Beiträge von Aedituus

    | Lucius Verginius Esquilinus


    "Los beeilt Euch, die ersten werden jeden Moment kommen!", raunte der Magister der Auguren seinen Sklaven zu, an diesem Morgen an dem eine weitere Contio des ehrenwerten Collegiums der Auguren in dieser nur selten bescheidenen Casa stattfinden sollte. Aber an diesen Tagen wurde das Haus in dieser merkbaren Bescheidenheit herausgeputzt, von der jeder merken konnte, dass sie sehr teuer war. Die letzten Tage waren kühl gewesen, so dass der alte Augur auch einige Kohlebecken verteilen ließ, damit es die Auguren auch schön warm hatten.


    Als alles bereit war setzte sich der Verginier zufrieden auf seinen Stuhl, der am Kopfende des großen Tisches stand, an dem nun schon fast traditionellerweise die Contiones abgehalten wurden, und wartete. Nicht zu lange allerdings, da die Auguren traditionellerweise pünktlich waren, wussten sie doch, dass das prandium, dass ihnen bereitet war, nicht unbedingt kalt werden musste. Nacheinander trafen sie also ein.




    [SIZE=7]M' AUR Orestes f.[/SIZE]

    Decimus Durmius Verus:


    "Nun .. Hinweise gibt es nicht. Entweder man merkt das man einen Fehler gemacht hat oder nicht. Ein Beispiel. Wenn ein Opfer bei einer Hochzeit oder einem ähnlichem wichtigen Anlass durch einen Fehler gestört wird, sollte man den Fehler übergehen und so tun als ob nichts gewesen wäre. Im Nachhinein sollte auf jedenfall ein weiteres Opfer dargebracht werden!" Klar sollte jeder Römer guten Standes in der Lage sein zu opfern, allerdings kannte man nicht jeden einzelnen Schritt, sonst wäre das Amt des Sacerdos etwas unnütz gewesen. Somit fällt vielen Laien ein Fehler gar nicht erst auf.


    "Ein Sühneopfer läuft genauso ab wie ein normales, allerdings hat es einen 'entschuldigenden Charakter'. Die Opfergaben sind wertvoller und reicher, in den Gebeten bittet man, neben der Preisung der Götter, um Vergebung. Meine liebe Calvena, ich habe in meinen ganzen Jahren die ich auf dem Buckel habe noch nie mit erlebt, dass ein Sühneopfer fehlgeschlagne ist. So ein Opfer wird in der Regel von einem höheren Amt des Cultus durchgeführt unter besonderem Augenmerk von anderen, damit auch ja kein Fehler passiert."


    Dann schaute der alte zu Serrana, die etwas unruhig zu sein schien, machte sie diese Seite der Götterwelt etwas nervös?


    "Bei diesem Beispiel wäre es ungewöhnlich, wenn außer der Legion, die ihr Lager fern der Grenzen des Reiches hätten, auch noch in Rom die Krankheit ausbrechen würde. Doch in der Regel trifft es auch die Übrigen." Verus hatte bewusst nicht "Gottgläubigen' gesagt, wie Serrana es getan hatte, dieses Wort war einfach nicht angemessen für die Gesellschaft.


    "Ein Beispiel. Ich weiß nicht wie lange ihr schon in Rom seid, habt ihr damals von den drei Blitzen gehört oder wart sogar dabei?"

    | Caius Aemilius Pansa


    Heute war wieder einmal Aemilius Pansa der diensthabende Augur. Wie üblich war er ein wenig gelangweilt, denn auf ihn warteten eigentlich wichtigere Aufgaben als die Bestimmung irgendwelcher uninteressanter Privatprobleme als göttlichen Willen. Als jedoch Aurelius Orestes an die Reihe kam, staunte er. Was wollte wohl der junge Augur von ihm?


    "Collega Aurelius! Welch eine Überraschung! Wo hast du so lange gesteckt?"


    fragte er überschwänglich. Natürlich war es aufgefallen, dass Orestes bei den Sitzungen des Collegium gefehlt hatte. Doch kam es natürlich häufiger vor, dass ein Mitglied wegen irgendeiner politischen Aufgabe für eine Weile den Sitzungen fernblieb...




    Decimus Durmius Verus:


    Gespannt und seinen Bart streichelnd hörte er den Ausführungen der Iunia zu.
    "Das hört sich schon besser an." sagte er zufrieden.
    Was Calvena dann sagte, war zwar nicht ganz richtig, aber eine perfekte Überleitung zum nächsten Tehma.


    "Und eben deshalb helfen wir den normalen Bürgern bei ihren Opfern. Es ist klar, dass wenn ein kleiner Fehler in der Reihenfolge unterläuft die Götter uns nicht den Kopf abreißen, doch es steht dann in Frage ob sie das Opfer annehmen, jenachdem wie schwerwiegend der Fehler für sie war." das was der Alte da von sich gab war natürlich alles nur eine Vermutung, keiner wusste genau, wie die Götter dachten.


    "Aber es gibt Fehler, die die Waage aus dem Gelichgewicht bringen, schlimme Dinge. Zum Beispiel wenn der Senat einen Krieg plant, den die Götter gut heißen wollen zeigen sie es uns an Hand von Zeichen. Wir nennen es prodigium. In diesem Falle könnte zum Beispiel eine Krankheit im Feldlager der Legio ausbrechen. Wenn so etwas passiert müssen die Götter mit einem Sühneopfer beruhigt werden. Meist findet so ein Opfer in der Öffentlichkeit statt, wenn das Volk und der Senat mit beiwohnen."

    Decimus Durmius Verus:


    "Sehr richtig, doch Serrana.." da musste der alte Mann einfach Nachharken "..wie meinst du das mit dem 'damit die Götter auch verpflichtet sind, sich so gut wie möglich um das Wohl der Gläubigen zu kümmern' ?" das interessierte ihn jetzt sehr, er wusste, dass seine beiden neuen Schülerinnen sehr jung waren und daher noch etwas gedankenvoller und nachfragender an die ganze Sache rangingen.

    Decimus Durmius Verus:


    Die beiden Mädchen schienen verstanden zu haben was der Alte ihnen erklären wollte. Das Leben war hart und würde auch immer hart bleiben, ohne Ausnahme.
    Er nahm einen Schluck Wasser, seine Kehle war wieder ziemlich trocken und alte Menschen brauchten immer mehr Wasser als junge, trotzdem schenkte er seinen Schülerinnen etwas Wasser ein, erhob sich etwas beschwerlich und stellte jeweils einen Becher auf ihre Tische.


    "Damit ihr mir nicht verdurstet." er lächelte die beiden Frauen freundlich an und drehte sich im Schneckentempo, um sie wieder auf seinen Platz zu setzen. Auf dem für ihn langwierigen Weg dort hin sprach er direkt die nächste Unterrichtseinheit an.


    "Nun gut .., der religio romana liegt eine ganz wichtige Sache zu Grunde. Sie ist darauf aufgebaut. Zwischen den Göttern und uns Menschen gibt es ein Abkommen, dies symbolisiert der Vertrag, der pax deorum. Dieser hält den beiden Welten die Waage. Allerdings gibt es Faktoren, die eben jenes Gleichgewicht stören, könnt ihr euch vielleicht schon denken was ich meine?"

    Decimus Durmius Verus:


    Verus merkte schon, er hatte zwei Schülerinnen, die äußerst gedankenvoll an die Sache gingen. Es war zwar hart wie er ihnen das jetzt erklären musste, aber es war halt in dieser Klassengesellschaft so.


    "Weißt du Serrana, das ist nun mal in der Gesellschaft so. Wenn sie nicht die Kriterien erfüllt ist sie nicht würdig für dieses Amt gestellt zu werden, es geht hier nicht um einen Dienst, wie zum Beispiel dem Tempeldienst oder dem Dienst des Sacerdos, welcher aus freien Stücken und mit viel weniger Kriterien angtreten werden kann, sondern es geht um den Dienst für die Göttin Vesta!" er hoffte dadurch wurde klar, wie ehrbar dieser Dienst war, und Mädchen, die die Kriterien nicht erfüllten, waren einfach nicht dazu bestimmt Vestalin zu werden.
    "Es gibt viele Menschen, die so etwas wollen, doch nicht jeder ist zum Kaiser geboren." er hoffte durch diesen Vergleich verstanden die beiden, was dahinter steckte.


    Dann wandte er sich Calvena zu.
    "Nun, wie ihr wisst sucht der Pontifex Maximus die Anwärterinnen aus. Wenn ein Mädchen etwas älter ist, kann sie trotzdem Vestalin werden, doch wie gesagt sind dann die Kriterien etwas strenger, es gab vor Jahren so einen Fall aus patrizischem Hause. Die Herkunft kann bei sowas eine sehr große Rolle spielen meine Schülerinnen."

    Decimus Durmius Verus:


    "Frag ruhig mein Kind.. jene die fragen sind nicht die Dummen, die Dummen sind die, die nicht fragen." einen Satz, den der alte Mann ständig von seinem Lehrer hatte hören müssen. Seine damalige Situation war gleich derer, die die beiden Mädchen gerade inne hatte. Jetzt war er an der Reihe ihnen Weisheiten zu vermitteln.


    "Nun Serrana .." er schob sich ein wenig in gewohntem gemächigen Tempo etwas in seinem Stuhl nach oben und hustete kurz. "Deine Frage ist nicht unberechtigt." stellte er dazu noch fest.


    "Ihr wisst, dass das Amt der Vestalinnen hoch angesehen ist und ihr Dienst mit großer Ehre versehen ist. Diese Ehre ist den gut situierten Familien vorbehalten, gut situiert heißt auch nicht immer reich. Außerdem geht es nicht unbedingt in erster Linie um das Geld, sondern um die Würdigkeit, für dieses Amt auserwählt zu werden. Schau auf deine Notizen, freigeboren im Schoße Italiens, ein gutes Elternhaus, welche ehrbare Berufe inne haben."


    Dann schaltete sich noch Calvena mit in die Frage ein, Verus drehte seinen Kopf zu ihr und lauschte.
    "Nun, die Regel besagt, dass die Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren sind. Allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel. Durchaus kann ein junges Mädchen noch mit 14 oder von mir aus 15 Jahren auserwählt werden, allerdings sind dann die Kritieren etwas strenger. Allerdings ist so etwas ziemlich selten, wer eigentlich zwischen sechs und zehn Jahren nicht Vestalin wird, heiratet schon wenige Jahre darauf."


    Jetzt brauchte er wieder einen kräftigen Schluck Wasser, sein Hals war wieder trocken geworden und seine Lippen fühlten sich spröde an.

    Decimus Durmius Verus:


    Zufrieden stellte der alte Mann fest, dass die beiden scheinbar schon etwas gelesen hatten über das worüber er mit ihnen reden wollte.
    Er hatte auch ganz andere Schüler erlebt, es gab solche, die sich gar nicht für die Ausbildung interessierten und sich am liebsten alles eintrichtern lassen wollten, und jene, die gar nicht erst zum Unterricht erschienen oder schon so taten, als wären sie fertige Priester.
    Doch diese beiden jungen liebenswerten Mädchen schienen ganz anders zu sein, wissbegierig, eifrig und zielstrebig.


    "Sehr richtig. Die Vestalinnen haben noch ein paar andere Vorraussetzungen neben der Jungfräulichkeit. Sie müssen aus einem gut situierten Elternhaus kommen, beide Eltern müssen ebenfalls frei geboren sein, die Mädchen sind gewöhnlich zwischen sechs und zehn Jahre alt, sie müssen körperlich gesund und in Italia geboren sein. Wenn eine Stelle frei wird, sucht der Pontifex Maximus sich zwanzig Mädchen aus, von denen eines durch ein Losverfahren ausgesucht wird. Diese Methode dient sozusagen der Gerechtigkeit, da manche Väter verständlicherweise nicht gerne ihre Töchter freiwillig aus der Gewalt geben wollen, manche Väter jedoch sind stolz ihre Tochter dafür loszulassen."


    Er schaute die beiden Mädchen erwartungsvoll an und wartete ob sie Fragen und alles aufgeschrieben hatten.

    Decimus Durmius Verus:


    Zufrieden nickte der Sacerdos mehr als einmal.
    "Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ihr es nicht wisst." immerhin waren die beiden Frauen und wollten den Cultus Deorum beitreten, sie hatten sich damals bestimmt genug darüber gelesen, welche Möglichkeiten sie hatten und haben sich letztendlich für das Amt des Sacerdos Publicus entschieden.


    "Serrana." sagte er und schaute die genannte an "kannst du uns etwas über die Vestalinnen erzählen? Die Bedingungen für die Aufnahme, welche Aufgaben sie haben?" interaktivität und eigeninitiative gehörte mit zum Unterricht, wenn nur der alte Mann reden sollte, wäre das erstens sehr beschwerlich für ihn und zweitens hätte man den beiden auch ein paar Bücher in die Hand drücken können für das Selststudium.


    "Falls .." schaute er Calvena an "Serrana nicht mehr weiter weiß, kannst du gerne noch etwas hinzufügen, sofern du es kannst natürlich .."
    erwartungsvoll schaute er die beiden an und genoß es, seine zwei wissbegierigen Schülerinnen anzuschauen. Er war dem Pontifex Durus sehr dankbar, dass er mit dieser Aufgabe betraut worden war. Am meisten freute er sich darauf, mit ihnen über die Götter an sich zu sprechen, er war nämlich sehr gespannt, wie die beiden darüber dachten und was sie schon wussten.

    Decimus Durmius Verus:


    "Oh .." gab der Sacerdos von sich und aus den kleinen Schlitzen wurden auf einmal große Augen.
    "Ist das wahr?" sagte er aber dennoch ruhig.
    Dann grummelte er "Eigentlich hättet ihr euch bei einem Septemvir anmelden müssen, aber wahrscheinlich ist der Scriba neu und noch ganz grün hinter den Ohren." so war es eigentlich gang und gebe, nicht das der Alte etwas dagegen gehabt hätte, dass sich die beiden Damen bei Tiberius Durus angemeldet hatten, aber der Scriba hatte wohl geschlafen.


    "Nun, dann muss ich das halt erledigen." stellte er fest. "Wenn wir den Cultus Deorum durchgesprochen haben, werde ich mit euch den Eid schwören gehen, damit ihr in den Cultus Deorum aufgenommen seid." dann wurden seine Augen wieder zu kleinen Schlitzen und trank ein wenig.


    "Ihr werdet das Amt des Sacerdos Publicus bekleiden, kennt ihr auch ein ähnliches Amt im Cultus Deorum, was den jungen Mädchen vorbehalten ist?" breit grinsend rutschte er etwas gemütlich in seinem Stuhl herunter, nahm seine rechte Hand an seinen Kopf und stützte diesen darauf. Er war gespannt ob die beiden sich schon etwas auskannten.

    Decimus Durmius Verus:


    Beide Mädchen hatten sich gesetzt und schienen schon gespannt mit dem Griffel in der Hand darauf zu warten, was der alte wohl als erstes Erzählen würde.
    Er hatte schon so viele Schüler gehabt, die is vom normalen Sacerdos, bis zum Augur oder sogar Pontifex geschafft hatten, daher brauchte er keinerlei Unterlagen oder gar einen Ablaufplan, welches Thema er zuerst behandeln musste, was eigentlich sowieso Sache des Lehrers war.
    Er hob beide Hände parallel hoch zu den Stuhllehnen und ließ sie dann darauf fallen, was einen kleinen Knall gab, die Hände umschlossen jeweils rund das Ende der Stuhllehne, welches etwas größer und verzierter war.


    "Nun Serrana, es ist gut, dass du dich freust, Freude an der Ausbildung wird sie aufjedenfall schöner machen und verkürzen, denn je wissbegieriger, eifriger und strebsamer ihr seid, desto schneller werded ihr Priesterinnen werden. jetzt kramte er innerlich in seinem Gedächtnis, sollte er wirklich mit dem trockenen und drögen Stoff anfangen? Die beiden freuten sich doch so sehr, da wollte er ihnen nicht direkt damit ins Haus fallen.


    "Verzeiht mir, ich würde gerne mit den Göttern anfangen, allerdings wäre es besser, wenn ihr erst einmal lernt, wie der Cultus Deorum aufgebaut ist." in der Hoffnung die beiden nicht enttäuscht zu haben lächelte er einmal mit schiefem Mund.


    "Der Cultus Deorum ist in mehrere Bereiche eingeteilt, die Collegien. Im Collegium Pontificium und somit höchsten Collegium, fassen wir wie der Name schon sagt die wichtigsten Einzelnpriester zusammen, die Pontifices, sowie Tiberius Durus einer ist, sie beraten den Kaiser. Dazu kommen noch drei weitere Pontifices Minores, die für verwaltungstechnische Dinge verantwortlich sind. Dieses Amt genießt die meiste Verehrung im Kult. Die Führung obliegt dem Pontifex Maximus, der durch den Rex Sacrorum vertreten wird. Desweiteren gibt es noch die Flamen für den amtierenden Kaiser und für die vergöttlichten. Unter ihnen bilden die Auguren und die Haruspices ein weiteres Collegium, diese sind für die Deutung von Vorzeichen zuständig, im Falle des Auguren eine Vogelschau, im Falle eines Haruspex die Untersucht der Vitalia. Für alle administrativen Belange im Cultus Deorum sind die Quindecimviri und Septemviri im Collegium darunter verantwortlich. " er legte eine Pause ein, in erster Linie natürlich, damit seine beiden Schülerinnen sich alles aufschreiben konnten, in zweiter Linie seinetwegen, sein Mund wurde viel schneller trocken als der eines jungen Mannes, also nahm er einen Schluck Wasser, welches vorher bereitgestellt wurde. Außerdem bekam er nicht so gut Luft, was ihm das längere Sprechen ein wenig schwer machte.


    Als er die beiden tabula für fertig beschrieben erachtete fragte er die beiden Mädchen "Bei welchem Septemvir habt ihr euch für die Ausbildung angemeldet?" Verus kam nur noch selten in den administrativen Trakt, zumal ihm das Treppensteigen nicht mehr all zu gut tat. Ihn interessierte es einfach.



    Sim-Off:

    edit: noch etwas hinzugefügt.

    Decimus Durmius Verus:


    Gespannt lauschte der alte der Germanica, wie sie über ihren Weg nach Rom und zu den Göttern erklärte. Als sie davon sprach, dass sie immer und überall den Schutz der höchsten Göttin Iuno spüre, erweiterte sich die Miene des Priesters zu einem breiten Lächeln.


    "Ahh ..., ja mein Kind ich sehe schon, das ist eine gute Sache, darüber werde ich mit euch später auch sprechen. Es freut mich und ich bin sicher Iuno wird es noch mehr freuen, dass du dich in ihren Dienst stellen willst." führte er aus. Dann wandte er sich der Iunia zu und vernahm ebenso ihre Worte.


    "Ahh .. Nola." stellte er fest. "Als ich noch jung war und aufrecht gehen, besser hören und besser sehen konnte habe ich den Tempel des Augustus dort besucht, ein wunderbarer und sehr beeindruckender Ort, ich bin mir sicher du hast ihn ebenso schon gesehen. Jaa die Großväter .." führte er fort.


    "Je weniger Haare ihr Haupt zieren, desto mehr erzählen sie ihren Enkeln und Enkelinnen." er machte eine kurze Pause.
    "Wenn ihr mich anschaut wisst ihr, dass ich schon ziemlich viel erzählt habe." dann begann der alte zu schmunzeln und ein wenig mit geschlossenem Mund zu Lachen. Ihn erfreutes, in der Anwesenheit seiner beiden jungen discipulae zu sein, er fühlte sich so einfach etwas jünger.


    "Nun gut meine Schülerinnen, lasst uns zum officium formationis gehen, da erhaltet ihr dann endlich euren Unterricht." er wies mit seinem Gehstock die Richtung.

    Decimus Durmius Verus:


    In den Räumlichkeiten angekommen setzte er sich vorne auf einen Stuhl, von setzten konnte man eigentlich gar nicht sprechen, es war mehr ein langsames sinken lassen, was ihm immer wieder, so wie beim Aufstehen auch, Schmerzen bereitete, was er auch mit einem leichten Stöhnen bemerkbar machte.


    "Seid so gut und holt euch hinten aus den Regalen eine Wachstafel und einen Griffel, damit ihr euch Notizen machen könnt, hier bekommt ihr so viel gesagt, da wäre es besser wenn ihr das aufschreibt, wenn ihr das aufschreibt, sonst vergesst ihr das .. mhja .." der alte Priester wurde schon etwas senil und bemerkte es des öfteren nicht, wenn er sich wiederholte, doch die beiden Frauen würden es ihm bestimmt verzeihen.
    Er wartete bis beide saßen.

    Decimus Durmius Verus:


    Der alte Mann wusste, dass er kein Jahrzehnt mehr auf dieser Welt verbringen würde, daher erschienen ihm schon kleine Dinge als höchste Lebensfreude.
    Gerne beobachtete er, wie die Leute zu den Tempeln kamen und kleinere, aber auch größere, Opfer hielten und sich im Schutze der Götter wohlfühlten.
    Er beobachtete einen jungen Mann, der seinem Sohn den Tempel zeigte.
    Der kleinere von ihnen tappste vorsichtig und zarghaft immer weiter, sogar ihn schien der Tempel zu beeindrucken, gespannt drehte er immer den Kopf zu seinem Vater, als er seinem Sprössling etwas erklärte, dazu ging er in die Hocke und zeigte ihm alles, die Statuen, die Gaben, die Kohlepfannen.


    Eine junge Frau trat plötzlich vor ihn und riss ihn aus seiner freudigen Tagträumerei.
    "Ja mein Kind, so wie ich hier sitze, auch du seist mir gegrüßt." seine Augen waren schon etwas schwach, er konnte nicht mehr auf weite Strecken sehen und auch dieser geringe Abstand von ein paar Schritten machte es ihm schon schwer, Calvenas volle Gestalt bis ins kleinste Detail zu erkennen. Das sie sehr ansehnlich war konnte er aber dennoch wahrnehmen. Dann kam ein zweites junges Mädchen dazu, sie war bestimmt die andere.


    "Salve Serrana, nein nein mach dir keine Sorgen, für mich tickt die Zeit schon etwas anders.." sagte er warmherzig.


    "Nun .. lasst uns ein Stück gehen nach draußen gehen, .. auf auf meine Schülerinnen." anfangs hatte er ein paar Schwierigkeiten aufzustehen, aber die beiden Frauen halfen ihm auf und gaben ihm seinen Stock an, auf den er sich Stützen konnte.


    Draußen angekommen fand er es am besten erst einmal etwas über die beiden zu erfahren.


    "Mir wurde gesagt, eine von euch möchte sich Iuno verschreiben und die andere Minerva sehe ich das richtig?" da er etwas gebückt ging, schien er etwas kleiner zu sein und blickte zu den beiden ein wenig auf, dabei kniff er seine Augen zusammen, denn die Sonnenstrahlen blendeten ihn.


    "Erzählt mir etwas über euch, wo kommt ihr her? Wie seid ihr auf die Idee gekommen Sacerdotes werden zu wollen?"

    Decimus Durmius Verus:


    Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere, direkt am Morgen ging Verus jeden Tag zu den Tempeln, um nach dem rechten zu sehen.
    An diesem Tag jedoch, war er wegen einem ganz anderen Grund hier, er hatte zwei neue Schülerinnen zugeteilt bekommen. Gut, Verus war nicht mehr der jüngste, ein ganzer Kurs wäre zu viel für ihn gewesen, doch er hatte dem Pontifex Durus zugesichert, dass er die beiden schaffen und auch sehr gerne nehmen würde. Er wusste noch nicht viel über die beiden, eigentlich nur das wesentliche, Germanica Calvena wollte ihre Dienste Iuno unterstellen und Iunia Serrana hatte sich die Göttin Minerva ausgesucht.
    Wie schon Gesagt war der Sacerdos schon etwas älter und müde auf den Knochen, also setzte er sich auf eine Bank vor dem Tempel und wartete gespannt, wann ihn seine neuen discipulae aufsuchen würden.

    Furianus:


    Zwanzig? Natürlich war das jung! Hach .. Furianus wischte sich gedanklich den Stirn von der Schweiß, immer dieses junge Gemüse dachte er sich.


    "na wie .. passend .." murmelte er in seinen Bart .. Verus ... Vera .. "Mein Kind, der Cultus erfordert viel Zeit." stellte er einfach ganz faktisch dar. Dankbar nahm er den Weihrauch entgegen, entgegnete ihr aber "Nene .. den Beutel nimmst du mal wieder mit, so schlimm stehts um uns noch nicht." als er alles entgegen nahm, oder es zumindest mit seinen zittrigen Händen versuchte viel ihm alles fast wieder hin, als sie fragte, wo denn die Sanierungen seien.


    "Haha! Schau dich einfach mal um, hier wird doch überall gehandwerkelt, siehst du nicht die Gerüste und Krähne?" diese Jugend .. schlechtere Augen als er selbst.. und als sie dann noch von den Haarschnitten anfing war im ganz einfach der Geduldsfaden gerissen, Spende hin oder her "Bei den Göttern .. junge Frau husch husch, schau das du weiter kommst, wenn du deinen Bruder sehen willst der ist irgendwo dahinten.." und da strakselte er gebrechlich aber bewusst und zielsicher an ihr vorbei. Das ganze natürlich kopfschüttelnd.

    Furianus:


    Irgendwie war dem alten Greis schon vor wenigen Momenten aufgefallen, dass diese Person ihn an irgendwen erinnerte. Die Schwester von Verus also..


    "Ah Verus, ja natürlich kenne ich ihn, ein sehr junger Priester wie ich finde, was ihm allerdings nicht zum Nachteil ist." Weihrauch spenden? Der alte Priester lächelte "Ich danke dir junge eh.. wie war den Name? Es ist schon lange her, dass jemand gespendet hat, in letzter Zeit haben die Menschen nicht so viel für die Tempel und noch weniger für die Religion übrig, vielleicht ändert sich das, wenn die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind .." wurde jene nicht auch von Verus geführt? Achja .. er war ja auch Magistrat der Stadt.


    "So langsam sollten die Tempel mal fertig sein, immer dieser Lärm und dieser Schmutz überall .." das das Mädchen nach ihrem Bruder gefragt hatte, war bei Furianus schon wieder in Vergessenheit geraten, manches konnte er sich auf seine alten Tage einfach nicht mehr behalten ..

    Furianus:


    Wie immer warf Furians gerne ein Auge über den Tempelvorplatz, um die Geschehnisse zu beobachten, die sich hier abspielten. Diesmal viel ihm eine jüngere Frau auf, hübsch war sie, blondes Haar, schlank war sie auch. Allerdings war sie ein Stück größer als der Priester, was ihn etwas kränkte. Arr, bestimmt Germanin, auch wenn sie wie eine Römerin gekleidet ist.. naja, wollen wir mal.. dachte er sich und schritt freundlich auf die junge Frau zu.


    "Sei gegrüßt mein Kind, ich bin Sacerdos Furianus, kann ich dir weiter helfen?"

    Der Haruspex kniff die Augen zusammen, während er die Innereien begutachtete. Immer wieder hob er sie aus dem Blut-Wasser-Gemisch in der Schüssel und besah die Oberfläche, Größe und Beschaffenheit der einzelnen Organe. Zwar war die Belohnung, die er erhielt, mehr als symbolisch, dennoch gab er sich große Mühe. Doch er konnte nichts erkennen.


    "Litatio."


    sagte er schließlich und ließ die Vitalia sinken. Damit hatte er seine Schuldigkeit getan. Das Opferfleisch konnte mit nach Hause genommen werden, die Vitalia und das Blut würden auf dem Altar verbrannt werden. Und der Haruspex erhielt ein paar Sesterzen für seine Mühen.