Valetudinarium II - Musterung

  • Hier befindet sich das Valetudinarium II.

    Hier werden die Freiwilligen und potentiellen Rekruten auf Tauglichkeit untersucht.

    Hier dient Optio spei der Marineinfanterie

    Caius Memmius Cato als Capsarius.

  • Tiro betrat das Lazarett, blickte sich kurz um und identifizierte dann den verantwortlichen Optio spei. Tiro kannte sich etwas in er Rangstruktur aus und wusste daher das er sich mit diesem Mann vielleicht gut stellen sollte. Viel mehr Sorgen machte ihm dabei allerdings Adalrich der ja so seine Mühe hatte seine offentsichtliche Gemütslage zu verbergen.


    "Salve, Caius Memmius Cato.", begrüßte Tiro den Mann und fügte hinzu. "Mein Name ist Lucius Annaeanus Tir und ich soll mich hier zur weiteren Untersuchung melden."

  • Cato schrubbte sich gerade die Hände als jemand seine heiligen Räume betrat. Ein Jüngling. Ein erster flüchtiger Blick ließ keine Abnormitäten erkennen. Salve Annaeanus Tir,...dann reich´mir mal deine Tabula. Tir...Namen gab es. Cato kramte sein Werkzeug zur Untersuchung auf und wandte sich dem Aspiranten zu um sich die Eintragungen auf der Tabula einmal vorzunehmen.

  • Eine merkwürdige Akustik herrschte in diesem Raum, da war doch glatt das o in Tiro einfach verschluckt worden. Der junge Mann nahm es gelassen und reichte dem Mann wie erwünscht seine Tabula.


    Classis Germanica sectioni Mogontiacum

    MUSTERUNGSAKTE


    nomen: Lucius Annaeanus Tiro


    pater: ./.


    mater: ./.


    natio: Graeca -


    Status : Libertinus - Client Lucius Annaeus Florus Minor


    aetas: XXII


    artes: Spricht fliessend Latein, kann lesen und schreiben


    habitus:


    morbi cognitio (medicus):


    exceptio:


    eventus:



    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA


  • Als Adalrich das Valetudinarium erreichte, war Tiro natürlich bereits dort und war gerade in das Gespräch mit dem vermutlichen Optio vertieft. Adalrich entschloss sich zu warten und das Prozedere zu beobachten.

  • Cato studierte die Einritzungen und fragte sich Tir oder Tiro? Vielleicht war ihm klar, daß er mit diesem Namen hier mit Sicherheit aufgezogen würde. Hier stand Tiro, also hielt er sich daran.


    Hmmm...desweiteren, gab oder gibt es in deiner Familie irgendwelche Erbkrankheiten wie Epilepsie, Schwachsinn, chronische Ausschläge, schwacher Darm, Diabethes, Fälle von Wechselfieber? Der Junge sah auf den ersten Blick gesund aus, aber wer wußte das schon?

  • Tiro schüttelte den Kopf, aber weniger um die Frage zu verneinen als seine Unwissenheit darüber auszudrücken.


    "Ich kenne meinen Vater und meine Mutter nicht. Allerdings hatte ich bislang keine ernsthafte Erkrankung."

  • Na toll ...dachte Cato so vor sich hin und ritzte in das Wachs. Dann bitte einmal ausziehen,... was nun folgte war eine Intensive Untersuchung des gesamten Körpers. Arme, Beine, Torso, Kopf, Zähne. Cato zählte Zähne, Finger und Zehen durch. Inspizierte Körperhöhlen und Gemächt. So, danke wieder anziehen und 30 Liegestütze, danach auf dieser Linie da gehen und jeden zweiten Schritt in die Hocke gehen... diese Übung forderte 10 Wiederholungen und ließ das Blut aufwallen, man konnte das Herz schlagen hören, schlug es unregelmäßig, aus die Maus...der Aspirant war untauglich.


  • Adalrich verfolgte die Szenerie mit etwas Ungemach. Der Optio schien für seinen Geschmack zu viel Interesse am Gemächt des Tiro zu zeigen.

  • Der zweite Neuling schien etwas verwirrt. Was hatte er erwartet, eine Ferndiagnose? Was war mit dem Jungen los? Scheinbar dauerwütend und prüde, die perfekte Mischung um zum Militär zu gehen. Falls sich noch herausstellte, dass er kein Blut sehen konnte, hatte er dreimal gewaltig in die Scheiße gegriffen. Aber was nicht war, konnte ja noch werden. Cato lächelte Adalrich an, wer der nächste für die Untersuchung war, war klar.

  • Dieser Teil der Prüfung behagte Tiro bislang am wenigsten, denn obwohl nicht gänzlich unsportlich, gehörte körperliche Betätigung nicht zu seinen Hauptaufgaben in seinem früheren Leben als Servus. Die 30 Liegestütze verlangtem dem jungen Griechen einiges an Kondition ab, die ihm bei der anschließenden Tortur die Linie entlang sichtlich fehlte. Sichtlich aus der Puste beendete Tiro die Prüfung und hoffte, das sein Auftritt nicht zu jämmerlich gewesen war.

  • Adalrich spürte die gierigen Blicke des Musterungsoffiziers auf seinem Körper ruhen. Offensichtlich freute dieser sich schon darauf, den jungen Germanen nackt zu sehen um seine voyeuristischen Triebe zu befriedigen.

  • Catienus betrat das Valetudinarium. Seine Insektion betraf immer alle Bereiche. Er sah die Untersuchung und bemerkte den Gesichtsausdruck des Aspiranten. Er baute sich vor ihm auf und obwohl der Blonde groß war überragte ihn Catienus um eine halbe Handbreit. Was stört dich? Die Untersuchung am Gemächt soll Geschlechtskrankheiten und Sackläuse ausschließen! Kopfschüttelnd musterte er den Blonden. Wenngleich er einen soliden Eindruck machte, so schien er doch frisch aus dem Wald zu kommen oder vom Himmel gefallen zu sein. Name? fragte er mit seinem schneidendem Bass.

  • Es kam nicht oft vor das ein Römer ihn überragte und in diesem Falle kam auch noch das recht sichere Auftreten des Mannes hinzu. Adalrich blickte zu Tiro hinüber der immer noch etwas prustete und dachte bei sich, das es wohl ganz gut war das er nun zunächst die Aufmerksamkeit des Musterungsoffiziers auf sich gezogen hatte.


    "Adalrich.", erwiderte der Germane kurz angebunden. Nur zu gut kannte er diesen Blick in den Augen des Mannes. Viele Römer blickten auf Seinesgleichen herab.

  • Catienus nickte, also einer dieser Germanen die eigentlich gar keine Römer hier wollten, dennoch mit ihnen kooperierten ohne zu wissen warum. Nun Alderich, ich bin Nauarchus Memmius Turius Catienus, der Kommandeur dieser Classis.

    Das ließ er erst einmal wirken. Er hatte diese provokante Opferhaltung aus falschem Stolz und überlieferten Vorbehalten gründlich satt. Was führt dich zu meiner Flottille?



  • Adalrich wusste das jedes falsche oder aufmüpfige Wort den Erfolg seines Anliegens gefährden würde. Also schluckte er seine aufkeimende Wut über diesen arroganten Schnösel herunter und antwortete wahrheitsgemäß, weshalb er sich der Classis anschließen wollte.


    "Ich möchte etwas von der Welt sehen.", und fügte dann noch eilige hinzu. "Herr Kommandant."

  • Tiro der sich in der Zwischenzeit etwas erholt hatte, schüttelte etwas ungläubig den Kopf. Adalrich war sicherlich kein schlechter Kerl, aber an seinen Umgangsformen musste er noch dringend Arbeiten, wenn er seine Ziele erreichen wollte. Andererseits brachte die mitunter zur Schau gestellte Naivität des Germanen den Griechen auch zum Schmunzeln.

  • Catienus bemerkte durchaus die Wut in diesem Barbaren. Nauarchus,...Du möchtest etwas von der Welt sehen Adalrich? Das hier ist die Classis Germanica sectioni Mogontiacum. Wenn du unter "die Welt sehen" den Rhenus auf und ab meinst bist du hier richtig.

    Er ließ das erst einmal sacken. Dabei begegnete er seiner Wut mit Gelassenheit.

    Glaubst du denn du kommst auch nur in die Nähe eines Schiffes wenn du dich derart aufführst? Jede Faser von dir ist auf Wiederstand.

    Er musterte ihn von oben bis unten. Du wirst entweder deine Geisteshaltung oder dein Leben verlieren...in der Legion würdest du für solch ein Verhalten einem Offizier gegenüber ausgepeitscht bis dir die Haut in Fetzen vom Rücken hängt. Sein Nicken verifizierte diese Aussage.

    Ja,...so etwas darf man,...man nennt es Disziplinarische Maßnahme oder auch Exempel. Es dient zur Abschreckung...du verstehst?!

  • Tiro warf seinem Freund einen scharfen Blick zu. Er hoffte inständig dieser wäre schlau genug jetzt die richtige Antwort zu geben.

  • Nero musterte mit Argusaugen Adalrich, was wollte dieser Kinds- oder besser gesagt Trotzkopf bei ihnen? Eine derartige Selbstüberschätzung hatte im Militär nichts zu suchen. Das was Adalrich glaubte zu sein und das was er tatsächlich war, dazwischen lagen Welten. Und eines war er ganz gewiss nicht, trocken hinter den Ohren. Mit solch einem unreifen Verhalten, gefährdete er im Einsatz seine Kameraden. Gleich wo aber allen voran auf einem Schiff herrschte eines - Disziplin. Das Leben aller hing davon ab. Und wo das Versagen des Einzelnen den Tod aller bedeuten konnte, durfte es keine Gnade geben.


    Schon bei der Aufnahmeprüfung zeigte Adalrich, dass er von Kameradschaft nichts verstand. Es sei denn unter Germanen galt es als Freundschaftsdienst die Einstellungsuntersuchung von Freunden zu sabotieren, indem man sich von der schlechtesten Seite präsentierte. Er war gespannt welche Antwort der Germane Catienus geben würde.


    Nero schüttelte nur den Kopf über den jungen Kerl. Tiro hingegen hatte sich gut geschlagen und Neros Aufmerksamkeit hatte im Moment diesem jungen Bewerber zu gelten.

    Er nahm den jungen Mann beiseite, damit sich Catienus auf Adalrich konzentrieren konnte, während Tiro seine Untersuchung hinter sich brachte.


    "So Tiro 30 Liegestütze, danach auf der Linie gelaufen und jeden zweiten Schritt in die Hocke gegangen mit 10 Wiederholungen. Gut abgeleistet, aber noch Luft nach oben", erklärte er und horchte an dessen Herzen.


    "Gleichmäßiger Herzschlag", kommentierte Cato und vermerkte alles fein säuberlich.

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