Tablinum | MFG et TFT - aller Anfang ist schwer

  • Zwei Tage nach dem Besuch der Fabier, in dessen Verlauf die Weichen für die Zukunft des jüngeren Fabius Torquatus waren gestellt worden, hatte Gracchus eben jenen kurz nach der Salutatio einbestellt. Wieder saßen sie im Tablinum, das zum Atrium hin geöffnet war, auf zwei Scherenstühlen an dem runden Tisch. Darauf stand ein silbernes Tablett mit zwei grünfarbenen Gläsern, in welchen gewärmtes Wasser bereit stand.

    "Es ist noch etwas Zeit, bevor wir zum Senat hin aufbre'hen"

    , erklärte der Flavier dem jungen Torquatus und musterte sein Gegenüber.

    "Abgesehen von den Ambitionen deines Vaters, wo Iiegen deine eigenen Interessen in Hinblick auf Politik und Cultus?"

    Gracchus hatte eine Vereinbarung mit Cnaeus Torquatus, welche er selbstredend gedachte einzuhalten, dennoch interessierte ihn auch die Sichtweise seines neuen Tiros selbst.

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  • Es war merkwürdig - Titus fühlte sich in alleiniger Gegenwart seines neuen Mentors schon weitaus wohler als bei der zurückliegenden Runde zu dritt oder grundsätzlich in Zweisamkeit mit seinem Vater. Und dies, obwohl er den Consular kaum kannte. Seine Menschenkenntnis ließ ihn trotzdem glauben, dass Flavius Gracchus eher seinem Schlag entsprach. Deshalb war Titus auch glücklich darüber, dass ihm das Tirocinium eine Möglichkeit eröffnete, der alltäglichen Präsenz des Vaters zu entfliehen und sich mit einer Person zu beschäftigen, von der zu lernen ihm nicht ein notwendiges Übel, sondern ehrliche Freude war. "Ich denke, dass es erstrebenswert ist, den Status Quo unseres Gemeinwesens zu schützen, ohne aktuelle Vorkommnisse und Entwicklungen zu verkennen oder gar zu übergehen. So kann ich deine Haltung gegenüber den Christianern nur teilen. Eine solche Bedrohung sollte nicht nur erkannt, sondern auch bereits im Keim erstickt werden. Dafür möchte ich mich gerne in der Politik aufwenden", erklärte Titus mit fester Stimme und hoffte, dass seine Ausführungen nicht zu hieroglyphisch daher kamen. "Darüber hinaus denke ich, dass die Symbiose von Staatswesen und Cultus elementar für Wohl und Ordnung des Imperiums ist. Ein Politiker sollte in seinen Handlungen stets den Willen der Götter berücksichtigen und so als gutes Beispiel für die gesamte Gesellschaft vorangehen. Deshalb wäre es mir auch eine Ehre, mich im Collegium Pontificium für die Erhaltung dieser Symbiose einzusetzen", führte der Tiro weiter aus. Dass sein Vater ausgerechnet Flavius Gracchus als Mentor auserkoren hatte, entsprang nach Titus' Vermutung wohl kaum einem unbedingten Wunsch, seinem Sohn das Collegium näher zu bringen. Dennoch war Titus gerade deshalb mit der Auswahl zufrieden, weil der Consular eben jene angesprochene Symbiose beispielhaft reflektierte - dies zumindest in seinen Erwartungen.

  • Der junge Fabier erinnerte Gracchus ob seiner Idealvorstellungen ein wenig an den jungen Mann, der er selbst dereinst gewesen war als er nach Rom zurückkehrte, um sich in den Dienst des Staates zu stellen. Einen Augenblick lang war er darob uneins in seiner Entscheidung, ob es Torquatus würde zuträglicher sein, jene Ideale alsbald durch die Realität zu substituieren, oder aber ihm die Möglichkeit angedeihen zu lassen, durch jene Ideale die Realität zu wandeln. Er entschloss sich zu einer Melange aus beiden, jedoch mit einer Gewichtung auf die Möglichkeiten der Veränderung.

    "Ich würde mich nicht dafür aussprechen, den Status Quo unseres Gemeinwesens zu schützen, sondern die angestrebte Beständigkeit auf seinen Kern reduzieren. Dies ist selbstredend nicht glei'hbedeutend mit dem Wunsch nach Umbruch oder gar Subversion, doch im Studium der Faktizität des Lebens wirst du feststellen, dass stets alles Gedeihliche - gleich ob als Individuum, als Familienverbund oder als komplexes Gesellschaftssystem - danach strebt, sich zu einem Besseren zu wandeln. Dies ist es, wonach auch du streben solltest: jeden gegenwärtigen Zustand zu einem Besseren zu wandeln."

    Er feines Lächeln kräuselte seine Lippen, denn dies war weitaus einfacher gesagt als getan.

    "Die hohe Kunst be..steht darin, zu erkennen, wie dieses Bessere aussieht, und sodann die angestrebte Änderung zu bewirken."

    Für ersteres war eine gute Bildung zweifelsohne unabdingbar, doch gerade zur einer erfolgreichen Umsetzung angestrebter Zeile gehörte weitaus mehr, wie Gracchus selbst im Laufe seines Lebens hatte - bisweilen schmerzlich - feststellen müssen.

    "In facto ist gar der Wille der Götter nur eine Münze auf der Waagschale dieser Erkenntnis, gleichwohl zugestandenermaßen eine überaus schwer wiegende."

    Noch einmal wägte Gracchus ab zwischen bedingungsloser Ehrlichkeit und fadenscheinigen Ermutigungen. Indes sah er keinen Wert, den jungen Mann zu belügen, denn nur wenn er sich den Herausforderungen seiner Zukunft würde stellen, würde er letztendlich sein Ziel erreichen können.

    "Ich will ehrlich zu dir sein, Fabius. Das Collegium Pontificum rekrutiert sich aus den hö'hsten Ständen der Gesellschaft, und es wird ob deiner Herkunft nicht leicht für dich sein, diese Kreise zu erreichen, selbst so der Augustus dich in den Ordo Senatorius erhoben hat. Selbstredend haben sich die Anforderungen für eine Aufnahme in das Collegium seit dessen Anfängen gewandelt, in der Theorie zweifelsohne zum Besseren"

    , griff er seine vorherigen Gedanken noch einmal auf.

    "In der Praxis nicht immer, denn es gibt durchaus auch in den Reihen der kultischen Kollegien Männer, welche allein Geld oder Ma'ht in diese Position hat gebracht. Dies jedoch entspricht nicht meiner Überzeugung, gegenteilig werde ich ein solches Vorgehen stets zu verhindern suchen."

    Er hielt kurz inne, ehedem er fortfuhr.

    "Indes ist dies kein Geheimnis, darob bin ich sicher, dass dein Vater sich dessen bewusst war als er dich mir für ein Tirocinium anheimgab. Was wiederum mich an..nehmen lässt, dass er eine Eignung in dir sieht, welche dir durchaus eine Zukunft weit über deine Herkunft hinaus ermöglicht. Dies wiederum bin ich geneigt zu unterstützen, sofern diese Einschätzung sich als richtig erweist. Doch auch in diesem Falle wird bis in das Collegium Pontificum ein Weg vor dir liegen, der bisweilen sehr mühsam sein kann."

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  • Hätte Titus das Hadern des Senators hinsichtlich der Frage, ob dieser die in ihm ohnehin nur sehr sanft lodernde Flamme des Idealismus zugunsten der Wahrheit ersticken sollte, lesen können, hätte er wohl darum gebeten, ihm jegliche Illusionen zu rauben. Titus war kein Träumer und bereits in jungen Jahren mit der harten Realität konfrontiert worden. Ereignisse, die er verdrängt hatte und an die er nur noch in einsamen Stunden zurückdenken musste. Gleichwohl hatten diese auch seinen Geist gestählt, er fühlte sich bereit schwere Entscheidungen zu treffen und Abwägungen vorzunehmen, die womöglich auch die Bitterkeit des Lebens und der Welt auf tragische Art und Weise zu Tage brachten. Gleichwohl wusste er auch um die Relevanz, mit solchen Entscheidungen erst konfrontiert werden zu müssen, um die tatsächliche Eignung des Selbst feststellen zu können. Umso mehr war sein Interesse an der Person und den geistreichen Worten seines Gegenüber befeuert, der doch mutmaßlich nicht nur seiner Lebenserfahrung, sondern auch seines vielseitigen Werdegangs wegen auf diese Eignung hin bereits vielfach geprüft worden war. Titus folgte der Ansicht seines neuen Lehrmeisters konzentriert und bemühte sich, jegliche seiner Äußerungen zu durchdringen, wenngleich der tatsächliche Gehalt der Abstraktion ihm sich wohl gänzlich erst mit der kommenden Zeit erschließen würde. Nichtsdestotrotz offenbarte er mit einem erkennenden Nicken, dass er diese erste Lektion verstanden hatte. Nun galt es sie zu verinnerlichen und sodann auch zum Kredo seines Handelns zu machen.

    Dass der Senator hiernach in Bezug auf Titus' Möglichkeiten im Collegium Pontificium eben jene Ehrlichkeit ankündigte und ihm darbot, die er sich ohnehin in jedem Gespräch des Tirociniums wünschte, rang auch dem kühlen Jüngling ein sanftes Lächeln ab. Ehrlichkeit war etwas, das ihm bisherig weder in der Öffentlichkeit, noch im Kreise der Familie begegnet war. Umso weniger grämte es ihm, dass der Senator ihn nun jene Realität vor Augen führte, die er Zeit seines Lebens noch nicht verstanden hatte. Die enge Bindung von Herkunft und Zukunft schien ihm schlichtweg widersprüchlich, garantierte doch ersteres selbst seiner geringen Lebenserfahrung nach nicht immer die tatsächliche Eignung für die darin verbürgten Chancen. Die Worte des Senators ließen ihn zumindest im Glauben, dass dies auch ihm im Ansatz widerstrebte. Gleichwohl sah Titus keine andere Möglichkeit, als sich den Gegebenheiten zu fügen und es sich zu seiner Lebensaufgabe zu machen, dies nach seinen Vorstellungen zu ändern, so ihm die Götter die Gelegenheit dazu geben sollten.

    "Ich verstehe", entgegnete Titus zunächst einmütig. "Ich bin bereit, diesen mühsamen Weg auf mich zu nehmen, so du von meiner Eignung überzeugt bist."

    Dass sein Fortkommen stets im Kontext mit seinem Vater stand, berührte Titus weitaus mehr als die starren Hierarchien des Collegiums, sodass er ebenso in dieser Hinsicht eine Loslösung anstrebte, so steinig und schwer sich diese auch gestalten sollte. Eben deshalb schien es ihm auch wenig zuträglich zu erfragen, welchen Einfluss die finanziellen Möglichkeiten seines Vaters haben könnten, sondern vielmehr welchen Beitrag er selbst zu leisten im Stande war.

    "Ist dieser Weg in das Collegium gänzlich an meinen Weg im Cursus Honorum gebunden oder gibt es auch abseits Möglichkeiten, die notwendige Anerkennung der Pontifices zu gewinnen?"

  • Der Flavier wägte kurz seine Gedanken ab, ehedem er antwortete.

    "Nun, es ist eher unüblich, dass Männer in das Collegium berufen werden, welch nicht zumindest bereits die ersten Schritte des Cursus Honorum erfolgrei'h absolviert haben. Zumeist steht gar die Berufung in den Senat dem zuvor. Indes kann ein Engagement in einem der anderen stadtrömischen Kollegien - im Collegium der Quindecimviri Sacris Faciundis etwa, oder den Septemviri Epulones - dazu beitragen, dass ein Kandidat einem anderen, nicht gar so pfli'htbewussten für eine Cooptation wird vorgezogen. Davon abgesehen, dass ein solches Engagement selbstredend auch die eigene Vita günstig beeinflusst in Hinblick auf eine Kandidatur im Cursus Honorum."

    Der Gedanke an die Quindecimviri Sacris Faciundis führte Gracchus zurück zu einem Thema, welches Torquatus zu Beginn ihres Gesprächs hatte kurz erwähnt.

    "Sag Fabius, was weißt du über die Christianer und die Fährnis, welche sie für Rom darstellen?"

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  • Titus umspielte gedanklich die Möglichkeiten, die Gracchus im Hinblick auf die nachrangigen, aber durchaus angesehenen städtischen Priesterkollegien skizzierte und erkannte, wie wohl auch sein Mentor, gerade in einem Engagement bei den Quindecimviri eine Verknüpfung zu seinen politischen Ambitionen.

    »Die Christianer sind eine jüdische Sekte, die einen Mann als Gott verehren, der in Iudaea als Hochverräter hingerichtet wurde. Im Gegensatz zu anderen fremden Kulten zeigen die Christianer sich aber jedoch besonders aggressiv und radikal in der Ablehnung der Religio Romana und des Kaiserkultes. Schon darob stellen sie eine ganz eigentümliche Bedrohung für das Imperium dar.«

    Die Ausführungen zu den Christianern entfachten in Titus einen Eifer, den der sonst so reservierte und bedachte Jüngling auch mit nahezu bellender Stimme deutlich hörbar machte.

    »Ich habe gehört, dass sie sich an finstere Orte zurückziehen, um ihrem Götzen zu huldigen, die sakralen Opfer und die Anbetung der Götter aber gänzlich ablehnen. Ein Christianer, der sich nicht von unserem Staatskult distanziert, sei kein wahrer Christianer«

    Gewiss hatte der Senator dem noch einiges hinzuzufügen, das der Fabier bisher noch nicht gelernt oder vernommen hatte.

    »Wenn sich für mich eine Möglichkeit der Beaufsichtigung dieser Sekte in den Reihen der Quindecimviri ergäbe, wäre ich gerne bereit meinen Teil zum Pax Deorum beizutragen«, sprach Titus in festem Tonfall, wurde er in dieser Angelegenheit doch vor allem von der Richtigkeit der Sache und weniger von der Zuträglichkeit dieses Engagements für seine politische Karriere getragen.

  • "Ganz recht, ihre Gottesverehrung ist indes dabei nicht vergleichbar mit der Divination unserer Kaiser. Ihr Gott existierte bereits vor diesem Mann aus Iudaea, den sie als eine Art Inkarnation ver..ehren - ein überaus abstruses Konstrukt, insbesondere da dieser Mann, Iesus nennen sie ihn, nicht nur aus römischer Sicht ein Hochverräter war, sondern allgemein ein völlig belangloser Handwerker."
    Gracchus hatte nie nachvollziehen können, was einen Menschen dazu bewog, dieser eigentümlichen Idee zu folgen - insbesondere nicht dazu, seine patrizische Herkunft und Familie aufzugeben, um in ludaea die Spuren dieses Mannes zu verfolgen, wie sein Bruder Animus es hatte getan.
    "Zumal wie du ganz richtig erwähnst sie nicht nur die Anbetung anderer Götter ablehnen, sondern deren bloße Existenz leugnen. In Rom rotten sie sich in Verbünden zusammen, welche vordergründig sich als unbescholtene Bürger darstellen, doch die Huldigung ihres Götzen geschieht stets im Klandestinen - und wer kann genau sagen, was sie dabei tun!? Es gibt Berichte, dass sie am Todestag dieses Iesus einen Erstgeborenen opfern, dessen Blut sie trinken und dessen Fleisch sie essen, um sich mit seinem Leib zu verbinden, und solcherlei gestärkt Ver..storbene durch dunkle Magie zum Leben auferwecken."

    Ein Schaudern durchfuhr den Leib des Flaviers. Seit seiner Jugend befasste er sich mit den Hintergründen der christianischen Sekte, und insbesondere die abstrusesten Gerüchte waren ihm stets am plausibelsten erschienen, konnte doch nur finstere Magie erklären, dass Animus - der strahlende Held seiner Kindheit - sich an die Spitze dieser Sekte hatte gestellt. Nachdenklich blickte er Torquatus an - er war kein Junge mehr, doch mitnichten alt genug, sich gegen dunkle Machenschafften zu schützen. Hinwieder einen direkteren, verlässlicheren Zugang zu den Quindecimviri zu erhalten, könnte durchaus nutzbringend für Gracchus sein. Letztendlich jedoch würde er erst einmal herausfinden müssen, wie verlässlich der junge Fabier für ihn war.
    "Nun, die Quindecimviri, wie auch die Christianer werden noch etwas warten müssen. Heute werde ich in meiner Funktion als Pontifex den Pontifex Maximus in Hinblick auf die Captio eines jungen Mäd'hens in die Reihen der Sacerdotes Vestalis beraten. Da dies keine höchst vertrauliche Angelegenheit darstellt, wirst du mich zweifelsohne in den Palast begleiten dürfen, um einen Einblick in die Aufgaben des Collegium Pontificum zu erhalten. Dir fällt somit eine Rolle als Beobachter zu, gleichwohl wirst du selbstredend über das, was dort beraten und beschlossen wird, Stillschweigen bewahren. Warst du schon einmal im Palast?"

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  • Die Erklärungen des Senators offenbarten Titus, dass das Glaubenskonstrukt der Christianer selbst für den Flavier nicht in Gänze greifbar war und das mangelnde Verständnis des Jünglings für dieses nicht auf fehlende Vorstellungskraft zurückzuführen war. Die schauderhaften Berichte über Menschenopfer und blutige Rituale bestätigten Titus indes, dass das, was er gehört hatte, nicht nur dem kranken Geiste eines Geschichtenerzählers entsprang. Titus war kein angsthafter Knabe mehr, gleichwohl fühlte er sich unbehaglich bei dem Gedanken, dass diese offenkundig vom Wahn befallenen Kultisten sich nicht irgendwo am Rande des römischen Einflussbereiches umhertrieben, sondern inmitten der zivilisierten Gesellschaft zirkulierten. Umso verständlicher war ihm darob die große Sorge des Senators und umso schleierhafter der gleichgültige Blick seines torhaften Vaters.

    Dies alles und auch ein möglicher Eintritt in den Cultus Deorum sollte aber für den Moment nicht weiter Thema sein. Stattdessen eröffnete der Senator Titus die weitaus erfreulichere Möglichkeit einer Captio beizuwohnen, was Titus die honorable Ehre zuteil werden ließ, innerhalb von zwei Tagen zwei Mal die heilige Pforte des Palastes durchschreiten zu dürfen.

    »Erst gestern«, entgegnete Titus amüsiert ob dieses unerwarteten Streichs der Schicksalsgöttin.

    »Der Kaiser wollte mich anlässlich meiner Erhebung in den Ordo Senatorius kennenlernen und unterzog mich einer Art...Prüfung.«

  • Wenige Römer schafften es überhaupt jemals in den kaiserlichen Palast, so gesehen konnte Gracchus durchaus die Erheiterung des Fabius nachvollziehen, der nun innerhalb weniger Tage neuerlich dort Einlass würde finden.

    "Ich gehe davon aus, dass du diese Prüfung bestanden hast? Darf ich fragen, welcher Art sie war?"

    Der Kaiser war dem Flavier auch nach all der Zeit noch ein Rätsel, ihm in seinen Beweggründen oft nicht greifbar, darüber hinaus war Gracchus sich nie gänzlich sicher, was der Augustus ob seiner Historie wusste, gleichwohl Aquilius nie offen hatte versucht, in unter Druck zu setzen.

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  • »Der Kaiser erfragte, welche Maßnahmen ich ergreifen würde, um die steigende Kriminalität in Rom zu bekämpfen, insbesondere auch, welche Amtsträger ich konsultieren und involvieren würde.«

    Titus glaubte, dass dies keine ungewöhnliche Frage war und die Kriminalität sicher auch schon in der Senatorenschaft Grundlage der ein oder anderen Diskussion gewesen sein musste.

    »Er zeigte sich mit meinen Antworten...zufrieden. Er machte meine Erhebung aber auch von einer Empfehlung deinerseits abhängig.«

    Da Titus der festen Überzeugung war, dass er im Cursus Honorum nur bestehen konnte, wenn er sich gegenüber dem Consular im Tirocinium als würdig erwies, war diese zusätzliche Hürde ihm kein Dorn im Auge. Er wollte nichts geschenkt bekommen, sondern sich seine Lorbeeren verdienen.

  • Im Hintergrund bedeutete Ikarus seinem Herrn, dass es allmählich Zeit wurde, zum Senat hin aufzubrechen. Zweifelsohne hätte den Flavier die Antwort des Fabiers auf die Frage der Kriminalität ebenfalls interessiert, doch für solcherlei Gespräche würde auch in den kommenden Tagen noch genügend Zeit sein.

    "Nun, somit hast du bereits eine erste Hürde überwunden, und kannst dich somit auf die kommende konzentrieren. Doch nun ist es an der Zeit, aufzubre'hen."

    Er nahm einen letzten Schluck und erhob sich. Wenig später machte sich der flavische Tross, ab dem heutigen Tage ergänzt um Fabius Torquatus, auf den Weg ins Zentrum der Stadt - welcher zur Freude der Klienten nur ein wenig geradeaus und sodann nurmehr den Quirinal hinab ging und somit wesentlich angenehmer zu beschreiten war, als der Weg zur Salutatio den Berg hinauf.

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