Preiswerte Einkaufstour

  • Genussvoll zog Vulpis die Luft ein. Inmitten der Geschäfte mit all den Gerüchen von Gewürzen, Leder, Stoffen, Farben, Gebäck, Gebratenem, und sogar des Unrates fühlte er sich Wohl und zu Hause. Wie konnte ich nur so einfältig sein und zum Militär gehen? Was mir gefallen hat, sie rein zu legen und aufgenommen zu werden, doch es war nur ein Zwischenspiel. Jetzt ist es an der Zeit sich um angemessene Kleidung zu kümmern.

    Noch bei diesen Gedanken kaute er zufrieden an einem Wurstende, welches er im vorbeigehen erwischt hatte. Interessiert beobachtete er wie ein Tumult entstand, weil da ein unfähiger Ladendieb sich beim Stehlen einer Stola erwischen ließ. Der Dieb wehrte sich Verzweifelt und flüchtete. Geschickt hielt er den Verkäufer und einen Sklaven bei der Verfolgung auf, indem er einen Ständer mit Gürtel und sogar einen Stoffballen vor die Füße warf. Natürlich beobachteten alle Kunden und Passanten in der Gasse das Geschehen. Keiner achtete mehr auf das innere des Ladens.

    Vulpis nutzte die Gelegenheit, schlüpfte in den Laden, ergriff drei Tuniken und suchte sich in aller Ruhe ein türkisfarbige Toga aus. Ohne Hast verließ er den Laden, drängelte sich zwischen die Gaffer hindurch, um dann unbemerkt um die nächste Ecke zu verschwinden.

  • Ganz in der Nähe kannte Vulpis ein preiswertes Gasthaus, wo es außer einem guten nahrhaften Eintopf auch Plätze zum übernachten gab. Nachdem er eine von den neuen Tuniken angezogen und sich gestärkt hatte wollte er noch eine Runde über den nächstliegenden Markt machen. Vielleicht hatte er ja Glück und er konnte sich als Beutelschneider betätigen. Doch dazu kam es nicht, denn durch Zufall bekam er das

    Gespräch von zwei alternden Matronen mit. Es ging um die Hochzeit des Jahres, ein Decimer heiratete.

    Welcher mag es denn sein? Es gibt einige von ihnen. War da nicht eine Quintilia mit einem näher bekannt? Oder mit gar mit zweien?

    Nach weiterem Lauschen erfuhr er es. Es war der Tribun der Prätorianer. Riesig sollte das Fest sein, alle Welt war eingeladen. Nur das die Hochzeit nicht bei der Quintilia statt fand, deren Anwesen war nun wirklich zu klein, außerdem war sie ja viel zu arm, sondern in der Casa Decima Mercator.

    Weiter wurde über zu erwartende Hochzeitsgäste gelästert. Eine von den beiden stellte die Vermutung an, der Kaiser würde erscheinen.

    Der weitere Gesprächsinhalt drehte sich um Kleider, Kosmetika und Schmuck.

    Für Vulpis stand nun fest, er brauchte unbedingt noch ein paar neue Schuhe. Natürlich ein paar Calceus senatorius zumindest aber ein Paar Calceus patricius. Weiter noch außer einem Bad, einen guten Haarschnitt und eine ordentliche Rasur. Somit stand der Plan für den nächsten Tag fest. Beruhigt konnte er nun zum Gasthaus zurückkehren, um sich vor dem Schlafen gehen noch einen Wein zu genehmigen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!