würde sie aber erst später erklären, wenn sie einen gewissen Abstand zu den Herrschaften gewonnen hatten.

  • Vor Schreck wäre ich doch fast, als sich eine Hand auf meine Schulter legte, nach vorne in die Büsche gefallen. Doch diese Stimme lähmte mich auf wunderbare Weise. Willig lies ich mich wegziehen, darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Verwundert und zunächst sprachlos über ihr plötzliches Erscheinen ging ich einige Schritte mit. Ich drehte mich dann zu Corona um und betrachtete ihren Gesichtsausdruck. Errötend glaubte ich zu erkennen, dass sie sich Sorgen um mich machte. Ich riss mich zusammen und flüsterte ihr zu: „Komm mit ich weiß wo wir ungestört reden können“ Mein Herz hämmerte wie wild. Hoffentlich würde sie mir folgen. Ich wollte sie zu meinem geheimen Platz führen, den ich bisher noch mit niemanden teilte. Dort konnte ich, wenn ich dazu überhaupt fähig war, denn bisher war mein Umgang mit Frauen recht oberflächlich gewesen, endlich ungestört mit ihr reden.

  • Corona fühlte sich, als würde sie in Watte gepackt sein, so sehr lähmte sie diese Situation. Für einen Moment hatte sie geglaubt, dass Linos nach vorne fallen würde. In diesem Moment hatte sie nur noch das Hämmern ihrer Schläfen und ihres Herzens gehört. Als die beiden sich dann jedoch ein wenig entfernt hatten, entspannte sich Corona wieder zunehmend. Mit jedem Schritt wurden ihre inneren Geräusche leiser. Mit jedem Leiserwerden dieser Geräusche ihr Zustand wieder nüchterner. Als er sie zum Folgen aufforderte, nickte sie. Hauptsache weg von hier. Und da sie in diesem Moment ohnehin keiner wichtigen Aufgabe nachgegangen war, konnte sie ebenso gut Linos folgen.
    Auf leisen Sohlen schlich sie also hinter Linos hinterher, immer noch ein wenig aufgewühlt, aber schon deutlich ruhiger als noch vor einigen Momenten. Corona hingegen hatte allerdings schon Erfahrungen mit Männern gemacht und diese waren eben nicht die Besten gewesen. Aber wie sollte es bei einer für Achaia doch recht exotischen und dazu hübschen Sklavin auch anders sein. Dafür allerdings blendete sie ziemlich schnell aus, wenn ein Mann Interesse an ihr hegte, so auch bei Linos - bei dem sie es ohnehin nicht vermutet hätte. "Wohin gehen wir?" sagte sie, noch immer gedämpft, aber nicht flüsternd, nachdem sie ein wenig Abstand gewonnen hatten.

  • Was soll ich nur mit ihr reden? Reden muss ich aber sonst ist sie schnell weg.
    Mein Herz klopfte immer wilder und meine Hände wurden ganz feucht.
    Das war ein Zustand den ich noch nie erfahren hatte.
    Mit diesen und ähnlichen Gedanken beschäftigt ging ich voraus.
    Aus diesem Grunde hörte ich ihre Worte auch nur wie aus weiter Ferne. Sorgenvoll schaute ich mich um und atmete erleichtert auf. Sie war noch da. “Zu meinem stillen Winkel“, flüsterte ich, obwohl dies mittlerweile wirklich nicht mehr nötig war.
    Dann traf es mich wie ein Blitz, was wenn sie jetzt voller Schrecken entfliehen oder gar schreien würde. Ich wollte sie doc nur in meiner Nähe wissen und mit ihr reden.
    „Ich,…ich möchte mich nur in Ruhe alleine mit dir unterhalten“, kam es dann wie ich dachte fast ängstlich aus meinem Munde.
    „So da wären wir mein geheimer Platz, zu dem ich mich zurück ziehe wenn ich nachdenken möchte."

  • Hatte seine Schwester gerade versucht zu spaßen oder meinte sie das ernst?Auch wenn der junge Claudier wahrscheinlich einer der besten und einzigen war,der es vermocht Livinieas wahre Gefühle zu erkennen,gelang ihm dies trotz ihres meistens grandiosen Spiel von Mimik und Gestik nicht allzu häufig.Sich nicht im klaren was genau sie nun meinte hielt er zunächst inne,und versuchte dann darauf zu antworten ohne eine direkte Antowrt zu geben.


    "Wer weiß,Schwester.Wie Du richtig gesagt hast liegt alles im ermessen der Götter, und dass diese den Patriziern deutlich wohlgesonnener als den Plebejern sind,weiß seit Jahrhunderten jeder."


    Dann stoppte Quintus kurz.Er meinte 2 Menschen murmeln zu hören und sah sich um.Hinter ihnen,bei einem Busch, standen 2 Sklaven.Die eine kannte er,sie war Livineas Privatsklavin Corona,den anderen,offensichtlich ein Grieche,hatte er schon einmal bei seiner Ankunft im Atrium gesehen.
    Da seine Schwester den Sklaven Anweisung gegeben hatte sie in Ruhe zu lassen,bekäme sie wahrscheinlich einen Anfall,wenn sie die beiden sehen würde.Sich nicht sicher ob die beiden seine Blicke bemerkt hatten, überlegte Quintus wie er seine Schwester davon abhalten konnte,die beiden anzuschreien und so die Stimmung zu zerstören.Das erledigte sich jedoch von selbst,da die Sklaven unmittelbar später ohne erneute Aufforderung von alleine weggingen.Dann wandte er sich wieder seiner Schwester zu als ob nichts gewesen war und nahm sich ein Stück Brot und einen Apfel.

  • Ihr Blick sprach sehr dafür, dass ihre Worte ernst waren, zumindest bis sie seinen nahezu ungläubigen Blick realisierte. Dann huschte ein leichter Schalk in ihre Augen. Oh wie diplomatisch ihr Bruder wieder war, aber irgendwie war er damit auch im Recht. Heute musste man ein wenig aufpassen, da konnten vermutlich sogar unbedachte Zweideutigkeiten, die gar nichts mit Verrat zu tun hatten, schlecht rüberkommen. Man musste schließlich nichts provozieren und bevor jemand von ihrer beider Gespräch etwas vernahm, würde sie dies auch lieber wieder auf ein harmloseres Maß herabsenken. Sie wusste nicht, ob man dem Vescularier etwas zutrauen konnte - aber man musste hierbei ja kein unnötig großes Risiko eingehen, wie Felix schon andeutete. "Natürlich ist das so. Und ich bin stolz zu der größten Familie zu gehören, die Rom je gesehen hat." Dass sie damit nicht die zählbare Größe meinte, war vermutlich beiden bwusst. Zumindest ging sie davon aus.
    Dass sie beide bereits belauscht worden waren - davon hatte Livineia zum sehr großen Glück der beiden gar nichts mitbekommen. Zu sehr war sie auf sich, ihren Bruder, auf sich, ihr Worte und auf sich fixiert. Lediglich als er für eine längere Zeit immer wieder an ihr vorbei linste, runzelte sie etwas die Stirn und drehte sich schließlich um. Da war nichts. Etwas zweifelnd sah sie wieder zu ihrem Bruder. "Was ist denn los? Du wirkst so abgelenkt." fragte sie ihn etwas ungeduldig, während sie nach einem Stück Honigbrot griff - dem letzten Teil ihrer heutigen Mahlzeit. Sie wollte nicht zu dick werden.

  • Quintus biss in den Apfel und begann dann langsam zu antworten.Auch wenn ihm die Sklaven eigentlich egal seien sollten und es ihn nicht scheren sollte,wenn Livinea sie anschreien würde,war dem dennoch nicht so.Er wollte ihnen,vor allem aber der noch guten Stimmung beim Frühstück die sich,sollte seine Schwester den Ungehorsam der Sklaven feststellen, garantiert ändern würde, einen Gefallen tun und sagte so beiläufig und ein wenig an der Wahrheit herumändernd


    "Nur 2 Eichhörnchen die sich um irgendetwas Essbares streiten,Schwester.Man könnte glatt meinen, es wären Leute aus dem Pöbel,die sich um eine Herumliegende Münze zanken."


    fügte er noch ein wenig selbst belustigt hinzu und widmete sich dann wieder seinem Apfel.

  • Livineia hob etwas verwundert eine ihrer Augenbrauen, ganz wie es bei der jungen Claudia üblich war. Irgendetwas sagte ihr, dass seine Worte nicht ganz der Wahrheit entsprachen. Andererseits konnte sie sich aber auch nicht vorstellen, warum er schwindeln sollte. Sie ließ ein leises Schnauben hören und griff dann nach dem Wasser um noch einen großzügigen Zug zu tätigen - das Brot wollte schließlich heruntergespült werden. "Der Pöbel ist ja auch nichts besser als diese kleinen, stinkenden Tiere." Livineia mochte keine Tiere. Sie trugen Krankheiten mit sich herum und rochen meistens fürchterlich unangenehm. So praktisch Tiere manchmal auch sein konnten - dass diese häufig als Luxusgut betrachtet wurden, konnte sie nicht verstehen.
    Als auch ihr Bruder das Speisen beendigte, erhob sie sich. Sie hatte genug von diesem Wetter, es war Winter und es war kalt. "Entschuldige, Bruder, aber ich werde mich nun einem schönen Bad widmen. Mir ist kalt. Wir sehen uns ja heute Abend!" Sie hauchte ihm einen ihrer seltenen Livineia-Küsse auf die Wange. Ihr Bruder war der einzige, regelmäßige Empfänger dieser Küsse. Dann entschwand sie.


    Sim-Off:

    Ich beende das Mal, weil wir mit zwei Monaten Rückstand weit hinten liegen :) Wenn du wieder mehr Zeit hast, starten wir ein neues Thema!

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