Mantua | Es ist Nacht, nicht nur am Gasthaus

  • Es ist Nacht und Domitianus war sich sicher. Ihr Zimmer lag im ersten Stock, es war das rechte. So oder so. Domitianus nahm die Münze mit dem Porträt seines Vaters und warf sie nach oben.
    Nachdem er sie nach einem grottenschlechten Wurf gefunden hatte versuchte er es erneut und traf!

  • Etwas krachte gegen den Fensterladen und ich fuhr aus meinem Schlaf. Verwirrt blickte ich um mich und lauschte in die Nacht. Ob sich wohl Legionäre einen Streich erlaubten? Ich sehnte mir plötzlich die Ruhe und Geborgenheit meiner Villa in Ostia herbei.


    „Cadior“, rief ich eher ärgerlich als ängstlich.


    „Sieh nach was hier vor sich geht“, wies ich ihn an, als er endlich im Zimmer stand.

  • Ich folgte dem Wunsch meiner Herrin und trat auf die Strasse. Dort erblickte ich ein mir wohl bekanntes Gesicht, wusste um den Grund der Störung und baute mich in der Tür zum Gasthaus auf.


    „Zieh deiner Wege. Deine Anwesenheit ist hier nicht erwünscht“, warf ich respektlos dem Plebejer entgegen.


    Ich wusste um die Autorität, die ich von dem Pater meiner Herrin erhalten hatte. Meine ureigensten Wünsche deckten sich mit dieser. Giftige Blicke voll Feindschaft und Hass trafen den Fremdling.

  • Die RES sprach unverschämt, doch was sollte Domitianus tun?
    "Sag Deiner Herrin wer hier ist. Sie mag entscheiden, nicht Du Sklave"

  • Ein überlegenes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Trotz meines geringen Standes verfügte ich über ausreichend Macht, dem Ansinnen des Priesters zu trotzen. Ich war nicht IHM zu Gehorsam verpflichtet.


    „Trolle dich des Wegs. Deandra empfängt weder dich noch irgendjemanden zu dieser Stunde“, erwiderte ich in abfälligem Tonfall, drehte mich um und schloss die Tür des Gasthauses hinter mir.




    Schwungvoll nahm ich gleich mehrere Stufen gleichzeitig, klopfte an und betrat das Zimmer meiner Herrin. Fragend schaute sie mich an.


    „Ein Plebejer missachtete die späte Stunde. Er verlangte Euch zu sprechen. Ich wies ihn ab.“
    Ruhig blickte ich Deandra an und versuchte meine Zuneigung zu verbergen.

  • Wenig ausgeschlafen und dennoch guter Dinge verließ ich am Morgen das Gasthaus. Cadior hatte bereits die Pferde angespannt und wartete auf mich. Ich nahm seine dargebotene Hand und war schnell neben ihm im Wagen.


    Die Pferde hörten auf Zuruf und so war die Peitsche nicht nötig. Mit Kraft zogen sie an und Cadior lenkte sie Richtung Süden – zurück nach Rom, zurück nach Ostia.

  • Entäuscht sah Domitianus der Kutsche hinterher. Nicht mal einen Blick hatte sie ihm geschenkt. Durfte sie nicht? Domitianus ballte die Faust. Sophus! Schlammblut!

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