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    Aurelia – Gestüt und Hengststation


    Ein Zuchtbetrieb mit Visionen




    Im Asil Club Aurelia werden die besten Stutenbestände von Rom mit dem Blut ägyptischer Vollblutpferden veredelt. Dadurch gewinnen sie an Ausdauer und Gesundheit bei gleichzeitiger Genügsamkeit. Als nicht unerwünschter Nebeneffekt stellt sich die äußerliche Aufwertung unserer ohnehin edlen Tier durch die unübertroffene Schönheit der ägyptischen Hengste ein. Kein Pferd Roms wird je den Rössern des Gestüts Aurelia an Schönheit gleichen, keines wird je anspruchsloser sein und dabei unübertroffene Ausdauer in Kriegseinsätzen, sowie größte Schnelligkeit bei Wagenrennen zeigen.



    Der renommierte Zuchtbetrieb verlegt seinen Stammsitz in den nächsten Wochen von Ostia nach Mantua.


  • Zusammen mit einem Architekten ging ich die angrenzenden Fläche zu dem neuen Anwesen der Aurelier ab. Ich überlegte, an welcher Stelle die neuen Stallgebäude errichtet werden sollten. Der bestehende Baumbestand sollte in jedem Fall erhalten bleiben. Die Pferde brauchten schattenspendende Bäume auf den Weideflächen. Außerdem sollten die Gebäude gut erreichbar sein. Die Versorgung mit Wasser musste beachtet werden und für die Ausrichtung der Stallanlage auch die Himmelsrichtung.
    Nach all diesen Überlegungen hatte ich die geeignete Fläche gefunden.


    „Hier an dieser Stelle sollen die ersten beiden Stallgebäude errichtet werden. Wir möchten luftige und helle Boxen und Ständer haben. Eine Futterkammer muss mit eingeplant werden und ebenso eine für Putz- und Pflegeuntensilien, alles in einem gehobenen Standard und mit entsprechender Qualität. Siehst du dich in der Lage, solche Objekte zu entwerfen und in kürzester Zeit zu bauen?“


    Der Architekt nickte eifrig.
    „Selbstverständlich, lange haben wir in Mantua auf Aufträge dieser Größenordnung gewartet. Es wird mir ein Vergnügen sein.“


    „Gut. Die ersten Pferde werden hier bereits auf die Sommerweide gestellt. Bei den Bauarbeiten ist darauf zu achten, dass weder der Umlauf für diese Tiere beschädigt noch das Wohlbefinden der Tiere selbst in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird.“


    „Keine Sorge, auch das wird zur vollen Zufriedenheit beachtet werden.“


    „Dann gehört der Auftrag dir. Beginn deiner Tätigkeit nach Möglichkeit sofort.“


    Der Architekt nickte eifrig, machte erste Skizzen zu und begann mit den Ausmessarbeiten.

  • Die Strecke von Ostia nach Mantua erschien mir ewig lang zu sein. Ich war es nicht gewöhnt, derartig lange im Sattel zu sitzen. Nach vielen Zwischenstopps, zur Erholung von Mensch und Tier, kamen wir endlich in Mantua an. Die Koppeln waren schon vorbeireitet und die Stutenherde sprengte übermütig auf die Weide. Offenbar waren die Tiere weniger erschöpft als ich.


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    Müde rutschte ich von meinem Hengst und übergab ihn einem Sklaven. Die Hengste wurden separat gehalten, sein Auslauf war ebenfalls schon vorbereitet. Nachdem ich den Anblick der Stuten noch eine Weile genossen hatte, ging ich zu den im Bau befindlichen Stallungen.

  • Eines der Gebäude war bereits komplett fertig gestellt. Zum Glück, denn in der Herde befanden sich ein paar Stuten, deren Fohlen bereits in den nächsten Tagen erwartet wurden. Cadior fehlte mir auch hier an allen Ecken und Enden. Hoffentlich erwiesen sich die neuen Pfleger als zuverlässig und hoffentlich kamen die Versierten auch ohne Anleitung zurecht.


    Besagte Stuten wurden sogleich in die Ständer gebracht und mit gutem Futter versorgt.


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  • Mit dem Brief an Cadior ging ich zu den Pferdekoppel. Meine Herrin war gerade eingetroffen und ich hatte die Anweisung, alles zu melden, was sich während ihrer und Cadiors Abwesenheit hier zutragen würde. Ich grüßte und reichte ihr das Pergament.


    "Der Brief wurde von einem Legionär in der Casa Corvia abgegeben."

  • Ich nahm den Brief entgegen, rollte das Pergament auf und las.


    An
    Tiberius Corvius Cadior


    Salve,


    zu dem von Dir vorgeschlagenen Gespräch erwarte ich Dich am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLV A.U.C. (28.4.2005/102 n.Chr.) in der Principia des Legionslagers.


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    "Ach, du meine Güte! Cadior liegt auf dem Krankenlager in Rom. Was mache ich denn jetzt? Auf jeden Fall muss ich sofort wieder abreisen, um ihn diesen Brief zu bringen. Dabei habe ich gedacht, ich könnte mich hier erst mal ausruhen."


    Ein großer Seufzer rutschte mir heraus.


    "War sonst noch was?"

  • "Ein Herr Sabbatius Marcellus war vor Tagen hier gewesen. Er lässt fragen, ob du Interesse an einem Gespräch hast. Es betrifft wohl die Stadt. So in etwa habe ich das verstanden."

  • "Hmhm. Gut, aber das muss warten. Geh und bereite mir ein Bad vor. Ich muss mich unbedingt erfrischen, wenn ich schon ohne Erholungspause gleich wieder abreisen muss. Dann brauche ich noch mehrere Kutschen - eine für mich und zwei weitere für die Helfer, die ebenfalls ihre Reitpferde gleich hier lassen. Dazu brauche ich noch Verpflegung und ein paar neue Sachen."


    Ich war durchaus wenig begeistert und die nächsten Wochen würde das wohl auch nicht besser werden. Erst nach meinem vollständigen Umzug und nach Abgabe des Magistratsposten in Ostia würde ich wieder aufatmen können. Ich sehnte förmlich diese Zeit herbei.

  • Weiße Haufenwolken türmten sich am Himmel und die Sonne kam nur zeitweise zum Vorschein, als ein zweiter Herdenteil des Zuchtbetriebes Aurelia nach weiter Reise in der neuen Gestütsanlage eintraf. Langsam quoll die aus Jährlingen und Zweijährigen bestehende Herde durch das geöffnete Koppeltor auf die Weide. Manche der Tiere nutzten sofort die Gelegenheit und wälzten sich entspannt, andere begannen zu grasen.


    Heute verweilte ich nicht im Gestüt. Ich war einfach nur müde und zerschlagen. Mich zog es in die Villa und dort in ein Bett. Nach mehr stand mir nicht der Sinn.

  • Ich setzte mich an den Rand eines Weideauslaufes, zerlegte gedankenverloren einen Grashalm nach dem anderen und grübelte über die unglückliche Entwicklung zwischen Sophus und mir nach.


    Alles wäre einfach würde er mir nichts bedeuten. Ich malte mir aus, wie ich völlig ungerührt die Villa für immer verlassen würde, um nach Rom oder gar in eine andere Provinz zu gehen und anderen Männern den Kopf zu verdrehen. Das Problem an der ganzen Sache war: Ich sah einfach keinen anderen Mann mehr neben ihm. Wie er das schaffen konnte war mir bis heute unklar. Fortlaufen demnach auch keine Lösung.


    Ich musste grinsen als mir ein Pferd in den Nacken prustete.


    „Das war jetzt nicht nett. Du hast eine feuchte Aussprache“, schalt ich die Stute. „Warum ist eigentlich zwischen den Menschen vieles so kompliziert? Mit euch Tieren ist doch auch alles ganz einfach. Man findet recht schnell ein Lieblingspferd, es wächst ein Band aus Zuneigung und wenn man sich trifft, dann wird diese Zuneigung zum Ausdruck gebracht. Ganz einfach.“


    Anfangs war das zwischen Sophus und mir auch so. Bis er sich irgendwann aus Zeitnot rar gemacht hatte und ich dadurch Entzugserscheinungen bekam. Aus denen wurde Sehnsucht und die wiederum hatte meine Temperamentslage in Begehren umgesetzt. Das offen zu zeigen, liegt bei Menschen meines Schlages auf der Hand. Und wie wirkt das auf Menschen seines Schlages? Hm, …
    Ich musste unweigerlich grinsen.


    Es war also ein Kreislauf – der eine löste das Verhalten des anderen aus und da Männer selten genug über Frauen und Beziehungen nachdachten, würde es wohl an mir liegen, aus diesem Kreislauf auszusteigen.


    „Das Beste wird sein, ich stelle ihn mir bis zur nächsten Begegnung grottenhässlich vor. Am abschreckendsten wäre ein dicker Bauch und Fettwülsten am ganzen Körper.“


    Ich lachte herzhaft, als mich die Stute anstieß und umwarf. Mit beiden Händen versuchte ich, ihr suchendes Maul von mir fern zuhalten.


    „Tut mir leid, ich habe heute nichts Leckeres mitgebracht. Daran ist nur Sophus Schuld.“

  • Nach einiger Zeit der Reise klopfte Verus an das Tor des Gestüts Aurelia...


    Er fragte:


    "Ist jemand da?"


    Als endlich ein SKlave ihn hereinließ und ihn allein ließ fand er sich in den Stallungen wieder, er ging ein wenig umher, und sah schließlich Deandra, er sagte:


    "Schwester, wie geht es dir?"

  • "Oh, Verus! Naja, etwas ungewohnt noch. Das Gestüt ist erst vor kurzem umgesiedelt. Die Gebäude sind noch neu, manche noch nicht vollständig fertiggestellt. Aber wir haben ja Sommer. Da stehen nur die Muttertiere im Stall und der Rest auf den Weiden."


    Ich sah meinen Bruder lächelnd an.


    "Und was führt dich in das kleine Städtchen Mantua?"

  • "Die Tatsache, dass ich meine Schwester mal wieder besuchen wollte, hast du etwas dagegen?" :D


    Er grinste und fragte:


    "Was für ein wunderbares Pferd ist das dort *auf den Schimmel deut* Ich muss gestehen, ich glaube ich habe das Reiten verlernt."

  • Ich musste schmunzeln. Natürlich hatte ich nichts dagegen.


    "Der Schimmel?" Ich drehte mich um. "Das ist einer meiner besten Hengste. Ausschließlich auf ihm reite ich, wenn ich es denn überhaupt mal mache. Es schickt sich nicht für eine Patrizierin.


    Du kannst gerne eine Reitstunde nehmen. Für dich wäre die sogar ganz umsonst. Allerdings würde ich dafür mein Schulpferd nehmen. Nicht diesen Schimmelhengst."



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  • Ich folgte Verus' Blick und entdeckte ein paar nette Haufenwolken. Mit blinzelnden Augen versuchte ich der Wolkengestalt eine Bezeichnung zu geben, aber mit nichts war ich so recht zufrieden.


    "Da sitzt ein dickes Etwas auf seinem Hintern. Was könte das wohl sein?"


    Ich lachte und war auf die Vorschläge von meinem Bruder gespannt.

  • "Reiter? Pferd? Das kann ich aus der Wolke nicht ersehen. Da sitzt was fettes, vielleicht ein Huhn und plustert seine Federn. Omen? Na, wenn du das sagst."



    Ich sah in die entgegengesetzte Richtung am Himmel. Da bauten sich wirklich dunkle Wolken auf.


    "Hm, auf eine Reitstunde müssen wir wohl verzichten. Oh, es fängt an zu tröpfeln."


    Bei diesen Worten sah ich hinauf und schwere Tropfen trafen mein Gesicht, ein warmer, angenehmer Frühlingsregen.

  • Nette Ansicht von Tröpfeln...


    Es war eigentlich ziemlich dunkel über ihnen geworden und auch windstill, aber Verus erinnerte sich plötzlich an etwas was Vorrang vor dem Drang nach einem Dach hatte, er sagte:


    Du weißt doch, dass ich immer von deiner Liebe zu Pferden wusste?


    Er zog eine Binde aus einer Tasche und verband Deandras Augen, er nahm sie an der Schulter und führte sie ein bischen weg, als sie einmal stolperte musste er sie praktisch aufheben und ein bisschen Tragen bis zu ebeneren Gefilden, dort setzte er sie auf und sagte:


    Du weißt, ich war in Korinth, auf meienr Rückreise kam ich an einem Gestüt eines Corneliers vorbei, und entdeckte dort einen kranken hengst, der einfach nur Pflege brauchte. Ich kaufte ihn und hab ihn gesund pflegen lassen.


    Sie nahm die Binde ab und man sah in die Richtung in der der Himmel blau war


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    Verus sagte:


    Pass auf ihn auf. Als Freund, nicht als Besitz, ich hab keinen Nutzen für dich, er ist ein geschenk eines alten Bruders.


    In dem Moment blitze es hinter ihnen und grollte als ob Zeus seinen ganzen Zorn hinaus brülle.


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