Officium des Praefectus Alae Gaius Terentius Nero

  • Obwohl Varro ein seltsam befangenes Gefühl hatte versuchte er sich das nicht ansehen zu lassen. Die Beförderung kam zur Unzeit,...schließlich wollten Ocella und er diese Mistprovinz in Richtung Italia verlassen. Das Versetzungsgesuch war schon aufgestellt und lag auf seinem Schreibtisch. Doch er war es gewohnt sich der jeweiligen Situation anzupassen, so nahm er das Lob dankend an;
    Ich danke dir für dein Lob, Praefectus und hoffe diesem auch als Decurio zu entsprechen. Atius war also weg,...der Decurio hatte sich klammheimlich davongemacht...Die Sitzverlagerung des Praefecten ließ eine Saite bei ihm anklingen. Was war der Subtext? Was sagte diese nonverbale Kommunikation aus? Erwartete der Iunier etwas von ihm? Daß er den Laden im Griff hatte war dem Praefecten geläufig. Ohne Abhängigkeiten zu schaffen,...er mochte seinen Kommandeur, vielleicht gab es da etwas was ihm auf dem Herzen lag wobei er ihm helfen konnte.

  • "Ausgezeichnet Decurio. Ich gratuliere." erklärte Seneca knapp und nickte dem Mann zu bevor er zu einem weiteren Anliegen kam, wofür er die Stirn in leichte Kräuseln legte und die Lippen kurz zusammenpresste, "Ich werde deiner Turma ein paar Problemfälle überstellen. Germanen vor allem, fünf an der Zahl, Eques Baldur, Eques Frowin, Eques Adalrich, Eques Swidger und einen Tiro namens Marbod von der Turma II. Ich will, dass du dich ihnen annimmst und doch noch nützliche römische Soldaten aus ihnen formst. Wir können in diesen Zeiten jeden ausgebildeten Soldaten gebrauchen." gab er zu bedenken und nahm an, dass das damit in Ordnung ging schließlich war er der Praefectus, "Gibt es noch Fragen oder Anmerkungen?"

  • Varros Finger tippte wie von selbst auf die Tabulae und er nickte mit ernster Miene. Danke Praefectus,... 5 Galgenvögel in de Turma, das würde seine Turma zu einer Art Bewährungseinheit machen. Varro fragte sich ob er die Vorzeigeleistungen mit solchen Problemfällen auch noch bringen konnte.
    Es würden harte Zeiten auf sie zukommen. Nur eines Praefectus,...die Leistungen der Turma sind nicht ohne Eques Servius Ocella denkbar,...er ist meine rechte Hand und leitet in meiner Abwesenheit die Ausbildung. Ich würde es als Anerkennung und als Differenzierung zu Ranggleichen Problemfällen werten, wenn auch er eine Beförderung erhalten würde,... eigentlich nur eine Formalität,...Wie sieht es bei der Handhabung der Gesellen aus? Habe ich freie Hand bei erzieherischen Maßnahmen? Das würde den Ruch der Einheit zwar erhöhen,...aber auch ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.

  • "Nun, ich habe keinen Grund deine Worte anzuzweifeln. Und ein weiterer Römer im Offiziersrang wird die Disziplin der Truppe schärfen. Ich werde ihn zu mir rufen lassen und mir den Burschen einmal ansehen." entgegnete Seneca, schließlich hatte er kein Gesicht vor Augen. Andererseits wurde ja bei der Turma I gerade eine Position frei, aber ein kurzes Bewerbungsgespräch müsste wohl trotzdem her.
    Dann ging es wieder um ein Thema welches ihm wesentlich wichtiger war...
    "Forme ordentliche Soldaten aus ihnen. Sollte das nichts werden und wir sie unehrenhaft entlassen müssen... Oder sie sich grob Verstöße erlauben und wir ein Exempel an ihnen setzen müssen lass es mich wissen. Ich werde dir aber keinerlei Steine in den Weg legen wie du deine Einheit zu leiten hast solange ihr eure Pflicht tut."

  • Varro nickte verstehend. Das war also sein Auftrag. Eine Elite zu formen. Na dann.
    Servius Ocella ist oberflächlich betrachtet ein gewöhnlicher Mann, er besitzt jedoch ein ausgeprägtes Taktikgefühl und ist frei von Ängsten...
    Ocella hatte ihm mehr als einmal das Leben gerettet. ...und ist absolut loyal. Mehr konnte er nicht sagen,...das lag jetzt an Ocella selbst.
    Zur Führungsauftrag gab es wohl nichts weiter zu fragen.
    ...ich verstehe Praefectus,...haben die Equites und der Tiro bereits ihre Versetzung erhalten?
    Er würde sie einfach in die aktuelle Ausbildungsgruppe integrieren, damit sie ein für alle Mal kapierten was sie da geschworen hatten.

  • Ocella traf auch auf jenen Günstling des friedlichen Lebens und meinte,
    Salve Kumpel,...ich bin hierher bestellt, der Praefectus wünscht mich zu sehen. Was auch immer Varro da angezettelt hatte, er freute sich schon darauf diese Scheissprovinz zu verlassen. Die Classis sollte ja auch nicht schlecht sein. Vor allem freute er sich auf das Klima der Heimat. Hier war alles anders,...beschissen eben.

  • "Sie erhalten ihre Befehle in diesem Moment." erklärte der Praefectus, denn er die fünf Knalltüten so oder so zur Turma I versetzen lassen daran gab es nie Zweifel. Es war nur gut zu sehen, dass der neue Decurio keinerlei Probleme mit dieser Aufgabe hatte auch wenn Seneca inständig hoffte, dass der Offizier in seinem neuen, gehobenen Leben ein wenig Humor fand und nicht immer so grimmig dreinblickte.
    Auf der anderen Seite war sein Kumpel Licinus von der Legio II ja auch so ein Zeitgenosse also wer wusste schon wie der Mann wirklich war?
    "Nun, wenn von deiner Seite keine Fragen mehr bestehen kannst du nun wegtreten und deine neue Unterkunft beziehen." in diesem Fall war die Möglichkeit zum Fragen stellen natürlich ernst gemeint und keine Floskel die man sonst mal eben raushaute um das Gespräch nicht allzu abrupt enden zu lassen.

  • Was waren heute alle nur so verdammt freundlich? Der zum Scriba umgewandelte Eques blickte den Mann kurz mit leerem Blick an und nickte dann kurz "Der Praefectus erwartet dich... Offensichtlich... Gehe einfach durch." sagte er dann lapidar und widmete sich wieder seiner Fleißarbeit.

  • Varro erhob sich und nahm kurz Haltung an. Keine weiteren Fragen Praefectus,... Ein strammer Gruß, ...melde mich ab!
    Das war ja eine völlig neue Welt die sich ihm da auftat. Er fürchtete Ocella würde das ganz und gar nicht gefallen. Zu oft hatten sie in den vergangenen kalten Wintertagen von ihrem Leben bei der Classis geschwärmt.
    Ein letzter Blick auf den Kommandeur und er verschwand so schnell wie er gekommen war.

  • Ocella trat ein, nahm Haltung an und meldete sich Salve Praefectus, Eques Matinius Ocella meldet sich wie befohlen.. Er fühlte sich etwas beklommen. Derart hohe Tiere waren nicht sein gewohnter Umgang.

  • Wenn der Iunier sich schon bei einem Unteroffizier und Offizier in Spe nicht erhob, würde er es bei einem einfachen Eques auf keinen Fall tun. Wie angeklebt blieb der Iunier sitzen und hob nur kurz die Hand, wie eine alte, müde Katze, die an einem regnerischen Sonntag gelangweilt nach einer Fliege schlägt.
    "Salve Eques. Setz dich doch bitte." entgegnete der Praefectus und wartete kurz bis sich der Mann hingesetzt hatte "Du weißt warum du heute hier bist Soldat?" fragte der Iunier diesmal noch ein wenig strenger, schließlich wollte er zumindest den einfachen Eques knacken und verunsichern können wenn schon der Germanicus zum Lachen in den Keller ging.

  • Was für eine bescheuerte Frage?! War er ein Augure? Das Orakel von Delphi? Und überhaupt, wie benahm sich sein Kommandeur ihm gegenüber? Es schien fast als sei er ihm lästig. Ocella beschloß, nachdem er Platz genommen hatte und sich ärgerte seine Spatha in die Armhöhle gerammt zu haben, ein wenig unsicher drein zu blicken und entgegnete,Nein, Praefectus! Wenn es etwas mit der Missio zu tun hatte würde es ja auf den Tisch kommen.

  • "Dec.. Duplicarius Germanicus Varro erwähnte deinen Namen bei seinem Bericht zum Einsatz hinter dem Limes. Einige Umstände fielen mir dabei auf weshalb ich mir den Eques Matinius Ocella einmal selbst anschauen wollte." erklärte Seneca und griff eine Schriftrolle, die jedoch alles mögliche enthielt und nichts zum Eques Matinius Ocella.
    "Ein Römer der in den Hilfstruppen dient, ungewöhnlich, äußerst ungewöhnlich." befand Seneca und legte die Rolle dann wieder beiseite nur um eine Kunstpause einzulegen, "Deine Position steht zur Debatte. Es gibt personelle Veränderungen in der Turma I, Versetzungen... Beförderungen..." so langsam kam Seneca zum Punkt.
    "Dein Kamerad Germanicus Varro wird der Decurio der Turma I. Durch seine Beförderung wird eine Unteroffiziersposition frei. Er hat dich empfohlen und mich gebeten seinem Wunsch nachzukommen. Nachdem ich ihm zum Decurio befördert habe, sehe ich keinen Grund daran seinem Urteil nicht zu trauen. Du wirst also zum Duplicarius der Turma I befördert. Römische Disziplin für die beste Turma der Ala, ich gratuliere."
    Gespannt wartete Seneca die Reaktion seines Gegenübers ab.

  • Natürlich fühlte er sich ungemein stolz, daß er nun in einem guten Licht dastand,...das war immer schon sein Bestreben gewesen. Er war ein loyaler Mann, der immer dafür einstand was er mit Überzeugung tat. Deshalb nickte er ernst bei der ersten Ansage und gestattete sich sogar den Hauch eines Lächelns bei der zweiten. Denn er ging davon aus, daß die Versetzung durch sei. VBon wegen ungewöhnlich, personelle Veränderungen, Versetzungen. Ein warmes, angenehmes Kribbeln setzte ein, welches sich jedoch wieder verzog als er erfuhr, daß Varro ihren Traum einer Beförderung geopfert hatte.
    Das Kribbeln wich einer gewissen anspannung. Die Aufgabe eines Duplicarius stellte ihn nicht vor allzugroße Herausforderungen, als Vertreter Varro´s wußte er worum es ging. Er fragte sich nur ob er einem Decurio noch in den Hintern treten konnte?!
    Ich danke dir Praefectus und werde dein Vertrauen nicht enttäuschen. Ein wenig unsicher, ob er so etwas zu einem Kommandeur sagen könnte schloß er noch an, ...die römische Disziplin ist einzigartig, Praefectus,...unsere Tirones und Probatii sind erst nach einer längeren, druckvollen Ausbildungsphase in der Lage abzuschätzen worauf sie sich eingelassen haben...Duplic,...ah,...Decurio Germanicus legt großen Wert auf die römischen Tugenden, die sich leider fundamental von denen der lokalen Stämme unterscheiden.
    Er zuckte kurz mit den Schultern. Als erstmal Aus der Traum von den Stränden Misenums...
    Sein Gesicht wurde wieder ernst. ...aber pacta sunt servanda,...wer sich auf uns einläßt der tanzt auch noch unserer Musik,... War er jetzt zuweit gegangen? Danke Praefectus, für die Beförderung und dein Lob für die Turma! Prima versuchte er den vermeintlichen faux pas auszuwetzen.

  • "Gut." kommentierte Seneca knapp während sich der frischgebackene Duplicarius um Kopf und Kragen redete. Er war damals nicht anders gewesen als er Teil der Mannschaften war und bei den Prätorianern Offizier wurde, es war schon eine große Umstellung, "Ich habe vollstes Vertrauen in eure Arbeit. Sofern du keine weiteren Fragen bezüglich deiner neuen Aufgaben hast kannst du nun wegtreten und deine neue Unterkunft beziehen. Ich werde deine Beförderungspapiere fertigstellen." erklärte der Iunier knapp und wartete ab ob der Mann noch Fragen hatte oder eben nicht.

  • Fast schon ein wenig eingeschüchtert blickter Ocella kurz zu Boden und erhob sich dann.
    Jawohl Praefectus, keine weiteren Fragen,...# ein gelungener Gruß und dann trat er mustergültig weg. Sich über sich selbst und den Verlust seiner misenischen Träume ärgernd stampfte er aus dem Officium. Na prima...er würde wohl beim Praefectus in bleidender Erinnerung bleiben.

  • Kunolf kam mit dem Besuch und drei weiteren Soldaten in der Principia an, am Officium blieb er stehen und klopfte energisch an und wartete auf ein Lebenszeichen jenseits der Tür.

  • Nanu? War sein Scriba etwa kurz austreten oder warum wurden die Soldaten nicht bereits im Vorraum angesprochen? Wie dem auch sei, Seneca war da wenig zimperlich. Er legte einige Unterlagen beiseite und faltete seine Hände auf dem schweren Holztisch vor sich zusammen...
    "Eintreten!" rief er knapp.

  • Das Zeichen zum eintreten war zu hören. Der Schrank von Germane öffnete die Türe, trat ein, grüßte wie es beim Militär üblich war und begann Salve Praefectus, Tiro Kunolf, melde die Ankunft Decimus Duccius Verus mit Gefolge. Des weiteren lässt Decurio Gaius Germanicus Varro fragen ob ihr eine Wache
    benötigt.
    stur blickte der Germane gerade aus...

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