Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo

    Ob es das Abendessen war oder die vielen Runden auf dem Exerzierplatz hätte Labeo beim besten Willen nicht sagen können, selbst wenn er irgendetwas hätte sagen können. Aber dazu braucht es gewöhnlich Luft, die aus den Lungen strömt und in den Stimmlippen eine Vibration erzeugt, welche wiederum als Stimme dem Gehege der Zähne entflieht.


    Aber hier war das Problem. Aus Labeos Lungen kam keine Luft, weil auch sie schon nicht das bekommen hatten, was sie brauchten, nämlich Blut, welches aus dem Herzen herausgepumpt werden sollte - in alle Teile des Körpers auch in die Lunge . Aber seit das Herz in der selben Nacht, nachdem er sein Testament bei den Vestalinnen hinterlegt hatte, genau zu Beginn der zweiten Nachtwache aufgehört hatte zu schlagen, funktionierte in Labeos Körper nichts mehr so richtig. Und bald darauf gar nichts mehr.


    Er war tot.



    Sim-Off:

    Das bei den Vestalinnen hinterlegte Testament darf gerne insbesondere von M IUL Dives angefochten werden.

    Zitat

    Original von MODERATOR
    Weil sie vermutlich gelöscht wurden. Ich verweise noch einmal darauf, dass persönliche Dinge auch persönlich geklärt gehören. Es steht für zwischenmenschliche Anliegen die PN-Funktion zur Verfügung und ausschließlich die.


    Bei der Sperrung mehrerer ID's handelt es sich, da diese ID's ja mit anderen zusammen gespielt haben per definitionem nicht um ein persönliches Ding, sondern ein öffenliches. Aber bevor ich auch noch gesperrt werde, bevor ich meine ID im Bette sterben lassen kann, bin ich lieber still.

    Zitat

    Original von Marcus Claudius Marcellus
    Tigellinus, dein Posteingang ist voll. :)


    "Benutzer »Faustus Aurelius Tigellinus« möchte/kann keine privaten Nachrichten empfangen."



    Honi soit qui mal y pense

    Labeo ging als es passte zum Atrium Vestae um sein Testament zu hinterlegen:



    testamentum Gn Iul Labeo f C n M


    Im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte gebe ich hiermit meinen letzten Willen kund.


    All mein weltlicher Besitz soll als Stiftung an den Cultus Deorum gehen, um damit drei jährliche große Opfer darzubringen. Eines für den Stifter, eines für den Kaiser und eines für eine nicht genannte Person.


    Gegeben in Roma, in der Castra Praetoria.


    PRIDIE NON OCT DCCCLXX A.U.C. (6.10.2020/117 n.Chr.)
    Mit eigener Hand,
    Gnaeus Iulius Labeo



    Damit war es amtlich, seine Besitztümer würden eine Stiftung bilden, die ein immerwährendes Opfer darbringen würde.

    Labeo hatte sich nur schnell eine frische Tunika besorgt und war dann ins Balneum gekommen. Die heiße Luft die auch ihm entgegenschwallte ließ ihn sofort entspannen.


    Nach den vielen Jahren in der Ferne, war er es nicht mehr gewohnt, dass Sklaven ihm das Bad erleichterten, so dass er gar nicht daran dachte, dass Iduna ihm helfen könnte. Er zog die leicht feuchte und vom Gehen durch die pfützengepflasterten Straßen schmutzige Kleidung aus (von Iduna abgewandt natürlich), legte sie ab, nahm sich ein Obsttück und stieg ins Wasser hinab. „ah, das tut gut“, sagte er und dann zur Germanierin: Du kannst jetzt gehen, ich schaffe das hier,schon allein - nimm aber meine schmutzige Tunika mit und Sorge dafür, dass sie gewaschen wird. Und ein letztes, ich muss morgen eine Stunde vor dem Sonnenaufgang das Haus verlassen, stell sicher, dass mich jemand weckt, im Notfall.

    Am Abend mach seinem ersten richtigen Tag bei den Prätorianern wurde sich Labeo des Ernstes seiner Lage so richtig bewusst. Natürlich war er stolz und er hatte sich gut geschlagen heute, aber die Garde hatte doch ein anderes Tempo und Niveau und im Prinzip auch ein höheres Gefahrenlevel.


    Von daher hielt er es für an der Zeit ein Testament zu verfassen. Er setzte sich und schrieb:



    testamentum Gn Iul Labeo f C n M


    Im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte gebe ich hiermit meinen letzten Willen kund.


    All mein weltlicher Besitz soll an den Cultus Deorum gehen, um damit drei jährliche große Opfer darzubringen. Eines für den Stifter, eines für den Kaiser und eines für eine nicht genannte Person.


    Gegeben in Roma, in der Castra Praetoria.


    PRIDIE NON OCT DCCCLXX A.U.C. (6.10.2020/117 n.Chr.)
    Mit eigener Hand,
    Gnaeus Iulius Labeo



    Er würde es beizeiten, bei den Vestalinnen hinterlegen.

    Ein Gedanke philosophischer Natur streifte seine Gedankenhorizont natürlich ohne Labeos Grundüberzeugungen anzutasten, dass Sklaverei gut und nötig sei und das Rom nunmal eben Rom sei, und dieser Gedanke besagte, dass der Mensch von Natur aus ein Lebewesen sei, dem ein gewisser Respekt eigen sei. Natürlich würde dies praktische Einschränkungen erleben und wer sich gegen Rom oder gar den Kaiser stellen würde, der ginge dieses Respektes verlustig, aber im Prinzip, kein schlechter Gedanke.


    Und an Iduna sah er, dass das irgendwie stimmte. Er hatte sie an diesem Tag in gewisser Weise respektiert und als sie ihn nun anschaute, es wirkte etwas gequält, gleichermaßen zurück anschaute (respexit!), schien sie gewachsen zu sein. Als Mensch. Er war sich überzeugt, dass sie ihm oder wem auch immer, auf diese Weise auch eine besser Sklavin sein würde.


    Ja, genau so!, sagte er und lächelte. Wenn Du mir gleich in der Casa, ich meine in der Domus, das Balneum vorbereiten lässt, wäre das danach alles.


    Dann ging er in die Domus Iulia.

    Labeo stand nun seinem Gegner gegenüber. Für den Bruchteil einer Sekunde sachter über den Zufall nach, dass der Miles der nun gegen ihn antrat fast genau,so hieß wie sein jüngst verstorbener Cousin und eben dieser Augenblick der Unkonzentriertheit war es, der ihn in die Defensive trieb. Einen Hieb nach dem anderen teilte Caesonius aus. Kraftvoll und dynamisch aber sehr gezielt, es war fast unmöglich dazwischen zu kommen. Doch dann bemerkte Labeo, dass es ein Muster der Angriffe gab, so dass er voraussagen zu können glaubte, wohin der nächste Hieb gehen würde, so setzte er zu einem Gegenangriff an — und wurde glatt getroffen, als Caesonius sein vermeintliches Angriffsmuster durchbrach und attackierenden iulischen Optio in eine Finte laufen ließ.


    „Eins zu null“, sagte Labeo, „hervorragende Technik, also weiter!“ rief er direkt auch wenn sein Oberschenkel, der von dem Holzgladius seines Gegners getroffen wurde noch schmerzte. Dies gab nun Labeo den Vorteil der Überraschung, da sein Gegner erwartet hatte, dass Labeo verschnaufen müsste. Schlag auf Schlag ging es und Labeo gelang es für eine Weile den Kameraden zurückzutreiben, als sie sich einige Passus bewegt hatten, bemerkte Labeo, dass sein Gegenüber mehr Kraft in die Paraden legte als nötig, ein wenig mehr Druck ausüben, dachte er bei sich und erhöhte seinerseits Kraft, in der Hoffnung, dass eine zu kräftig ausgeführte Parade seinem Gegner in ein kleines Ungleichgewicht führen würde, so dass er mit einem gezielten Hieb, ihn an seiner Schwerthand treffen könnte. Jetzt setzte Labeo eine Kombination von Gladiushieben an, die dieses Manöver einleiten sollten, und tatsächlich Caesonius Parade schoss über das Ziel hinaus und Labeo konnte nachsetzen. „Eins zu Eins! Weiter gehts!“
    Den nächsten Schlagabtausch konnte Caesonius wieder für sich entscheiden, nach einer Unaufmerksamkeit des Iuliers. Nun musste dieser sich konzentrieren, es ging hier schließlich um seinen Ruf. Es gelang ihm ganz gut und die vierte Runde dauerte recht lang, und als Caesonius, der ja schon das Lauftraining hinter sich hatte, einen Moment nicht aufpasste, stand es zwei zu zwei.


    Um Labeo und seinen Kameraden Caesonius hatte sich inzwischen die obligatorische Traube gebildet, da der Rest den ersten Kampf schon hinter sich hatte, alle schauten zu. Das war aber kein Problem für den Iulier, da er von Anfang gewusst hatte, dass er beobachtet würde in diesem Training. Caesonius offerierte Labeo mit einer höflichen Geste den ersten Hieb in dieser fünften und entscheidenden Runde und zwinkerte ihm zu. Labeo hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Sie hatten sich gegenseitig mit Psychospielen verschont, so dass er wirklich nur raten konnte, was gemeint war. Und er entschied sich für, geben wir den Kameraden eine Show, und das tat er auch. Caesonius reagierte ebenso und sie führten wilde Kombinationen aus, die schließlich dazuführten, dass Caesonius seinem Optio eine Gelegenheit gab, ihm den entscheidenden Treffer zuzufügen, was Labeo gerne annahm. Bevor das Gejohle der Milites anfing, rief Labeo aus: „Ja,ja, ich weiß - schon Nero siegte ehrlich“. So konnten sie alle beherzt lachen. Labeo,hatte sein erste Feuerprobe überstanden, und beide Seiten hatten gewonnen an Respekt füreinander und an Kameradschaftsgeist.


    Die weiteren Kampfübungen an diesem Tag verliefen, auch das soll hier erwähnt werden, nicht ganz so erfolgreich für den frischgebackenen Prätorianer. Mit dem Pilum war Labeos Leistung sogar unterirdisch. Viele Stunden des Trainings würden hier folgen müssen. Viele Stunden.


    Als die Centurie ihr Programm abschlossen hatte, entließ Labeo sie blieb auf dem Exerzierplatz zurück und begann locker zu traben. „Zwei Meilen also Das wirst du schon schaffen, Iulius Labeo“ sagte er halblaut zumischt selbst.

    Als Labeo den Exerzierplatz betrat hatte die Centurie dem Augenschein nach gerade eine Laufeinheit hinter sich gebracht. Der Übungsleiter in Ermangelung eines Option war es ein erfahrener Miles rief den anderen ein: "Kurze Pause, Männer! Danach fahren wir mit der Zweikampfroutine fort! Caesonius Du darfst dann unserem neuen Optio zeigen, was wir hier drauf haben.."


    Dann kam er auf Labeo zu und salutierte: Salve Optio Labeo! Die Fünfte der dritten heißt Dich willkommen. Du hast gerade den 2 Meilen Lauf verpasst. Aber keine Sorge, morgen sind es fünf. Da kannst Du Dich beweisen. Jetzt kommt der erste Teil der Kampfroutine. Gladius gegen Gladius. Auf beschränktem Raum, Hintergrundidee - ein Kampf Mann gegen Mann im Palast. Caesonius, dein Gegner ist richtig gut, kein Problem wenn Du verlierst. Er ist der...


    Und Labeo fiel dem Miles lachend ins Wort: "der Beste der Besten! Ich weiß! Schaun wir mal, was er drauf hat" Labeo war verhalten optimistisch, weil dies wahrscheinlich die einzige Disziplin war, in der er mithalten können würde. Alles danach sei es Pilum oder Formationen oder was es noch gäbe, er wäre heillos unterlegen.


    Als die Pause beendet war nahmen sie die angetretenen Prätorianer die Übungsgladii und stellten sich in zwei sich gegenstehenden Reihen auf im Abstand von einem Passus. Und während dies geschah beobachte Labeo seine Männer. Tatsächlich, eine andere Klasse als das was er gewohnt war. Und Caesonius war beeindruckend. Offensichtlich stark aber seine Bewegungen sehr geschmeidig. Keine direkt sichtbare Schwäche, außer dass er Labeo vermutlich unterschätzen würde. Zuletzt nahm sich auch Labeo einen Holzknüppel und ging in Position.


    Der Miles der ihn begrüßt hatte, erinnerte an den Ablauf, kein Ausweichen zur Seite war erlaubt, nach drei erlittenen Treffern war der Kampf zu Ende und dann gab er ein Zeichen und es ging los.

    Was hatte er sich nur dabei gedacht. Die anderen Iulier würden es ihm danken. Labeo wusste ja gar nicht, wie es in der Casa, also in der Domus Iulia gehandhabt wurde. Es war etwas persönliches, dass er diese wie er fand übertriebene Demutshudelei nicht ausstehen konnte. Er versuchte es Iduna zu erklären:“Also du sollst schon demütig sein und deinen und meinen Stand niemals vergessen, aber versuche, so wie even den Blickkontakt auch mal zu halten. Oder in besonderen Augenblicken auch mal herzustellen.„ Der zukünftige Dominus würde eine Menge Arbeit haben, wenn er mehr wollte als eine machina. Denk nur wie willst Du Deinem Dominus einen Wunsch von den Augen ablesen, wenn Du nur auf deine Füße schaust. Klar wir wollen auch keine Iduna-guck-in-die-Luft...


    Dann begann er die letzten Meter zur Domus hinaufzugehen. Es war ein langer Tage gewesen und am nächsten Morgen ganz früh würde er in die Castra zurückmüssen.

    Nur zwei Tage später, nachdem Labeo zur rechten Zeit natürlich wieder in der Castra erschienen war, fing ihn sein Centurio schon vor dem Morgenappell ab. "Wir müssen reden, direkt nach dem Appell in meine Stube. Verstanden?", raunte Paeonius Durus dem neugebackenen Prätorianer zu, der keine Zeit zum nachfragen hatte, weil der Appell direkt begann.


    Als sie sich wie befohlen direkt nach dem morgendlichen Ritual in der Stube trafen, bemerkte Labeo eine gewisse Unruhe bei Paeonius Durus, den er doch als alten Fuchs eingestuft hatte, und sagte daher: "Salve o Centurio! Ich hatte gedacht ich sollte heute die Morgenfitness mit den Jungs mitmachen, umzusehen ob und wenn ja wieviel ich da machen muss."


    Der Centurio der bis jetzt auf- und abgegangen setzte sich und seufzte: Ja, das stimmt schon, das wäre gut gewesen, und wir werden das nachholen, nur wir zwei. Und - glaube ja nicht, dass ich schwach bin. Dich Matrosen stecke ich doch immer in den Sack! , Durus unterdrückte ein Lachen, Aber es gibt etwas wichtiges. In weniger als zwei Wochen ist das Armilustrium. Und die Praetorianer sind dieses Jahr in der Parade dabei. Der Kaiser selbst ist als Opferherr angefragt. Das würde dann eine Doppelbelastung bedeuten. Und mit unserem Tribun Serapio, kann alles passieren. Ergo wir haben nicht viel Zeit um Dich für die Garde fit zu machen. Welch eine Katastrophe wäre es doch, wenn unsere Centurie zu irgenwelchen Spezialaufgaben gerufen wird und mein Optio ist nicht der Beste der Besten...."


    Da war es wieder, der Beste der Besten. Labeo musste schlucken, jetzt schien es ernst zu werden, nach Jahren des eintönigen Lebens, wurde nun endlich wieder etwas von ihm verlangt. "Ein Vorschlag Centurio: Solange wir noch nicht wissen, was genau unsere Rolle beim Armilustrium sein wird, trainiere ich einfach doppelte Schichten. Und ab dem Moment wo wir es wissen, konzentrieren wir uns in meiner Einführung ganz speziell auf diesen Aspekt."


    Der Centurio nickte: Ja das ist gut, wahrscheinlich sind wir ja auch nur in der Parade und marschieren und das kannst Du ja hoffentlich noch. Und auch ansonsten, ein Optio ist ein Optio und nicht mehr. Wir werden das schon schaukeln - aber ja ich halte Deinen Vorschlag für gut. Also raus mit Dir zum Zweikampftraining. Und denke daran: auch wenn Du der Optio und sie die Miles sind, sie sind schon sehr viel länger dabei als Du, 1000 mal länger unter Umständen.


    Das brauchte Labeo eigentlich nicht gesagt werden, aber vielleicht war es doch auch gut, dass er daran erinnert wurde, dass er hauptsächlich Schiffskämpfe geführt hatte. "Ja, Centurio!', quittierte er den Befehl und ging er zum Exerzierplatz wo seine Männer sicherlich schon bereitstanden.

    Als sie sich auf den Rückweg begaben, schien es Labeo, dass die cheruskische Sklavin wie ausgewechselt war. Nicht nur die Wolken des Himmels sondern auch die Wolken in dieser kleinen Seele schienen sich verflüchtigt zu haben. Er hatte ja nicht ahnen können, dass dieser kleine Ausflug, der für ihn recht erfolglos gewesen war, diese positiven Effekte für die junge Germanin haben würde.


    Dann, sie hatten die Domus schon fast erreicht, drückte sie ihre Dankbarkeit aus und wollte sich erkenntlich zeigen. Er überlegte kurz, aber eigentlich wusste er, was er sagen sollte: "Iduna, da ist etwas um das ich Dich bitten wollte. Das wird wahrscheinlich schwer für dich sein, weil es ein echtes Fingerspitzengefühl erfordert." Weil es nur noch wenige Meter waren, bis sie in Hörreichweite der Domus Iulia kommen würden, hielt er an (und inne), bevor er fortfuhr: "Hör bitte auf ständig auf Deine Füße zu starren. Jedenfalls, wenn Du mir dienst. Was die anderen wollen, weiß ich nicht. Und wohin mit Deinem Blick, weiß ich auch nicht. Das musst Du ausprobieren. Deine Diensteifrigkeit ist gut und dass Du Demut austrahlen willst auch, sehr sogar. Aber vielleicht ist es ein wenig viel. Verstehst Du, was ich meine?"