Bin aol do

  • So das wäre geschafft, der olle Griesgram hatte wohl in Anbetracht meines überzeugend wirkenden Körpers vorbei gelassen, was wollte er auch schon mit seinem Knüppelchen ausrichten, da hatte ich schon wesentlich mehr zu bieten.
    Schon stand ich da, inmitten all der Pracht und Herrlichkeit. Ein „wow“ kam mir über die Lippen, während ich mich neugierig umschaute. Nicht schlecht Herr Specht, dachte ich mir und pfiff dabei durch die Zähne. Wenn meine Madam dann auch so prächtig, wichtig ist, dann würde ich sagen, Ewen altes Haus dich hätte es wesentlich schlimmer erwischen können. So dann wo isen denn jetzt wer den ich Fragen könnte oder Bescheid geben könnte, dass ich da bin? „Holla bin aol do! Wer noch?“
    Kommt jetzt wer oder muss ich alle Räume durchstöbern?

  • Ein Geschenk? Ein Geschenk? Sassia beeilte sich tatsächlich ins Atrium zu gelangen. Sie liebte Geschenke. Vor allem solchen von denen sie nichts wusste. Im Atrium blieb sie abrupt stehen. Was brüllte der da und wo war ihr Geschenk? Der hielt doch gar nichts in den Händen? „Wer bist du?“ Fragte sie also schnippisch natürlich ohne sich vorzustellen bei dem offensichtlichen Sklaven. Warum brüllte der galich nochmal durchs Atrium? Und wo bei den Göttern war ihr Geschenk?

  • „Na ich bin es doch der Ewen Madam“, aufmerksam musternd ging ich um die Frau herum. War die jetzt römisch oder doch eher germanisch. War die seine ...also die die er mit seinem Leben beschützen sollte? Nein Ewen lass es, befahl ich mir selber, die meine Junge ist dann Tabu für dich. Wusste sie jetzt noch gar nichts von mir? Das musste sie doch jetzt glatt vom Hocker hauen.

  • Tänzelte dieser Sklave gerade um sie herum und begaffte sie? „Wer bei allen Göttern bist du? Und was bist du?“ Sassia konnte sich nun wirklich keinen Reim auf diese skurrilen Auftritt machen. Wenn der sich weiter so präsentierte, dann würde sie wohl ernstlich sauer werden. Die Vorfreude auf das Geschenk war zumindest schon mal wie weggeblasen.

  • „Was ich bin? Na das Geschenk!“ Strahlte ich die, wenn sie denn die meine war an. „Madamchen solltest du Claudia Sassia sein, dann bin ich, also der Ewen dein Geschenk. Der CUSTOS CORPORIS von CLAUDIA SASSIA. Sache maol, hat man dir das jetzt net jesacht?“ Also Leute gabs, sagten weder der Beschenkten etwas von dem Geschenk und dem Geschenk nicht, dass sie überrascht werden sollte. Demnach war ich jetzt ne Sache ohne Gewähr. „Ich sage es man so, mein Leben gehört ab jetzt dir“. Zähne zeigend strahlte ich sie an. Besser ihr als dem Schinder aus dem Ludi dachte ich mir. Vielleicht gibt es ja hier ein paar Sahnebonbons für mich, egal welcher Kulör ich nehme alles. „Das hier ist echt ne große Hütte wa? Wer läuft denn hier noch so rum außer dem Griesgram an der Türe?“

  • Bona Dea, wer wollte sie denn hier auf den Arm nehmen oder sie ärgern? Das konnte doch wohl nicht Ernst gemeint sein. „Domina. Für dich Domina. Das solltet du dir hinter deinen Ohren schreiben, wenn du auch nur einen Moment länger im Haus bleiben willst. Dann wirst du dich mir nur nach Aufforderung nähern. Du wirst dein Verhalten anpassen und zwar wirst du unauffällig sein. Wenn du diese.. diese .. diese bei den Götter diese Pferdekarrenfahrersprache nicht ablegst, dann stecke ich dich in den nächsten Transport und du kannst zukünftig deinen Leben auf dem Feld verrichten. Ich werde mich doch nicht mit so einem, der sich nicht zu benehmen weiß ich der Öffentlichkeit zeigen. Du wirst also erst mal hier im haus bleiben und lernen, wie du dich zu verhalten hast.“ Oh ja die Claudia kam gerade so richtig in Fahrt. Normalerweise hätte ihr Leibwächter ja ein Zimmer in ihrer Nähe, aber diese Grobian wollte sie nicht in ihrer Nähe wissen. "Bis ich was anderes entscheide wirst du bei den anderen in der Sklavenunterkunft wohnen. Und jetzt wasch dich. Du stinkst zum Himmel.“ Sagte sie, drehte sich um und ließ den mann einfach stehen. Nun hatte sie doch glatt vergessen, wer ihr diesen Kerl geschenkt hatte. Aber sie würde schon noch herausbekommen, wen sie dafür den Kopf waschen musste.

  • Tja so ist das, man muss seinen Gegner immer erst austesten und die Frau ist wohl eine Preisklasse für sich, dachte ich zufrieden mit dem Egebnis. Dann galt es jetzt in ihrer Nähe also eine bessere Ausführung von mir zu zeigen. Die seltsam zusammengewürfelten Dialekte hatte ich mir im Ludi abgehört, doch wenn ich wirklich wollte konnte ich auch anders.
    Was also sollte ich machen, richtig mich waschen. Waschen alleine tat es aber nicht, ich brauchte auch eine saubere Tunika. Und wo beim Teutonis war ein Bad und die Sklavenunterkunft. "Tztz Die geht einfach und lässt mich hier stehen“, brummelte ich vor mich hin. „Pferdekarrenfahrersprache, gut wenn es nicht anders geht“. Daumen und Zeigefinger zusammengefügt steckte ich in den Mund und stieß einen lauten Pfiff aus. Gespannt lauschte ich.

  • Es war merkwürdig ruhig in der Villa Flavia, als Iduna durch die Gänge eilte und dabei aufpasste, dass ihr die schmutzige Wäsche nicht entglitt. Wobei diese ohnehin bereits schmutzig war und ein weiterer Fleck wohl nichts ausmachen würde. Mit diesen Gedanken eilte der Rotschopf durch die Gänge und beeilte sich die Wäschekammer aufzusuchen. Ihrem Dominus gefiel es mit Sicherheit nicht wenn sie trödelte und dies wusste die flavische Sklavin. Bis zu dem Moment als ein lauter, gar greller Pfiff und eine merkwürdige Stimme, ihre Schritte verlangsamen ließ. Was war denn das? Lauschend neigte sie ihren Kopf auf die Seite und erhoffte sich, dieser Pfiff würde noch einmal erklingen. Das Gegenteil war jedoch der Fall und so schüttelte der Rotschopf ihren Kopf. Eilends setzte Iduna ihre Schritte voran, bis ihr schließlich im Atrium ein großgewachsener Mann auffiel. Wer war denn das und wieso stand er einfach so herum? Etwas abseits stehend beobachtete Iduna den Fremden und ließ ihren Blick unauffällig über seine Erscheinung wandern. Dann atmete die Cheruskerin tief durch und wagte es schließlich ihre Stimme zu erheben. ”Entschuldigt. Suchen sie jemanden?” War es Idunas leises, wenngleich auch wohlklingendes Stimmlein welches erklang.

  • „Jao noa“, fast wäre mir ein Pfiff durch die Zähne entglitten. Junge reiß dich zusammen und red endgültig vernünftig, du bist hier in Rom. In der all umstreitende Stadt der Macht. „Ich meine ich suche das Bad und die Unterkunft“. Sollte ich nicht besser sagen Sklavenunterkunft, nein jetzt noch nicht Junge. Lass dir doch von ihr helfen, so ala Thermensklavin, doch bitte sei vorsichtig übertreibe es nicht, du kannst ja zuerst versuchen etwas nach deiner attitude aufzutreiben. Wer weiß wem die da gehört? Es könnte nur Ärger geben, schau erst ob sie es überhaupt möchte. Also gut, dann eher etwas mit Stiel, ob man so einen in dem Haus hier trifft? Abwarten und ruhig bleiben, ja ich weiß nach der langen Reise aber du hattest doch die noch auf dem Bauernhof kurz vor Rom.
    "Kannst du mich dorthin führen und behilflich sein. Ich bin schon sehr ermattet von der langen Reise.“ Bittend, fast flehend kam mein Blick.

  • Für einen kurzen Augenblick kräuselte Iduna in fragender Manier ihr Näschen und beäugte den ihr Unbekannten von Kopf bis Fuß. Wie ein Gast ihres Dominus sah dieser großgewachsene Mann nun wirklich nicht aus. Aber wer war er denn dann? Vielleicht wollte er auch zu dieser rothaarigen Schlange.. pardon, zu Claudia Sassia? Abermals wanderte Idunas Blick über die doch stattliche Statur des Fremden, bevor sie einen Schritt zurück trat und ihren Kopf in den Nacken legte, damit sie ihm in das Gesicht blicken konnte. Wenngleich dieser Blickkontakt lediglich einige wenige Sekunden andauerte. Als der Unbekannte dann erneut seine Stimme erhob und sich noch immer nicht vorgestellt hatte, kräuselte Iduna abermals ihr Näschen. Auch wenn sie sich jegliche nachfragenden Worte verkniff und sich stattdessen auf die Zunge biss, damit ihr nicht doch ein vorwitziges Wort entschlüpfte. “Ich.. ich verstehe nicht. Sind sie ein Besucher meines Dominus?“ Tatsächlich verstand Iduna im Moment rein gar nichts und dies konnte man überdeutlich an ihrem Gesichtsausdruck erkennen. Und dann wollte dieser Fremde auch noch, dass sie ihn in das Balneum begleitete und ihm behilflich war. “Ich.. ähm.. also..“ Stammelte der Rotschopf, bevor sie verstummte und schließlich nickte. “Wenn Ihr mir bitte folgen möchtet.“ Und damit warf Iduna dem Fremden einen raschen Blick entgegen, bevor sie sich langsam in Bewegung setzte.


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