| Marcus Menenius Lanatus
Aufmerksam betrachtete der Rex Sacrorum die Arbeiten der Opferhelfer, die den Opferaltar errichteten und nun die Gaben herbeibrachten. Langsam nahm er sie an und hob sie hoch, als zeigte er sie einer vor ihm stehenden Person (die aber eher eine Personengruppe aus Schaulustigen war).
Zuerst erfolgte das Opfer von Weihrauch an Ianus Pater, den Mittler zwischen Menschen und Göttern, der mit seinen zwei Gesichtern zu beiden zugleich sprechen konnte. Dann erst waren die Genien des römischen Volkes an der Reihe:
"O Genii populi Romani,
ihr segnet das Volk der Quiriten und verleiht ihm Kraft, seine Feinde zu besiegen und den Triumph aufzurichten über den ganzen Erdkreis. Ihr steht ihnen bei und seid Rat und Hilfe bei den Beschlüssen seiner Gesamtheit, die seinen gewaltigen Bannstrahl der Macht lenken.
Dies danken wir Euch mit gerechten Opfern und guten Gaben, wie es schon unsere Väter und deren Väter taten von Geschlecht zu Geschlecht.
Darum bitten wir Euch auch diesmal um Euren Segen für dieses Kriegsjahr. Leitet den Sinn der Quiriten gut und lasst Euch nieder an diesem Platz, um den Beschlüssen mit Rat und Hilfe beizustehen, die das Volk der Römer hier trefft.
Hierfür bieten wir Euch gute Gaben. Nehmt sie an als Zeichen unseres Bitten und erfreuet Euch, wenn Ihr gemeinsam mit uns Mahl haltet."
Nach jeder Präsentation einer Gabe, die mit einem eigenen kurzen Gebet bedacht wurde, stellte er diese vor sich auf den Opfertisch, wo die Opferdiener sie wieder abräumen würden, während die Opferprozession ablief.
So wurde zuletzt auch der Stier geweiht, den man ausgewählt hatte, um den Genien als Speise zu dienen. Dies konnte der Menenier jedoch sehr routiniert erledigen, sodass er kaum seine Gedanken dabei hatte, als er mit dem Opfermesser über den Rücken des Tiers strich.
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