[Atrium] unter Freunden

  • Im Artrium angekommen wies Aviana auf einen der Stühle die neben den Klinen standen. Sie hatte Drusilla ja wirklich länger nicht gesehen. "Nun erzähl mal was gibt es Neues? Ich bin erst seit eben wieder da ich hatte den Boten doch erst vor einer Stunde losgeschickt." Sie war verwundert das Drusilla so schnell hergekommen war. Das war wirklich überraschend. Sie winkte einer Sklavin und trug ihr auf etwas Honigwasser und ein paar Datteln zu bringen. "Du warst wieder mit deinem Onkel unterwegs hab ich gehört?" Früher waren sie nicht so oft unterwegs gewesen. Aviana vermutete das ihr Onkel als sie noch kleiner war auf dem Landgut mit den Kinderfrauen und den Sklaven allein gelassen hatte. Das musste schrecklich gewesen sein.

  • Vom Garten kommend setzte sich Drusilla zu Aviana ins Atrium. Einerseits erleichtert ihre merkwürdige Erregung nun wieder unter Kontrolle zu bekommen andererseits auch etwas enttäuscht. Sklaven huschten herum um ihnen Getränke zu bringen und Aviana eröffnete das Gespräch. Sie griff mit ihrer Hand nach Avianas Handgelenk. "Stell dir nur vor Salonia hat geheiratet. Ihr Vater hat die dem Consular Cornelius gegeben." Erzählte sie erst mal das was ihr wirklich unter den Nägeln brannte.


    Dann lehnte sie sich wehmütig zurück. "Ja es war so schön unterwegs zu sein." Und das war es in der Tat auch wenn man auf Reisen immer auf allen möglichen Komfort verzichten musste. Normalerweise versuchte man Reisen ja zu vermeiden aber da ihr Onkel bei seinen Geschäften lieber auf persönliche Kontakte setzte kam es eben so. Wo bei mancher in der besseren Gesellschaft auch das anstößig finden mochte. Ein Patrizier er um herreiste anstatt das von Angestellten machen zu lassen. Drusilla vermutete das ihr Onkel mittlerweile selbst so eine Art Reiselust für sich entdeckt hatte. Ihr war es egal mochten sie doch alle blöd schauen aber sie fand Reisen aufregend.

  • O…hhhh Salonia war unter die Haube gekommen? So schnell und auch noch an einen so alten Mann? Der Consular war mindestens 60 und Salonia nicht mal 20. Brr.. dachte Anviana, als sie sich vorstellte, dass sie an einen so alten Mann verschachert werden könnte. „Und was sagt sie?“, fragte sie interessiert nach. Vielleicht war er ja überhaupt nicht so übel, aber vorstellen konnte es sich Aviana trotz allem nicht.

    Ja das Reisen gefiel auch ihr immer wieder. Aber sie waren so reich, dass sie nicht wie arme Leute zu Fuß gehen mussten oder gar im Freien übernachten mussten. Ihr Vater, der hatte sich noch hochgearbeitet. Ihr und ihren Brüdern war das alles in die Wiege gelegt worden. „Wie wäre es, wenn wir uns mal bei uns in Ostia treffen oder eben Dir? Es ist doch nicht so weit.“ Machte sie einen Vorschlag, um auch mal wieder aus der Stadt herauszukommen. „Wir könnten ein kleines Fest geben, oder eben Du und dein Onkel.“

  • Nun sie hatte sich schon verändert. Sie war stiller geworden und war nicht mehr so lustig, fand Drusilla. Vor allem konnte man sie nur noch zu Hause besuchen, und auch da war ein Sklave ihres Mannes immer in der Nähe und lauschte. Dursilla wollte aber hier jetzt nicht unken. Vielleicht kam es ihr ja auch nur so vor und die Ehe per se wollte sie ja nicht schlecht machen. Aber ein wenig Gedanken machte sie sich auch über ihr eigenes Geschick. Wie wohl im Übrigen alle jungen Frauen das taten, vor allem die von Stand wussten, dass sie bei der Auswahl ihres Mannes nur selten etwas mitzureden hatten. "Nun stell dir vor, sie ist schon schwanger." Erwiderte sie erst mal nur.


    Oh ja, eine Party. Das war doch mal eine gute Idee, aber warum außerhalb der Stadt? "Warum nicht hier in Rom? Wir mieten eine Wohnung an und laden Freunde ein." Mit dem Anmieten meinte sie, dass ihr Onkel und wohlmöglich die Eltern der Betroffenen nicht zu wissen brauchten, dass sie eine Sause machten. Wenn sie bei ihr auf dem Landgut etwas veranstalteten oder bei den Iulii in Ostia war doch die Stimmung gleich wieder für die Katz, weil ein Anstandswauwau dabei war. Mit beängstigender Gewissheit schlich sich der Gedanke bei ihr ein, dass sie schon anfing wie Salonia zu denken.

  • Oh und auch schon schwanger! Da schien ja doch die Liebe schon ordentlich gesprüht zu haben. Aviana war wirklich überrascht und auch erfreut. Auch wenn sie da vielleicht etwas naiv war, wenn sie glaubte, dass eine so schnelle Schwangerschaft etwas mit entzündeter Liebe zu tun hätte. "Das ist aber schön. Ich werde sie bald mal besuchen müssen. Wann bist du denn mal wieder bei ihr, vielleicht hänge ich mich mal wieder an dich."


    Hm, naja, das würde schon auch gehen, dachte Aviana, der diese Art Verschlagenheit fehlte. "Warum etwas mieten, wenn wir doch Häuser haben und nicht mal schlechte, wie ich meinen will?" Harkte sie aber noch mal ein. Denn das ging ihr nicht so ganz ein.

  • Ja, das war es. Aber so richtig freuen konnte sich Drusilla nicht, denn das hatte etwas vom Erwachsenwerden. Ja klar, sie waren alle eigentlich schon in so einem erwachsenen Alter, aber eigentlich wollte sich es genießen, jung zu sein. Für Ersthaftigkeiten war noch genug Zeit. Und auch wenn sie oft so dachte wie Aviana und nicht so unbeschwert war wie Salonia, war kam ihr die Freundin doch oft viel ernster als sie selbst vor. Sie hatte ihren Tempel und war auch sonst sehr ernst.


    Auf diese Frage rutschte ihr ein Satz von Salonia heraus, mit dem diese sie oft beehrte, wenn sie etwas Offensichtliches nicht gleich verstand. "Dummes Ding." Sofort nachdem sie es ausgesprochen hatte, hielt sie sich die Hand vor den Mund und sah die erschrocken dreinblickende Freundin an. Sie rutschte von dem Korbstuhl, kniete vor Aviana und umschlang in der Gebärde der Schutzflehenden ihre Knie. "Vergibt mir, es ist mir so rausgerutscht. Es war ganz unverzeihlich." Es tat ihr wirklich leid den Aviana war eine ihrer besten Freundinnen. Sie musste aufpassen, dass sie nicht immer mehr wie Salonia wurde, die oft auch herablassend zu ihren Freundinnen war.

  • Ihre Frage nach dem Besuch bei Salonia hatte vor sich hin träumend nicht wirklich beantwortet. Sie schien das Thema wirklich zu beschäftigen. Sie war manchmal sehr in sich gekehrt und manchmal so extrovertiert, als wenn sie das Leben mit jedem Atemzug in sich aufsaugen wollte.


    Als dann diese kleinen Worte vielen, war sie schockiert. Nicht weil sie das nicht auch schon von Salonia zu hören bekommen hatte, nein, aber sie hassten es beide, wenn Salonia so herablassend war. Dass sie jetzt selbst so mit ihr redetet, traf sie wirklich hart. Aber auch Drusilla schien überrascht und entschuldigte sich über Gebühr. Allein die Gebäre, mit der sie ihre Knie umschlang, zeigte, wie ernst es ihr war. "Schon gut, ich bin nur enttäuscht, dass du DAS zu mir gesagt hast." Ging sie auf den Versuch ein, die Wogen wieder zu glätten. Wogen, die ja noch nicht mal richtig Zeit gehabt hatten, sich aufzubauen.

  • Dass Aviana enttäuscht war, konnte sie gut verstehen, und man konnte ausgesprochene Worte nicht zurücknehmen, auch wenn sie einem danach leid taten. Drusilla war achtlos in ihren Gedanken gewesen, und bei Freunden sollte man mehr Verstand haben. Es waren oft die kleinen unbedarften Gemeinheiten, die am meisten schmerzten, vor allem von Menschen, von denen man es nicht erwartete. „Es tut mir wirklich leid. Es war wie gesagt ganz unverzeihlich und doch bitte ich dich um Verzeihung.“ Sie löste ihre Arme um Avianas Knie und setzte sich wieder. Sie wollte es nicht noch mehr nach Theatralik aussehen lassen. Mehr als um Vergebung zu bitten konnte sie nun mal nicht tun.

    „Ich werde alles organisieren, du musst nichts machen.“ Das war zwar jetzt kein Ausgleich für diese Dummheit, aber etwas anderes viel ihr einfach nicht ein. Unwillkürlich sah sie in die Richtung des Gartens, auch wenn sie durch die Trennwände natürlich dort nichts mehr sehen konnte. „Und bring deine beiden Gladiatoren mit.“

  • Aviana beugte sich ein Stück nach vorn, um nach Drusillas Hand zu greifen. "Ich glaube dir und es soll vergessen sein." Im Grunde war ja auch nichts. Es war kein großer Akt. Es ging nur um die Art und Weise, wie man miteinander umging. Bis jetzt hatten sie immer ein sehr herzliches Verhältnis, gerade auch weil sie beide mal eine Breitseite von Salonia abbekommen hatten. Das schien sie verbunden zu haben. Bei Salonia war das so eine Sache, sie war so… so präsent und alle wollten zu ihr gehören, auch wenn sie manchmal eklig war. Aber Aviana hatte immer geglaubt, dass sie und Drusilla mehr verband. Sie mochten beide Kultur, Theater und Gedichte. Sicher auch Drusilla und schließlich auch sie selbst ließen sich manchmal zu Profanem hinreisen.

    Auf das Angebot, das sie alles organisieren würde, schüttelte sie den Kopf. "Du musst das nicht tun, ich kann auch mal was auf die Beine stellen." Sage sie auch das Angebot. Dann der Vorschlag, dass sie auch die beiden tollen Hunde mitbringen sollte. "Bist du sicher? Die stechen sich noch ein Auge aus, wenn sie betrunken sind." Sagte sie scherzhaft.

  • Drusilla die eben auch ab und an mal unsicher war, glaubte Avaina zwar, aber ein Restzweifel blieb ja immer. Wie hatte sie so achtlos vor sich hin brabbeln können? Im Grunde wären diese Worte ja nicht weiter schlimm, aber wenn man selbst schon von ihnen verletzt worden war, sollte man sich doch zusammenreisen können.


    Ach Papalapab sie winkte mit einer Gäste ab. "Ich mache das doch gern, das weißt du doch." So etwas zu planen und durchzuführen versetzte sie immer in eine gewisse Euphorie. Es war immer eine Art Nervenkitzel und eine Ablenkung vom Alltag. Und dass sie etwas organisieren wollte, von dem die Familien nichts wussten, das sorgte bei ihr für ein gewisses Prickeln. Es hatte etwas von einem Geheimnis und Frauen liebten Geheimnisse.

  • Aviana hatte jetzt ein schlechtes Gewissen, weil Drusilla das Ganze jetzt alleine aufziehen wollte.

    "Na gut, aber das nächste Mal werde ich etwas organisieren." Sagte sie, den das konnte sie ja schlecht so stehen lassen. Immerhin konnte man sich bei so etwas selbst etwas in ein besseres Licht rücken. Gastgeber sein war eben auch immer ein soziales Hi-Lite, und gerade für Frauen war es wichtig, soziale Anerkennung zu bekommen.

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