Die Ankunft der Heilerin

  • "Oh!", tönte es aus Matidia. Sie versteifte sich ein wenig und schaute die andere prüfend an. Hilda? Der Name sagte ihr nichts. Was nicht viel hieß, die meisten Namen waren für sie Schall und Rauch, sofern sich dahinter nicht Macht, Einfluss, Reichtum oder ein gut aussehender Offizier der Armee verbarg. Sie konnte sich nicht jeden Namen eines Sklaven merken, und sie musste es auch nicht. Allerdings... War da etwas, was sie nachdenken ließ. Und das war, natürlich, der andere Name, den sie erwähnte. "Oh!", sagte sie erneut. "Du bist das! Scaot hat mir von euch erzählt." Matidia lächelte, doch dies erreichte ihre Augen nicht. Dafür war ihr letzter Satz zu unpassend für sie, denn natürlich wäre auch sie gerne bereits Mutter oder würde zumindest ein Kind erwarten. Es passte ihr nicht, dass Hilda da einen Vorsprung hatte. "Wie ... Schön.", brachte sie dann hervor. "Trinken wir einen Wein zusammen? Du kannst mir erzählen, wie es ist?"

  • Hilda war etwas überrascht über die doch distanzierte Art der jungen Frau, denn eigentlich sollten sie sich gut verstehen da ja nicht wirklich viel Altersunterschied zwischen ihnen war. Nun war sie doch etwas enttäuscht, da sie gehofft hatte in dieser Frau eine Freundin zu finden mit der sie sich unterhalten könnte. Doch anscheinend wollte Iunia Matidia das nicht wirklich. Hilda hatte ein untrügliches Gespür wenn es jemand ernst meinte mit ihr und wenn nicht. Doch anderseits war sie trotz allem froh jemanden weibliches an ihrer Seite zu wissen. Mit Frauen konnte man doch viel besser über weibliche Dinge sprechen.


    „Ich würde gerne mit dir ein bisschen zusammensitzen und plaudern. Allerdings muss ich auf Wein verzichten, aber es gibt hier im Haus auch gute Fruchtsäfte die hervorragend schmecken. Ich liebe diese und kann davon nicht genug bekommen.“ Tatsächlich war die gute Hilda nach Fruchtsäften regelrecht süchtig geworden, solche Dinge hatte es in ihrer Heimat nicht gegeben. So nahm Hilda Platz und begann mit der Römerin ein Gespräch über ihre Schwangerschaft zu führen. Nun eigentlich geht es mir bislang ganz gut, bis auf das gelegentliche Übel werden. Es schwächt mich dann erheblich und das bin ich nicht gewöhnt. Normalerweise bewege ich mich viel und arbeite an meinen Heilpflanzen und bereite die Gartenteile für die Anpflanzung vor. Ich habe mir auch schon überlegt, dass ich in einem größeren Raum die Pflanzen mit Wärme großziehe und somit nicht so auf die Jahreszeiten angewiesen bin. Aber wie ich das bewerkstelligen kann ist mir noch nicht so richtig klar.“ Hilda dachte nach und machte sich schon einen ganz großen Kopf. Es wäre so schön Pflanzen das ganze Jahr über heranziehen zu können um permanent Heilmittel herstellen zu können. In Germanien war es einfach zu kalt und gerade Heilpflanzen benötigten gleichmäßige Wärme. Aber sie würde sicherlich noch ein Weg finden wie sie das bewerkstelligen könnte. „Ich hoffe das mein geliebter Faustus bald nach Hause kommen kann um mit mir die Geburt zu erleben. Diese Ausbildung beim Militär dauert jetzt dosch schon eine lange Zeit und ich sehen mich danach wieder in seinen Armen zu liegen.“ Und nicht nur in den Armen zu liegen, darin war sich die liebe Hilda ganz klar. Sie hatte Thors Männlichkeit und seine zarten Berührungen schon zu lange vermissen müssen. Aber irgendwann würde auch die Ausbildung vorbei sein und ihr Faustus in ihren Armen liegen.

  • Matidia verstand nicht. Warum musste die Andere auf Wein verzichten? Gab es denn nicht etwas zu feiern, für sie zumindest? Aber gut. Sollte sie eben Fruchtsaft trinken, wenn das der Römerin nicht besonders gesund erschien. Matidia schmunzelte, als die Andere ihre Tätigkeiten erwähnte. Pflanzen waren ihr herzlich egal, auch wenn sie die Ergebnisse schon gutheißen würde. Die Römerin fand diese ganzen Wünsche sehr abwegig, und sie würde sicher nicht auf Wein verzichten in einer Schwangerschaft. Warum auch? "Ich glaube, dass Pflanzen euer kleinste Problem sein werden. Kinder brauchen Zeit." Wusste sie, und schaute die andere durchdringend an. Sollte sie einmal Kinder haben, würde ihr auf jeden Fall keine Pflanze indie Quere kommen! "Ha. Sei froh, dass du einen hast und er dir nicht wegstirbt!", sagte sie, reichlich unempathisch, zu ihrer Gesprächspartnerin.

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