Triclinum | Ein Essen und ein Kennenlernen

  • Axilla war aufgeregt. Nicht, dass sie Angst hatte vor dem, was passieren würde. Das ganz sicher nicht. Sie kannte Imperiosus ja schon ziemlich lange, und sie für sich würde sogar sagen, sie kannte ihn ziemlich gut. Er war immer nett zu ihr gewesen, und Axilla hatte nicht den kleinsten Grund, anzunehmen, er würde sie nicht mögen. Und genausowenig hatte sie einen Grund, anzunehmen, Seneca könne Imperiosus nicht mögen.
    Aber: Es blieb trotzdem das Kennenlernen ihres nächsten männlichen Verwandten mit dem Mann, den sie wohl heiraten sollte. Auch wenn der davon nichts wusste (was das nächste Bauchschmerzthema war). Und wenn die beiden sich jetzt doch nicht leiden konnten? Oder wenn sie was blödes anstellte, und Imperiosus dann nicht wollte? Oder, wenn Salinator es ihm schon gesagt hatte, und sie sich dann gerade zum Affen machte? Oder wenn Salinator es ihm nicht gesagt hatte, und sie sich dadurch zum Affen machte? Irgendwie hatte Axilla das stetig wachsende Gefühl, dass sie es eigentlich gar nicht richtig machen konnte. Und darüber, warum Salinator durchaus von der Idee, Axilla würde Imperiosus heiraten, so angetan war, wollte sie auch lieber gar nicht nachdenken. Oder darüber, was die Decimi darüber denken würden, ganz zu schweigen von der restlichen römischen Gesellschaft. Warum war Politik nur so verflixt schwierig?
    Axilla konnte ihren Vater nun noch mehr verstehen, warum dieser bei der Legio gedient hatte und nicht den Weg der Politik gegangen war. Soldatendasein war einfach. Es gab die Bösen und die Guten, klare Linien, und man wusste genau, wieso der andere der Feind war. Einfache Aufgabe, einfache Lösung. In der Politik war jeder Freund und Feind gleichermaßen, mal mehr und mal weniger, und Axilla hatte keine Ahnung, was jetzt wieso zu welchem Ergebnis führen würde.


    Aber zunächst einmal galt es einen Gast zu empfangen, und dafür hatte sie sich heute fein gemacht. Sie trug ein grünes Kleid aus dünnem Stoff, eines von jenen aus Ägypten und wenn sie sich richtig erinnerte, dasselbe das sie damals bei dem Essen mit Imperiosus getragen hatte. Nur diesmal trug sie anderen Schmuck, und hatte sich weit mehr Mühe für ihre Frisur gegeben. Mit wenigen Nadeln war ihr Haar filigran hochgesteckt, um in feinen Korkenzieherlöckchen wieder in den Nacken zu fallen Dazwischen war ganz feiner Goldschmuck in Form von Halbmonden gesteckt, und wenn sie den Kopf bewegte, klingelte es manchmal ganz leicht, wenn diese aufeinandertrafen. Sie hatte sich sogar ein ganz klein wenig geschminkt, aber nicht sehr. Sie fand immer, das sah dann angemalt aus, aber angeblich gefiel das den Männern ja. Und sie wollte gefallen.


    Als ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Gast eingetroffen war, nahm die Aufregung dann noch einmal zu. Mit klopfendem Herzen betrat Axilla das Atrium, wo sie auch gleich Imperiosus entdeckte. So fein, wie er sich gemacht hatte, war er auch kaum zu übersehen.
    “Imperiosus! Es ist schön, dass du kommen konntest.“ Sie war sich etwas unsicher, ob es wohl angebracht war, ihn zur Begrüßung zu umarmen oder ihm ein Küsschen wie unter Freunden auf die Wange zu geben oder vielleicht doch nicht, und etwas unschlüssig blieb sie so direkt vor ihm mit schüchternem Grinsen stehen.
    “Ich hab im Triclinum alles schon vorbereiten lassen für das Essen heute. Ich hoffe, du magst es. Mein Vetter Aulus Seneca wird auch noch dazukommen. Ich hab ihm schon erzählt, wie du mich damals von Ägypten mit nach Rom genommen hast. Aber auf dem Weg dahin, erzähl einmal, was ich so alles bei dir verpasst habe. Seit Archias Beerdigung hab ich dich glaub ich nicht mehr gesehen.“ Jetzt aber hakte sich Axilla doch recht zielstrebig ein und wies auch in die Richtung, wo das Triclinum lag, damit Imperiosus wusste, wo er lang musste.

  • Natürlich hatte ich wie beim letzten Essen das die Iunier für mich arrangiert hatten, damals noch in Aegyptus, ein Gastgeschenk mitgebracht, wenngleich auch diesmal etwas komplett anderes, schließlich hatte ich bisher angenommen das außer mir noch einige andere Gäste zugegen sein würden ... doch neben dieser nahezu bedeutungslosen Überraschung, kam ich nicht umhin wiedereinmal festzustellen das Axilla eine wirklich wunderschöne junge Frau war, während sie das Bett mit Archias geteilt hatte war dieser Fakt für mich zur Nebensache geworden doch nun wo sie wieder .. "verfügbar" war (ich schämte mich selbst für diese rücksichtslose Wortwahl meiner Gedanken) rückte auch dieser Fakt wieder in den Vordergrund ...


    Doch gerade als ich sie ebenfalls begrüßen und sie schließlich doch noch freundschaftlich umarmen wollte, begann sie plötzlich von ihrem Vetter zu erzählen und das sie ihm bereits von mir erzählt habe ... wäre ich eine menschenähnliche Spinne gewesen, hätte nun wohl mein Spinnensinn Alarm geschlagen und ich wäre zur nächsten Tür herausgestürzt ... so hingegen stellte ich nur ein mulmiges Gefühl in der Magengegend fest und interpretierte dieses als Hunger, dem man wohl am besten mit einem Mahl begegnete. Also lies ich mich von Axilla in Richtung Triclinum mitnehmen während ich ihr voller stolz meine bisherigen Errungeschaften aufzählte ...


    "Hmm .. wo soll ich anfangen? Nun ich bin auf Wunsch des Praefectus Urbi zur Flotte versetzt worden und bin nun Tribunus Classis der Classis in Misenum, allerdings hatten die da einiges an Führungsqualitäten zu vermissen und zudem auch noch ihren eigentlichen Kommandanten. Tja und nun muss ich den Suchen und gleichzeitig die Classis wieder auf Vordermann bringen, weshalb ich ständig unterwegs bin, wirklich ärgerlich ... hmm rieche ich da Hühnchen?"


    Prompt errinnerte ich mich an das köstliche Hühnchen das mir die beiden iunischen Damen in Alexandria aufgetischt hatten ... wie es wohl um Alexandria stand zur Zeit? vielleicht war diese Urgulania ja noch dort und vielleicht wusste Axilla ja etwas von ihr ...

  • “Nicht ganz. Es gibt gefüllte Täubchen und gegrillte Lerchen. Dazu Pastinaken und Winterlauch, Asparagus, und als Nachspeise in Wein und Honig geschwenktes Trockenobst. Oder so. Die Köchin hat ein wenig ein Geheimnis daraus gemacht, meinte etwas von Spezialrezept.“ Axilla lachte ganz leicht und rückte ganz kurz charmant ein Stückchen im Laufen näher.
    Eigentlich hätte sie opulenter auftischen wollen. Aber es war gerade beginnender Frühling, so viele Sachen gab es nicht auf dem Markt. Das meiste war altes Wintergemüse, die Sorten des Frühjahrs waren noch nicht ganz reif. Einzig der Spargel, den die Köchin nach eigenen Worten für eine 'Unsumme, die mit Wucher noch schön beschrieben ist' aufgetrieben hatte, war ein echter Beweis des hereinbrechenden Frühjahrs. Das, und die Lerchen, die im Moment wieder in Schwärmen weiter Richtung Norden in ihr Sommerlager zogen und in Italia nur Zwischenhalt machten.
    “Eigentlich wollte ich ja dasselbe machen wie damals in Alexandria, aber die Gewürze sind hier einfach nicht zu bekommen. Und glaub mir, ich hab's wirklich versucht! Ich muss wohl doch meinen Verwalter in Ägypten noch bestechen, er soll mir ein paar kleine Amphoren voll mit Pfeffer und diesen ganzen scharfen Pulvern schicken.“


    Axilla war aufgeregt. Und wie immer, wenn sie aufgeregt war, plapperte sie einfach, völlig ohne Punkt und Komma, und versuchte so ihre Unsicherheit zu überspielen. Mittlerweile waren sie auch im Triclinum angekommen, das für den Gast fein hergerichtet worden war. Alles war blitzeblank, die Kissen auf den Klinen sogar extra neu gestopft worden und der Tisch mit feinem Öl solange poliert worden, bis das alte Holz dunkel und edel glänzte. Und viele fleißige Hände hatten sich mühe gegeben, das bisschen Frühling von draußen in Form von Blumen hereinzubringen, ohne dass es überladen wirkte.
    “Setz dich bitte. Willst du etwas Wein?“
    Platz hatte Imperiosus eigentlich genug. Für gerademal 3 Leute war das Triclinum eigentlich zu groß. Und dennoch wies Axilla natürlich auf den Ehrenplatz. Sie war sich nur n och nicht sicher, ob sie sich auf den Platz des Gastgebers setzen sollte oder da Seneca hinwollte. Also blieb sie erstmal stehen und behalf sich mit der Frage nach dem Wein, um die Zeit zu überbrücken.
    “Und was meinst du damit, dass die Classis ihren Kommandanten vermisst? Der wird doch nicht untergegangen sein?“ Bei Seeleuten wusste man nie. Axilla hatte nur ihre eigenen Erfahrungen an die Seefahrt, und die waren nicht unbedingt erbaulich.

  • Wenn ich stets etwas an Axilla geschätzt hatte dann die Tatsache das sie scheinbar nie müde wurde sich mitzuteilen, ich musste den ganzen Tag mit irgendwelchen Leuten reden und mir permanent dazu Gedanken machen ... da war es mal ganz angenehm einfach mal jemand anderem zu lauschen ohne selbst viel sagen zu müssen ...


    Das Triclinum hingegen rief sofort einige Fragen in mir hervor, irgendwie hatte ich das beklemmende Gefühl das ich heute doch noch das ein oder andere über mich verraten müsste, doch zumindest das Essen machte mich neugierig, schließlich hielt meine germanische Köchin das Essen stets eher schlicht, wobei mir das für gewöhnlich auch ganz gut gefiel, verhinderte sie doch so recht effektiv das ich mehr ansetzte als ich gebrauchen konnte ...


    "Hmm vielleicht liegt das daran das die südlichen Handelsrouten in Aegyptus von diesen seltsamen Banditen heimgesucht werden!?"


    quitierte ich den Einwand wegen der Gewürze, ich hatte in der Acta über den Einsatz der XXII Legion gelesen ... vielleicht würden so auch mal wieder ein paar besonders günstige Sklaven nach Rom kommen, vielleicht war es Zeit sich mal wieder etwas neues zu besorgen ... Oh sie redete ja noch immer, instinktiv hatte ich mich wie gewollt gesetzt und den Wein bestätigt, was lies sich schließlich nicht besser regeln wenn man ein Gläschen getrunken hatte ... untergegangen? vermisster Kommandant, wovon redete sie denn nun wieder ...


    "Oh .. achso .. äh nein, also eigentlich weiß ich es eben nicht genau! Deshalb suche ich ihn ja! Bisher gibt es nur Vermutungen ... aber ich hoffe wir finden ihn faulenzend auf einem seiner Landgüter!"

  • Was wollten die Beduinen denn mit Gewürzen zum Kochen? Axilla stockte kurz über der Frage, bis ihr doch irgendwo einleuchtete, dass Gewürze ja teuer waren und die Beduinen sie ja tauschen konnten. Dennoch glaubte sie nicht, dass das der Grund war, dass man in Rom die Gewürze aus Ägypten nicht bekam.
    “Ich glaub eher, dass es einfach nicht genug Abnehmer hier in Rom gibt und sie die ersten Schiffe aus Ägypten lieber mit Weizen und weniger mit dem ganzen Luxuskram bepackt haben. Den Winter über konnten sie ja nicht fahren.“ Das Mare Internum war schließlich kein Balneum, in dem man fröhlich planschen konnte.


    So oder so war es eigentlich nicht so wichtig, und Axilla versuchte sich lieber darauf zu konzentrieren, was ihr Gast denn noch so sagte. Sie selbst schenkte ihm einen Becher Wein aus einem Krug ein – und hoffte, dass der schon mit Wasser gemischt war. Sie wusste es nicht, aber sie glaubte, schon. Sie reichte ihn gerade mit einem leichten Lächeln an Imperiosus, als er meinte, der Flottenkommandant sei verschwunden. Mitten in der Bewegung erstarrte sie mit einem heftigen Stirnrunzeln und man konnte ihr sichtlich ansehen, wie sie nachdachte.
    “Aber der kann doch nicht einfach weggehen? Der hat doch auch seine Befehle, und wie soll denn die Classis ohne ihn ihre Befehlskette einhalten?“ Dass ein Kommandant einer Einheit einfach so verschwinden konnte, wollte nicht in Axillas Kopf. Der musste sich doch bei seinen Offizieren dann abmelden, damit die den Dienst übernahmen und nicht alles aus dem Ruder lief? Eine militärische Einheit, egal ob zu Land oder zu Wasser, war doch kein Verein, in dem jeder machen konnte, was ihm beliebte! Dass da jemand einfach so verschwand, das war für Axilla schon so, als hätte Imperiosus gesagt, der Kommandant wäre desertiert: Schlicht undenkbar.
    “Oh, dein Wein“, schreckte sie aus ihrem Gedanken hoch und gab den Kelch an Imperiosus, setzte sich neben ihn. Die Sache war sehr sonderbar.
    “Aber seine Offiziere müssen doch wissen, wo er steckt? Der kann doch nicht einfach so weggehen, ohne irgend jemandem Bescheid zu sagen? Das ist doch... Fahnenflucht! Ein Kommandant darf doch auch nicht einfach so desertieren?“ Dieser Umstand ging einfach nicht in Axillas Kopf. Das widersprach jeglichem Gefühl für Militär, das sie hatte. Und sie hatte da ziemlich viele Vorstellungen davon.

  • Ich lachte auf, selbst Axilla die weder im Millitär gedient hatte, noch je einen entsprechenden Kurs an der Ulpia Divina belegt hatte, schien mehr Pflichtbewusstsein zu haben, denn offenbar schien ihr der Gedanke an einen faulenzenden oder gar desertierten Kommandanten ganz und garnicht zu gefallen ...


    "Tja ... man müsste eigentlich meinen das ein Kommandant sich dieser Lage bewusst ist, aber anscheinend gibt es auch da Ausnahmen! Aber sei beruhigt, ich bin sicher das ich dieses Problem schon in Kürze aus der Welt geschafft haben werde!"


    Den Wein hatte ich indess schon beinahe wieder geleert, es war aber auch ein besonders delikater und scheinbar auch kaum verdünnt ...


    "Wann kommt denn dein Vetter? Ich hoffe doch er wird gemeinsam mit uns essen, ich bin schon gespannt was es mit diesem Kennenlernen auf sich hat!"


    Sicher brauchte der junge Iunier noch einen einflussreichen Freund oder gar einen expliziten Gefallen, warum sonst sollte Axilla uns schließlich einander vorstellen ...

  • Kurz hing Axilla noch ärgerlich dem Gedanken an verschwindende Kommandanten nach, bevor sie kurz den Kopf schüttelte. Imperiosus hatte recht, sie sollte sich darüber nicht so viele Gedanken machen. “Oh, ganz sicher wirst du. Der kann ja nicht einfach verschluckt worden sein. Ich hoffe nur, er erhält dann auch seine Strafe.“ Unerlaubtes Fernbleiben von der Truppe... Deserteure wurden hart bestraft, und Axilla fand es da eher wichtiger, dass diese teils drakonischen Strafen dann gerade auch bei den Offizieren ausgeführt wurden, um eben zu zeigen, dass diese Regeln für alle galten.
    Nun, so ganz kam Axilla wohl doch nicht darüber hinweg.


    Aber zum Glück lenkte Imperiosus sie recht effektiv ab und übernahm damit eigentlich den Part, den sie als Hausherrin übernehmen sollte: Er führte das Gespräch in seichtere Gewässer. Sie blinzelte kurz, weil sie noch in Gedanken war, und sah dann instinktiv zum Eingangsbereich des Triclinums.
    “Oh, er sollte eigentlich auch gleich kommen. Ich hab es ihm zumindest gesagt, und er hatte auch zugesagt.“ Sie meinte sogar, kurz etwas von der Porta zu hören, aber das mochte Einbildung gewesen sein. Man hörte ja gern Dinge, wenn man sie gern hören wollte.
    Und so legte sich Axilla einfach bequem auf die breite Kline neben Imperiosus und fing an, ein wenig zu spielen. Ein Spiel, das sie gut beherrschte, wenn sie wollte. Sie legte sich auf den Rücken, den Kopf auf eines der bequemen Kissen gebettet, und sah zu Imperiosus hoch. “Was soll es mit dem Kennenlernen auf sich haben?“ fragte sie unschuldig und legte den Kopf ganz leicht schief. “Darf ich meinem Vetter nicht einen guten, alten Freund der Familie vorstellen?“ Ein Hauch von Schalk und Rafinesse blitzte in ihren Augen auf. Doch bevor sie Imperiosus zu sehr verwirrte, lachte sie und legte sich doch sittsam auf die Seite. Als Frau sollte sie ohnehin eigentlich eher in einem Korbsessel Platz nehmen und nicht auf einer Kline liegen. Aber das wäre angesichts des kleinen Beisammenseins dann doch arg albern. “Noch mehr Wein?“

  • Ihre Überzeugung ich würde meine Aufgabe erfolgreich abschließen, schmeichelte mir stärker als ich selbst je zugegeben hätte, sie war schon eine bemerkenswerte Frau, wenngleich ihr Antlitz es mir natürlich einfacher machte sie zu bemerken. Ihr kleines Spiel mit der Unschuld hingegen lies mich absolut kalt, ich kannte sie zu gut um darauf reinzufallen, sie war mit Archias verheiratet gewesen und das machte es mir schwer zu glauben das es tatsächlich noch etwas unschuldiges an ihr gab ... wenngleich es natürlich auch verlockend war zu wissen das für sie gewisse Tabus wohl nicht galten bzw. sie mittlerweile wohl einen emensen "Erfahrungsschatz" hatte ...


    Die Tatsache das sie sich kurz auf der Kline rekelte bestätigte meine Fantasie nur noch zusätzlich und ich musste zugeben das ihre Reize mich keines Falls absolut kalt liesen, im Gegenteil ... momentan spielte mir meine Fantasie eine ganze Reihe unanständiger Szenarien durch von denen einige sicher sogar einer Lupa die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten ...


    Erst als ich mir kurz auf die Zunge biss gelang es mir meine Konzentration zurückzuerlangen, gerade rechtzeitig um den Weinbecher zu lehren und somit ihre Frage zu beantworten ...


    "Aber gerne doch! Und übrigens ... so alt bin ich doch garnicht!"


    Ich schmunzelte leicht als ich den ersten Schluck aus dem neuen Becher nahm, wenn das so weiterging würde ich in einer guten Stunde sicher einen besonders friedlichen Schlaf haben ...

  • Seneca betrat den Raum, gekleidet wie so oft in seiner Militärtunika, mit seinem Gürtel fest umgeschnallt, und alles in allem recht schneidig betrat er leise den Raum, er war sehr zurückhaltend als er Imperiosus mit Axilla zusammensitzen sah, dennoch stellte er sich recht selbstbewusst vor die beiden hin und begrüßte den iunischen Hausgast..
    "Salve, mein Name ist Aulus Iunius Seneca, Axilla's Vetter.", er nickte dem Pompeier zu, und lächelte anschließend seine Cousine an, er war gespannt wie ein Bogen, wusste aber andererseits auch nicht wirklich was er nun groß sagen sollte, aber das würde sich sicherlich alles ergeben..

  • Axilla schenkte schnell nach und ließ ihren Blick kurz auf Imperiosus liegen. “Nein, so alt bist du wirklich nicht“, meinte sie mit einem vielsagenden Lächeln, das man(n) gut und gerne auch als Einladung deuten konnte.
    Und es stimmte auch. So alt war Imperiosus nicht. Und sie hatte seinen Blick bemerkt. Welche Frau bemerkte nicht, wenn einem Mann eine ganz bestimmte Art von Gedanken durch den Kopf ging, wenn er sie ansah? Und im Grunde hatte sie ja auch nichts dagegen. Sie mochte Imperiosus ja. Sie hatte ihn schon in Ägypten gern gehabt, und eigentlich fragte sie sich eher, warum er nie irgendwas versucht hatte. Aber er war immer sehr zurückhaltend gewesen, was körperliche Annäherung betraf. Und die Vorstellung, mit ihm intim zu werden, war jetzt weder abwegig noch erschreckend. Höchstens ein ganz kleines bisschen, insofern er Salinators Klient war. Nein, nicht an ihn denken, nicht jetzt. Einfach nicht daran denken.


    Sie schüttelte den Gedanken ab und goss sich selbst auch ein Glas Wein ein. Auch wenn sie wusste, dass sie es nicht vertrug. Aber sie wusste auch, dass es die Gedanken an Salinator fernhalten würde. Gerade wollte sie den ersten schluck nehmen, als dann seneca erschien.
    Oh, er sah toll aus in seiner Rüstung! Axilla schenkte ihm das wärmste und offenste Lächeln, das sie hatte. Er sah richtig wie ein Soldat aus! Gut sah er aus! Beinah war sie verliebt. Fehlte eigentlich nur der Helm mit dem Federbusch. Kurz fragte sich Axilla, wie lang es wohl dauern würde, bis er mit ähnlichen Plänen aufwartete und eine Dame zum Essen einlud, um sie ihr vorzustellen. Ihrer Meinung nach konnte das nicht allzu lange dauern. Welche Frau mochte keine Soldaten?
    “Seneca, das ist Gaius Pompeius Imperiosus“, stellte sie den Gast vor, während Seneca sich setzte. Sie schenkte ihm auch einen Becher Wein ein und gab an einen der Sklaven das Zeichen, dass das Essen aus der Küche jetzt aufgetragen werden konnte.
    Sie setzte sich sodann so, dass Imperiosus bequem in der Mitte zwischen ihr und Seneca saß und sich so bequem mit jedem der beiden unterhalten konnte. Schnell war auch das Essen aufgetragen: Knusprig gebratene Täubchen, und daneben gebackene Lerchen mit einer dunklen Sauce. Dazu Gemüse, kunstvoll um das Fleisch drapiert. Vor allem mit dem Spargel hatte sich die Köchin viel Mühen gegeben, in besonders galant am Tellerrand der großen Platten anzurichten.


    “Er hat mir gerade erzählt, dass der Kommandant der Classis vermisst wird“, versuchte sie sich als Gastgeberin darin, das Gespräch einfach fortzuführen, so dass die beiden Männer vielleicht einfach mal anfingen, miteinander zu reden. Wäre ja schrecklich, wenn die beiden sich nur belauern würden und nichts sagen, und sie allein reden müsste!


    Sim-Off:

    WiSim :D

  • Gerade hatte ich mich gefragt wie es kam das ich mich schon nach einem Becher Wein gedanklich so gehen lies, als Seneca eintrat und sich zunächst selbst vorstellte. Eine höchstwillkommene Ablenkung wie ich dankbar feststellte, hatte ich doch so immerhin einen Grund eine Weile lang nichtmehr über Axilla nachzudenken. Doch noch bevor ich mich selbst vorstellen konnte, erledigte Axilla das für mich woraufhin ich ihr ein dankbares Lächeln gönnte, als sie dann jedoch gleich mit meinem Auftrag rausplatzte kam ich mir selbst ein wenig wie ein Vollidiot vor, schließlich sollte ja nicht gleich ganz Rom wissen das einer der Flottenkammandeure vermisst wurde ...


    "Ähem .. ja in der Tat, aber sicher wird er in Kürze wieder auftauchen ... irgendwo!"


    Wie bescheuert von mir, Kontrolle Imperiosus, Kontrolle ... ich schloss für einen Augenblick die Augen um meine Konzentration wiederzuerlangen, ich musste wachsam sein ... der junge Iunier trug eine Militärtunika, nach Machart und Kennzeichnung zu urteilen diente der Junge bei den Stadtkohorten und das nicht als Offizier, zumal Offiziere sicherlich nicht in einer solchen Tunika Gäste ihrer Fammilie empfangen würden ... Tiro hatten noch keinen Ausgang, also handelte es sich hierbei entweder um einen Miles oder im günstigsten Fall um einen Optio ...


    "Du dienst selbst auch im Exercitus richtig? ... Bei den Cohortes Urbanae!?"

  • Seneca nickte als Imperiosus ihn fragte. Dass er bei den Urbarnern diente war ja relativ offensichtlich..
    "Das ist richtig, ich bin Miles der Urbaner. Wenn es euch nicht stört setze ich mich dazu.", fragte Seneca die beiden mehr rhetorisch als ernst und setzte sich schonmal, "Und Axilla? Wie ist es dir ergangen?", fragte er beiläufig seine Cousine.. Er wusste zwar das Imperiosus bei der Classis diente, konnte sich aber bei Iuppiter nicht mehr an seinen Rang erinnern, um etwaige Fettnäpfchen zu vermeiden ging er auch nicht weiter darauf ein, respektloses Verhalten könnte ja zu schlechter Presse für Seneca führen..

  • Das war alles? Ja, ich diene bei den Cohortes? Und dann gleich Axilla, wie geht es dir? Da war die junge Iunia doch ein klein wenig platt und blinzelte ihren Cousin erst einmal etwas konsterniert an. Sie hatte eigentlich gedacht, dass die beiden Herren sich unterhalten würden und sie mehr oder weniger daneben saß und betete, dass die beiden sich mochten. Das war der Plan! Nur irgendwie tendierten ihre Pläne dazu, nicht zu funktionieren.
    “Öhm, gut. Danke. Mir geht es gut. Bestens, wenn man die nette Gesellschaft heute Abend bedenkt“, fasste sie sich langsam wieder und versuchte wieder etwas Komplimente zu streuen. Sie bekam sogar ein offenes und warmherziges Lächeln zustande.

  • AHA ... also tatsächlich ein Miles bei den Stadtkohorten, also wusste Axilla scheinbar von meinem Klientenverhältniss zu Salinator und erhoffte sich über mich eine Beführwortung einer Beförderung, sehr amüsant. Als Axillas Vetter fragte ob er sich setzen dürfte nickte ich nur verhalten, wer war ich dem Mann im Haus seiner eigenen Familie einen Sitzplatz zu verwehren ...


    "Und, Planst du eine Karriere als Offizier? Die Cohortes sind ein guter Ausgangspunkt für ehrgeizige Männer heutzutage ... schließlich werden sie vom Stellvertreter des Kaisers persöhnlich kommandiert ... sieh mich an, vor ein paar Monaten war ich noch Leiter einer Schreibstube in der kaiserlichen Kanzlei, heute bin ich Tribun bei der Flotte in Misenum!"


    Ich nahm einen kräftigen Schluck Wein und griff mir ein paar Stücke Gemüse und Lerche, den Spargel lies ich vorerst liegen, ich war kein Fan der grünen Stangen und wollte abwarten ob die beiden anderen sich nicht eventuell großzügig bedienten ... wenngleich mir sehrwohl bewusst war das der Spargel zu dieser Zeit keineswegs ein besonders günstiges Gemüse war und somit wohl als Besonderheit in diesem Menü angesehen werden konnte ...

  • Seneca deutete bei Tisch einen militärischen Gruß an..
    "Tribun.", nickte er ihm respektvoll zu, jetzt wusste er ja endlich wie der Hase läuft und welchen Rang der Pompeier inne hatte..
    "Gewiss strebe ich eine Karriere als Offizier an, so taten es bereits Axilla's und meine Väter.", sagte er leicht nostalgisch.. "Ich bin sehr ehrgeizig in meiner Arbeit und hoffe die nächsten Schritte bald machen zu können Tribun. Gefällt es dir in Misenum?", fragte er neugierig, schließlich kannte er sich speziell in Italia nicht so gut aus..

  • Sim-Off:

    Ihr dürft mich auch ruhig überposten. Und nehmt eure Waren in der WiSim an!


    Puh, da war es. Das Gespräch unter Männern! Das gegenseitige Abschätzen, Kräftemessen, Vergleichen! Naja, vielleicht nicht ganz, aber so in etwa. Es konnte ja noch so werden. So oder so, die beiden unterhielten sich, und Axilla fielen ganze Gebirgsketten vom Herzen. Jetzt mussten sie sich nur noch verstehen, oder zumindest einander soweit nicht an die Gurgel gehen, dass alles klappte. Gut, eine kleine Gebirgskette lastete vielleicht dennoch auf Axillas Herz.
    So richtig fand Axilla nun keinen Punkt, um einzuhaken. Und sie wollte auch gar nicht wirklich. Ihr gefiel es, zuzuhören, wie Männer sich unterhielten. Die machten das viel direkter und klarer als Frauen. Nicht so viel drumherum, sondern gleich zack bumm auf den Punkt. Da konnte sie viel besser folgen, worüber geredet wurde. Und so begnügte sie sich damit, sich selbst ein Täubchen auf den Teller zu tun und es ganz langsam und vorsichtig zu zerpflücken. Wirklich Hunger hatte sie nicht, dafür war die Aufregung zu groß, aber sie wollte wenigstens so tun, als ob sie wirklich mitessen würde.

  • Kurz huschte ein Grinsen über mein Gesicht, ja Misenum war eigentlich wirklich ganz schön nur so ziemlich alles was mit der Classis zu tun hatte nagte an meinen Nerven ...


    "Nunja, die Classis birgt für einen Offizier mit ausgeprägtem Sinn für Ordnung und Disziplin einiges an Arbeit, so das ich in letzter Zeit recht beschäftigt bin, aber ansonsten ... ist der Dienst bei der Flotte zumindest mal eine Abwechslung zum Alltag im Officium!"


    Ich nahm einen kräftigen Schluck Wein und grinste erneut, aber nun zu ihm, wäre doch gelacht wenn man hier nicht auch noch einen Vorteil rausschlagen konnte ...


    "Sag mal, hast du dir denn schon einen Patron gesucht? Ein paar unterstützende Worte vom richtigen Mann können im Verlauf der Karriere Wunder wirken! Vorallem im Exercitus landet man sonst schnell in einer Sackgasse, ich weiß wovon ich spreche ... schließlich habe ich Jahrelang sämtliche Beförderungen auf meinem Schreibtisch zu liegen gehabt!"


    Selbstverständlich sah ich mich selbst hier als den "richtigen" Mann, immerhin war die Familie der Iunii nach wie vor mit einem Starken Namen gesegnet und auch wenn Momentan die größeren und wichtigeren Männer fehlen mochten, blieb das sicher nicht immer so ...

    Sim-Off:

    Teller leergegessen Mami! Darf ich jetzt raus spielen??

  • Seneca hörte gespannt zu, auch wenn ihn die Seefahrt noch nie wirklich interessierte so tat es ein Kommando als Tribun umso mehr, er schenkte sich ein wenig Wein ein und trank einen kleinen Schluck aus seinem Becher, als dann die Frage nach einem Patron aufkam, schluckte Seneca, und stellte den Becher zügig ab..
    "Nein..", sagte Seneca und fuhr fort, "Nein ich habe noch nicht über einen Patron nachgedacht, aber ich denke es wird so langsam Zeit..", meinte Seneca grinsend, und letztlich ahnte er was in Imperiosus' Kopf vorging. Er würde dieses Spiel ein wenig mitspielen und mal sehen wohin es ihn führt, ein Tribun ist keine schlechte Ausgangslage im Militär dachte sich der Iunier..

  • Sim-Off:

    Ne, erst werden Hausaufgaben gemacht! :D


    “Hast du denn vor, weiter bei der Classis zu bleiben? Du warst ja auch bei der kaiserlichen Kanzlei, und da werden ja auch immer mal wieder Ämter frei.“ Wenn Amtsinhaber von irgendwelchen Felsen hopsten, beispielsweise. Axilla verscheuchte den kurzen Gedanken an Archias wie so viele Andere schon und sah Imperiosus fragend an. Wenn sie ihn heiraten wollte, wollte sie auch wenigstens wissen, was er denn noch so vorhatte. Wenn er wirklich Seemann sein wollte und da dann später Piraten jagen, dann war das sicher auch eine ehrenvolle Sache. Axilla konnte für sich selbst nur sagen, dass sie lieber festen Boden unter den Füßen hatte als ein wackeliges, hüpfendes Schiff. Aber Imperiosus war ja auch auf der Überfahrt von Ägypten nach Rom damals nicht schlecht geworden.


    Das Gespräch indes kam auf Patrone zu sprechen, und irgendwas in Axilla schreckte hoch. Ihr Körper versteifte sich ein ganz klein wenig, als sich wieder der Gedanke aufdrängte, wer der Patron ihres Gastes war. Ein ganz klein wenig wurde ihr schlecht. Also, NOCH schlechter, als ihr schon vor Aufregung sowieso schon war. Sie legte das feine Taubenfleisch beiseite und schob den Teller etwas von sich weg. Das gebratene Tier auf ihrem Teller sah aus, als hätte ein reißender Wolf es zerstückelt.
    “Dafür hast du ja nun den momentan mächtigsten Mann Roms zum Patron...“, meinte Axilla halblaut und etwas geistig abwesend zu ihrem Gast, als Seneca noch meinte, er habe noch keinen Patron.

  • Ich grinste breit als Axilla meine Zukunftswünsche erfragte und schließlich auch auf Salinator zu sprechen kam, ja der Mann war für mich ein großer Vorteil ... zumindest solange er in seiner momentanen Situation blieb ...


    "Ha, du sagst es und mit seiner Hilfe konnte ich meine Fähigkeiten weitaus gewinnbringender einsetzen als manch anderer! Seneca, richtig? Ich kann dir nicht versprechen das du als mein Klient die Welt zu Füßen gelegt bekommst, aber ich kann dir versichern das du dir alles erarbeiten kannst! Und damit meine ich nicht das du vielleicht irgendwann mal Centurio wirst, das würdest du sicher auch ohne meine Hilfe in ein paar Jahren erreichen. Ich spreche von einem eigenen Kommando! Zuerst wirst du sicher noch etwas Zeit brauchen für die Akademia und bis zum Tribunat ... aber dann habe ich sicher schon einen Posten für dich in Aussicht ... eine Ala oder die Vigile? Ich bin sicher für einen jungen ehrgeizigen Mann wie dich wird sich ein exellenter Posten finden!"


    Ich lächelte gönnerhaft, natürlich würde das ganze noch einiges an Zeit brauchen, immerhin war der Junge geradeeinmal Miles bei den Urbanern ... aber nicht deszutrotz würde ich ihm mit Leichtigkeit bei Zeiten ein Kommando besorgen können ...


    "Was mich angeht Axilla, denke ich das mich mein Weg schon bald wieder in die kaiserliche Kanzlei führen wird, als Procurator ab Epistulis vielleicht ... aber das liegt wohl in Salinators Händen, wobei ich sicher bin das ich mir sobald ich den Praefectus Classis gefunden habe, schon beinahe etwas aussuchen darf!"


    Schließlich hatte Salinator in der Vergangenheit schon öfter bewiesen das es ihm gefiel wichtige Posten mit erfolgreichen Klienten zu besetzen ...

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