Horti Lolliani - Eine Verwandte, eine Mutter und zwei Kinder

  • Ein wunderbarer Tag lockte tatsächlich die Familie aus dem Haus. Venusia hatte in der Küche einige Kleingikeiten zurecht machen lassen. Es gab kaltes Fleisch, gefüllte Eier, Käse, Oliven, Brot, dazu eine helle Sauce, Gemüse und etwas eingelegtes Obst. Für Getränke war natürlich auch gesorgt worden. Ein Sklave trug den Krob mit dem Geschirr und den Gefäßen für das Essen, ein weiterer die Decke und ein Dritter sollte auf sie achten. Der Morgen war schön gewesen. Baluer Himmel, keine einzige Wolke zog darüber und die Vögel begrüßten laut zwitschernd die Sonne. Eigentlich hatte sie sich noch einmal umdrehen wollen. Dazu kam sie nicht mehr nachdem die Tür aufgestoßen wurde und ihr Bett von zwei kleinen Geistern erobert wurde. Sie tobten auf dem Bett, kuschelten mit ihr und hielten sie natürlich vom Schlaf ab. Also zogen sie sich schon fertig an, frühstückten etwas. Dann spielten sie noch etwas und irgendwann ging es los.


    Nun standen sie besprochen am Eingang der Gärten und warteten auf die Verwandte, die Venusia so unverhofft wiedergefunden und getroffen hatte. Sie wusste nicht ob Vera hierher kommen würde, aber sie hoffte es. Sie konnte ihre Verwandte natürlich auch verstehen wenn sie es nicht tat. Denn eigentlich hatte sie ja ganz wo anders zu sein und vermutlich würde sie davon ausgehen, dass die Germanin sie zur Rede stellen wollte. Dies war zumindestens nicht der Grund der Einladung gewesen.

  • "Bleib bei mir, Rufus." ermahnte sie ihren Schützling mit strengem Blick und hielt seine kleine Hand fest in der ihren. "Duccia Venusia ist eine Verwandte von mir, die aus Mogontiacum kommt. Du kannst dich gleich mit ihren Kindern austoben, wir müssen gleich da sein. in. Wir haben uns bei dem Fest der Bona Dea gar nicht gesprochen eher überrascht angesehen. Sie weiß übrigens nicht, dass ich bei euch Quintilliern als dein Kindermädchen angestellt bin." Ihre geheimen nächtlichen Streifzüge als verkleideter junger Mann hatten sie nie zu den Gärten geführt. Daher wandte sie sich hin und wieder an einen Bürger, um sich den Weg beschreiben zu lassen.


    Sie bogen um eine Ecke. Sontje erkannte den braunen Schopf mit den zarten Gesichtszügen von Dagmar sofort wieder. "Schau, da vorne ist sie. Oh, ihre Kinder scheinen älter als du zu sein... aber das werden wir gleich heraus finden. Oh, ich bin sehr aufgeregt. Ich bin froh, dass du da bist und ihr nicht alleine gegenüber stehe." Sie streichelte Rufus über den Kopf, schenkte ihm ein freundliches Lächeln. "Bist du soweit? Dann komm..." Immer noch lächelnd näherte sie sich der wartenden Mutter mit ihren Kindern. "Heilsa, Dagmar." brachte sie über die Lippen. "Danke für die Einladung, ich freue mich dich und deine Kinder zu sehen." Ihr Blick wanderte zu den beiden Kindern. "Heilsa ihr zwei.. ich bin Sontje." Sie legte ihre Hand auf Rufus Schulter. "Das ist Lucius Quintilius Rufus."

  • Wie sie es forderte blieb er die ganze Zeit über dicht an ihrer Seite und hielt ihre Hand ganz fest. Er wollte sie schließlich nicht verlieren, denn er fürchtete alleine den Weg nach hause nicht mehr zu finden. Und den Weg zu den Germanicern schon erst recht nicht. Daher stolperte er so schnell er konnte neben ihr her und musste sich ab und zu ganz schön schicken, denn ab und zu legte sie ein ganz schönes Tempo vor. Immer dann zog er an ihrem Arm und dann lief sie auch schon ein wenig langsamer.
    Während sie einen schier endlosen Spaziergang machten erzählte ihm Sontje dann auch, dass sie jemanden treffen würden. Eine Verwandte von ihr. Und sie hatte Kinder. Das freute Rufus, denn er war sich sicher, dass er mit denen spielen würde. Anders als mit Victorius und Laevina.
    Augen machte er dann, als sie die Gärten erreichten und die ins Blickfeld kamen, mit denen sie sich treffen würden. Eine Frau, die wahrscheinlich auch nicht so schön war wie Mama (das war schließlich unmöglich in seinen Augen) und ihre zwei Kinder, die so aus sahen als wären sie größer als er. Dann war wohl doch nichts mit spielen, oder? Er blickte Sontje kurz unsicher an und meinte dann ganz frech: "Jeder ist mir lieber als der Blödmann!"
    Und dann standen sie vor den Dreien. "Salvete!", begrüßte Rufus sie, war dann aber kurz irritiert als Sontje sie anders begrüßte. "Heilsa?!", meinte er dann noch und grinste.

  • Sie warteten eine Weile bis Venusia Vera erblickte. Sie hatte sich an die Mauer gelehnt, die vom Eingang unterbrochen ein Stück dieses Gartens umzäunte. Jetzt stand sie auf und begrüßte sie freundlich.
    "Heilsa Sontje. Es freut mich dich zu sehen und auch dich kennen zu lernen."
    Sie ging in die Hocke um den jungen Quintilius in Augenhöhe zu begrüßen. Dann nahm sie ihre beiden Kinder zur Rechten und zur Linken.
    "Darf ich euch Decimus Secundus und Decima Sevilla."
    Beide begrüßten die anderen auch mit einem Heilsa. Dann sah sie Rufus wieder an.
    "Heilsa ist das germanische Wort für Salve. Unsere Familie stammt aus Germanien und daher haben Sontje und ich unsere germanischen Namen und auch Römische. Innerhalb der Familie sprechen wir uns mit diesen Namen an Für alle anderen sind wir Venusia und Vera."
    Dann richtete sie sich wieder auf und sah sich kurz um.
    "Wollen wir dann in den Park gehen? Dann könnt ihr spielen oder falls ihr Hunger habt, dann können wir auch schon etwas Essen. Es sollte uns über den Nachmittag gut versorgen was ich so mitgebracht habe."
    Sie lächelte alle an und wartete dann auf die Antworten.
    "Mama, ich möchte gern spielen, ich habe noch keinen Hunger."
    Brav hatte Sevilla ihrem Bruder das erste Wort überlassen. Secundus hatte gerade eine Phase in der er sich ein wenig profilieren wollte und schon ein wenig darunter litt, dass er der Zweitgeborene war.
    "Ich auch Mama. Ich möchte auch spielen."
    Dann sahen die beiden Zwillinge den anderen Jungen an.

  • Sontje grinste in sich hinein. Victorius als Blödmann zu bezeichnen war typisch Rufus. "Warte nur, bis die Zeit vergeht. Ob er dann immer noch ein Blödmann ist? Es ist schwer gute Freunde zu finden, die einem unerschütterlich zur Seite stehen, Rufus." gab sie ihm mit.


    "Secundus und Sevilla." wiederholte Sontje die Namen der Kinder. Ja, die wenigen Brocken Germanisch, die sie ihm beigebracht hatten, gehörten nicht zu dem Germanisch, dass er jetzt hörte. "So ist es." Dagmar hatte sogar Essen mitgebracht. "Ja, ich würde sagen, wir machen es so, wie du sagtest. Während die Kinder spielen, können wir reden." stimmte Sontje und drückte aufmunternd Rufus Schulter, bevor sie ihn entliess. "Geh nur, Rufus. Ich bin hier." Seinen Mantel trug sie immer noch im Arm.


    Sie wandte sich an Dagmar, schlenderte an ihrer Seite langsam los. "Ich bin immer noch sehr überrascht, dein Gesicht hier zu sehen. Wie kommt's? Ich dachte niemand von der Familie wäre hier. Doch die Welt scheint ein Dorf zu sein..." Sontje strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. "Auf Umwegen bin ich nach Rom gekommen und wusste, dass die Quintillier entfernt mit uns verwandt sind. Bei ihnen habe ich eine feste Anstellung als Kindermädchen gefunden. Rufus ist der erste und einzige Sohn der Familie. Wir verstehen uns gut. Durch Zufall habe ich Bekanntschaft mit Iunia Serrana gemacht, welche wie du Zwillinge geboren hat. Ich kenne noch einige weitere Leute, aber deren Namen tun jetzt nichts zur Sache. Wie geht es dir und der Familie? Was macht mein Zwillingsbruder?" Bei letzterem Satz zitterte ihre Stimme leicht.

  • Die andere Frau, dass beschloss Rufus ziemlich schnell, war ihm auf Anhieb sympathisch, denn sie tat etwas, das Erwachsene sonst nie machten. Sie begegnete ihm auf selber Augenhöhe. Normalerweise zeigten Erwachsene ja immer, dass sie größer waren und er nur ein kleines Kind. "Ach so.", meinte er, als die Frau ihm erklärte was es mit dem ominösen Heilsa auf sich hatte. Ob er das jetzt öfters nutzen sollte? Schließlich war ja auch er in Germanien geboren worden.
    Dann aber ging es um etwas, dass ihn alles andere vergessen lassen ließ. Ein kurzer Blick zu Sontje genügte und sie erlaubte ihm mit den anderen Kindern zu spielen. Grinsend lief er ein paar Schritte von den beiden Erwachsenen weg und wartete, dass die anderen Kinder mitkamen. Sie wollten ja schließlich ungestört sein, es ging schließlich um Kinderdinge die Erwachsene nichts angingen. Dann strahlte er sie an. "Was wollen wir spielen?" Es würde bestimmt lustig mit den Beiden werden. Lustiger als mit zwei gewissen anderen Zwillingen.

  • Secundus sah von Rufus zu seiner Mutter, welche nickte, nahm dann seine Schwester an die Hand und lief dem anderen Jungen nach.
    "Ich habe hier zwei Gladiatoren. Mit denen können wir spielen und Sevilla hat ein Holfpferd dabei."
    "Das kann ein Elefant sein."
    Von den Größenverhältnissen konnte das sogar stimmen. Sevilla und Secundus waren als offene Kinder erzogen worden und auch wenn sie älter waren, spielten sie gern mit kleineren Kindern. Es gab in ihrem Umfeld auch keine Kinder. Sie hatten nur sich oder Kinder, die zu Besuch kamen oder die sie besuchen konnten


    Die Kinder waren vorgelaufen und so waren die beiden Frauen allein. Die Sklaven trugen die Körbe und sie Sachen hinterher.
    "Ich bin mit meinem Mann nach Alexandria gegangen. Dann zurück nach Roma. Für kurze Zeit war er Praefekt der Classis. Dann wurde er schwer krank und starb. Seitdem lebe ich mit den Kindern in Roma bei seiner Familie. Dann gibt es noch Vala. Er strebt die Senatorenlaufbahn an. Er ist im Moment in Alexandria."
    Dann lauschte sie Sontjes Geschichte.
    "Ich muss sagen, dass ich nicht minder verwundert bin. Soweit ich weiß, solltest du eigentlich in Germanien bei der Familie sein. So wurde es mir zumindestens mitgeteilt. Ich habe also selbst nicht schlecht gestaunt dich bei dieser Feierlichkeit zu treffen. Wobei ich sagen muss, dass sie interessant wie ungewöhnlich war."
    Bei der Frage nach der Familie verzog sie kurz schmerzlich das Gesicht.
    "Ich bin schon lange hier in Roma. Mit der Familie habe ich nur via Brief Kontakt. Soweit ich weiß, geht es ihnen gut. Einige haben die Familie verlassen, Nachwuchs ist hinzugekommen. Deinem Bruder geht es nach meinen Informationen gut. Ich werde bald nach Mogontiacum reisen und mit den Kindern die Familie besuchen."
    Dann glitt ihr Blick suchend durch den Park um die Kinder nicht aus den Augen zu verlieren.
    "Du hattest aber offensichtlich auch eine bewegte Zeit."

  • "Du warst in Alexandria? Wo befindet sich diese Stadt?" Auch Dagmars Mann hatte eine einflußreiche Position inne gehabt... genau wie Calvenas Ehemann Valerian. "Das tut mir leid, dass dein Mann gestorben ist. Bekommst du finanzielle Unterstützung, weil er Präfekt gewesen ist und du seine Witwe bist?? Ach, an Alrik kann ich mich errinnern, der kam ja aus dem Wald in die Familie. Er ist derzeit in Alexandria? Was macht er denn dort, um Senator zu werden??" Sontje zuckte mit den Schultern. "Ich wollte nicht zu Ferun zurück. Mogontiacum ist aufregender als der abgelegene Hof." Ein verlegenes Grinsen umspielte ihre Mundwinkel. "Ohja.. ziemlich interessant, da hast du recht. Iunia Serrana war auch dabei."


    Mit der Familie brieflichen Kontakt haben... gegen diese Möglichkeit hatte sie sich eisern gestemmt. Witjon hatte ihr all zu deutlich gemacht, dass sie ein schwarzes Schaf war. "Ja, ich habe davon gehört, dass es Verluste gab. Lando und Elva sind tot." gab sie preis, was sie von Aculeo erfahren hatte. "Von Phelan habe ich nichts erfahren, er ist immer noch Priester. Wieviel Nachwuchs gibt es denn?" Von ihrer Seite gab es keinen Nachwuchs. Noch nicht.


    "Du willst sie besuchen? Mach das... ich bleibe hier." Ihr Entschluß stand fest. Allerdings zog sie irgendetwas immer noch nach Mantua. Wenn das Wetter immer besser werden würde, dann würde sie nochmal zu dieser Stadt aufbrechen. "Schließt du dich einer Reisegruppe an? Hast du Begleiter gefunden? Meine Begleiter sind immer noch hier, du kannst sie im thermopolium von Mamiliusi finden und ihnen sagen, dass ich sie dir empfohlen habe." Oder sie begleitete Dagmar das eine Stück der Reise. Das ginge auch und sie brauchte ein paar freie Tage von Calvena. Vielleicht durfte sie Rufus mitnehmen, damit er mal was anderes sah als Rom. "Bewegte Zeit.... hmja.. kann man so sagen.. was willst du denn wissen?" Sontje suchte mit den Augen ihren Schützling und winkte ihm mit fröhlicher Miene zu.

  • Obwohl er sie erst fünf Minuten kannte, mochte Rufus die Zwillinge irgendwie. Sie waren anders als größere Kinder, die ja oft die Angewohnheit hatten die Kleineren wegzustoßen oder irgendwie loszuwerden, weil sie angeblich nervten oder zu klein waren um mitzuspielen. Dann fühlte man sich als Kleinerer als Außenseiter. Er hatte diese Erfahrung auch einmal gemacht, als Sontje ihm erlaubt hatte mit den Kindern aus der Nachbarschaft zu spielen, die schon draußen spielen durften. Die waren etwa so viel älter wie die Zwillinge. Sie hatten Rufus einfach weggestoßen und ihn als zu klein befunden und wieder weggeschickt. Das hatte er als doof empfunden. Aber heute war er nicht zu klein. Das lag natürlich daran, dass er schon ganz viel größer geworden war. Nicht mehr lange und er würde auch einer der Großen sein, da war er sich ganz sicher.
    Als die anderen Kinder dann ihr Spielzeug zeigten ärgerte sich Rufus ein wenig, dass er nichts dabei hatte. Es war zweifellos Sontjes Schuld, dass sie ihm nicht gesagt hatte, dass er etwas mitnehmen durfte. Jetzt stand er mit leeren Händen da, aber die Zwillinge wirkten so als würden sie teilen. Victorius war da ja anders. Der war ein Egoist (wie Rufus selber auch, auch wenn er es natürlich ganz ander sah).
    Das Spiel, dass sie vorschlugen versproch lustig zu werden. Kurzerhand ließ sich Rufus auf dem Rasen nieder und grinste die Beiden an. Und dann streifte sein Blick die Gladiatoren. Sie erinnerten ihn irgendwie an seine Holzsoldaten. Seine Legion, die er immer anführte. Diese Legion hatte schon einige Schlachten mitgemacht. So fehlte dem Centurio (der symbolisch für seinen Vater stand) der Kopf, was allerdings daran lag, dass Mama auf den Soldat getreten war, als er einmal nicht aufgeräumt hatte. Im Vergleich sahen sie die Gladiatoren noch recht gut aus. "Die sind aber schön.", lobte er sie dann noch.

  • Secundus strahlte stolz als Rufus seine Gladiatoren lobte.
    "Die hat mein Onkel mir gekauft. Er ist bei der Legion. Wenn ich groß bin, gehe ich da auch hin. Fast alle aus meiner Familie waren beim Militär. Mein Papa war sogar ein Kommandant."
    Er wollte damit nicht angeben sondern nur erklären warum er auch dorthin wollte. Im Moment hatte er sich das alles in den Kopf gesetzt nach dem er von seinem Lehrer erfahren hatte wer doch alles Verwandtes von ihm große Männer in den Legionen und Militäreinheiten des Reiches war.
    "Welchen möchtest du denn haben?"
    Secundus hielt ihm den Reiter und den Gladiator hin. Rufus durfte sich sein Spielzeug aussuchen.
    Sevilla nahm schon ihr Tier und ließ es im Gras herumspringen. Es war ein wirklich wildes und gefährliches Exemplar.


    Die beiden Frauen hingegen unterhielten sich noch immer.
    "Alexandria liegt im Süden des Reiches. Man reist am Besten mit dem Schiff dorthin. Die Reise über das mare internum kann allerdings sehr gefährlich sein. Die Stadt liegt direkt am Meer und in Aegyptus. Vielleicht sagt dir das Land ja etwas. Cleopatra hat früher dort gelebt und auch Caesar war schon dort. Ich bekomme keine fianzielle Unterstützung. Ich lebe von meinen Ersparnissen und dem was die Familie mir von meinen Betrieben zur Verfügung stellen kann. Auch die Gens Decima ist für mich da. Wenn das Geld nicht mehr reicht werde ich zurück nach Germania müssen oder einen reichen Mann heiraten müssen. Wären die Kinder nicht, würde es für mich ganz anders aussehen. Ich habe mich aber ehrlich gesagt noch nicht umgesehen- Wahrscheinlich sollte ich das mal tun. Es schickt sich nicht für eine Frau lange unverheiratet zu sein. Noch bin ich vielleicht auch interessant."
    Sie sagte das in keinster Weise bitter oder traurig. Sie hatte einfach mal über alles nachgedacht und diese Schlüsse selbst gezogen. Allerdings würde eine Heirat sie von ihren Kindern fortführen. Daher hatte sie es damit auch nicht so schrecklich eilig.
    "Ganz genau weiß ich das auch nicht. Er hat wohl Bestandsaufnahmen in den Legionen dort durchgeführt und will sie hier in Roma vorlegen. Eine Art Überprüfung wohl. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich gut mit der Führung von Provinzen auskenne und der Verwaltung von Städten. Aber beim Militär bin ich ratlos. Auch Magnus konnte mir da nicht wirklich recht etwas vermitteln."
    Der nächste Punkt ließ sie allerdings traurig und auch etwas wütend werden. Innerlich zumindestens, nach außen wirkte sie noch genauso wie vorher.
    "Nun, hat die Familie aber nach germanischen Richtlinien durchaus eine gewisse Entscheidungsgewalt und eben auch das Sagen über die Frauen und wenn sie eine Frau zurück nach Hause schicken, dann hat sie zu folgen. Auch wenn ich lange Zeit das Oberhaupt der Familie war, bin ich indessen als normales Familienmitglied an ihre Entscheidungen gebunden. Sie können mich noch um Rat bitten, aber wenn sie entscheiden, dass ich dies und jenes zu tun habe, dann muss ich das. So ist nun mal unsere Struktur. Sicherlich ist Mogontiacum aufregender als der Hof, aber es war die Entscheidung der Sippe."
    Es enttäuschte sie, dass das Wort so wenig gezählt hatte. Aber was sollte sie nun tun? Sie wusste was die Familie sich von Vera abgekehrt hatte, die Unterstützung entzogen und sie nur noch die Namensgleichheit mit ihr zugaben und sonst keine verwandtschaftlichen Verhältnisse. Sie hatten sie ausgestoßen. Das passierte eben wenn man nicht auf das hörte was der Sippenführer beschloß. In Germanien war es eine Art von Todesurteil, im Römischen Reich kam man noch damit durch.
    "Lando und Elfleda haben Kinder bekommen"

    Ob das der aktuellste Stand war, konnte sie nicht sagen. Es konnte sich auch wieder was geändert haben.
    "Ja, ich werde sie besuchen. Meine Kinder sollen sie kennenlernen und verstehen welche Strukturen es in unserer Welt gibt. Sie sollen sie nur verstehen, denn leben werden sie nicht mehr danach."
    Dass Sontje hierblieb war auch besser so. Wahrscheinlich würde es nur einen gigantischen Streit geben.
    "Meine Reise plane ich noch, aber wahrscheinlich werde ich mich einer Reisegruppe anschließen. Das ist ja noch immer die sicherste Möglichkeit."
    Zu Zeiten als sie noch in der Verwaltung tätig war, war es ihr egal. Da hatte sie Bewacher. Zwar haben die ihr auch nicht immer geholfen. Die Zeit nach dem Krieg war schlimm gewesen und sie hatte am eigenen Leibe erfahren dürfen wie es war ausgeraubt zu werden. Oh sie hasste diese Hermunduren noch immer dafür. Sie hatte noch nicht einmal mitgekämpft oder Schuld daran gehabt, dass sie verloren hatten.
    "Ich danke dir für deine Empfehlung. Das werde ich in Betracht ziehen."
    Es war immer gut jemanden zu kennen, der jemanden kennt...
    "Was ich wissen möchte? Wie es dir so ergangen ist, wenn du darüber sprechen willst."
    Kurz blickte sie zu den Kindern und dann wieder zu Sontje.

  • Als Secundus von seiner Familie und seinem Vater sprach, musste Rufus unfreiwillig an seinen Vater denken. Auf den war er im Moment mehr als schlecht zu sprechen, was daran lag, dass er ihm ja quasi gestanden hatte, dass er selber Schuld daran hatte, dass Rufus ihn kaum bis gar nicht zu Gesicht bekam. Im Moment wollte er ihn auch nicht zu Gesicht bekommen. Er konnte ihm gestohlen bleiben. Am Liebsten hätte er sowieso einen Vater gehabt, der auch mal zu Hause war und den er dann auch kennen konnte, anders als ein Vater, der ihm doch irgendwie fremd war. Im Grunde wusste er ja nicht viel über diesen Mann. "Mein Papa ist auch Soldat. Aber nur ein Centurio. Mehr weiß ich nicht von ihm. Er ist ja nie da für mich. Ist das bei euch auch so?", meinte er daher und fragte gleich noch nach, ob es in anderen Soldatenfamilien auch so war, dass die Kinder ohne Vater aufwuchsen.
    Ein wenig schlecht ums Gewissen wurde ihm dann aber doch, dass er indirekt seinen Vater große Vorwürfe machte und das anderen gegenüber. "Er hat mir ein Holzschwert geschenkt. Das war aber auch alles.", nahm er ihn daher noch einmal kurz in Schutz, auch wenn das Ganze nicht wirklich ernsthaft und überzeugend herüberkam.
    Aber das Ganze war ja jetzt egal. Wieso über etwas aufregen, dass man eh nicht ändern kann. Daher konzentrierte er sich wieder ganz auf das Spiel.
    "Den Reiter. Ich finde Pferde toll. Ich will auch mal Reiter bei der Legion sein.", wählte er dann vielleicht ein wenig überraschend den Reiter aus und nahm ihn in die flache Hand, wo er ihn noch einmal begutachtete. ganz vorsichtig drehte er ihn in der Hand, um ihn ja nicht kaputt zu machen. Das wollte er nämlich unter keinen Umständen, denn Secundus mochte er. Wäre es Victorius Spielzeug gewesen, dann wäre er bei Weitem nicht so sorgsam damit umgegangen.
    Erwartungsvoll blickte er dann zu Secundus. Jetzt sollte er ihm noch erklären, was es denn mit dem Holzpferd-Monster-Elefant auf sich hatte.

  • "Von Aegyptus habe ich gehört." bestätigte Sontje ihr. "Genau.. Cesar und Kleopatra in Alexandria.. das wars was ich neulich gelesen habe.." Aufmerksam hörte sie zu, wie sich die junge Mutter mit ihren zwei Kindern durchs Leben manövrierte. "Du hast Betriebe? Die habe ich auch.. einen Schmied und einen Bart und Haarschneider." warf Sontje stolz ein. "Du und einen reichen Mann heiraten müssen... das kann ich mir schwer vorstellen. Warum soll es nicht sein, dass eine Frau unverheiratet bleibt und alleine lebt?" Ihr hatte noch niemand gesagt, dass sie sich verheiraten müsse. Sie würde sich nicht zu einer Heirat zwingen lassen. Die bisherigen Liebschaften waren von kurzer und mittellanger Dauer gewesen.


    Alriks Tätigkeit überraschte sie. Eher hätte sie ihm zugetraut sich den dortigen herrschenden Barbaren anzuschliessen und mit ihnen durch die Wüste zu ziehen. "Alrik erkundigt sich nach der Mann- und Materialstärke in den Legionen? Und was bekommt er dafür? Oder wofür macht er das? Können das nicht andere Männer machen?" stellte sie weitere Fragen. Sontje schüttelte den Kopf. "Mutter hat mich ziehen lassen als Phelan mich gerufen hat und nicht gesagt, dass sie mich je wieder auf dem Hof sehen würde. Die Familie hat keine Entscheidungsgewalt, weil sie mich bis dato nicht kannte oder jemals zu sich gerufen hat. Ich war einfach da und das hat euch nichts gebracht. Also bin ich gegangen."


    In der duccischen Gens gab es Nachwuchs. "Nachwuchs?" wiederholte Sontje mit einem gewissen Spott in der Stimme. "Erst oder schon wieder? Das alte Haus muss voller trappelnder Kinderbeine sein und dessen Wände mit wildem Geschrei wiederhallen." Die Kinderplanung stand bei ihr in den Sternen... sie bekam ihre Kinder wenn sie sie wirklich wollte. "Dann besuch die Familie mit deinen Kindern. Meine Grüße brauchst du allen, außer für meinen Bruder Phelan, nicht zu bestellen." gab sie Dagmar zu verstehen. "Anschluß an Reisegruppen zu suchen ist immer gut oder eine Händlergruppe. Bei letzteren verdingen sich sich meine Begleiter hin und wieder als bewaffnete Begleitung ihre Münzen. Sie heißen übrigens Helmut und Uwe."


    Sie sah zu Rufus, der sich offenbar prächtig mit den Kindern verstand und zuckte mit den Schultern. "Ich habe einen Schmied übertragen bekommen. Wir stellen Werkzeug her, es ist sehr gefragt. Dieser Betrieb wird von ein paar starken Männern geführt, die sich unter anderem wie ich mit Pferden auskennen. Man kann mit vielen Leuten über Pferde sprechen, da die Pferderennen sehr beliebt sind. Die und ich sind am Überlegen, ob wir nicht bei einer Factiones bewerben um deren Pferde zu versorgen und auszurüsten." Sie strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr. "Ich kümmere mich um Rufus und bin für ihn da, wenn seine Mutter undoder sein Vater keine Zeit haben. Ich habe wieder angefangen zu schneidern und zu nähen. Oft streife ich durch die Stadt und lerne interessante Menschen kennen. Mit dem einen kann man gut ins Bett gehen, mit dem anderen kann man gut diskutieren. Wenn ich könnte, würde ich die beiden zerstückeln und in einen Topf werfen und zu einem neuen Mann zusammensetzen. Beide vereinen dann die Eigenschaften, die mein Zukünftiger haben sollte, in sich. Wenn es denn einen Zukünftigen geben wird. Ich bin mir da ziemlich sicher. Vor kurzem habe ich erfahren, dass Marcus Petronius Glabrio als verschollen gilt und von meinem bisherigen Geliebten habe ich mich getrennt. Wie sagt man doch so schön... aller Dinge sind drei."

  • Kurz sahen die beiden Kinder sich an und nickten sich dann zu.
    "Unser Vater ist nicht mehr da. Er ist gestorben. Es ist schon einige Jahre her und unsere Mutter hat noch nicht wieder geheiratet. Nur sie ist für uns im Moment da und einige Verwandte."
    "Aber er war auch davor mehr da. Wir waren eigentlich die ganze Zeit mit unserer Mutter hier in Roma. Unsere Eltern waren der Meinung, dass wir besser hier als in einem Castellum aufgehoben waren."
    "Aber ein Holzschwert ist auch was Schönes. Vielleicht kannst du es ja mitbringen wenn wir uns wieder treffen."
    Für die beiden Zwillinge stand schnell fest, dass sie den Jungen wieder sehen wollten wenn es möglich war.
    "Wir mögen Pferde auch. Mama kann sogar reiten. Ich weiß, dass sich das für eine römische Frau nicht schickt, aber ich würde es auch gern. Sie hat es in ihrer Heimat gelernt. Da darf man als Frau reiten."
    "Sie hat ganz früher in Germanien gelebt und kam dann her und traf unseren Vater und dann haben sie geheiratet."
    Nachdem Sevilla ihr Spielzeugpferd wild durchs Gras springen ließ, kniete Secundus sich nieder.
    "Rufus, komm mit dazu. Sevilla spielt das wilde Tier und wir beide bekämpfen es."



    Venusia blickte kurz zu Boden und sah Sontje dann fest an.
    "Wir leben im Imperium Romanum. Hier ist es üblich, dass eine Frau einen Mann hat. Noch kann ich Kinder bekommen und so ist es meine Pflicht mir einen Mann zu suchen. Wir sind leider nicht mehr in unserer Welt. Wir haben römischen Gesetzen und Vorschriften zu folgen wenn wir das Bürgerrecht haben. Also ist unverheiratet sein oder bis ans Lebensende eine Witwe zu sein, kein Option."
    Wie würde sie es begrüßen wenn es so wäre. Aber mit ihrem Stand und ihrem Lebenslauf war es eben keine Option unverheiratet zu bleiben. Leider!!
    "was genau er dafür bekommt, dass er Truppen überprüft, kann ich dir nicht sagen. Ich habe nur Briefkontakt mit unserer Familie und der ist nicht sonderlich ausgedehnt."
    Zu Sontjes weiterer Ausführung sagte sie nichts weiter. Was mit Sontje geschah oder geschehen würde oder geschehen war, das war nicht ihre Baustelle. So leid es ihr tat, aber es waren eben andere, die die Zügel in der Hand hielten.
    "Die Namen aus der Reisegruppe merke ich mir und auch die Grüße werde ich ausrichten wenn ich kann."
    Ein Haus voller Kinder, das wäre vermutlich wirklich eine schöne Freude.
    "Ob erst oder schon wieder und wieviel ganz genau, das kann ich wie gesagt nicht so genau sagen. manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht alle Briefe ankommen und jeder hat was zu tun, da dauert es mit dem Schreiben."
    Zu Sontjes Bekunding wollte sie keine Wertung abgeben. Venusia war eine Frau alter Werte aus zwei Welten. Für sie war eine Beziehung zu Männern außerhalb der ehe oder einer festen Beziehung unvorstellbar. Nie würde sie so etwas tun. Das aber war ihre Einstellung nicht selten hatte sie schon erfahren müssen, dass andere offener damit umgingen. Das war dann deren Entscheidung.
    "Ich werde zu den Göttern beten, dass dir ein solch Mann über den Weg laufen wird und du nicht aus Zweien Einen machen musst."
    Dann blickte sie wieder zu den Kindern.
    "Ich finde es toll, dass du dich um den Jungen kümmerst wenn seine Eltern es nicht können. Ich finde es wichtig, dass jemand da ist wenn es sinst keiner sein kann, der es sein sollte."

  • Sie hatten also keinen Papa mehr. Kein Papa. Manchmal wünschte er sich sowas auch. Er litt darunter ihn nicht sehen zu können. Er litt darunter nicht zu wissen von wem er abstammte, nicht zu wissen wer dieser Mann war, der eigentlich sein Vorbild hätte sein können. Er kannte den Mann nicht, der eigentlich eine wichtige Instanz in seinem Leben hätte sein müssen. Der Mensch, den es nachzueifern galt und der mit ihm Dinge machte, die eben nur Jungs machten. So etwas fehlte ihm und es machte ihn traurig und unglücklich. Mittlerweile versuchte er einfach nicht mehr daran zu denken, dass er einen Papa hatte und dass es so etwas überhaupt gab. Die Enttäuschung nämlich tat einfach immer noch zu doll weh. "Manchmal wünsche ich mir, dass ich keinen Papa habe. Ich finde es glaube ich nicht so schlimm keinen zu haben, als einen, den ich eh nie sehe.", meinte er daher leicht betrübt und war dankbar, als die Beiden Zwillinge ihn dann mit dem Spiel ablenkten.
    Schnell strahlte er wieder und plumpste neben Secundus ins Gras und nahm den tollen Reiter in die Hand und begann das böse Ungeheuer zusammen mit seinem Kampfgefährten Secundus zu bekämpfen. Es war kein leichter Kampf, das war er nie, aber sie waren in der Überzahl. Bestimmt würden sie bald den Sieg davon tragen.
    Rufus grinste. Er hatte Spaß. Mit anderen Kindern, die er auch noch mochte. Es war ein freies Spiel und nicht erzwungen wie das mit Mamas Sippschaft Victorius und Laevina. Diese Zwillinge hier waren nämlich viel besser.

  • Hier ist es üblich, dass eine Frau einen Mann hat. Noch kann ich Kinder bekommen.. äffte sie ihre Verwandte in Gedanken nach und verdrehte innerlich die Augen. "Schon wieder Verpflichtungen.. kannst du nicht einmal auf das Wort 'Pflicht' verzichten?" regte sich Sontje auf und schüttelte den Kopf. "Ja, wir sind auf römischen Gebiet, aber das heisst nicht, dass diese Pflicht mir vorschreibt, dass ich sofort und auf der Stelle heiraten und Kinder bekommen muss. Von wegen keine Option. Es ist mein Körper und mein Kopf. Mein Kopf denkt, fühlt, spricht und handelt. Naja.. manchmal handelt anstelle meines Kopfes mein Bauchgefühl." gab Sontje letzteres leise Venusia gegenüber zu.


    Zu Alrik/Vala sagte sie nichts mehr, was denn auch? Ihr fiel nichts ein, Sie staunte, dass der Briefkontakt zur Familie nur vage war.. bei ihr bestand überhaupt kein Kontakt. "Aha." erwiderte sie knapp und nickte zustimmend, dass Venusia eventuell die Dienste ihrer ehemaligen Reisebegleiter annehmen würde. "Sag mir doch bitte Bescheid, wann deine Reise beginnt, dann weiss ich, dass sie nicht da sind und ich deshalb selber nicht auf sie zurück greifen kann, wenn mich die Reiselust überkommt." bat se ihr gegenüber um einen weiteren Gefallen neben dem Grüße ausrichten. "Wenn du das ungute Gefühl hast, dass deine Post hängen bleibt, dann musst du dich bei den zuständigen Stellen beschweren, weil die Antworten ausbleiben: cursor publicus oder cursoris publicus oder wie die so heissen. Ich schreibe keine Briefe an Empfänger, die außerhalb Roms wohnen." Die paar Briefe, die sie an Catus geschrieben und nie an ihn abgeschickt hatte, zählten die?


    Leise lachte sie auf. "Wenn ich aus zwei Männern einen machen müsste, dann wäre es schlecht um meine Zukunft bestellt, da ich mit Sicherheit als irre Person im Kerker oder am Kreuz landen würde." Sontje blickte zu Rufus, der in ein lebhaftes Spiel der Zwillingen einbezogen wurde. "Er hat es nicht leicht. Sein Vater arbeitet sehr viel und ist kaum zu Hause. Neulich hat er mir gesagt, er weiss kaum mehr wie sein Vater aussieht und würde ihn deshalb kaum wieder erkennen. Seine Mutter ist ebenfalls viel außer Haus, des öfteren zu Gesellschaften eingeladen. Manchmal darf ich sie begleiten und lerne neue Leute kennen, dann passt der majordomus auf ihn auf. Ich mache mir Sorgen um Rufus. Er ist sehr viel stiller, trauriger geworden und zieht sich zurück. Bald kommt er in die Schule und wird dort hoffentlich Freunde finden, denen es eventuell so geht wie ihm. Dann merkt er, dass er nicht alleine ist mit abwesenden Eltern. Immer wieder versuche ich ihn aufzumuntern und sowas wie Mut zu machen. Gemeinsam trägt sich Kummer leichter, wenn er nicht nur auf seinen Schulter ruht, sage ich ihm immer wieder."

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Rufus


    Kurz sahen die Zwillinge sich. Sie wussten nicht was sie darauf sagen sollten. Sie hatten es kennen gelernt einen vater zu haben und er war ihnen genommen worden. Er war bei ihren Ahnen. Etwas traurig blickten daher beide ihren Mitspieler an.
    Sevilla war die erste, der etwas einfiel was sie sagen konnte. "Es mag sein, dass du das denkst. Dein Vater ist nicht da und nimmt etwas anderes wichtiger als dich. Das ist eine große Enttäuschung für dich. Aber vielleicht ändert sich das auch noch. Vielleicht hat er irgendwann nicht mehr so viel zu tun und mehr Zeit für dich. es wird dich jetzt nicht trösten. Du magst deinen Papa jetzt hier haben."
    Dann meldete sich Secundus zu Wort. "Hast du nicht vielleicht einen Onkel oder anderen Verwandten, den du dir als Vorbild nehmen kannst?"
    Er selbst hatte einige davon. Er musste sich nur noch entscheiden wer das werden sollte.
    Das Spiel war für den Moment eingeschlafen da die Runde zu Ende war. Es sollte ein weiteres folgen.



    Zitat

    Original von Duccia Vera


    Innerlich seufzte Venusia auf. Das Leben war kein Wunschkonzert und man musste sich damit abfinden. Aber des lieben Friedens Willen würde sie das Wort Pflicht nicht mehr in den Mund nehmen. Es enttäuschte sie aber, dass die Einsicht sich nicht zeigen wollte.
    "Natürlich werde ich dir Bescheid sagen wann wir Roma verlassen. Die Kinder scheinen sich wirklich gut zu verstehen und wenn sie Spaß haben kann es zu ihrer aller Nutzen sein, wenn sie sich immer mal wieder treffen würden. Was denkst du eigentlich zum Essen. So langsam habe ich etwas Appetit. Wie sieht es mit dir aus?"
    Während sie nach dem Gefäß mit dem verdünnten Saft griff und ihnen beiden einschenkte.
    "Die Grüße werde ich ausrichten. Wegen der Briefe werde ich sehen. Vielleicht werden sie ja ordentlich zugestellt und sie haben keine Zeit zu antworten. Es sind sehr unruhige Zeiten."
    Als Sontje von dem Jungen sprach sah sie wieder zu ihm.
    "Es muss schlimm für ihn sein. Ich kann mich an meine Zeit erinnern nachdem meine Eltern ermordet wurden. Vielleicht kannst du es schaffen für ihn eine Art Ersatzmutter zu werden. Du scheinst auf einem guten Weg dahin zu sein. Er braucht jemanden auf den er zählen kann, dem er sich anvertrauen kann. Die Schule wird sicher ein Teil des Ganzen werden, aber du kannst in anderes sein."

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