Offiziershaus - Marcus Decimus Livianus

  • Müde kam Livianus in seinem Quartier im Lager an. Es blieb ihm nicht wirklich viel Zeit für sich selbst. Er schmiss seine Sachen in eine Ecke und nahm sich kurz Zeit sich frisch zu machen, seine Wunden von der Schlacht neu zu verbinden und eine neue Uniform anzuziehen. Danach machte er sich sofort wieder auf den Weg um sich um die Organisation des Nachschubs zu kümmern.

  • Livianus kam aus seinem Officium und war froh darüber endlich seine Ruhe zu haben. Es war heute ein aufregender und anstrengender Tag gewesen und er war froh endlich zu Hause zu sein. Zu Hause! Ja das hier war nun sein neues zu Hause! In seiner neuen 1400 qm großen Unterkunft konnte er sich nun endlich entspannen und abschalten. Er legte seine Rüstung ab und lies sich auf eine Kline fallen, vor der bereits das Abendmahl angerichtet war.


    Dieses Haus und die damit verbundenen Annehmlichkeiten waren der reinste Himmel. Es war doch ein großer Unterschied zwischen seiner Unterkunft als Centurio, am Ende des Kasernenblocks, die er noch vor dem Feldzug bewohnte, zu diesem riesigen Haus an der Via Principalis, in der er nun saß und sich sein Abendessen schmecken lies. Von seiner Kline aus konnte er in den Innenhof sehen, der eine kleine Gartenanlage samt Brunnen beherbergte. Genau der richtige Anblick um sich zu Entspannen, dachte er.


    Es war bereits ruhig geworden im Lager und die meisten Legionäre tummelten sich wahrscheinlich gerade in Tarraco und machten dort die Tavernen unsicher. Hoffentlich kam es heute Nacht zu keinen Zwischenfällen. Immerhin waren die meisten von ihnen bereits einiger Zeit weg gewesen und hatten einiges nachzuholen. Da kam es schon hin und wieder zu Streitereien um Frauen oder Alkoholleichen nach einem Saufgelage. Aber Livianus war sich sicher, dass der hiesige Regionarius alles unter Kontrolle hatte. Immerhin kannte er die meisten der Männer persönlich und sie hatten vor ihrem ehemaligen Tribunen doch großen Respekt – so wie Livianus selbst im Übrigen auch.


    Ein laues Frühlingslüftchen wehte herein und kündigte bereits den Sommer an. Als Livianus gegessen hatte, lehnte er sich zurück und verschloss die Arme hinter seinem Kopf. Da fiel ihm ein… er hatte Meridius gar nichts über Iulia erzählt. Was würde er sagen, wenn er der Familie einen Besuch abstattete und plötzlich Iulia vor ihm stand. Hoffentlich…. aber nein. So war er nicht! Er war ihm bestimmt nicht böse, dass er Iulia aufgenommen hatte. Livianus atmete tief durch und schloss seine Augen um sich etwas zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen.

  • Nach einiger Zeit machte sich Livianus auf den Weg in das hauseigene Balneum um sich frisch zu machen. Er betrat den Raum, legte seine Kleidung ab und stieg in das bereits vorbereitete, dampfende Becken. Es war derart entspannend und wohltuend, dass er eine ganze Weile dort verbrachte. Er dachte über sich und seine Zukunft nach und welche Überraschungen sie wohl noch für ihn bereit hielt. Wie es wohl Vater gerade in Rom ging und ob er ihn beim Triumphzug endlich wieder einmal sehen konnte? Fragen über Fragen.


    Nach einiger Zeit stieg er wieder aus den Becken, trocknete sich ab und ging in sein Cubiculum um neue Kleidung überzuziehen.

  • Im Cabiculum war bereits frische Kleidung hergerichtet und lag zusammengefaltet auf dem Bett. Livianus nahm die Tunika n die Hand und breitete sie vor sich aus. Er war während des Feldzuges in den Ordo Equester erhoben worden und hatte nun zum ersten Mal eine Tunika, mit dem standesgemäßen Latus Angusticlavius darauf, vor sich liegen. Es war ein etwas ungewohnter Anblick, den er bisher nur von anderen Offizieren kannte. Er streifte die neue Tunika über und sah noch einmal an sich hinunter. Schien ihm eigentlich recht gut zu passen. Er konnte sich ein Lächeln bei diesen Gedanken nicht verkneifen und nahm auf seinem Bett platz. Nun kam die wichtigste Frage – sollte er nun hier bleiben oder ebenfalls nach Tarraco reiten.

  • Nach langer und reiflicher Überlegung entschied sich Livianus doch noch außer Haus zu gehen und zumindest seine Familie zu besuchen. Er stand auf und nahm die Toga, die noch immer unberührt am Bett lag. Er rief eine Ordonanz, die ihm beim anlegen der Kleidung half. Es war schon sehr lange her, dass er keine Rüstung, sonder eine Toga über seiner Tunika trug. Es wirkte etwas befremdet, aber er würde sich mit der Zeit sicher daran gewöhnen.


    Als er den Innenhof betrat, war bereits ein Wagen bereitgestellt. Er hatte ganz vergessen, dass er mit seiner Toga, nicht wirklich gut reiten konnte. Also bestieg er den Wagen und machte sich auf den Weg in die Casa Decima.

  • Sie waren wieder zurück in Hispania - endlich! Rom war zwar eine nette Abwechslung, aber es tat gut wieder zu Hause zu sein. Livianus betrat gemeinsam mit Evana das Castellum und ging direkt in sein Haus an der Via Principalis.


    „Dies hier ist dein neues zu Hause Evana. Es gibt hier keine Sklavenunterkünfte – du kannst dir also eines der Zimmer aussuchen. Sie dich in aller Ruhe um.“

  • Die Reise hatte eine Zeit lang gedauert. Sie hatte nie viel gesprochen, aber fing an sich etwas wohler zu fühlen. Immer noch waren da etwas Angst und ein Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte.
    Jetzt stand sie mit Livianus, ihrem neuen Herrn, im Atrium und schaute sich um. Es war hier wirklich alles groß. In so einem großen Anwesen war sie noch nie gewesen und staunte dementsprechend auch.


    Sie sah ihn etwas ungläubig an als er das mit dem Zimmer sagte.


    "Ich soll ein ganz normales Zimmer bekommen?"

  • Livianus lächelte.


    „Selbst wenn du etwas anderes bevorzugen würdest – was ich nicht denke! Es gibt hier keine Sklavenunterkünfte und bei so vielen Zimmern wäre es unnötig welche anbauen zu lassen.“


    Er fuchtelte mit seiner Hand herum und deutete in alle Richtungen.


    „Such dir einfach eines der leerstehenden Zimmer aus und richte dich dort nach belieben ein. Du kannst dich hier im Haus frei bewegen. Solltest du einmal im Lager Probleme mit einem der Soldaten haben, dann sag mir sofort bescheid.“

  • Evana folgte seiner Handbewegung und lächelte ihn an. ES war ein zurückhaltenes Lächeln.


    "Nein ein Zimmer ist schön. Ich bin es nicht gewohnt, dass man mich so gut behandelt und.....naja so freundlich zu mir ist."

  • „Ist schon gut! Ich möchte einfach, dass du dich hier wohl fühlst! Ich muss nun in die Principia und nach dem Rechten sehen. Du kannst dich in der Zwischenzeit einrichten und ein Bad nehmen - das Balneum ist dort hinten. Wenn du Lust hast, dann kannst du auch auf den Markt einkaufen gehen. Die Culina findest du übrigens dort vorne.“


    Livianus zog einen Beutel mit Sesterzen aus seiner Rüstung und legte ihn auf den Tisch, dann machte er sich auf den Weg.

  • Es war bereits spät geworden, als Lvianus sein Haus betrat. Erschöpft von der anstrengenden Reise und dem drauf folgendem Dienst hoffte er nun etwas Entspannung zu finden. Als er das Atrium betrat, sah er sich um.


    „Evana! Bist du schon zurück?“

  • Evana war in ihrem Zimmer gewesen und als sie Livianus hörte ging sie schnell ins Atrium und sah ihn da stehen.


    "Mein Herr, ja ich bin da. Was kann ich für dich tun?"


    Sie lächelte ihn an und weil sie sich so beeilt hatte fielen ihr einige Strähnen ihres Haares ins Gesicht.

  • Livianus war gerade dabei seine Rüstung zu öffnen und legte sie auf einer Kliene ab. Er erwiderte ihr lächeln.


    „Ich wollte dich nur fragen wie es am Markt war und wie dir Tarraco bisher gefällt?“


    Livianus gab einen der Diener, der gerade dabei war die Rüstung zu holen, ein Zeichen ihm ein Bad vorzubereiten und setzte sich dann auf die Kliene.

  • Evana sah ihm zu wie er seine Rüstung weg legte. Dann setzte er sich hin und sie schaute ihn an mit einem Lächeln.


    "Ich finde den Markt sehr schön. Ich war noch nie auf einen so großen wo es soviele Dinge auf einmal zu kaufen gabe. Es gefällt mir hier."

  • „Das freut mich zu hören. Du kannst dich jederzeit frei in Tarraco bewegen wenn dir danach ist. Bei deinem nächsten Marktbesuch, besorg dir alles was du brauchst wie z.B. neue Kleidung, Schuhe,…. diese Dinge halt. Es sollte genug Geld übrig geblieben sein. Im Haus hast du dich auch schon zu Recht gefunden?“

  • "Ja, ich habe mich soweit umgesehen, dass ich alles wichtige finde. Es ist sehr groß hier.Aber ich denke es wird gehen.


    Sie durfte sich noch nie einfach so frei bewegen. Wenn sie mal raus durfte war immer jemand dabei, damit sie nicht auf den Gedanken kam zu fliehen.

  • „Gut.“ sagte er mit zufriedener Stimme.


    Livianus streckte sich durch und lies seinen Kopf auf den Schultern hin und her rollen. Dabei krachte es ein wenig und er verzog das Gesicht. Er war doch ziemlich müde und verspannt. Einer der Diener trat ein und meldete, dass alles im Balneum vorbereitet war. Livianus nickte zufrieden, stand auf und sah Evana an.


    „Ich werde mir kurz ein warmes Bad genehmigen.“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!