Brandschutzkontrolle der Vigiles

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    Brandschutzkontrollen waren ganz sicher nichts, das ein Haushalt in Rom gerne über sich ergehen ließ. Andererseits wollte kein Haushalt in Rom Brandherd für eine im Zweifelsfalle verheerende Katastrophe sein, so dass Vorsicht allemal besser war als Nachsicht. Cleomedes führte die Vigilen unter dem Kommando des Pompeius Atticus in das Atrium hinein und erklärte die grobe Aufteilung des Hauses. In Windeseile waren alle Sklaven von der Anwesenheit der Kontrolleure unterrichtet worden, nicht nur, um etwaige Missstände schnellstens zu beseitigen, sondern auch um im Zweifelsfalle behilflich, aber auch wachsam zu sein.
    "Wo möchtet ihr beginnen, Herr?" fragte er unterwürfig, ohne dem Tribun in die Augen zu blicken.



    Sim-Off:

    Sofern sich noch ein Bewohner/Sklave des Hauses anwesend findet, mag er gerne mit einsteigen.



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  • In Caligae auf Marmor laufen war jedes Mal wieder eine Freude. Gerade jetzt beneidete Atticus den Vigil der Subura zutiefst, da dort, wenn es überhaupt Böden gab, diese aus Holz bestanden. Da fanden die Nägel in den Sohlen einen Halt. Aber feiner Terrazzo, Marmor oder glattgeschliffener Granit, die waren glatt, glatter, am glattesten. Atticus bewegte sich also ausgesucht vornehm, um nicht zu sagen: langsam.
    “Salve“, grüßte Atticus erst einmal freundlich. Er war es von zuhause gewohnt, Sklaven auch nicht anders als jedes andere Haushaltsmitglied zu behandeln, daher dachte er sich auch hier gar nichts dabei und hielt Cleomedes einfach nur für ein bisschen schüchtern. So ein Haufen Vigiles konnte ja auch furchteinflößend sein.
    “Ja, wir teilen uns auf. Ihr drei schaut nach dem Stall und den Außengebäuden. Ihr drei die oberen Stockwerke – aber mit besonderem Feingefühl! Ich will keine Klagen hören! Und ihr zwei zum Heizraum des Hypocaustons.“ So teilte er sein Contubernium auf, damit das alles nicht den ganzen Tag dauerte.
    “Cleomedes, richtig? Es wäre sehr nett, wenn du mir als erstes die Löschwerkzeuge des Hauses zeigen würdest und wo sie aufbewahrt werden.“

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    "Ja, Herr, Cleomedes", beantwortete eben dieser die Frage nach seinem Namen.
    "Löscheimer stehen in den meisten Räumen, im Winter natürlich in allen." Er wies er auf eine Tür, welche direkt neben dem Vestibulum vom Atrium in Richtung der Straße hin abging. "Ansonsten ist das meiste dort untergebracht."
    Der Sklave ging voran in den kleinen Raum hinein, in dem neben einigen anderen Utensilien auch das Löschwerkzeug gelagert wurde, darunter Eimer, einige Äxte und Beile und ein großer Hammer.*
    "Am Treppenaufgang im Obergeschoss gibt es noch eine kleine Kammer, dort sind ebenfalls eine Axt und einen Hammer platziert."



    Sim-Off:

    *Ich habe keine Ahnung, was genau in einem römischen Haushalt vorhanden sein sollte, gehe aber davon aus, dass etwa 75% davon in der Villa zu finden ist. Der Rest darf gerne beanstanded werden. :)



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  • Na, ob hier wirklich im Winter überall Löscheimer stehen würden, wagte Atticus zu bezweifeln. Das war auch nicht vorgeschrieben, wenn auch sehr vorbildlich. Atticus öffnete die ihm gewiesene Tür und sah sich dann einmal an, was der Sklave so beschrieben hatte. Axt und Hammer waren natürlich eine willkommene Überraschung. Normalerweise mussten die Vigiles die aus ihren Zeughäusern mitschleppen. Wenn vor Ort schon was vorhanden war, ging das alles natürlich schneller, falls einmal Feueralarm wäre. Die Eimer nahm Atticus mal eben in die Hand und damit unter die Lupe. “Die Eimer sind in Ordnung und entsprechen den Anforderungen. Am besten wäre es, wenn sie mit Sand gefüllt würden. Gerade, wenn ein Brand durch brennendes Öl ausgelöst wird, ist Sand wirkungsvoller als Wasser. Aber was ich nicht sehe, sind Filzdecken?“ Atticus schaute nochmal nach, aber er fand keine. “Die müssen nachgerüstet werden. Dicker Filz oder schwerer Loden, mindestens einen halben Digitus dick und groß genug, dass man damit einen ausgewachsenen Mann auffangen kann. Im Brandfall in der Nachbarschaft sollten sie gewässert werden und können als Schutz gegen Funkenflug auf das Dach gelegt werden. Und falls es nötig ist und sich Nachbarn nur noch auf ihr Dach retten konnten, kann man sie damit auffangen. Wenn dein Herr das wünscht, kann er auch für ein paar starke Männer des Hauses hierfür einen Termin zum Üben bei der Castra Vigilum vereinbaren.“ Letzteres bot Atticus nicht jedem Hausbesitzer an. Aber angesichts der Größe des Hauses und den Imagines Verstorbener, die er aus den Augenwinkeln erspähte, nahm er ganz stark an, im Haus eines Senators zu sein. Eines reichen Senators. Da konnte man schon mal ein wenig schleimen und versuchen, für gute Beziehungen zu sorgen.
    “Gut... ähm... dann weiter zum Tablinum und Richtung Küche?“ Es war kein Befehl, sondern wirklich eine Frage. Er hatte keine Ahnung, wie sie hier am effektivsten durch die Räume laufen sollten, um möglichst alles, was brennen konnte, einmal zu inspizieren. Die Küche als möglicher Brandherd würde so oder so mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Rest.

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    "Mit Sand gefüllt, ja Herr. Das werden wir tun", nickte der Sklave und murmelte leise noch einmal "Sand in die Eimer."
    Dann blickte er sich hektisch um. Er war nicht verantwortlich für die Ausstattung, doch sogleich fühlte er sich schuldig und nickte wieder.
    "Filzdecken. Die werden wir nachrüsten. Und ich werde den Herren mitteilen, dass eine Übung in der Castra Vigilum möglich wäre."
    Er hob die Hand und wies durch die Türe.
    "Zur Küche geht es dort entlang, den Flur hinunter."


    Cleomedes hätte sicherlich darüber nachdenken können, wie sie am effektivsten durch die Räume laufen sollten, war sich jedoch nicht bewusst, dass dies von ihm gefordert war. Nach dem Versäumnis mit den Filzdecken mochte er jedoch zu gerne, dass der Tribun auch in der Küche, in Attalus' Reich, ein solches Versäumnis finden und diesem vorhalten würde. Er führte Pompeius daher durch das Atrium in einen Seitenflur, der nach einem offenen Durchgang in seiner Schlichtheit sich deutlich von dem dezenten Prunk und der umfänglichen Pracht der herrschaftlichen Räume differenzierte. Auch hier waren alle Materialien von ausgesuchter Güte, doch Verzierungen und Ausschmückungen fehlten weitgehend. Um so stärker wurde indes der Duft, der aus der Küche am Ende des Flures heran wehte.


    Die hölzerne Türe zur Küche war verschlossen und als Cleomedes sie für den Tribunen öffnete, entwich ein Schwall aus Hitze in den Flur.
    "Die Küche", erklärte der Sklave ein wenig überflüssig und winkte Attalus, den Koch herbei.
    "Tribunus, dies ist Attalus, der Coquinus und Verantwortliche für diesen Bereich. Attalus, dies ist der Tribun Pompeius Atticus von der Brandschutzkontrolle der Vigilen. Zeige ihm die Löschwerkzeuge, die ihr hier bereit haltet."
    Cleomedes wusste, dass diese Weisung später am Tage noch Folgen würde für ihn haben, denn der Koch mochte es nicht, in seiner eigenen Küche Befehle zu erhalten. Doch Auftrag war Auftrag.



    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Attalus.png| Attalus


    Attalus war schon sehr lange Coquinus der Villa Flavia Felix. Er bereitete die exquisitesten Speisen und erschuf die köstlichsten Kreationen. Er war der Herr in seinem Reich und dirigierte mit großer Selbstgefälligkeit die Küchensklaven unter ihm. Niemand stellte seine Kochkunst oder seine Küchenorganisation in Frage, nicht einmal der abgefeimte Vilicus Sciurus. Er hatte schon viel erlebt in seinem Leben: Tage an denen nur Brot und Wasser in der Villa gespeist wurden; Tage, an denen der Kaiser höchstpersönlich die Güte der Speisen gelobt hatte; Nächte, an denen er aus Nichts ein spontanes Fünf-Gänge-Menü hatte zaubern müssen. Aber eine Brandschutzkontrolle in seiner Küche - das hatte er noch nie erlebt! Allein die Vorstellung, seine perfekt organisierte Küche könnte Herd eines Brandes sein, war vollkommen lächerlich! (Abgesehen allfällig von den Saturnalientagen, an welchen die Herren tatsächlich auf die fixe Idee kamen, die Sklavenschaft zu bekochen. Üblicherweise konnte Attalus zu diesen Gelegenheiten jedoch stets wenigstens einen Helfer in die Küche einschleusen, der für Ordnung sorgte).


    "Wir haben Eimer mit Wasser, hier, dort und da drüben am Herd. Außerdem eine Wanne mit Sand zum Löschen", entgegnete er ein wenig schnippisch an den Tribun gewandt. Cleomedes würdigte er nicht eines Blickes.
    "Außerdem dulde ich nur Helfer mit Verstand in der Küche. Wir hatten noch nie, noch nie einen Brand hier!"
    Das setzte natürlich voraus, dass talentfreie Botengänger wie Cleomedes ihre Füße nicht auf seinen Küchenboden setzten.




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  • Vorsichtig, um ja nicht auszurutschen, folgte Atticus Cleomedes. Hin und wieder ließ er dabei seinen Blick schweifen. Er bemühte sich ja, das alles nur mit fachlichen Augen zu sehen und nur nach möglichen Brandgefahren zu sehen, aber so ganz konnte er sich der Pracht des Hauses nicht erwehren. Er hatte in seinem nicht ganz so alten Leben ja durchaus schon in unterschiedlichen Stufen des Reichtums gelebt: In der Casa Pompeia, die doch recht klein und eher praktisch war, kaum dem alten Namen dieser Gens und ihrem Erbe angemessen. Ein Mietshaus in Ostia, eines von der besseren Sorte, wo mehrere Familien sich eine Insula teilten und gemeinsam dafür sorgten, dass der Ort lebenswert wurde. Und natürlich die Domus Iunia, ein vornehmes Haus mit allem Komfort, mehreren Gästeräumen in einer guten Wohngegend.
    Aber verglichen mit diesem Haus hier...


    Atticus schlich also Cleomedes hinterher und betrat schließlich die Küche. Ein Schwall heißer Luft wehte ihm schon beim Eintreten entgegen – was angesichts der ohnehin schon hohen Temperaturen dieses Sommers nicht unbedingt angenehm war – und plötzlich stand Atticus einem unwirsch wirkenden Koch entgegen. Irgendwie verwirrte ihn das. Bislang hatte er immer nur Frauen als oberste Instanzen der Küche kennen gelernt. Aber natürlich, warum sollte das nicht auch ein Mann können? Trotzdem war er für einen Moment perplex und überdies sprachlos.
    “Ähm, hrmhrm“, räusperte er sich also, um seine Stimme wiederzufinden und spannte ein wenig die Brust an. Mittlerweile hatte er gelernt, dass allein seine Körpergröße und Statur, zumal in Rüstung, ihm eine gewisse Autorität verliehen. Und die brauchte man als Tribun dringend. “Und ich bin hier, um dabei zu helfen, dass das so bleibt“, sagte er also schließlich und sah sich um. “Wann wurde denn das letzte Mal die Genehmigung zum Betrieb einer eigenen Küche im Haus erneuert?“ fragte er also einfach mal. Die wenigsten Leute wussten so etwas, denn normalerweise fragte da nie jemand danach. “Wo wird das Holz für den Herd gelagert? Und was für Steine sind hier verbaut? Und natürlich interessiert mich besonders die Decke, die Wege aus der Küche hinaus und der Rauchabzug.“
    Eigentlich könnte Atticus auch selbst einfach durch die Küche gehen und alles suchen. Aber der Mann vor ihm hatte bedrohlich wirkende Holzlöffel in Reichweite, und Atticus hatte nicht nur bei einem Besuch in einer Küche so ein Ding hinter die Ohren bekommen und wusste, dass damit nicht zu spaßen war.

  • [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Attalus.png| Attalus und [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Cleomedes.gif| Cleomedes


    Das autoritäre Auftreten des Tribuns verfehlte nicht seine Wirkung. Zwar schrumpfte Attalus nicht in sich zusammen - er war ohnehin nicht sonderlich groß - aber ein wenig von seiner Überheblichkeit musste er doch einbüßen im Wissen, dass dieser Mann vor ihm seiner Küche ernsthafte Schwierigkeiten bringen konnte. Mehr noch, seine Küche könnte ernsthafte Schwierigkeiten der flavischen Familie bringen - und dies war etwas, was der Sklave in jedem Fall vermeiden wollte, denn dies konnte ihm leicht einige Wochen in den Kellerverliesen einbringen oder, schlimmer noch, eine einzige Woche in Sciurus' Händen. Weitaus kooperativer als zuvor deutete er darob in eine Ecke neben dem Herd.
    "Da drüben lagern wir einen kleinen Stapel Holz für das Feuer. Das meiste wird aber draußen, vor der Türe gelagert." Er wies zu einer Tür am anderen Ende des Raumes, durch die auch die Einkäufe in das Haus geschafft wurden.
    "Steine, ähm, also so wie hier ist wohl alles aufgebaut." Er klopfte auf die unbemalte Wand. "Ich bin kein Steinmetz. Cleomedes?"


    Wiewohl auch Cleomedes keine Details kannte, so wusste er zumindest, dass das ganze Haus aus behauenem Stein und nicht aus gebrannten Ziegeln errichtet war. Auch die Beschaffenheit der Decke war ihm geläufiger als dem Koch, der über solches Wissen nur den Kopf schütteln konnte.
    "Die Wege aus der Küche sind die Tür, durch die wir gerade hinein gekommen sind, und die Tür nach Draußen in den Hof, Herr." Dies war eben jene, auf die der Koch bereits hingewiesen hatte.
    "Was ist mit der Genehmigung, Attalus?" Obgleich auch Cleomedes nicht daran gelegen war, die Familie in Schwierigkeiten zu bringen, so war ihm doch aufgefallen, dass der Koch diesen Teil der Frage ignoriert hatte.


    "Genehmigung? Ah, ähm, also davon weiß ich nichts. Ich bin hier immerhin der Koch, nicht der Hausverwalter. Das müsst ihr eben diesen oder einen der Herren Senatoren fragen."
    Er trat einige Schritte zum Herd hin.
    "Der Rauchabzug ist da. Falls der kontrolliert werden muss ist es aber vielleicht besser, das von Außen zu tun. Wir können jetzt unmöglich den Herd abräumen sonst werden wir nicht zur Cena fertig und bekommen Schwierigkeiten mit den Herren Senatoren." Er erwähnte die Herren des Hauses zur Sicherheit noch einmal, denn mit diesen würde es sich der Tribun sicher nicht verscherzen wollen - Soldat hin oder her.




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