Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    "Also über den Ratatwisker, also das ist ein Eichhörnchen, gibt es gar nicht so viele Geschichten zu erzählen. Der rennt nur immer die Weltenesche rauf und runter und verbreitet die Nachrichten von den Wurzeln, wo der Nidhöggr lebt, bis in die Krone wo ein riesiger Adler wohnt. Aber das ist ja jetzt auch egal."


    Wahrscheinlich verstand sie eh nur die Hälfte von dem was er ihr erzählte. Umgekehrt wäre es nicht anders gewesen.


    "Also ich bin ja noch nicht so alt wie du, ich bin ja erst 16" meinte er gehässig und grinste dabei, "aber das mit dem erwachsen sein ist doch ganz normal. Wenn ich bei meiner Familie bin, benehme ich mich ja auch ganz anders. Aber wenn ich alleine bin oder mit einem Freund unterwegs, dann mach ich was mir Spaß macht, solange es niemand mitbekommt, der meine Familie beschämen könnte. Allerdings mache ich natürlich keine unsittlichen Sachen, oder Dinge die verboten sind. Also zumindest keine schlimmen Sachen, die verboten sind. Und ich werde ja auch schon 17 im Sommer. Hoffentlich muss ich nicht so eine Gewitterziege heiraten, wenn ich wieder nach Hause komme."

    Ragin genoss es mit ihr zu blödeln und auch den Körperkontakt genoss er sehr, vielleicht sogar ein wenig zu sehr. Aber er ließ sich das nicht anmerken, außer dass er wieder kicherte, weil sie ihn so drückte.


    "Klein ist ja nicht unbedeutend. Vieles bei uns in Germanien ist kleiner als in Rom. Nur wir Menschen sind halt etwas größer."


    Axilla stellte manchmal komische Fragen und vor allem so direkt. Wieso erinnerte sie ihn an ein Eichhörnchen...na ja, einen puscheligen Schwanz hatte sie ja nicht.


    "Weil du manchmal so unbeschwert wie eins bist, und weil du manchmal auch so verschreckt schaust wie eines. Und ich kann mir dich gut vorstellen, wie du auf Bäume kletterst. Ich glaube in Mogontiacum im Wald hätten wir viel Spaß zusammen haben können. Oder kannst du etwa nicht klettern? ich meine wer kämpfen kann und Taktik beherrscht, kann doch sicher auch klettern, oder?"


    Was ein Faun und eine Nymphe sein sollten, wusste er, allerdings konnte er sich darunter kaum etwas vorstellen.

    "Wenn du magst kann ich dir nachher eine Geschichte erzählen, wenn wir angeln. Da soll man zwar ruhig sein, aber wir werden die Klappe eh nicht halten können, so wie ich uns kenne."

    "Nein, wir sind doch nicht so groß, ihr seid so klein. Denn wer wirklich groß ist, also größer als wir, hat dann Trollblut in seinen Adern und Trolle sind ja böse, wie man weis. Also so richtig groß sind wir nicht, wir sind nur nicht so klein wie die Südländer. Viielleicht liegt das am Regen, die Pflanzen sollen da ja auch besser wachsen."


    So klang das eigentlich vollkommen logisch.


    "Aber Eichhörnchen passt auch gut zu dir. Ich mag die kleinen Eichenkatzen auch sehr gerne. Ich finde die Geschichten vom Ratatwisker auch ganz toll. Viele sehen das ja als schlecht an, weil es dem Nidhöggr was zuflüstert, aber ich find es toll. Sonst kann keiner so klettern, und das sogar bis in den Wipfel von Yggdrasil. Meine Mutter hat mich immer ihren Fruska, also ihren Frosch genannt. Vielleicht weil ich so viel quarke!"


    Ragin erzählte völlig unbeschwert und vergaß dabei natürlich, dass das alles Axilla wahrscheinlich gar nichts sagte.

    Gleich lenkte er sein Pferd ih Richtung Nil. Wenn dann wollte er schon richtig an den größen Fluss. Hoffentlich waren die Fische so groß wie der Fluss, denn mit so einem kleinen Hering würde er sich sicher nicht mit Ruhm bekleckern.



    "Der Name passt aber gut zu dir. Du bist ja auch schmal, wobei das ja kein Wunder ist, wenn du immer so wenig isst wie bei Nikolaos und demletzt bei...na also du weißt schon. Aber Axillus hätte wohl auch für mich gepasst. Ich bin ja daheim auch immer der kleinste und schmalste. Meine Cousins sind alle größer und breiter als ich. Und hier komme ich mir dann vor wie ein Riese. Ich frage mich schon, warum die Menschen hier so klein sind. Ob das an der Hitze liegt?"


    Allerdings hatte er in letzter Zeit so das gefühl er wäre ein wenig gewachsen. Ab und an hatte er auch leichte Schmerzen am Rücken und an den Beinen. So etwas hatte Ratbald früher auch oft gehabt, und seine Mutter hatte damals gemeint, das liege daran dass er wachse.

    "Nein, nenn mich lieber Ragin, wenn wir alleine sind. Ich finde den römischen Namen zwar ganz schön, aber das bin irgendwie nicht ich. Ich bin Ragin, Sohn des Teutomar und der Raginhild und nur für die Römer bin ich Marcus Duccius Rufus. Du als meine Freundin bist eine Ausnahme, dir vertraue ich. Und ich habe mich an meinen zweiten Namen schon gewöhnt aber trotzdem mag ich meinen richtigen Namen lieber. Vielleicht weil er mich an meine Mutter erinnert."


    Der römische Namen war mehr teil der Seite seines Vaters und den hatte er ja nie richtig kennengelernt, nachdem seine Mutter geflohen war. Und auch seinem vater wurde als Teutomar gedacht und nicht als Gnaeus Duccius Zosimus.

    "Mein Name bedeutet hervorragender Ratgeber, auch wenn ich meinem Namen vielleicht noch nicht ganz gerecht werde. Aber der Vater meiner Mutter hieß auch so und der war der Berater eines Richs bei ihrem Stamm. Bedeutet Axilla eigentlich auch etwas?"

    Nachdem sie dann noch in der Regia die Schminke für Sontje deponiert und Helios abgeholt hatten, konnten sie nun endlich reiten, denn auch das Tor war mittlerweile passiert. So hielt sich Axilla an ihm fest, Amala trottete neben ihnen her und sie waren unterwegs zum Nil. Natürlich waren auch der Proviant und die Angeln dabei, wollte Ragin ihr doch zeigen, wie man einen Fisch an Land brachte. Besonders geübt war er darin zwar auch nicht, allerdings war er früher schon ab und an mit seinem Bruder angeln gewesen.

    "Also hier kannst du mich jetzt ruhig Ragin nennen, hier kennt uns ja wohl niemand. Ich hab immernoch probleme mich an den römischen namen zu gewöhnen, weil meine Mutter mich jahrelang nur Ragin genannt hat."

    Sahen alle Fische gleich aus? Offenbar hatte sie noch nie Fische gesehen! Ein Karpfen sah ja nicht wie ein Aal aus. Sie unterschieden sich wie die Tiere an Land.


    "Hast du noch nie verschiedene Fische gesehen? Die sind so unterschiedlich wie die Tiere an Land. Ein Aal etwa sieht aus wie eine Schlange und ein Karpfen ist groß und dick und gibt ein Essen für eine ganze Familie ab. Ich kenne mich da ja auch nicht so gut aus, am Meer gibt es sicher noch viel mehr verschiedene Fische. Ich bin mal echt gespannt, was ich hier so aus dem Wasser ziehe."


    Sie kamen noch an einem Stand mit Früchten vorbei und Ragin deckte sich mit einer Ananas, einigen Pfirsischen und zwei Grenadinen ein.
    "So, das müsste der Proviant für uns beide reichen. Wenn du nichts mehr brauchst können wir gehen, ich hab alles."

    Ach ja, die Sache mit den Namen. Das war nicht ganz so einfach, denn normal gaben sie das nicht so einfach preis. Aber er fühlte, dass er Axilla da vertrauen konnte.

    "Also wir sind ja römische Bürger und haben römische Namen. Aber wir sind auch Germanen und haben daher auch unsere germanischen Namen. Und die wollen wir auch nicht ablegen. Also ich bekam bei meiner geburt den Namen Marcus Duccius Rufus, weil mein Vater ja ein Legionär war. Aber meine Mutter gab mir auch einen germanischen Namen, nämlich Ragin. Ich würde sagen, dass das mein richtiger Name ist. Er hat eine tiefere Bedeutung und klingt für mich einfach richtig. Ich heiße Ragin, und nur bei den Römern heiße ich Marcus oder Rufus. Aber wir müssen damit aufpassen, weil wir wegen unserem germanischen Erbe oft angefeindet werden. Der Höhepunkt dabei war Sveijas Entführung. Deswegen benutzen wir nach außen immer unsere römischen Namen und die richtigen Namen verwenden wir daher nur daheim."


    Aber die Angelharken kamen auch ihm ganz gelegen, wollte er doch am Nil auch ein wenig fischen. So kaufte er gleich zwei Ruten, und ein einige Haken.

    "Damit werden wir sicher einen schönen Fisch fangen. Ich bin ja mal gespannt ob hier die Fische auch so aussehen wie in Mogontiacum."

    Ragin stand wie gebannt da. Wie konnte sie ihn sowas nur fragen? Und was sollte er nur antworten? Würde er "Ja" sagen, dann kam sie vielleicht auf den Gedanken, dass er sie begehrte. na ja so ganz war das nicht falsch, aber er war nunmal gerade erst sechszehn Sommer alt und eigentlich begehrte er daher fast jedes hübsche Mädchen. natürlich machte er das nicht, denn das war natürlich ganz und gar nicht sittsam, aber manchmal fühlte es sich so an, als arbeite sein Körper da gegen ihn. Aber da hatte er sich eigentlich immer im Griff. So wie damals mit Sontje, auch wenn er sicher keine Chance gehabt hätte, wenn sie ihn "überfallen" hätte.


    Und wenn er "Nein" sagen würde, dann wäre das nicht nur gelogen sondern es wäre ja auch eine Beleidigung. So stand Ragin also erstmal wie das kaninchen vor der Schlange und schaute sie an. Erst als sie ihm das Päckchen in die Hand drückte, taute er wieder etwas auf.


    "Ja nun, du bist wohlgewachsen...und ähäm ja...also und du hast schöne Haare...und und also ich meine...und ein hübsches Gesicht hast du ja auch...und dann kann man schon, also so rein hypno...hypo...hypnotherisch, dass ich dich hübsch finde! Ja also du bist schon sehr hübsch."


    Jetzt hatte er es also gesagt. Sofort fing er an ein wenig mehr zu schwitzen, obwohl ihm grad ganz kalt und flau im Magen war. Dafür schienen seine Ohren in Flammen zu stehen...


    "Ja, also ähäm...was hast du eben noch gefragt?"

    "Wir verkaufen für so etwas Stutenmilch aus unserem Gestüt. Wir haben ja nur einen Esel. Der heißt Olaf und ist ganz weiß und hat rote Augen. Meine Cousine hat den mitgebracht als sie zu uns kam. Das ist ein ganz komisches Tier. Aber Stutenmilch soll die Haut auch ganz zart machen...das wird zumindest gesagt um es zu verkaufen. Ich hab es bisher eigentlich nur getrunken und nicht darin gebadet. Ich bade ja auch nicht in Wein oder Met."


    Von solchen verschwendungen hielt Ragin ganz und gar nicht. Die reichen Römer bdeten in der Milch und die armen germanischen Kinder starben den Hungertod. Aber waren sie da nicht Teil des Problems? Vielleicht sollte er das mal mit Lando besprechen. Es würde ihnen sicher nicht besonders schaden, wenn sie einige Lebensmittel nach Magna schickten um hungernden zu helfen.

    "Also ich finde deine braune Haut sieht gut aus. Neben dir sehe ich ja auch wie ein alter Käse. Aber gegen einen Nubier wiederum siehst du blass aus. Die dunkle Haut passt aber zu dir und deinen dunklen Haaren. Stell dir mich mal so braun vor, und dazu die blonden Haare. Wir Germanen sind ja alle so hell."


    Er hielt seinen Arm prüfend neben ihren. Aber eigentlich hatte er das schon gesehen, als ihr brauner Arm auf seiner weißen Hünerbrust gelegen hatte. Außerdem hatte er nun das erste Mal vor ihr zugegeben, dass er eigentlich ein Germane war und kein Römer, aber er war froh vor ihr diese maskerade nicht mehr zu benötigen.


    "Also ich weis ja auch nicht. Ich glaube sie kennt sich damit nicht so gut aus. Aber nimm doch einfach mal alles was du denkst. Wenn ich nach Hause komme, und mir dann ein bunter Vogel einen Begrüßungsschmatz auf die Backe drückt, war es wohl zuviel des Guten. Oder wenn mir mein Vetter Phelan in den Hintern tritt, weil Sontje den Männern in Mogontiacum damit den Kopf verdreht hat. Also das sind ihre germanischen Namen. Ihre römischen Namen sind Duccia Vera und Duccius Verus und sie sind Zwillinge. Aber sags bloß keinem weiter. In der Öffentlichkeit haben wir keine germanischen Namen, wir sind ja Römer" fügte er noch verschwörerisch hinzu.

    Nach einem kurzen Fußmarsch waren sie am Fremdenmarkt angekommen. Aber dieses Mal fühlte sich ragin im Getümmel deutlich wohler. Schließlich war er nicht alleine, sondern mit Axilla hier. Und seine vierpfotige Beschützerin sorgte wie immer dafür, dass sie ungewöhnlich viel Platz im Gedränge hatten. Ab und an mal hörten sie ein abergläubig geflüstertes Anubis oder etwas ähnliches, aber ragin konnte das nicht zuordnen. Vielleicht war das ja ägyptisch für Hund, sagte er sich in Gedanken. Aber sie redeten immernoch über geschminkte Griechen.

    "Ich war da demletzt bei Nikolaos um Schüler am Museion zu werden. Da hat er sich mit dem Finger gekratzt und so eine richtig dicke weiße Schicht ist an ihm hängen geblieben. Es sah aus als würde er schmilzen. Wie kann man sich nur bei so einer Hitze, so dick diese Farbe ins Gesicht schmieren? Zumal er ja aussieht wie ein lebender Toter, mit dieser weißen Haut. Ich meine ich bin ja auch sehr hell, aber eben nicht ganz so weiß."

    Irgendwie hatte ihre Argumentation auch etwas für sich. Allerdings widerstrebte es Ragin irgendwie erst zum markt zu hegen und dann wieder zurück zu laufen. Aber es war wohl wirklich die bessere Möglichkeit, da hatte Axilla wohl recht.


    "Dann müssen wir ja erst hinlaufen und dann wieder zurück. Aber ich glaub du hast recht. Na dann sollten wir uns aber beeilen, wenn du bis zur cena wieder hier sein möchtest. Ich folge dir, sonst verlauf ich mich nur wieder.", meinte er grinsend und folgte Axilla in Richtung Markt.


    " Was ich immernoch nicht verstehe: Warum schminken sich bei den Griechen die Männer? Weißt du warum das so ist? Nikolaos mag ich da nicht fragen, sonst ist er mir noch böse."

    Offenbar schien sie denken er wollte jetzt gleich den Ausflug machen. Aber warum eigentlich nicht? Die Kosmetik würde ihm nicht weglaufen, er saß ja quasi an der Quelle, und sonst hatte er heute nichts vor.


    "Sehr schön. Dann können wir gleich Helios holen und dann noch schnell auf den Markt und dann kann es losgehen. Ich denke das mit der Kosmetik dürfte schnell gehen, und da können wir uns dann noch ein wenig Reiseproviant kaufen. Wenn wir uns beeilen, sollten wir das bis zur cena schon nach Hause schaffen."


    Das klang nach einem guten Spontanplan. Wenn er überlegte, dass er eigentlich nur ein kleines Geschenk für Sontje kaufen wollte...

    Süß? Ein wenig wurde er jetzt doch verlegen. Wenn er nicht schon wegen der Temperaturen rot gewesen wäre, wäre er es jetzt wohl geworden.
    "Denk einfach darüber nach. Wenn du Hilfe brauchst werde ich dir helfen, und da du meine Freundin bist, wird dir auch meine Familie helfen, das weis ich. Aber du hast recht, wir sollten jetzt nicht darüber reden. Das alles musst du dir natürlich erst überlegen. Aber jetzt gehen wir einkaufen, und ganz sicher wirst du ein Geburtstagsgeschenk von mir bekommen. Wenn du mir nicht beim Aussuchen hilfst, dann wird es ja vielleicht etwas, was dir nicht gefällt, und dann hast du auch genau das verdient!" neckte er sie noch ein wenig. "Aber vielleicht hast du auch Lust nochmal nen Ausflug zu machen? So als kleines Geschenk, wenn du wirklich gar nichts magst. Ich würde gerne nochmal zum Nil reiten." Der riesige Strom hatte den jungen Duccier tief beeindruckt. Außerdem wollte er doch noch das Hippodingens sehen...
    "Bei der Kosmetik verlasse ich mich ganz auf deinen Rat. Aber das mit den Ägypterinnen klingt gut, schließlich soll es ja was alexandrinisches sein, was man bei uns nicht bekommen kann. Sicher wird Sontje damit ihren Bruder um den Verstand bringen, weil sie sich dann vor Verehrern nicht mehr retten können wird. Hach, ich vermisse meine Familie schon ganz schön."

    Jetzt hatte sie schon wieder nur Angst um ihn und nicht um sich. Aber das es so schlimm um sie war, hatte er nicht gedacht. Die Arme schien wirklich hier weg zu wollen. Das man sich bei seiner Familie nicht wohl fühlte, musste furchtbar sein. So etwas kannte er gar nicht.


    "Nein, ich werde dann noch nicht mit dir gehen. Ich kann hier nicht weg, bis ich meinen Kurs beendet habe, das habe ich meinem Cousin versprochen. Aber wegen mir sollst du auf gar keinen Fall hier bleiben, wenn du unglücklich bist. Du könntest ja schon vorreisen, oder du reist gleich bis nach Mogontiacum. Ich bin dann noch hier, keiner weis wo du bist und keiner hat mich im Verdacht. Ich bin dein Freund und ich werde dir helfen, wenn du mich brauchst. Und dass du wieder nur an mich denkst, zeigt dass du auch eine richtige Freundin bist. Es tut mir leid, dass ich vor ein paar Tagen so grob zu dir war und an deiner Freundschaft gezweifelt habe."


    Ragin sprach voller jugendlichem Ernst. Anders war er es von seiner Familie nicht gewohnt. sie standen füreinander ein, und Freunde waren nunmal sowas wie Familienmitglieder.

    Ragin blieb stehen und schaute Axilla an. Er konnte gar nicht glauben, was er da gehört hatte. Es konnte ja nicht sein, dass sie es als böse ansah ihm geholfen zu haben. Ganz sicher würde er ihr was schenken, schließlich war sie seine Freundin und er stand in ihrer Schuld.


    "Deine Cousine hat Unrecht! Du hast mir zweimal geholfen, als ich in Not war und hast dabei nicht an dich gedacht. So etwas ist edel und gut, egal was deine Cousine sagt." Das Wort Cousine betonte er besonders...


    "Wenn du weglaufen möchtest, dann nehme ich dich mit nach mogontiacum. Meine familie wird dir Unterschlupf gewähren, wenn sie erfahren wie du mir geholfen hast" sagte er ernst. Nie würde er einen Freund mit einem solchen Problem einfach alleine lassen.

    "Oder sollen wie vielleicht mal ein bisschen abhauen, damit sie merkt wie sie dich vermisst? Ich würde Venusia dann sagen, dass ich im Museion übernachte!"

    "Ach du hast Geburtstag? Dann herzlichen Glückwunsch! Dann suchen wir für dich auch gleich noch ein Geschenk aus. Aber das mit der Kosmetik ist wirklich eine sehr gute Idee. Da wird sie sich sicher freuen. Sie ist ja auch noch unverheiratet, vielleicht findet sie ja damit den richtigen Mann. Dann wird deine Kosmetik sogar bis nach Mogontiacum verschickt."


    Natürlich musste er Axilla dann auch etwas schönes kaufen. Hoffentlich hatte er überhaupt genug Geld dabei. Aber wenn er die kosmetik von ihr nehmen würde, konnte er ihr das Geld sicher auch später geben.



    "Was magst du denn so für Sachen? Oder magst du dir selbst etwas aussuchen? Ich habe ja auch was zu feiern, denn ich bin jetzt Stationarius beim Cursus Publicus"
    fügte er stolz noch hinzu.