Der Übergang in ein neues Jahr

  • Am Abend vor dem Anfang des neuen Jahres, in der Zeit, in welcher Janus noch nach hinten in die Vergangenheit blickte, wurde die Domus Annaea von den Sklaven feierlich geschmückt. Überall hingen Girlanden aus Blumen und Nüssen zusammengebunden und der Eingang wurde mit dem Eindunkeln von mehreren Fackeln hell erleuchtet. Das Tor zur Domus stand offen, wenn es auch gut bewacht war, um nur gebetenen Gästen Einlass zu gewähren. Doch Gäste waren in dieser Nacht willkommen. Auf einem Tisch im Atrium standen kleine Geschenke, Schalen mit Nüssen, Beutelchen mit etwas Geld, damit jeder eintreffende Gast etwas erhalten würde.


    Mit grosser Vorfreude erwartete ich die hoffentlich zahlreichen Gäste in dieser Nacht, in welcher Janus seinen Blick nach vorne in die Zukunft wenden würde.

  • Selenus war heute mit seinen Männern der Kreuzweg-Bruderschaft an der Domus Annaea angestellt. Der Lohn war gut und die Aufgabe einfach: Niemanden reinlassen, den er aus der Unterwelt kannte. Nichts leichter als das!


    So nahm er mit verschränkten Armen auf der einen Seite der Porta Aufstellung, während der "Schrank" wie ihn alle nur nannten auf der anderen Seite stand.


    Und das einfach verdiente Geld für die Bruderschaft war auch willkommen zum Start eines neuen Jahres.

  • Natürlich war Iulia Stella schon am späten Abend in der Domus Annaea eingetroffen und hatte ihren Verlobten tatkräftig bei den Vorbereitungen unterstützt, respektive den Sklaven ihre Anweisungen gegeben. Nun stand sie neben Annaeus Florus im Atrium, welches taghell erleuchtet war mit bruzelnden Fackeln und hunderten Öllampen, und erwartete die Gäste.

  • Der Abend war ruhig als Rusticus durch die Straßen schländerte. Hier und da war alles feierlich geschmückt worden. So richtig wusste er nicht wo er hin wollte, er folgte einfach seinen Füßen. Wer weis dachte er sich, wen er heute Abend noch alles kennen lernen würde.


    Sim-Off:

    Hilfe, das ist seit Ewigkeiten mein erster SimOn Beitrag. xD

  • Anhand des geschmückten Hauses und der offenen Porta vermochte Ravilla zu erkennen, das die Gegenwart von Gästen erwünscht ward. Herausgeputzt wie er sich zu präsentieren wusste, den nicht minder in orientalischer Schönheit erstrahlenden Perser im Gefolge, gedachte Ravilla die Gelegenheit zu nutzen, um neue Bekanntschaften zu schließen. Den etwas ratlos erscheinenden Herrn passierte er.


    "Salve. Du bist auch auf dem Weg zur Feier, wie ich sehe? Es sei dir gestattet, an meiner Seite zu wandeln."


    Es wirkte weniger trist, wenn man zu zweit erschien (den Sklaven zählte er nicht mit). Und so nahte er dem wachhabenden Ianitor, schenkte diesem ein strahlendes Lächeln seiner mit natürlichen Bleichmitteln geweißten Zähne und grüßte ihn höchstselbst.


    "Galeo Seius Ravilla mein Name. Salve. Ich erscheine in der Absicht, diese Feierlichkeit mit meiner Gegenwart zu beglücken."

  • Ich musterte die beiden Herren, der eine schien mir östlicher Herkunft, mit einem Sklaven, den anderen erkannte ich nicht, also niemand aus den unerwünschten Kreisen.


    Möge Ianus euch wohlgesonnen sein. Bitte die Herren, tretet ein.


    Und mit einer Handbewegung deutete ich durch die Porta, direkt ins Atrium, welches wirklich geradeaus erreichbar war und wohin mit Fakeln fast schon eine leuchtende Strasse führte.

  • Eigenartig, die Stadt wollte er schon ein wenig erkunden und sehen wo ihm die Füße hinbrachten, aber an eine Feier hatte er nun weniger gedacht. Schneller als er dachte, brachte ihm sein neuer Freund in eine wohl geschmückte Domus. So richtig wohl war ihm nicht dabei. Seinem Stand entsprechend war dies nicht. Erst einmal nicht auffalen, Ruhe bewahren und so höflich wie möglich bleiben.

  • "Hab Dank."


    Huldvoll betrat Ravilla das Anwesen, welches sich im festlichen Glanz präsentierte. Anaxis vermochte trotz seines hellenischen Namens nicht, das Erbe seines Blutes als Nachfahre persischer Plünderer zu verbergen, denn er erspähte sogleich die auf einem Tischlein angerichteten Gaben. Der Blick seiner schwarz umrandeten Augen fraß sich an den Beutelchen fest, deren unregelmäßige Form eine Münzfüllung erahnen ließ.


    Ravilla jedoch hielt den Blick aufrecht, auf der Suche nach dem Hausherrn. Dieser stand mit einer Frau an der Seite, die vermutlich die geschätzte Gattin war, im fackelbeleuchteten Atrium, um die Gäste zu empfangen und die Sklavenschar zu dirigieren. Ravilla schwebte regelrecht auf die beiden zu.


    "Salvete! Was für ein ziervolles Arrangement, welch sympathische Gastgeber. Mein Name ist Galeo Seius Ravilla."


    Der heutige Tag war Ianus geweiht, dem Gott des Anfangs und des Endes. Und Ravilla fand, dass er am Anfang eines großartigen Jahres stand!

  • Die ersten Gäste fanden sich noch im alten Jahr ein, als die Nacht noch jung war und sie würden natürlich bleiben, bis der Morgen graute und es klar war, dass ein neues Jahr angefangen hatte. Ein für meinen Geschmack etwas zu herausgeputzter Mann mit Sklave und ein weiterer Bürger betraten das Atrium. Der Herr mit Sklave ergriff auch gleich das Wort und stellte sich vor.


    Sei gegrüsst, Galeo Seius Ravilla. Es ist mir eine Freude, dich zum heutigen Fest willkommen heissen zu dürfen. Ich bin Lucius Annaeus Florus Minor, amtierender Quaestor und das hier ist meine Verlobte, Iulia Stella. Möge Ianus im nächsten Jahr auf dich blicken.


    Dann zeigte ich auf den Tisch mit den Gaben.

    Bitte greif zu, ein kleines Geschenk für dich und deinen Sklaven zum neuen Jahr.

    Dass die Meinung war, ein Beutel mit Münzen pro Person und dazu die Nüsse zum knabbern zwischendurch, das war jedem Römer natürlich klar.


    Ein Wink von Stella brachte auch sofort 2 Sklaven herbei, einen mit Gläsern und einen mit Wein und Wasser, damit die Herren und ihr Sklave auch versorgt waren.

    Einige Schritte dahinter stellten sich gleich 2 weitere Sklaven auf, mit Silberplatten voller gefüllter Eier und gebratener Fleischstückchen.


    Sim-Off:

    Es ist überliefert durch Funde von Öllampen und Papyrusteilen, dass die Römer Neujahr feierten. Wie ist nicht ganz klar, aber ein Öllampenfund trägt die Inschrift "Bonum annum novum faustum felicem" - (frohes und glückliches Neues Jahr) - Das Bild auf der Lampe zeigt Nüsse, Blumengirlanden und Münzen. Daher geht man davon aus, dass Nüsse und Münzen traditionelle Geschenke zum Neuen Jahr waren und die Girlanden ein Zeichen einer Feier sind.

  • Guten Abend, Galeo Seius Ravilla, bitte nimm etwas Wein und Speis. Der Abend ist noch jung und bis die Patrouillen der Cohortes Urbanae das neue Jahr anzeigen, wird es noch einige Zeit dauern.

    So gab ich den Sklaven das entsprechende Zeichen und wandte mich dann dem zweiten Mann zu.


    Auch euch heissen wir herzlich willkommen. Ich bin Iulia Stella, die Verlobte des Gastgebers Lucius Annaeus Florus Minor. Wer bist du?

    Während ich nachfragte, nahm ich einen Beutel mit Münzen und hielt ihn dem anderen Mann hin.

  • Ein Quaestor! Die Götter mussten Ravillas Schritte an diesen Ort gelenkt haben. Er musterte sein Gegenüber, welches sich als Lucius Annaeus Florus Minor vorstellte, um sich das Antlitz und den dazugehörigen Namen einzuprägen. Ravilla würde versuchen, den Mann später für ein Gespräch zu gewinnen, einstweilen jedoch war dieser mit der Begrüßung der Gäste beschäftigt.


    "Hab Dank für die Gaben, teurer Florus, und mögen die Götter ihre Hände in behütender Manier über dich, deine künftige Ehe und dein Haus halten! So deine wertvolle Zeit es erlaubt, würde ich mich freuen, wenn wir später ein paar Worte miteinander wechseln, da ich den Cursus Honorum erstrebe."


    Anaxis nahm auf ein leichtes Handzeichen hin ein Geldsäckchen und eines mit Nüssen. Der Perser durfte darauf hoffen, dass sein Dominus ihm etwas abgab von jenen Gaben, denn geizig war Ravilla nicht. Ravilla wandte sich nun der jungen Dame zu.


    "Guten Abend auch, werte Iulia Stella. Mit eurer Verlobung hat sich augenscheinlich ein Paar von höchster Güte zusammengefunden! Die Anmut zweier Schwäne und möget ihr in ebensolcher Harmonie verbunden sein. Ich danke für das freundliche Willkommen und freue mich auf einen erbaulichen Abend in fabulöser Gesellschaft."


    Ravilla ließ sich von Anaxis am Tablett mit einem Glas von verdünntem Wein versorgen und gönnte auch seinem Sklaven zur heutigen Feierlichkeit ein solches, ehe er sich die Zeit mit den köstlichen Speisen zu vertreiben begann, bis sich jemand zum Gespräch einfände.

  • Ich werde mir nachher gerne die Zeit für ein Gespräch nehme, Galeo Seius Ravilla. sagte ich zum ersten Gast und begrüsste danach der Reihe nach weitere Gäste, die sich nun langsam einfanden. Die freundlichen Wünsche für unsere Zukunft nahm ich dankend entgegen.


    Etwas später in der Nacht hatte ich die Gelegenheit, dem Wunsch des Ravilla nachzukommen. So gesellte ich mich zu ihm, als er gerade ein Gespräch mit einem anderen Gast beendete und sich von jenem abwandte.

    Hast du etwas Zeit? Du wolltest mit mir sprechen?

    Ich war gespannt, was ein Mann von seinem Auftreten von mir wollte. Unterschiedlicher hätten unsere Auftritte ja kaum sein können.

  • Der Kontrast war in der Tat bemerkenswert. Während Ravilla, dessen östliche Herkunft nicht zu übersehen war, bisweilen die Grenze zum Exzentrischen überschritt, präsentierte der Senator Annaeus sich bieder, fast langweilig, aber auch dazu geeignet, nirgends anzuecken, was einer geschickten Strategie entsprechen mochte.


    "Zeit habe ich mehr als mir recht ist, Senator. Natürlich ist mir daran gelegen, meinen künftigen Senatorenkollegen kennenzulernen. Die Gewässer möchte ich gern ausloten, wem liegt daran nicht? Ebenso suche ich nach einem Weg, meine Fähigkeiten sinnstiftend einzubringen. Wer könnte mir bessere Hinweise geben, als jemand, der bereits mit den Haien schwimmt? Die gefüllten Eier schmecken übrigens ganz ausgezeichnet."

  • Danke für die Ehre, Galeo Seius Ravilla, aber Senator bin ich noch nicht. Ich amtiere zwar gerade als Quaestor, aber die Aufnahme in den Senat erfolgt erst nach Ende dieser Amtszeit, falls der Kaiser mich dafür als geeignet sieht.

    Ich wollte ihm nicht sagen müssen, dass die Anrede als Quaestor oder einfach mit vollem Namen wesentlich passender wäre. Vielleicht war dies ja sein östlicher Einfluss. Es wurde ja viel geredet über die Leute aus dem Osten, ihr überhebliches Auftreten, ihren Hang zur Selbstdarstellung. Davon sollte ich mich jedoch in meiner Position nicht beeinflussen lassen.


    Da der Mann keinen Senatorenstreifen an seiner Toga hatte und auch nicht die typischen roten Senatorenstiefel trug, konnte ich getrost davon ausgehen, dass es sich nicht um einen Senator handelte.

    Du strebst also einen Platz im Senat an? Woher kommt die Gens Seia? Gibt es bereits Verbindungen in den Senat, so dass du den Cursus Honorum beschreiten kannst?

    Dies waren natürlich die wichtigsten Fragen, denn wenn die Voraussetzungen fehlten, dann wurde es selbstverständlich nochmals schwerer, diesen grossen Schritt zu schaffen.

    Danke, möchtest du noch etwas davon? ging ich dann noch auf das Kompliment über die Speisen ein und suchte schon einen Sklaven, dem ich anzeigen konnte, dass hier noch Appetit vorhanden war.

  • Ich wusste, dass mein neuer Bekannter Florus, den ich von der Hochzeit des Serapios mit Valentina kannte, eine Festlichkeit ausrichten würde, das neue Jahr zu begrüßen. So kam ich mit meinem Leibsklaven Diocles, hieß ihn, bei den anderen Dienern zu warten (zweifelsohne würde für sie gesorgt werden.) und schaute mich um. Die Casa war mit Girlanden geschmückt, und schon viele fröhliche Menschen waren unterwegs. Auch ich fühlte mich beschwingt, schon weil ich keine Toga trug, sondern zwar elegante, aber eher legere griechische Kleidung, und ich hob die Hand:

    "Salve Florus Minor, dir ein gutes Neues Jahr und den Segen der Götter!", sagte ich.

    Dann sah ich auch Iulia Stella, die liebliche Verlobte des Gastgebers und sprach:
    "Ovid schreibt, dass man schöne Frauen am Morgen loben soll, aber ich finde, das sollte man durchaus auch am Abend tun, wenn Schönheit und Tugend sich in der Gastgeberin vereinen."

    Das war einfach eine höfliche Artigkeit an die Adresse der jungen Dame gerichtet. Beide, Florus und die Iulia schienen mir Götter des Glücks, es war nicht zu übersehen, wie glücklich sie miteinander waren.

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Draussen vor der Porta war der Abend nicht langweilig geworden. Ständig kamen neue Leute, welche wir sorgfältig musterten, aber wir erkannten niemanden aus dem Bereich der Gesellschaft, der hier nicht erwünscht gewesen wäre.


    Dann erschien endlich die lange erwartete Patrouille der Cohortes Urbanae, deren Rundgang deutlich signalisierte, dass die Hälfte der Nacht vorbei war, also der neue Tag und damit auch das neue Jahr begonnen hatten.


    Ich liess mich daher schnell ablösen und betrat die Domus und das Atrium unter lautem: BONUM ANNUM NOVUM FAUSTUM FELICEM!

    Als die ersten Gäste den Spruch aufnahmen und sich gegenseitig gratulierten, ging ich wieder zurück vor die Porta, mein Auftrag war ausgeführt.

  • "Salve Florus Minor, dir ein gutes Neues Jahr und den Segen der Götter!", sagte ich.

    Dann sah ich auch Iulia Stella, die liebliche Verlobte des Gastgebers und sprach:
    "Ovid schreibt, dass man schöne Frauen am Morgen loben soll, aber ich finde, das sollte man durchaus auch am Abend tun, wenn Schönheit und Tugend sich in der Gastgeberin vereinen."

    Das war einfach eine höfliche Artigkeit an die Adresse der jungen Dame gerichtet. Beide, Florus und die Iulia schienen mir Götter des Glücks, es war nicht zu übersehen, wie glücklich sie miteinander waren.


    Dann erschien endlich die lange erwartete Patrouille der Cohortes Urbanae, deren Rundgang deutlich signalisierte, dass die Hälfte der Nacht vorbei war, also der neue Tag und damit auch das neue Jahr begonnen hatten.


    Ich liess mich daher schnell ablösen und betrat die Domus und das Atrium unter lautem: BONUM ANNUM NOVUM FAUSTUM FELICEM!

    Als die ersten Gäste den Spruch aufnahmen und sich gegenseitig gratulierten, ging ich wieder zurück vor die Porta, mein Auftrag war ausgeführt.

    Noch während Furius Saturninus uns begrüsste, drangen aus dem Eingangsbereich und dann auch im Atrium die ersten Rufe von BONUM ANNUM NOVUM FAUSTUM FELICEM zu uns. Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich den Spruch Ovids vernahm.

    Du musst wahrlich ein Glückskind sein, Furius Saturninus, denn soeben ist offensichtlich die erste Wache des neuen Tages an der Porta vorbei gekommen und dein Zitat des grossen Ovidius ist demnach absolut zutreffend! BONUM ANNUM NOVUM FAUSTUM FELICEM!

    Ich winkte einen Sklaven herbei und hiess ihn ganz schnell das Geschenk für den neuen Gast holen. Wenig später stand dieser wieder da, nicht bloss mit dem Säckchen mit Münzen in der Hand, sondern auch gleich mit einem Becher Wein.

    Hier, bitte, ein guter Wein und das übliche Geschenk zum neuen Jahr. Mögen die Götter dir weiterhin hold sein und Ianus dir zulächeln.

  • "Auch dir der Segen des Ianus", sagte ich und grinste, da meine Begrüßung mit Ovids Worten fast zeitgleich mit dem Ende des alten und dem Beginn des neuen Jahres zusammengefallen war. So kam die verehrte Iulia Stella zu doppelter Schmeichelei. Und schon kam ein annaeischer Sklave mit dem traditionellen Geschenk - einem Säckchen Münzen, auf dass sie mir im neuen Jahr nicht ausgehen mochten!:

    "BONUM ANNUM NOVUM FAUSTUM FELICEM!

    Ich schaute mich um nach weiteren bekannten Gesichtern. Wer mir ins Auge fiel, waren zwei Männer, der eine schlicht mit einem gestutzten Bart, wie er jetzt in Mode kommen zu schien (Ich hielt ihn eher etwas für griechische Philosophen) und der andere irgendwie orientalisch, obwohl er eindeutig ein Römer war; vielleicht lag es auch an seinem persischen? parthischen? skythischen? Sklaven, der die ganze Anmut des Orients zu verkörperte.

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  • Ravilla bemerkte durchaus den Fauxpas, auf den der Quaestor ihn hinwies, ging aber darüber hinweg. Nicht bemerkte er indes, dass er mit seinem theatralischen Gebaren in dieser Runde etwas über das Ziel hinausschoss. Mit strahlendem Lächeln spießte er eines der neu herbeigebrachten gefüllten Eier auf, damit seine Finger sauber blieben.


    "Die Gens Seia hat etruskische Wurzeln. Mein Zweig hat sich allerdings schon vor einigen Generationen in Caesarea niedergelassen und dort zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Verbindungen in den Senat gibt es bisher leider keine. Ich bin der Erste, der den Cursus Honorum zu beschreiten gedenkt."


    Das Ei wanderte in seinen Mund.

  • Ich hörte aufmerksam zu. Dies war eine Fähigkeit, welche mir schon oft geholfen hatte. Manchmal wirkte dies langweilig auf meine Gesprächspartner, dass ich nicht immer sogleich dreinschoss und etwas entgegnete, aber es half mir fundierte Antworten zu geben und angenehme Gespräche zu führen.


    Etruskische Wurzeln, das ist in der Tat eine lange Familiengeschichte. Caesarea Maritima in der Provinz Iudaea? Oder Caesarea in Mauretania Caesariensis?

    Ein Problem des riesigen Imperium Romanum war, dass es gewisse Städtenamen mehrfach gab und man daher nie genau wusste, worüber man sprach, bis man nachgefragt hatte.

    Keine Verbindungen in den Senat, das macht natürlich einen Einstieg nicht gerade einfacher. Ich bin aber überzeugt, dass du einen guten Patron hast, wenn du dir so sicher bist, dass du den grossen Schritt in den Senat erreichen wirst.

    Es war zwar nicht unhöflich, direkt nach dem Namen eines Patrons zu fragen, aber ich versuchte trotzdem wenn immer möglich dies zu verhindern. Ausserdem erlaubte dies meinem Gesprächspartner mir das zu berichten, was er für wichtig und richtig hielt und nicht einfach eine Frage zu beantworten.

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