Officium des Praefectus Alae Gaius Terentius Nero

  • Varro verstand nur mimimi, das übliche Gerede seines Vorgesetzen nahm er relativ teilnahmslos entgegen. Er tat seine Pflicht und war bei seinen Männern respektiert. Das reichte ihm. Natürlich Praefectus, wir haben sie mit allen Ehren in Caletum beigesetzt. Er ging kurz in sich. Sie hatten beide keine Familie, daher haben wir ihnen einen Gedenkstein aufstellen lassen. So war es bei den Truppen, sie ersetzten zuweilen auch die Familie.
    Die Nachricht vom Unfall des Legaten nahm er wieder teilnahmslos auf. Die Duccier waren ihm herzlich egal und der Legat ,...naja,...ein Herzblatt war er keinesfalls. Varro würde ihm keine Träne nachweinen. Sicherlich war der nächste schon im Anmarsch. Die wuchsen nach wie die Furunkel. Eques Leonidas,...jawohl Praefectus. Bei Jupiters Nüssen,Leonidas...wenn das mal keine Hypothek war...die Zeit würde zeigen ob er das Format seines Namensvetters hatte.
    Danke Praefectus, ich melde mich Morgen wieder zum Dienst,...mit dem Bericht. Er erhob sich, schob den Stuhl zurück und salutierte mit harter Miene, die gänzlich dem salutierenden Arm gewidmet war, er hatte völlig vergessen, daß der noch an seidenen Fäden hing...
    Ausruhen,...bei den Göttern, ausruhen konnte er früh genug. Er wunderte sich, daß der Praefect ihm keine Details über die Neubesetzung des Subpraefectus mitteilte. Soll ein Jüngelchen sein. Na egal. Er nickte Cassius zu und verließ das Officium.

  • Varro trat wieder so wie er war vor den Scriba. Blitzartig wurde er vor den Praefecten gelassen. Varro nahm Haltung an und salutierte.
    Salve Praefectus, wir sind südlich Mogontiacum...auf der Route Mogo/Geneva... er trat an die große Karte und wies mit dem Finger auf die Stelle.
    Durch Spelulatores auf ein Gefecht zwischen Einheiten der Leg II und einer Horde Barbaren in einem Waldabschnitt nahe des Rhenus aufmerksam geworden. Das ließ er ersteinmal sacken.
    Wir nahmen Kontakt zum kommandierenden Offizier, Tribun Laticlavius Vinicius Massa auf und koordinierten unsere Kräfte. Er brauchte seinem Kommandeur nicht zu sagen, daß seine Equites nicht zu Pferd in den Wald marschiert sind.
    Nach einer zwischenzeitlich heftigen Auseinandersetzung mit aus dem Wald getriebenen Barbaren konnten wir die Kämpfe siegreich beenden und haben uns nach Mogontiacum begeben. Die Verluste der Turma liegen bei Null, allerdings sind alle Equites und fast alle Pferde mehr oder weniger verletzt.
    er nickte leicht. Sie hatten Glück...
    Desweiteren haben wir am Stadttor von Mogontgiacum den Einmarsch des neuen LAPP gesehen. Da er nichts von der Augusta wusste erwähnte er sie auch nicht. Die herrschaftliche Kutsche mit der älteren Frau hielt er für die Gattin des LAPP.
    Schriftlicher Bericht folgt... Was er jetzt nur noch wollte war sich reinigen und verbinden lassen,...die Beinwunde ließ inzwischen einige Tropfen Blut auf den Boden des Officiums fallen.

  • Nachdem er dem Praefecten eine mündliche Version der vergangenen Monaten und deren Erkenntnisse geliefert hatte saßen sich vor einer Feuerschale gegenüber und starrten auf den Kelch mit warmen Würzwein in ihren Händen.

    Das waren beunruhigende Nachrichten. Varro betrachtete seinen Vorgesetzten. Er wirkte alt und beunruhigt. Was nachvollziehbar war, er stand kurz vor seinem Ruhestand. Da konnte er einen Grenzkonflikt oder gar eine Strafexpedition nicht gebrauchen.

    Varro verstand das, doch für ihn war das kein Beweggrund. Für ihn standen noch ein paar Jahre Dienst an, wie auch immer sich das Schicksal entschied diesen zu gestalten.

    Er nahm gerade einen Schluck Würzwein, als die Türe zum Officium aufflog. Mit einem Blick aus Verblüffung und Irritation sah er in die Richtung und erkannte Caesar. Sofort stellte er den Becher ab und erhob sich.

    Was war der Kerl doch für ein Rüpel! ...dachte er bei sich. Roh, selbstherrlich, willkürlich...eine gefährliche Mischung um in seinem Dunstkreis zu bestehen. Terentius war auch auf den Beinen und so grüßten sie beide zackig und formvollendet den Eindringling.

  • Bonifacius

    Hat den Titel des Themas von „Officium des Praefectus Alae Aulus Iunius Seneca“ zu „Officium des Praefectus Alae Gaius Terentius Nero“ geändert.
  • Bala starrte die beiden an. Den Terentier, jenen Cousain des legendären Primus und Varro, oh Varro! Bala erzitterte innerlich und rammte Varro die Pranken auf die Schultern. Er war sichtlich erleichtert seinen Lieblingssoldaten wohlauf zu sehen.

    Er ließ Varro los und setzte sich in einen der schweren Scherenstühle vor dem Kamin.

    Mit einer großzügigen Geste holte er die beiden Offiziere zu sich und während Nero auf den verbliebenen Scherenstuhl platz nahm zog sich Varro einen herbei. Nachdem auch er sich hingesetzt hatte wandte Bala das Wort an ihn;

    Na, Germanicus,...du hast dir ja reichlich Zeit gelassen, berichte mir von deinen Erkenntnissen... dabei lächelte er, doch das Lächeln erreichte nicht die Augen, die Anspannung war ihm deutlich anzumerken.

    Bekam er hier seine Gelegenheit? Was es Germania wo er seinem Vater seinen Wert beweisen konnte? War es ein Germanicer der ihn dabei unterstützte?

  • Varro sah kurz zu Terentius Nero und als diesem ihm zunickte wandte er sich an Caesar. Auf seine nüchterne Art berichtete er von den Bewegungen in Germanica Magna, der Plünderungen entlang des Rhenus. Am Ende wagte er eine gewagte These.

    Nach langer Zeit scheint es wieder einen gemeinsamen Anführer,...Dankwart... zu geben, das zeigt die Art in welcher er vorgeht...er versucht unsere Kräfte zu überdehnen, verwickelt uns an weit voneinander gelegenen Stellen in Konflikte oder läßt uns ins Leere laufen.

    Oftmals trafen wir nur noch auf geschwärzte Ruinen und vernichtete Saat.

    Er beugte sich leicht vornüber.

    Mein Caesar,..ich denke es macht Sinn sich über eine Operationsbasis jenseits des Rhenus Gedanken zu machen,...das wird sie beschäftigen und dem Hinterland zu Erholung verhelfen. So wie die Dinge jetzt stehen sind wir nicht in der Lage der Angelegenheit Herr zu werden. Wir wissen nicht wieviele sich dem Dankwart inzwischen bereits angeschlossen haben,...wir zählten ein Lager mit über 2000, davon 600 waffenfähig,...davon vielleicht 200 erfahrene Krieger. Doch es gibt Druiden und Heilerinnen...Schmiede,...lange wird es nicht mehr dauern bis sie sich mutig genug fühlen um einen größeren Angriff zu starten...und ich bin sicher, Sie wissen um unsere Mannstärke hier in Mogontiacum.

    Gedankenschwer lehnte er sich zurück in seinen Scherenstuhl und tat es den beiden anderen gleich,...er starrte in die Flammen des Kamins und erging sich seinen Gedanken.

  • Na also,...Bala unterdrückte den ersten Impuls aufzuspringen und die Truppen zu versammeln. Doch er war Caesar, der Sohn seines Vaters. Sein Gesicht war eine Maske. Wie beiläufig nickte er, legte seine Hände in den Schoß und sah in die Flammen des Kamins. Die lodernden Spitzen der Flammen spiegelten sich in seinen Augen wider.

    Dankwart, also...? Er löste sich aus seiner Haltung, stand auf und ging an das Fenster. Sein Ausblick erfreute ihn. Zufrieden verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken. Er sah seine Leibwache, er sah Equites, der Platz vor der Principia wimmelte förmlich von Soldaten Roms.

    In seiner wachsenden Begeisterung bemerkte er nicht die angespannten Blicke Terentius Neros. Auch nicht die kalten Augen Varros.

  • Auf Stippvisite


    Von der Porta meldete man den Präfekten in der Principia an. Das kleine Detachement wartet in der vorderen Querhalle, während Antoninus sich darauf einrichtet, im Innenhof zu warten, bis man einen Augenblick Zeit für ihn hat. Auch wenn der Stab hier etwas kleiner war als im Legionslager liefen doch die gleichen Prozesse ab. Bestellungen für Futter, Lebensmittel, Leder für Ausrüstung mussten erfasst und mit Händlern besprochen werden. Die Korrespondenz erledigt, Geldauszahlungen bewilligt werden. Der ganz normale Wahnsinn von dem der Reiter am Tor keine Ahnung hatte, aber ohne den hier gar nichts ging. Wenn dann ein hohes Tier von wo anders kommt, musste man sich um dieses kümmern, aber man konnte eben auch nicht alles sofort fallen lassen und losrennen. Das verstand Antoninus nur zu gut. Er würde also im Innenhof warten, bis man ihn in das Offizium des Präfekten rief.

  • Es hatte leider etwas länger gedauert, da Gaius Terentius Nero in diesen Tagen ein vielbeschäftigter Mann war und sein Dienstplan lückenlos gefüllt war. Dennoch nahm er sich Zeit für seinen Gast, sobald es ihm möglich war. "Salve, Praefectus Iulius Antoninus! Ich hoffe, du entschuldigst die Wartezeit, es ging nicht anders ... nun habe ich jedoch alle Zeit der Welt."

    Zumindest bis zum Dienstschluss, wobei er notfalls überziehen konnte ... das tat er in seiner Position ohnehin fast täglich.

  • Nach einer gewissen Wartezeit - der Praefectus Ala war ein vielbeschäftigter Mann - durfte Nero Aemilius Secundus eintreten. Sofern er nicht irgendwen extrem Wichtiges im Schlepptau hatte, dessen Gegenwart unentbehrlich war, mussten seine Begleiter in einem extra Raum warten, wo sie mit alkoholfreien Getränken versorgt wurden.

  • "Salve Präfectus, ich bin Nero Aemilius Secundus, der neue Tribun, ich habe mich zu entschuldigen, war ich es doch welcher hereinplatzte.

    Nun also zum Zweck meines Besuchs, ich hörte von einer Seuche,welche die ala befiel. Da ich in meiner Eigenschaft als Tribun die Wehrbereitschaft und die Wehrfähigkeit aller Einheiten zu prüfen habe, begann ich mit der Ala. Desweiteren ist es mein Wunsch alle Einheiten und deren Kommandanten kennen zu lernen. Also dann Präfectus, wie kam es zu der Seuche und wäre ein weiterer Medicus der Ala hilfreich? Wie also steht es um die Bereitschaft und Fähigkeit der Ala?"

    Secundus nahm seine Aufgabe ernst und war wirklich interessiert, erstaunlich wie eine Uniform aus einen "Hallodri " einen Menschen macht!

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    SODALIS - AUGUSTALES

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