Beiträge von Aedituus

    | Verginius Esquilinus


    Germanicus Avarus - dieser Mann war kein unbeschriebenes Blatt im Cultus Deorum, doch Esquilinus sagte nichts, sondern nickte einfach. Sicherlich würde der Tempel prächtig werden!


    "Sprich mit...wen entsenden wir?"


    Er blickte erneut zu seinem Scriba, denn natürlich wusste er nicht auswendig, wer zu derartigen Diensten herangezogen werden konnte. Der Scriba musste wieder nachsehen, dann nannte er dem Auguren einen Namen.


    "Wende dich an Aurelius Orestes. Er wohnt auf dem Quirinal, nahe dem Quirinustempel. Am besten machst du mit ihm einen Termin aus."


    Er verschränkte die Arme. Hinter dem Senator und dem Duumvir warteten bereits andere Bittsteller, die mit ihren Fragen auf das Auguraculum kamen. Doch der Verginier wünschte sich bereits nach Hause - er hatte für heute genug geweissagt!




    Pontifex pro Magistro M' Tiberius Durus Sacerdoti M' Aurelio Oresti s.p.d.


    Im Namen des Pontifex Maximus Lucius Ulpius Iulianus, Imperator Caesar Augustus divi Traiani filius, erkläre ich die Captio für Dich zum Amt des Augur Publicus Populi Romani Quiritium.


    Du mögest zu Deiner Inauguratio ANTE DIEM III KAL MAR DCCCLIX A.U.C. (27.2.2009/106 n.Chr.) auf der Arx erscheinen.


    Ich hoffe, du bist dir des Gunstbeweises dieser Captio bewusst und nimmst deine Pflichten mit Dankbarkeit gegenüber dem Pontifex Maximus und Ehrerbietung gegenüber den unsterblichen Göttern wahr.



    Mögen die Unsterblichen Dich behüten



    gez. Manius Tiberius Durus
    PONTIFEX PRO MAGISTRO


    Sim-Off:

    Habs schonmal angefangen, damit es zügig geht :)

    | Verginius Esquilinus


    Wieder einmal war es so weit: Ein neuer Augur war in das Collegium berufen worden, nicht auf Geheiß des Senats, sondern des Kaisers persönlich, was im Grunde nur besonders ehrenvoll war, entsprach es doch dem Candidatus Augusti bei den Wahlen! Und bei diesem Anlass übernahm natürlich der Magister Augurum die Inauguratio persönlich, obschon beinahe das gesamte Collegium zusammengekommen war, um den neuen Collega zu begrüßen.


    Im Grunde fehlte nur noch dieser - und vielleicht ein paar Zuschauer.




    | Verginius Esquilinus


    Es dauerte nicht sehr lange, bis der Scriba zurückkehrte und dem Augurenmeister wieder etwas ins Ohr flüsterte. Dieser zog zuerst die Augenbrauen hoch, dann jedoch nickte er langsam und zufrieden.


    "Annaeus Sophus hatte damals offensichtlich nur die Schäden begutachtet. Es ist also richtig und gut, dass ihr hierher gekommen seid!"


    Esquilinus leckte sich über die Lippen.


    "Wann soll die Feier denn stattfinden?"


    Der Scriba schien bereits auf einer weiteren Tafel nach einem geeigneten Auguren für diese Aufgabe zu suchen.




    Nach dem Besuch des Pontifex Aurelius war es im Collegium der Auguren zu einer Debatte über die Neuvergabe der Auguren-Würde gekommen. Tatsächlich hatte der Magister selbst sich für Aurelius Orestes stark gemacht und dank seiner großen Autorität war es ihm sogar gelungen, seinen Kandidaten zum Sieger zu machen. Im Anschluss versandte er den Brief schließlich - nicht an den Kaiser selbst, sondern an seinen Stellvertreter in religiösen Angelegenheiten:


    L Verginius Esquilinus Magister Augurum Pontifici pro magistro M' Tiberio Duro Senatori s.p.d.


    Aufgrund des Todes unseres ehrenwerten Collega hat das Collegium Augurum darüber beraten, wen sie für eine Cooptatio vorschlagen solle.


    Nach langer Debatte haben wir uns auf Manius Aurelius Orestes, einen gläubigen Mann gewählt, der designiert ist zum Vigintivir und dem Staat als Sodalis Saliorum Palatinorum und Sacerdos Publicus dient.


    Ich bitte Dich, den Vorschlag dem Senat zur Abstimmung vorzulegen oder ihn kraft Deines Amtes direkt zum Augur zu ernennen, soweit dem Pontifex Maximus unsere Wahl gefällt.



    Mögen die Unsterblichen Dich behüten


    L Verginius Esquilinus

    | Verginius Esquilinus


    Hm, unglücklicherweise war der Duumvir offensichtlich etwas schlecht vorbereitet - oder die Akten von Ostia wurden schlampig geführt, was natürlich ebenfalls möglich war.


    "Das können wir leicht herausfinden. Ich lasse nach dem Archiv schicken, dort wird Annaeus Sophus sicherlich einen Bericht seiner Tätigkeit abgegeben haben."


    Die Auguren führten hervorragende Archive, also schickte Esquilinus seinen Scriba los, während er selbst zurückblieb.


    "Habt ihr denn schon genaue Pläne für den neuen Tempel?"


    fragte er, um die Zeit zu vertreiben.




    | Verginius Esquilinus


    Aus Ostia war der Duumvir also. Und offensichtlich wollte er einen Tempel bauen - für Mercurius! Davon hatte Esquilinus schon gehört - doch lag das Jahre zurück! Er konsultierte rasch seinen Scriba, der einen Moment suchen und nachdenken musste, ehe er ihm etwas zuflüsterte.


    "Wurde nicht vor Jahren Annaeus Sophus entsandt? Oder war er nur da, um den Schaden am alten Tempel zu begutachten?"


    Glücklicherweise wurde im Collegium der Auguren alles aufgeschrieben konnte daher jederzeit wieder hervorgeholt werden. Und da der Scriba des Magister Augurum ein hervorragendes Gedächtnis hatte, konnte er sich daran erinnern!




    | Lucius Verginius Esquilinus


    "Dann hat er ja bereits einige Erfahrung vorzuweisen. DAs spricht natürlich für ihn."


    bemerkte Esquilinus und rieb sich erneut nachdenklich das Kinn.


    "Ich werde mich über ihn unterrichten lassen und dann, wenn er sich als würdig erweist, mich auch vor dem Collegium für ihn stark machen."


    erklärte er schließlich. Das war alles, was für heute von ihm zu erhalten war.


    "Ich möchte Dich nicht herauswerfen, doch mein Enkel ist zu Besuch und ich kann ihn schwerlich warten lassen. Ich danke Dir daher für Deinen Besuch und Deinen Vorschlag. Vale!"


    Die Verabschiedung war ein wenig kurz angebunden, doch offensichtlich hatte es der Verginier nun plötzlich ein wenig eilig - er wies den Sklaven an, Corvinus hinauszugeleiten, während er selbst wieder dort verschwan, wo er hergekommen war.




    | Verginius Esquilinus


    Sim-Off:

    Sorry, geht grade alles etwas drunter und drüber!


    An dem Tag, an dem der Duumvir und der Curator auf der Arx erschienen, hatte Esquilinus persönlich Dienst. Er hasste diese lästige Pflicht und kanzelte die Bürger, die erschienen, auch stets besonders knapp ab, damit er umso früher nach Hause zurückkehren konnte.


    Als ihm jedoch ein Senator und ein Duumvir angekündigt wurde, war er ein wenig erstaunt - was wollten die denn hier? Sofort ließ er den Mann, der gerade seine Anfrage formulierte, wegschicken und die beiden Männer vorziehen.


    "Salve, Bürger! Was führt euch zu mir?"


    begrüßte er sie.




    | Lucius Verginius Esquilinus


    Als Corvinus seinen Willen, ihn nicht bestechen zu wollen, kundtat, rümpfte Esquilinus die Nase - wieder war es schwierig zu sagen, ob es daran lag, dass er enttäuscht war oder daran, dass man ihm auch nur die Möglichkeit von Bestechlichkeit unterstellte.


    "Das kann ich zweifelsohne. Aber gerade deshalb ist es für mich wichtig, den Kandidaten zu prüfen."


    erwiderte er schließlich.


    "Für gute Männer mache ich mich gern zum Fürsprecher."


    fügte er schließlich noch an. Dann schien er einen Augenblick nachzudenken, ehe er das Wort erhob.


    "Wie lange dient er denn schon dem Cultus Deorum?"




    | Caius Iulius Dancmarius

    Zitat

    Original von Caius Iulius Dancmarius
    Den Met? Dancmarius musste daran denken, dass die Römer alles süß wie Honig liebten - doch dieser Met war tatsächlich etwas herber, als ihn ein Römer vielleicht als Aperitif schätzte. Daher grinste er breit.


    "Nunja, könnte man so sagen. Mein Großvater gehörte zu den Edlen unter den Raurikern. Ich selbst bin sozusagen ein Kind zweier Welten - obwohl meine Kindheit schon lange her ist!"


    Tatsächlich war er bis zu seinem zwölften Lebensjahr auf dem Landgut seiner Familie gewesen - ein keltischer Adliger unter seinem Gefolge. Erst danach hatte er in der Colonia einen Grammaticus und später eine Rhetorenschule in Lugdunum besucht. Seitdem war er in der Stadt ein Römer, auf seinen Landgütern jedoch weiter ein keltischer Adliger gewesen.


    Nachdem er seinen Met geleert hatte, setzte er sich bedächtig auf und meinte


    "So, ich denke, ich sollte für heute keinen Met mehr zu mir nehmen. Er steigt mir doch zu sehr zu Kopf!"


    Er stellte den Becher ab und erhob sich gänzlich.


    "Ich danke dir für deine Gastfreundschaft, Duccius! Ich bin sicher, wir sehen uns einmal wieder! Heile!"


    verabschiedete er sich mit einem germanischen Gruß.




    | Lucius Verginius Esquilinus


    "Aurelius Orestes? Der Name kommt mir tatsächlich bekannt vor."


    erklärte der alte Verginier und rieb sich nachdenklich die schlaffe Haut am Hals. Als Corvinus noch nachschob, dass er sich als dankbar zeigen würde, erstarrte er.


    "Dir ist natürlich klar, dass ein solch wichtiges Amt nicht käuflich ist? Aber ich werde dem Collegium seinen Namen vorschlagen und soweit es dem Collegium gefällt, wird er auch gewählt werden können."


    Möglicherweise war Verginius unbestechlich...möglicherweise wollte er aber auch nur den Preis hinauftreiben...möglicherweise wollte er aber auch etwas anderes als Geld!




    | Lucius Verginius Esquilinus


    Der alte Verginier hörte dem Pontifex aufmerksam zu. Man konnte erkennen, dass er Corvinus großen Respekt entgegenbrachte, denn er schätzte und achtete Inhaber des Pontifikats.


    Als die Sprache auf Penula kam, trübte sich sein Blick.


    "So ist es. Wir bedauern dies sehr, doch noch konnten wir uns nicht entscheiden. Möchtest du mir etwa jemanden empfehlen?"


    Etwas anderes konnte sich Esquilinus nicht erklären - eine Empfehlung, eine Bitte, der Tod von Penula - doch wen wollte der Aurelier nun vorschlagen?




    | Lucius Verginius Esquilinus


    Das Atrium dieses Hauses war eher dunkel, geschmückt mit einer Ahnengallerie, die dieses edle Geschlecht bis auf die Verginii Tricosti zurück, die in der frühen Republik von großem Einfluss gewesen waren. Heute war das Geschlecht jedoch eher kraftlos und konnte kaum erfolgreiche Politiker in ihren Reihen aufweisen. Stattdessen suchte man seine Aufgaben beim Kult der Götter.


    Der Magister der Auguren trat aus einer anderen Tür ins Atrium. Er war nur in seine Tunica gehüllt, die allerdings angesichts der winterlichen Temperaturen lang war. Nur sein dürrer Hals ließ auf sein knochiges Äußeres schließen.


    "Aurelius Corvinus! Was verschafft mir die Ehre?"


    Natürlich erinnerte er sich an die bemerkenswerte Inauguratio des Aureliers (obwohl man es schwerlich als echte Inauguratio bezeichnen konnte).